1889 / 239 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Oct 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Alle Post-Austaiten achmen LBestetiung anz

j

taats-2

E: Z

Infectiooapreis für den iaum ei

Fuserate uimuit az:

| für Berlin anßer den Post-Anstalten auch die Expeditios i Z3W,., Wiltelnstraße Nr. 32. Einzeine ummern kosten 25 K.

A 239. _

metierimmn D

M i

die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers

unò üöniglich Preußischen Staats-Anzeigers Bertiw §W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Berlin, den 8. Oktober.

Se. Majestät der Kaiser und König haben Sich gestern Abend nach Kiel begeben.

Se. Majestät der König haben Allergnädigsi geruht:

dem Geheimen Baurath Tolle, vortragenden Rath im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, und dem Landrath des Kreises Neurode, Grafen von Pfeil auf Schloß Hausdorf, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem ordentlichen Professor an der Universität zu Kiel, Dr. Völckers, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; dem Hauptmann Fromm, à la suite des Fuß-Artillerie-Regiments Nr. 10 und Mitglied der Artillerie-Prüfungs-Kommission, dem Landgerichts-Rath Warkentin zu Königsberg i. Pr., dem Landgerichis:Nath von Kurnatiowski zu Breslau, bisher zu Posen, dem Direktor des Eisenbahn-Betrievsamts Thorn, Regierungs- und Baurath Kahle, dem Notar, Justiz-Rath Ei ch zu Euskirchen, dem Reudanten der Ober- Bergamts3: Kasse zu Clausthal, Rechnungs - Rath Degen- hardt, und den Steuer - Einnehmern k. Klasse a. D. Schmidt zu Weißenfels und Knaack zu Königsberg i. Pr., bisher zu Fishhausen, den Rothen Adler - Orden vierter Klasse; dem Premier-Lieutenant Mersmann in der 2. Jngenieur-Fnspektion, kommandirt als Adjutant bei der 4. Festungs-cFnspektion, den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse; - dem Seminar-Dekonomen Zweig zu Drossen das Kreuz der Juhaber ves Königlichen Haus-Ordens von Hohen- zollern; sowie dem Steueraujseher a. D. Siedow zu Berlin, bisher zu Eisleben im Kreise Neuhaldensleben, und dem Bedienten bei ver Pensions: Anstalt ver Francke’schen Stiftungen zu Halle a. S, Exner, das Allgemeine Ehrenzeihen zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst gerußt : dem General-Sekretär des Bochumer Vereins für Berg- bau und Gußstahlfabrikation, Friedrih Baare, und dem Dr, jur. Wilhelm Baare, beide zu Bochum, die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nihtpreußishen Jn'ignien u erthe-len, und zwar Ersterem des Ritterkreuzes erster Klasse des Großherzoglih badishen Ordens vom Zähringer Löwen,

Leßterem des Ritterkreuzes zweiter Klasse desselben Ordens.

Se. Majestät der König haben Allcrgnädigst geruht :

dem Leiter einer Woermann'schen Pflanzung im Schub- gebiete von Kamerun, Eduard Teuß aus Radawnitz in Westpreußen, sowie dem Schiffszimmermann Bugslag aus Apenrade, z. Zt. Techniker bei der wissensczaftlihen For- \hungs station im Togogebiete, die Erlaubniß zur Anlegung der von des Königs der Belgier Majestät, als Souverän des Congostaatis, ihnen verliehenen Jnsignien des Ordens „Btoile de service“ bezichungsweise des Ordens des Afffri- lanishen Sterns zu ertheilen.

Deutsches Neich.

_Se,. Majestät der Kaiser und König haben Aller- gnädigst gerudt: den bisherigen Direktor im Reichsamt des Jnnern Dr, Julius Nobert Bosse zum Unter-Staatssekretär im Reichsamt des Jr.nern, sowie den bisherigen Geheimen Ober-Regierungs-Nath und vor- tragenden Rath Arnold Nieberding zum Direktor im eihsamt des Jnnern mit dem Range eines Raths erster Klasse zu ernennen,

Se. Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:

dem Bezirks-Bauinspektor Tornow zu Meh den Charakter

als Kaiserlicher Baurath zu verleihen.

Bekanntmachung.

Auf Grund der 8, 1 und 6 des Reichsgeseßes gegen die Ziweingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 1. Oktober 1878 ist von dem Unterzeichneten Y 1) der Fachverein der Schreiner und verwandter erufsgenossen hierselbst, Tir die Zahlstelle Düsseldorf des Deutschen hlerverbandes mit dem Hauptsiße zu Stuttgart und e 3) die Filiale Düsseldorf des Vereins deutscher chuhmaqer (früher Unterstüßungs-Verein der Schuh-

macher) mit dem Hauptsize in Nürnberg unterm heutigen Tage von Landespolizeiwegen verboten worden. Düsseldorf, den 3. Oktober 1889. Der Regierungs-Präsident. In Vertretung: Steilberg.

