1889 / 282 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Nov 1889 18:00:01 GMT)

is

ams

c Tr R 2 Fi A” X. E L E E es Ein, 2e e d P en: R M

sie ferner die lieblihe Idylle von Shulhoff und die hromatischen Variationen von Georg Bizet, eine neue, sehr reizende Kom- position, in der die chromatischen Bässe in sehr sinnreiher Weise harmonisch verwendet werden. In einer artistishen Etude von Godard, die der Künstlerin zugeeignet ist, hatte sie \hließlih noch besondere Gelegenheit, die virtuose Seite ihres Spiels zur Geltung zu bringen. Durch den lebhaften Beifall des freilih nicht sehr zablreich erschienenen Publikums bewogen, fügte sie noch ein kleines Salonstück hinzu. Philharmonie.

Der zweite Kammermusik-Abend der Hrrn. Prof. Barth, de Ahna und Hausmann war nur den Werken Joh. Brahms' ge- widmet und brachte das wundervolle Trio (op. 101), die Sonate (op. 108) mit Violine, die F-dur-Sonate mit Cello (op. 99) und das beliebte Quartett (op. 25) zum Vortrage, an welchem sich noch Hr. Prof. Wirth betheiligte. Die Ausführung des ersten von uns gehörten Theils des Programms, der das Trio und die "anstatt der Violinsonate vorausgeschickte Cellosonate enthielt, war eine in jeder Beziehung vollendete. Daß der hierauf folgende lebhafte Beifall auh den andern Leistungen dcs Abends zu Theil ge- worden ist, glauben wir nicht bezweifeln zu dürfen. Erfreulih war die Beobachtung, daß auh der Veranstaltung von Kammermusßik- Abenden die Akustik des Saales schr günstig ist.

Mannigfaltiges.

Offizieller Jagd-Rapport.

Die von Sr. Majestät dem Kaiser und König am vorigen t und Sonnabend in der Kolbiß-Leßlinger E abgehaltenen H ofjagden verliefen, vom herrlihsten

etter begünstigt, glatt nah dem Programm.

Außer Sr. Majestät Hof, dem Ober-Hof- und Haus- marschall von Liebenau, Hausmarschall Freiherrn von Lynker, Ober-Stallmeister von Rauch, General-Adjutanten von Wittich, den Flügel-Adjutanten Majors von Scholl und von Hülsen, sowie dem General-Arzt Dr. Leuthold, nahmen als Gäste Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrih Leopold von Preußen, Jhre Hoheiten die Herzöge von Sachsen-Altenburg, Anhalt und Schles- wig-:Holstein, die Prinzen Maximilian von Baden und Albert zu Sachsen - Altenburg, die Staats - Minister Dr. Freiherr von Lucius und Dr. von Boetticher, der Minister des König- lihen Hauses von Wedell, der Chef des Generalstabes der Armee Graf Waldersee, die Chefs des Militär- und Civil- kabinets General: Lieutenant von Hahnke und der Wirkliche Geheime Rath Dr. von Lucanus, General à la suite Graf Wedel, Ober-Landforstmeister Donner, die Commandeure des IV. Armee-Corps und der 7. Division General-Lieutenants von Hänish und von Arnim, der Ober-Präsident von Wolff, der Regierungs-Präsident Graf Baudissin, die Grafen zu Stolberg-Roßla und von der Asseburg, sowie eine rofe Anzahl anderer Herren aus der Provinz Sachsen — im Ganzen 42 Schüßen — Theil.

Vom Vize: Ober-Fägermeister vom Dienst Freiherrn von Heintze, Ober-Forstmeister von Kalitsch und Forstmeister Hau- schild auf dem Schloßhofe empfangen, trafen die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften am Donnerstag Abend gegen 8/4 Uhr in Leblingen ein, nahmen zunächst die Abendtasel ein und verweilten dann noch längere Zeit im Jagdsaal.

Freitag früh 71/2 Uhr wurde zum Wecken geblasen, eine Stunde darauf zur Jagd aufgebrohen und nach anderthalb- ftündiger Fahrt durch den bei volikkommener Windstille im Rauhreif prangenden Wald das Rendez:-vous zum ersten Jagen, einer in der Oberförsterei Kolbiy (Oberförster Zinnius) ver- rihteten Lappe, auf Damwild erreiht. Um 12 Uhr wurde das Frühstück im Jagdzelt, welches unter alten Eichen und

Linden aufgestellt war, eingenommen und die Strecke des JZagens, zu der sih nach Tausenden zählende Zuschauer ein- gefunden hatten, denen indessen das Lob bester Ordnung nicht vorenthalten werden soll, besichtigt.

Ein zweites mit hohen Zeugen theilweis abgestelltes Lapp- jagen aur Damwild an den Taubenlöchern der Oberförsterei Planken (Oberföster Bekuhrs) und die Stredcke dieses Jagens am hochlodernden Feuer beschlossen den ersten Jadtag.

Abends 7 Uhr fand die Tafel im Jagdschlosse statt.

Der Sonnabend Lane, da die Sonne den Nebel {on früh vollständig durchbrach, noch s{höneres Wetter; der Auf- bruch zur Jagd erfolgte wiederum um 81/2 Uhr.

