1869 / 42 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nach dem Vorschlage des Präsidenten wurde der jeßt ge- druckt vorliegende Geseßentwurf, betreffend die Schließung der vormals nassauischenëUnteroffizier-Wittwen- und Waisenkasse, zur Schlußberathung im Plenum gestellt. Der Präsident ver- las ein Schreiben des Handels-Ministers Grafen von Jgenpliß, in Folge dessen der Bericht der vereinigten Kommissionen für Finanzen und Zölle und für Handel und Gewerbe Über den Geseßentwurf, betreffend die Anlage einer Eisenbabn von Fin- nentrop über Olpe nah Rothe-Mühle im Bigge-Thal, von der Tagesordnung abgeseßt wird.

Der erste Gegenstand der Tagesordnung war: Fortseßung der Berathung des Berichts der verstärkten Kommission für das Unterrichtswesen über den Gesehentwurf, betreffend die Erweiterung, Umwandlung und Neuerrichtung von Witi- wen- und Waisenkassen für Elementarlehrer. Qur Ge- neraldebatte sprachen die Abgg. Miquél, Karsten, Braun- Wiesbaden, Richter-Sangerhausen und der Referent Abg. Bie. Der RegtecungGKommilatins, Regierungs-Rath von Wussow sprach nach dem Abg. Braun-Wiesbaden.

In der Spezialdiskussion wurde §. 1 ohne Debatte ange- nommen. Zu §. 2 sprachen die Abgg. Kellner, Wehrenpfennig, Techow, Brauchitsch (Elbing), v. Wardorff, Windthorst-Meppen. Der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten nahm nach dem Abg. Brauchitsch das Wort. Darauf wurde §. 2 M Ven Fassung der Kommission angenommen.

G. 3 gab zu fkeiner Diskussion Anlaß. Zu §. 4 sprachen die Âbgg. v. Oven, v. Patow, Scharnweber, v. Pommer-Esche, v. Aucröwald, Graf Schwerin. Der Regierungs - Kommissar Regierungs-Rath v. Wussow nahm nah dem Abg. v. Patow das Wort. (Schluß des Blattes.)

Danzig, 17. Februar. (Westpr. Ztg.) Auf der hiesigen Königlichen Werft is in der leßten Zeit sehr fleißig an dem Auftakeln S. M. Korvette »Arcona« behufs Jndienststellung für eine Expedition nach Ostasien gearbeitet worden und hat das milde Wetter die Arbeiten so begünstigt, daß morgen be- reits die TIndienststellung erfolgen wird. Zu diesem Behufe traf heute das Besayungskommando, bestehend aus dem Kapi- tän zur See Köhler, 6 Sec-Offizieren, 6 Deckoffizieren und circa 300 Unteroffizieren und Matrosen von Kiel hier ein. i

Braunschweig, 17. Februar. Der Königlich preußische Gesandte Prinz zu Ysenburg ist hier eingetroffen und hat in Schraders Hotel Quartier genommen. '

Im Laufe des vorgestrigen Tages trafen mittelst verschie- dener Eisenbahnzüge hier ein: die Vertreter- der Königlichen Eisenbahndirektion zu Hannover und der Königlichen Direktion der Westfälishen und Bergisch-Märkischen Eisenbahnen, sowie die Vertreter der Berlin-Potsdam-Magdeburger, der Magdeburg- Halberstädter, der Köln-Mindener , der Berlin-Stettiner, der Magdeburg-Leipziger, der Leipzig-Dresdener und der Thürin- gischen Eisenbahngesellshaft. Sämmtliche Herren traten gestern im Herzoglichen Eisenbahn-Direktions8gebäude zu einer Kon- ferenz zusammen. j

Mecklenburg. Schwerin, 17. Februar. Die heute ausgegebene Nr. 14 des Regierungsblattes enthält u. a. eine landes- herrliche Verordnung vom 10. d. M., betreffend das Verbot der Eingehung einer Ehe von Seiten Id gr Männer.

