1869 / 43 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Der gestrige Cours der Dortmund-Soester 9; bez.

Redaction und Rendantur: Schwieger.

Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei

(R. v. Deker).

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Beilage zum Königlich Preußischen Staats - Anzeiger. | Freitag den 19. Februar

1869.

Ueber die Errichtung gewerblicher Zeichenshulen.

Von dem Königlichen Handeis-Ministerium is im Monat August v. J. eine Denkschrift über die Errichtung gewerblicher Zeichenshulen ausgearbeitet und seitdem den Städten Cöln, Elber- feld, Cassel, Wiesbaden , gas ¡ Halle, Danzig, Görliß und Breslau zugesendet worden. (Jn*Hannover besteht bereits unter der Leitung des dortigen Gewerbevereins eine ähnlihe Zwecke verfolgende Kunstgewerbeschule.) Jn diefer Denkschrift wird zunächst ein Blick auf die Entwickelung unserer- Jndustrie a und gesagt: Die Erzeugnisse unseres einheimischen Gewerbefleißes seien unter dem raschen Aufschwunge, welchen in_neuerer_Zeit die Judustrie genommen habe, zwar nicht in Bezug auf ihre Solidität, wohl aber in der Schönheit der Formen und der Ausstattung hinter den gewerblichen Erzeugnissen avderer Länder ieden. Es sei eine beshämende, aber nicht wegzuleug- nende Thatsache, daß unsere Jndustrie arm sei an geschmackvollen Mustern eigener Erfindung, daß sie sich meist darauf beschränke, fremde, feinesweges immer den Geseßen der Schönheit entsprechende Gebilde nachzuahmen. Schmälerung unseres Absaßes, Abhängigkeit von der ausländischen Produktion seien die für unsren nationalen Wohlstand bedenklichen Folgen. Sollen die Erzeugnisse unseres Gewerbefleißes), deren erth wesentlih durch die Art der äußeren Aus\{chmüdckung bestimmt werde, nah und nach nicht von dem Weltmarkt ganz ver- drängt werden, so werde darauf Bedacht genommen werden müssen, der Kunst wieder Eingang in die Gewerbe zu verschaffen und den Sinn für \{höne und geschmackvolle Arbeit in unserer Bevölkerung zu wecken und auszubilden. Nach den Erfahrungen, die man in anderen

Staaten gemacht habe, sei in dieser Beziehung das wirksamste Mittel

eine sorgfältige Pfle e des Zeichenunterrichts in besonderer Anwendung auf die für künstlerishe Gestaltungen geeigneten Gewerbe. Der Zeichenunterriht, welchen unsere Schulanstalten gewähren, sei für die- sen Zweck nicht genügend, abgesehen davon, daß derselbe für einen großen Theil unsres Handwerker- und Gewerbestandes überhaupt nicht zugänglich sei, seien die Ziele andere, als sie hier in das Auge zu fassen seien. Es komme nicht sowohl darauf an, dem Schüler die Fertigkeit beizubringen, eine gegebene Vorlage zu kopiren oder ein Gipsmodell der Natur getreu mit Blei oder Kreide auf das Papier zu werfen, als ihn von vornherein zur Darstellung und zu eigener Erfindung {öner- Formen und zwar gerade solcher Formen anzuregen, welche in den Gewerben eine passende Verwendung finden können. Gang und Methode des Unterrichts müßten darnach wesentli verschieden von der in den Schulen gebräuchlichen sein. Es sei deshalb die Ein- richtung besonderer Lehranstalten nicht zu umgehen.

Die Denkschrift kommt nun auf die Aufgabe der gewerblichen Zeichen-

\chulen zu sprechen und bezeichnet sie als eine dreifache, die Ausbildung des"

