1909 / 280 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Nov 1909 18:00:01 GMT) scan diff

n der Liste der Rechtsanwälte ind gelöscht: die Rechts- anwälte Justizrat Schirmer in Homberg bei dem Amts- eriht in Homberg und dem Landgericht in Marburg und Been bei dem Landgericht T in Berlin. : Jn die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechtsanwälte Greul vom Landgericht T in Berlin bei dem Amtisgericht Berlin-Schöneberg mit dem Wohnsiß in Stegliß, Dr. Paul Meyer aus Hannover bei dem Amtsgericht in Kreuz- nah, Vogel aus Cöln bei dem Amtsgericht in Wittlich, Laube aus Lyck bei dem Amtsgericht in Johannisburg, die Gerichtsassessoren Glaß bei dem Landgericht 111 in Berlin, Dr. von Zwehl bei dem Landgericht in Hannover, Berg bei dem Landgericht in Altona, Dr. Hranz König außer bei dem Amisgericht in Stendal zugleich bei dem Landgericht daselbst, Dr. Heinrih Stern bei dem Amtsgericht Berlin-Mitte mit dem Wohnsiß in demjenigen Teile der Stadt Lichtenberg, der zum Amtsgericht Berlin-Mitte gehört, Kühn _bei dem Amts- gericht in Ruß und der frühere Gerichtsassessor Karlewski bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Elbing. Der Landgerichtsrat Lossen in Wiesbaden und der Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Laube in Johannisburg

find gestorben.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Der Kreisassistenzarzt Dr. Adolf Kehler in Gumbinnen ist zum Kreisarzt ernannt und mit der Verwaltung der Stelle des Vorstehers bei dem Medizinaluntersuhungsamte in Gum- binnen beauftragt worden. : i H

Der Kreisassistenzarzt Dr. Grape aus Sigmaringen ist um Kreisarzt ernannt und mit der Verwaltung des Kreisarzt-

ezirks, Kreis Salzwedel, beauftragt worden. u

Die Kreisassistenzarztstelle bei dem Medizinal- untersuchungsamte in Gumbinnen ist zu beseßen.

Der Dr. Ludwig Schnorr von Carols feld und der Dr. Nudolf Bernoulli sind zu Direktorialassistenten bei dem Königlichen Kunstgewerbemuseum in Berlin ernannt worden.

Dem Privatdozenten in der medizinischen Fakultät der Friedrih Wilhelms-Üniversität zu Berlin Dr. Ernst Weber, dem Privatdozenten in der medizinischen Fakultät der Universität zu Königsberg Dr. Hans Strehl, dem Privatdozenten in der philosophischen Fakultät der Universität zu Bonn Dr. Willy Wygodzins ki, Dozenten an der Landwirtschaftlichen Akademie zu Bonn-Poppelsdorf, dem Kustos am Zoologischen Museum in Berlin Dr. Thiele und dem Direktor der statistischen Abtei- lung des Sanitätsdepartements in Kairo Dr. Engel - Bey ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Evangelischer Oberkirchenrat. Zum Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde zu Palermo in Jtalien ist der Pfarrer Julius Giese berufen worden.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 27. November.

Jn der am 26. d. M. unter dem Vorsiß des Staats- ministers, Staatssekretärs des Jnnern Delbrück abgehaltenen Slenarsißung des Bundesrats wurde über den État der Zölle, Steuern und Gebühren, den Etat der Reichs\huld und verschiedene Etats A das Rechnungsjahr 1910 Beschluß ge- ßt und dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Feststellung Ver Entwurf eines Gesetzes für Elsaß-Lothringen, reffend Ge- meindeabgaben, und die Vorlage, betreffend Ausführungs- bestimmungen zu Artikel ITa. des Geseßes wegen Aenderung des Tabaksteuergeseßes (Unterstüßung geschädigter Arbeiter), wurden angenommen. Mit der Wiedereinbringung des Ent- wurfs einer neuen Fernsprehgebührenordnung bei dem Neichstag erklärte die Versammlung si einverstanden. Schließlich wurde über einige Eingaben Beschluß gefaßt.

a P Reichshaushaltsetats 1910, die g erteilt. et

Jn der Zeit vom 1. April bis zum Schlusse des Monats Oktober 1909 sind nah dem „Zentralblatt für das Deutsche Reich“ folgende Einnahmen des Deutschen Reichs an Zöllen, Steuern und Bea thren, abg G der Ausfuhrvergütungen usw., sowie der Einnahmen der Reihs-Post- und Telegraphenverwaltung und der Reichseisenbahnverwaltung zur Anschreibung gelangt:

Zölle 427 979 087 M6 (gegen das Vorjahr + 84 512378 A6), Tabalsteuer 6 267 368 # (+ 646271 4M), Zigaretten- steuer 12597117 Æ (4+ 2493794 M), Zuckersteuer 93 987 066 #6 (+ 967 892 A4), Salzsteuer 32 151 829 M (+ 143422 #6), Branntweinsteuer: a. Verbrauchsabgabe 9 329 202 #6 (+ 9329 202 M), b. Betriebsauflage 583 707 46 (+ 583707 M), c. Maischbottichsteuer 6952740 M (— 1783910 M), d. Verbrauchsabgabe und Zuschlag aus der Zeit vor dem 1. Oktober 1909 91 222 329 M (+7513 830 4), e. Brennsteuer 434 241 A (—- 788583 H), Essigsäure- verbrauchsabgabe 77163 # (4+ 77 163 M), Schaumwein- steuer 7584169 # (+ 4099757 Æ), Leuchtmittelsteuer 124,04 M (+ 1245034 #), Zündmarensteuer 1583916 ÆMÆ (+ 158916 4), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 34 076 798 M (+4 5 743 359 M), Spielkartenstempel 973 273 # (+ 29693 44), Wechsel- stempelsteuer 11 134060 6 (+ 1370182 #Æ), Reichs- ftempelabgaben: A. von Wertpapieren 22 785 696 A6 (+ 8036 129 M), B. von Gewinnanteilschein- und Zinsbogen 456 993 A6 (+ 456 993 MÆ), C. von Kauf- und sonstigen Anschaffungsgeschäften 12484282 Æ (+ 6087251 M), D. von Lotterielosen: a. für Staatslotterien 15 470 944 6 (— 593278 M), b. für Privatlotterien 9637 023 4 + 1310551 46), E. von Frachhturkunden 9101 7C9 M + 573334 M), F. von Personensahrkarten 11 937 704 M + 458781 Æ), G. von Erlaubnisfarten für Kraftfahrzeuge 1791551 Æ (+ 268 248 M), H. von Vergütungen an Mit-

lieder von Aufsichtsräten 2629849 (-+ 1 444 875 na x von Schecks 1 331 126 M (+ 1 331 126 M), K. von Grund- stück8übertragungen 5 923 691 M4 (+ 5 923 691 M), Erbschafts- steuer 20 627 761 # (+ 6373626 M), Statistishe Gebühr 996 796 M (+ 59019 Æ), Reichs-Post- und Telegraphen-