Am nit sehr entfernt gelegenen Stämmsol der Ober- försterei Leglingen (Oberförster Axt) war das erste Jagen, eine Suche mit der Findermeute auf Sauen im abgestellten Distrikt, verrichtet. hm folgte ein Jmbiß im Fagdzelt, die Strecke des Saujagens, ein Lappjagen mit halsförmiger Ab- stellung in hohem Zeuge auf Damwild an der Schmerkuhle und gegen 21/2 Uhr die Strecke dieses Jagens.

Die Gesammtstrecke beidet Jagdtage ergiebt: 137 une 156 Schaufler und 374 Stück Damwild, und davon erleglen : 4,

Se. Majestät der Kaiser und König: 39 meist recht starke Schaufler, 20 Stück Damwild und 26 durhweg grobe Sauen;

Se. Königliche Hoheit der Fu Friedrih Leopold von Preußen: 17 Schaufler, 34 Stück Damwild und 9 Sauen ;

Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg: 11 Schauf- ler, L E und 5 A i 4 Chat Sina

e. Hoheit der Herzog von Anhalt : aufler, tü Damwild und 22 Sauen;

Se. Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig- Holstein: 3 Schaufler, 35 Stück Damwild und 18 Sauen ;

Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Maximilian von Baden: 4 Scaufler, 14 Stück Dammwild und 6 Sauen;

Se. Hoheit Prinz Albert zu Sathsen - Altenburg : 9 Schaufler, 53 Stück Damwild und 24 Sauen.

Die Tafel fand um 4 Uhr im Jagdschlosse statt und er- folgte die RücCkehr in Berlin um 9 Ühr Abends.

Mittwoch, den 27. d. M., findet Königliche Parforce- Jagd statt. Stelldihein Mittags 1 Uhr zu Jagdshloß Grunewald, 11/5 Uhr an der Saubucht.

____In Berlin hat \ich soeben ein „Verein ehemaliger Ein- jährig-Freiwilliger der Kavallerie* gebildet, dessen Tendenz es nah Paragraph 1 seiner Satungen ist, das geistige und gesellige Leben, vaterländishen Sinn, sowie die Liebe zum deutschen Heer unter den Kameraden zu pflegen und zu fördern. Da der Verein si erst vor einigen Tagen gebildet hat. fo ist es sein Bestreben, zunächst Mit- glieder zu gewinnen, um seine Fahnen oder, ktesser gesagt, Standarten überall in Ansehen zu bringen. Hr. Verlagsbuhhändler Victor La- verrenz, S 32 parterre, ist gern bereit, die Anmeldung von Mitglieder-Aspiranten entgegen zu nehmen, und bittet dieselben, ihn in den Stunden von 9—12 des Sonntags Vormittags zu besuchen.

Hanau. (Fkf. Journ.) Das leßte Opfer der Explosion, Martha Linke, von der Pulverfabrik, ist nun auch am 21. November, Morgens #3 Uhr durch den Tod erlôft worden.

___ Ems. (Rh.-Westf. Zta.) Professor Otto-Berlin hat für das in Ems projektirte Kaiser-Wilhelm-Denkmal ein einen Meter hohes Modell angefertigt, welches den Kaiser in Civilkleidung darstellt, wie er si in Ems auf der Promenade stets gezeigt. Die eine Hand fügt si auf den Stock, die andere bat einen Finger zwischen die Knöpfe der Weste geshoben ; Professox Otto wird dem-

nächst je einen Kostenanshlag für die Ausführung der Modelle in Marmor und Bronze eirliefern.

Essen a. d. R. (Rh.-Wesif. Ztg) In der Zehe „Schlägel u. Eisen“ hat am 22. November eine Beschädigung der Schachtzimmerung stattgefunden, in Folge deren 250 Berg- leute, welde am Freitag Nachmittag eingefahren waren, erft am Sonnabend Abend, und zwar wohlbehalten, wieder ausfahren konnten.

Elberfeld, 24, November. (Elbf. Ztg.) Im Sozialisten- Kongreß wurde gestern die Beweisaufnahme fortgeseßt. Heute fand keine Sitzung statt; das Gericht hat die Bestimmung getroffen, den leßten Tag jeder Woche für seine Berathungen zu reserviren, um das Resultat der in der Woche gepflogenen Verhandlungen zusammen- zustellen. ‘Am Montag wird das Zeugenverhör fortgeseßt.

Joachimsthal, 21. November. (Dts. Tagebl.) Der Kaiser von Rußland hat sämmtlihe Förster der Oberförsterei Reiersdorf durch Uebersendung von Brillantringen bezw, Manschettenknöpfen ausgezeichnet.

Osnabrüdck, 21. November. (Hann. Cour.) Der hiesige. Ver- band der deutshen Kriegerfehtanstalt, welcher bekanntli den Zweck verfolgt, durch Sammeln freiwilliger Beiträge Waisen- kindern ehemaliger Soldaten Aufnahme und Erziehung im Waisen- hause zu Römhild (Meiningen) angedeihen zu lassen, hatte in seiner leßten Generalversammlung beschlossen, den Fürsten von Bismarck zum Ehrenfechtmeister zu ernennen und ihm ein diesbezügliches Schreiben übersandt. Heute Abend ist nun ein Schreiben, datirt Friedrihsrubhe, 20. November, eingetroffen, worin der Geheime Legations-Sekretär von Biauer mittheilt, da der Fürst sih mit der Ernennung dankend einverstanden erklärt und den \egensreichen Be- \trebungen der Fechtanstalt fernerhin Gedeihen wünscht.

