1889 / 246 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 15 Oct 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Cello zuertbeilte Cantilene. Das Klavier tritt erst nach einer längeren Reibe von Takten, die das Orchester allein ausführt, wirfk- sam binzu; die Figurationen sind stets aus den Motiven felbst ent- wickelt und maten sich niroends in überwiegend virtuoser Weise geltend, cine lobenswerthe Eigenthümlichkeit des ganzen Concerts. Der letzte Saß is zwar nicht in dem großartigen und einheitliden Styl des ersten gehalten, fesselt aber dur eine reibe Zahl farzrbythmiscber, sehr gefälliger Motive, die oft nur nebeneinander hingestellt erscheinen, dem Totaleindruck des ganzen Werkes jedoch entschieden günstig find, und zur Steigerung seines Schlußeffektes wesenilih beitragen. D Eugen d'’Albert, der dies Concert mit vollendeter technisher Sicherheit und mit fein- sinnigstem Verständniß vortrug, erntete stürmischen Beifall. Den Sd&luß machte Beetboven’s „Sinfonia eroica“, deren meisterhafte Ausführung der Kapelle und ihrem vortrefflihen Dirigenten, Hrn Dr. von Bülow, von Neuem die lebbaftesten Beifallsbezeugungen eintrug. Mit lobenéwerther Einsicht und durch besondere Vorrichtungen hatte die Direktion der Philharmonie dafür gesorgt, daß die Wirkung der Blechinstrumente gemildert, und zuglei das Durchtönen der Streich- instrumente begünstigt «wurde. Der Klangeffekt aller Instrumente, au des Becbstein'schen Flügels, war troß der ungewöhnlih großen Zahl der Zubsrer ein sehr {öner. Das zweite Concert des Hrn. don Bülow findet am Montag, den 28. Oktober, statt. Die Duver- ture von Mendelssohn zur „\chönen Melusine*“, sowie Beethoven's große Ouverture zu „Leonore“ (Nr. 3) und zwei Novitätea: ein Niolincorcert von Damrosh und eine Sinfonie von Dvoràk sind ¡terfür in Auésiht genommen.

Circus Renz.

Morgen, Mittwoch, findet unter persönliher Mitwirkung des Direktors E. Renz cine Galavorstellung ftatt, in welcher die hervorragendsten Mitglieder der Truppe mitwirken werden. Zur Aufführung gelangt u. a. zum ersten Male das große Yusstattungs- stück „Leben und Treiben auf dem Eise“, neu arrangirt und in Szene geseßt vom Direktor selbst; die Kostüme und Requisiten sind vollständig neu. Den Beschluß mah? ein vom ganzen Personal auêgeführter „Schlittenkorso bei Schneewetter“.

Rennen zu Hoppegarten. Montag, den 14. Oktober.

I. Memorial-Rennen. Staatépreis 8000 A Für Zwei- jährige. Dist. ca, 1400 m Königl. Hauptgestüt Gradiy's F--H. „Marder“ 59 kg 1, Frhr. Ed. von Oppeuheim's br. H „Barde“ 53 kg 2., Hrn. B. May's br. H. „Dalberg“ 604 kg 3. Nach groß- artigem Rennen mit ciner halben Länge g-wonnen ; eine Länge zwischen dem Zweiten und Dritten; fünf Längen weiter zurück „Miel“, „Dalberg“ mußte zuerst geritten werden und vor „Marder" weicen, bis an der Distanz „Barde“ kam, „Dalbterg" faßte und ihn kurz vor dem Ziel für den zweiten Play {lug. Werth: £059 4 dem Sieger, 1050 A dem Zweiten, 200 Æ dem Dritten.

II. Glodcke-Preis, Graditer Gestütépreis 4000 Difst. 9000 m. Hrn. Oeblschläg:r's 3 jähr. F-HD. „Goldmann“ 57s kg 1, Hrn. V. May's 3 jätr. br. St. „Königsbraut“ ©56 kg 2., Hrn. I. Jäger's 3 jähr. {chw. H. „Versuh“ 5 kg 3. Leicht mit zwei Längen gewonnen ; drei Längen trennten „Königsbraut“ und „Ber- sud“. Werth 4000 Æ dem Sieger, 450 Æ der Zweiten, 200 dem Dritten, é

11I. Vergessenheit s-Rennen. Preis 3000 M 1000 m. Für Zweijährige. Hrn. V. May's br. H.

Disft. ca. „Feldherr“

57 kg 1., K. Hpt.-Gest. Gradiß's F. - St. „Fastnat“ 544 kg 2, desselben dbr. St. „Wellgunde“ 542 kg 3. Sicher mit anderthalb Längen gewonnen; das Doppelte dieser Entfernung zwischen den beiden Graditern. Werth: 3000 # dem Sieger, 750 # der Zweiten, 100 ÆÁ der Dritten. : i _IV. Hartenfels-Handicap. Gradiper Gestütspreis 4000

Dist. 1800 m. Major Gf. Shlippenbach's 3 jähr. br. t. „Castagnette“ 55 kg 1., Hrn. Oeblschläger's 3 jähr. dbr. St. „Actreß“ 534 kg 2., Frhrn. Ed. v. Oppenheim's 3 jähr. F.-W. „Grenadier I. 494 kg (tr. 50 kg) 3. Sicher mit einer Länge gewonnen; eine halbe Länge weiter zurück „Grenadier“ Dritter. Werth: 4000 ä der Siegerin, 858 M4 der Zweiten, 522 4 dem Dritten.