Schönheitssinns im AUgemeinen, die Erkenntniß der künstlerischen Gesehe für die Anwendung von Formen und Farben und endlich die Verwerthung des so Gewonnenen bei dem eigenen Entwerfen gewerb- licher Kunstgegenstände. Das beständige Ziel dieser Anstalten müsse sein, im fonsumirenden Publikum den richtigen Blick für wirklich ge- shmackvolle Erzeugnisse, im Gewerbestande ewandtheit im Erfinden anziehender und s{chöner Modelle oder Muster zu fördern und aus- zubilden. Das Unterrichtsfeld, welches sich hiernah eröffne, lasse sich am zweckmäßigsten in drei Theile zerlegen: in die Lehre von den Elementen der Zeichenkunst für ungeübte Schüler, in den Unterricht im Modelliren und in den Unterricht im höhern Zeichnen für Geübtere. Hiernach würde sich auch naturgemäß die Klasseneinrichtung der Schulen richten. Die unmittelbare Ausbildung in der Darstellung künstlerischer Formen und Gegenstände würde vom ersten Beginn des Unterrichts ab eine Belehrung Über die Hauptgeseße des Schönen, Über die Elemente der Kunstformen und Über deren richtige und ges{chmackvolle Verwendung zu begleiten haben. Der Unterricht müsse streng metho- disch geregelt, aber nicht in zu enge, {ulmäßige Fesseln geschlagen sein. Die einzelnen Theile desselben fönnten unbedenklich ohne nähere Verbindung ukfter sich neben einander “dige! ta An jeden Theil müsse jeder Zeit der Eintritt möglich sein. Eine Beschränkung in dieser Beziehung sei nicht rathsam; die wechselnden Verhältnisse des gewerblichen Lebens verlangten hier die thunlichste Berücksichtigung. Auch die Zahl der Stunden, welche den einzelnen Theilen des Unterrichts zu widmen seien, dürfen nicht in ein unabänderliches Schema gebraht werden. Die Einrichtung der Schulen werde in dieser Hinsicht nothwendig durch die Verhältnisse der Gegend und des Ortes be- stimmt, Die Ausdehnung des höherenUnterrichts sei von selber dort geboten, wo eine A große Zahl geübter Schüler in dieselbe ein- trete. Wo in dieser Beziehung ungünstige Verhältnisse herrschten, werde die Vorbildung in den Elementen die wichtigere Aufgabe bilden und größeren Zeitaufwand in Anspruch nehmen. Freiheit der ein- zelnen Schulen hierin erleichtere deren gedeihliche Wirksamkeit.

In dér Methode und dem Gange des Unterrichts müsse dagegen überall ein und dasselbe Geseß herrschen. Die sahgemäße Beschrän- kung des subjektiven Ermessens des einzelnen Lehrers sei hier so noth-

sie den ganzen Ms des Unterrichts bedinge. Es sollte derselbe ih deshalb überall nach den nämlichen Vorlagen richten, die von sachverständiger Seite und nah den anderwärts gesammelten Er- fahrungen Lee wären. Der allmälig sich erweiternden Auf- ive der Schulen entsprechend, hätten die Vorlagen von den Elemen- ten des Zeichenunterrihts auszugehen, sih dann zu deren Anwendung in ornamentalen A und Farben zu wenden und endlich die ge- chmackvolle Benußung der leßteren für die Erzeugnisse der einzelnen

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Gewerbszweige zu veranschaulihen. Um Mißverständnissen und Un- geshick vorzubeugen, würde es zweckmäßig sein, die Vorlagen mit einer

nweisung für die Lehrer zu begleiten, welche sich über den Gang des Unterrichts, sowie über Zweck und Jnhalt der in denselben einzuflech- tenden theoretischen Orientirung auf dem Gebiete der allgemeinen Kunstbegriffe und Kunstgeseße verbreite.

Die Vorlagen müßten sowohl das Zeichnen in Blei (Kohle 2c.), wie ‘au die Anwendung der Farben berücksichtigen, für den Unter- riht im Modelliren sei eine angernessene Auswahl von Modellen an- zuschließen. Die Eintheilung des Unterrichts nach den einzelnen Zeichenklassen müßte selbstverständlih darin Beachtung finden.

Die Denkschrift wendet sih jeßt Be Betheiligung und zur Ein- wirkung dieser im Publikum. Die Denkschrift sagt in dieser Be- ziehung: »Die Kreise, in welchen die Schulen wirken sollen, können nach der ihnen eigenthümlichen Aufgabe nicht begrenzt werden, Sie sollen nicht nur auf die eigentlichen Gewerbetreibenden, sondern auch auf das größere Publikum Rüsicht nehmen; es muß \ich ferner der Kreis der Lernenden aus allen Altersftufen bilden können. Die Jugend wie der gereifte Mann sollen aus dem Unterrichte Nußen ziehen können. Es erschwert dies zwar die Aufgabe, es erhöht aber auch die Wirksamkeit der Schulen. Der Natur der Sache nah wird in der Regel die Jugend, nah dem Abschlusse ihrer elementaren Ausbildung und während der Zeit ihrer praktischen Ausbildung im A oder in der Jndustrie den Haupttheil der Schüler stellen.

s wird aber in jeder Weise dahin zu trachten sein, auch den selbst- ständigen Handwerker und den Fabrikarbeiter dem Unterrichte zuzu- führen. E die Zahl der Schüler, so kann vielleiht auf eine, Stand und Alter berücksihtigende und damit die gegenseitige An- reneng begünstigende Scheidung unter ihnen Bedacht genommen

Je weiter die Schulen in das Volk greifen, um \}o eher werden sie ihre Aufgabe erfüllen. Deshalb sollten auch Mädchen und Frauen grundsäßlich von den Schulen nicht ausgeschlossen werden, wenn auch die örtlichen und räumlichen Verhältnisse unter Umständen eine Be- schränkung des Unterrichts für sie erheishen mögen. Der Einfluß des weiblichen Geschlechtes in der Bildung und Verbildung des Ge- i Ee auch auf gewerblichem Gebiete, darf nicht unter-

werden.

