1889 / 284 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Nov 1889 18:00:01 GMT) scan diff

S

Theater und Musik. Berliner Theater.

Ecegaray’s neues Schauspiel „Schlehte Rasse“, das am Sonn- Diese

. zum ersten Male in Scene geht, erlebt damit seine überhaupt erfte Aufführung in Deutschland. Die Besetzung des Stücks ist in vielfacher Hinsicht eine sehr interessante ; Schneider, die ihr frisches Talent bis) er nur in kleinen Partien zur Geltung bringen konnte, tritt hier zum ersten Male in einer großen

abend, den 30. d. M

Rolle vor das Publikum, und das neuengagirte

Precbtler spielt eine größere moderne Rolle. Die übrigen Hauptrollen des Stücks werden von Nuscha Bugte, Antonie Baumeister, Arthur

Kraußneck und Walter Conrad dargestellt. Wallner-Theater.

Gestern Abend gelangte die dreiaktige Posse Alexander Bisson in der Ueberseßzung von Emil Neumann zur ersten Aufführung und wurde vom Publikum verdientermaßen ab- gelehnt. Die breite und geistlose Exrposition des ersten Akts erregte Stil ecinec Circus- parodie gehaltenen Aft troß eines komishen Schlußeffekts, nit über- wunden werden konnte, und der dritte Akt begegnete allgemeiner Opposition, da er an Flachheit und Wirkungslosigkeit die vorhergehenden noch übertraf. Es verlohnt nicht, den Inhalt des Stücks wieder- zugeben; es mag: vielwehr die Bemerkung genügen, daß „Koko“, der Titelheld, der ein Negerkönig sein soll, nur ein verkleideter Pariser ist. Die Darsteller gaben \sih auf ihren von Anbeginn verlorenen Posten erkennbare Mühe, zu retten, was zu retten war. Hr. Gut- bhery entwidelte als alter-junger Ehemann seinen vollen Humor. Den König „Koko" gab Hr. Meißner mit derber und herber Komik. Fr. Shramm machte aus der Nolle einer emanzipirten alten

so starke Langeweile, daß sie vom zweiten, im

ungfer das Mögliche, ohne aber mit derselben die Wirkungen erzielen zu können.

Eiwas günstiger gestaltete sh der Erfolg des vorhergehenden einaktigen Shwanks „Der Scheidungsgrund*, welhen die Hrrn. Eugen Pansa und Carl Pauli na „einer französischen Fdee“ bearbeitet haben, Die kleine Handlung dreht sih um einen Zwist zwischen einem

jungen Ehepaar; der Hauptwit besteht darin, daß

die Zimmer jagt; diesem Rennen \{ließen fih nach und nah Die freundlihe Aufnahme

Schwiegermama und Schwiezgerpapa S des kleinen Werks ist zum größten Theil dem

temperamentvollen Spiel des Frl. E, Lehmann zu danken

Am Donnerstag bleibt das Wallner-Theater geschlossen. Am Freitag gelangt die Novität „Nervö8s“, Schwank ia 3 Akten von G. von Moser und Otto Girndt, zum ersten Male zur Aufführung. Den Anfang der Vorstellung bildet der einaktige Schwank von Eugen

Panjsa und Carl Pauli: „Der Scheidungsgrund*. Central-Theater. Zu Ende dieser Woche wird das

(„Guten Morgen, Herr Fischer“), _Vâdckerjunge Dorothea“), Rentier Schulze (, Pechschulze*) und

bisher den „Imipressario Brüller*. Außerdem sind in dem Quodlibet vertreten „Körk und Guste“, „Beckers Geschichte“ und „Die Näherin“.

An der Darstellung sind alle ersten Kräfte des betheiligt. Sing-Akademie. é

_ Die grofte Zahl der Klavier-Abende, die uns Gelegenheit geben, die Virtuosen aller Länder kennen zu lernen, ist wieder um einen ver-

„Lachende Berlin“ in einer ganz neuen Bearbeitung mit durchweg neuen Einlagen wieder auf- genommen. Die bisherigen Possen-Szenen sind dur eben fo lustige Bilder aus theils alten, theils neuen erprobteu Possen erseßt. Hr. Direktor Tbomas spielt vier neue Glanzrollen seines Repertoires: S(loßverwalter Ambrosius (,Von 7 die Häklichste*), Doctor Hippe

Vorzüge kamen von Chopin (op 58), sowie in

Gisela

Mitglied Heinrich Sonate Es-dur (op. 31) mehr

trag mehrerer kleiner Klavierstü

„Koko“ von | ber, statt.

