1869 / 36 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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darmerie, sind als Staatseigenthum anzusehen. Auf den angesam- melten Fonds von Zollstrafgeldern hat die städtische Kommune keinen rechtlich begründeten Anspruch. Die Antheile an den drei Staats- eisenbahnen Main-Weser/ Main-Neckar und Frankfurt-Offenbach bleiben Staatseigenthumz; desgleichen der Staatstelegraph. Die Hafen- und Verbindungsbahn if als Eigenthum der Stadt anzusehen. Dem Staat verbleibt der von der Großherzoglich badenschen Regierung zurückgezahlte Vorschuß von 1,650,000 Fl. aus dem Eisenbahnanlehen von 1848. Die städtische Kommune hat keinen Rechtsanspruch auf ein jährlihes vom Staate zu Üüberweisendes Entschädigungsquantum wegen des vormaligen Präzipuums an den ZJollvereinsrevenüen. Der Staat hat die Pensionen der vormaligen ‘Senatoren ganz zu Übernehmen.

Statistische Nachrichten.

Zur Ermittelung der stat istishen Verhältnisse von rankfurt a. M. haben die Zollvereinszählungen und die Handels- bersihten, welche die Zolldirektion zusammenstellt, viel beigetragen.

Daneben machte das »statistische Komite« des 1836 gegründeten ge o- raphishen Vereins statistishe Zusammenstelungen. Mit dem ahre 1851, wo die Civilstand8-Beh örde eingeseßt wurde, be- annen Veröffentlihungen über die Bevölkerungs-Statistik, welche. in

mier verbesserter Weise fortgeseßt worden sind. Die meteorologi-

{hen Verhältnisse erforschke der physikalische Verein, welcher sich

in der Weise seiner Beobachtungen der berliner Norm anschloß und die Resultate sjährlih in seinen Ov eriMten veröffent- liht. 1859 bildete f eine statistische Abtheilung des geographi- chen Vereins, welcher sich nunmehr »Verein für und Statistik« nannte. Die rein sammelnde Thätigkeit des früheren

Komite verwandelte sich nun in eine fkritish prüfende. Unter den

Arbeiten , welche in den »Beiträgen zur Statistik der Freien Stadt

Franfkfurt«, 4., bei Sauerländer (1. Bd. in 5 Heften, 1858—63, 1, B.

XI. Heft 1866) néedazgelegt sind, verdienen neben denen der bereits

verstorbenen Mitglieder: Dr. med, F. Kellner (+ 1863) und Dr.

Burniß (7 1868), besonders die des noch lebenden Dr, med. G. Var-

Seine im ersten Hefte der Beiträge nieder-

rentrapp Erwähnung. | er deutschen Staaten ist

gelegte Arbeit über die Aufale po une

von der Geographischen Anstalt von Justus Perthes in Gotha zur

Grundlage der bezüglichen Darstellung im -Gothaischen Almanach ge- wählt worden. i

Ebenfalls au Dr. Varrentrapps Veranlassung begann der 1847 gestiftete »Aerztlihe Verein«, nah dem Vorbild von Zürich, einen »Jahresbericht über die Verwaltung des Medizinalwesens, die Krankenanstalten und die öffentlihen Gesundheitsverhältnisse der Hreien Stadt Frankfurt« herauszugeben, wovon der erste Jahrgang 1857 im gie 1859, der neunte 1865 in 1868 (bei Sauerländer) er- chien. Es sind darin die meteorologischen Beobachtungen des physi- kalischen Vereins und die Civilstands-Nachrichten der Standes - BUch- führung auen en und außerdem Berichte der Hospitäler, Mit- theilungen über epidemische Krankheiten und Arbeiten über medizini- sche Topographie der Stadt gegeben.