A 4

000

verwaltung 381 2623: E 74 481 Die zur Reichska

Ausfuhrvergütungen usw. und bei den nachbezeichneten Einnahmen : 79 265 575 #6), Tabaksteuer 6-904 829 M (

-+- igarettensteuer 10 575 721 teuer 84 936 495 6

30 524 050 #6 (— 35719

brauchsabgabe 1 677775 M auflage 583707 4 (+4

steuer 4 859600 M (—

abgabe und Zuschlag das der 01 703 314 Æ (+ 5362129 M4), e. Brennsteuer 434 241 M Essigsäureverbrauchsabgabe chaummweinsteuer

4 788583 M), 1 40475 , S 1 2 601 964 M), Leuchtmitt

Zündwarensteuer 750 592 H (+4 750592 4) Brausteuer und

Üebergangsabgabe von Bier 31 396 022 4 (+ 3185 747 4),

Spielkartenstempel 1 029 355 46 (

steuer 11 134 060 M6 (4 1370 182 M4), Reichsstempelabgaben :

Á. von Wertpapieren 22329 982 M (+ 7 875 406 4), B. von f ein- und Zinsbogen 447 853 M (+ 447 853 46),

Gewinnanteil

C. von Kauf- und sonstigen Ans )affu (+ 5 964 642 46), D. von Lotterielosen: 15470 944 6 (— 593278 M), b. für Privatlotterien 9 515 826 46 (+ 1299021 4), V Won

(+ 561 867 M), F. von

(+ 449 605 46), G. von Erlaubnis 1755 720 (+ 262883 M), H. von Vergütungen an Mit- glieder von Auffichtsräten 2577 252 M6 ( Sches 1 304 503 46 (+ 1 30450346), tragungen 5 805 217 (+ 5805217 M), (+ 6373626 M), 943 796 H (1+ 56 188 M46).

20 627 761 M

000 M (+ 83419 000 Æ). e gelangte Jsteinnahme ‘abzüglih der

I 2141014 M),

(+ 21 750 543 6), Reichseisen-

der ervaltungskolten beträgt ölle 400 714999 M4 196135 M), H), Zuker-

Salzsteuer 4), Branntweinstèêuer: a. Ver-

+ 1677775 6), b. Betriebs- 983 707 A), c. Maischbottich- 1454 529 4), d. Verbrauchs- eit vor dem 1. Oktober 1909

Æ (+ 1 840 820

40475 M 9748024 M elsteuer 887 893 M6 (+ 887 893 M),

p 65 567 4), Wechselstempel-

ng8geschäften 12232264 6 a. für Staatslotterien

Frachturkunden 8919 675 M nen ahrtarten 11 698 950 M4 arten für Kraftfahrzeuge

+ 1 415 978 4), J. von K. von Grundstücks8über- Erbschaftss\teuer

Statistishe Gebühr

Oesterreich-Ungarn,

Im österreichischen

gestern in der fortgeseßten Beratung Der. Dr Nationalitäte nfrage der Abg.

zur Regelung der

Mm F B

a

sammenhängenden Gesegentwür Ausschuß überwiesen werden, z zu berichten.

Unter großem Lärm der der Debatte beschlossen.

würden. i klärte der Abg. Kramarz Stölzl beizutreten, und bet ehrlichen Frieden.

Groftbritan

Ld

einer Meldung des „W. T. A4 bezüglich der irischen Land- 9. November ein Kompromiß zustande gekommen.

Zwischen den beiden Häusern des Parlaments ist nah

bill vom L Die Regierung hat gewisse

Oberhaus hat in den Punkten,

erzielt war, \{ließlich nahg

Fraukreich.

Die Deputiertenkamme E tats des ! l Nach dem Bericht des

präsident Briand in Erwiderung auf Einwürfe von Katholiken

gegen das Trennungsgeseß da gehenden Verfolgungen dazu die Kirhe zu erlassen.

sodann den Bruch

gierung wende das Gesetz

Gr sei überzeugt, {hließlih werde ifd katholische Gewissen triuumphieren. Der Abbé Gayraud antwortete

hierauf, wenn dic Katholiken

wissen zu wählen hätten, so würden sie für ihren Glauben zu sterben wissen. Der Heilige Vater möge versichert sein, daß er in- den Katholiken Frankreihs ergebene Kinder finden werde.

Rufß;laud.

Die Reichsduma hat Beratung über den vom M Geseßzentwurf, betreffend die lichkeit, begonnen.

au zutreten.

Der gestern in St. Petersburg geschlossene vierte Kon- greß von Vertretern der Jndustrie und des Handells 3.“ zufolge, nahstehende Resolution gefaßt:

bat B L

TrohÞ ter gedrückten Lage des Handels sind die Reich Kongreß zu der Schlußfolger eingetreten ist, zu allererst die

des Landes der Neichspolitik zu Grunde wendig, alle Maßregeln zur \{chnelleren Hebung der Kultur, des Aker- baues und zur Entfaltung industrieller Tätigkeit zu ergreifen.

Spanien.

Wie der Kriegsministe

trachtet die Regierung die E pedition bei Melilla als beendet, da der Feind gestern keinen Widerstand geleistet habe.

Ni

Die Deputiertenkammer

die Beratung des Budget Im Laufe der Debatte

Karnebeck, das Nordsceabkommen lege Holland keine Verpflichtung auf, seine Küstenbefestigung ju verstärken, aber eine Verstärkung wäre

troßdem nüglich. Der M Ansicht bei. Der Abg. Hug

kommen gebe Holland feine größere Garantie für seine Unabhängigkeit ; der Beitritt zu dem Abkommen sei ein diplomatischer Fehler. Der Abg. Vana sch van Wy ck (Antirevolutionär) zollte der Haltung des

Ministeriums Anerkennung,

Stölzl als Ergebnis der Verhandlungen zwischen ._ B.“ zufolge, nahstehenden Antrag :

E8 wird ein Auss{huß von 52 Mitgliedern gewählt mit dem Auftrage, die nationalen Angelegenheiten zu regeln,

Die Generalredner Sei und Fuchs erflärten, daß sie im Jnteresse normaler parlamentarischer Ver- hältnisse und des nationalen Friedens für den Nach einer Reihe

Auch die übrigen Antragsteller traten dem Antrag Stölzl bei, worauf die Dringlichkeit und das Meritum des Antrages Stölzl angenommen wurden. Sigung wurde um 11 Uhx“ Abends die Die nächste Sißung findet am Dienstag statt. Au ordnung steht die erste Lesung des Budgetprovisoriums.

ultusministeriums begonnen.