Swneegestöber“ und einen große

brauEgegenstände mit ershien u. A. die Gräfin lihe Hoheit die Prinzess

gewohnten heiteren

einem doppelten Zweck dienen :

sih dasselbe dur Mädchenhort, sowie der rührigen böhter Wirksamkeit zuführen

, 10—7 Uhr dem Besuch geöffnet. anmuthigen und

chert. Allerdings is an die Bewillig1

daß zuglei eine neve Parohie gegründet werde.

Stadt- und Ringbahn nasteherid

(„Herrmann und im 3. Akte wie

Deutschlands bestraft.“ Central-Theaters

heftige Stürme, durch welch(e wurden,

mehrt worden. Die Pianistin Frau Marie Jeanne Arbegau aus E

Paris ersien gestern im Saale der Sing: Akademie vor dem hiesigen Publikum. Die Künstlerin batte vorausgegangenen Concerten der Damen

Wetterbericht vom 27. Novembe«, Morgens s Uhr.

i l Kleeberg und Earreño einen ziemlich {weren Stand, doh hat es ja immer ein Interesse, aus Paris, der Pflanzstätte unseres modernen Virtuosenthums, wieder eine neue Blüthe der Kunft hervorgehen zu seben. Frau Arbeau ließ

————————

SZE| | 825

f |BES

Stationen. | #25 | Wind. Wetter. |Z ||

¿S Eo e

B RS s

A R ! O SNtullaghmore| 763 |N 8 wolkig | 2 Aberdeen . 755 |N 5wollg | 0 Christiansund | 738 SSW 9Negen) | 4 Kopenhagen . | 745 |S 2/Dunst | 68 Stocholm .| 74 SW 4wolkenlos | 1 Haparanda . | 734 SV 4 wolkenlos 1 St Petersburg} 753 |SSW 3/bedeckt 2 Meosfkau. .. | 763 |S 1/bedeckt —1

Cork, Queens-| | |

town... | 764 |\NNW dhheiter 2 Cherbourg . | 7566 |NNO 5 wolkig G Helder . (O [98 dCinœe | 5 Sylt... | 743 \NNW l1halbbedY| 1 Hamburg. | 746 SW Zbedeckt) | 1 Swinemünde | 748 SSO 4bededckt) | 0 Neufahrwasser| 751 SSW 2 Nebel | —1 Memel |_752 |SSO _ 3wolkig | —1 Paris... | 753 \NNW 2\bedeckt | 0 Münster... | 748 WSW 4lbedeck | 0 Karlsruhe. . | 751 |SW 2 Regen | 8 Wiesbaden . | 750 ill bedeck15) | —1 München ., | 751 |SW 5Schnees) | 1 Ghemniy .… | 750 |S 2 Schnee?) | 2 Wen, (49 S 3Sdhne | 1 S 08 stil|Nebl | —-1 Breslau... | 7592 |SO 2 bededt | —1 Ile d’Aix.. 757 |\NNW 6 wolfig F Triest... 753 |[WSW 4 halb bed. | 14

1) Nachts \{chwerer Sturm und Wetterleuchten. 2) Nachts Schnee. 3) Gestern öfters Schnee und Regen. 4) Reif. 5) Reif. 6) Nachts etwas Schnee. 7) Nachtfrost.

Uebersicht der Witterung.

In einer Furche niedrigen Luftdrucks, welche ch von Nord-Skandinavien südwärts nah der südlichen Nordsee erstreckt, liegen zwei Minima, eines an der jütishen Küste und ein tieferes bei Finnmarken., Scilly m-ltet Nordsturm, Brest Nordweststurm. Bei meist {wacher südlicher Luftströmung ist das Wetter über Deutschland trübe, im Norden ziemlich kalt, im Süden ziemlich mild; allenthalben, außer im Osten, ist Regen oder Schnee gefallen.