Bayern. München, 17. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sißung der Abgeordnetenkammer brachte der Kriegs-Minister die erwartete Vorlage, betreffendeine Kreditbewilli- gung von 4,700,000 Fl. zur Anschaffung von Hinterladungs- gewehren, ein und empfahl dringend deren baldige Annahme.

Die Debatte über den Schulgeseßentwurf wurde fort-

gesetzt. °

Oesterreich - Ungarn. Wien, 17. Februar. Bei der gestrigen Diskussion des Ausshußantrags Über den Dr. Zie- mialkowskishen Antrag im Abgeordnetenhause stellte Graf Dürkheim den Gegenantrag, das Haus wolle beschließen, es sei auf Grund des C 19 der L. O. die Regierung aufzufordern,

den von dem 1a ishen Landtage in dessen Sißung vom

24. September 1868 beschlossenen Antrag dem h. Hause zur verfassung8mäßigen Behandlung mitzutheilen. __ Der Minister des Jnnern rad sich sehr entschieden gegen diesen Antrag und dessen Begründung durch den Antragsteller aus. Bei der Abstimmung wurde dieser Antrag abgelehnt und der des Ausschusses, wie bereits telegraphisch gemeldet , mit großer Majorität angenommen. : Der Unterrichts-Minister legte in der heutigen Sizung dem Abgeordnetenhause einen Geseßentwurf vor, betreffend die Systemisirung der auf Staatskosten zu besezenden Dienstplähe bei den Landes- und Bezirks-Schulräthen. Nach demselben werden als Referenten für die administrativen und ökonomischen Schulangelegenheiten bei den Landes-Schulräthen in der Regel Näâthe der politishen Landesbehörden ernannt. An Stelle der bisherigen K. K. Schulräthe treten die Landes-Schulinspek-

toren. Die Zahl der Landes-Schulinspektoren wird mit 30 fest- geseßt.

sih auf seinen Posten nah Bern begeben. Aus Agram , 16. Februar, wicd telegraphisch gemeldet, daß der Kaiser und die Kaiserin am 8. März daselbst eintreffen,

Karlstadt, Petrinia und Belovar besuchen und am 13. März |

die Reise nah Fiume fortseßen werden. Pesth, 16. Februar. Im Somogyer Komitate find die Wählerversammlungen überall mit so erheblichen Schläge-

reien verbunden, daß neuerdings das Einschreiten des Militärs

nothwendig wurde.

Im Prozesse Karageorgievic wurde heute das Ver- M Morgen überreicht der Staatsanwalt die schrift,

hôr beendigt. rr Ò aal ie liche Klage und der Vertheidiger die schriftliche Vertheidigung.

Belgien. Brüssel, 17. Februar. betreffend die Abtretung von Eisenbahnkonzessionen, is heute beim Senate eingebraht und von demselben an die Kommission überwiesen worden. Die Diskussion darüber wird am Freitag stattfinden.

Großbritannien und Frland. London, 16. Februar. Gladstone gab heute im Unterhause die Erklärung ab, daß er am 1. März d. J. das Haus ersuchen werde , ein Komite zu bilden, um die ersten Resolutionen von 1868 betreffs der irischen Kirche in Berathung zu ziehen.

Frankreich.

neten Richard, Carnot, Pelletan, Simon, Garnier die Bureaux.

den 22. Februar anberaumt.

Die auf heute angekündigte Konferen zsißzung findet |

erst morgen statt.

18. Februar. (W. T. B.) Das »Journal officiel« veröffent: l i Innern, Forcade, vom | 16. d. an die Präfekten, welches die öffentlichen Versammlungenzum |

licht ein Rundschreiben des Ministers des

Gegenstande hat. Die Regierung, heißt es darin, habe geglaubt, sich bisher auf eine sorgfältige Ueberwachung der Mißbräuche

der neuen Freiheit beshränken zu sollen, und den Rednern ge- F stattet, geseßlich verbotene Gegenstände-zu besprehen. Sie dürfe F aber diese Ausschreitungen nicht länger dulden, und werde ihnen F entgegentreten, um das Versammlungsre{t vor Mißbräuchen, F

welche dasselbe gefährden könnten, sicherzustellen. Die Differenzen, welche zwischen dem Kriegs-Minister

Marschall Nici und der Budgetkommission über die Besoldung für F die Kapitäne der Mobilgarde bestanden, sind ausgeglichen. Die [F wall Niel es F

Punkten zu redu- F

Man glaubt, daß der Budgetbericht am 8, März werde F

Die Diskussion soll alsdann am 20. März F

Kommission bewilligte den Kredit , wogegen Mar übernommen, sein Budget. in einigen anderen ziren. deponirt werden. beginnen.