Ein Kanonikus des Bartholomäusstiftes, Joh. Georg Battoner aus Mainz (1740—1827), hatte ein ausführlihes Manuskript einer topographishen Beschreibung und Geschichte von Frank- furt a“ M. hinterlassen, welches J. Beide Verfasser kamen nicht zur Herausgabe, welche seit 1861 der Verein für Geschichte und Alterthumskunde unternahm. Bis jeßt sind vier starke Hefte in den Jahren 1861, 63, 64 und 66 erschienen; die Herausgabe des fünften steht bevor. Die Handelskammer begann, ihre ôffentlichen »Jahresberichte«, wovon bis jeßt vier Jahrgänge: über 1864, 65, 66, 67, erschienen sind. Endlich (nen alle diese statistischen Bestrebungen ihren Abschluß durch die Errichtung eines städtischen »Statistischen Amtes« (Juli 1865), zu dessen Vorsteher der bereits oben

erwähnte Dr. Gustav Burniß (geb. dahier 1829, + 19. August 1868)

ernannt wurde.

_— Jn dem »Moniteur des Intér. matér.« sind die Staats-, Eisenbahn- und dgl. Anleihen zusammengerechnet, welche im Jahre 1868 auf dem europäischen Geldmarkt öffentlich emittirt wor- den sind. Die Gesammtsumme dieser Anleihen beläuft sich au 31662/475/000 Fr. (976,660,000 Thlr.) nämli 2,127,400,000 Tr. Staatsanleihen (darunter die bedeutendsten: Spanien 625, Frankreich 430, Aegypten 297, Jtalien 237, Ungarn 212 Mill. Fr.); 184,080,000 Dr. Anleihen von Städten; 315/279/000 Fr. Eisenbahnanleihen in Aktien (darunter 123,8 Millionen Fr. für preußische Eisenbahnen) und 642,270,000 Fr. _-in Obligationen; für verschiedene Unter- nehmungen 202,150,000 Gr. in Aktien (darunter die bedeutendsten : belgishe Immobiliargesellschaft 35, atlantischer Telegraph 832,5, franz. transatl. Kabel 30, foreign and Colonial government trust 29/3 Mill. Fr.) und 103,580,000 Fr. in Obligationen, (davon für den Suezkanal 100, die pariser Gasgesellshaft 28 Mill. Fr.) Diese 35 Milliarden Anleihen haben die Bestände der europäischen Banken fast gar nicht affizirt. Von den genannten Anleihen i} etwa noch 15 Milliarde im Jahre 1869 einzuzahlen. Nach Staaten geordnet, sind die gesammten Anleihen wie folgt emittirt worden: Von Frank- rei 827 Mill. Fr. oder 23 pCt., Spanien 627 Mill. Fr. oder 18 pCt., Oesterreich 424 Mill. Fr. oder 12 pCt., Deutschland 412 Mill. Fr. oder 11 pCt., Jtalien 330 Mill. Fr. oder 9 pCt., Rußland 285 Mill. Fr. oder8 pCt., Großbritannien und Amerika 185 Mill. &r. oder 5 pCt., Belgien 130 Mill, Fr. ‘oder 3,6 pCt , die Schweiz 32 Mill, Fr. oder 1 pCt., die Niederlande, Aegypten und andere Staaten 370 M. Fr. Auffallend ist die geringe Betheiligung Großbritanniens an den Anleihen; im Jahre 1863 wurden auf dem londoner Markt allein 2,347,000,000 L, [nleihen emittirt. Unter - den französischen Anleihen befindet \ich die Staatsanleihe von 425 Mill. , von welcher 83 Mill. für öffentliche

eographie

haltenen, auf die

C. von Fichard fortseßte. -

Arbeiten bestimmt sind, so daß von den Anleihen etwa 489 Mill. der Industrie und den öffentlihen Arbeiten zu Gute kommen. Die \pa- nische Anleihe (625 Mill. Fr.) ist bekanntlich nur zum Theil gedeckt worden. Die italienische Anleihe dient zur TeuDs des Defizits im Budget. Dagegen sind sämmiliche deutsche und russische Anleihen zu unmittel-

bar produfktiven Zwecken , insonderheit für Eisenbahnen bestimmt ge-

wesen. Die größte Verwendung zu industriellen und koimnmerziellen Zwecken is im Jahre 1868 in Deutschland gemacht worden.

Kunst und TLissenschaft.