V. Alpheda-Rennen. Preis 2000 4 Dist. 1000 m Mr. H. Solloway's 3jähr. br. St. „Freia“ (1200 4) 58 kg 1., Lt. Pr. G. Radziwill's 3jätr. {chwbr. W. „Coëmopolit“ (1200 M) 58 kg 2, Hrn F. Bothe's 2jähr. br. Si. „Räthsel“ (1200 4) 46 kg 3. Sicher mit ciner Länge gewonnen; dieselbe Distanz zwishen „Cos- mopolit* und „Räthsel“, die im Ziel niederbrah. Werth: 2510 „Freia* wurde für 3300 4 von Trainer F. Solloway gefordert.

VI, Totalisator-Handicap. Klubpreis 2000 # Herren- Reiten Dist. 1600 m. Graf R. C. Swönburg's 3 jähr. F.-H. „Rocbsburg“ 70 kg Lt. Schlüter 1.,, Hrn. H. Amsinck's 3 jähr. dbr. H. „Greville“ 71 kg Mr. Tippler 2., Kapt. JIoë's a. \{chwbr. St. „Grayling“ 76 kg Rittm. v. Sydow 3, Hrn. v. Tepper-Laski's 4 jähr. br. St. „Speranza“ 65è kg Lt. v. Grâäveniyz 4. Von der Distanz an s\iher mit fünfviertel Längen gewonnen; anderthalb Längen dahinter „Grayling“ Dritte vor „Speranza“. Werth: 2000 dem Sieger, 348 H dem Zweiten, 212 f der Dritten.

Mannigfaltiges.

Der Geburtstag des Holbscligen Kaisers Friedrich wird am Freitag, deo 18. d. M,, als ein vaterländisher Gedenk- und Erinnerungêtag in allen Shulen begangen werden. Der Unterricht fällt niht aus, sondern die Feier wird entweder in der ersten oder in der lezten Schulstunde stattfinden.

Die Iubiläumsfestlihkeiten des Kaiser- Alerxander- Garde-Grenadier:-: Regiments Nr. 1 und des Kaiser-Franz- Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2 aus Anlaß ihres fünf- undstebenzigjährigen Bestehens sind in würdiger Weise verlaufen.

Die Feier des Kaiser-Alerxander-Garde-Grenadier- Regiments rahm ihren Anfang am Sonntag Abend 8 Uhr mit Begrüßung der Gäste und einer Vereinigung im Offizierkasino der Kaserne. Am Montag Vormittag 11 Uhr fand auf dem großen Kasernen- bofe Alexanderstraße 56 Regiments-Appell statt, bei welchem der Oberst von Rauchhaupt eine längere, auf die ruhmvolle Geschichte des Regiments hinweisende Ansprache bielt, die er mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König \{loß. Während des Hos wurde von den Spielleuten und der Regimentsmusik der Präsentirmarsch geblaîen. An diefen {loß sich die Nationalbymne an, welche das Regiment unter präsentirtem Ve- wehr, die Gäste unter soldatishem Salutiren anhörten. Ein muster- haft ausgeführter Parademarsch in Compagniefront beschloß die Feierlichkeit.

Die Festlichkeiten des Kaiser-Franz-Garde-Grenadier- R egiments begannen bereits am Sonnabend mit einer patriotischen Theatervorstellung auf Tivoli. Am Sonntag Alend versammelte si das Offizier-Corps mit zahlreichen alten Kameraden im Offizier-Kasino. Im Namen der letzteren überrcihte General von Wartenburg ein

fostbares Angebinde. Die Ehrengabe bestebt aus einem masky silbernen Tafelaufsay ron 1 m Höhe. Vorn in der Mitte des Auf- baues sieht man die Widmung: „Dem Offizier-Corps des Kaiser- Franz¡-Garde-Grenadi-r-Regiments die alten Kameraden“. Ana ter Rüdseite prangt der goldene Namenr2zvg des Regiments. Kleinere Silder tragen die Inschristen: „14. Oktober 1814“ und „14. Ok, tober 1889“. Alsdann nahm Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen-Meiningen, der das Regiment bis vor Kurzem geführt das Wort, um als Jubelgaben seinerseits zwei {were silberne Ta'el- leubter und im Namen seiner erlauWten Gemahlin vier silberne Kannen zu übergeben. Der Kaiser von Oesterreih hatte ein Glütck- wunschtelegramm esandt. Um 8 Uhr fand auf dem Kasernenbof großer Zapfenstreih aller Spielleute statt. - Gestern Mittag trat das Regiment auf dem Kasernenhof in Parade an. Später vereinigte ein Frübstück sämmtlitße Offiziere. Für die Mannschaften beider Regimenter fanden als Abschluß Tanzbelustigungen in verschiedenen Lokalen ftatt.

Waldenburg, den 13. Oktober. Die Einweihung der den im Feldzuge 1866 gefallenen Kriegern gewidmeten Denk- mäler fand, wie wir der „Sweidnitzer Tägl. Rundschau“ ent- nehmen, beute unter außerordentli zahlreiwer Bekheiligung ftatt Von nah und fern waren altgediente Krieger bierbergeeilt, um in Gemeins(aft mit Gliedern der deutshen und öfsterreihischen Armee das Andenken Derer von Neuem zu ehren, die in treuester Pflicht- erfüllung den Heldentod für's Vaterland gestorben sind. Ebenso erhebend als begeisternd war der Eindruck, die Glieder zweier be- freundeter Armeen si freundschaftlihfst die Bruderband reien zu sehen, zur Ehre gefallener Gegner, zu friedlichem, weihevollem Werke, Die Denkmäler find von dem Bildhauer Uliß von Waldenburg gut und sauber ausgeführt.

