Put A
für das neue Anlehen ein Zinsfuß von 34°/o gewählt wird. Was die 4% Staatsschuld betrifft, so ift sierem Vernehmen nah eine Umwandlung derselben unter den dermaligen Verhältniffen nicht beabsichtigt.“ aden. Karlsruhe, 6. November. (Karlsr. Ztg.) eute Mittag kamen, von Sigmaringen eintreffend, Zhre óniglihen Hoheiten die Gräfin von Flandern mit den Prinzessinnen Henriette und Josephine von Bel- gien zum Besuch bei den Höchsten Herrschaften an. FJhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Groß- herzogin empfingen die hohen Verwandten am Bahnhof und geleiteten sie nah dem Großherzoglichen Schlosse. Höchst- dieselben werden bis zum Abend verweilen und gedenken egen 9 Uhr über Straßburg und Luxemburg nah Brüssel Peltrzisehron.
Meckeklenburg - Strelizk. Neustreliß, 7. November. Meckl. Nachr.) Gestern kam Se. Durchlaucht der Fürs von chaumburg-Lippe hier an und stattete Sr. Königlichen Hoheit dem Gr s herzog einen Besuch ab. Heute trifft hre Kaiserliche Hoheit die verwittwete Herzogin Georg zu ecklenburg mit Zhrer Hoheit der Herzogin Helene auf der Durchreise nah Remplin zu kurzem Besuch des Herzoglichen Hofes hier ein. Sachsen - Weimar - Eisenah. Weimar, 7. November. Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin ist von Heinrichau heute hier wieder eingetroffen.
Oesterreih-Ungarn. Wien, 8. November. (W. T. B.) Der Minister des Aeußeren, Graf Kálnoky, is von der Reise nah Friedrichsruh heute wieder hierher zurüdckgekehrt.
Die General-Synode des helvetishen Bekennt- nisses hielt gestern ihre feierlihe Shlußsißung ab. Nach der Wahl des Synodal-Auss\chusses gedachte Superintendent Szalatnay des huldvollen Wohlwollens, welches der Kaiser der General-Synode bewiesen habe, und brachte ein _dreifaches Hoch auf den Monarthen aus, in welches die Versammlung begeistert einstimmte. /
Prag, 7. November. (W. T. B.) Jn der heutigen Sigzung des böhmischen Landtages motivirte Rieger, unter wiederholten lärmenden Kundgebungen der Jungczechen und aus dem Zuhörerraume den Antrag, über die vorgeschlagene Adresse zur motivirten Tagesordnungüberzugehen. Julius Gregr wies die persönlichen Angriffe Rieger's zurück. Eduard Gregr vertheidigte in langer Rede die Adresse. Prinz Schwarzenberg führte aus, das böhmische Staatereht könne nur innerhalb der Verfassung verwirklicht
-… W@den, erg und sein E vertxautey einzig und allein den Worten des Kaisers. Zum Schwarzenberg gegen jede Zweitheilung des Landes, nur unter Festhaltung der staatsrehtlihen Formen Fei die Herstellung des inneren Friedens des Landes möglich. Die Debatte wird morgen fortgeseßt werden. /
Troppau, 7. November. (W. T. B.) An der heutigen Sizung des s\chlesishen Landtages nahm der Fürst- bishof von Breslau, Dr. Kopp, Theil und leistete seine An- gelobung als Mitglied des Landtages.
Klagenfurt, 7. November. (W. T. B.) Der Land- tag für Kärnten hat den Antrag, die Regierung um eeignete Schritte zu ersuchen, welche die Einfuhr von Vie nah Bayern ermöglihen, an den volk swirth- schaftlihen Ausschuß verwiesen.
Budapest, 8. November. (W. T. B.) Der Staats- Minister Graf Bismarck is gleichzeitig mit dem Gefolge des Allerhöhsten Hofstaats gestern 101/, Uhr Abends mittels Expreßzuges der Oesterreichish - Ungarischen Staats- bahn hier eingetroffen und wurde am Bahnhofe von dem General - Konsul Freiherrn von Plessen begrüßt. Graf Bismarck stieg im General-Konsulat ab und wird den heutigen Tag über in Pest verweilen. Das Gefolge reist heute Abend nah Venedig ab, um si dort E Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin wieder anzuschließen.
Großbritanuien und Jrlaud. London, 7. November. (W. T. B.) Zum Präsidenten des Grafshaftsraths von London wurde Lord Rosebery wiedergewählt.
Frankreih. Paris, 7. Rovember. Gestern Abend haben si der „Köln. Ztg.“ zufolge 31 boulangistishe Abge- ordnete zum Boulangisten-Kongreß nah Jersey begeben. Eineboulangistishe Versammlung, in der 118 Aus)chüsse der Seine dur 250 Abgesandte vertreten waren, beschloß gestern, bei Gelegenheit der Eröffnung der Kammer eine revisio- nistishe Kundgebung auf der Place de la Concorde zu veranstalten. Die augenblicklich hier anwesenden republikanishen Deputirten, etwa 60 an der Bad hielten, wie „W. T. B.“ meldet, heute im Palais
ourbon eine Versammlung ab. Es wurde einstimmig be- schlofen, daß die zur republikanischen un Een Deputirten am 11. d. M., Nachmittags, im Palais Bourbon Behufs der Verständigung über die vorzunehmende Bureau- wahl zu einer Versammlung zusammentreten sollen. Der Antrag Reinach's, die boulangistishen Deputirten von dieser Versammlung auszuschließen, wurde ange- nommen.
— 8. Nov-mber. (W. T. B.) Bei dem Jahresbankett des „Journal des Debats“ hielt Léon Say eine Rede, in welcher er die gemäßigte Politik darlegte, welche die Wähler bei den leßten Wahlen verlangt hätten. Eine Allen offene Republik sei nothwendig, welche die Fähigkeit habe, zu einer wirkli nationalen Regierungsform zu werden, indem sie eine unzweideutige, klare Politik einhalte und die S gewisser Gesetze in ihrer Ausführung mildere. Die Kammern müßten das Gleichgewiht im Budget herstellen, mit klugen Reformen vorgehen und der Drese und dem Parlament die ihnen noth-
wendigen Freiheiten lassen. (W. T. B.) Heute
Jtalien. Rom, 7. November. Vormittag wurde in der Sixtinishen Kapelle in An- wesenheit des Papstes ein Trauergottesdienst für den verstorbenen König von Portugal abgehalten. Die Kar- dinâle und der päpstlihe Hofstaat S der Trauerfeier- lichkeit bei. Monsignore Nocella hielt eine Gedenkrede, in welcher er die Verdienste des dahingeschiedenen Königs um die Religion rühmte. Am Schlusse der Feier ertheilte der Papst die Absolution.
