1869 / 59 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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vorläufig erforderlichen Geldmittel in dem diesjährigen Staatshaushalts- Etat ausgebracht worden, und nachdem derselbe die geseßliche Feststel- lung erhalten hat, die weiter cinlcitenden Schritte zur Gründung des Archivs geschehen.

Das Staatsarchiv in Posen steht unter der Aufsicht des Ober-Präsidenten der Provinz, in höherer Jnstanz unter der Direktion der Staats8archive in Berlin. Mit der Einrichtung und Verwaltung des Archivs ist bis auf Weiteres der Herr Dr. phil. Schuchard beauftragt. Das Lokal des Archivs befindet sih im Regierungsgebäude zu Posen. Doch bleibt bis zu der bereits in Aussicht genommenen Vergrößerung des Lokals das \. g. Grod-Archiv einstweilen in dem Gebäude des Königlichen Appellationsgerichts, während im Uebri- gen dieses Grod-Archiv, welches bisher unter der Aufsicht des König- lichen Kreisgerichts hierselbst stand, als nunmehr integrirender Theil des Staatsarchivs in Posen der Verwaltung des Dr. Schuchard und der Aufsicht des Ober-Präsidenten unterstellt worden ist.

Alle das Staatsarchiv betreffende Mittheilungen, Anträge und Gesuche von Behörden und Privatpersonen sind bis auf Weiteres an den Ober-Präsidenten der Provinz zu richten.

Indem ich Vorstehendes zur öffentlichen Kenntniß bringe, halte ih mich Überzeugt, daß die getroffene Einrichtung allseitige Befriedigung gewähren, und insbesondere allen Denjenigen willkommen sein wird, welche für die Förderung des Studiums der Geschichte des Groß- herzogthums ein Jutercsse fühlen. Jch darf deshalb an Alle, die es angeht, seien es Gemeinden, Körperschaften und“ Jn- stitute, scien es Familien oder Einzelne die Bitte richten: historish denkwürdige Urkunden, deren dauernde Erhaltung im öffent- lichen Interesse liegt, entweder eigenthümlich oder zur Verwahrung oder auch nur leihweise zur Durchfiht und Katalogisirung dem Staatsarchive zu überweisen ; sobald dessen Einrichtung bis zu einem gewissen Abschlusse gekommen sein wird, in welcher Hinsicht eine weitere Bekanntmachung vorbehalten bleiben muß.

Necsen, den 8. März 1869.

Der Wiriliche Geheime Rath ums Ober-Präsident der Provinz Posen. v. Horn.

Königliche Universität Greif8wald. Königliche ftäats- und landwirthschaftliche Afademie zu Eldena. Vorlesungsplan für das Sommersemester 1869.

Das Semester beginnt am 12. April.

1} Ein- und Anleitung zum akademischen Studium, Direktor Prof. Dr. B aumstarf. 2) Volkswirthschaftslehre, erster Theil, der- selbe. 3) Landwirthschaftsreht , Professor Dr. Häberlin. 4) Bo- denfunde, Dr. Scholz. 5) Allgemeiner Acker- und Pflanzenbau, Pro- fessor Dr. Segni h. 6) Landwirthschaftliche Statistik, derselbe. 7) Besonderer Aer- und Pflanzenbau, Oekonomie-Rath Dr. Rohde. 8) Wiesenbau, Oekonomie-Rath Dr. Rohde. 9) Obstbaumzucht, aka- demischer Gärtner Fintelmann. 10) Praktische Uebungen im Boni- tiren des Bodens, Prof. Dr. Segniß. 11) Praktische landwvirth- schaftliche Demonstrationen, Oekonomie-Rath Dr. Rohde. 12) All- gemeine Thier- und Pferdezucht, Departements-Thierarzt Professor Dr. Fürstenberg. 13) Pferdekenntniß und Hufbeschlag mit praktischen Demonstrationen, dersel be. 14) Lehre von den inneren Krankheiten der Haussäugethiere, derselbe. 15) Forstwirthschaftlihe Produktionslehre, afad. Forstmeister Wiese. 16) Forstwirtbschaftliche Exkursionen, der- selbe. 17) Organische Experimentalchemie, Prof. Dr. Trommer. 18) Uebungen im chemischen Laboratorium, Dr. Scholz. 19) Repe- titorium der anorganischen Chemie, derselbe. 20) Physik, Prof. De. Trommer. 21) Pflanzensystematik, Prof. Dr. Jessen. 22) Anlei- tung zum Bestimmen der Pflanzen, derselbe. 23) Anatomie und Physiologie der Pflanzen, derselbe. 24) Botanische Exkursionen, derselbe. 25) Mineralogie und Gesteinslehre, Dr. Scholz. 26) Mi- neralogishe Uebungen, derselbe. 27) Feldmessen und Nivelliren, Prof. Dr. Fuchs. 28) Landwirthschaftlihe Baukunst Il. Theil mit Demonstrationen an den akademischen Gebäuden, akad. Baumeister ller. 29) Wege- und Wasserbau für Landwirthe, derselbe.