Bergeborbeck, 15. Oktober. (W. T. B) Gestern hat auf der Zehe „Helene Amalie* eine Koblenstaub-Erxplosion stattgefunden. Zwei Bercleute erlitten Verbrennungen. Das Nah- schwaden verursahte große Gefahr für viele Arbeiter, welWe jedo sämmtlich gerettet wurden.

Wien. Im Sw{loß Mayerling wurde, den „Scchwäb, Merkur“ zufolge, am 13. Oktober die erste gottesdienstlihe Handlung vollzogen, Bekanntlih wird das S&loß in ein Karmeliterinnenkloïter umgewandelt. Hofburz-Pfarrer Prälat Dr. Mayer nahm die Ein- weihung des Tburmfkreuzes, der kleinen, neben der öffentlichen Kapelle gelegenen sogenannten Krankenkapelle urd der bis dabin fertiggesteliten Klosterräumlichkeiten vor, worauf die erste Messe folgte. Die Bau- und Umgestaltungéarbeiten des Slosses Mayer- ling schreiten rüstig vorwärts, nur die im cedeliten gothischen Stile gehaltene groëe Kapelle, welde s% in der Mitte des Haupttraftes an Stelle zweier niedergerissener Wobhnzimmer erhebt und am Ein- gange mit den Statuen der heiligen Theresia und des heiligen Sobannes geschmüdckt ist, entbehrt noch der Bedahung. Die frühere Schloßkapelie wird in ein Mausoleum umgcewandeit, welches si in- mitten des von boben Mauern umgeb:nen Klostergartens erheben und in 5 übereinandergebauten Nischenreißben Raum für 50 Särge bieten wird. Die Beendigung der Bauarbeiten ist für Ende November vor- gesehen. i

Klagen furt, 14. Oktober. (W. T. B.) Das HowGwasser ist dur den in den Gebirgen eingetretenen Schneefall zum Stillstand und theilweise zum Rücckgan:* gekommen. Der Ei!enbahnverkehr bis Lenz ift wieder aufgenommen.

C ———

Wetterbericht vom 15, Ottober, Morgens 8 Uhr.

Wagner.

Tell. Wind. | Wetter. fang 7 Uhr.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres]p. red. in Millim.

Stationen.

in 9 Gelsfius 5 T=4%R,

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Theater,

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Donnerstag:

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Die Fremde. Dumas Sohn. Donnerstag :

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Freitag:

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Krause.

1) Gestern anhaltender Negen. 2) Abends feiner Regen. ?) Starker Thau. 4) Nebel, Thau. *) Gest. anh. feiner Regen.

Uebersicht der Witterung.

Das Minimum, welches gestern an der Odermün- dung lag, ist rordnordwestwärts nah Süd-Skandi- navien fortgescritten, während ein neues Minimum westlich von Swottland erschienen ist. In West- Europa ist der Luftdruck am höchsten über der Alpen- gegend. Bei meist \{wachen, im Norden füdlihen bis westlichen, im Süden variablen Winden ist das Wetter über Central-Europa kühler, theils heiter, theils neblig. In Kiel sind in 24 Stunden 2% mm

Regen gefallen. i Deutsche Seewarte.

Afrika. A. Raida.

74 Ubr. Donnerstag :

Donnerstag:

Polengraf.

Donnerstag: Opernhaus. 205, Vorstellung. Loheu- grin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Anfang 7 Ubr.

Schauspielhaus. Schausviel in 5 Akten von Stiller.

Die überaus zahlrei eingehenden Gesuche um Gewährung des freien Eintritts in die Königlichen veranlassen die Intendantur zu der Erklärung, daß die Bewilligung dieser Entréen für die laufende Spielzeit abgeschlossen ist. Noch weiter einlaufende Gesuche werden des- halb unbeantwortet bleiben.

Deutsches Theater. Mittwoch: Faust's Tod. ne Zum 1. Male: Schauspiel in 4 Aufzügen von Paul Lindau. Faust's Tod.

Berliner Theater. Mittwoh: Demetrius. Die wilde Jagd.

r 7, Akonnements - Vorstellung. graf Waldemar.

Lessing - Theater. Mittwoch: Zum 1. Male:

Deutsh von Paul Lindau. Das leßte Wort. 4 Akten von Franz v. Scch{önthan. Die Fremde. von Alexander Dumas Sohn.

Wallner-Theater. Mittwo: Zum 4, Male: Der Dompfaff. Posse mit Gesang in 4 Akten von R. Kneisel und H. Hirschel. Anfang 7# Uhr. Donnerstag u. folgde. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Victoria-Theater. Zeitgemälde in 11 Bildern von Alex. Moszkowski und Rich. Nathanson. Ballet von C.

Dieselbe Vorsteliung.

Triedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Mittwocþ : Z. 186. M. : Der Mikado, oder : Ein Tag in Titipu. W. S. Gilbert. von A. Sullivan. Der Mikado. Voranzeige. Donnerstag, den 24. Oktober :

Fs | durchaus neuer Auéstattuno, zum 1. Male: Operette in 3 Akten von Louis Roth.