Griechenland. Athen, 7. November. (W. T. B.) Der T von Wales is heute hier wieder eingetroffen. Der | roßfürst-Thronfolger von Rußland hat seine Abreise auf nähsten Sonntag festgeseßt.
P R E
Schlusse protestil® - Prinz
Parlamentarische Nachrichten.
Jn der heutigen (11.) Sißung des Reichstages, welcher der Staats-Mini ter Dr. von Boetticher, der Staatssekretär Freiherr von Malßahn-Güly und der Präsident der Reichsbank von Dechend beiwohnten, stand auf der Tages- ordnung die erste Berathung des Gesezentwurfs, be- treffend die Abänderung des Bankgeseßes vom 14. März 1875. : Abg. Graf Udo zu Stolberg-Wernigerode spra im Namen der Mehrheit, aber nit aller seiner Freunde die Meinung aus, daß der Feituunkt gekommen sei, die Reichs- bank in den Besiy des Reichs überzuführen. Die Verstaat- lihung sei zu wünshen aus volfswirthschaftlihen und 7 RRGUISE Gründen. Die Leitung der Reichsbank habe ih wohl gut bewährt, aber die Reichsbank abe hauptsächlich doch ihre Thätigkeit den großen Finanzkrästen zu Gebote gestellt ; das sei daraus zu schließen, daß die Zunahme der Summe der Wechsel- und Lombarddarlehne unverhältnißmäßig stärker sei als die Zahl diefer Mee. Allerdings könne die Bank nicht jedem einzelnen Handwerker und Landwirth Kredit gewähren, aber den Genossenschaften gegenüber müßte dies mehr als bis3- ger geshehen. Ein staatlihes Jnstitut würde dieser An- orderung mehr entsprehen können als ein Aktienunternehmen. Besonders aber \prehe für die p daß die Er- träge für das Reich bisher geringe gewejen seien. Diese Erträge müßten gehoben werden. Die rganisation der Bank fönnte bei der Verstaatlihung im Wesentlichen dieselbe bleiben. Die Zettelbanken könnten aufrechterhalten werden. Die Ein- wendungen gegen das reine Reichsinstitut seien hinfällig. Man fürchte, in Fällen einer großen Krise könnte das Reich zu sehr in Mitleidenshaft gezogen werden. Jn schweren Krisen werde aber niht die Bank dem Reich, sondern das Reih der Bank helfen müssen. Auch der Hinweis auf die Möglich- keit einer Kriegsgefahr könne von der Verstaatlihung nit zurückhalten , denn der Feind würde keinen Unterschied machen zwischen dem Gelde, das dem Reih, und solchem, das Privaten gehöre. Redner deanteae die Vorberathung der Vorlage in einer Kommission von 28 Mitgliedern. i , Abg. Büsing erklärte, daß die Nationalliberalen ein- müthig der Vorlage zustimmten. Die bisherige Grundver- fassung der Bank habe sich vorzüglih bewährt. Die Bank habe in der Zeit ihres Bestehens den Geldverkehr stets so ge- regelt, daß feine Klage laut geworden, die Schwierigkeiten des Uebergangs zur neuen Währung seien durch die Reichsbank so überwunden worden, daß sie dafür den allgemeinen Dank ver- dient habe. Die Geschäftsführung sei stets nicht bloß im Interesse der Antheilseigner, sondern in dem der Gesammt- 4 erfolgt. Die in den Motiven zur Vor: ze für die ander-
eitige GeBinnvértseüung geltend Femdhtén Gründe seie
durhaus zutreffend. Jm Kriegsfalle würde der Feind vor der Privat-Reichsbank wohl stille stehen. Sollten bei der Verstaatlihung der Bank die excessiven Forderungen der Landwirthschaft und der kleinen Handwerker ihre Erfüllung finden, so würde das in der That eine Gefährdung der Bank bedeuten. Die Reichsbank laufe e Gefahr, nah der Ver- staatlihung in den Streit der politischen Parteien hineingezogen zu werden. Die Fühlung mit der hohen Finanz würde ferner verloren gehen, ja, es chxürde sich vielleiht eine Gegnerschaft zwischen der hohen Finanz und der Reichsbank herausbilden, und in diesem Kampfe müßte bei der Kapitalkräftigkeit unserer hohen Finanz die eihsbank unterliegen.
Bei Schluß des Blattes nahm Abg. Gamp das Wort.
(Der S@&lußberiht über die gestrige Sizung des Reichstages befindet sih in der Ersten Beilage.)
Zeitungsftimmen.
Die „National-Zeitung“ schreibt: :
„Die deuts{-freisinnige Fraktion hat bekanntlich im Reichstage den Antrag auf Abschaffung einer gar nicht bestebenden Einrichtung einge- bracht, den auf Abschaffung eines „obligatorishen Arbeitébucbes* für Bergarbeiter. Die Presse der Fraktion hat inzwischen zugeben müssen, daß ein solhes Arbeitsbuh nit existirt, sondern nur der „Abkehrschein“, welcher lediglich über das leßte Arbeitsverhältniß Auskunft ertheilt. Nun kommt die demofkratische „Frankf. Ztg.“ und spriht die Ansicht aus, daß im Interesse der Sicherheit des Bergwerks- betciebes auch die Abkehrsheine beibehalten werden müßten ; sie will nur für dieselben besondere Formulare eingeführt und sonstige Vorschriften erlassen wissen, welbe einen Mißbrauch der Akbkehrscheine Seitens der Arbeitgeber verhüten sollen; ein solcher Antrag aber fönne nur im Abgecrdnetenhaufe, und zwar auf Abänderung des Berggesetes gestellt werden. Mit einem Worte: das nahe befreundete Blatt giebt den Deutsch:Freisinnigen zu verstehen, daß der Antrag d e Barth und Genossen formell und materiell unbrauch- ar ift.“
Jn der „Danziger Allgemeinen Zeitung“? lesen wix unter der Ueberschrift: „Ein verfehltes Citat“ Folgendes :
„Die „Danziger Zeitung“ citirt in ihrer gestrigen Nummer wiederholt ein Wort des „alten Frig“ über die Lebensmiitelsteuern, welhes angeblich mit den heute herrshenden Regierungsmaximen \{chwer in Einklang zu bringen sein soll. Jn dem Patent über Neue- rung des Zoll- und Accisewesens, erlassen am 14. April 1766, heißt es nämli: i
„Alle Auflagen auf einländisches Mehl und Getreide, ingleihen das Malz- und Branntwein-Schroot sollen vom 1. Juli 1766 an gänzlich aufhören und verbieten Wir fernerbin solche zu erheben . . . . Um aber den Ausfall, welher durch die gänzlihe Befreiung des Getreides entstehend, in etwas zu decken, so soll zuerst von jedem Pfund Fleish sonder Unterschied 1 S entrichtet werden, jedoch wird hiervon das Schweinefleisch, als die gewöhnlihste Nahrung der Armen, gänzli ausge|chlofsen, und bleibt es dieserhalb einzig bei den vorigen Säßen“
Ja, wo werden denn heute Auflagen auf „einländishes“ Mehl, Getreide und Fleish erboben? Sollte die „Danziger Zeitung“ etwa in dem Wahne befangen sein, daß in einer der leßten Nächte zur eberralGtng Ler Einwohner die Schlagbäume vor den Thoren der preußischen Städte wieder aufgerihtet worden seien?