»Die Gesepé des Norddeutshen Bundes mit Aus- führungs8verordnungen, amtlihen Erlassen« 2c. (Bexlin, O. Müllers Verlag) enthalten in Heft 4 und 5: Ergänzungen zum Postgeseß und Postreglenient, sowie zum Posttaxgeseß (insbesondere die Grundsäße über die Behandlung des- Portofreiheitswesens und die Portofreiheit in Justizsachen, sowie über -die postamtliché Jusinuation gerichtlicher n P das Regulativ über die zollamtliche Be- handlung der mit den Posten eingehenden, ausgehenden oder durh-

gehenden Gegenstände; Telegraphenwesen, namentli die Telegraphen-

ordnung vom 24. Dezember 1867 mit zusäßlichen Bestimmungen und die Bestimmungen über telegraphische Baarzahlungen, Post- und Tele- gran uer rage die neueren Bestimmungen über Marine und Schiff- ahrt, namentlih über Shiffscertififate; Konsulatswesen, Militär- E und Instruktionen, insbesondere die Aenderungen der Ersaß- gin ruktion, das. Verzeichniß der- zur Ertheilung von Zeugnissen über ie wissenschaftliche Qualifikation zum einjährigen Freiwilligendienst berechtigten Lehranstalten L das Quartierleistungs8geseß und Regulativ.

Das von J. A. Koffler zu Arnsberg (1866—69) in 2 Bdn. herausgegebene »Handbuch zum Ministerial-Blatt für die gesammte innere Verwaltung der Königl. Preuß. Staatene umfaßt, eine Zusammenstellung aller in den Ministerialblättern der inneren Ne in den Aahren 1840 bis einsc{ließlich 1864 ent- halten quf L t tee Gon h axs e: und Ver-

tungen. En veigesUgles Sach- Und chronolegisches Register er- leichtert das Nachschlagen. E au

Der »Hamburgishe Staatskalender auf das Jahr 1869« ist so eben erschienen. ta E enthält, außer dem Verzeichniß aller hamburgischen Behörden in Üblicher Anordnunz, eine Uebersicht der Verkehrsanstalten des Norddeutschen Bundes und des Zollvereins in Hamburg, Ober-Postamt;, Telegraphenamt und Hauptzollamt, der Bundesmilitär-Angelegenheiten, soweit sie sich auf Hamburg beziehen, nämlich der Ed und der Bundesgarnison in Hamburg mit Namenangabe des Offiziercorps, der diplomatischèn und konsularischen Vertretung des Norddeutschen Bundes, sowie der beim Norddeutschen Bunde akkreditirten, in Hamburg residirenden Konsuln.

“— Tm'KKH L U Wien, fanden näch der »W. J.«- während ‘des Jahres 1868 301 Vorstellungen statt, in welchèn 158 Stücke zur Aufführung kamen. Als Neuigkeiten erschienen: »Das Testament des Sonderlings« von Charl. Birchpfeiffer (3 Mal gegeben), »Der Sohn« nach dem Französischen des Vacquerie (4), »König Johann« von Shakespeare (3), »Die Bastille« von Berger (2), »Ein liebenswür- diger Jüngling« nach dem Französischen (5); »Esther« von Grill- parzer (11), »Für nervöse Frauen« nah dem Granzösischen (8), »Gustav Wasa« von Bernh. Scholz (4), »Miß Susanne« nach dem Fran ösischen des Legouvé (5), »Seinen Namen, Madame nah dem Französischen des Dumanoir (8), »Sophonisbe« von Gei- bel (4), »Eine alte Schachtel« von G. zu Putliß (3, »Rosa und Ro- sita«_ nah dem Dänischen (3), »Didier« nah dem Franz. von P. Berton (5), »Die Ballshuhe« nach dem Franz. des Gastineau (5), »Schach dem König« von Schaufert (7) und »Agnes Bernauer« von Hebbel (2). Neu einstudirt wurden 10 Schauspiele. Die meisten Vor- stellungen erlebte »Esther« (11), demnächst »Drahomira« von Weilen mit 10 Aufführungen. Von Goethe wurden Göß, Egmont, Faust, Tasso, Die Geschwister gegeben; von Schiller: Die Räuber, Fiesco, Se a E el an ao alensieine 1 4 er, Piccolomini und