Wilhelm Sittenbild in 4 Akten von

218, Vorstellung. A Anfang 74 Uhr.

Central-Theater.

unterzeichnete General-

Ausftattung und neuen Bildern: Berlin. neuere Berlin.

fang 74 Uhr.

Mittwoh: Zum 56. Male: Gesangsposse in 4 Akten Couplets von Guftav Görß. Roth. Anfang 7F Uhr.

Donnerstag :

Der Schatten.

er.

Mark:

Schauspiel in 5 Akten von A.

E Ss 1 23. Concert - Saison.

Schauspiel in 5 Akten

Kapelle.

Musik von F. 7 Uhr: wirkung des Direktors E. Renz. : vorzügl. Mittwoch: Stanley in | Zum 1. Male: Musik von C.

Severini, Anfang | Kostüme und Reguisiten

Burleske Operette in 2 Akten von Deutsch von I. Frißshe, Musik Anfang 7 Ubr.

vom Direktor E reiterin Frl. Clotilde Hager.

Mit

Der Donnerstag :

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten-

burg. Mittwoch: Zum402.M.: Fernande. Pariser Victorien Sardou.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Direktion: Mittwoch u. folgende Tage: Mit vollständig neuer Das lachende 1. Akt: Das alte Berlin. 3. Akt: Das neueste Berlin, An-

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. | Frl, Flotte Weiber. von Leon Trevtow..

Musik von Franz

Dieselbe Vorstellung.

Urania, Anftalt für volk3th. Naturkunde. SFnvalidenstr. 57/62 und Ausstellungs-Park, geöffnet von 12—11 Uhr. Mittwoch, Abends 73 Vhr: Dr. Zwink: Ler Abendhimmel.

Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse), _Conce; Mittwoch, Abends 7 Uhr: Gesellschafts - Abend des Kapellmeisters Hrn. Karl Meyder mit seiner aus 70 Mitgliedern bestehenden

Donnerstag: Gesellschafts-Abend.

Circus Renz, Kar1ftraße. Mittwoch, Abends Gala-Vorstellung unter persönliwer Mit- Auftreten der Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. le: Leben und Treiben auf dem Eise, Großes Aussftattungsst&ck in 4 Tableaux, ganz neu arrangirt und in Scene geseßt vom Direktor E. Renz. vollstär.dig neu, Sdtluß : Großer Schlitten-Corîo bei Schneewetter, ausgeführt vom ganzen Personal. Außerdem Auf- treten des Sergeant Simms mit seiner jugentl.cher Zuaven - Truppe in ihren neuen s\taunenerre enden Schlachten- und Lagerbildern. 1. Auftreten des engl. Clown Tom tom. Zyska und Zanta, arab. Schimmelhengste, in Freiheit dressirt und vorgeführt Renz. Austreten der Schul- Tloti Die beiden engl. Vollblut-Springpferde Cobham und Kirhildis, ge- ritten von Frl. Oceana Renz und Fr. Kemp.

Leben und Treiben auf dem Eis.

E. Renz, Direktor.

[37181] 2 Meine Verlobung mit Fräulein Clara Weber, Tochter des Buchhändlers Herrn W. Weber und dessen Gemaÿlin Louise, geb. Spieß, beehre ich mih ergebenst anzuzeigen. Burg, Reg.: Bez. Magdeburg, im Oktober 1889, Adolf Haseloff, Militär - Tuch - Fabrikant, Clara Weber Adolf Haseloff Verlobte. Burg b. Magdeburg.

Emil Thomas.

92 : Das j . Akt: Das | gHerlin.

Verlobt: Frl, Elise Emig mit Hrn. Ritterguis- väter Ferdinand Wurl (Berlin—Ludom)

Klara Lisse mit Hrn. Kaufmann Ergen Wesche (Friedrihsbagen—Berlin). —- Frl. Beda Goîse-Pobl mit Hrn. Paul Heine (Landsberg a. W. —Berlin). Frl. Helene Oberbreyer mit Hrn, Architekten W. Klusemazn (Magdeburg). Frl. Anna Dous mit Hrn. Lebrer Hugo Kreuß (Maulen—Maldaiten). Frl. Martha Möbius mit Hrn. Ernst Brüßl (Leipzig). Frl. Anna von Woiésky mit Hrn. Hauptmann Max Fiering (Basien—Danzig).

Verehelicht: Hr. Lieutenant Werner von Lenthe nit Frl. Thekla von Pape (Hildesheim). Hr. Lieutenant Gebhard von Krosigk mit Frl. Gisela von Saldern (Hannover). Hr. Adolf Pommerenke mit Frl. Adele Klomfaß (Hamburg). Hr. August S{neider mit Frl. Ina Müller (S@werin). Hr. Gustav Swall jun. mit Frl. Margarethe Voß (Schucrin). Hr. Wilbelm Horstmeier mit Frl. Elisabeth Bellroth (Berlin).