Andere Vorlesungen aus allen wissenschaftlihen Fächern werden an der Universität gehört. Einer auszüglihen Wiederholung ihres Lekftionsfataloges bedarf es hier nicht.

Besondere Jnstitute der Akademie zu Eldena.

Die akademische Bibliothek ist Mittwochs und Sonnabends im Wintersemester von 1—2 Uhr, im Sommersemester von 11—12 Uhr geöffnet. Vorsteher Prof. Dr. Jessen. Das akademische Leseinstitut leitet derselbe. Die landwirthschaftliche Modellsammlung verwaltet Prof. Dr. Segniß. Die Aergeräthesammlung und Wollproben- sammlung beaufsihtigt Oefkonomie-Rath Dr. Rohde. Das chemische Institut verwalten Prof. Dr. Trommer und Dr. Scholz. Das physikalische Kabinet und die tehnologisde Sammlung leitet Professor Dr. Trommer. Die chemis{che Versuchsstation leitet Dr. Scholz. Das Mineralienkabinet verwaltet derselbe. Das akademische Her- barium, die Früchte- und Saamensammlung, die zoologische Samm- lung, das mitrosfopische und pflanzenphysiologische Tnstitut beaufsichtigt Professor Dr. Jessen. Die anatomische Präparatensammlung, das thierphysiologishe Jnstitut, die Versuchs- und Krankenställe und die verschiedenen thierärztlihen Sammlungen verwaltet Professor Dr. Fürstenberg. Die thierärztliche Klinik hält derselbe täglih. Den botanischen Garten verwalten Vrofessor Dr. Jessen als Vorsteher) und der akademische Gärtner Fintelmann. Die akademische Baum- schule, den Obst-Mutter- und Mustergarten, die Obstpflanzungen, den Gemüsegarten und die Obstmodell-Sammlung verwaltet der akade-

mische Gärtner Fintelmann. Die akademische Gutswirthschaft leitet der Oekfonomic-Rath Dr. Rohde. Das akademische Versuchsfeld ver-

waltet Herr Pietrusfki.

Eldena, im Februar 1869. Der Direktor Dr. E. Baumstar k.

Fe ichtamtliches.

Preußen. Berlin, 10. März. Se. Majestät d König nahmen heute militärische Meldungen und hierauf os Vorträge beider Kabinette entgegen, empfingen den Fürstlia wiedschen Kammer - Direktor von Bibra und begaben A d böchstsih nah Charlottenburg. Vor dem Diner arbeit A Se, Majestät mit dem Minister-Präsidenten. n

__— Se. Königliche oel der Kronprinz wohnte geste früh der Sißung des Landes-Oekonomie-Kollegiunms hej i empfing später den Militär-Oberprediger Wilhelmi aus Stett und den Baron von Bibra aus Neuwied. M

Der Ausschuß des Bundesrathes des Norddeut,

“schen Bundes für den Gesehentwurf über den Unterstüßungs.

wohnsfiß trat heute zu einer Sißung zusammen.

i E erd des für Qo0 O des Norddeut en Bunde Ür Zoll- und Steuerwesen hielt E 05

Sigßung ern \ ) gestern tine

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrathes

Norddeutshen Bundes für das Landheer und ita,

E sowie für Justizwesen versammelten si heute zu einer ißung.

Die beutige (4.) Plenar -Sißung des Reichs des Norddeutshen Bundes wurde um 12% Uhr Mr Präsidenten Dr. Simson eröffnet, Von den Mitgliedern des Bundesrathes waren anwesend: der Bundeskanzler Graf von Bismarck-Schönhausen, der Königl. sächsische Staats-Minister &rhr. von Friesen, der Vorsißende des Bundeskanzler-Amts Wirkliche Geh. Rath Delbrück, der Gencral - Postdirektor von Philipsborn, der Geh. Legations-Rath- König und Andere,