In gewisser Beziehung hat die „Danziger Ztg.“ allerdings Recht, wenn sie sagt, daß das Patent Friedrihs des Großen mit den herr- en Regierungsmaximen nit in Einklang zu bringen sei, denn
eutzutage it niht nur das Schweinefleish, sondern au jedes andere einländishe“ Fleisch von Abgaben frei. Was würde wohl das Organ des Hrn. Rickert dazu sagen, wenn heute die Regierung „von jedem Pfund Fleisch sonder Unterschied einen Pfennig erheben wollte ?,!
Wenn die „Danziger Zeitung“ das oben angeführte Patent gegen das Shweineeinfuhrverbot ins Feld führen will, so ist das ein hôchst ungeshickter Schahzug, denn dieses Verbot war nicht nur aus sanitären Gründen und im & teresse der Konsumenten, sondern auch in dem der Wiedereröffnung unseres Viehhandels nach- dem Westen,
insbesondere na England, unabweiélih geboten. Daß die parlamen- tarisen Vertreter des Freisinns nachgerade selbst von der Nothwen-
digkeit dieses Verbots im Allgemeinen überzeugt sind, beweist die Beschränkung ihres Suillivanoas auf Freigabe der dänischen Grenze.
Die „Danziger Zeitung* stellt sh daher auf etnen von ihren Hinter- mânnern bereits aufgegebenen Posten.“
Das auf freisinniger Seite zu Tage tretende Bestreben, den Werth des Jnvaliditäts- und Altersversihe- rungs3geseßes in den Augen der Arbeiter herabzuseßen,
ndet in der „Nationalliberalen Correspondenz“ olgende Beleuchtung:
gé fo Begriff von der Unzuverlässigkeit des „A-B-C-Bus für freisinnige Wähler“ erbält man bei auth nur oberflählihem Durchlesen dessen, was dieses „Lerikon parlamentarisher Zeit- und Streitfragen über das Invaliditäts- und Altersversiherungsgeseß sagt. _In seinem Artikel „Arbeiter* spri&t das Bub von einer dur jenes Gese erfolgenden „weitgehenden Kontrole über die pers: lichen Verkhältnifje der Arbeiter“. Eine solche Kontrole findet nit ftatt. In seinem Aufsaß „Arbeitsbücher“ bebauptet das Buch, jeder Arbeiter müsse sich im Besiß von jummarishen Ausweisen über die Quittungskarten seiner früheren Lebensjahre befinden. Das if au niht richtig. Seinen Hauptangriff rihtet das A-B-C-Buch aber gegen jenes Geseß in dem diesem selbst gewidmeten Abschnitte. Von einer Widerlegung der Ansichten des Verfassers sei abgesehen ; anführen wollen wir rur zur Charakteristik der Gesinnung desselben, daß die Invalidenrenten, wie der Verfasser meint, im günstigsten
all zu viel ¡um Sterben, aber nicht genug zum Leben gewähren.
erner theilen wir folgende Stellen des Artikels mit, welche thatsählib
rrthümer und Unwahrheiten enthalten: 1) Falsh ist die Angabe ber den Kreis der vecsiherungspflihtigen Personen. 2) Falsch ift die Behauptung, daß die Versicherungsarstalten von den Bebörden der größeren Kommunalverbände oder von den Lande8behörden verwaltet werden. 3) Falsch is die Behauptung, daß die weib» lihen Versicherten den Anspruch auf Rente mit ihrer Ver- beirathung verlieren. 4) JIrreführend ist die Mittheilung, daß die weiblichen Versicherten na ihrer Verheirathung auf ibr Verlangen die Hälfte der gezahlten Beiträge _zurüerbalten. Sie erhalten sämmtliche von ihnen gezahlten Beiträge zurü. 5) Falsch ist es, zu behaupten, daß ein Geselle, der Meister wird, das Dreifache seiner bisherigen Beiträge fortzahlen muß, um si seinen Anspruch auf Rente zu erhalten. 6) Falsch ift die Behauptung, daß den Handlungsgehülfen bei ihrer Selbständigmahung der Anspru auf Rente verloren gebt. 7) Falsh if die Behauptung. daß nah dem Tode eines Versicherten, welcher nit in den Genuß von Renten gelangt war, dessen Hinter- bliebene die Hälfte der vom Verstorbenen gezahlten Beiträge ¡urüderhalten. Die Wittwen und Waisen unter 15 Jahren erhalten \ämmtlihe vom Verstorbenen gezahlten Beiträge zurück. 8) Das A-B-C-Buch sagt: „Stirbt ein Versicherter vor seinem 70. Lebens- jahre, ohne invalide geworden zu sein, so sind alle seine gezahlten Beiträge verloren“. Das ist fals. 9) Es wird behauptet, daß auf jedes Beitrag8- jahr nach Abzug für Krankheit, Militärdienst u. \. w. 47 Wochen berech- net werden. Das ist falsch. Krankheit und Militärdienstzeit gelten als Beitragszeit. 10) Falsch if die Behauptung, daß bei Be- rechnung der Invalidenrente eine Steigerung derseiben nur tis zu 50 Jahren der Beitragszahlung ftatifindet. 11) Falsch it die Beo
. bauptagng, dafadie Quiétungskartgdea Dieuit des o ete ae o
