1869 / 49 p. 9 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Theorien hier gar niht mehr an, es fragt sich also nur, wollen Sie die Bahn gebaut haben oder nicht und wollen Sie dem bedrängten Landestheil zu Hülfe kommen oder nicht,

Nun kommen zwar fast alle Herren, die Eisenbahnen wünschen, zu mir mit der Aeußerung: »das ist für uns eine Lebensfrage«. Ja, meine Herren, das mag zum Theil wahr sein, aber ih habe das nun schon so oft gehört, daß es jeßt etwas weniger Eindruck auf mich macht. Aber, meine Herren, hier ist es wirklich so. Anfangs sollte die Bahn über Olpe geführt werden. Das geschah nicht wegen der Terrainverhält- nisse, weil für die Hauptlinie die andere Linie die richtige war. Es ist das vor meiner. Zeit geschehen, - aber ih bin der Anficht, daß es rihtig war. Die Hoffnung also, die die Gegend um Olpe hegte, daß sie die Hauptlinie Een würde, ist den Leuten zu Wasser geworden. Die Berge und Thäler, die in der Umgegend von Olpe liegen, kenne ih ganz genau, es ist dies mein früherer Regierungsbezirk; die Gegend is eine hohe gebirgige, die Be- völkerung eine arme, und was sie dort haben, was werthvoll ist, sind einerseits die unterirdischen Schäße, die man nur heben fann bei genügenden Kommunikationsmitteln und anderer- seits ein Land mit wenigen Wiesen und engen Thälern. Die Hülfe ift hier also wirklich nothwendig, wenn das Gegebene verhältnißmäßig gedeihen soll. Die Hauptbahn, die Ruhr- Siegbahn, trägt gerade dazu bei, den Verkehr von dort wegzuziehen; die Bergwerke an der Hauptbahn prospe- riren und die andern verwelken. Das liégt in der Na- tur der Sache. Also die Hülfe ist wirklih" nothwendig. Deshalb nent ih mich auch der Hoffnung hin, daß die geehrte Versammlung diese geringe Garantie nicht ablehnen werde, und eventualiter, wenn Sie es durchaus anders wollen, daß Sie wenigstens mit dem Amendement, auf das ich gleich Ton men werde, die Vorlage der Staatsregierung annehmen, die ih auch heute noch glaube vertreten zu können und für ganz gerechtfertigt halte. Indessen, meine Herren, troß alledem habe ih zwei Gründe; einmal: man soll \sich nicht für unfehlbar halten, und dann: man soll immer guten Willen behalten, und man soll also, wenn Bedenken obwalten, darüber nach- denken und ihnen Rehnung tragen und so viel wie möglich denen entgegenkommen, die bedenklich sind. Das habe ih nun gethan, ih habe einen mit der Sache vertrauten Herrn nach Elberfeld gesandt und mit der Gesellschaft noch einmal verhandeln lassen, und das Resultat dieser Verhandlung giebt mir die Ueberzeugung, daß ich den Zweck, den Bau der Bahn, erreichen werde, wenn Sie das Amendement Sybel-Achenbach annehmen, weil i die be- stimmte Zuversicht haben kann, daß,.. wenn Sie dies Amende- r es der früheren Vorlage annehmen , die Sache gesichert ein wird.

Dann find nur noch die anderen Amendements, meine Herren, welche den Leuten Grundentschädigungen auferlegen wollen. Jh möchte Sie dringend bitten, dieselben abzulehnen. Man fkann in dieser Beziehung wirklich nicht die ganze Monarchie über einen Kamm scheeren. Wenn in Ländern, wo der Grund und Boden noch einen geringen Werth hat, wo die Accker und Wiesen ziemlich gleihmäßig Über das Land vertheilt sind, die Uebernahme der Grundentschädigung verlangt wird, so ist das, meine Herren, billig, und sollte von denen nicht ver- weigert werden, von denen es verlangt wird; wenn man aber in engen Gebirg8thälern einer armen heruntergekommenen Be- völkerung noch das Bischen Wiesen und Aecker nimmt, was sie hat, um die Eisenbahn, Haltestelle oder Bahnhof darauf zu legen, und dann noch verlangen will, daß die Bewohner im Ganzen jeden Einzelnen entschädigen, so ist das unbillig, und deshalb möchte ih Sie dringend bitten, das nicht zu verlangen. Das Haus hat ja auch diesen Grundsaß, den ih eben befür- worte, {on im vorigen Jahre gutgeheißen für die beiden kleinen Bahnen im Nassauishen von Hadamar nach Limburg - und von Diez nach Hahnstatten, dabei haben Sie auch keine Uebertragung der Grundentschädigung verlangt, sondern Sie haben in den Anschlägen die Grund- entshädigung mitbewilligt. Bei der jezt in Rede stehenden Bahn sind die Verhältnisse dieselben, ja das Biggethal ist so- gar noch enger, und ih möchte Sie deshalb dringend bitten, diese Bedingung fallen zu lassen.