Jn Stettin wird am 28. d. M. mit einer See- dampfschiffs - Maschinister prüfung begonnen werden.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: die von der Akademie der Wissenschaften in Berlin voll- zogene Wahl des ordentlichen Professors in der philosophischen s der dortigen Friedrich : Wilhelms - Universität, Ge- heimen Regierungs-Raths Dr. Karl Weinhold U Va asse

lihen Mitgliede der philosophisch - historischen der

Akademie zu bestätigen.

Auf Jhren gemeinschaftlichen Bericht vom 4. September d. «3. will Jh dem Hörder Bergwerks- und Hütten- Verein zu Hörde zum Zwecke des Baues eines Bahngeleises zwischen der Hermannshütte und dem Eisenwerke des Vereins nah Maßgabe des hierbei zurückerfolgenden, nöthigenfalls noch näher festzustellenden Planes auf Grund des Gesetzes vom 11, Juni 1874 (G.-S. S. 221) biermit das Recht, die exforderlicyen Grundstücke im Wege der Enteignung zu er- werben, unter der Bedingung verleihen, daß andern Unter- nehmern der Anschluß an das Bahngeleise und die Benugung desselben gegen zu vereinbarenve, andernfalls von Jhnen fest- zuseßende Gebühr vorbehalten hleibt. Hannover, den 15. September 1889, WilhelmR. Für den Minister für Handel und Gewerbe : von Boetticher. von Maybach. Herr furth. An die Minister der öffentliczen Arbeiten, für Handel und Gewerbe und des Jnnern.

Ministerium der geisil ichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der Vorsteher und Erste Lehrer Marwan von der Prävaranden-Anstalt zu Landeck ist unter Beförderung zum Ersten Seminarlehrer oan das Schullehrer-Seminar zu Ober- Glogau verseßt worden.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Prenßen. Berlin, 8. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen gestern vor dem Frühstück den Major von Pfuel zur Meldung. Zur Frühstüstafel waren geladen der Botschafter Graf Solms und der Direktor Kekulée. Nachmittags um 21/2 Uhr begaben Sich Se. Majestät nah dem Plantagenhaus im Potsdamer Forst, stiegen dort zu Pferde und jagten mit der Königlichen Meule einen dreijährigen Keiler. Jhre Majestät die Kaiserin und Königin betheiligten Sich ebenfalls zu Pferde an der Jagd. Um 5 Uhr kehrten Se. Majestät nah dem Neuen Palais zurlick und arbeiteten dann bis zur Abendtafel, welhe um 8 Uhr stattfand und zu welcher einige Gäste geladen waren, allein. Um 10 Uhr Abends fuhren Se. Majestät nah der Matrosenstation und von da mit der „Alexandria“ nach Spandau, von wo aus um 12 Uhr Nachts mittels Sonder- zugs die Abreise nach Kiel erfolgte.

Heute früh um 8 Uhr trafen Se. Majestät, von den Marinebehörden empfangen, in Kiel ein und begaben Sich sofort nah dem Schlosse, um daselbst von 9 Uhr ab Vorträge des Marine- und dann des Militärkabinets entgegenzunehmen. Im Gefolge Sr. Majestät befinden sich der Chef des Militär- kabinets, General-Lieutenant von Hahnke, der Ober-Hof- und Saa von Liebenau, sowie die Flügel-Adjutanten

apitän zur See Frhr. von Senden, Oberst-Lieutenant von Kessel und Major von Scholl.

Ueber die Ankunft Sr. Majestät in Kiel entnehmen wir einem Telegramm des „W. T. B.“ noch Folgendes :

Se. Majestät der Kaiser traf heute früh 8 Uhr in Kiel ein und wurde von dem kommandirenden Admiral, Freiherrn von der Golß, dem Chef der Marinestation derx Ostsee Knorr und dem Staatssekretär des Reichs- Marineamts, Contre - Admiral Heusner, empfangen. Vom Bahnhofe aus begab Sich Se. Majestät in offenem

Wagen, von der zahlreihen Volksmenge enthusiastifh begrüßt, nah dem Schloß, auf welchem alsbald die Kaiser-Standarte gehißt wurde, worauf die im Hafen liegenden Kriegsschiffe den Kaisersalut abgaben.

_ Der Kaiserliche Gesandte am Königlich belgischen Hofe, Wirkliche Geheime Rath von Alvensleben, ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub nah Brüssel zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Gesandtschaft wieder über- nommen.

“— Der hiesige französishe Botschafter Herbette ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäste der Botschaft wieder übernommen.