Spanien. Madrid, 15. Februar.

,

B - Gouverneuren stattgefunden: nach Barcelona ist ngulo, nach Cadix Manuel Samoza y Cambero ge-

Pedro kommen.

streitigen Waßlen.

In Barcelona hat am 12. Februar ein glänzendes Fest E zu Ehren der Eröffnung der Cortes stattgefunden. Auf dem Uni- | versitätsplaße wurde in Anwesenheit aller Behörden ein Frei- E

heitsbaum gepflanzt. Aus den größeren Städten wurden R an den Präsidenten der Cortes abgeschickt. Cortes wurden die Wabhlprüfungen fortgeseßt.

statt.

sowie über einen Vorschlag zu berathen, welcher verlangt, es

solle sofort nah Konstituirung der Cortes ein Souverän dur. - Akklamation erwählt, und alsdann éine Volksabstimmung über F

diese Wahl herbeigeführt werden. Numánien. Bukarest,

16, Februar. |

worden.

Der österreichische Gesandte Freiherx v. Ottenfels hat /

Der Geseßentwurf, | Justiz- 4

Paris, 17. Februar. Jn der Sitzung des k geseßgebenden Körpers am 15. Februar meldeten d e h Y

agès eine f Interpellation an, betreffend die Pläne hinsichtlich der Kirchhöfe F von Paris. Das Jnterpellation8gesuch ging zur Prüfung an E In derselben Sißung wurde die Berathung, be- F treffend das Geseg Über die Genehmigung der Verträge zwischen der Stadt Paris und der Gesellschaft des crédit foncier, auf |

? Die Gouverneure F der Provinzen Barcelona, Cadix, Gerona, Huelva, Lugo, F Orense, Sevilla, Tarragona und Yamora haben die Wahlen F in die Cortes angenommen und“ deshalb ihre Stellen nieder- gelegt. Es haben in Folge dessen viele neue Ernennungen zu F

Die Cortes beschäftigen sich noch mit der Prüfung der

Februar. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung der [F | | Dieselben F dürften vorausfichtlih erst Donnerstag beendigt werden. Die F definitive Konstituirung der Cortes findet wahrscheinlich Freitag "F | Die Mitglieder der Majorität halten morgen Abend f eine Besprechung, um über die Wiederwahl des Ministeriums F

: ar Der Obersi Sazagesku ist zum Polizei-Präsidenten von Bukarest ernannt 7

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Rußland und Polen. St. Petersburg, 16. Februar. Dér Großfürst Nikolaus Konstantinowitsch ist zum Haupt-

mann ernannt worden.

Der Prinz Achille Murat und die Prinzessin Murat, geborne e ingesin von -Mingrelien, befinden sich zur Zeit in Konstantinopel. Sie werden sich von dort nah Mingrelien, demnächst nach Moskau und St. Petersburg begeben.

-— Der General der Jnfanterie, General - Adjutant, Graf

eter von Kleinmichel ijt gestorben. : F Aus dem Militärbezirk Ea N afn der »Russ.

« eine Mittheilung, der wir ‘Folgendes entnehmen.