Schließlich meine Herren, erlauben Sie mir noch eine Be- merkung, die gewiß keine peremtorische oder gar eine Drohung sein wird, aber doch die Sachlage, wenn man sie unbefangen betrachtet, klar legt. Jch habe wirklich, meine Herren, meiner- seits mit gutem Willen und mit einer gewissen Selbstverleug- nung gethan, was sich thun läßt, und wenn Sie die. Vorlage und das Amendement nun doch abwerfen meine Herren, ich glaube es nicht, daß Sie es thun werden aber wenn Sie es doch thun, dann würde die faktische Lage der Dinge doch woohl so sein, daß man sagt: »das hat nicht der Handels-Minister, fondern das Haus zu verantworten. «

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Nationaldan.fk.

Der Nationaldank für Veteranen hat kürzlich seine Jahresabschluß für 1868 vollendet. Wenn die Resultate desselben hz den Provinzial- und Kreis8organen auch noch. nicht vorliegen; so tôn, nen doch diejenigen der Centralverwaltung mitgetheilt werden. 4

Der Bestand des allgemeinen Unterstübungsfondz welcher Ende 1867 noch 50,541 Thlr. 27 Sgr. 5 Pf. betrug: ist einer. seits in Folge der durch das höhere Alter der Veteranen gesteigerten j Anforderungen, andererseits aber durch-die verminderten ZuUwendungez auf 48,700 Thlr. 22 Sgr. 11 Pf. zurückgegangen, wogegen sich bi Bestand des Verwaltungskosten-Fonds,/ welcher Fond aus deni Ertrage des Stiftungs-Verwaltungsblattes »Der Nationaldanke und den Beiträgen der Kommissariate und Spezialstiftungen ‘gebildet wird von 769 Thlr. 22 Sgr. 1 Pf. auf 1248 Thlr. 2 Sgr. 2 Pf. vermehy hat. Die Jahreseinnahme zu Unterstüßungszwecken betrug 5558 Thlr 10 Sgr. und beim - Verwaltungskosten-Fonds8 2743 Thlx. 24 Sar, 3 Pf. Zu Unterstüßungs8zwecken sind im Jahre 1867-7399 Thlr 15 Sgr. und zu Verwaltungskosten 2265 Thlr. 14 Sgr. 2 Pf, v ausgabt worden. :

Die Spezialstiftungen hatten Ende 1867 einen Kapital, bestand von 86,654 Thlr. 21 Sgr. 5 Pf., während derselbe Ende 186 91,036 Thlr. 25 Sgr. 10 Pf. betrug, sich also im Jahr. 1868 um 4382 Thlr. 4 Sgr. 5 Pf. und zwar dur Hinzutritt einer neuen und Vermehrung der Stammfkapitalien der bereits. bestandenen Stiftungen vermehrt hat. :

Die Regimenterstiftungen haben Ende 1868 mit einem V, stande von 23,400 Thlr. 21 Sgr. 5 Pf. abg Goa während der selbe Ende 1867 nur 22,755 Thlr. 12 Sar. 4 Pf. betrug, so daß aug e nit Kapitalvermehrung von 645 Thlr. 9 Sgr. 1 Pf. ein- getreten ist. i

Soweit die Zinsen von den Spezial- und Regimenterstif tungen statutenmäßig zur Vertheilung kommen müssen, ist die Ver. wendung vollständig erfolgt und sind im Jahre 1868 aus den Zinsen der Spézial-Stiftungskapitalien 5794 Thaler- und von den Kapital: zinsen der Regimenterstiftungen 447 Thaler. zu Unterstüßungen- ver wendet worden. i

Am Tage des Finalabschlusses der General-Schaßkasse àm 1. Februar 1868 war bei derselben ein Gesammtbestand von 167,235 | Thalcr 29 Sgr. 1 Pf vorhanden, wovon sich 166,550 Thaler in Hypothefkendokumenten und zinstragenden Papieren in dem dreifach verschlossenen Depositalkasten befanden, 598 Thaler aber in Kassen anweisungen, 50 Thaler in /,tel Stücken, 15 Sgr.“ in Briefmarken

vorgefunden worden sind.