Karlsruhe, 22. November. (Karlsr. Ztg.) Der Verwaltungs- rath des Badischen Hauptvereins der Deutschen Luther- ]stiftung hat in seiner Versammlung vom 16. Oktober d. J. beschlossen, aus den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln 7Stipen- dien von je 100 M als Erziehungsbeiträge für Söhne und Töchter evangelischer Pfarrer und Lehrer zu vergeben und weitere 13 Meldungen um solhe dem Centralverein der Lutherstiftung in Berlin zur Berücksichti- gung zu empfehlen. Die Ausfolgung der erstgenannten Beträge hat bereits zu Luther's Geburtstag stattgefunden, über die leßteren Anträge ist eine Entscheidung niht vor Anfang Dezember zu erwarten.

London, 19. November, (A. C.) Unter den für das kommende Jahr gewählten Bürgermeistern englisher Provinzialstädte be- finden sich auch zwei Deutsche, und zwar Hr. I. H. Schmit für Croydon und Hr. Gold\chmidt für Nottingham.

London, 23, November. (A. C.) Der Leiter des König- lichen Laboratoriums, sowie der erste Werkführer der Patronenfabriken im Woolwicher Arsenal sind plöglich ihres Postens enthoben worden, angebli, weil sie einem Privat- fabrikanten das Geheimniß der Herstellung von rauchlosem Pulver verrathen haben.

Washington, 22. November. (A. C.) Der S{hleppdampfer „Fearleß“" ist an der Mündung des Flusses Umpqua in Oregon gescheitert, wobei 12 Personen ertranken. Der Dampfer , Man- hattan“, von New-York nach Richmond unterwegs, mit einer Mannschaft von 32 Leuten und 3 Zwischendeckpassagieren, st ieß mit einem Schooner zusammen, in Folge dessen er sank, wobei 18 Mitglieder der Mannschaft und die drei Passagiere ertranken.

__gKaico, 23. November, (A. C) Im Suez -Kanal unweit Timsah fand am 22. d. M. ein Zusammenstoß zwishen einem Dampfboot des englishen Truppenschiffes „Serapis* und einer B arke statt. Das Dampfboot kenterte und von seinen 18 Insassen ertranken zwei, darunter ein englischer Garde-Dragoner-Lieutenant, der Passagier an Bord des „Serapis“ war.

T E

| der „Perser“ | zu vollenden und alsdann nah Atben zu \icken.

Wetterbericht vom 24. November, Morzens s Uhr.

19

des Prosper Mérimée. Tanz von Paul Taglioni.

Dirigent: Kapellmeiter Kahl. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus, 257. Vorstellung. Die Quizow's.

Vaterländisbes Drama in 4 Aufzügen von Ernst

Mittwoch: Opernhaus. 243. Vorst. Gioconda. Oper in 4 Akten von A. Ponchielli. Text von Tobia UVebersezung von C. Niese. Ballet von

Scauspielhaus, 258. Vorstellung, Die Räuber. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang

Deutsches Theater. Dienstag: Nächstenliebe.

Mittrooch : a Seit, der Wildnif:. acbeth.

Berliner Theater. Dienstag: Montjoye, der Mittwoch: Die wilde Jagd.

Tesfing - Theater. Dienstag: Der Zaun- gaft. Lustspiel in 4 Akten von Oscar Blumenthal. Mittwoch: Zum 1. Male: Die Ehre. Schau- spiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. __ Donnerstag: Der Fall Clémenceau. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d’Artois.

Wallner-Theater. Dienstag: Zum 1. Male: Koko. Posse in 3 Akten von Alex. Bisson. Deutsch Vorher: Zum 1. Male: Der Scheidungsgrund. S{ch{wank in 1 Akt nach dee von E. Pansa und C. Pauli.

_ Uebersicht der Witterung. Während über Nord-Deutschland der Luftdruck ein niedriger ist und eine tiefe und sehr umfangreiche Depression über den nördlichen Meeren lagert, bat sich über dem südlichen Europa der Luftdruck in einer Höhe über 776 mm erhalten. Bei gradlinigem Verlauf der Jsobaren über Europa is daher eine

südwestliche

Luftstrômung

vorherrschend. Ueber

Central-Europa ist die Luftbewegung noch \{chwach und das Wetter azdauernd theils heiter, theils

neblig.

Im deutschen Binnenlande herrs{cht Frost-

wetter, an der Küste ist die Temperatur etwas gestiegen, auch fiel daselbst vereinzelt Regen.

Deutsche Seewarte.

E Theater - Anzeigen.

Mittwoch und folgende Tage: Koko. — Der Scheidungsgrund.

Pictoria-Theater. Stanley in

Afrika. Zeitgemälde in 11 Bildern von Alex.

Mos;kowski und Rich. Nathanson. Musßik von C.

A. Raida. Ballet von G. Severini. Anfang 7# Uhr. Mittwoh: Dieselbe Vorstellung.

Dienstag:

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater.

Dienstag: Mit neuer, glänzender Ausstattung : Zum 34. Male: Der Poleugraf. Operette einem G. de Grahl’shen

in 3 Akten, pas Entwurfe von Richard Genée und J. Fritsche. Musik von Louis Roth. Jn Scene geseßt von

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- | Julius Frische. Dirigent: Kapellmeister Feder- haus. 242, Vorstellung. Carmen. Oper in | mann. Anfang 7 Uhr. 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry | Miltwoh: Der Polengraf.

Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer Novelle

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg. Dienstag: Zum 32, Male: Sqchwieger- mama. (Belle-maman.) Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou und Raimund Deslandes Deutsch von Ernst Schubert. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7# Uhr.

Mittwoch u. folgde. Tage: Schwiegermama.

Central-Theater. Direktion: Emil Thomas.

Dienstag: Zum 75. Male: Leute von Heute. Gesangsposse in 4 Akten von Jean Kren und Fritz Brentano. Mußk von G. Steffens. Jn Scene geseßt vom Direktor Emil Thomas. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Mit durchweg neuen Bildern: Das lachende Berlin.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72.

Dienstag: Zum 97. Male: Flotte Weiber. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Gouplets von Guftav Görß. Musik von Franz Roth. Anfang 73 Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Urania, Invalidenstraße 57/62, geöffnet von

12—11 Uhr. — Dierístag, von 1—7 Uhr: Der neue Phonograph. Abends 74 Uhr: Von der Erde bis zum Monde. — Abends 8 Uhr im Hörsaal : Phonographisch-telephouishe Musik- aufführuug.

Circus Renz, Karlstraße. Dienstag, Abends

7 Ubr: Bacchus und Gambrinus, oder der Sieg des Champagners. Große komische Pantomime mit Tänzen und internationalen Charakterbildern, arran- girt und in Scene geseßt vom Direktor E. Renz. — 4fahe Fahrshule. — Die beiden arab. Voll- blutpferde Emir- und Bim-Baschi als Gastronom- i in Freiheit dressirt und vorgeführt von Hrn. ranz Renz. — Auftreten der Schulreiterin Frl. Guerra. — Die Konkurrenz-Parforce-Reiterinnen A Natalie Shumann und Frl. Gierah, sowie onkfurrenz-Jockey-Reiterinnen Geshw. Meers. — Auftreten der beiden großartigen Jockey-Reiter Mel- ville und Orford. — 2 Jongleure zu Pferde von den Herren Artizelli und William. — Mr. Metgeh mit seinem höchst komischen dressirten Esel. Mittwoch: Vorstellung.

Concert - Anzeigen.

Sing = Akademie. Dienstag, 26. Nov. :

T von Marie Jeanne Arbeau. Anfang r.

Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse). Karl Meyder-Concert. Ouvert. „Beatrice“ v. Ber- nard. „Leonore II.* v. Beethoven. „Stradella* v. Flotow „Souvenir de Moscou“ f. d Violine v. Wieniawsfi, vorgetr. v. Hrn. Concertmstr. Queeckers. R: f. Piston v. Wolff, vorgetr. v. Hrn.

iter.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Klara Rabe mit Hrn. Kunstgärtner Joh. Brüggemann (Danzig). — Frl. Helene Bornemann mit Hrn. Kaufmann Georg Krentler (Berlin— Rathenow).

Verehbeliht: Hr. Rechtsanwalt Stephan Ger- hard mit Frl. Adele de- Jonge (Berlin). — Hr. Emil Ladewig mit Frl. Bertha Nihterlein (Rathenow). — Hr. Alfred Vüllen mit Frl. Maria Becker (M.-Gladbah). — Hr. Reinhold Richter mit Frl. Klara Härtler (Breslau). — Hr. Dr. med. I. Bodenbach mit Frl. Maria Fellenz (Kochem). — Hr. Hauptmann Georg von Kommerstaedt mit Frl. Clementine von Römer (Fraureuth).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister von ape (Berlin). — Hrn. Prof. A. Müller

era).

(Königs — Hrn. Amtsgerihts- Assistenten H. Kramer (Breslau). — Hrn. Gerichts-Affessor Dr Goebel (Siegen). — Hrn. Frz. Schmitten (Burgwaldniel), — Eine Tochter: Hrn.

Pfarrer Müller (Leßnau). — Hrn. C. Daume (Kleinlanken). — Hrn. Rittmeister von Berger (Berlin) — Hrn. Werner von dem Knesebeck- Cossin (Gartow). — Hrn. Eduard Wennberg (Berlin). — Hrn. Julius Gabriel (Berlin).

Gestorben: Frau Eleonore Barkowski, geb, Tramp (Berlin), — Hrn. Hermann Malz Tochter Friedhen (Berlin). — Hrn. Landrichter Goldmann Tochter Helene (Stuttgart), — Frau Geheimrath Dr. Agathe Lucht, de Sivers (Altona). — Hr. Postamtsvorsteher Alex. Gradke (Warlubien). — — Frau Pastor Dr. Marie Hilmer, geb. Petri (Hannover). — Hrn. Freiherrn von Kraul Sohn Egon (Glogau). — Frau Wwe. Katharine Bach, geb. Riderlen (Reutlingen). — Hr. Ritterguts- besißer Wilhelm von Görne (Wallbruch). — Frau Bürgermeister Oesterley (Göttingen). — Frl. An- tonie du Trossel (Potsdam).

Rédacteur: Dr. H. Klee.

Berlin:

Verlag der Expedition (S ch ol z).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen

(einschließlih Börsen - Beilage).

(17243)

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

0 282.

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 25. November

Kunft und Wifseuschaft.