/ art, Jungfrau, Braut von Messina, Tell, Die ; von O f Dato ada FUNO-s A / | Maden

ofoperntheater wurde an enden gespielt: 233 Opern- vorstellungen, 85 Balletvorstellungen, 1 Akademie. Le ruf die Opern »Romeo und Julie« von Gounod (25 Mal gegeben) und »Wtignon« von Ambr. Thomas (10 Mal), die Ballete »Liebesabenteuer der Blumen« (4 Mal) und »Sprühfeuer« (5 Mal); neu einstudirt wurden 2 Opern und 1 Ballet. Die meisten Aufführungen erlebten E S D (25) e es S A »&lick und Flo« (17).

eater an der Wien wurde an 345 Abenden ge : : ersten Mal wurden 10 Stücke gegeben. A R

: Landwirthschaft.

Berlin, 11. Februar. Jn der gestrigen Sizßung des zweiten Congresses norddeutsher Landwirthe wurden nach Beendis- gung der Debatte über das Feuerversiherungswesen folgende

E E

. „n Unertennung der hohen - volkswirthschaftlichen Bede der Feuerversicherung überhaupt und. der Swedmütieee einer e meinen Versicherungs8nahme insbesondere für alle landwirthschaftlichen Kreise erklärt es der Congreß nit nur für P iht aller Freunde der Volkswohlfahrt und insbesondere auch der öffentlichen rgan, auf die allgemeine Versicherung des landwirthschaftlichen Tmmobiliaks in denjenigen Gegenden, wo solche nur in beschränktem Maße besteht, Se C L A allen Landwirthen die.

enen Gelegenheiten i " wirthdafllien Mobiliars. g zur Versicherung ihres land

.+ Hinsichtlich der künftigen Geseßgebung über Feuerversi 9 wesen legt der Kongreß Gewicht darauf, daß bei din diesfälligen Ér: Ua teen ei genommen werde : le Interessen der Versicherten hin i idità Versicherungsgesellschaften und AO P dee Sti pee

Realkredits betreffen.

Ä d die Ansicht aus, daß die Reformbestrebungen diesex 2 F besserung ihrer inneren Einrichtungen, auf gegenseitige Anlehnung und T Rráftigung, so wie auf Wiederaufnahme der Mobiliarversicherung im

E rung eintretender

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2) auf die Wahrung der öffentlihen Jnteresser, welche die All-

Ss der T L die Verhütung: der Brände, die Erhaltung e

er Seßhaftigkeit, die Vorkehr gegen Armuth- und die Beförderung des Der Kongreß erkennt es daher a) als Aufgabe des. öffentlichen Gemeinwesens an, für das Wohl der eingesessenen Versicherten in öffentlichen gegenseitigen Versicherungs8anstälten zu sorgen und spricht ex Anstalten auf Ver-

Interesse namentlich landwirthschaftlicher Kreise liegen , und deshalb anzuregen und zu befördern sind. b) Der Kongreß erkennt das Be- streben der Privatgesellshaften nach einer für ganz Norddeutschland

gleihmäßigen Gesebgebung, in Betreff ihres, öffentlichen Rechtsverhält-

nisses, insbesondere auch hinsichtlich ihrer Besteuerung als gerechlfertigk an.

i e! Der Kongreß erachtet es aber für nothwendig, daß die Wah-

rung der oben ad 1 und 2 genaynten Interessen seitens des öffent-

4 lihen Gemeinwesens auch den Privatgesellschaften gegenüber sowohl E bei ihrex Gründung als bezüglich ihres Geschäftsbetriebes eintrete.

INT. Der Kongreß is der Ansicht, daß der Sckwerpunkt des antresses der landwirthschaftlichen Versicherung 1) in angemessenen 5 erun ge edng ee und- 2) in der Art und Weise der Reguli- Brandschäden ltegt.