Statistische Nachrichten.

(Marinewesen.) Die. Neubauten der russischen Panzerflotte, Die Abtheilung des russischen Marinedepartements für Neubauten hat über ihre Thätigkeit im Jahxe 1867 einen offiziellen Bericht geliefert, dessen wichtigste Punkte. die folgenden sind:

Es lagen zunächst vier Fragen zur Entscheidung vor: die nah der besten Takelung, Ankerausrüstung, Panzerbolzenfabrikation für die neuen Panzerschiffe und die Prüfung der Versuche der Fregatte Petropawlowsfi. /

Die technische Kommission entshied darüber folgendermaßen, Die neuen Panzerschiffe Admiral Spiridow, Admiral Ts\chitschakoff Admiral Greig und Admiral Lazarew sollten Polmasten, (Masten aus einem Stück ohne Stangen, nur mit Salingen erhalten, wie auch die beiden Kanonenboote Ts\charodeika und Rusalka sie haben, ähnlich den Dampfern der Kauffährteimarine. Diese Entscheidung ward einer Spezialkommission unter Vorsiß des Panzergeschwader-Komman- danten, Admiral Butakoff vorgelegt, und-leßtere verlangte für die 4 ersten Schiffe (als Fregatten bezeichnet): Wegnahme der nieder zu flappenden Schanzkleidung und Aufsebung einer längs\chifs anden Brüe (wie beim amerikanischen Miomtonomoh) mit Steuerrad; Einseßung eiserner Untermasten mit großen Salingen und Marsstangen/ welche in den Untermast zu versenken sind und Marssegel tragen; Großmast und Foemast mit Ausrüstung gleicher Dimensionen ; Theilung der Untermasten in einen oberen und einen unteren Theil mit Kommissur dicht über Def, so daß sich dur Aufdrehen der Schraubenverbindung der Mast. auch im Gefecht kappen läßt; Einseßung einziehbarer Bug! \priets und einer langen »flêche« am Kreuzmast; Aufs\eßzung eines Mastes, der unmittelbar an dem Panzerblochaus des Kapitäns auf- steigt und Flaggensignale zu geben gestattet, ohne daß die Signalisiren- den feindlichen Büchsenkugeln ausgeseßt werden. Diese orsh[äge basiren darauf, daß die russischen Thurmfregatten ähnlich den engli hen Panzersloops Scorpion und Wivera nicht sowohl Hochseeschife als Küstenwachtschiffe sein sollen, von denen ersterer au ‘eine [ängs- {is laufende Brücke hat. (Die Signale können auch an einer Gäfft des Mastes gegeben werden, deren Piek gerade über dem Blockhaus steht.) Die Bemastung muß leicht sein, da so schon der Tiefgang der Schiffe größe! ist, als im Risse vorgesehen war, und sie darf daher nur Salingen und Marssegel außer den Untersegeln haben, die genügen, um beim Schlingern das Schiff zu stüßen und cin Fortkommen nah Beschädl- gung der Maschine zu gestatten (die Raaen verlangen cine starke B längs\{chiffs). Nur die Fregatte Prinz Pojarsfi darf eine höher Takelage erhalten, mit 27,000 statt 20,000 ] Fuß Segelfläche Un außerdem Bramsegeln und großem Klüver (elinchkoe): die noch nich! fertigen Masten dieses Schiffs müssen daher länger gemacht werden da Verlängerung der Raaen nicht genügt. ;

Von Ankern sollten erhalten Fregatte Prinz Pojarski Fregatte Minin, je 8 {were Anker von 240—250 Pud und 6 Wurfanker vos 18—60 Pud zu 8324/, Zollpfund, Thurmschiff Admiral Spiridow