Resultate der gestern vollzogenen Schriftfübrerwahl, sowie

der Konstituirung der Kommission für die Gescbäftäornn und der Komnuission für die Petitionen. Das Haus trat darguf in den ersten Gegenstand der Tagesordnung cin: Erste und zweite Berathung über den Postvertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde, Bayern, Württemberg und Baden einerseits und Îtq-

12, 17, 18 nahm der Abg. v. Hagke das Wort, dem das Mit- glied des Bundesraths General - Postdirektor von Philipsborh antwortete. Die Übrigen Artikel wurden ohne Diskus:

ordnung betraf: Erste und zweite Berathung über den Postvertrag zwischen dem Norddeutshen Bunde und Schweden vom 23./24. Februar 1869. Abg. Becker - Dortmund und das Mitglied des Bundesrathes General-Post-Direktor v. Philipsborn. Die Übrigen Artikel wurden ohne Debatte genehmigt. Die erste und zweite Be- rathung über den Postvertrag zwischen dem Norddeukschen Bunde und den Niederlanden vom 1. September 1868 gab zu feiner Diskussion Anlaß. Der Vertrag würde sonach vorläufig genehmigt, Es folgte in der Tagesordnung : Erste Berathung über die Konsular-Konvention zwischen dem Norddeutschen Bunde und Jtalien vom 21. Dezember 1868.

Schleiden, Kanngießer, Twesten und der Geh. Legationsrath König. Zur Spezialdebatte nahm Niemand das Wort, so daß die einzelnen Artikel als genehmigt angesehen wurden. Schluß der Sißzung 15 Uhr.

Bei der am 5. d. M. im 14. hannoverschen Wahlbezirk stattgehabten engeren Reich8tagswahl fielen auf Plan ck 681, auf York 5159 Stimmen.

Die vertraulichen Berathungen über die Fortbildung der- Verwaltung®Seinrichtungen, welche in den leßten Wochen unter dem Vorsiße des Ministers des Innern Grafen zu Eulen- burg stattgefunden haben, sind nach der »Prov.-Corr.« vor einigen Tagen zum Abschlusse gelangt. Die Konferenzen haben mit den Vertrauens8männern aus dem Abgeordnetenhause in 8 Sißungen (am 19., 22., 24., 27. Februar, 2, 5., 6., 7. März) mit den Vertrauen8männern aus dem Herrenhause in 5 Son (am 20., 23., 26. Februar, 1. und 3. März) staît- gefunden.

Trier, 6. März. (Tr. J.) Der Bischof hat untern 15. Februar ec. eine neue, am 16. Mai d. J. in Kraft tretende Eintheilung der Dek anate angeordnet, da eine vieljährige Er fahrung gezeigt habe, daß der Umkreis vieler Dekanate, insbe sondere bei der großen Verschiedenheit und mannigfaltigen Ent- wickelung der Lebens- und Betrieb8verhältnisse ihrer Bewohntr;/ allzu groß gegriffen sei.

Mecklenburg. Schwerin, 9. März. Die heute aub- gegebene Nr. 21 des Regierungs - Blattes enthält cine landed-

herrliche Verordnung vom 2. d, M. zur Ausführung dcr preu-

Der Präsident machte dem Hause Mittheilung von dem |

lien andererseits vom 10. November 1868. Qu den Artikeln |

sion angenommen. Der zweite Gegenstand der Tageê- _Rindsor nach der Hauptstadt kommen, um das auf Mittwoch

Zu Art. 2 sprachen der F

An der Generaldebatte betheiligten \ich die Abgg. Dr. |

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i Gesehe, betreffend die Gestellung der Mobilmachungs- e (Bundes-Gesegblatt Nr. 10). : Y l Baden. Karlsruhe, 8. März. Die »Karlsr. Ztg.« reibt: Die Rekonvale8Lcenz Sr. Königlichen Hoheit des Groß- E zogs hat bisher einen ungestörten und erfreulichen Fortgang mommen, wenn auch dieselbe nur langsam voranschreitet, ie dies bei dem Wesen der Üüberstandenen Krankheit nicht qnders erwartet werden konnte. Der Großherzog befindet sich seit vorigen Donnerstag, den 4, März, täglich mehrere Stunden außer dem Bett und hat } ju wieder begonnen , sih- der Erledigung der laufenden Ge- sháfte zu widmen. j : " Nach Verlauf einiger Zeit werden weitere Nachrichten über das Befinden Sr. Königlichen Hoheit mitgetheilt werden. Bayern. München, 9. März. (W. T. B.) Fürst ohenlohe ist heute im Auftrage des Königs zu einer Zu- \ammenkunft mit dem württembergishen Minister von Varn-

huler nah Nördlingen gereist.