DeS S

Von Mitgliedern der Linken ist ein Geseßentwurf eingebraht worden, durch den den Frauen das Recht eingeräumt werden soll, vor Gericht als Rechtsanwälte -

Abgeordnetenhause stellte Dringlichkeitsanträge

den Parteien,

„die hiermit zu- in Zukunft dem

fe und Anträge, die in Hause hierüber

u beraten und dem

Ts\chechish-Radikalen wurde Schluß

Antrag stimmen tatsächliher Berichtigungen er- im de Tot dem Antrage onte, die Tschehen wollten einen

Nach zwölfstündiger

Beratung geschlossen. j der Tages-

nien nund JFrland.

Zugeständnisse gemacht, und das über die bisher keine Einigung egeben.

r hat gestern die Beratung des g „W. T. B.“ erinnerte der Minister-

ran, daß die von der Kirche aus- an hätten, Geseßze gegen Der Miinisterpräsident rechtfertigte Konkordats und sagte, die Re- mit möglichster Schonung an. das französishe Gewissen über das

einmal zwischen diesen beiden Ge-

gestern, „W. T. B.“ zufolge, die inisterium des Jnnern eingebrachten

Unantastbarkeit der Persön-

,

der Landwirtschaft, der Industrie und sfinanzen befriedigend. Daher ist der ung gekommen, daß jeßt der Moment Entwicklung der wirtschaftlichen Kräfte zu legen, und es ist not-

r _„W. T. B.“ zufolge erklärt, be-

ederlande. seßte in der gestrigen Sißung s fort.

erklärten die Liberalen Patyn und

inister des Aeußern pflichtete dieser enholß (Sozialist) führte aus, das Ab-

gelegenheit: Aber er bedauerte, daß der Minister der Vriedens. ewegung so wenig Aufmerksamkeit schenke, und bezeichnete es als dringend notwendig, die Vorbereitungen für die dritte Friedens. konferenz zu treffen. Der Abg. Lohmann ( istorish-christlihe Partei) bemerkte in Sachen der Ordensangelegenheit, eine parla. mentarische Untersuchung werde zu nihts führen, da die ihr ¿Ugrunde liegenden Tatsachen kein Vergehen krimineller Natur darstellten, Besser wäre es, wenn Dr. Kuyper selbst die dunkeln Punkte auf. kläre, entweder in der Kammer oder vor einer Kommission von Per. sonen, die sih des Vertrauens der Nation erfreuten.

Griechenland. des Kabinetts gestaltet sich nah einer „Agence d'Athènes“ wieder kritisher, da die dringenderer Form eine Reinigung des Beamten-

Amkcrika.

Wie die „Agence lend erfährt, wird die S treits\ ache Alsop zwischen den Vereinigten Staaten und Chile dem Schiedsspruh des Königs von England unterbreitet werden.

Afrika. Nach einer amtlichen De esche aus Melilla Spanier den Berg Atlater im Bezirk der Benifrur be auf Widerstand zu stoßen.

Die Lage Meldung der Militärliga in körpers fordert.

a die eßt, ohne

Parlamentarische Nachrichteu.

Bei der Reichstagsersaßstichwahl im fer f Landsberg (Warthe)-Soldin am 22. November {ind nah amtlichen Ermittlungen insgesamt 23 645 Stimmen abgegeben worden. Davon haben der Amtsgerichtsrat Holtschke-Soldin (Deutschkons.) 12374, der Expedient E A (Soz) 11 271 Stimmen erhalten. Cle ist jomit gewählt.

Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis erhielten bei der Reichstagsersaßzwahl im Wahlkreis [IY Merseburg, „W. T. B.“ zufolge, der Schriftsteller Kunert-Stegliß (Soz) 26 020 Stimmen, der Stadtverordnete N eimann - Berlin (fr. Volksp.) 21549 Stimmen.

[kreise

Das Mitglied des Herrenhauses, Wirklicher Geheimer Rat Dr. Peters, Präsident des Oberverwaltungsgerichts a. D. und Kronsyndikus, ist nah einer Meldung des 10. D, A am 25. d. M. in Wiesbaden gestorben.

Koloniales.

Beamtenwohnhäuser in Duala (Kamerun).

Um dem schr unangenehm empfundenen ständigen Wohnungs- mangel in der Hauptstadt Kameruns abzuhelfen, hat die neugebildete Deutsche Kolonial-Landerwerbs- und -berwertungsgesellshaft m. b. H. in Charlottenburg den Bau von zunächst acht Beamtenwohnhäusern auf der Joßplatte in Duala für die Negierung übernommen. Die Häuser werden, indem die bisher gesammelten Erfahrungen verwertet werden, in Ziegelfahwerkbau oder Betonbau errichtet, enthalten je vier große, hohe, luftige Zimmer, die gegen die heiße Tropensonne nag außen durh eine um das ganze Haus laufende, breite, mit Jalousien versehene Veranda geschüßt sind. Die Fußböden find mit Linoleum belegt. Jedes Haus ruht auf 2—3 m hoben Pfeilern, um die Bewohner gegen schädigende Bodenausdünstungen zu {hüten und möglichst gute Durchlüftung des Gebäudes zu gewährleisten. Zu jedem Hause néldren zwei Küchen, Dienerwohnung und Badezinmmer, die durch einen gedeckten Gang mit dem Wohnhaus verbunden sind. Die Gebäude stellen eine verbesserte Art von Wohnhäusern dar, die für die Gesundheit und Bequemlichkeit der Beamten in den tropischen Kolonien einen neuen Fortschritt bedeutet.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Zahl der bei den preußischen Justizbehörden 1909 beshäftigten Neferendare und ihre Zunahme seit 1897.