Geboren: Cin Sohn: Hrn. Dr. ODreibbolz (Wilsnack). Hrn. C. Thies (Uelzen). Hrn. Fr. Warncke (Swerin). Hrn. Reg.-Baumeister Karl Wolff (Königsberg). Hrn. Pastor Procller (Revpen). Hrn. Hauptmann v. Zimmermann (Sleswig). Eine Tochter: Hrn. Paîtor Gueinzius (Winterfeld b. Gr.-Apenburg i. A.) Hrn. Rittmeister v. Schack (Namélau). Hrn. Landrichter Schwedowip (Gleiwiß). Hrn. Heinrich Müller (Waldheim). L

Gestorben: Hr. Konditor Friß Wenghöfer (Berlin). Frau verw. Henriette Mocwes, geb. L (Berlin). Hr. Kaiserl. Ruff. Wirkl. Staatsrath Adolph v. Henselt (Warmbrunn). Frl. Anna Lübcke (Berlin). Hr Königl, Güter- Expeditions-Vorsteher a. D. G. Bohlen (Gold- berg). Hr. Königl. Reg.-Rath Otto Iaeschke (Magdeburg). Verw. Frau Hauptmann Zin- mermann, geb. Siedler (Lauban). Freifräulein Josephine v. Bock (Roschau). Frl. Klara Mittelsten Seid (Barmen).

Axfang 7 Uhr.

Zum

Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee.

Theater - Anzeigen.

Königlihe Schauspiele. Mittwoh: Opern- haus. 204, Vorstellung. Orpheus und Eurydike. Oper in 3 Akten von Gluck. Dichtung nah dem

ranzösischen des Moline, Ballet von Emil Graeb. In Scene gesezt vom Ober - Regisseur S

Jr.

37120]

Dirigent: KazcUmeister Sucher. Anfang 7 U

Schauspielhaus. 217. Vorstellung. Neu ein- studirt: Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Akten von Schiller. In Scene geseßt vom Direktor Dr. Otto Devrient, Anfang 7 Uhr.

Familien-Nachrichten,

Die Studentenverbindung Uttenruthia erfüllt hiermit die traurige Pflicht, ihre l. Phil, u, Aft. von dem in Regensburg erfolgten Ableben ibres 1. Phil.

Herrn Julius Hoffmann, Kgl. Pfarrers in Strösseureuth (Ofr.),

geziemend in Kenntniß zu seßen. Für die Uktiven ist 8tägige Coleurtrauer angeordnet.

. ¿ D, Fe C. Karl Hofinger, st. th,

Verlag der Expedition (Stol z). Druck der Norddeutshen Budruckerei und Verlag® Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Veilagen (eins{liezlid Börsen - Beilage), und die Juhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent- lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf

Aktien und Aktieugesellschaften) für die Woche vom 7. bis 12, Oktober 1889.

Berlin:

M 246.

Deuts ch Nachw

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 15. Oktober

es Reich.

eifsung

der Einnahme an Wehselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1889 bis zum Schluß des Monats September 1889.

1. 2,

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4. 9, 6

Einnabme im Monat September 1889

M. A

Ober-Post-Direktions-Bezirke,

Hierzu Einnahme Vormonaten

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Im Reihs-Postgebiet.

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54 882 20 17 368 80 50 058 | 50 440 460 40 19 765 | 40 35 649 30 38 398 50 7279 40 25 920 | 50 14343 71471 99 41 63° 26 764 | 79 413 95 40 338 | 20 69 677 30 30 160 | 50 36 482 20 11413 | 30 28 032 | 90 89 543 10 27 802 | 80 155 402 10 85 549 41 741 50 20 531 | 70 223 588 | 10 9 583 | 60 76 892 | 50 229 963 | 90 113 886

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Ueberbaupt 607 603

Berlin, im Oktober 1889,

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Biester.

Statistik und Volkswirthschaft.

Der Versand oberschlesischer Kohlen und Kokes im 3, Quartal 1889 hat, wie die „Schles. Ztg.“ \{reibt, einen vor- dem nie gekannten Aufs{wung genommen, da er in seinen Gesammt- ergebnissen denjenigen des Winter-Quartals d. J. überflügelt hat. Es wurden auf den oberfchlesishen Eisenbahnen abgefahren in Doppel- wagen zu 10 t in der Zeit 1889 1889