Thurmschiff Admiral: Tshitschakoff, Thurmschiff Admiral Greig U?

und 37 Thlr. 14 Sgr. 1 Pf. in diversen Münzsorten bei der Revision |

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i miral Lazarew, je 12 {were Anker von 170—160 Pud E 12 Bi Lanter von 012 Pud, Kanonenboot Kharrodecka und d nboot Rusalka je; 6, \{chwere Anker zu 100—90 Pud und 6 none u 9—30 Pud. - Da die in den Arsenalen von Kronstadt

purfanfer 3 rbandenen Parker-Anker aber auf den Thurm- d Petersburg pord B hat Admiral

; unterzubringen und zu handhaben waren

n M erlangt Pi auf jedem Schiff immer 1 Parkerankcr; 1 T 1annanker (verbesserte Form des vorigen) und 1 Martinsanfer irt würden und demgemäß sind in England die Bestellungen

olgt ilwei Fabrik jora be- j rketten sollen theilweise aus der Fabrik von Ajora Die A und O sollen Nieten und Bolzen für Panzer aus schem Eisen angefertigt und auf den Schießpläßen erprobt werden. N Die Probefahrten der Panzerfregatte Petropawlowsf unter Dampf olgendes ergeben. Die Maschine zeigte sich gut gearbeitet und h s Da indessen die Schnelligkeit dieser Fegatte wie der eben- Ss Breitseitenprinzip erbauten Panzersregatte Ssebastopol nicht G te, obwohl die Kessel cine für die ausbedungene Schnelligkeit ge- n e Dampfmenge [lieferten (weil nämlich die Maschinen nach dem N Modell der Fregatte Oleg [1860] fkonstruirt waren , hat man ¿e Kesselleistungen verstärkt). Für die Beurtheilung der Resultate der Probefahrt vom 12ten ust 1868 liefern folgende ‘Angaben - Über die Breitseiten-Fregatte iropawlowsf einen Maßstab. Jhre Länge ist 298 Fuß (zu 05- Meter) 1 ihre Breite 56 Fuß. Täiefgang vorn 22 Fuß 8 Sus n dem Riß (22! 41! bei der robefahrt), Tiefgang hinten 24 Fuß ‘Zoll (24! 8!), mittlerer Tieigang 23 Fuß 7 Zoll (23! 6), Deplace- 6040 Tonnen (6010), Fläche des Querschnitts im auptspann (068,4 Qu.-Fuß (1059) Nominualkraft der Maschine, die- in Berd nach Naudslay chem System gebaut is , 800. Pferdekraft. Die Resultate er Probefahrt mit voller: Gefehtsbelastung ergaben bei Vollkraft, mit 0 gesseln 20 Pfund Dampfdruck in- den Kesseln (mit der Hälfte er Kessel 14 Pfund), 16 Pfund (9 Pfund) Dampfdruck im Mano- neter, 564- (36) Umdrehungen der Schraube, Maschinenkraft am Jn- ‘fator 28,05 (10,47) Pferdekraft. Dabei war die Schnelligkeit durch- nittlih 11,8 (8/55) Knoten. Die Schraube des Schiffs, mit 4 Flügeln ad) Moudslay-System, hat 19 Fuß Durchmesser) 23 Fuß Steigung, 3 Fuß Länge / bei 3 Fuß 8 Zoll Eintauchung der Oberkante unter asser. (Die Temperatur war dabei 13° Réaumur auf Def, 25 im Heizraum, 16° in dem Maschinenxraum.) Die Kreisevolutionen wurden beschrieben mit Ruder nach Vackbord bez. Steuerbord : ganzer aris in 7 Minuten bez. 6 Min. 34 Sek., halber Kreis 2 Minuten 67 Sek. , bez. 2 Minuten 34 Sek. / wobei 10 Mann am Steuerrad waren. An Bord waren 19,008 Pud Kohlen y Proviant für, 3 Mo- ate, Wasser für 12 Tage, und an Geschüßen 22 68pfündige Kanonen und 2 8zôllige Kanonen nebst 1240 Granaten, sowie eine Bemannung

on 608 Mann. j Eine Vergleichung geben folgende Daten :

Holzfregatte Dmitri Donskoi

272 F.

51 »

21» 9B. 852 Qu.-F. 4425 Tonn.