Hesterreich-?tngarn. Wien, 9. März. Das Abge- erdnetenhaus seßte in seiner gestrigen Abendsißung die Be- rathung über den Staatsvoranschlag pro 1869 fort.

Der Reichskanzler Graf Beust ist gestern Morgens nah Agram abgereist. /

Agram, 8. März. Das Allerhöchste Handschreiben vom 6, Februar wegen Beschickung des ungarishen Reichstages zum 20. April wurde im Landtage verlesen und lebhaft" begrüßt. : i:

l Der Pascha von Bosnien trifft, wie die »Prag. De meldet, mit großem Gefolge in Petrinja ein, um den Kaiser von Oesterrei im Auftrage des Sultans zu begrüßen. :

Pola, 4. März. (Prag. Z.) Admiral Tegetthoff und die Eskadre befindet sich gegenwärtig in Pola , um die Ankunft des Kaisers, die am 17. d. M. erfolgen soll, zu erwarten.

Belgien. Brüssel, 9. März. Die Repräsentanten- ammer beschäftigte sich heute mit dem Geseßentwurf, die Vahllisten betreffend. i :

(W. T. B) Der König präsidirte heute einem Ninisterrathe. Der Senat begann heute die Berathung des Justizetats. Die Abstimmung wird morgen stattfinden.

Großbritannien und Jrland. London, 8. März. Ihre Majestät die Königin wird morgen abermals von

sestgescehte Drawing Room abzuhalten. Den bisherigen An- ordnungen zufolge wird der Hof bis Freitag in London bleiben ic in nächster Woche für etwas längere Zeit hierhin über- iedeln. |

Die Prinzessin Henriette von Schleswig-Hol- stein, welche bei ihrem Bruder , dem Prinzen Christian, in Frogmore auf Besuch war, ist nah dem Kontinent zurük-

gelehrt. N P James Emerson-Tennent ist, nahezu 75 Jahr

alt, gessorben. Jm Jahre 1845, nachdem er eine Zeit lang Sekretär beim Direktorium der Ostindischen Compagnie ge- wesen war, erhielt ex von Robert Peel den Posten als Kolo- nial-Sekretär von Ceylon. Aus dieser Zeit stammt sein Werk "Acount of Ceylone«, sowie eine Geschichte des Christenthums auf dieser Insel. Unter der Administration Derbys in 1832 war er Sekretär- des Armenamtes, und vor dem Rücktritte dieses Ministeriums wurde er zum permanenten Sekretär des Handelsamtes ernannt. | |

9. März. In der heutigen Sißung des U nterhauses tadelle Somerset die Verwendung der Kriegsflotte zum Schuße der Missionäre in China, sowie überhaupt jede gewalt- samen Bekehrung8versuche. Earl Clarendon verlas darauf Instruktionen , durch welche die britischen Diplomaten aller Orten angewiesen werden , bei etwaiger militärischer Unter- stüßung von Privatpersonen und Missionären mit größter Vor-

ht vorzugehen.

Frankreich. Paris; 9. März. (W. T. B.) Der diesseitige Gesandte in Wien, Herzog von Gramont, hat auf einige Tage Urlaub nachgesucht, um Privatangelegenheiten in Paris zu erledigen. Der belgische Gesandte in Paris, Baron Beyens , welcher Sonnabend nach Brüssel gereist war, it gestern bereits wieder hier eingetroffen. Bcte. de E eto S ist zur Zeit noch hier. Hector Berlioz

gestorben. : :

_— Nach dem »Moniteur de l’armée« hat der E Minister Marschall N iel angeordnet, daß auch in diesem Jahre in dem Instruktionslager von Saint-Maur Uebungen ganz in derseiben Weise wie im vorigen Jahre stattfinden sollen. Es verden daher die . vier Infanterie - Brigaden der Kaiserlichen Garde, sodann die der Garnison von Paris nacheinander auf

Truppen in der Zeit vom 15. April bis 15. September daselbst im Manövriren und Schießen geübt werden. Die zu diesen Manövern erforderlichen Geshüße werden von der Artillerie von Vincennes gestellt. A R Toulon, 8. März, (Köln. Ztg.) Jhre Majestät die verwittwete Königin von Preußen ist hier, ¡von Men- tone kommend, eingetroffen.

