1889 / 239 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Oct 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Mecklenburg-Schwerin. Schwerin, 7, Oktober. (Mell. Nachr.) Se. Majestät der Kaiser hat aus Anlaß seiner An- wesenheit in Schwerin, gleiGgeitig im Namen Jhrer

ie Armen der Stadt ein Gnadengeschenk von 2000 L2bewilligt und dem Ersten Bürger-

Majestät der Kaiserin, für

meister übersenden lassen.

—— T F EP E E

# - Waldeck.F: Arolsen, 5, Oktober. (Hann. Cour.) Se. Durchlauht der regierende Fürst mit Prinzessin Elisabeth und dem Hofstaat kehrten gestern Nachmittag auf dem Wege über Kassel und Warburg von Schloß Schaumburg an der Lahn wieder nach ihrer Residenz zurück, von welcher sie seit mehreren Monaten fern waren. Die Stadt prangte im Festgewande, und die Spigen der Staats- und städtischen Behörden waren am Eingange des Residenzschlosses zum Empfange versammelt. Bürgermeister Dr. Waldeck begrüßte in feierlicher Ansprae den Fürsten, worauf dieser in herz- lihster Weise dankte. Eine Deputation junger Damen über- reihte darauf der Prinzessin einen Blumenstrauß. Abends war die Residenzstadt auf das Glänzendste illuminirt, au brachten die Schüler des Realgymnasiums der S N ürst eine

Familie einen Fackelzug dar. Später machte der Rundfahrt dur die Stadt. J

Reuß ä. L. (+) Greiz, 7." Oktober. Jhre Durch lauhten der regierende Fürst und die Fürstin nebst den Prinzessinnen Emma, Marie und Kazoline trafen am 5. d. M. vom Jagdshloß Jda - Waldhaus, wo Hochdieselben einen mehrwöchigen Aufenthalt genommen hatten, hier wieder ein, während Jhre Durhlauchten der Erbprinz und die Prinzessin Hermine noch einige Zeit daselbst verweilen werden. Gestern statteten die Gräfin Elisabeth von Shönburg-Forderglauchau mit der Prinzessin Thekla von Shönburg-Wal denburg dem Fürstlichen

Hofe hier einen Besuch ab.

Oefterreih-Ungarn. Wien, 8, Oktober. (W. T. B.) Heute Vormittag nahm der Erzherzog Carl Ludwig in Vertretung des Kaisers dem zum Statthalter von Nieder-Desterreich ernannten Sektionschef im Ministerium

des Znnern, Grafen Kielmannsegg, den Eid ab.

Großbritannien und Jrland. London, 7. Oktober. (W. T. B.) Bei der Nachwahl in Peterborough an Stelle des verstorbenen konservativen Abgeordneten Fiywilliam wurde der Gladstonianer Morton mit 1893 Stimmen gewählt; der Gegenkandidat Purvis (Unionist) erhielt 1642 Stimmen.

Frankreih. Paris, 7. Oktober. (W. T. B.) Jn Cochinchina ist Lemyre de Villers, in der Kolonie am Senegal Admiral Vallon zum Deputirten gewählt. Nach der neuesten Aufstellung über die Wahlergebnisse zählt die neue Kammer 365 Republikaner und 211 Mitglieder

der oppositionellen Parteien.

Die Abendblätter heben hervor, daß die gemäßigte republikanishe Gruppe, welche in der lezten Kammer / N jeßt mit Léon Say und Ribot

50 Mitglieder zähle, und knüpfen daran die Hoffnung, daß die Majorität daraus wohl erkennen werde, in welcher Richtung sie sich zu bewegen habe, wenn sie die Republik thatsählich befestigen, dem Lande den inneren Frieden geben und neuen Agitationen vorbeugen wolle. Der „Temps“ um eine Politik der

aus nur 6 Mitgliedern be

meint, die Umstände seien günstig, Versöhnung unter allen er der Bevölkerung, praktische Reformen und eine Politik der Ordnung und des Friedens einzuleiten.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 7. Oktober. (W. T. B.) Anläßlih der in Athen stattfindenden Ver- mählungsfeierlihkeiten wird sih ein russishes Ge- schwader, bestehend aus dem Kreuzer „Admiral Kornilow“, der Panzerfregatte „Minin“, dem Kanonenboot „Tscherna- moreß“ und dem Aviso „Psesuape“, nah dem Piräus begeben. Wahrscheinlih wird \sich auch die Panzerfregatte „Wladimir Monomach“ anschließen.

Velgien. Brüssel, 7. Oktober. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung des Gemeinderaths verlas der Bürger- meister eine Namens des Kollegiums an die Nepräsen- tantenkammer gerichtete Adresse, in welcher die Kammer ersuht wird, der von der Regierung eingebrachten Wahl- reform-Vorlage ihre Zustimmung nicht zu ertheilen.

Serbien. Belgrad, 7. Oktober. (W. T. B.) Der Regent Belimarkovic machte heute der Königin-Mutter einen Besuch.

Eine Zuschrift der „Pol. Corresp.“ weist auf die in den radikalen Kreisen der Skupschtina immer deutlicher hervor- tretende Strömung hin, die Frage bezüglih der Königin Natalie so zu lösen, daß beiden Eltern des Königs der Wunsch ausgedrückt werde, längere Zeit von Serbien fern zu bleiben. Die Regierung würde da- gegen kaum auftreten, vielmehr trachten, einen bezüglichen

eschluß in einer der Würde des Königlichen Hauses Rech- nung tragenden Form auszuführen.

Bulgarien. Sofia, 7. Oktober. (W. T. B.) Die zu vierwöchentlihen Uebungen einberufenen 25 000 eser- visten sind, nach einer Meldung der „Agence Balcanique“, B nah Beendigung der Manöver entlassen worden.

emnächst sollen auch diejenigen Soldaten entlassen werden, .

deren Dienstzeit abgelaufen ist, um Rekruten Plaß zu machen.

Schweden und Norwegen. Sto.ckholm, 4. Oktober. Q Von dem Kriegs-Ministerium is eine Kommission nie ergelegt worden, um das rauchfreie Pulver des Belgiers Wetteren und dasjenige des \hwedishen Ingenieurs Skoglund auf ihre Verwendbarkeit zu Kriegszwecken zu prüfen.

7. Oktober. (W. T. B.) Der hiesige russische A Bucharow is heute Morgen plößlich

estorben.

Dänemark. Kopenhagen, 7. Oktober. (W. T. B.) Der Reichstag wurde heute eröffnet. Die beiden Kammern, Landsthing und Folkething, haben ihre bisherigen Präsidenten, Advokat Liebe und Högsbro, wiedergewählt.