2625 P. 12,6 Knoten

Panzer- Fregatte Petropow- [orwsf

S 56 » 23 » 6 D.

1059 Qu.-F. 6010 Tonn.

2805 P. 11,8 Knoten

pri

Panzer- __ Fregatte Sebastopol

300 F.

52 »

24» 4B. 1002 Qu.-F. 5910 Tonn.

3379 P. 13,9 Knoten

Holzfregatte Alexander Newsfi

272 F.

51 »

22» 7B. 872 Qu.-F- 4572 Tonn.

2754 P. 12,5 Knoten

Länge Breite... - Nittl. Tiefgang . Hauptspann eplacement Effeftive Dampf- fraft Schnelligkeit Schrauben-Durh- messer u. Flügel- A rar : Umdrehungen.. Steigung Dampfdruck O tat. din

19 F. (4)

56,5

23 0.

20 Pfd. Berd

19 F. (2) - 20 F. (2) 51,5 28 F. 72. 20 Pfd. Berd

19 F. (2) 53/0

28 F. 20 Pfd. Berd

Außer den genannten Panzerschiffen besißt Rußland noch 10 ein-

thüirmige und 1 zweithürmigen Monitor y die aber vom russischen

In Jtalien is am 92. Januar die neue Panzerfregatte »Venezia« auf den Werften della Fore bei Genua abgelaufen , die vor drei Jahren um dieselbe Zeit {hon in Spanten stand. Sie hat 88 Meter Länge, 16 Meter Breite, 75 Meter mittleren Tiefgang; cine Armirung von 12 Armstrong 300-Pfündern und giebt zu der ar- tung Anlaß, daß sie, wie die ihr gleiche Panzerfregatte »Roma4«, welcher im Januar 1868 \ch{on die Panzerplatten im Arsenal zu Genua an-

it “gelegt wurden , in Bezug auf Schnelligkeit günstige Resultate siefern

wird, da sie nah demselben System gebaut wird.

Gewerbe und Handel.

Schwerin, 25. Februar. (W. T. B.) Auf eine dem Ministerium des Jnnern zugesandte Erklärung der Gesellen des Zim- mer- und Maurergewerks des Schweriner Amtes, in welcher sich die- selben von diesem Amte los\agen, hat das Ministerium unter Bezug- nahme auf die Verordnung vom 29. Oktober 1868 dahin resolvirt, daß die im Großherzogthum wohnhaften oder in Arbeit stehenden Zimmergesellen, soweit sie etwa bei ihrem in der abgegebenen Erfklä- rung auêgesprochen Entschlusse auch nah weiterer Prüfung der mög- lichen Folgen desselben beharren sollten, jeder für sich das Band auf- lósen können, durch welches sie bisher mit dem Amte verbunden ge- wesen sind indem sie nach (Erfüllung ihrer etwaigen Verbindlichkeiten gegen das Handwerkeramt einzeln dem Amtsvorstande ihren Ber- ziht auf das Recht eines zünftigen Gesellen ordnungsmäßig \chriftlich anzeigen.

Verkehrs - Anstalten.

Uebersicht der Dampfschiff - Verbindungen zur Beförderung der Korrespondenz nach außereuro päischen Ländern u. \. w. im März 1868. (Nach den auf Grund der Ma- terialien der Postverwaltung des Norddeutschen Bundes von den Ober - Postdirektionen gefertigten und veröffentlichten Zusammen-