[s Termin für den zweiten im laufenden Semester in L atn f Seminarlehrer abzuhaltenden Kursus über Ge- undheitslehre und Heilgymnastik hat der Kultus-Minister die Zeit vom 13. bis 25. Januar k. Is. bestimmt. :

— In Stuttgart starb am 21. November nah längerem Leiden die beliebte Jugendschriftstellerin Louise Pichler, welche si durch eine große pahl vaterländisher Romane und Erzählungen einen Namen gemat bat. E :

— Der Erbprinz von Sachsen - Meiningen hat ein zweites Stück der griechishen Klassiker in Musik geseßt, die Bacchhantinnen des Euripides. Der Prinz versprach dem Athener Kapellmeister Xanthopulos, welcher die musikalishe Einübung so jehr zur Befriedigung des Fürstlihen Komponisten geleitet hatte, das Werk nah seiner Rückkehr nah Deutschland sofort

M a B L Sine Ans

Stüdes soll, wie die M. „Allg. Ztg.“ mittheilt, im Februar E und der Erbprinz bat versprohen, wenn es ihm möglich sei, hierzu nohmals nah Athen zu kommen. : :

— Die von dem verstorbenen Sriftsteller Rubehn in Wriezen esammelten Alterthümer, besonders heidnische Grabgefäße mit Bronzen, Steingeräthe, mittelalterlihe Fundstücke und Glas- und Steingutgefäße, find, laut Mittheilung der „Berl. Börs.-Ztg.*, von dem Märkischen Provinzial- Museum käuflich erworben

den. Z i A Die Johanniterkirche in Mülhausen i. E., das älteste Bauwerk der Stadt, aus dem 14, Jahrhundert stammend, soll nunmehr abgebrochen werden. Auf Veranlassung mehrerer Mit- glieder des Uusée historique wurde, wie die „Straßb. Post“ mittheilt, das ehrwürdige mittela!terlihe Bauwerk von Sachverständigen unter- sucht, wobei sih berausstellt-, daß dasselbe im Innern eine große Anzahl von bildlichen Darstellungen aus dem Arfange des 16. Jahr- hunderts in Form von Frescogemälden birgt. Diese Wand- malereien stellen wahrs{einlich einen Todtentanz nah Holbein - \{em Muster dar. Man darf wohl voravsfeßen, daß die oben- genannte Gesell\chaft ihc Möglichstes zur Erhaltung dieses für Mülhausen so interessanten Bauwerks thun wird. / i

— Der Ingenieur-General Brine reiste am 16. November, na einer Mittheilung der „A. C.“, mit Bewilligung des britischen Kriegs- Ministeriums, begleitet von zwei Mitgliedern der Ballongesellschaft, von London na Gibraltar, um die Richtung der Lust- strômungen in der Meerenge in E Höhen zu untersuchen. In niederen Höhen geht die Strömung |\tets vom Atlantischen Ojean nah dem Mittelmeer. Die Untersuchung ist für die wisseaschaftliche Meteorologie von niht minderer Bedeutung als für die Luftsciffahrt. Die zwei Ballons, die General Brine mitnimmt, fassen 39 und 40 000 Kubikfuß Gas.

Land- und Forstwirthschaft.

Für die „Erste Allgemeine Deutsche Pferde- Ausstellung“, É j

welche vom 12. bis 22. Juni 1890 in Berlin auf Anregung des Unionklubs stattfindet, hat, laut Mittheilung der „N. A. Ztú.“, der Minister für Landwirthschaft, Freiherr Dr. Lucius von Ballhausen, das Ehrenpräsidium ükternommen. Das

räsidium besteht aus dem Herzog von Ratibor als Präsidenten, dem N von Ujest und dem Ober-Landstallmeister Grafen G. Lehn- dorf als Vize-Präsidenten. Als Ausstellungskommission fungirt der Repräsentanten-Auéshuß des Unionklubs, verstärkt dur eine Reihe kooptirter Mitglieder aus allen Theilen Deutschlands. Mit der un- mittelbaren Geschäftsleitung ist von Seiten der Ausstellungskommission beauftragt worden ein Direktorium, bestehend aus Freiherrn von

Als Ausstellungplay is das dem Staat gehörige Gelände unmittelbar am Stadtbahnhof „Zoologischer Garten“, das sog. „Hippodrom und Umgebung bestimmt.

Rußlands Ernte im Jahre 1889.

Nach den nunmehr vorliegenden amtlihen Ermittelungen tellen sich die tiite-Segeuniile im “E Rußland, wie die „St. Pet. tg.“ mittheilt, folgendermaßen : : : p Das i tee aateeio ergab im Allgemeinen eine Ernte, welche binter einer mittleren zurückblieb. Der größte Rayon in welchem die Ernte des Wintergetreides unbefriedigend ausfiel, umfaßt den ganzen Süden Rußlands. In diesen Rayon gehören: Alle südlichen Steppen- Gouvernements, die südwestlihen und Weichsel-Gouvernements, die westlihen Kreise der Gouvernements Kowno und Wilna, das Gou- vernement Grodno, einige Ortschaften der Gouvernements Minsk, Mohilew und Tschernigow, die Gouvernements Poltawa, Charkow, Kursk und Woronesh (mit Aus\ch{luß einiger Kreise), die südlichen Kreise der Gouvernements Tambow, Ssaratow und Ssamara, das Gouvernement Astrahan und das Uralgebiet. Jn den Grenzen dieses Rayons fiel das Wintergetrcide am \{chlechtesten aus in den südlichen Steppen-Gouvernements und in den centralen Gouvernements mit Schwanzerde, wo ein großer Theil desselben noch im Frühling um- epflügt wurde. : : q d A den einzelnen Getreidesorten ergab der Roggen im All- aemeinen ein Resultat, welches etwa (um 8 %%) unter einem mittleren teht. In den 49 Gouvernements des eucopäishen Rußlands (außer Archangel) fiel die Roggenernte folgendermaßen aus: ausgezeichnet (150 % und mehr) — im Gouvernement Orenburg; sehr gut (125 bis 149 2/0) — in drei Gouvernements; gut (105—124 %/g) — in 12; eine mittlere (95—104 °/6) — in 15; mittelmäßig (75—94 9%) — in 9; unbefriedigend (50—74 9/o) — in 5 und endlih \{chlecht (unter 50 9/0) — in 4 Gouvernements. — Der Ernte-Ertrag des Winter- weizens blieb hinter einem mittleren um 35 9/0 zurück. Cine s{lechtere Ernte des Winterweizens als die 1889er hatte wäbrend der lehten sieben Jahre nur das Jahr 1886 aufzuweisen. Die Ernte des Sommerweizens hat eine mittlere etwas überstiegen und kommt bei- nahe der Ernte des Vorjahres gleih. L