Amerika. New-York, 7. Oktober. (W. T. B.) Nath hier vorliegenden Meldungen erhielten bei den Wahlen

4 die Legislatur in Montana die Demokraten ie Majorität. i .

Zeitungsstimmen. „Berliner Politishen Nachrichten“

„Unter dem Rüstzeug, mit welchem die Opposition in den Wahl- kampf zieht, befindet sih stets die Klage über zu hohe Reihs- bezw. Staatsausgaben und zu hohe Steuern. Es ist das ein Tjema, welches den Wähler naturnothwendig am meisten interessirt und einmal deshalb, sodann weil es der Opposition Gelegenheit bietet, mit ihrem angeblichen Interesse für das materielle Wohlergehen in Wort und Sthrift

lesen wir:

des Wählers zu prunken, Wakhlcampagre „Frali J Das jüngst erschienene A-B-C-Buch für deuts{freisinnige Wähler, Raib L H E ai aae

eihétagswahlen die geistige Nahrung zuzuführen bestimm ist, be- ; seinem allergrößten Theile mit diesen Am eingchendsten werden dabei die Ausgaben ge[cildert, welche Heer und Marine verursacht baben. Die Summe der leßteren wird für die Zeit von Anfang 1872 bis zum 1. April 1890 auf 9476 Millionen Mark berechnet und die Rechnung mag stimmen. Was aber solls mit der Aufführung dieser Zahlen? Die Summen sind bewilligt und das A-B-C-Bu(h giebt, was es nicht oft thut, einmal der Wahrheit die Ehre und gesteht zu, daß die freisinnige Partei für den bei weitem größeren Theil dieser Aufwendungen gestimmt deutshfreisinnige freisinnigen

Opposition schäftigt sich denn au

Verherrlihung der ß man annehmen, daß dieses Zugeständniß ein Lob der leßteren enthalten foll, Dieses Lob ist indessen nit weit her. Denn während die gemäßigten Parteien sich bemüht haben, für die noth- wendigen Auégaben au die nothwendigen Einnahmen auf dem Wege der Steuern herbeizuschaffen, ist es gerade die deutschfreisinnige Partei, welche wie immer, auch in ihrer neuesten Wahlfibel dem Wähler das Wachs1hum der Steuern vor Augen hält, um ihn gegen die- jenige Politif aufzubringen, welche die Sicherung unseres Vaterlandes Nun könnte vermuthen , sie doch dem weitaus größten Theile jener 9476 Millionen- Ausgabe zugestimmt hat, die einem anderen Einnahmewege, als auf dem von de Parteien eingeshlageren angestrebt habe. nit der Fall. vorgeschlagen hat, aber nur eine ganz winzige nothwendige Militära

Deckung derselben vielleiht auf _den gemäßigten Das ift aber durchaus zige Steuer, welche die freisinnige Partei ist die Reihs-Einkommensteuer gewesen. Daß diese Summe im Vergleih mit jenen Zahlen vendî usgaben eingebracht hätte, Deut schfreisinnigen selbst zugestanden. Allerdings haben ih seinerzeit die Freisinnigen au für eine andere Steuer, nämli die Branntwein- dem Zwed,

Brausteuer

( nsteuergeseß vom Jahre 1887 entrüstet stiren, daß sie es damals mit der Einführung einer ntwein nit ernst gemeint haben. auf den Deutschfreisinnigen der Vorwurf si nah ihrem eigenen Zugeständniß nothwend baben, für die Deckung derselben aber in ke einem irgendwie ausrei treten sind. Und wenn Wahlkampf

ist von den

| vorgeschlagene hintertreiben, so sehr über das Branntwein Steuer auf Bran Danach bleibt en, daß sie zwar großen, en Ausgaben zugestimmt iner Weise auch nur mit chenden Vorschlage an die Oeffentlichkeit ge-

sie, wie es vorauszusehen is, auch im in Klagen über ausbrechen sollten, so wird man ihnen aus ihrer eigenen Wahl- entweder nicht berehtigt waren jenen ] ie Steuern nothwendig maten, oder ch über die Höhe der Steuern zu bes{weren. welche, wie sie den Ausgaben zugestimmt, [ligt haben, werden sich niht bloß mit dem 1 's trösten, wona Steuern auferlegen und beliebt sein eben so shwer ist, wie zuglei verliebt und weise sein, sondern ch sagen können, daß die Einnahmebewilligung zur Und es wird ja hierfür s Volkes das Verständniß

der Steuern

fibel vorhalten können, daß sie Ausgaben zuzustimmen, welche d nicht berechtigt sind, si Diejenigen Politiker aber auch die Cinnahmen bewi Ausspruch Burke

sie werden sih au Sicherheit des Reichs nothwendig war glücliherweise im größten Theile unsere

nit fehlen.“

_ Die Courstreibereien an der Börse geben dem „Deut- schen Oekonomist“ Veranlassung zu folgender warnenden Betrachtung:

„In allen indu

striellen und gewerblihen Branchen begegnet man heute der an

C gespanntesten Thätigkeit, wie eine solhe seit den ersten siebziger Jahren nit mehr zu beobahten war, hauptsählichsten Waaren haben, Steigerung

und die Preise der nachdem sie bereits eine beträchtliche

eingeschlagen , Entwickelung

| noch weit zwar viele

entfernt fein kann Ansicht sind oder \ich gern einreden, daß erst jeßt wieder nor- industriellen Produktion erreiht seien ; Wirken der Kartelle verdanken zu sollen und erwartet von diesen Vereinigungen, daß sie im Stande sein werden , die heutigen Verbältnisse festzuhal!en. \{chauungen sind indessen unschwer als in der zweiten hinein bei \{chwa Gebieten möglichst be stiegenen Löhne

male Verhältnisse man glaubt dieselben dem

Derartige An- d y Jllusionen zu erkennen. âlste der siebziger bis in die actziger Jahre n Erwerbsverhältnissen der Konsum auf allen shränkt wurde, so is heute in Folge der ge- l und Unternehmergewinne in jener Periode Angesihts der sinkenden Preise die fgebrauht und nur in der allerdürftigsten Weise ergänzt wurden, so sehen \ih die Handeltreibenden und Industriellen heute durch die steigende Tendenz veranlaßt, sich möglichst reihlich mit Vor- ch findet sih auch eine stets geshä\tige ( Aufkaufen und Aufstapeln von Handels- steigerung zu vershärfen und den augenblicklichen Daß diese Bewegung nit bis ins Unendliche n, sondern an irgend einem Punkte zum Still- RNüdschlage gelangen muß, ift rausfagen zu wollen, kann aber ;_es mag genügen, in Erinnerung zu bringen, so eher erwartet werden muß, je höher und