Inv a den iten Berichten des Generál- Majors Abramoiv vom 18., 23.1 26. Dezember hatte der älteste Sohn des Emirs von Buchara, Katty-Türja, den General um ein Asyl und die Vermittelung zwischen ihm und seinem Vater gebeten. Da ihm Verzeihün zugesagt wUrde, beschloß er, sich mit scinem 300 Mann zählenden Gefolge nah Sa- markand zu begeben. Unterwegs reizte jedoch Násar - Bek die Leute gegen Katty - Türja auf und verlangte von diesem, daß er in das Innere Bucharas cindringen und, die Abwesenheit des Emirs be- nußend, die Städte Chatrtschi und Karminch einnehmen solle. Dieser leßtere verließ die Straße von Dsham und begab \ich in forcirtem Marsche durch die Steppe nah Chatrygi, wo er am 14. Dezember ein- traf und den dortigen Bek, Rachmet-Bije der ihm entgegen gekommen war, tödten ließ. Nach kurzem VNufenthalt in Chatrygi, welches er der Obhut der Aksakalen anvertraute, brach Katty-Türja na Kar- mineh auf und ließ auf dem Marsche dahin viele dem Emir ergebene Leute hinrichten.

Als Dra Abramoww alles dieses erfahren, meldete er es sofort dem Emir und bat ihn, \chleunigst mit Truppen în Buchara einzu- rücken; er selbst brach am 19, Dezember nach Katy-Kurgan auf, wo man auf seinen Befehl die Truppen zusammengezogen hatte.

Der Emir rückte mit allen seinen Truppen , die, wie man sagt; 15,000 Mann stark waren und 18 Geschüße mit sich führten , aus Karschi gegen Karmineh vor. Um dieselbe Zeit haîte sich auch Katty- Türja dieser Stadt genaht und den Bek -aufgefordert , si{ch zu ergeben. Als er aber von dem Anmarsche des Emirs Kunde erhielt , floh er nach Nur - Ata , wohin der Emir nah seinem Einzuge in Karminch ein leichtes Detachement entsendete, welches den Flüchtling ver- trieb, Der Emir schrieb dem General, daß er die Beks von Schachrissjabs in Verdacht habe, an dieser Affaire Theil genommen zu haben. So lange dies noch nicht erwiesen, beschloß General Abramow, nichts gegen diese Beks, die sih jeßt schr gut gegen ihn verhalten, zu unternehmen, sie aber scharf zu becbachten. Nachdem er den Fmir noch gebeten; den Sohn bis aufs Aeußerste zu verfolgen und in die Städte Nur-Ata, Karminch und Chatrischi eine stärkere Gar- nison zu legen, entließ er die zusammengezogenen Truppen und ketrte am 22. Dezember nach Samarkand zurück. Dieses Zusammenzichen der Truppen hat das Resultat gehabt, daß die Bewohner der vorzüglich- sten Städte Bucharas erklären, es sei ihnen unmöglich, Katty-Türja zu unterstüßen, da, sobald er eine Stadt beseßt habe, dies auch glei die Ankunft der Russen in derselben zur Folge habe. Gegenwärtig herrscht sowohl in Turkestan, wie auch in Buchara, vollständige Ruhe. Wie General Abramow meldet, wird der Emir binnen Kurzem eine Gesandtschaft und die fälligen Summen seiner Schuld entsenden. Der Emir selbst befand sich noch in Karmineh, sollte jedoch sehr bald nach Buchara abgehen.

Dánemark. Kopenhagen, 15. Februar. Jn der heu- tigen Sißung des Landsthings fand die dritte Behandlung des Geseßentwurfs, betr. das Finanzwesen Jslands, statt. Der Berichterstatter des Ausschusses befürwortet das Amende- ment desselben, wonach bestimmt werden soll, daß der Beitrag Jslands für die gemeinsamen Angelegenheiten der Monarchie stets nur durch ein vom Reichstag angenom- menes Gesey festgestellt werden kann, daß dagegen dem isländiswen Althing der Aufbringung8modus der Steuern vorbehalten bleiben foll. Der Justiz - Minister stimmte diesem Antrage zu, welchen er als eine Verbesserung ansieht ; derselbe wurde sodann einstimmig, und mit derselben Einstimmigkeit der ganze Geseßentwurf angenommen und der leßtere dem Folkthing zur Berathung überwiesen.