bus versieht. Die Quittungskarte des Ärbeîters fa _vön dél Arbeitgeber niemals als Arbeitsbuh gemißbraucht werden, chon weil jeder Arbeiter jederzeit befugt ist, seine bisher benußte Quittungskarte gegen eine neue umzutaushen. Außer diesen Punkten können noch eine Menge anderer Ungenauigkeiten und unrichtiger Angaben in dem betreffenden Abschnitt des A-B-:-C-Bucbs nabgewiesen werden. Die Darstellung des Geseßzes in dem A-B-C-Buch schließt mit der Ansicht, daß die dürftigen Einrichtungen des Gesetzes eher geeignet sind, neue Unzufriedenheit hervorzurufen, als vorhandene zu beseitigen. Wir glauben, das Geseg wird Zufriedenheit hervorrufen wenn és erft eine Reihe von Jahren gewirkt haben wird ; a bij A-B-C-Buch für freisinnige Wähler giebt sich redliche Mühe, fv) cine falshe Darstellung des Gesetzes Unzufriedenheit zu schaffen.“
Zu dem deutschfreisinnigen Antrag auf Aenderung des Wahlverfahrens für den Reichstag bemerkt die „Köl- nische Zeitung“: 1
„Der deutsch-freisinnige Antrag auf Einführung von eAngst- kammern“, welche die Wahlfreiheit {ügen sollen, hat zunächst einen unbestreitbaren Heiterkeitserfolg erzielt. ah deutshfreisinniger Lehre genügt es niht mehr, daß der Wähler seinen Stimmzettel zusammen- gefaltet dem Wakblvorsteher überreiht, sondern er foll vorher in einen „amtlich abgestempelten, mit keinem sonstigen Kenn- zeihen versehenen, undurhsihtigen Umschlag“ gesteckt werden, und zwar soll dies, nachdem der Wahlvorsteher dem Wähler den Um- \hlag am Wahltishe übergeben hat, „in einem der Beobahtung unzugänglihen und mit dem Wahllokal in unmmittelbarer Ver- bindung stehenden Raum* gesehen; auch darf „niemand auf dem Wege von diesem Raum zur Wahlurne mit dem Wähler in Be- ziehung treten.“ Wer sich außerhalb der Grenzen unseres Vater- landes etwas näher umgesehen hat, der weiß, daß die geseßliche Waßhlfreiheit kaum irgendwo weniger angefowten und verleßt wird als in Deutschland. Die Anwendung eines materiellen Drucks, die Bearbeitung mit Drohungen und Versprechungen wird in Deutsh- land nicht in einem Umfange geübt, welche ein geseßgeberisches Vor- gehen herausfordert. Wir kennen in Deutschland das französis- republikanishe System der Wabhlbeeinflussung, der offiziellen Kandidaturen nicht. Man hat zudem mit Recht bemerkt, daß die Wahlanfechztungsgründe sich genau in tem Maße vermehren würden, wie sich das Wahlverfahren verwickelter gestaltet. Wie oft würde behauptet werden, daß die „Angftkammer“ niht „der Beobachtung unzugänglih“ gewesen, daß Wachtposten der Gegenpartei durch das Fenster — oder vielleiht gar durch das Schlüfselloh — hineingeblickt und den gesinnungstühtigen Wähler dadurch eingeshüchtert, oder daß man auf dem Wege von der „Angstkammer" zur Wahl- urne mit ihm „in Beziehung treten“ konnte! Giebt man ih einmal an das Ausklügeln von Maßregeln zur Er- muthigung ängstliher Wähler, so ist gar kein Ende abzusehen. In Belgien, wo die Herren Barth und Rickert das Vorbild ihres An- trages gefunden, ist man in der That, wie die „Hamburger Nachrichten“ bemerken, schon bis zu dem Gedanken der Errichtung besonderer Wahlhäuser gekommen, mit künstlih konstruirten Gängen, sodaß der tapfere Wähler von dem Augenblick des Eintritts bis zu dem des, natürlih an einer anderen Seite, erfolgenden B aus dem get von Niemandem erblickt werden soll. ie Wahlfreiheit ist in
eutshland geseßlih geschüßt; wer Werth darauf legt, seine Abstim- mung neugierig forshenden Augen zu entziehen, hat Mittel und Wege genug, das Wakhlgeheimniß zu fichern.“
Das Kaiserpaar in Konstantinopel.
O Konstantinopel, 4. November.
Se. Majestät der Kaiser und König hatte für heute eine Besichtigung der alten Stadtmauern Konstantinopels in Aussicht ge- nommen und fuhr zu diesem Zwecke früh Morgens mit einer Dampf- barkasse zunähft nah dem @oldenen Horn, wohin Reitpferde und Equipagen vorausgeshick# worden waren. Hier angelangt, bestieg Allerhöchstderselbe einen feurigen \chneeweißen arabischen Schimmelhengst, während Se. Königliche Hoheit der Prinz
einrich von Fecanen und Se. Hoheit der Herzog Friedri ilhelm von edlenburg - Schwerin je einen prächtigen Grau- \chimmel zugewiesen erhielten. An den alten, theilweise in Bresche gelegten Mauern Konstantinopels wurden die historish berühmten Stellen, u. A. auch jene, wo einst Konstantin X11. ge-
fallen, besucht und sodann der Ritt nah dem sih weit ausdehnenden
Los der Artillerie-Kaserne fortgeseßt, um daselbst einer Uebung aiserlich türkishen reitenden und Gebirgs-Artillerie beizuwohnen.