das Gegentheil

Vorräthe au

râthen zu versorgen, und endli Spekulation ermuthigt, dur artikeln die Preis Bedarf zu erhöhen. fortgeführt werden kan stand und darn auch unmittelbar zum selbstverständlih. Diesen Zeitpunkt vo nit unsere Aufgabe sein daß der Niedergang um rascher die Preise steigen. Enger als je vorher is die Börse heute mit dem Schicksal der iellen Produktion verknüpft, und die ersten ernstlichen Anzeichen einer rückläufigen Bewegung auf dem industriellen Arbeitsmarkt dürften das Signal dafür sein, daß die Börse die veränderten Ver- g stellt und den mit so großem Erfolg zurück- hohen Coursen der Industriepapiere in umge-

Die vornehmlih aus dem starken Geld- Handels hervorgegangene Vertheuerung Kapital hat die Börse selbst bereits zur welche die hoben Course der s sind die weiten Kreise des Papiere im

hältnisse in Rechnun elegten Weg zu d ehrter Richtung antritt. bedarf der Industrie und des ins\ätze für disponibles cht gemahnt ; sie ist es niht mehr, Industriepapiere noch weiter steigert. E Privatpublikums, optimistisch genug sind, die Gefahren dieses Be erhofften ferneren Coursgewinnen in den Wind zu {l Die große Mehrzahl der Aktionäre hat in

der Banquiers

es gegenüber den

den Kredit

i in Anspruch Industrieaktien zu erwerben,

und ganz besonders dürften es die in den leßten Jahren neu emittirten Papiere sein, welhe nur auf Grund verbältnißmäßig kleiner Theilzahlungen in die H Besitzer gelan und nachhal

genommen,

ände ihrer jeßigen „Daß diese Einzahlungen bei einem ernsten tigen Rückschlage zum größten Theile,

ganz, verloren sein werden, ist als das kleinere Uebe das gesammte Agio, und mehr noh als dieses, wird ih Fiktion erweisen, sobald eine s{chlechte Konjunktur die Dividenden Das Agio der Aktien industrieller hundert Millionen Mark, welche ihre Verflüchtigung wird manchen

wenn nicht l anzusehen ;

abnehmen und verschwinden läßt, Gesellschaften aber beträgt viele heute als reelle Werthe gelten; reihen oder wohlhabenden Mann

werden müssen, die Induf:rie wird in steigendem Maß besäftigun los und unrentabel werden, der Kredit, der hauptsächlichste Trä des heutigen Verkehrs, wird der sicheren Grundlage entbzhren und in Ermangelung des Vertrauens zurückgezogen werden kurz, wir werden dasselbe Schauspiel erleben wie in den 70er Jahren.

Selbft wenn politishe Verwickelungen niht vorkommen, fo sollte doch die Gewißheit, daß die heutige Konjunktur in Handel und Industrie in beschränkter Zeit einen Rückshlag erfahren muß, hin- reihen, um den allzuhoh gestiegenen Optimismus zu dämpfen und fernere Courstreibercien der Industriepapiere zu beschränken.“

Das Ergebniß der Stichwahlen in Frankrei ch wird in der „Leipziger Zeitung“ in folgender Weise harakterisirt:

„Das Ergebniß der in Frankrei stattgefundcnen Stichwahlen hat den darüber im Voraus angestellten statistishen Berechnungen deg Ministers Constans Recht gegeben. Die neue Kammer wird hiernah aus 362 Republikanern und 205 Oppositionellen bestehen. (Naÿ den neuesten Nachrichten lauten die Zahlen 365 bezw. 211.) Daß die Boulangisten es bei den Stihwahlen noch bis auf 47 Stimmen gebraht baben in der vorigen Kammer waren \ie nur einige 20 Köpfe stark —, ist immerhin bemerkenswerth. Daneben verdient vor Allem die Thatsache bemerkt zu werden, daß die republifq- nische Majorität außer 236 Opportunisten 126 Radikale aufweist. Ueber diesen Punkt, das numerisbe Verhältniß zwischen Opportunisten und Radikalen, batten die Pariser Blätter bisher ge- \chwiegen. Es hieß nur ganz allgemein, daß die Ersteren auf Kosten der Leßteren erheblihen Zuwachs erhalten hätten. Das wird denn auch dur die obigen Zahlenangaben bestätigt. Immerhin sind die Radikalen auch heute noch hinlänglich stark, um mit Hülfe der Opyo- sition jedes ihnen mißlicbige Ministerium stürzen zu können. Die Dpportunisten haben es nur auf 236 Stimmen gebracht, bedürfen also, um die Majorität in der Kammer zu erhalten, unter allen Umständen fremder Hülfe, sei es von Seiten der Radikalen, sei es von Seiten der gemäßigten Monarchisten. Daß sie zur Zeit die bei Wei1em größte Srafkftion in der Kammer bilden, ist gleihwohl wahr, ändert gber nichts an der Thatsache, daß sie mit fast 50 Stimmen hinter der Majorität zurückgeblieben sind. Einstweilen ist das Ministerium Tirard der Radikalen sicher, und so lange diese dur die Furt vor einer Verständigung zwischen der Negierung und den gemäßigten Monarchisten in Schach gehalten werden, mag es auch dabei blei en, Wirklich gefährlich werden die Radikalen der Regieruug erst von dem Augenblick, wo zwischen Regierung und Monarchisten ih ein förm- liher Bruch vollzogen hat.“

Amtsblatt des Reihs-Postamts. Nr. 40. Jnhalt- Verfügungen: vom 25. September 1889, Austausch ‘von Postpateten im Verkehr mit Uruguay; Postanweisungen nach dem Oranje-Frei- staat und nach Sarawak auf Borneo.

Centralblatt der Bauverwaltung. Herausgegeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten. Nr. 40. Inhalt: Amt- liches: Nachruf. Personal-Nachrichten. Nichtamtliches : Heinri Ludwig Alexander Herrmann f. Die Preiébewerbung um das Nationaldenkmal für Kaiser Wilhelm I. (Gortsepung.) Sprib- vorrihtungen beim Einrammen und Ausziehen von Pfählen. Uebér zweckmäßige Einrichtungen von Kliniken (Forsetßung). Vermischtes; Preisaus\chreiben für die Erbauung einer Kirche in der evangelisch- lutherischen Trinitatispfarrei in Dresden. Hagen-Denkmal în Pillau. Fünfzigjähriges Dienstjubiläum des Geh. Ober-Bauraths Canzler in Dresden. Kongreß für russishe Alterthumskunde.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterwohnungsfrage.