Amerika. Washington, 16. Februar. Der Senat hat die vom Repräsentantenhause beschlossene Bill, daß die An- nahme von Papiergeld als Kollateralgarantie verboten sein soll,

enchmigt.

' E Aus New-York, vom 15. Februar, wird telegraphisch gemeldet, daß einer Entscheidung des obersten Gerichts8- hofes zufolge Kontrakte , die ausdrücklich Zahlungen in Gold stipuliren, legale Kraft haben soll:n.

Aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Büreau.

London, 18. Februar, Morgens. Aus Washington voni gestrigen Tage wird pr. atlantishes Kabel gemeldet: Das Repräsentantenhaus hat einen Antrag verworfen, welcher die Besteuerung der Coupons verlangte.

Die-Unionsregierung hat einen Vertrag mit der Republik Columbia abgeschlossen, welcher ersterer das ausschließliche Recht ‘a Bau des Kanals über die Landenge von Panama zuweist.

S)

Reichstags - Angelegenheiten,

Dresden, 16. Februar. Wie aus einer Bekanntmachung des Ministeriums des nnern hervorgeht, haben die sächsischen Reichstags- Abgeordneten Dr. Schaffrath (Dresden), Advokat Schreck (Pirna) und Kaufmann Mammen (Plauen) das Mandat niedergelegt. Die Ersa§- wahlen sind bereits angeordnet.

Die Annalen der Landwirthschaft in denK pr. Staa- ten, Nr. 7, enthalten Aufsäße: Erfahrungen im Gebiet der Boden- fultur mittelst Dampfkraft, von Richard Toepffer (Schluß), die Ge- treide - Shälmaschine von Barrabé u. Fili in Rennes ; der zweite Kongreß deutscher Volkswirthe; Generalversammlung des Akklimatisa- tionsvereins in Berlin am 27. Februar 1869; die dritte General- det cit des Vereins deutscher Stärke- und Stärkesyrups8-Fabri- anten.

Statistische Nachrichten.

Von den Statistishem Nachrichten über das Groß- herzogthum Oldenburg, herausgegeben vom statistishen Bureau, ist das 10. Heft (Oldenburg 1868, Gerh. Stalling) erschienen. Dafselbe enthält : Rhederei, Schiffsbau und Schiffsverkehr im Herzogthum Ol- denburg für die Jahre 1861 bis 1865, auch Lootseugebühren und Hafen- abgaben ; ferner Post- und Telegraphenverkehr im Herzogthum Olden- burg und Fürstenthum Birkenfeld für die Jahre 1861 bis 1869.

—— Einem ausführlichen Aufsaße in der Zeitschrift des Königlich sächsischen statistishen Bureaus über die Zunahme der Bevölkerung im Königreihe Sachsen seit 1855 und ihre Vertheilung auf Stadt und Land, sowie über Volksdichligkeit, entnehmen wir folgende Angaben:

n Jahre 1855 betrug die Einwohnerzahl des O Sachsen überhaupt 2,039,176, nah der Volkszählung vom 3. Dezember 1867 aber, einschließlich der preußischen Besaßung, 2,423,586 (935,642 in den Städten , 1,487,944 auf dem Lande), mit Aus\{luß der preußischen Besäßung 2,421,034, mithin hat in den 12 Jahren von 1855—1867 eine H von 384,410 Einw. , d. i. von 18,85 pCt., stattgefunden. Bringt man von der Einwohnerzahl des Jahres 1867 die preußishe Besaßung , welche inzwischen zum größten Theile das Land verlassen hat, in Abzug, so bleibt für das Königreich Sachsen immer noch ein Zuwachs von 381,858 Einw. oder 18,73 pCt. Von anderen größeren (über 1 Million Einwohner zählenden) Staa- ten resp. Provinzen des Zollvereins vermehrten ihre Einwohner in