Deutsche Seewarte.

Theater - Unzeigeu.

Königliche Schauspiele. Donnerstag : Opern- haus. 244, Vorstellung. Tannhäuser und der edie: id auf der Wartburg. Große romantis@e Vper in 3 Akten von Richard Wagner, Dirigent: Kapellmeister Sucher. (Elisabeth: Fr.

zum ersten Male

nach den soeben | der bekannte Bauunternehmer T.

Hafenbauten in Buenos Ayres.

Moran-Olden, vom Stadt-Theater in Leipzig, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 259, Vorstellung. Die Räuber. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Stiller. In Scene n voin Direktor Dr. Otto Devrient. Anfang

r.

Freitag: Opernhaus, 245, Vorstellung. Zum 1, Male: Aenuchen von Tharau. Lyrisce Oper in 3 Aufzügen von Heinrih Hofmann. Text von Roderih Fels. Tanz von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Tetlaff.

Beseßung: Simon Dach, Magister der Theologie und Professor an der Universität Königsberg, Hr Beß. Ludwig Neander, Pastor zu Tharau, Hr. Schinkel. Aennchen, seine Tochter, Frl. Hiedler. Gretchen, Tochter der Wirthin, Aennchens Freundin, Frl. Herzog. Jost von Hennewiß, Kurfürstlich brandenburgisher Werbeoffizier, Hr. Krolop. Johann von Berkow, Hr. Krolop.

Anfang 7 Uhr.

Schau}pielhaus. 260 Vorstellung. Aschenbrödel. Lustspiel in 4 Aufzügen von Roderih Benedir. Anfang 7 Uhr,

Deutsches Theater. Donnerstag: Macbeth.

Freitag: Nächsteuliebe. Sonnabend: Faust’'s Tod.

Berliner Theater. Donnerstag: König Lear. Freitag : 13. Abonnew.-Vorstellung. Cornelius o .

Sonnabend: Zum 1. Male: Schlechte Rasse.

TLessing-Theater. Donnerstag: Der Fall Clémeuceau. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d’Artois.

Freitag: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.

Sonnabend: Der Zaungast. Lustspiel in 4 Akten von Oêcar Blumenthal.

Wallner-Theater. Donnerstag: Geschlossen. Freitag: Zum 1. Male: Nervös. Schmwank in 3 Akten von G. von Moser und Otto Girndt. Vorher: Der Scheidungsgrund. Schwank in 1 Aft von Cugen Pansa und Carl Pauli,

Victoria-Theater. Donnerstag: Stanley in Afrika. Zeitgemälde in 11 Biltern von Alex. Vèoszkowski und Rich. Nathanson. Mußk von C A. Raida. Ballet von C. Severini. Anfang 73 Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Triedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Donnerstag: Mit neuer, glänzender Ausstattung : Zum 36, Male: Der Polengraf. Operette

in ihrem Spiel sehr sorgfältige Studien erkennen. weit vorgeschrittenen tehni'chen Fertigkeit gesellt sich eine meist ge- lungene Darstellung des Inhalts der gewählten Kompositionen. besonders in der schwierigen Sonate

selben Komponisten zur Geltung, auch gelang der Spielerin der Vor- trag der fkleinen beliebten Stücke von Schumann „Abends“ und „Vogel als Prophet* sehr gut, während in ter Beethoven schen

gewesen wäre. Das nicht sehr zahlreih erschienene Publikum spendete der Künstlerin lebhafte Beifallsbezeugunaen, die si{ nach dem Vor-

sowie nach der brillanten Walzer: Phantasie von Strauß-Tausig noch steigerten. Der zweite Klavierabend findet am Dienstag, den 3. Dezem-

Mannigfaltiges.