Der Verein zur Förderung des Wohles der Arkeiter „Con- cordia* hat, wie dem „Frankfurter Journal“ aus Mainz gemeldet wird, eine Sammlung von Plänen, Skizzen und Kostenanschlägen der besten und bewährtesten Arbeiterwohnungen veranstaltet und die ein- zelnen Blätter derselben „auf lithographishem Wege vervielfältigen lassen, um allen denjenigen, welche mit dem Bau von Arbeiter- wohnungen vorgehen wollen, zuverlässige Anhalt punkte darüber zu bieten, in welcher Weise dies am zweckmäßigsten und einfachsten ge- schehen kann, Die Pläne erscheinen in zwei Serien und werden die der Serie T (von dem Verein selbst gesammelte und verviel- fältigte Skizzen) zum Preise von 40 S, die der Serie 11 (Skizzen der Berliner Baugenossenschaft) zum Preise von 10 Z per Blatt A Lon General-Sekretariat des Vereins an Jedermann portofret versandt.

: Zur Arbeiterbewegung. Der Strike der Docckarbeiter in Rotterdam ist beendet.

Noch vor wenigen Tagen so bemerkt das „Dresdn. Journal“

\prah sich die Leitung der Ausständischen äußerst zuversichtlich über

den zu erwartenden Sieg aus, die Sozialdemokraten hofften auch in jenem Strike die Oberhand zu behalten; aber die holländischen

Arbeiter wandten si von denselben zu guter Stunde ab. Das sozial- demokratishe „Berliner Volkzblatt“ spricht bitter aus, es habe

wieder einmal der Geldsack über den leeren Magen gesiegt. Dem ist aber niht so; Arbeitgeber und Arbeiter haben ih geeinigt ; die gerehtfertigten Forderungen der Leßteren sind gewährt,

unbillige dagegen sind von den Arbeitern selb, nachdem

die Rheder sih dagegen erklärt, zurückgezogen worden. Die rasche Beendigung dieses Ausstandes ist um so freudiger zu begrüßen. als die belgische und englishe Sozialdemokratie große Anstrengungen gemacht hatte, dem Sirike eine ebenso bedeutende Ausdehnung zu geben, wie sie der Londoner Ausstand dur die evorzügliche Führung“ gewonnen hatte. Agitatoren waren thätig, um den Strike in allen holländishen und belgishen Häfen zu entfachen, selbst die englischen.

äfen sollten wiederum in Mitleidenshaft gezogen werden. Dieser lan ift nun gescheitert.

Die Armenpflegekosten in Dortmund

betrugen im leßten Berichtsjahre (1./4. 88 1/4, 89) 39 S gegen 42 S im Vorjahre auf den Kopf der Bevölkerung. Als Gründe für die Herabminderung der Kosten der offenen Armenpflege sind die be- friedigenden Lohnverhältnisse der Arbeiterbevölkerung, die mäßigen Lebensmittelpreise, der sehr günstige Gesundheitszustand, die Wirkungen

des Krankenkassen- und des Unfallversicherungsgescßes, die Thätigkeit

des Wohlthätigkeitsvereins durch sein Eintreten bei vorübergehenden

Nothständen, seine Arbeits: Nachweisstelle und Gewährung von Arbeit

auf seinem Holzbofe, sowie durch Unterhaltung einer Sommer- und Winterpflege bedürftiger {wächliher Kinder, die Ausübung etner fortlaufenden Kontrole der Unterstüßten und die energische Einziehung der erstattungsfähigen Posten anzusehen. Die Minderausgabe für die ges{lossenen Armenanstalten wird durch die weitere Ausdeh:ung der Familienpflege binsihtlih dec vom Ortsarmenverbande zu unter- haltenden Psflegekinder, sowie durch die \{wätere Belegung des Armen- und Arbeitshauses begründet. Es sind die Armenpflegekosten scit 1879/80, in welhem Jahre sie den höchsten Stand erreicht hatten, fast stetig gefallen und bleiben in Bezug auf das Jahr 1888/89 sogar hinter denen des Jahres 1876 zurück. Der Grund für die Steigerung gegen die Jahre vor 1876 ist darin zu suchen, daß a. der Prozentsaß der Arbeiterbevölkerung in Dortmund, namentli in den Jahren des Aufshwungs der Eisen- und Kohlen-Industrie (1869—1874) erheblich zugenommen hat, b. mit Einrichtung der ges{lossenen Armenanstalten Kinderbewahr- und Speise-Anstalten, 1874 und 1875, Waisen» haus und Armenhaus 1876 die gesammte Armenpflege selbst- verständlich mehr Kosten erfordert hat, aber auch eine bessere geworden ist, c die Zahl der Pfleglinge in den Irren- und Idiotenanstalten, sowie in den sonstigen auswärtigen Heil- und Pflegeanstalten erheblich

arm machen, der Konsum wird, wie

wir dies in den 70er Jahren gesehen haben, immer weiter eingeschränkt

zugenommen hat.

Dampfkessel-Erplosionen. :

Nach den Auffielungen des Kaiserlichen Statistishen Amts im ; ébri en August-Heft der „Monatséhefte zur Statistik des Deutschen die fanden während des Jahres 1888 im Deutschen Reich 15 Dampf- Reid plosionen statt. Bei denselben verunglückten 11 Personen, fessel* “A 4 sofort getödtet wurden oder binnen 48 Stunden ver- pon den 3 {wer und 4 lei&t verwundet wurden. Nach der Art der farben cylodirten 1 stehender Walzenkessel, 1 liegender Walzen- Ke 9 liegende Einflammrobrkessel, 2 liegende Zweiflamm- f rfessel, 6 liegende Walzenkessel mit - Siedern, 1 eng- cohrtel "Siederohrkessel, 2 Walzenkessel mit engen Heizröhren rur s, und Lokomotivkessel). Die muthmaßlihe Ursabe der ; n war in 8 Fällen Wassermangel, in 2 Fällen zu bohe Dampf- wo ung, in 3 Fällen örtliche Blechichwächung, in 1 Fall Alter und lets Material, endlih in 1 Fall mangelhafte Schweißung einer ie rôöhre. Zieht man auch die früheren Jahre, für welche stta- Sihe Nachweise vorliegen, in Betracht, so haben sih wäbrend der O ahre von 1877 bis 1888 im Ganzen 184, also durchsnittlich e li etwas über 15 Dampfkessel-Explosionen ereignet. Die Zahl es tei getödteten oder verleßten Personen betrug 531; davon

d en 181 getödtet oder verstarben binnen 48 Stunden, 100 wurden

{wer und 250 leiht verwundet.