Spanien. Madrid, 9. März. Nach Berichten aus Cuba haben die Regierungstruppen bei Puerto Principe die Insurgenten in der Stärke von 4000 Mann vollständig ge-

schlagen.

talien. Aus Florenz, 9. März, wird telegraphisch gemeldet, daß der General Della Rocca, General-Adjutant des Königs von Jtalien, beauftragt worden ist, Namens seines Souveräns den Kaiser von Oesterreich in Triest zu begrüßen.

Türkei. Konstantinopel, 9. März. (W. T. B.) Der neue Gouverneur von Kandia, Omer Fewzi Pascha, is daselbst G S Derselbe spricht sih in seinem Berichte befriedigt über die Aufnahme aus, welche er seitens der Bevöl- kerung gefunden. Die Blokade der Häfen von Kandia ist aufgehoben worden; sämmtliche Häfen sind wieder geöffnet.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 5. März. Vom Finanzgeseß hat der Reichstag die Civilliste und das Budget des Justiz-Ministers angenommen.

Die-Erste Kammer nahm den Vorschlag des Ministers für die auswärtigen Angelegenheiten , betreffend die Einziehung der Generalkonsulate in Tanger und Tunis, so wie auf Malta an.

In dem Plenum des Reichstags am 27. Februar wurden die von dem Könige berechneten und von dem Staats- aus\{uß angenommenen Staats8einfkünfte für das Jahr 1870 gebilligt, nah welcher Annahme dieselben betragen: ordentliche 15,616,300, außerordentliche 27,350,000, Summa 42,966,300 Rth.; für das Jahr 1869 waren dieselben berechnet: ordentliche 15,260,270, außerordentliche 26,350,000, Summa 41,610,270 Rth.; es würde demnach für 1870 eine Steigerung von 1,356,030 Rth. stattfinden. Für die Fortsezung der Festungsbauten 1869 wurden- bewilligt: zu Carlsborg 60,000 und zu Westra Hästholmen bei Carlskrona 15,000 Rth. (zu leßterer hatte der König 54,000 Rth. gefordert). Das Gut- achten des Staatsausschusses, dem Königlichen Vorschlage gemäß den unter dem 6. Haupttitel aufgeführten Handels- und chiff- fahrtsfond, 750,000 Rth., aus dem Reichsstatus auszuschließen und nur die Annuitäten zur Ablösung des Sund- und Scheldezolles mit 188,000 und 26,500 Rth. auf den 6. Haupt- titel zu legen, wurde von der Ersten Kammer abg: schlagen, von der Zweiten aber angenommen. Nun muß die Sache späterhin durch die-zusammengelegte Stimmenmehrheit in bei-

den Kammern entschieden werden.

Amerika. Aus New-York, 9. März, wird pr. atlant. Kabel gemeldet: Die gesehgebende Versammlung Neufundlands hat sich zu Gunsten einer kanadishen Konföderation ausge-

\sprochen.

Aus dem Wolff’ shen Telegraphen-Büreau.

Paris, Dienstag , 9. März, Abends. Der geseÿügebende Körper verhandelte heute über die von Pagézy gesteilte Jnter- pellation bezüglih der Oftrois. R

Im Senat machte der Vorsitzende Mittheilung, daß der Vertrag zwischen dem Crédit foncier und der Stadt Paris aus dem gesezgebenden Körper eingegangen sei. Die Vorlage wird einer Kommission zugehen, deren Wahl nächsten Freitag erfolgt. | Der Herzog von Gramont ist heute hier eingetroffen.

Reichstags - Angelegenheiten. Der dem Reichstag vorliegende Entwurf eines

Wahlgeseßes für den Reichstag des Norddeutschen

Bundes hat folgenden Wortlaut:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. verordnen im Namen des Norddeutschen Bundes, nach erfolgter ZQu- stimmung des Bundesrathes und des Reichstages, was folgt: |

F. 1. Wähler für den Reichstag des Norddeutschen Bundes ist jeder Norddeutsche, welcher das 25. Lebensjahr zurügelegt hat, in dem Bundesstaate, wo er scinen Wohnsiß hat.

F. 2. Für Personen des Soldatenstandes des Heeres und der Flotte ruhet die Berechtigung zum Wählen so lange, als dieselben _ sich

im aftiven Dienste befinden. . N

F. 3. Von der Berechtigung zum Wählen sind ausgeschlossen : 1) Personen, welche unter Vormundschaft oder Kuratel stehen; 2) Per- sonen, über deren Vermögen Konkfurs- oder Fallitzustand gericht-

l! Tage das Lager von Saint-Maur beziehen und sollen diese

li eröffnet worden is und zwoar während der Dauer dieses Konkurs.

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