Nach den vorliegenden Erfahrungen is die Erwartung geret- fertigt, daß die Ziele der Zeichenshulen im Publikum, namentli aber in dem Handwerker- und Arbeiterstande sehr {nell Verständniß und Anklang finden werden. Zeigt si erst der praktische Erfolg des Unterrichts în der größeren Geschicklichkeit und in dem feineren Ge- \{chmack des Arbeiters, so wird auch in immer weiteren Kreisen auf diese Art der Ausbildung Werth gelegt werden. Dringend zu wün- schen is es aber, daß auch von Seiten der Behörden, der Fabrikanten und aller Derjenigen, welche an der Vervollkommnung unsers vater- ländischen Gewerbfleißes ein Jnteresse haben, zur Theilnahme an dem D angeregt und diese Theilnahme in jeder Weise unterstüßt werde.

Das Gedeihen der Schulen wird vor Allem davon abhängen, wie die Lehrer ihre Aufgabe auffassen und verfolgen. Auf die Wahl der Lehrer muß daher besondere Sorgfalt verwendet werden. Es wäre ein Fehler; Männer zu wählen, welche die Thätigkeit an den Schulen nur als eine untergeordnete Nebenbeschäftigung ansehen wür- den. Auf der anderen Seite wird man eben so sehr darauf zu achten haben, daß Persönlichkeiten gewonnen werden, deren sonstiger Beruf einer praktischen, das gewerbliche Leben berührenden Richtung an- gehört. Vor der Hand wird man sih darauf beschränkt sehen, die Lehrkräfte aus den Kreisen künstlerisch gebildeter Techniker ( Bau- meister), ausübender Künstler, bewährter und regsamer Zeichenlehrer anderer Lehranstalten heranzuziehen. Es wird demnächst zu crwägen sein, ob den Lehrern nicht in einem besonderen Lehrkursus an geeigne- ter Stelle und zu geeigneter Zeit eine Anleitung für den Jnhalt und die Durchführung ihrer Aufgabe zu geben wäre. Augenscheinlich würde dadurch dem Einschlagen verfehlter Wege bei dem Unterrichten am zwecmäßigsten vorgebeugt werden.

Ebenso wichtig, wie die erste Anleitung wird für die Lehrer cine dauernde Anregung sein. Denn ohne eine solche Anregung entsteht sür sie leiht die Gefahr, in eine mechanische Verfolgung des cinmal fixirten Unterrichtsplans zu gerathen. Nichts wäre für die Schuken verderbliher. Es muß deshalb eine stete Verbindung der Lehrer an den verschiedenen Schulen sowohl Unter einander, als auch mit der den Zeichenunterricht leitenden und fontrollirenden Centralstelle erhal- ten werden. Wenn es gelingen sollte, die Lehrer alljährlih oder in einem Turnus ‘von zwei Jahren zu vereinigen, um die Ergebnisse ihrer Thätigkeit und die Zweckmäßigkeit der Methode einer anregen- den, belehrenden Erörterung zu unterziehen, die besten Arbeiten aus den einzelnen Schulen vorzulegen und fkorrigirende Winke an deren Beurtheilung zu knüpfen, wenn es möglih gemacht werden fönnte;, ihnen gleichzeitig die Gelegenheit zum Besuche eines kurzen Lehrkursus zu geben, wenn endlich die besten Arbeiten der einzelnen Schulen unter den Lehrern cirkuliren, auch gute Werke, welche den Kreis ihrer Aufgaben berühren, zur Durchsicht ihnen zugänglih gemacht würden, so wäre damit für eine solche Anregung am besten gesorgt und es würde si der Erfolg in der Wirksamkeit der Lehrer sehr bald bemerk- lih machen. An diese Einrichtungen könnte sih eine Ausstellung be-

sonders gelungener, eine MELRE der besten Arbeiten anschließen. Nicht nur für die Schüler, auch für die Lehrer läge darin ein Sporn