e liegenschaftlichen Zwangs8veräußerungen im

A e E während des Jahres 1887, E Nach den „Statistischen Mittheilungen über das Großherzogthum Baden“ kamen im Sabre 1887 im Ganzen 799 ¡wangöweise Ver- cußerungen von Liegenschaften vor, und zwar 718 oder 89,9 lo auf ribterliche Verfügung im Mahnverfahren und 81 oder 10,1% im Fonfurswege. Das verkaufte Gelände hatte im Ganzen eine Fläche 1430 ha, wovon 1125 ba landwirtbscaftliche Anbaufläche

(843 ha Acker- uhd Gartcnland, 42 ha Rebland und 240 ha Wiesen) L 305 ha sonstige Fläche (185 ha Wald, 118 ha Weide und Reutfeld, 2 ha Bauvlaß u. versch.). Die Einzelflähe war meistens gering; nur 1n 18 Fällen war die landwirthschaftliche Anbaufläche größer als 10 ha, in 5 Fâllen mehr als 20 ha und in 1 Falle mehr als 30 ha. Die wangsweise veräußerte landwirthschaftliche Fläche machte 014 0/6 der landwirthschaftlichen Gesammtflähe des Landes aus, und ¿war wurde von der gesammten Fläche der Besitzer von weniger als 2 ha 0,22 9%, von derjenigen der Besißer voa 3 ha und mehr 0,12 %/o r S aufigfeit der Zwangsverkäufe \pridt sich in deren Ver- hältriß zu der Zahl der Bevölkerung oder der Haushaltungen aus. Im Durchshnitt kam 1 Zwangsverkauf überhaupt auf 2004 Ein- vobner und auf 413 Haushaltungen, 1 Verkauf eines landwirth- \haftliden Anwesens auf 3582 Einwohner, auf 742 Haushal- tungen aller Art und auf 520 landwirthschaftliche Haushaltungen. In der Mehrzahl der Fälle (682 oder 85,4 9/6) traf der zwangs- weise Verkauf das ganze liegenschaftliche Vermögen des Schuldners, in 117 Fällen (14,6 9%) fam nur ein _Theil des- sellea zum Verkauf. Beim Verkauf von „Gebäuten ohne Gelände war das Gebäude in 101 Fällen von 173 (89,3 %/0), beim Verkauf von Gelände ohne Gebäude in 176 Fällen von 238 (74,0 9/o)

das Gelände der einzige bezw. ganze Besiy des Schuldners. Der

aus und Gelände betraf in_405 Fällen (90 4 9/0) das a 4s Bden (9,6 9%) nur einen Theil des liegenschaftlichen

ôgens, ; : / L Erlss aus den Zwangsverkäufen war im Ganzen niht un-

li öher als der Steueranschlag und bezüglich der Gebäude 0 ie als der Brandversiherungsanschlag, dagegen geringer als

der Shätungswerth

Die Zwangsveräußerung ist wie in den Vorjahren am häufigsten A direkte Bees@uldung, herbeigeführt, hauptsächlich durch shlehte Haushaltung, Nachlässigkeit , Trägheit und Trunksucht. Freiwillige ungünstige und leichtfertige Uebernahme von Liegen- haften und Geschästen, sowie Unglück im Geschäftsgang, welche in der Haxptsahe auch auf eigener Schuld beruhen, wirkten gleichfalls und wie bisher in erheblihem Maße, während \{lechte Ernten und Zeiten, überhaupt allgemeine Natur- und Zeit- erzignisse, sowie die Schuld dritter Personen dur Uebervortheilung, Ausbeutung 2c. verhältnißmäßig selten die Zwangélage herbeiführten. Die Zwangsveräußerung von Lieaenschaften, insbesondere auch die ver- fauften landwirthschaftlichen Anwesen haben im Jahre 1887 abermals an Zahl abgenommen; sie betrugen niht zwei Fünftel

(38,0 9/0) der im Jahre 1882 vorgekommenen Kâlle.

Kunft und Wissenschaft.

Der 40. Philologen-Kongreß in Görliß beendete am

5, Oftober, Mittags, seine wissenschaftlichen Arbeiten.

Die Kolossalstatue des „Odin“, welche Professor Engel- hard in O im a der NOg ten Ge französishem Kalkstein ausgetührt hat, ist, wie der „Hann. : mittelt in Ver Ton Woche in der Cumberland-Galerie daselbst

zur Aufstellung gelangt.

Ueber das neue Museum in Göttingen schreibt man der Frkf, Ztg.“ : Die E städtische Alterthumssamm]ung wurde am 2, Okiober im Beisein der Behörden feierlid erôffnet. Der Hauptraum der Sammlung umfaßt die Alterthümer der Stad1ver- sammlung, das alte Maß und Gewicht, die Denkmäler des alten Eiwerheits-, Nacht- und Löscdienstes, die Siegelstempel der Stadt, der Gilden, der früheren Notare, der Behörden aus westfälischer Zeit, Ansichten und Pläne des alten Göttingen, die Anfänge einer städtiscen Münzsammlung ; daneben finden sih Bodenfunde uad Hausalterthümer, sehenswerthe Reste alter Bauten in Holz und Stein, Alterthümer

| des Gefängnißi- und Strafwesens, darunter ein höd-st seltenes und werthvolles Stück: ein großer Fußblock aus dem 14. Jahrhundert u. A. m. Leider hat die Sammlung noch vorläufig in einem Privat- hause untergebraht werden müssen, aber man darf hoffen, daß die Zeit niht fern ist, in welher ein würdiges Museum sie und die akfademishe Gemäldesammlung vereint und gebührend zur Geltung

bringt.