Se. Majestät der Kaiser und König trug die Uniform Allerböch{stsein Leib-Garde-Husaren-Regiments mit Mügte, die Prinzen die Marine: Uniform mit - weißer Müße. Eine glänzende Suite türkisher und deutiher Offiziere umgab Se. Majestät, zu Allerhöcst- dessen Linken der türkishe General von Hobe-Pascha ritt. allen Straßen der Stadt, welde des Kaisers und Königs tajestät berührte, bildete Infanterie und uß - Artillerie mit Musikcorps Spalier. Beim Passiren des Kaiters wurde die deutsche Nationalhymne gespielt und das Gewekbr präsentirt. Den Schluß des Kaiserliden Zuges bildete eine Escadron türkiscer Ulanen Eine unzählige Menihenmenge hatte si zu beiden Seiten der Straßen postirt, um des Deutshen Kaisers ansibtig zu werden, und die Häuser der „Europäer“ — so bezeihnet man hier allgemein alle Nichteingeborenen — waren zum großen Theil mit deutschen, österreihisch-ungarishen und tür:ischcen Fahnen ge{chmüdckt. Auf dem weit ausgestreckten Hofe der Artillerie-Kaserne standen die Batterien bereits in Parade, als Se. Majestät der Kaiser daselbst eintraf. Nah dem Abreiten der Fronten fanden einige Exercitien, auch ein Vorbeimarsch im Trab mit si daranshließendem Abprotzen und markirtem Feuergefecht statt, worauf dann zum Swluß ein zweiter Vorbeimarsch im Galopp Seitens der reitenden Artillerie erfolgte, während die Gebirgs-Artillerie, gefechtsbereit, die Maultbiere in die Gabeldeihsel des Geschüßes gespannt, seitwärts Aufstellung genommen hatte. Se. Majestät der Kaiser drückte dem komman- direnden und die Uebung leitenden höheren Offizier wiederholt Aller- bôstseine besondere Zufriedenheit aus, und man sah es den Offizieren und Mannschaften während der Uebung an, daß sie von der Gewichtig- keit der Aufgabe don waren, vor dem fkritishen Auge des Pr ide Kaisers ihre Leistungsfähigkeit erproben und bestehen zu Nach Beendigung dieses militärishen Schauspiels seßte Se Majestät der Kaiser, wieder gefolgt von der enden Suite Seinen Ritt durch die Stadt sort. Die Spalier bildenden Truppen präfentirten, das Spiel wurde geshlagen, und in der zahl- s E Prie as S dem Erstaunen darüber Aus- l ,„_ daß der Deutsche Kaiser si ei i
E OT Sa bewege. L u tine gas es Kaijers und Königs Majestät die Straße passirte, welche von der Kaiserlich deutshen Botschaft nah der wle R de Ae führt, {loß sich Ihre Majestät die Kaiserin und Königin in der zweispännigen Equipage des deutshen Botschafters dem Kaiser- lihen Zuge an, gefolgt von einigen Herren Allerhöchstihrer Begleitung in besonderem Wagen. Neben Ikhrer Majestät, zu Allerböchstderen Linken, saß diesmal die ältere ToMter des Kaiserlih deutshen Bot- af tagte Lts S E Allerböchsten Herrschaften hmen auf 5 emeinschafstlihen Weiter ini - würdigkeiten in Augenschein. E E
: — O) Konstantinopel, 4. November. Die Ereignisse raushen in den wenigen Tagen der hiesigen An- wesenheit Ihrer Majestäten so rasch an dem Beobathter vorüber, daß es fast unmögli erscheint, Alles sofort bis zum Abgange der deutschen Post gewissenhaft aufzuzeihnen Wir mö@ten daher noch einige Worte bezügli des gestrigen Gottesdienstes in der evangelishen Kirck%e nab-
gewölbt aund zus heiden Seidon des .Körchenschisds mis je «l bunten
_ Zur Arbeiterbewegung.
In Leipzig fanden am 4. und 5. d. M. die Verhandlungen des 4. Delegirtentages des Allgemeinen Deutschen Ver- bandes der Brauergeh ilfen statt. Es waren 21 Delegirte an- wesend, welche 17 Städte oder Provinzen vertraten. Jn dec Sitzung vom 4. legte der leitende Verbandsvorsißzende Penndorf-Dresden, wie wir der „Leipz. Ztg * entnehmen, die Gründe dar, welche für die Verlegung des ursprünglih nach Hamburg einberufenen Dele- girtentages nah Leipzig bestimmend gewesen waren. Die Veranlafsung hierzu hatte der in diesem Jahre in Hamburg ausgebrochene Brauer- ftrike geboten. Derselbe war von einer sozialdemokratischen Minderheit der dortigen Brauergebülfenshaft in frivoler Weise an- gezettelt und durch eine systematishe Verheßung der Gehülfen au darn no fortgeseßt worden, als alle wesentlihen Forderungen der Strikenden von den Arbeitgebern bewilligt worden waren. Mit Rüdck- fiht auf die gerechte Empörung der Hamburger Arbeitgeber hatte der Verbandsvorstand auf eigene Verantwortung hin die Verlegung des Delegirtentages beshlofsen und denselben nach Leipzig ein- berufen. Die Führer des Hamkburger Strikes waren persönli zu- gegen und suhten ihr Vorgehen zu rehtfertigen, mußten aber er- fahren, daf die Versammlung den üblichen sozialistishen Phrasen unzugänglih war. Sie bekamen wenig Gutes zu hören, nament- li war es der ebenfalls anwesende Vertreter des gemäßigten Theiles der Hamburger Gehülfenfchaft, welcher \{chonungslos gegen die Sozial- demokraten vorging. Als einer der Leßteren bei einer Erwiderung das Einschreiten des Üüberwachenden Beamten veranlaßte, geschah dies — ein seltenes Ereigniß in einer Versammlung von Arteitern — unter dem allseitigen Beifall der Anwesenden. Nach dieser Einleitung ging der Delegirtentag zu seinen eigentlichen Arbeiten über. Eine von Hamburg aus beantragte Aenderung der Verbands- statuten wurde abgelehnt und dagegen der Vorstand beauftragt ein Statut auszuarbeiten, _worin auch die Lohn- und Arbeits- verhältnifse berücsihtigt würden. Ferner wurde beshlofsen, dur den Vorstand den Entwurf zum Statut einer Altersversorgungskasse entwerfen und den einzelnen Gauvereinen zur Abstimmung vorlegen zu lassen. In der Sitzung vom 5. entstand bei dem von dem sozial- demckratis{en Hamburger Delegirten Reule gestellten Antrag, dem Verband8-Vorsißenden den Vorsiß und die Redaktion der „Verbands- zeitung* zu entziehen, eine lebhafte Diskussion. Der Antrag- steller zog seinen Antrag zurück, nachdem sh allseitiger Wider- spruch gegen denselben erhoben und von Seiten eines Vereins der Austritt aus dem Verbande für den Fakl der Annahme des An- trages in Auésibt gestellt worden war. Es wurde bei dieser Ver- anlafsung angefragt, wieso denn Reule, der seit drei Jahren nur ais Hafenarbeiter thätig sei, dazu komme, die Brauer zu verireten. Nicht minder lebhaft waren die Erörterungen, welche der Bestimmung des Ortes, an welchem der nächste Delegirtentag stattfinden soll, voran- gingen. Es wurden hierzu Dortmund und Hamburg in Aussicht ge- nommen, das erstere unter der Vorauéëseßung, daß der dortige Verein dem Verbande noch beitrete, das leßtere für den Fall, daß die dur Reule und seinen Aunbang vertretene sozialdemokratishe Richtung aus dem dortigen Gauverein verdrängt werde. :