Roggen ergab im Jahre 1885 annäherungsreise 102 500 000 Tschetwert gegen 118 509 000 Tschetwert im Jahre 1888 und 125 000 000 Iscetwert im Jahre 1887; Winterweizen 7 000 000 Tschetwert gegen 18 700 000 TsHetwert im Jahre 1888 und 16 600 000 Tschetwert in Jahre 1887; Sommerweizen 26 800 000 Tschetwert gegen 31 000 C00 und 30 100 000.

Handel und Gewerbe.

Berlin, 22. November. (Amtliche Preisbfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hos- und Genofsen- \chaftsbutter Ia. 116—120 A, Ila. 112—115 A, IIIa. 107—111 b, do. abfallende 98—103 4, Land-, Preußische 85—90 #, Nepbrücer 88—93 #6, Pommer\he 88—93 6, Polnische 80—85 A, Bayerische Sennbutter 108—112 4, do. Landbutter 77—82 4, Schles. 390—25 5, Galizisbe 65—70 4 — Margarine 45—75 # —- Käse: Schweizer Emmenthaler 90—95 4, Bayerischer 70—75 A, do. Ost- und LWest- preußischer Ia. 70—75 Æ, do. Ila. 60—65 A, Holländer 79—85 M, Limburger 42—50 6, Quadratmagerktäse 25—30 # — S@hmalz: Pri:na Western 17 9 Ta. 44,00 4, reines, in Deutsch- land raffinirt 48,00—51,00 , Berliner Brotenschmatlz 50,00-—54,00 Fett, in Amerika raffinirt 43,00 4, in Deutschland. raffinirt 46,00—- 48,00 # — Tendenz: Butter: Geringere Nachfrage und stärkere Einlieferungen ließen Preise etwas nachgeben. Landbutter knapp und begehrt. E

B ce4in: 28, November: (Wochenbericht fürStärte, Stärke- fabrikate urd Hülsenfrüchte von Max Sabersfv.) Ia. Kar-

1889,

E

toffelmehl und Stärke 14—15 #, feuchte Kartoffelstärke loco und Parität Berlin 7,50 A, Frankfurter Syrupfabriken zahlen fret Fabrik Frankfurt a. Oder 7,40 4, gelber Syrup 17—17# #, Capillair- Erport 192—20 Æ, Capillair Syrup 18—19 Æ, Kartoffel- zucker Capillair 19—194 4, do. gelber 17}—18 4, Rum-Couleur

34— 36 M, Bier - Couleur 34—36 X, Dextrin, gelb und weiß, Ia, 27—28 Æ, do. sekunda 24—25 , Weizen- stärke (kleinst.) 38—39 s, Weizenstärke (großstück.) 40—41 K,

Hallesche und Sthlesishe 39—41 4, Schabe-Stärke 26—27 4, Mais- Stärke 30—31 #4, Reisstärke (Strahlen) 45#—47 #, do. (Stüden) 43 —44 4, Victoria-Erbsen 183—22 4, Kocherbsen18—22.4, grüne Erbsen 19—22 Æ, Futtererbsen 15—16 Æ, Leinsaat 22—24 #4, Linsen, große 40—50 M, do. mittel 30—40 4, do. fleine 20—30 Æ, gelber Senf 20—26 4, Kümmel 42—46 46, Mais loco 13#—14 46, Buch- weizen 15—16 #4, inländishe weiße Bohnen 19—22 #, breite Flahbohnen 23—26 Æ#, ungarische Bohnen 19—21 #, galizische und russishe Bohnen 17—19 #4, Hanfkörner 15—165 #, Leinkuchen 15—16} Æ, Weizenschale 10—10} #, Roggenêleie 10—10è #4, MRaps- tuen 16—17 4, Mohn, weißer 38—42 F, do. blauer 36—40 #, Hirse, weiße 19—21 # Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg. i

— Die außerordentlihe Generalversammlung der Pommer - schen Hypothekenaktienbank vom 23, d. M, hat den Vorschlag auf Liquidation der Bank einstimmig abgelehnt nnd dagegen die Vorschläge zur Reorganisation gleifalls einstimmig genehmigt

— Die Aktionäre der Gesellschaft für ShlesischeLeinen- Industrie (vormals C. G. Kramsta u. Söhne) werden jeßt auf- gefordert, ihre Aktien behufs Empfangnahme von 100. auf jede und Bewirkung des Zahlungsvermerkes dur Abstempelung, in der Zeit vom 10. Dezember cr. bis 14. Januar 1890, hier bei der Firma Georg Fromberg u. Co. einzureihen. Vom 12. Januar 1899 ab gilt der Nominalbetrag jeder Aktie — auch der niht eingercichten — auf je 1665 Thaler glei je 500 4 herabgeseßt.