Ueber die Auffindung einer römischen Villa wird der M. „Alg. Ztg.“ aus Le geschrieben: Unterhalb der Ruine Haltenberg am Leh wurde das Hauptgebäude einer römiichen Villa bloßgelegt. Bis jeßt sind QUIGeeEN 12 O E u große

i ä ‘Prâäfurni mmtliche , heizbare Räume, 3 Präfurnia, fast \àä oben, 1 Marmor Mosaikboden, Stücke von Wandgemälden (tummelnde Fische),

Münzen (1 Nerva, 2 Antorinus Pius, 1 Philippus Arabs), Die Mauern stehen 1heilweise noch 14 m hoc. Eine nähere Beschreibung wird folgen. Da dieses Gebäude dur seine Größe, die baulihe Anlage und die Eleganz der Ausstattung zu den Seltenheiten gehört und offen gelassen u, so seien Interessenten zum Besuche eingeladen. Der Weg dahin be- trägt zu Fuß von der Station Kavfering aus fünf Viertelstunden, von Station Kloster Lechfeld aus eine Stunde. In der nahen Wal- dung Westerholz befinden sich zwei große vorrömische Grabfelder und eine ausgedehnte vorrömishe Vershanzung, „der Rummelstein*; von

und einige Heizröhren noch stehend, 1 Marmor-Fuß

aufering aus kommt man an letzterer vorüber.

T der Werkstatt des Bildhauers Dr, Gu stav Kieß in Dresd Di wie das „Dresdn. Journ.“ meldet, in diesen Tagen das über- lebensgroße Thonmod-ll zur Riet i chel-Statue eas welche

ul snit, die Vaterstadt des berühmten Künstlers, als

em das Monument gewidmet ist.

In Reutlingen ist am 6. Oktober das Denkmal für den Diéter L Man Ln enthüllt worden. Wie der „Schwäb: Merk.“ mittheilt, ist der Sockel des Denkmals von Dolmetsch in

i Rückgang des Ges@äftes hinweisen. Man kann den jeßigen ues Verkehr für den Winter jedenfalls als andau?rad beeid _ Das Eisenerzge\chäft im Siegerländishen und Nassauischen ifl anhaltend lebhaft. Für Lothringer Minette hat sid in den i Arg va und den Absatverhältnifsen, welche anhaltend günstig waren, fel x leßten Woche nichts geändert. Man notirt für roth: Minelle R 409% Eisengehalt 33 M, für gelbe 38%/o 24 , für graue ra 24 Æ per Doppellader frei Versandtort. Die Anfuhr von ne Eisenerzen ist gleihfalls lebhaft bei steigenden Preifen. e. as Roheisengeshäft war auch in der abgelaufenen age wieder außerordentli lebhaft und die Preise find sehr fest. Ne

nend ist, daß der rheinish-westfälishe Roheisenverband in jüngster

Stuttgart entworfen und von Johannes Launer in Reutlingen in Buntfandstein ausgeführt. Derselbe trägt die Worte:

—1873, Z ; i Sus ae M rinz wird dem „Frarkf. Journal“ geschrieben: Die

Alterthumssammlungen unserer Stadt baben im Laufe des September Ea oeitere Stein: Denkmale aus den Zeiten der römischen Herrschaft am Rhein erhalten, welwe bei Aufgrabungen gefunden wurden. Es sind dies ein Baustein der Legio XIV G. M. V. (gemina, Martia victrix) aus der Zeit von 70 bis 100 n. Chr.; cin Baustein der Legio I AD. (adjutrix) aus 100 bis 150 n. Chr. und ein Grab- stein des Soldaten der Legio IV Marcus Aurelius Metellus aus Alba in Ligurien, welcher 30 Jahr alt, 10 Jahre Soldat, verstorben war und von seinem Erben den an der römischen Wasserleitung bei Bretenheim gefundenen Grabstein geseßt erhielt. L \{riften sind noch gut zu lesen, die zweite zcigt noch Reste der Be-

Die von den arktishen Forschungsreisenden Dr. Kükenthal und Dr. Walter ron ihrer Expedition mitgebrahten Sammlungen sind, wie die „Weser-Zeitung“ berichtet, besonders reich und werthvoll für das Studium dcs A S Meeres8-Thierlebens ; ferner hat Dr. Küfenthal eine ganze Reihe von an 3 f menen Aguarellen arktisher Laadschaften mitgebracht, namentlich au von den so wenig bekannten König Karls-Inseln. e

Der Statistiker Geheime Rath Baron Czernik ist am 5, Oktober in Gör

Alle drei Jn-

Ort und Stelle aufgenom-

estorben. 4 Grönlandöfabrer Nansen sind, wie die „Magdb. Ztg.“ mittheilt, in England 20 000 Pfd. Sterl. zur Ausrüstung Nordpolfahrt gezeihnet worden.

einer neuen : t in Paris

E E s ( äti ongreß in Gegenwart der Minister de Freycinet, L L E 8 Mivister Spuller mit einer Ansprache eröffnet worden. Den Vorsiy übernahm der Minister Faye._ deutshen Staaten u E Hamburg, Hessen, Preußen, Sachsen i rtreten. | E E der „Association littéraire et internationale“, ( ( er vo! Deutschland, Belgien, Spanien, Frankrei, Italien und der Schweiz theilnahmen, wurde am d, Oktober in Bern von dem ständigen Vorsißenden, Bundes-Rath Droz, mit der Mahnung eröffnet, eine allmählihe nicht zu rashe Weiterent nationalen O e erstreben. Konventtonen Konvention vom 9. September 1886 zum Schuy der Urbeber- rechte für wünshenswerth erklärt, sofern solche einen Fortschritt: gegenüber jener Uebereinkunft enthalten.

Land- und Forstwirthschaft.

et s L a Der Zeitschrift „Weinbau un einhande ir schrieben : Wenn auch die Anfang August na de / der Reben berechtigten Hoffnungen auf einen Hauptwein der Reife-Entwickelung der Trauben nicht sehr günstige Wetter der Monate nur zum Theil in Erfüllung gegangen sind, so daß die Qualität

artistique Vertreter von

wickWelung der inter- In der zweiten Sißzung

innerhalb der internationalen

wurden engere

m damaligen Stand

beiden leßten zum L l t sich s beute son mit Bestimmtheit annehmen, i Heurigen mind:\tens der von 1886 gleich kommen wird cinzelnen weinbautreibenden Gegenden, Lese so lange als möglich hinausgeschoben w bei fortgeseßt trodenem S s B isher brate, in der Veredelung nod große Fork hel Su Allgemeinen kann man demnach mit der Qualitär des Heurigen Die Quantität ist aber leider eiue geringe und ählen können.

wie im Rheingau, wo die ird, dürften die Trauben, wie es uns der Oktober Fortschritte machen

recht zufrieden sein. | U N den Durcbschnitt kaum auf einen halben Herbst z ; Im unteren Rheingau beginnt die Lese in diesen Tagen. Die Nah- rihten über das Ergebniß der Menge lauten durchgängig ziemli un- pri&t aber recht gut zu werden, und es i gen von 1868 an In Aßmanns-

ünstig, die Qualität ver! : E er E Wein allen besseren Jahrgän Güte gleihkommen, oder sie noh übertreffen. i hausen wurde etwa die Hälfte einer vollen Ernte „gewonnen. ¿ie Trauben waren voll und gesund und verjprehen ihrer Güte nah einen Wein von der Qualität des Jahres 1884, : Bei Bordèêaux war die Weinlese Anfangs des Monats in vollem Gange und man ist überall darüber einig, daß die Qualität cine gute sein wird, besser als die vorjährige, allein die Quantität geringer, an manchen Orten sogar fühlbar geringer.