Nach einer im „Justizministerialblatt“ veröffentlichten Nach- weisung der Zahl der bei den preußischen Justizbehörden in den Jahren 1897 bis 1909 beschäftigten Neferendare waren in Preußen am 1. August 1909 insgesamt 7694 Justizreferendare vorhanden gegen 7528 zu derselben Zeit des Vorjahres, 6524 am 1. August 1905, 4602 am 1. August 1900, 3767 am 1. August 1897. Ihre Zahl ist also seit 1897 um 3927, d. i. auf mehr als das Doppelte, seit 1900 um 3092, in den vier Jahren seit 1905 um 1170, im leßten Jahre allein um 166 gestiegen. Jm Kammergerichtsbezirk erhöhte sih die Zahl der bei den Justiz- behörden beschäftigten Neferendare von 771 im Jahre 1897 auf 849 L A900, 1030 L 5 1900 1242 i, 5: L906 und: 1316.1. F, 1909, im Oberlandesgerichtsbezirk Cöln, von dem im Jahre 1906 größere Gebiete abgectrennt und dem Bezirk des nei errichteten Oberlandesgerihts Düsseldorf zugeteilt worden sind, betrug sie 1897 554 1900 040, LOOO 90G __ 1908 90009 und 1909 895, im Oberlandesgerichtsbezirk Hamm, von dem im Jahre 1906 kleine Gebiete abgetrennt und ebenfalls dem Bezirke des neu errichteten Oberlandesgerichts Düsseldorf zugeteill worden sind, in denselben Jahren 368, 471, 743, 856 und (1909) 886, im Oberlandesgerichtsbezirk Breslau 099, 0901, (92, 845 und (1909) 836, ‘im Oberlandes- gerihtsbezirk Naumburg 314, 411, 632, 675 und 610, im Oberlandesgerichtsbezirk Celle 293, 379, 610, 604 und 596, im neu gebildeten Oberlandesgerichtsbezirk Düsseldorf 1907 381, 1908 451 und 1909 463, im Ober- landesgerihtsbezirk Königsberg 1897 202, 1900 241, 1909 366, 1908 404 und 1909 398, im & berlandesgerichtsbezir? Frankfurt a. M. in denselben Jahren 187, 208, 301, 338 und 399, im Oberlandesgerichtsbezirk Stettin 146, 219, n 300 und 284, im Oberlandesgerichtsbezirk Casse 128, 165, 239, 271 und 278, im Oberlandesgerihts- bezirk Marienwerder 136, 133, 226. 264 und 249, ill Oberlandesgerihtsbezirk Kiel 134, 147, 187, 236 und e im Oberlandesgerichtsbezirk Posen 139, 203, 219, 204 und 221. Unerheblihe Verminderungen der Zahl der beschäftigten Justiz- referendare weisen für das leßte Jahr (1908/09) die fünf Oberland® gerichtsbezirke Stettin (— 16), Marienwerder (— 15), Breslau C / Celle (— 8) und Königsberg (— 6) auf, während in den übrigen nau Oberlandesgerichtsbezirken die Zahl der Neferendare während des Jh 1908/09 wieder eine zum Teil bedeutende Zunahme erfayrel hat. Unter den bei den Justizbehörden des Oberlandesgerichtsbez r Naumburg beschäftigten Referendaren befanden sih am 1. August 9) 29 (gegen 13 im Vorjahre) aus dem Herzogtum Anbalt und 7 (gegen 2) aus dem Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen.

Zur Arbeiterbewegung. Ein Aus Essen a. R. wird dem „W. T. B.“ telegraphiert: 0 Aufruf der Bergarbeiterorganisationen teilt mit, da

namentlich in der venezolanishen An-

p E D en Zwangsarbeitsnachweis schon am 1. Dezember in Kraft tre

soll (val. Nr. 278 d. Bl.). Die Ber sich zu keiner wilden Bewegung hinreißen zu lassen, fondern jeden, der u einem eigenmächtigen Vorgehen rate, energisch auf’ die {wicriae Lage und auf die Pflicht, Gewerkschaf\tsdisziplin zu halten, hinzu- weisen. Der von den Or anifationsleitungen am 24. d. M. gefaßte Beschluß, daß die auf den Arbeitsnahweis bezüglichen Verhandlungen im Neichstag und deren Ergebnis abgewartet werden sollen, ebe weitere Schritte „in dieser Sache unternommen werden, müsse nah der einmütigen Ueberzeugung der Vorstände troß der ver- änderten Lage aufrecht erhalten werden. —. Wie der Zechen - verband mitteilt, ist der in dem Aufruf der vier Bergarbeiter- organisationen angegebene Zeitpunkt für das Inkrafttreten des Arbeits- nahweises zum 1. Dezember nicht richtig. Der Zwangsarbeitsnachweis s Iu dem bereits früher bestimmten späteren Termin eingerichtet

Der Ausstand in der Tapetenfabrik Gebr. Nasch u. Co. in Bramsche ist, wie der „Köln. Ztg.“ aus E A wird, nah einer Dauer von 9 Wochen beendet worden. Von 109 Arbeitern wurden nur 53 wieder eingestellt, und zwar unter den yon der Firma gestellten Bedingungen.

n New York ist, wie die „Rh. Westf. Ztg.“ erfährt, unter den Blusennäherinnen ein Ausstand ausgebrochen. Nicht weniger als 20 000 junge Mädchen im Alter von 17 bis 20 Jahren haben seit Mittwoch die Arbeit eingestellt. Sie verlangen kürzere Arbeitszeit und bessere Löhne. Nicht weniger als 150 Fabriken DaBen infolge des Ausstandes bereits die Arbeit einstellen müssen. Die Fabrikbesißer sollen {hon öffentlich erklärt haben, daß sie nicht ohne die jungen Mädchen fertig werden können. Es scheint daher eine gewisse Aussicht vorhanden zu fein, «e e den Sieg davontragen und ihre Forderungen be- willigt werden.

arbeiters{chaft wird aufgefordert,

Kunft und Wissenschaft.