8 tägli inégesammt 3137 39 758 31 652 A E E 3370 47 058 38 208 L , 15. August 3552 46 098 39 381 B L 3786 52 935 46 911 , 15. September 3957 3286 47 466 42 744 D0. ö 3924 3290 51 015 39 355 Summa 3. Quartal 284330 238251 Die täglichen Verladungen des September haben ganz auf der Höhe des Monats Januar d. I. gestanden. Die Steigerung gegen dasselbe Quartal des Vorjahres beträgt 46 079 Wagen oder 19,34 °/o, gegen das voraufgehende Quartal d. I. aber 61 026 Wagen oder 27,38 %/o. Sowohl die Besorgniß einer rechtzeitigen Eindeckung der benöthigten Vorräthe Seitens der Eisenbahn-Verwaltungen wic der Großhändler, als auch eine ungewöhnlich kalte Witterung im Scptember baben dazu beigetragen, den Bedarf und die Nachfrage für Keblen aukßer- ordentlich anzuregen. Dennoch würde man feblgehen, wollte man die infolge der im Markt herrshenden aufgeregten Stimmung bervorgetretene Gebahrung des Verfrahtungsverkehrs lediglich den Folgen des Arbeiterauëstandes im Mai dieses Jahres zuschreiben. Es muß im Gegentheil hervorgehoben werden, daß im Jahre 1888 die Mehrbeträge der Kohlenverladung gegen seinen Vorgänger für das 3, Quartal nabezu dasselbe Verhältniß beobachtet haben ; denn es betrug die Zunahme gegen das dritte Quartal 1887 30 563 Wagen oder 14,7 9%, gegen das 2. Quartal 1888 48 801 Wagen oder 25,7 %/o, Man ersieht hieraus, daß die den Arbeiterausständen Rechnung tragenden Befürchtungen für das Ansckwellen des Kohlenbedarfs nur ein untergeordneter Faktor im Zusammenhange der naturgemäßen Entwicklung sind. S : Rechnet man zu den obigen Quartalsziffern den Versand des 2.. Quartals mit 223 304 189 457 E . 259 320 260 643 Sa. der ersten ncun Monate 766 954 688 351 . so ergeben die drei ersten Quartale dieses Jahres gegen denselben Zeitraum des Vorjahres ein Mehr von 78 603 Wagen oder 11,27 °/o, während die Steigerung in 1888 gegen 1887 77 774 Wagen oder 12,7% beträgt. - In diesem Minderzuwahs pro 1889 würde daher der Einfluß des Arbeiterausstandes zu vermerken sein. : Gegenwärtig läßt sih au die Frage erörtern, ob und inwieweit der durch den Arbeiterausstand entstandene Förderausfall dur verstärkte Erzeugung ausgeglihen worden sei. Nach den im Juni- Julibeft des Obers{lesishen Berg- und Hüttenmännishen Vereins gegebenen Aufzeihnungen sind im Mai insgesammt 32991 Sichten im Ausftande verfeiert worden; legt man die Ergebnisse der Förde- rung im Frühjakbrêquartal 1888 zu Grunde, so kommen auf einen

1888 1888 2639 2724 3027 3334

vom 1, bis 15. Juli

16.

Arbeiter der 306 6

Die Summe

bat nun in

die Menge der

würde.

DI

den Vorjahren

trag und zuglei

3 629 816

gesammten Koblen pro I O

79 926 Wagen mehr als in 1888 betragen. gethan, die Zunahme des Versandes im 3. Ouartal 1889 gegen die- jenige in 1888 19,34 9/o gegenüber der analogen Zunahme in 1887/88 von 14,7 9% betragen bat, so kann bier nur die 19,34—14,7 = 4,64 9% in Betracht kommen ; dieselbe mat von der Menge der 79 926 Wagen rund 3709 Wagen aus.

statistishen Ergebnisse förderung, wona alfo der Zunahme von 3709 Wagen Versandkoblen eine Förderung von 5300 Wagen oder 53 000 t Kohlen entsprechen Dana würde erst die Hälfte des Förderausfalls aus dem Ausstande beglihen fein.

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D N O 4

®

Haupt-Buthalterei des Reichs-Schaßzamts.

Belegschaft der oberschlesishen Gruben Schiht. Demnah hat der Ausfall 103513 t oder 10151 Wagen betragen. der Versendungen im 2. und 3. Quartale 1889 507634, în 1888 427708 oder in 1889 Da aber, wie oben dar-

Steigerung von Es beträgt aber

zur Versendung gelangenden Kohlen nach Ausweis der durhis{nittlich rund 70%/o der Gesammt-

e Pfandeinträge und Pfandstriche im Großherzogthum Baden während des Jahres 1887. Nat den „Statistishen Mittheilungen über das Großherzogthum Baden“ betrug der Gesammtbetrag der im Jahre 1387 eingetragenen Pfandrechte 164 346 090 A, um 11617000 # vermehrten. war 60 669. Davon betrafen nach der Art des Pfandrehts 9422 bedungene, 7314 ricterlibe Pfandrehte und 43 933 Vorzugsrehte, insbesondere 40 535 Kaufschiklinge und 3398 Glei&ftellungsgelder, nach dem Stande des Schuldners 34 554 Landwirthe, 22 962, Gewerbe-, Handel- und Verkehrtreibende und 3153 fonstige Personen. Wie in

indem dieselben sih gegen das Vorjahr Die Zabl der einzelnen Einträge

überwiegen im Jahre 1887 die VorzugsredWte und

unter diesen die Kaufschillinge sowohl binsihtlich des Kapitalbetrages als binsichtlich der Zahl der Einträge und treten die richterlihen Pfand- rechte in beiden Hinsihten am meisten zurück; die Gewerbe-, Handel- und Verkebrtreibenden sind am meisten, die sonstigen Personen am wenigsten am Sguldkapital betbeiligt, während die Landwirthe die größere Zabl der Einträge liefern. | Betrag des Eintrags 2709 6, und zwar bei den Landwirthen 1158 , bei den Gewerbe-, Handel- und Verkehrtreibenden 4424 Æ und bei den fonstigen Personen 7211 A i : ch die große Anzahl von Einträgen bei den Landwirthen bärgt mit der großen Zahl kleiner Besißftücke zusammen, welche bei ibnen als Pfand dienen und im Einzelnen nur eine geringe Belastung zulassen, während bei den übrigen Klafsen in größerem B Gebäude, Gewerbeanlagen und andere Liegenschaften von höherem

pfändet werden.— Der Gesammtbetrag der Darlehen gegen bedungenes und gegen rihterlibes Pfand war 61 691 000.4, der Bürgschaften und Sicher- stellungen 5 505 000 Æ und der sonstigen Schuldformen 2 132 000 Bis in den Vorjahren überwiegen die Darlehen nach Zabl und Be- trag, sowohl bei den bedungenen, als bei den rihterlihen Pfand- stellungen; die Bürgschaften und Sicherstellungen treten bei beiden erheblih zurüdck; i sonst vorkommenden Entstehungéarten (Ankauf von Waaren, Lebens8- bedürfnissen, Vieh 2c. auf Kredit, Straferstehungskosten, Eintrag von Gleichstellungsgeldern auf rizterlihes Urtheil 2c.) von Bedeutung.