— Die Firma F. A. Neubauer in Magdeburg, welche um die Mitte dieses Jahres in Verbindung mit der großen Zucker- krisis oft genannt wurde, bat in Folge der ihr in einem Schreiben der Aeltesten der Kaufmannschaft zu Magdeburg gemahten Vorwürfe, sie habe die ihr im Arrangirungs-Comité eingeräumte Vertrauens- stellung verleßt und das Verhalten des Hrn. Neubauer jun. fei ent- schieden zu mißbilligen, ein Rechtsgutahten des Hrn. Geheimen Justiz-Raths Dr. von Wilmowski und des Hrn. Geheimen Justiz- Raths Professors Dr. L. Goldshmidt in Berlin eingeholt. Beide Gut- achten fommen dahin übercin, daß jene Vorwürfe unberehtigt seien.

Wien, 23. November. (W. T. B.) Ausweis der ö st errei chi f ch- ungarischen Staatsbahn in der Woche vom 12. bis 18, No- vember: 843 455 Fl., Mehreinnahme 1207 Fl. :

Ausweis der Karl-Ludwigsbahn (gesammtes Neß) vom 11, bis 20. November: 255 159 Fl., Mindereinnahme 2363 Fl., die Einnahmen des alten Netes betrugen in derselben Zeit 200 170 Fl., Mehreinnahme 6642 Fl. e E

Glasgow, 23. November. (W. T. B.) Die Vorrätde von Roheisen in den Stores belaufen fich auf 266038 Tons gegen 1 028 407 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlihen Hochöfen 88 gegen 80 im vorigen Jahre

Paris, 23, November. (W. T. B.) Der Atckerbau- Minister Fayes hob in Folge von Swritten, welche die Vieh- hâändier von La Villette bei ihm unternommen hatten, die Anwendung des am 22, d. erlassenen Verbotes der Einfuhr von deutschem

«und ôsterreihischem Vieh über die schweizer Grenze bis zum

5, Dezember auf.

New-York, 23, November. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenea Woche eingeführten Waaren betrug 11 786 297 § oll davon für Stoffe 2730682 Doll, der Werth der Einfuhr in der Vorwoche betrug 8 973 897 Doll.,, davon für Stoffe

toffelstärke 16—17 A,

Hausen, Landrath Ulrih von Oerten und Oberst von Podbielski.

Ia. Kartoffelmehl 16—17 Æ, Ta. Kar- | 2649 268 Doll.

, Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen.

, C Aufgebote, Vorladungen u. dergl. . Verkäufe, Verpachtungen, Berdingungen 2c. :

. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.

Ma C5 D P

| Deffentlicher Anzeiger.

5, Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch. 6. Berufs-Genossenschaften. 7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften. 8. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. 9, Verschiedene Bekanntmachungen.

— S

1) Steckbriefe A und Untersuchungs - Sachen.

[47239] Beschluß. :

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen den Friedrich Wilhelin Otte, zur Zeit unbekannten Aufenthalt3, geboren am 17. Juni 1869 zu Brelingen, welcher hinreichend verdächtig erscheint, als Webipflihtiger in der Absicht, sih dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet ver- lassen, resp. nach erreihtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben — Vergeben gegen §. 140 des St.-G.-B — das Hauptverfabren vor der Strafkammer I. des Königlichen Landgerichts bierselbst eröffnet und in Gemäßheit des §. 326 der St.-P.O. das Vermögen des Beschuldigten mit Beschlag belegt. Die Unter- sucbungshaft wird niht angeordnet.

Hannover, den 16. November 1889.

Königliches Landgericht, Strafkammer 11]. a. Meder. v. d. Bek. Lindenberg.

[47238] Beschluß. Auf Antrag der Königli@den Staatsanwaltschaft wird das im Deutschen Reiche befindlihe Ver-

Apotkeker,

[47237] K. Staatsanwaltschaft Stuttgart. Vermögensbeschlagunahme.

Durch Beschluß der Strafkammer II. des K. Land- gerichts Stuttgart vom 29 Oktober 1889 ist das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen folgender abwesender Wehrpsflicbtigen: : E

1) Albert Fiuk, geboren 9. April 1866 in Stetten, K. Preuß O.-Amts Hechingen, Kaufmann,

2) Karl Friedri Heimsch, geboren 12. Oktober 1867 in Degerloch, O.-A. Stuttgart, Taglöhner,

3) Christof Friedrih Hiller, geboren 3. Dezember 13868 in Degerloch, O.-A. Stuttgart, Taglöhner,

4) Jakob Friedrih Jhle, geboren 23. Oktober 1868 in Kaltenthal, O.-A. Stuttgart, Fabrikarbeiter,

5) Paul Theodor Locher, geboren 22. Oktober 1866 in Bralkenheim, Schlossec,

6) Carl Hermann Maier, geboren 23. Februar 1861 in Backnang, früher Notariatskandidat, jeßt

gegen welche das Hauptverfahren wegen Verleßung der Wehrpflicht eröffnet ist, gemäß_ 1bs._ St.-G.-B. und 88. 326 und 480 St.-P.-O. je bis zum Betrage von 800 4 mit Beschlag belegt worden.