Der Strike der Ewerführer in London (4000 bis 5000
en Dos Grah. Zu Waser kön
tragen. Die kleine erhöht über dem Straßenniveau liegende Kirche ist á pen D: legt, wie die „Allg. Corr.“ berihtet, au andere Arbeiter in
Glasfenflern versehen. Je vier Säulen tragen den Plafon und waren zu Ehren Jhrer Majestäten mit i umwunden, während vor dem Altar, zur Rechten und Linken, \i je cine prahtvolle Palmengruppe ausbreitete. Der Prediger der deutschen Gemeinde, Pastor Suhle, erwartete die Allerhöchsten Herrschaften am Eingange des Gotteébauses und führte Allerhöchstdieselben in das- selbe ein. Einen sihtlihen Eindruck mate es auf das Erlauchte Kaiferpaar, als der genannte Geistlihe in dem aligemeinen Kirchen- E e isGe Kean r O T aus auf das neuvermählte ronprinzlihe Paar in herzerhebe battes derabsichte zerhebenden Worten den Segen uf der deutshen Botschaft waren nach dem Gottesdien Deputationen der deutschen Kolonie und der Ves Vereine erschienen; dieselben wurden äußerst huldvoll von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen, Allerhöcstwelber Sih au über ver- shiedene Verhältnisse Bericht erstatten ließ. Die Sänger des Hand- werker- und des Teutonia-Vereins hatten die Ehre, einige Lieder v T ere een : Ne waren die S&@ülerinnen l n deut]/chen S@ule auf der Botschaft anw L Tonne vor. E E S __ Rach dem Déjeuner und der Vorstellung der Gemahlinne in türkishen Diensten stehenden deutschen Offiziere und oe doe Ihre Majestät die Kaiserin, begleitet von der Botschafterin Frau von Radowiß, na dem deutshen Hospital und nabm daselbst, unter Führung der Oberin, Schwester Lisette, die Einrichtung desselben in Augenshein. Bei dem Befsu§e der Krankenzimmer fiel man trôstendes Wort aus dem Munde der Hohen Frau, das den Leidenden tete Muth und neue Hoffnung auf ihrem Schmerzenslager ein- _Die Beleuchtung des Bosporus war auf heute Abend verschoben, da Ihre Majestät die Kaiserin gestern Abend das Fest im Harem des Sultans besuhte. Dieses Fest bestand der Haupt- sah: nach in Musik: Aufführungen, und es entfaltete sich auf dem- selben der ganze Glanz und Luxus orientalischen Lebens. S Bereits am Sonnabend Abend verlieh Se. Majestät der Sultan den Herren des Gefolges Sr. Majestät des Kaisers und Königs böbere Ordens-Dekorationen ; die höôheren Civil- und Militär-Chargen erhielten größtentheils das Großkreuz des Osmanié Ordens. Zu er- wähnen ist noch, daß Se. Majestät bei Allerböchstseiner Ankunft und der Begrüßung Sr. Majestät des Sultans den ihm früher eon Aller- bôbstletterem zum Geschenk gemahten goldenen türkischen Säbel trug. __ In Terapia, wohin die heutige Fahrt auf dem Botëporus in inem besonders zu diesem Zwecke vom Sultan erbauten Gala-Kaik sid richtete, wurde in dem dortigen uralten Park auch das, allerdings nov nicht vollendete, Moltke-Denkmal von den Majestäten be- bdtigt. Der wundervolle Botschaftsgarten daselbst wurde vor ingerer Zeit Sr. Majestät dem hocseligen Kaiser Wilhelm I. vom gnaligen Sullan zum Geschenk gemacht und von dem Kaiser der otschaft überwiesen. Ein unter dem Vorsitz des Generals Kamphövener- Pascha zusammengetretenes Comité sett nun in Erinnerung der That- ae, daß der jeßr greise Feldmarschall Graf Moltke vor 50 Jahren 2 Türkei verließ, dem großen Slathtendenker an jenem s{önen vrie ein bleibendes Denkmal. Se. Majestät der Kaiser spra lh in anerkennendster Weise über dieses Unternehmen aus.
A
Statiftik und Volkswirthschaft.
, Lohnstatistik in der Bergwerkverwaltung. bet Aw preußishe Bergwerkverwaltung, welde sih bisher darauf æÆwrânkte, die Ergebnisse ihrer Lohnstatistik für ganze Kalenderjahre p ammenzufassen und zu veröffentlihen, wird, wie die „Berl. Pol. zar. melden, Angesihts des Interesses, welches die Be- ebung der Löhne gerade auf dem Gebiet des Berg- i für das __ laufende Jahr beansprucht, dazu über- abe die Lohnstatistik für 104 Vierteljahr besonders”zu be- p R und zu veröffentlihen. Eine solhe Veröffentlihung steht 6 ih der ersten beiden Vierteljahre des laufenden Jahres nahe ter M Für das dritte Quartal dürfte die Sammlung und Umarbeitung Dat aterialien noh einige Zeit in Anspruch nehmen. Erst wenn diese R vorliegen, wird sih die Wirkung des Ausstandes vom Frühjahr Dat ie Löhne mit Sicherheit übersehen lafsen. Allein auch schon die Remi für das zweite Quartal werden hierfür einen gewissen Anhalt ché wenn man in Rechnung zieht, daß in demselben die Lohn- Bs ungen in Folge der Ausftände etwa für einen Monat wirksam degren. Wie das genannte Blatt hört, wird si aus der Lohnstatistik turó Quartals ergeben, daß die Löhne im Laufe des Sommers schnittlih um wenigstens 25% gestiegen sind.
en Speichern stattfinden, und somit werden Hunderte von Deck- arbeitern ohne Beschäftigung sein. Die Ewerführer sind entschlofsen, niht nachzugeben, und ihre Brotherren sind ebenso ents{lofsen, si den Forderungen jener niht zu fügen. Die Ablieferunçen aus den Schiffen mittels der Liter ist bereits eingestellt, da alle Waaren gelandet werten, was Extraspesen verursaht. Der Export- handel ist ebenfalls gestört. Alle Stauer weigern si, Fahr- zeuge zu löschen, und die Dodarbeiter lebnen es ab, sie zu laden. Die Stauer können ohne Ewerführer nir arbeiten, und können \ich nur mit zu Lande kommenden Waaren befassen, wodurch nur ein Zehntel neen beschäftigt wird ;. der Rest ift daher gezwungen, ohne Arbeit zu sein. Ueberdies ist au jeßt eine Be- wegung unter den Arbeitern in den Speicherwerften auf der Themse im Gange. Sie lehnen si dagegen auf, daß die auf ihre Makhlzeiten verwendete Zeit von ihrem Lobn abgezogen werde (circa 9 d per Tag), und man befürchtet einen Strike.