Das Königliche Institut für Meereskunde, Georgen- straße 34—36, veranstaltet in der kommenden Woche, Abends 8 Ühr folgende öffentliche, Verren und Damen zugänglihe Vorträge: Am Montag hält der Direktor des Instituts, Geheimer Negierungsrat Professor Dr. Albrecht Penck den 4. Vortrag der Vortragsreibe „Er- innerungen „an eine Reise um die Erde“ über: „Die Hawalischen Inseln“ mit Lichtbildern); am Dienstag spricht Dr. Wenk c- Berlin iber: „Vie Vogelwelt des Meeres“ (mit Lichtbildern); am Freitag Dr. Dinse-Berlin über: „Seeraub und Seeräuber in der Ge- hihte“. Einlaßkarten sind von 12 big 3 Uhr Mittags und an den Bortragsabenden selbst von 6 Uhr ab zum Preise von 1 M für den Vortrag am 29. d. M. und von je 25 9 für die Vorträge am 0 d. M. und 3. 1 l t Der Geschäftsstelle des Instituts ¡u haben.

L Ur:

Die Silbergeräte ans dem Besitz Seiner Königliéhen Hoheit des Großherzogs von Hessen, die zur Sonderausstellung „Heutige deutsche Metallarbeiten*“ im Kunstgewerbemuseum hergeliehen worden sind, müssen anfangs Dezember na Darmstadt zurüdckgehen und können noch am Sonntag, den 28., und Dienstag, ©en 30. d. M. besichtigt werden. Jm Übrigen ist die Ausftellung dur einige weitere Beiträge aus verschiedenen deutschen Städten ergänzt worden und

dauert bis Neujahr.

Aus der beim Auswärtigen Amt verwalteten Gustav Müller- unststiftung stehen für 1910 etwa 8900 Æ. zum Ankauf von Werken reichsdeutsher Bildhauer in Marmor oder Bronze zur Ver- fügung. Für den Ankauf kommen nur Bildwerke in Betracht die auf der nadhsten, ‘vom 1. Februar bis 30. Juni 1910 in Nom statt- findenden internationalen Kunstausstellung ausgestellt sind. Die An- meldung der Werke für die Ausstellung mnß bis zum 31. Dezember d J, die Ablieferung ¿wischen dem 1. und 10. Januar 1910 bei der Società degli Amatori e Cultori di Belle Arti in Rom, Via Nazionale, Palazzo della Esposizione erfolgen, ‘von two au Pro- gramme der Ausftéllung bezogen werden Tönnen. Die angekauften Skulpturen gehen nah der testamentarischen Beftimmung des Pro- for gg in den Besiß der Königlichen Nationalgalerie in Verltn über.

__ Am Freitag hiekt der General der Infanterie z. D. éFreiberr v on Vayl in der Ostasiatischen Gesell\chaft einen Vortrag über dis Thema: „Von England über Amerika und Japan nach China“, Reiseeindrücke aus jüngster Zeit. Der Vortragende ist vor einigen Wochen von einer 1} jährigen Reise zurückgekehrt, die er durch _die genannten Länder und weiter nah Australien und unjere Suüdseekolonien Samoa und Neu - Guinea Jemadcht bat. Er beschränkte sich für dieses Mal auf eine Swilde- rung seiner Cindrücke in den in seinem Thema angegebenen ändern. Sein Vauptreisezweck war gewesen, :nach achtjährigem 9wischenraume China wiederzusehen, um aus eigener ‘Anschauung ih bon den Veränderungen zu überzeugen, die in diesem für die Ent- wicklung des Reichs der Mitte so bedeutungsvollem Zeitabschnitte vor sh gegangen sein sollten. Bei dieser Gelegenheit wollte er ih tunlihst Klarheit über Deutschlands gegenwärtige Stellung und seine Jukunftsaufgaben im fernen Often versMafen. Als Kon- lrrenten _des deutschen Handels tommen im mittleren China aupt\achlich England, Amerika und Japan in Betracht. ver Vortragende schilderte nun zunächst den guten Eindruck, den er troß der Ungunst der damaligen politischen Verhättnisse im Sommer 1908 von den einzelnen Engländern, wie von dem britischen Volk im elgemeinen empfangen habe, um sodann sich etwas eingehender mit Vereinigten Staaten von Nordamerika zu be- Mlgen, die ihn besonders interessiert haben. “Amerika sei N Land, in dem als Wertmesser für die Beurteilung eixes Mannes R seine Arbeitsle ift ung, auf welchem Gebiete es immer sei, A komme, und daß fih hieraus die fieberhafte Tätigkeit nte nen Amerikaners sowie die Tatsache erklären lasse, daß alle vin a erer „einshließlich der Deutschen son in der zweiten oder 3: N uten Generation begeisterte amerikanische Bürger würden. Deut e in essen au erhebende Beispiele dafür erlebt, daß die ehemaligen ZUlshen noh mit Liebe und Treue an ihrer alten Heimat hingen, so die dettinen L CTEN Angehörigen der Armee und Marine, die sich zu Krieger- dre Di, E U Zwecke zufammengeschlossen hätten, mit der Erinnerung an dler u ¡eitauch ihres alten Vaterlandes nicht zu vergessen. Auffallend sei eht politis cem ih die chemaligen Deutschen in Amerika bis influß S betätigt hätten, um lo erfreulicher aber se der deutsche cneriani4 dem geistigen Gebiete. Fast alle Professoren auf den râden 1 ’en Universitäten hätten auch in Deutschland studiert und drofessoren T Sprache. Sie in Verbindung mit den Austausch- Gemeinen, p oraten dafür, „daß das deutsche Geistesleben ddurd aud er studierenden Jugend beiderlei Geschlechts und die sonsti ) Sympathien für uns großgezogen würden, die für viren, en Beziehungen beider Völker von großer Wichtigkeit n Zapan, das der Vortragende ebenfalls noch von 1901 | sci ihm das dur das englische Bündnis und den Sieg d gewachsene Selbstbewußtsein der Einwohner aufgefallen, nebenbei, wie alle zum Nachteil anderer aufstrebende , keiner besonderen Beliebtheit erfreuten. Sie ruhten indes Lorbeeren, fodern arbeiteten auf allen Gebieten erstaunlihem Eifer, um niht nur die errungene Nat der Völker zu behaupten, sondern sie noch zu würde gegebenenfalls auch wirksam verteidigen zu können. fhartige A ihnen wie eine japanische Provinz regiert und der e diesem pee Lau des Hafens von Dalny zeige, welche Bedeutung Doden hot rh Port Ärthur geschügte! eimgen. Jhr Einfluß in China 1905 sehr groß gewesen, {on weil durch China das Nassenbewußtsein gehoben sei;

r é bab auch in ade den Anschein, als ob den Shinesen die Bevormundung

üßten Hafen auf osthinesishem sei naturgemäß seit

durh Japan {on anfange lästig zu werden, anderen Nationen wieder mehr handen sei. Hieran anknü fend, schilderte der welche größeren äußeren eránderungen er bereits in