Im Allgemeinen war der dur{scnittlihe

Der geringe dur{chsch{nittlihe Ein-

erthe ver-

bei den ri{terliden Einträgen sind auch die hier

1889,

d

Als Pfandgegenstände dienten im Jahre 1887 in 18850 Fällen Ge- bäude, in 1089 Fällen Baupläte und Gewerbeanlagen und im Ganzen 39 035 ha Gelände. Die Gesammtzakl der selbständigen Gelände ift etwa 226 285 ba, die Gesammtflähe etwa 1 508 000 ha, die landwirth- schaftlibde Flähe etwa 900000 ha. Danah sind im Jahre 1887 8,3% der Gebäudebestände und 2,6 der Gesammifläche und (das rihterli® belastete Gelände zu 18000 ha ges \chäßt) 3,5 % der landwirtbshaftlihen Fläche belastet worden. Während die Einträge in den drei Jahren 1882/34 sih nit erheb- [ich veränderten, haben dieselben seit 1885 eine bedeutendeZunahme erfahren. Während im Jahre 1882 auf 1 Einwohner im gesammten Großberzog- thum durch{s{nittli% 76,2 M und auf 100 Æ liegenschaftlibes Steuer- fapital 5,3 # eingetragen wurden, ift der relative Gesammteintrag im Jabre 1887 auf 102,6 # bezw. 7,1 Æ gestiegen; im Iahre 1885 beschränkte sih die Steigerung auf die Vorzugêrehte, 1886 und 1887 war die Zunahme eine fast allgemeine; im Iahre 1887 zeigt si nur bei den Gleistellungsgeldern ein Rückgang von 6,9 auf 6,0 # Im Jahre 1887 sind in den Kreisen Mannheim, Karlérube, Frei- burg, Baden und Konstanz im Verbältniß sowobl zur Einwohnerzahl als auch ¿zum Steuerkapital am meisten, in den Kreisen Mosbach,

e ————

. Offenburg und Heidelberg bezüglih beider im Ganzen am wenigsten

neue Pfandeinträge gemacht worden Im Verglei zum Jahre 1886 haben die Einträge wie im Lande, so in den Kreisen Mannheim, Freiburg, Karlsrube, Baden, Konstanz und Heidelberg in Bezug auf Volkszahl und Steuerkapital zugenommen, in den übrigen Kreisen dagegen abgenommen, In den 10 Städten mit mebr als oder nabezu 10 000 Einwobnern wurden im Jahre 1887 im ‘Ganzen 81 980 000 M liegenshaftlibe Pfänder eingetragen (auf 1 Einwohner 294,3 M, auf 100 Æ Steuerkapital 25,0 Æ), und zwar bedungene Pfänder 37 663 000 #, rihterlide Pfänder 1 300 000 e u. Vorzugs8- rechbte 43 017 000 M, nämli Kaufschillinge 41 130 000 M und Gleich- stellung8gelder 1 887 000 #,' urd zwar mebr als 1886, im Ganzen 15 090 000 Æ, an bedungenen Pfändern 8 855 000 Æ, an riterliwen Pfändern 54 000 Æ, an Borzugêérechten 6 181 090 4, nämli an Kaufscillingen 6 085 000 Æ# und an Gleichstellungsgeldern 96 000 Im ganzen Lande wurden 1887 überhaupt 11 617 000 4 mehr ein- getragen als 1886, somit in den übrigen Gemeinden 3 473 000 weniger.

Im Jahre 1887 wurden 108 923 Pfandeinträge im Gesammt- betrage von 147 847 000 Æ gestrihen, und ¿war auf befondere Be- willigung 47963 oder 44,1% im Betrage von 102 513 000 # (69,3 %% des Gesammtbetrages), auf rihterlihe Verfügung 901 oder 0,8% im Betrage von 1912 000 Æ (1,3 °%/), im Wege allgemeiner Vereinigung der Pfandbüther 60054 oder 55,1% im Betrage von 43 422 000 (29,4 9/0). Der Durchschnittsbetrag eines gestrihenen Eintrags war 1357 Von den gestrihenen Einträgen betrafen 13375 oder 12,3% bedungene Pfandrechte im Betrage vo 41 254 000 A (27,2 9% des GSesammtbetrages, 23510 oder 21,6 % ‘riterlibe Pfandrehte im Betrage von 18639000 Æ (12,6 ?/o), 72038 oder 66,1 9% Vorzugärechte im Betrage von 87 954 000 (59,5 2/0), wovon auf besondere Bewilligung und ricbterliwe Ver- fügung 60 063 000 Æ (68,3 9/0), und zwar Kaufschillinge 52 445 000 (59,6 °/o) und Gleichftellungësgelder 7 618 000 M (8,7 9/0), in allgemeiner Bereinigung 27 891 000 # (31,7 9/5). Nach dem Berufsstande, welchem der Schuldner zur Zeit des Eintrags angehörte, fielen von der Summe der Strice auf besonderen Antrag und auf richterliche Verfügung (104 425 000 46) 27 795 000 Æ auf Landwirthe (26,6 %/o) 62 774 000 Æ auf Gewerbe-, Handel- und Verkehrtreibende (60,1 %/o) und 13 856 000 Æ auf fonstige Personen (13,3 9/0). Für die im Wege allgemeiner Vereinigung gestrichenen Pfandeinträge liegen keine näheren Daten vor.