Sanitäts-, Veterinär- und Quarantänewesen.

änemark. L Königlich dänischen vom 14. September 1889 sind die gesehliden Be- er gefundheitspolizeilihe Untersuchung gegenüber den an und dem Persishen Meerbusen Ferner ist die Einfuhr vorbezeichneten

Dur Bekanntmackung Ministeriums stimmungen üb Häfen in Peru, Jap kommenden Schiffen folgender Gegenstände aus den

in Kraft getreten.

Gegenstände

d, Kleidungsstücke und Bettzeug, inioweit diese Reisegut aus den bezeihneten Häfen eingeführt werden, j zu unterziehen.

E a Gegenstände als l h ner Reinigung unter amtlicher Kontrole zu ! ( gleihe Bekanntmachung sind ferner die unterm

M u Mai 1889 (.R-A *

2 ber 1888 und i | 1 a 1888 und Nr. 119 vom 20. Mai 1889) angeordneten Quarantäne-Maßregeln, in und Brasilianischen Hâf

Nr. 289 vom

Sicilianischen

insoweit dieselben cilia en betreffen, außer Wirksamkeit gesetzt

Handel und Gewerbe.

S in, 5. Oktober. (Wochenbericht für Stärke, Stärke- N Me von Max Sabersky.) Ia, Kar- Ia. Kartoffelstärke 17è—18è #, Ula, Kar- feuhte Kartoffelstärke urter Syrupfabriken zahlen 7,75 4 —21¿ #, Capiliair- 21 M, Kartoffel- Rum-Couleur M, Dextrin, gelb sekunda 27—28 (großftüd.) 40—41 M, Stärke 32—34 4, Mais- 45}—47 M, do. (Stüden) 43 bsen 19—21 M, grüne Erbsen n 15—16 M, Leinsaat 23—24 S, Linsen,

do. mittel 32—40 M, do. kleine 22—32 M, Kümmel 40—46 #4, Mais loco 124—13 4, Buch- inländishe weiße Bohnen 20—22 H, breite ungarishe Bohnen 19—21 , galizische Hanfkörner 19—21 4, Leinkuchen Roggenlleie 10 #,

O Me toffelme 185 M, toffelstärke und Mehl 15—165

und Parität Berlin 7,90 4, Frankf | frei Fabrik Frankfurt a. Oder, gelber Syrup 20 port 21}—224 Æ , Capillair Syrup 29— zuter Capillair 20—21 #, 34— 36 M, und weiß,

do. gelber 19—19} M,

Bier - Couleur la. P Y M. Dienttiet stärke (fleinst.) 37—38 H, eizenstärke Hallesche und Schlesische 40—41 X, Schabe- Stärke 30—31 #4, Reisstärke (Strahlen —44 4, Victoria-Er 19—21 M, große 40—50 M, Senf 18—22 M, P buen 23 26 achbohnen 23— ; U russische O ale 1 P eizenschale ; 6

, weißer 38—42 H, do. blauer 36—40 M,

L f 100 kg ab Bahn bei Partien

bsen 18—21 M4, Kocher Futtererbse

15t—17 M, kuchen 16}3— Hirse, weiße Lo k

E O uaocours für die_ bier zahlbaren öster- reihischen Silbercoupons ist auf 170,75 46 für 109 Fl. österr.

berihtet vom rheinish-west- s Die Festigkeit, welche

enkmal zieren

wird. Das Fußgestell des Monumentes wird. aus städtishen Mitteln bergerichtet L für die Bildhauerarbeit und den Erzguß der Figur hat die Königliche Regierung den Kunstfonds herangezogen. Dr. RKieu, selbs ein Schüler und langjähriger Mitarbeiter des verewigten Meisters, hat seiner {hönen Aufgabe einen liebevollen, warmen Fleiß gewidmet. Die technish - sorgsame Darstellung ift {lit und treu, einfa und s{chmucklos, wie der Mann selbst war,

Silber herabgeseyt worden. i: Die „Rhein.-Westf. Ztg. und Stahlmarkt: altung des rheinisch-westfälishen Eisen- und Stahlmarktes at unverändert angehalten.

Zweigen eine ungewöhnlih lebhafte, \teigende Richtung.

en Eisen-

Nachfrage ist fast in allen und die Preise behalten ihre Frage aufgeworfen,

wird vielfach wor n rashes Steigen

verhältnißmäßig chnende Geschäftöperiode von Dauer sein werde.

nen.

Zeit die Preise offiziell erhöht hat, daß jedoch die zu gleicher Zeit

#1 i i 2 as jctzt bereits bezahlten den festaeseßten Preisen vorausgeeilt waren. was jeßt E höherem Make der Fall ist. Spiegeleisen ist andauernd