Der kommandirende Admiral, Vize-Admiral Freiherr von der Golß hat sih in dienstlihen Angelegenheiten nah Kiel begeben ; desgleichen der Staatssekretär des Reihs-Marine- amts, Contre-Admiral Heußn er.

Der General-Lieutenant von Derenthall, General à la suite weiland Sr. Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm 1, und Commandeur der 17. Division, ist nah Ab- lauf seines Urlaubs nah Schwerin zurückgekegrt.

Das Uebungsgeshwaderc, bestehend aus S. M. _Panzer- schiffen „Kaiser“ (Flaggschiff), „Deutschland “, „Friedrich der Große“, „Preußen“ und dem Aviso „Wacht“, Geschwader-Chef: Contre-Admiral Hollmann, ist am 5. Oktober cr. in Gibraltar eingetroffen und beabsichtigt, am 9. Oktober cx. die Reise fortzuseßen.

Posen, 7. Oktover. Unter Vorsit des Ministers des Junern fand, wie „W. T. B.“ meldet, heute eine Sißzung der hiesigen Königlichen Regierung statt, um über die auf Grund des Geseßes über die allgemeine Landesverwal- tung in der Provinz Posen zu erlassende, dem nächsten Provinzial-Landtage vorzulegenve Allerhöchste Verordnung, betr. die Verwaltung des Provinzialständischen Verbandes der Provinz Posen, zu berathen. Zur Theil- nahme an der Sißzung waren hervorragende deutsche und polnische Mitglieder des Provinzial-Landtages eingeladen.

Bayern, Münqchen, 4. Oktober. Der der Abge- ordnetenkammer vorgelegte Gesezentwurf über den Malzaufshlag fordert die Beibehaltung der Abgabe von 6 6 für den Hektoliter Malz, einen Zuschlag hierzu, wenn in einer Brauerei in einem Jahre mehr als zehn Hektoliter Malz verwendet werden, während Brauereien, die weniger Malz verwenden, eine ge- ringere Abgabe (5 M, bezw. 5,50 M) bezahlen sollen, Jn den Motiven wird ausgeführt, daß die Beibehaltung des 6 M-Saßpes (gegen früher 4 A) für das Brau- gewerbe im Allgemeinen wesentlihe Schädigungen nicht im Gefolge gehabt habe. Der Malzverbrauch, die Bierproduktion und der Bierverbrauch seien im Zunehmen begriffen, ebenso die Bierausfuhr. Letztere hat 1885: 1581382 hl, 1886 1574777 bl, 1887 1679526 hl und 1888 1 860603 h1 betragen, ift also in diesen vier Jahren um 479221 hi, gleih 34,7 Proz, in die Höhe gegangen. Für die Fortdauer des 6 HA-Sayßes spreche u. A., daß die staatlichen Bedürfnisse ungeachtet der größten Sparsamkeit naturgemäß in einer fortwährenden Steigerung begriffen Teien, und namentlih auch die Möglichk:it- einer künftigen wesent- lihen Erhöhung der Matrikularbeiträge nicht außer Acht gelassen werden dürfe, welche Erhöhung durch die ÜVeberweijungen aus den indirekten Reichssteuern kaum ausgeglichen werden dürfte. Da auch andere Einnahme- quellen von angemessener Ergiebigkeit niht vorhanden seien und eine namhafte Erhöhung der direkten Steuern unthunlih erscheinen würde, so könne die durch die Malzaufschlags- erhöhung erzielte Meyreinnahme, wenigstens der größere Theil derselben, fernerhin niht entbehrt werden. Das Geseyß soll am 1. Januar 1890 in Kraft treten.

Sachsen. Dresden, 7. Oktober. (Dr. Journ.) JZhre Majestäten der König und die Königin werden, vom Jagd- hause Rehefeld zurückehrend, morgen Abend in der König- lichen Villa zu Strehlen wieder eintreffen.

Württemberg. Friedrichshafen, 6. Oktober. Jhre Majestäten der König und die Königin empfingen gestern den Besuh Jhrer Kaiserlihen und Königlichen Hoheit der Prinzessin Gisela von Bayern, Erzherzogin von Oesterreich, welche Nachmitiags zu Wagen von Lindau hier eintraf, an der Königlihen Tafel theilnahm und Abends wieder nach Lindau zurückehrte. Heute waren der Präsident des Staats-Ministeriums, Staats-Minister Dr, Freiherr von Mittnaht mit Gemaßÿlin, Professor Dr. von Himpel aus Tübingen und Haupt- mann Freiherr von Mittnaht vom Grenadier - Regiment Königin Olga zur Hosftafel eingeladen. Vorher nahmen Jhre Majestäten eine Ovation der heute zum Preiswettfahren hier versammelten Mitglieder des Bodensee:Radfahrer-Bundes ent- gegen.