funden, wie Peking und Tientsin ein ganz andere& Gesicht Schanghai sich vergrößert habe und Hankau auf dem besten si zu einem „Chicago“ Chinas herauszuwachsen. Gebieten seien im Gange und bereits wie D deutlich erkennbar. Auch die in Aussicht gestellte wahr\ck Ae „Preußishem“ Muster, borderhand hätten schon die ersten Wah und städtischen Verwaltungen stattgefunden. allem sei aber die

len zu den

die aufgenommen

und französishen neben der en lischen allein Sprache in den Lehrplan für höhere Schulen

sei uns der Weg erster Linie zu Technik den Chinesen vertraut zu machen. lünstiger, voraus\ihtli® aber der leßte Moment Sinfluß auf den (

gewiesen, auf dem si

influ geistigen Werdegang Chinas auc teile für Handel und Industrie und somit j und den heimishen Arbeiter zu verschaffen. bislang viel unter den mißtrauisch geworden wäre, mals

etgennüBigteit auf politischem Gebiete überzeugt, also wärtig glückliherweise bei ihm bestehende Vertrauen halten bleiben. Dazu gehöre, Hochfinanz und neue für China zu China zu veranlassen; ferner genannte - Chinamüdigkeit unserer heimischen Presse Als ein hervorragendes 6 über chinesis{e ei, bezeichnete der Vortragende den Artikel zur eigenen Verwertung denjenigen unserer feinen eigenen Berichterstatter draußen halten empfohlen werden könnten. Leider sei der „Lloyd“ schrift, könne sih aber i s einer Tageszeitung erweitern, was \chon deshalb sei, weil Engländer, Franzosen und Japaner in jedem größeren VDrte hätten —, die nicht nur Veleuchtung darstellten, sonderu Deutschland und herabseßende Schilderungen direkt schadigten. mehr deuts chinesische Schulen errichtet und die

müsse durch W bekämpft und unter : Es Sih Auna Lal anghai, dessen Verhältnisse __ vortrefflich i „Ostasiatischen Lloyd“,

könnten,

durch

Auch

an allen Unterrichts diese fie Die

höheren chinesischen Schulen zur Erteilung des ( abgegeben würden. Wünschenswert fei dabei, „erren au cinesisch wenigstens so weit lernten, nch mit ihren Schülern selbst verständigen Vie Verbreitung deutsch - cinesischer Lehrbücher sei falls von Nutzen und hierbei dürften \ih die meist hinesisch Missionare dankenswert beteiligen i

Medizin schule in S staatlih undaus der Koppel-Stiftung sowievon der Asiatisf dankenswert geleisteten Beträge, noch

im 7 jährigen Kursus heranzubilden. tragende gern übernommen, da er fich erfreulichen Die Engländer unterhielten eine folche und die Amerikaner mit Noefellers Missionen in Schantung. Alsdann kam der Vortragende \sprehen, das dank der überaus ersprießlichen Gouverneurs, Vizeadmirals Truppel fi i

erfreue; nur dürfe man Kiautschou midt anderen Kolonie verwechseln: ste sei 1 [ur unsere Flotte und schiffe von Bedeutung. Nebenbei vermittle es seinem Hinterland und den anderen Erdteilen dieser Beziehung stetig und \o zugenommen, alten Hafen Zschifu an der Nordküste der bereits überflügelt habe. Kriegs- und große Passagierschiffe

Tätigkeit

eiwa als Zufluchtsort

Und

brauchbare Koblen

entsprechen als bisher.

auf die Chinesen wirken: vorgeschlagen, würde das | et was diese Herren Zum Schluffe betonte der Vortragende nochmals, in eine von Feiner Seite mebr aufzubaltende getreten, die als die wichtigste in dem Wettstreit Kulturvölker zu ‘bezeichnen sei und E

darauf ankomme, durch vertrauensvolles Sntgegenkfommen ‘Teiner Hoch- [inanz und Großirtdustrie sowie durch ltétevolle Ha fulturellen Beziehungen fih den jeßt :noch Chinas Entwicklung zu sichern. Dann würde aus materieller Gewinn unserem Barterlande erwachsen.

Universität vovbildlich wie manche Péfsimisten

dem bewirken, Gegenteil

aler

erreichbaren | Einfluß

China aud)

Im Ausftellkungssaale des Künftlerhauses spridt Mitt. woh der Negierungsrat von Zur Westen vor doit Mitt D wo Vereins für L eo Kunstgewerbe über die Graphik im Dienste der Musik. Eine große ‘Auss\teUung von künfstlerish ge- \chmückten Notentiteln und künstlerishen Drucfwerken aus der Samm- lung des Vortragenden wird neben Lithtbildern den Vortrag begleiten

Litexatux:.

L zt R E e Jay uho TEuzt| chen Kunstsammlungen omthält eine Neibe instruftiver Aufsätze, deren Inhalt kurz dargelegt sei. Werner Wi R S öffentlicht eine in seinem Besitz befindliche BDelskizze Giovanni Battista Ztepolos, die einem Fresko in der Kirche S. S. Faustino e Giovita in Brescota, welches das Martyrium dieser beiden Schußheiligen der Stadt unter Kaiser Hadrian darstellt, als Vonulage diente. Stil- kritische Vergleihe und die literarishen Quvrellen führen zu dem Ergebnis, __daß der Freskenschmuek dieser Kirhe um 1746 hauptsächlih von Tiepolos Sohn Domienico und von Mingozzi Colonna, dem Spezialgehilfen für die architektonis{en E, unker der Oberleitung des Meistexs ausgeführt wurde. W. verbreitet Las auch über die Tätigkeit Domenicos als Nadierer als welcher er besonders die Werke seines Vaters dur diese Vervielfältigung bekannt mate. Endli wird auf den Einfluß Rembrandts hin- gewiesen, der sih besonders in gewissen Charakterföpfen Tiepolos von jüdish-orienta ishem Typus bemerkbar mache und dessen Vorbild wohl auch die Farbenskizze ihre großen malerishen Qualitäten verdanke. Nichard Paman n bringt das Schlußkapitel seiner überaus \charf- innigen, lehrreihen Ausführungen über „Die Kapitelle im Magde- urger Dom“. Das Ergebnis seiner Studie it die Treunung der verschiedenen Bauperioden dieses während dreihundert Jahren auf- geführten, am Anfang des fechzehnteu Jahrhunderts vollendeten romanis-gotischen Mibseabauies. Einheimische, rheinische, westfälische und franzöfishe Meister haben sich im Lauf der Jahrhunderte an ihm betätigt und den von ihnen erbauten und mit plastishem Shmuck versehenen Teilen die -Eigenheiten ihres Stil aufgepräâgt. Fohn ny Koosval schildert das Werk des Lübecker Bildshnißers Benor; pt Dreyer. Die um 1500 besonders florierende Hansestadt entwickelte damals auch das regste Kunstleben unter den Ostseestädten, und die