f : Je für 1890 bhaft begehrt, und es macht \sih bereits starke Nachfrage für 189 ae Die Preise sind auf der Höhe der vorigen Woche stehen geblieben. In den Verkehrsverhältnissen für Gießereiroheifen, Thomaseisen, Bessemereisen hat die seitherige Lebhaftig- fcit angehalten und is weiter nichts Neues zu E Die Preise für \ämmtliche genannten Sorten siad_ bereits wiederum gegen die Vorwoche höher, Luremburger Puddeleisen L N der letzten Zeit ebenfalls um einige Mark per Tonne in f 4 gegangen. Der Walzeisenmarkt ist gleichfalls äußerst lebhaft. Die Stabeisenwerke sind mit Aufträgen geradezu überhäuft, so daß sie das gebuchte Quantum kaum zur richtigen Zeit zu liefern im Stande sind, Neben der inländifchen hat auch die auéländishe Nathfrage in leßter Zeit _sih etwas P hoben. Was die Preise anbelangt, so ist Stabeisen bereits seit längerer Zeit in seinen Notirungen stationär, während die RNoh- eisenpreise innerbalb derselben Zeit ganz erheblich in die Ge ae gangen sind. Daher werfen die Anfangs lohnenden Preise augenblid lih feinen entsprechenden Gewinn mehr ab; gleichzeitig werden die Gestehungskosten au durch die Kohlenpreise vertheuert, Unter diesem Gesichtépunlte wird auf der am 8. d. Mts. siattfindenden BVersamm- lung des Roheisenverbandes eine Preiserhöhung wohl mit Ne beit zu erwarten sein, nainentlich, da die Saar- und Mofe - werke, sowie auch der Verband süddeutscher Werke den Srund- preis um 10 # per Tonne erhöht haben. Auch in Form- eisen laufen Aufträge andauernd stark ein, und es liegen noch auf lange Zeit hinaus Bestellungen vor. In Bandeisen ist eize Aenderung der Marktlage nicht zu berichten; eine weitere Preis- erhöhung von Seiten des Walzwerksverbandes wird auch für diefen Artikel erwartet. Die Grobblechwalzwerke find in regem Betrieb und gut mit Aufträgen für die nächste Zeit versehen ; das lettere gilt auh von den Feinblechwalzwerken. In Walzdraht, gezoaenen Drähten, Drahtftiften is die Geschäftslage im Ganzen unverändert geblieben. Für sämmtliche genannten Fabrikate läßt namentlich die Ausfuhr noch immer zu wünshen übrig. Die Maschinenfabriken und Cisen- gießereien sind im bisherigen Umfange in ihrer Thätigkeit ge- bliebex und auch über die Bahnwagenfabriken ist nichts Neues zu berihten. Bei den Gelbgießereien sind die Aufträge auh im vorigen Monat belangreih eingelaufen sodaß dieselben auf 3 bis 4 Monate vollauf beschäftigt sind. Troßdem werden die Preise von den Abnehmern so gedrückt. daß sie keinen Gewinn abwerfen. Danzig, 8. Oktober. (W T. B.) Die Einnahmen der Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn betrugen im Monat September cr. nah proviforisher Feststellung 145 500 # gegen 906 100 M nach provisorish-er Feststellung im September 1888, mithin weniger 60609 (A Die definitive Einnahme im September 388 be 199 536 M : | i R 7, Oktober. (W. T. B) Wollauktion Wolle fest, unverändert. An der Küste 9 Weizenladungen angeboten. Glasgow, 7. Oktober. (W. T. B.) Dle Ver1ch1f- fungen von N in der a nis 8700 gegen 8500 Tons in derseiben Woche des vorigen Jahres. : Bradford, 7. Oktober (W. T. B.) Für Wolle guter Be- gehr, anziehend, Lustrewolle theuerer, Alpacca nur zu höheren Preisen ertältlih, Garne thätig, anziehend, in Stoffen gutes Geschäft.

Verkehrs - Anstalten.

Nach einem Telegramm aus Köln (Rhein) is die 1. en e Pojt vom 7. über Ostende ausgeblieben. Grund: Verspätete Landung des Schiffes. e : Breslau, 7 Oktober. (W T. B.) Das Eisenbahn-Betriebsamt Breslau-Halbstadt macht bckannt: Die Sperrung der Strecke Falhaurmes Spledl ane M e es beseitigt. Güter- und uge werden wieder durchge\ührt.

Pei burg, 7. Oktober. (W. T B.) Der Postdampfer Rugia“ der Hamburg-Amerikanischen Paketfahrt- Aktiengesell\chaft hat, von New-York kommend, gestern Mittag g Li isirt. i i; gs M (W. T. B.) Der Union -Dampfer Athenian“ ist heute auf der Ausreise von Lissabon ab- gegangen, der Dampfer „Nubian“ auf der Ausreise in Capee town angekommen und der Dampfer „Pretoria „ist heute auf der Heimreise in Southampton angelommen. Ver Cattles- Dampfer „Taymouth Casile“ ist heute auf der Heimreise von F abgegangen : . A g (W. T. B.) Der Union - Dampfer „Trojan“ is gestern auf der Heimreise in Southampton an- gekommen.

Theater und Musik.

Berliner Theater. i :

Das Berliner Theater brachte gestern eine Wiederaufnahme des Sciller-Laube’shen „Demetrius“ mit Joseph Kainz in der Titelrolle. Wir müssen diesem „Demetrius wider Willen“ wie wir Hrn. Kainz nah dem Widerstande, welchen er seiner Verpflanzung auf die Bretter des Berliner Theaters ent- gegengeseßt hat, bezeihnen möchten die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er sein Widerstreben dem_ Pubiikum des diht gefüllten Hauses nicht hat entgelten lassen. Sein Spiel zeugte von fleißiger Durcharbeitung und völligem Siypertiefen in die herrlihe Jünglingsgestalt der Schiller'schen Tragödie. Von dem reihen Beifall, welcher ihm gespendet wurde, erhielten au die Dar- steller des Schuisky, des Koinla und der Marfa einen wohlverdienten

E Victoria-Theater. : ; Die Balleteinlagen, welche allabendlih in der interessanten Novi-

tät „Stanley in Afrika“ Beifall finden, haben noch bedeutend ge-

wonnen, seit außer der graziôsen Prima Ballerina Maria Ala die

italienische Diva Eugenia Font, eine der bedeutendsten und vor-

üglihsten Tänzerinnen, mitwirkt.

O Friedrih-Wilhelmstädtishes Theater.

Hr. Wellhof ist von dem auswärts gastirenden Mikado-Easemble des Friedrih-Wilhelmstädtishen Theaters nah fünfwöchentlicher Ab- wesenheit gestern hierher zurückgekebrt, da er als einer der Haupt- darsteller in der nzuen Operette „Der Polengraf* an den jeyt im flottesten Gange R Tee ¡Bioben ne Ren muß.

esidenz-Theater. 7

In der am Freitag, den 11. Ofiober stattfindenden Erstaufführung von „Cheferien“ (Les vacances du mariage), Shwank in drei Akten von Albin Valabrègue und M. Hennequin (deutsch von J. Bettel- beim), sind in den Hauptrollen beschäftigt die Damen: Rosa Bertens, Kathi Fischer und Clara Wenk, sowie die Herren: Josef Jarno, Emil Lessing, Eugen Pansa, Hans Pagey und Hubert Reus. Der diesem Stücke vorauzgehende Einakter „Funken unter der Asche“ von Heinrih Stobiyßec gelangt mit den Damen Marie Frauendorfer, Marie Kronau und den Herren Theodor Brandt und Heinri

Franfer zur Darstellung.

der Preise k

Erfreulicherweise liegen bis jeyt noch keine Anzeichen vor, welche auf

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