Stuttgart, den 15. November 1889. Staatsanwalt Cle §. A u f g

den 14. April 1891, Vormittags 115 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrich- straße 13, Hof, part, Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rehte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä- rung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 19. November 1886. :

Das Königliche Amtsgericht I. Abtheilung 48.

[8620] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Burg Nr. 11 846 über 262,34 4, ausgefertigt für Ernst Brösel, ist angeblich verloren gegangen, und soll auf den Antrag des Eigenthümers, Bäkergesellen Ernst Brösel, zum Zweck der neuen Ausfertigung amortisirt werden, i

Es wird daher der Inhaber des Buches aufge- fordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 4. De- zember 1889, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeineten Gerichte seine Rechte anzumelden und

140 Abs. 3

[47258]

das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erflärung desfelben erfolgen wird.--

Burg, den 4. Mai 1889. i Königliches Amtsgericht. [32213] Aufgebot.

Der auf den Namen der Hozspitalitin Marie Kühne zu Halle a. S. von der kreisständishen Spar- lasse des Saalkreises zu Halle a. S. ausgestellte über 10 Æ lautende Sparkafsenshein Nr. 202587 K ist angeblich verloren gegangen Auf Antrag der Frau Kühne wird derselbe hierdurch aufgeboten und der Inhaber des Sparkassensheins aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. April 1890, Vorm. 10} Uhr, an hiesiger Gerichtéstelle, kleine Steinstraße 8, Zimmer 31, anberaumten Termine denselben vorzulegen und seine Rechte beim unter- zeichneten Gericht anzumelden, widrigenfalls derselbe für fraftlos erklärt wird.

Halle a. S., den 23, September 1889.

Ausfertigung.

Königliches Amtsgeriht. Abtheilung VII.

ebot.

Nathdem die Nachforshungen nah dem rechtmäßioen Inhaber der untenbezeihneten, im Hypo-

mögen :

1) des Pferdeknechts\sohnes Hermann Wilhelm Grofemann, am 10. Oktober 1866 in Kaltwasser, Kreis Lüben, geboren,

2) des Wäcterssohnes Hermann Gustav Müller, am 18. März 1866 in Lerchenborn, Kreis Lüben, geboren, i

3) des Johann Carl Gustav Knappe, am 13. April 1866 in Mallmitz, Kreis Lüben, geboren, ;

4) des Knechtssohnes Johann Carl Wilhelm Döring, am 20. November 1866 in Mittel-Oberau, Kreis Lüben, geboren, : :

5) des Ernst Wilhelm Föhlisch, am 5. März 1866 in Nieder-Oberau, Kreis Lüben, geboren,

sämmtlich undekannten Aufenthalts mit Beschlag

legt. Lie nitz, den 16. November 1889. Königliches Landgericht, Strafkammer IL gez. v. Goldbeck. Koßmann. Junge. Ausgefertigt. Liegnitz, den 18. November 1889. Der Gerichttscreiber des Dingen Landgerichts.

(L. 8 Jaczkowsk

[47231] Bekauutmachung. O

Durch Urtheil der Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Zabern vom 13. November 1889 wurde die durh Beschluß desselben Gerichtes vom 31. Dezember 1888 gers Beschlagnahme des Vermögens des Josef Dietrich, geboren am 9. Ja- nuar 1868 zu Haegen, aufgehoben.

Zabern, 19. November 1889.

Kaiserlihe Staatsanwaltschaft.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[41477 Bee :

Die Frau Gmilie Behrndt zu Neu-Weißensee bei Berlin hat das Aulgtea der angebliG abhanden ge- kommenen beiden Aktien der Berliner Se maschinen-Fabrik, Actien-Gesellschaft, vorm. Sentker, Nr. 1593 und 1594 über je 300 „4 bean- tragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefor- , \päteftens in dem auf

| thekenbuche des K. Amtsgerihts Schrobenhausen eingetragenen Forderung fruchtlos geblieben und vom

der leßten auf diese Forderung sich beziehenden Handlung mebr als dreißig Jahre verstrichen sind, E biermit auf Antrag des dermaligen Besitzers des hypothecirten Anwesens die öffentlihe Aufforderung zur

festgeseßt.

Anmeldung innerhalb sech8 Monaten an alle Diejenigen, welche auf die Forderung ein Recht zn haben ailen, ene die Forderung für erloscven erklärt und im Hypothekenbuche gelö\{t würde. Der Aufgebotstermin wird auf Montag,

den 30. Juni 1890, Vormittags 9 Uhr,

Datum des

Eintrags. Besiger.

| | dessen

gartner.

14. Novbr. 1825. | Karl Lorenz und | Ghefrau | Maria Baum-

Hypothekenobjekt. | Bezeichnung der Forderung.

Anwesen Hs.-Nr. 52 zu | 61 Fl. 30 Xr. erhobener Grbschafts- Volkersdorf. (H. B. für antheil von der aan Volkersdorf Bd. I.S.29.) Katharina Thaller von Illmünster.

Schrobenhausen, den 15, November 1889.

Nonguer Paget, nk.

(L 9.) / Für den Sleihlaut mit der Unterschrift:

Gerichts\chreiberei des K. Amtsgerichts Schrobenhaufen. (L. 8.) ZwadlL.

1889 / 282 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Nov 1889 18:00:01 GMT) scan diff