der Königlich

sodaß auch für die Aussicht auf Einfluß in China vor- Vortragende sodann, China ge- bekommen, Wege sei, Neformen auf allen « auf militärischem h t Verfassung, würde S werden, rovinzial- Vi gefi Das wichtigste von [ „die „Schulreform“, die im ganzen Neiche durchgeführt würde und bei der neuerdings unter Dasing der japanischen DEUTI e Durch dieses anerkennende Entgegenkommen der inesischen Meins f 1 Deutschland in betätigen hätte, um deutsches Wissen und deutsche Es sei gegenwärtig ein um sih durch ( materielle Vor- für den heimischen Markt ] Allerdings China, das Fremden zu leiden gehabt hätte und deshalb dabei von unfer völligen Un- das gegen- f er- l Ö Großindustrie aufs intere\sieren und zu entsprechenden Anlagen in ort und Schrift die \o- Mitroirkung gewirkt werden. Heraus- unterrichtet Á dessen Zeitungen, die e nur nur eine Wochen- durch Zuwendung entsprechender Mittel zu __ wünschenswert erstere sogar 3—4 alles in englischer gehässige igten. müßten mehr deutsh-chin { Ti ind die bestehenden erweitert werden ; Jedenfalls aber wäre es nôtig, das erwähnte Entgegenkommen der chinesischen Regierung dadur zu unterstüßen, daß deutsche Lehrer deutschen daß daß könnten. i A ) ]prehenden 2 danke] veteiligen können. Die fkürzlih eröffnete | deutsh-chinesische Universität in Ws\ingtau würde zweifellos von segensreichen Folgen sein, nicht minder die seit Oktober 1907 bestehende hanghai. Letztere bedürfe aber, troß der en Gefellschaft i / ten der Beihilfe er blider Geld mittel von privaïer Seite, da sie sonst nicht imftande sei, die große Zahl der ih meldenden Chinesen aufzunehmen und zu praktischen Medizinern nee e habe der Vor- i nic) in Schanghai persönli von den Fortschritten der chinesischen Schüler eee habe. Medizinalschule in Hongkong eine folhe fogar auf Tsingtau zu hen des einer stetigen Entwicklung mit einer selbst produzierenden m erster Linie als Stüßpunkt unserer Handels- den Handel zwischen h habe in rie aen 40 Jahre Galdinsel Schantun Jetzt, wo glüdcklicherweise in Posen für ey ÿ ( 41 d und gefördert seien, könne T/fingtau der ‘erwähnten Aufgabe o Bete e 1l8 ‘bi8h Außerdem solle Tsingtau durch seine technischen Anlagen, seine ‘Eisenbahn, seine Werft und Forstshule sowie seine es aufzugeben, - 4 L von damit vielleicht zu erreichen hofften. daß China jeßt Bewegung ein- 1 größeren es für Deutsland daher

Pflege aller geistig- “auf reicher

Altäre seiner Schnigzerwerkstätten finden sich in Dän : chweden ebenso wie in den rusfischen Das, A Ae, beiten desselben Verfassers und besonders Adol Goldschmidts (Lübecker Malerei und Plastik bis zum Jahre 1530) haben sich um die Geschichte der Lübecker Kunst auch dur frühere Arbeiten verdient gemacht. Angeregt durch Poggis jüngst erschienene grundlegende ublikation der den Bau des Florentiner Doms betreffenden ÄArchi- valien (2. Band der italienischen Forschungen, herausgegeben vom Kunsthistorischen Institut in Florenz), gelang es Frida Schott - müller, die im Besiß des Kaiser Friedrih-Muscums befindliche u jen 1 Ban C io als 1 der [fruheren Domfassade stammend rohauweisen, F h Sarre veröffentlicht „Ein neues Blatt von embrandts indischen Zeichnungen“, deren bisher dreizehn bekannt waren. Diese Blätter stammen aus einem seinerzeit im Besitz des bekannten englischen Malers Jonathan Richardson (1665—1745) gewesenen Band mit fünfundzwanzig folcher Zeichnungen, die Rembrandt nach indischen Miniaturen f\kizziert hat. Kaiser Akbar und sein Sohn Dschehangir ind auf dem neu. aufgefundenen Blatt, das aus englischem Privat- esiß stammt, dargestellt. Für Rembrandt war das indishe Album gewiß eines der tostbarsten Funde gewesen, die er auf seinen Streif- ugen durch die Märkte Amsterdams machte. „Hier trat ihm der Vrient und seine Bewohner, der Schauplatz der biblishen Geschichte, in der sich feine künstlerische Phantasie bewegte, leibhaftig vor Augen.“ Den Schluß des . eftes bildet Geheimrat Bodes tudie über die vielbesprochene Wa h8büste der Flora im Kaiser Friedrich- Museum. Bode weist auf die große Achnlichkeit der Gesichtsbildung und Armhaltung mit bekannten Werken Leonardos aus seiner zweiten Glorentiner Periode im ersten Jahrzehnt des sechzehnten Jahrhunderts hin: Die Mona Lisa, Johannes der Täufer, Maria Selbdritt im Louvre, ferner auf die zahlreihen Repliken der Halbfigur einer Flora die uns von Leonardos Schülern erhalten sind, und es wahrscheinli machen, daß die ihnen künstlerish weit überlegene Büste vom Meister felbst stamme, für geen Tätigkeit als Plastiker wir heute im übrigen nur auf die literaris )en Quellen angewiesen sind. Als Beiheft zum jeßt abgeschlossen , vorliegenden dreißigsten Jahrgang des Jahrbuchs ersien ein _archivalischer Anhang mit Beiträgen von C. von Fabriczy (kutisches Verzeichnis toskanischer Holz- und Tonstatuen bis zum Beginn des Cinquecento), A. L. Mayer (Der Nacionero Alonso Cano und die Kunst von Granada) und Karl &F rey (Studien zu Michelangelo Buonarroti und zur Kunst seiner Zeit 1[I.)