IV. Der Kongreß beauftragt seinen Ausschuß zur Geltendmachung der obigen Gesichtspunkte im Interesse der Landwirthschaft nah Befinden unter Zuziehung von Sachverständigen resp. unter Bildung besonderer Gomillionen die zweckmäßig erscheinenden. Schritte, insbèsondere auch mit Bezug auf die im preußischen Landtage gegen- wärtig eingebrachtèn Geseßentwürfe, sowie durch Verhandlungen mit den bestehenden Versicherungs8gesellshaften zu thun und dem nächsten Kongresse weiteren Bericht zu erstatten. / i |

Ferner wurde ein Zusaßantrag von Herrn Billert in folgendèr Fassung angenommen“ »Der Kongreß norddeutscher Landwirthe wolle beschließen: im. agrarischen, national-ökonomischen und speziell peku- eun Interesse ist das Gegenseitigkeitsprinzip das richtigere und heil- amere. Es folgte sodann die Verhandlung über Hagelversicherung: Herr von Hülsen als Referent leitete das Thema mit einer historischen Uebersicht Über die bestchenden deutschen Hagelversicherungs-Gesellschaf- ten ein. Nah Schluß der darauf folgenden Diskussion wurde fol- gende Resolution angenommen:

Der Kongreß beschließt :

In Anerkennung der Nüßlichkeit und hohen eg De Hagel- Ver er für das Gedeihen der Landwirthschaft: über die Fortent- wickelung des Betriebes der Hagelversicherung, insbesondere des Ver- hältnisses zwischen den Aftien- und Gegenseitigkeitsgesellschaften weitere Beobachtungen anzustellen und über die Möglichkeit der Stärkung des Gegenseitigkeitsprinzips eingehendere Berathung zu pflegen und zu diesem Behufe eine durch \cinen Aus\chuß zu ernennende Kommission von 3 Mitgliedern und ebenso viel Stellvertretern zu bestellen, welche dem nächsten Kongresse hierüber Bericht zu erstatten hat.

Die Berathung über das Lebensversicherung®8swesen wurde von Herrn Heyl mit einem eingehenden Referate eingeleitet. Die De- batte wurde auf Donnerstag vertagt. Schluß der Sihung gegen 4 Uhr.

Die heutige Sißung des Kongresses wurde in Abwesenheit des Präsidenten v. Saenger von dem Vizepräsidenten v. Benda um 104 Uhr eröffnet. Hr. Niendorf beantragte: Die Groge über Lebens- versicherung des ländlichen Arbeiters und die über aas au von der Tagesordiung abzuseßen. Referent Hr. Heyl verzichtete au den zweiten Theil, bat aber, den ersten zu erörtern. Bei der Abstim- mung wurden beide. Fragen von der Tagesordnung N Ein während dieser Verhandlungen gestellter Antrag des Hrn. v. Kors- wandt, an dem folgenden Tage die Sipung {hon um 9 Uhr zu beginnen, wurde bis zum Schluß der Und juxüidgeteat, Herr Willmanns theilte hierauf mit, es sei dem Abgeordnetenhause an- gezeigt worden, daß die Berathung über das Kreditwesen heute statt- finde und daß viele Abgeordnete sih einzufinden versprochen hätten; man solle deshalb die Ankunft derselben und des Hrn, v. Saenger abwarten. Dieser Vorschlag ward angenommen und zunächst vor- läufig die Berathung über das Genossenschaf8wesen begonnen,

Disfussion dauerte .beim Schluß unseres, Blattes noch fort.

Gewerbe und Handel.

Das »Exp. dela Sit. de l’E.« enthält über den Handel Frank- reichs in den Pta 10 Monaten des. Jahres 1868 folgende Daten. Der Spezialhandel belief sich auf 2845,062,000 Fr. Einfuhr, 2361,261,000 êr. Ausfuhr, - zusammen 5206,303,000 Fr., gegen 2514/267,000 Fr.