leichein Zeitraum: Bayern um 6,23 pCt., Württemberg um 6,51 pCt., Baden um 9,59 pCt.,, Hannover um 6,81 pCt., die preußische Rhein- provinz um 16,15 pCt., Wesifalen um 12,09 pEt./ Preußisch-Sachsen um 11,69 pCt., Preußish-Schlesien um 12,93 pCt., Pommern um 12,69 pCt, Brandenburg um 20,73 pCt., Posen um 10,52 pCt., Pro- vinz Preußen um 17,38 pCt., die alten Provinzen des preußischen Staats (mit Aus\{luß der außer Landes befindlichen Garnisonen) um 14,69 pCi., das Zollvereinsgebiet von 1855 um 11,94 pCt. Ueber- troffen wurde sonach die Bevölferungszunahme Sachsens nur du-h die dec Provinz Brandenburg, für welche das außerordent- liche Wachsthum von Berlin ausschlaggebend wirkt. Am näch- sten kommt ihr die der Provinz Preußen. Eine Bevölke- rungszunahme von 17,38 pCt., wie sie diese Provinz aufzeigt, findet unter so Überwiegend ackerbautreibenden Ländern in Europa nur an der Volkszunahme Jrlands ibres Gleichen. Untersucht man den Gesammtzuwachs von 384,410 Einw. für das Königreich Sachsen nach seiner Vertheilung auf die verschiedenen Bestandtheile des Staates, so sicht man 208,495 Einw. oder 54,25 pCt. auf die Städte, 175,915 Einw. oder 45,75 pCt. auf die Dörfer entfallen, denn von der Ge- sammtzahl der Einwohner kamen im Jahre 1867 auf die Städte 38,61 ÞCt. (im Jahre 1555: 135,66 pCt.)) auf die Dörfer 61,39 pCt. Von den 122 einzelnen Amtsbezirken Sachsens haben im Laufe der Periode 1855—67 ihre Einwohnerzahl nur 25 in stärkerem Maße, als der Durchschnitt im Wachsthum für das ganze Land betrug, vermehrt; 94 sind hinter demselben zurückgeblieben, und bei dreien hat eine positive Abnahme der Bevölkerung stattgefunden. Zieht man die Aemter besonders in Betracht, welhe den stärksten absoluten Zuwachs erfuhren und in dieser Hinsicht an der Ver- arößerung der Einwohnerzahl am meisten betheiligt sind, so finden sich im Ganzen 5, mit cinem Zuwachs von je 10,000 Eimw. und darüber, nämlich: Dresden mit 56,943, Leipzig I. mit 33,526, Leipzig Il mit 14,537, Chemniß mit 33,795, Zwoickau mit 18,613. Auf diese 5 Aemter, nuit anderen Worten: die, 4 größten Städte des Landes mit ihrer, zum Theil Vorstadtharaïîter tragenden Umgebung kommen von dem Gesammtzuwachs nicht weniger als 157,414 Seelen oder 40,95 pCt. Was die Volksdichtigkeit pro Quadratmeile anlangt, so fommen im Königreich Sachsen auf eine Quadratmeile im Jahre 1855 7479 und im Jahre 1867 8889 Einwohner. Da- gegen fommen auf Grund der veröffentlihten Volkszählungsresultate von 1867, auf 1 Quadratmeile: in Bayern 3496, in Württemberg 5020, in Baden 5175, in Hannover 2782, in der preuß. Rheinprovinz 7113, in Westfalen 4649, in der preuß. Provinz Sachsen 4510, in Preußisch - Schlesien 4845, in Pommern 2519, in Brandenburg 3707, in Posen 2881, in der Provinz Preußen 2627, im Königreich Preu- ßen altes Gebiet 3869, jeßiges Gebiet 3762, im Zollverein ca, 3900 Einwohner. Königreich Sachsen war somit bereits vor 12 Jahren dichter bevölkert , als es die dichtest bevölkerte preußische Provinz der- malen- is, und übertrifft jeßt deren Durchschnittsdichtigfeit noch in seinem dünnstbevölkerten Regierungsbezirk. i Nach »Morgans British Trade Journal« hatte die Ausfuhr von Leinenwaaren aus Großbritannien im Jahre 1868 einen Werth von 5,611,213 Pfd. Skt. gegen 6,096,582 Pfd. St. in 1867 und

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