Wie „W.T. B.* aus London vom 7. d. meldet, haben der Kardinal Manning, der Lord-Mayor und der Deputirte Buxton ein Schreiben an die Lichter schiffsfirmen gerichtet, in welchem sie die Annahme der Forderun- gen der Arbeiter drirgend empfahlen. In Folge dessen beschloß das Comité der Arbeiter die Ausführung des Beschlusses, die Barken der unnach- E weder E uben Ie zu entfrahten, auf 48 Stun-
_verscieben, um die Anwort der Jnhaber
vorauésichtlih s sein wird. M L Rae __ In Bermondsey, im Süden Londons, fand am 5. d. M. eine Versammlung von Arbeitern statt Zwecks Organi- sation der Arbeiterklaßen des Distrikts als Gewerkvereine zum Schutze der. Interessen der Arbeiter. Es nahmen Gerber, Gas- et Striftseßer, Stauer, Maschinister, Glasmather u. A. daran Tkeil. Entsprechende Resolutionen wurden einstimmig ange- nommen, um „durch Föderation aller Gewerbe der kapitalistisckten Aggression eine unükersteiglite Schranke zu seßen und ein mächtiges Werkzeug zur völligen Emancipation der Arbeit zu \{hafen.* John Burns erinnerte die Versammlung in einer Rede daran, daß er vor fünf Jahren Einer ter Wenigen gewesen sei, die sich damit befaßten, die Saat zu säen, die jeßt eine große Arbeitsrevolte ergeben habe. Im Vocmarsch müßten sie zusammen bandeln, nit eine Arbeitssektion, sondern alle Sektionen, alle Gewerke, alle Arbeiter. Sie müßten in Zukunft „mit Vermessenkbeit, Vermessenheit, Vermessenheit vorgehen“ (Beifall). Er bedauerte, daß einige Werftbesißer ihre Verpflichtungen zu umgehen subten. Sie müßten gezwungen werden, ihrem Abkommen zu entsprechen. Als Resultat des Strikes der Dockarbeiter seien jegt 150000 Männer, Frauen und Kinder in ganz England durch Vereine geeinigt, und die- selbe Art von Organisationen werde jeßt rapide an jedem Mittel- punkt der Arbeit auf dem Festlande gebildet. (Beifall.) Redner \{loß mit der Bemerkung, daß die Versammelten au die Frauen ia ihrem Kampfe zur Verbessecung ihrer Lage unterstüßen müßten.
Handel und Gewerbe.
Nah einer Bekanntmachung der Madrider Stadt- verwaltung vom 31. v. M. werden der Zinsschein Nr. 55 der Carpetas Nr. 121 bis einschließli 183 der 1861er Anleihe und der Zinsschein Nr. 20 der Carpetas Nr. 2475 bis 2516 der 1868er Anleihe jeßt eingelöst.
— Die vorgestrige Generalversammlung der Aktionäre der Brauerei Königstadt genehmigte die von der Verwaltung mit dem Gewinn- und Verlust-Conto für 1888/89 vorgelegte Vilanz, fowie den dazu anen Geschäftéberiht, seßte die Dividende auf 9/0 (sofort zahlbar) fest und ertheilte dem Aufsichtsrathe und Vor- stande die Entlastung für das abgelaufene Geschäftsjahr.
— Nach dem Geschäftsbericht der Berliner Weißbier- Brauerei-Aktiengesellshaft, vorm. Carl Landré, wurden im Geschäftsjahr 1888 89 abgeseßt 70 670} Tonnen, d. i. 6134; Tonnen mehr als in 1887/88. Die Anschaffung der Rohmaterialien und der Fourage erforderte im Vergleih zu den Vorjahren eine be- deutende Mehrausgabe. Zu Malz wurden verarbeitet: 1493 147 kg Weizen und 229487 kg Gerste. Bei den Abschreibungen ist derselbe Prozentsaß wie in früheren Jahren inne- gehalten worden. Der Nettogewinn des verflossenen Jahres betrug inkl. 561 A Vortrag aus 1887/88 177712 A Na Dotirung des Reservefonds und Lahlung der Tantièmen und Gratifikationen ver- bleiben 148 659 M, von denen 148500 Æ zur Zahlung einer Divi- dende von 9 9% verwendet werden, während 159 4 als Vortrag auf neue M nnG en
— Die nâhfte Böôrsenversammlung zu Essen findet am 11. November 1889 im „Berliner Hof“ statt. G ea B Frankfurt a. M., 7. November. (Getreidemarktberich{t von Joseph Strauß.) Die Tendenz für Weizen blieb recht
günstig, es wurden gegen vorige Woche neuerdings einige Pfennige
Zeine Ab[iefer ugen ven.
böbere Preise bezahlt; ab Umgegend 19}—ckt} M, frei bier 19 kurbe)sisher 194 , russishe Sorten 204—21§ 4 — R E zunehmende Frage, aber ohne größere Abschlü}e wegen Mangel an greifbaren Partien; hiesiger 168/10—17 Æ, russisher 168/10—17 4 — Gerste erfreute sich eines ausnahmsweise lebhaften Verkehrs zu sehr unregelmäßigen Preisen, Wetterauer Ried- und Franken- Werste 195—205 #, je nach Qualität, Saal- und Tbüringer 9§—21 k — ür Hafer fehlen fortgeseßt inländische Zufubren; der Begehr ift rege, die Notiz 143—15} Æ bleibt, exquisiter bis 16 M — Mais (mixred): Verkehr und Cours- bewegung von sehr geringem Umfange 12{—; # In Chili- salpeter war der Grundton des Marktes die ganze Woche über ein [ustloser; Rotterdam, Hamburg und Antwerpen bleiben Verkäufer. Prima-Speise-Kartoffeln waren wenig gefragt, 23—3 M per 100 kg Cours — Roggenkleie 8i—9 #, Weizenkleie 7{— ; Æ sehr ruhig mit einigem Handel in zweiter Hand. — Spelz- dg hatte normalen Konsumabsaß zu behaupteten Preisen, Ae M bezahlt. Was Mebl anbetrifft, so scheinen die s ädereien ibren Vorrath erft völlig aufbrauchen zu wollen, evor sie zu neuen Einkäufen schreiten. Die Handelsmühblen unterlafsen daher einstweilen Angebote, die do für den Augenblick den Absay nicht fördern, sondern nur zum Druck des Marktes führen würden. Wir lassen hiesiges Weizenmekl Nr. 0 33z—34 4, Nr. 1 30—31 , Nr. 2 294—26 Æ, Nr. 3 24}4—254 M, Nr. 4 21—22 M, "r. 5 17—18 A Mil{brot- und Brotmehl im Verbande 544—-7 #4, norddeutshe und westfälishe Weizenmehle Nr. 00 bleiben à 25 ab Müble in Umsay. Berliner Roggenmehl stramm gebalten, ab Bahn Magdeburg Nr. 0 25,40 4, Nr. 0/1 2390 4, Nr. 1 22,40 frei Ufer Frankfurt a. M., Mainz u. Mannheim ca. 1,25 4 theurer, (exquisite Marken ca. È # höôber). Obige Preise verstehen sich per S. Æ M is, Zusa aus ees aa Stationen.