infuhr, 9339/363,000 &r, Ausfuhr, zusammen 4853,630,000 Fr. der leichen Periode 1867. Das Mehr für 1868 beläuft fih auf 352,593,000 Tr, und zwar 330,795,000 Fr. Einfuhr, 21,898,000 Fr. Ausfuhr. Die Hälfte der Mehreinfuhr fällt auf Lebensmittel, von der Mehrausf. fallen 18 Mill. Fr. auf Fabrikate, 4 Mill, Tr. auf Rohstoffe. Die Einfuhr Großbritanniens erreichte 455,167,000 Fr., gegen 440,576,000 Fr. derselben Periode 1867. Das Mehr trifft hauptsächlich auf Rohstoffe, Wolle, Seide, Oele. Die Ausfuhr Frankreihs nach Groß- britannien belief sich in 1868 auf 706,522,000 Fr. gegen 709,340,000 Fr. in 1867. Der Ausfall liegt an der verminderten usfuhr von Lebens- mitteln. Die Weinausfuhr dagegen is von 38,086,C00 Fr. auf 51,170,000 Fr. gestiegen. Der Handel mit Belgien hat si in der Einfuhr von 298,987,000 Fr. auf 263/225,000 Fr. vermindert, in der Ausfuhr von 191,728,000 Fr. auf 211,563 000 Fr. gehoben. Der Ausfall in der Einfuhr is durch die Lebensmittel, der Ueber- {uß der Ausfuhr durch Wolle, Wollengarne und Wollen- Gewebe herbeigeführt worden. Die Einfuhr aus dem Zollverein stieg von 170,634,000 auf 192,191,000 Fr , die Ausfuhr dorthin von 155,294,000 auf 160,826,000 Fr. Der Zuwachs der Einfuhr ist nur dur

Getreide veranlaßt worden , unter welchem sich jedoch aud das aus Ungarn durch den Zollverein transitirtes befindet. Jn der Ausfuhr sind die Cerealien um 6 Mill. Fr. oder 60 pCt. gegen das Vorjahr zurück- eblieben, Wolle um 5 Mill. Fr. oder 50 pCt., Baumwolle 1,6 Mill. Dr. Farben um 3,5 Mill. Fr. oder 50 pCt.,7 auch Mercerien und 4 um 3 Mill. Fr. oder 16 pCt., dagegen haben die Seide 18 Müll. Fr. oder-164 pCt., wollene Gewebe 3 Mill Fr. oder 25 pCt. und zubereitete Häute 2 Mill, Fr. oder 60 pCt. Mehrausfuhr ergeben. Von Jtalien hat \sich die Einfuhr von 211/286,000- Fr. auf 193,994,000 Fr. , die Ausfuhr dorthin von 143,663,000 Fr. auf 128,088,009 Fr. vermindert. Der Ausfall in der Einfuhr liegt haupt» sächlich in der Seide, dagegen hat die Ausfuhr von Seidenwaaren um 6 Mill. Fr. oder 60 pCt. zugenommen. Der Schweiz gegenüber er- giebt sih für 1868 eine Zunahme der Ein- und Ausfuhr. Die erste ist von 58,945,000 Fr. auf (04,504,000 Fr. gestiegen; die leßte von 167,936,000 Fr. auf 200,562,000 Fr. Die Mehreinfuhr is durch Seide und Holz, die Mehrausfuhr durch Seide (12 Mill. Fr., 33 pet) Wolle, Wein, Seiden-, und Wollenwaaren veranlaßt worden. Die Einfuhr von den Niederlanden is von 16,846,000 Fr. auf 20,026,000 Fr., hauptsählich durch- Wolle, gestiegen, die Ausfuhr doxthia von 11,164,000 Fr. auf 12/790,000 Fr., besonders durch Baumwolle.

Telegraphisehé Witterungsberlehte v. 10. Februar,

St. Bar. [Abw|Temp.|Abw z meine Mg Ort. | L.|v.M| R. |v:M|- Wind. | Himmelausicht, 6 ¡Cöln =-1.4| 6,7/+7,5{W., mässig. trübe.

» | Trier +1,1| %6,5|+6,6/80., stürmisch. s[trübe. 1)

8 |Paris .….….. [341,3] 7T,1| |S0., schwach. bedeckt.

11. Februar.

[331,1|—5,4| 2,5[+6,3|NW., schwach trübe. ¡bedeckt.

6 [Memel 7 ¡Königsberg |332,2|-4,24| 2,6|+6,6| W., stark.

6 332,7|—4,21. 3,5 +6,2WNW., mässig |bed., gest. Reg. TiCösli 333,8|—1,91 2,7|+5,7¡NW., stark. L

6 Ï 334,7|[—2,1| 3,8|+5,8|WNW., müssig. beiter, gest. Reg, » -1332,8|—2,3| 3,1|+15,4|W., stark. bewölkt.