L Die Erdrinde. Einführung in die Geologie von E. Haase (Verlag von Quelle und Meyer in Leipzig, geb. 2,80 Mé) Die fleine Schrift seßt bei ihren Lesern keine Fachkenntnis voraus und geht von der historishen Geologie aus, während die allgemeinen Probleme nur injoweit innerhalb jener berührt werden, als dies zum Berständnis notwendig ist. Die allgemeinen Probleme werden also von vornherein in den Dienst der speziellen Geologie gestellt. Der Leser sicht so in den geologischen Vorgängen der Gegenwart eine Wiederholung der früheren. Im übrigen ist der Stoff nah den Perioden der Crdgeschichte gegliedert. Die Darstellung ist Élar, bebt die Hauptpunkte genügend hervor und regt den Leser zu eigenen Beobachtungen an. Das Büchlein, das mit 170 Abbildungen und 9 Farbentafeln ausgestattet ist, sei als Einführung in die geologische Wissenschaft gebildeten Laien empfohlen. i

Als zierlihes Goldschnittbändhen ist A. Haacks Damen- kalender (36. Jahrgang) für 1910 erschienen. Die literarishe Bei- gabe besteht in einer Novelle : Göß und Gisela von M. von Eschen, während als Titelbild in Lihtdruck ein Gemälde von W. Meniler «HNeife Früchte" dient. Der Kalender kostet 2 M.

Theater und Mufik.

Neues Theater.

Der Erstaufführungsabend des Neuen Theaters am Donnersta brachte zunächst das vom Berliner Theater her bekannte Dramole „Herbst“ von Walter Schmidthäßler. Dem Stücklein, das den Tod in der Gestalt eines „fremden Herrn“ auf die Szene bringt und sih als eine nicht ungeschickte Verarbeitung einer fruhtbaren Idee darstellt, verhalf eine ganz stimmungsvolle Aufführung zu erneuten Erfolg. Cine eingehendere kritische Würdigung verträgt es aber kaum, denn es arbeitet viel mit Phrasen und Oberflächlichkeiten. Daß auch rein theatralishe Effekte dabei nicht verschmäht werden, ist ihm nicht als Febler anzurechnen. Herr Andresen (der Sraf), Herr Stoeckel (der fremde Herr), nahmen sih in den Hauptrollen des kleinen Werkes mit Wärme an. Dann folgte ein Dreiakter oder drei Szenen von Bendiener: „Dex Unbekannte“. Hier feiert nun die eshickte Theatertehnik wahre Triumphe. Der Unbekannte ist ein beimlidder Falschmünzer und nebenbei der Held manches Liebesabenteuers. Die Herzen der Frauce1t fliegen ihm zu. Man lernt zwei von ihnen kennen. Eine leichtlebige, schlaue, die der Gefahr, die die Verbindung mit dem Verbrecher bringen kann, leiht ents{lüpft, und eine \chwerfälligere, die ibn wirklich liebt und sogar in den Verdacht kommt, seine Mitverbrecherin zu fein. Mit raffinierten Mitteln weiß der Verfasser aus der ver- zwetifelten Lage der Frau immer ängstlihere Verwicklungen und Spannung zu erzeugen, bis am Schluß die L eseitigung der Not den Zufchauer aufatmen läßt. Wenn auch hier, wie gesagt, alles auf der äußersten Spige des Theatralischen steht, so läßt man sih do gern von der interessanten Szenenfolge mitführen. Sehr gut in der pfychologischen Entwicklung waren Alma Renier in der Nolle der treuherzig-ernsten, und Meta Jäger in der der lieben8würdi J-leichtsinnigen &rau. Herr ‘Neuß traf glei{falls sehr gut den zynishen Ton des | unwiderstehlichen „Unbekannten“. Zusammenspiel und Inszenierung ließen .auh sonst nichts zu wünschen.

/ In der morgigen Aufführung von Aubers „Schwarzem Domíino“ im Königlichen Opernhause sind die amen Hempel Jothaufer, von Scheele - Müller, Ober, Parbs und die Herren Philip, Bronsgeest / Knüpfer und Dahn be- schäftigt. Virigent is der Generalmusikdirektor Dr. Strauß Am Montagabend wird Verdis „Aida®“ unter der ceitung des Kapellmeisters Blech gegeben. Die Titelrolle singt Fräulein Iose, die Amneris Frau Goetze, den Nadames Herr Maclennan, den König Herr Griswold, den Namphis Herr v Schwind, au O T Bronsgeest. E m Köntglihen Schauspielhause wird morg So tag, E. von Wildenbruchs Schauspiel „Der Deutsche Könige E Montag Molières «Eingebildeter Kranker“ in der bekannten B wiederholt. »eseßung Im Neuen Königlichen Opernthe di abend „Cavalleria rusticana“, mit den Darkei Maee, ‘Nadasdy «S. Dietrich, den Verren Sommer und Bachmann in den Hau tr llen gegeben. Daran ans{ließend werden Leoncavallos Bajazzi“ hic geführt. Frau Monrad nngt erstmalig die Nedda, den Canio : Herr Crdof, ven Tonio: Herr Bischoff, den Silvio: Herr Hoffmann, Das Gastspiel Lan Sar 9 ist der Kapellmeister Ÿ lech. h Das Gastspiel v Herald Lawrence und Miß im Neuen Königlichen Operntheater wird mit adt QU N? g 7 like it“ am 29. d. M. und mit »Romeo and Juliet“ am 30. d. M.

A werden.

Im Deutschen Theater wird Schillers „Do : / “D : rs „Don C 7

morgen sowie am Dienstag, Donnerstag, Sonnabend u naa

Sonntag gegeben ; für Montag ist „Hamlet“, für Mittwoch „Ein

aust“ angesezt. Am Sonn-

Seid ber L, für Freitag „F abend, den 4. Dezember, findet Nachmittags : : di [ „Vezember, find gs um 34 Uh 2 Marg vet lhrigen au uachtômärchens „Mit dem : ou E Hiars n Stabe) Weirauch statt. Fn den Kamr i i das neue Lustspiel von Bernard Shaw „Major Barbara“ morger q ares am Montag, Donnerstag und Sonnabend der kommenden Wode „Der Arzt am

gespielt, während des gleichen Dichters Komödi Scheidewege“ am Mittwoch Freitag und nächsten S i 2 ( : / : Sonnt i Dienstag wird Frank Wedekinds „Frühlings Erweiben ir

geht. geführt.