5 ford, 7. November. . T. B.) Wolle feft, ruhi feine Kolonialwolle thätig, Garne und Stoffe stetig. A ON,
Wr ry Auslande. . Italien. 18. November, 2 Uhr. Neapel. X M: E teserung von 60 000 m fablrothen Baumwollengewebes Zelten und von 20 009 R baumwollenen Ünkerhosen; E E je 700 Lire. âheres zur Einsicht beim „Reichs-
Territorialdirektion des
. II. Spanien. 31, Januar 1890. Ministerio de la Guerra zu Händen des Presidente de la Junta superior consultiva de Guerra, Madrid: Einreichung einer Zeichnung und Beschreibung eines Soldatenbettes mit Matraze, welhes den Soldaten vor Er- fältung \chüßt, einfa und dauerbaft zusammengestellt, leiht rcinigungsfäbig ist, möglichst wenig Raum einnimmt und \ich Mie billig stellt. L vers des von dem Kriegs- N erium angenommenen Modells wi i ämi 5000 Peseten erbalten, s wird eine Prämie von Näberes in spanisher Sprache beim „Reichs-Anzeiger *.
Verkehrs - Anstalten.
Se ndon® §8: Novéiber. (D.T. B) Castle „Dampfer
Grantully Castle“ hat gestern auf der Heimreis i e d 1 | mreise Madeira passirt. Der Casile-Dampfer „Drummond Castle“ ist am Mitt- woch von Capetown auf der Heimreise abgegangen.
Theater und Musik.
; ___ Sing-Akademie.
Das erfte der drei Abonnements-Concerte der Herren E. Sauret und H. Grünfeld fand gestern im Saale der Sing-Akademie unter sehr zablreiher Betheiligung des Publikums ftatt und war über- wiegend den modernen Erzeugnissen der Tonkunst gewidmet. Das seltener gehörte Trio (op 50) von Tichaikowvéky, eine Kombvposition, die, rei an melodischer Erfindung und an interessanten Rbythmen, do nit die Größe des Stils der klassishen Vorbilder erreiht, er- öffnete den Abend. Die Ausführung von Seiten des Pianiften Hrn.
Dr. Jedliczka und der beiden Concertgeber war ei
A 10 1 l eine vorzügliche. In Solovorträgen kam noch das dur Wärme des Ausdruds und glänzende Tehnik #ch auszeihnende
Violinspiel des Hrn. Sauret besonders zur Geltun ¡war in sehr gefälligen Piecen von Sauret und Wioriamat Rauscender Beifall folgte diesen Vorträgen, der auch dem Cellisten Hrn. Grünfeld für die meisterhafte Ausführung mehrerer Komposi- tionen von Moszkowski, Grünfeld und Fitzenbagen zu Theil wurde. Außer einigen sehr gelungenen Klaviervorträgen des Hrn. Dr. JIedliczka unter denen wir die wenig bekannte Phantasie und Fuge (F-dur) von Ioh. Ernst Bach besonders hervorbeben, trug die Concertsängerin rau Clara Sculz-Lilie (aus Genf) noch mebrere Lieder von ). v. Senger, Brahms, Schumann, Schubert und Reinecke mit sehr langvoller und umfangreiher Stimme vor; jedo blieb eine größere Wärme des Autdrucks mitunter zu wünschen. Lebhafter Beifall folgte au ibren künstleris@en Leistungen. Die sichere und sehr eingehende Klavierbegleitun des Hrn. I. Sthlar verdient volle Anerkennung. Am Sonnabend, 9. November, Abends 74 Uhr, findet ein Concert E r und S Tee, am Dienstag, 12. No- , der erste Kammermusik-Aben rus ser, Nicki E R N f d von Kruse, Moser, Nicking i Philharmonie. Am Donnerstag, 14. November, veranstaltet der Sängerbund Oa d; Concert iee Mitwirkung von Fr. Prof. en von Asten rn. Prof. i Begutver G Prof. Emmanuel Wirth und Hrn. Hans __ CGConcerthaus. _ Fr. Betty Waibel wird am Sonnabend, den 8. November im Concerthause die Arie aus der Oper „Wilhelm Tell* von Rossini fingen. Hr. Prill wird a. Andante aus dem Concert für die Flôte von Molique, d. Valse Op. 64 von Chopin und Hr. Richter „Am R B e R Nea dor LIs, Dortrnsen. Das Ortester n ) mann, Beethoven, agner, Liszt, u. f. w. zur Aufführung. , R BEE
Von dem Großherzog von Mecklenburg - Schwerin ist na einer Mittheilung. der „Medckl. Nachr.* der Riel regt hen Kammer- und Kaiserlich Königlih ösfterreihisckcen Hofopern- sängerin Fr. Minnie Hauk, Primadonna der italienishen Oper von Covent Garden in London, die von dem hochseligen Große berzog am 28. Februar 1859 gestiftete goldene Medaille ver- liehen worden.
M Mannigfaltiges. dem Magistrat und den Stadtverordneten von Berlin ist, dem „W. T. B.“ zufolge, auf die anläßlih der Vermählung Zhrer Königlichen Poel der Prinzesfin Sophie a iei Ma S An und Königin erihtete wunsh-Adresse das folgend Sal iee zugegangen : H e eIn gewohnter Anhänglichkeit haben der Magistrat und die Stadtverordneten von Berlin Mi au diesmal, aus Veranlassung der Feier der Vermählung Meiner Tochter, der Prinzessin Sophie vis E mit dem Kronprinzen von Griecenland, mit theilnehmer- en Worten beglückwünscht, die Mir gerade jeßt, v i unendli wohlthun. O Möten die ausgesprochenen Wünsche dem jungen Paare di Vorbedeutung für eine glücklihe Zukunft werden. E Wel(hen Antheil ¿wei Fürstenhäuser, zwei Nationen an der eben geschlossenen Verbindung genommen haben, bekundet allseitige auf- ridtige Theilnahme. Nächst dem Segen des Himmels erflebe Ih
für die neu Vermählten den des heimgegangenen, in Gott ruhenden
D. e.D.0-.0