» 334,1|-1,6| 4,6|+6,2¡NW., sehwach. |bedeckt.) » 331,9 71,8 3,8|+9,1:NW., stark. trübe, gest. Reg. v 327,4—-2,0| 5,0/+9,2.SW., lebhafi. |wolkig.

» Lied, Regen, » Regen u. Neb. 2) » trübe, Regen.

» bezogen.

trübe, Regen. bewölkt. 4)

Breslau .….!329,3 —3,3| 6,9/+9,7|WS., stark. Torgau t 6,3|+7,8 SW., mässig. Münster 334,8: 7,s|T9,1(SW., mässig. Cöln 6,5, 9,0¡+9,1¡W., schwach. j 9,2/410,0|S., stark. 7.Flensburg . | 2,8] |W., lebhaft. 8 |Brüssel. 9.1 SW,, mässig. |[s. bewölkt, Reg, Haparanda .|334; 10,9 NW,, schwach. heiter. Riga : -— |— 0,83 NW.,, schwach. |bedeckt. Stockholm . 332. 4.3 NW., schwach. jheiter. *) Skudesnäs , |324. 2,6| |SSW., schwach. [halb bedeckt.) Gröningen . |: 6.3 SW., sechwaeh: ‘jbedeckt. Helder 3: 6,6 WSW., sehwach. |beiter. Hernösand . 332 6,4| —- |NO., schwach. [beinahe bedeckt. Christians, : 1331, 19 SSW., mässig. |heiter, gew.

1) Gestern Nachmittag Gewitter, Sturm, Hagel, Regen. Abends Weitterleuchten. ?) Gesteru von Vormitt. bis Abend Regen. #®) Gestern Sturm. 4‘) Gestern viel Regen. *) Gestern Abend Wind NW. schwach, am 10. Max. + 3,7, Min. 1,3. *; Ruhig, SW. schwach.

B BRWGUWGCwK

Königliche Schauspiele.

Freitag, 12. Februar. Jm Opernhause. (31. Vorst.) Tell. Große romantische Oper in 3 Akten, nah dem Franzö- sischen von Th. Haupt. Musik von Rossini. Ballet von Paul Fo Mathilde: Frl. Grün. Tell: Hr. Beß. Arnold Melchthal: Hr. Wachtel. M.-Pr. | :

Im Schauspielhause. (42. Ab. -Vorst.) Die Journalisten. Lustspiel in 4 Akten von G. Freytag. Pr. :

Sonnabend, 13, Februar. Im Opernhause. 2 Borst.) Die ges Weiber von Windsor, - Komisch - phantastische Oper in 3 Akten, nah Shakespeare's On em Lustspiele gedichtet von S. H. Mosenthal. Musik von O. Nicolai. Tanz von E Frau ige & Frau Lucca. Jungfer Anna Reich: Fräul. Börner. Herr Fluth: E f Beh. M.-Pr. /

Im Schauspielhause. (43. Ab.-Vorst.) Was die Welt regiert. Lustspiel in 4 Akten von G. Horn. M.-Pr.

Sonnabend, 13. Februar. Jm Saaltheater des Königlichen Schauspielhauses. Fünfundzwanzigste Vorstellung der franzö- sischen Schauspieler-Gesellschaft: Adieu Paniers! C'était Ger- trude. Les cabinets particuliers,

Produkten- und Waaren-IBöÖrse.

Berlin, 11. Februar. (Nichtamtlicher Getreidebericht.) Weizen loco G3 13 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach Qualität, feiE weissbunt poln. 69 Thlr. bez., pr. April-Mai 635 Thlr. bez., Mai-Juni 64 Thlr. bez.

Roggen loco 52£—53% Thlr. pr. 2000 Pfd. ab Bahn p Fe- bruar 52% Thlr. bez., Februar-März 52 Thlr. Br., April-Zai 51 Thlr. bez. u. Br., Mai-Juni 514 Thle. bez. u, G., Juni-Juli 52 Thlr.

bez. u. G., Juli-August 51 Thlr. bez. Gerste, gTOS88C Lud kleine, à 43—55 Thlr. per 1750 Pfd.