SterbliGkeits- und Gesundbeitsverbhältnisse.

Semäß den Veröffentlihungen des Kaiserlihen Gesund- heitsamts sind in der Zeit vom 29. September bis 5. Oktober cr. von je 1000 Einwohnern, auf den Iahréesdur{scnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 17,8, in Breslau 21,9, in Königs- berg 24,3, in Köln 21,7, in Frankfurt a. M. 14,09, in Wiesbaden 14,9, in Hannover 21,6, in Kassel 9,1, in Magdeburg 24,9, in Stettin 28,7, in Altona 16,1, in Straßburg 18,2, in Mey 8,5, in Münten —, in Nürnberg 22,7, in Augsburg 19,6, in Dresden 17,3, in Leipzig 22,4, in Stuttgart 18,3, in Karlsrube 19,6, in Braun- \chweig 14,6, in Hamburg 21,6, in Wien 19,9, in Budapeît 24,0, in Prag 21,5, in Triest 17,8, in Krakau 27,0, in Amsterdam 19,0, in Brüfsel 19,9, in Paris 23,3, in Basel —, in London 16,6, in Glasgow 20,5, in Liverpool 19,2, in Dublin 25,2, in Edinburg 17,8, in Kopenhagen 16,9, in Stockbolm 18,2, in Christiania 14,3, in St. Petersburg 22,0, in Warschau 31,0, in Odeffa 19,7, in Rom 22,2, in Turin —, in Venedig 25,6, in Alexandria 45,8. Ferner in der Zeit vom 8, bis 14, September cr. in New-York 90,7, in Philadelphia 17,7, in Baltimore 17,1, in Kalkutta 27,2, in Bombay 25,7, in Madras 41,5.

Die allgemeine Sterblichkeit blieb in der Berichtswoche in den größeren Städten Europas meist eine günstige, sodaß vielfa kleine Sterblichkeitsziffern gemeldet wurden. Sebr gering (bis 15,0 pro Mille und Jahr) war die Sterblichkeit in Metz (58,5), Kassel (9,1), Bremen, Frankfurt a. M., Wiesbaden, Barmen, Braunschweig, Potsdam, Duisburg, Christiania; günstig (bis 20,0 pro Mille) in Berlin, Danzig, Altona, Düsseldorf, Elberfeld, Augsburg, Dresden,Chem- nitz, Stuttgart, Straßburg, Mainz, Karlsruhe, Wien, Triest, Brüssel, Am- sterdam, Kovenhagen, London, Liverpool, Edinburg, Stokholm, Odessa, u. A. Mäßig hoch (etwas über 20,9 pro Mille) war die Sterblichkeit auch in Breêëlau, Hamburg, Leipzig, Hannover, Aahes, Nürnberg, Darmstadt, Prag, St. Petersburg, Glaëgow u, a. O. Sterblichkeits- zifffern über 35,0 per Mille wurden aus keiner größeren deutschen Stadt gemeldet. Insbesondere haben Darmkatarrhe und Brechdurh- fälle der Kinder eine weitere Abnahme an faft allen größeren Orten aufzuweisen, nur in Budapest war die Zabl der Sterbefälle an diefen Krankbeiten eine größere als in der Vorwohe. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine geringere als in der Vorwoche. Von 4e 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, in Berlin 51 Säuglinge. Akute Entzündungen der Athmungs8organe zeigten sh bäufiger, führten aber seltener zum Tode. Von den Infektionskrankheiten kamen Todesfälle an Masern, Scharlach, Diphtherie und Keubhusten etwas mebr, an Unterleibstyphus und Pocken seltener zur Anzeige. So wurden Todesfälle an Masern aus Paris, London, Warschau, St. Petersburg zablreiher, aus Brünn etwas seltener als in der Vorwotde gemeldet; auch neue Erkrankungen famen aus Breslau, Wien, Edinburg, St. Petersburg, Christiania in gesteigerter Zahl zur Mittheilung, Sterbefälle an Sarlach waren in Verlin, Breslau, Königsberg, Halle, Leipzig, Prag, Warshau zahlreicher, in London und St. Petersburg seltener. Neue Erkrankungen an Scharlah haben in Berlin, Breslau, Hamburg und Edinburg zugenommen, dagegen war die Zabl der be- kannt gewordenen Erkrankungen in Kopenhagen und St. Petersburg geringer. Die Sterblihkeit an Diphtherie und Croup war in Berlin, Hamburg, Kiel, eei: Braunschweig, Elberfeld, Magdeburg, Leipzig, Paris, London eine gesteigerte, dágegen in Breslau, Königsberg, Danzig, Frankfurt a. M., Nürnberg, Wien, Pest, Prag, Kopenhagen, Christiania, Warshau, St. Petersburg eine etwas verminderte. Neue Erkrankungen kamen dagegen aus Berlin, Hamburg, dem Regierungsbezirk Schleswig, Budapest, Kopen- hagen, St. Petersburg weniger zur Berichterstattung, während