stellungen.) i Australien und Neuseeland über

Nach Suez aus Triest am 27. März, 12 Uhr Abends),

Alexandrien und aus Marseille am

98. März, 7 Uhr früh, aus Southampton am 20. März, 2 Uhr Nachm. Nach Brasilien, Buenos-Ayres, Montevideo aus Southampton am 9. März, Mittags, aus Liverpool am 29. März; aus Bordeaux am 25. Marz, 11 Uhr Vorm. , aus Antwerpen am 1. März. Nach Canada aus Liverpool am 4, 11, 18., 25. März, Abends, aus Londonderry am 5, 12, 19, 26. März / Nachm. (siehe auch Vereinigte Staaten von Amerika). Nach dem Cap der guten Hoffnung und Port Natal aus Devonport am 10, 25. März/ früh (nah Port Natal nur am 25. jeden Monats). Nach China, Japan, Ceylon, Singavore, Batavia aus Triest am 13., 57. März, 12 Uhr Abends, aus Marseille am 14.,, 28. März, 7 Uhr früh, am 20. März, 5 Uhr Nachm., aus Southampton am 6., 20sten Märze 2 Uhr Nahm. Nach Jndien (Bombay, Madras, Cal- cutta) aus Triest am 6.1 13.1 20.1 27. E 12 Uhr Abends, aus Marseille am 7. 14., 21.,, 28. März, 7 Uhr früh, aus Southampton am 6., 13, 20.,, 27. März, 2 Uhr Nachm. Nach Mauritius über Réunion aus Marseille am 9, 20. März Nahm. Nach Mexiko aus Southaupton am 2, März 115 Uhr Vorm., aus Liverpool am 10. März, aus St. Nazaire am 16. März. Nach VenezuU ela aus Southampton am 2., 17. März, aus Liverpool am 5. März, aus St. Nazaire am 3. März. Nach den VereinigtenStaaten von Amerifa, Canada, aus Liverpool am 3.1 6. 10. 13./ 17., 20., 924.1 27.1 31. März, Vorm., aus Queenstown am Sr 41 (410) L 14, 17.1 18, 21, 24., 25, 28.1 31. März, Nachm., aus Southampton am 2., 9., 16., 23., 30. März, Nachm., aus Hamburg am 3., 10. 17., 94.1 31. März, Vorm., aus Bremen am 6. 13. 20., 27. März, früh, aus Breest am 13., 27: März, Nahm. Nach Westafrika (Sierra Leone, Liberia, Fernando-Po) über Madeira und Teneriffa; aus Liverpool am 10., 24. März, über Cifsabon nah Dakar (Goree) aus Bordeaux am 25. März , 11 Uhr Vorm. Nach Westamerika (Chili, Peru), Ecuador, Californien) aus Southampton anx 2, 17. März, 115 Uhr Vorm., aus St. Nazaire am 8. März. Nach Westindien und Centralamerifa, Vereinigte Staaten von Columbia, aus Southampton am 2.,, 17. März, 115 Uhr Vormittags, aus St. Nazaire am 8,, 16. März, aus Liverpool am

Marine-Ministerium selbst als bereits veraltet bezeichnet worden sind.

20. März.

Nurine Minisierium selbft als bereits veraltet beze ne or —————— —— —— Oeffentlicher Anzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen. i

Steckbrief. Taglöhner Andreas Schäfer von Breitenbach, welcher wegen Diebstahls bei dem unterzeichneten Amtsgericht in Unter- suhung und Haft war , is| heute aus dem Amrsgefängniß entwichen und ersucht man alle’ Behörden, den genannten Schäfer im Betre- tretungöfalle zu verhaften und ihn anher abliefern zu lassen. Be- shreibung: S chäfer is 21 Jahre alt, etwa 5 4! groß, von unter- seßter Statur, gesunder Gesichtsfarbe und hat röthlich blondes/ etwas gelocktes Haar. Befkleidet war derselbe bei seiner Entweichung mit der gewöhnlihen Gefängnißkleidung, Jake, Hoser und Hemd aus grobem ungebleihten Leinen. Schlüchtern; den 21. Februar 1869. ¿

Königliches Amtsgericht.

Steckbriefserledigung. Der inter den Oekonomen Alexan- der Albert A E Diebitahls und Unterschlagung in den Aften U. 513, 68. unter dem 16. Dezember v. Js, erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 23. Februar 1869. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen,

Kommission 11, für Voruntersuchungen,

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Konkurs-Eröffnung. : Königliches Kreisgericht zu Memel. Erste Abtheilung. Memel, den 17. Februar 1869, Vormittags 11 Uhr.

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Gustav Londitt u Memel ist der faufmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungs- einstellung auf den 6. Februar 1869 fee A Der:a

Jum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Paul Zimmermann hierselbst ‘ori Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem :

E 11. März 1869) Vormittags 9 Uhr, vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter Grünhagen, im Audienz- zimmer des unterzeichneten Kreisgerichts anberaumten Termine ihre Erklärungen und Vorschläge über Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines andern einstweiligen Verivalters abzugeben.

Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papie-

ren oder anderen Sachen in Besiß oder Gewahrsam haben, oder welhe

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