Unter den beiden Wobhlthätigkeits-Bazaren die heute ihre Pforten geöffnet haben, zeichnet si vor Allem derjenige zum Besten des Elifabeth-Krankenhauses durh Reichhalt gkeit und geshmack- volles Arrangement aus. Se. Majestät der Kaiser sandte dur den Geheimen Rath Mießner eine kunstoolle Aquarelle „Landschaft im

Rechtsanwalt“, Die Protektorin, Jhre Majestät die Kaiserin Augusta, stattete einen ganzen Gabentish mit Majoliken, Vasen, vorwiegend aber mit religiö#en Geg-nständen aus Oliv nbolz aus. Frl, von Buddenbrock und andere Künstlerinxen \{mücktea Ge- werthvollen Malereien. Als

Der Bazar im Propsteigebäude der Petri-Gemeinde soll

die von den Pfleglingen des Armen-Veschäftigungsvereins gefertigten Sawhen abzuseßen, alsdann foll er aber auch cen Wohlthätigkeits- anstalten der Gemeinde, der Oberlinshule, der Krippe und dem

Der Bazar ist drei Tage hindurch von

Der Bau der Luther-Kirch{e auf dem hiesigen Dennewiht- Plate ift dur gestrigen Besbluß der vereinigten Kreissynoden ge- Es ist durch die Zuschurbewilligung von 75 000 4 die veranschlagte Bausumme von 474 000 Æ endgültig gewährleistet.

Um der Ueberfüllung der Wagcenabtheilungen in den Stadt- undRingbahnzügen wirksam entgegen zu treten, hat, wie im „Berl. Fremdenbl.“ mitgetheilt wird, das Eisenbahn-Betriebsamt

der Stadt- und Ringbahn zum Aushang bringen lassen: „Das Ein- steigen in bereits mit zehn Personen beseßte Abiheilungen der Stadtbahnwagen ift verboten. Zuwiderbandlungen werden auf Grund der §8 53 und 62 des Bahnpolizei-Reglements für die Eisenbahnen

London, 26. November, (A. C) der britischen Küste wütheten in der Naht von Sonntag zum Montag

London, 26. November, (A. C.) war der Erbauer des Severn Tunnels, der unterirdischen Eisenbahn

in London und der Docks in Swansea und Barry. In der leßten Zeit leitete er den Bau des Manchester Schiffskanals, sowie die neuen

Zu einer sehr

zwei Etuden und zwei Nocturnes des- Bern.

Wärme des Ausdrucks zu wünschen

cke von Massenet, Paderewski u. A,,

n Stich nah Sohns Gemälde , Beim

Käuferin

Bernstorff für Ihre König-

in Friedrich Leopold.

einmal soll er Gelegenbeit geben, kraft follen in Gemeindepflezge neue Mittel zu er- von 14 m3 in

Entschädigung

ing die Bedingung geknüpft worden, also eine „Luther-Parohie“

e Befkanritmachung auf den Stationen

An verschiedenen Theilen | Das Gebäude

zahlreihe Schiffsunfälle verursacht

In CCardiff starb gestern A Walker. Der Dabingeschiedene

Musik von Louis Roth. Jn Scene gesetzt von Julius Fribsche. Dirigent : Kapellmeister Feder- mann, Anfang 7 Uhr.

Freitag: Der Polengraf.

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg. Donnerstag: Zum 34. Male: Schwieger- mama. (Belle-maman.) Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou und Raimund Deslandes. Deutsch von Ernst Schubert, Jn Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7# Uhr.

Breitag u. folgde. Tage: Schwiegermama.

Central-Theater. Direktion: Emil Thomas.

Donnerstag: Zum leßten Male: Leute von Heute. Gesangêposse in 4 Akten von Jean Kren und riß Brentano. Musßik von G, Steffens. In Scene gescßt vom Direktor Emil Thomas. Anfang 73 Uhr.

Freitag: Zum 1, Male: Historischer Possen- abend. (Dritter Cyclus des „lahenden Berlin“) „Von Sieben die Häßlichste" von Angely, „Guten Morgen Herr ¿t her“ von Friedrih. „Köck und Guste* von Friedrib. „Herrmann und Dorothea“ von Kalisch und Weihrauh. „Pech-Schulze“ von Salingré. „Beers Geschichte“ von Jacobson. „Die Näherin“ von Jacobson.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 2

Donnerstag: Zum 99. Male: Flotte Weiber. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Musik von Fran; Noth. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Urania, Invalidenstraße 57/62, geöffnet von 12—11 Uhr. Donnerstag von 1—7 Uhr: Der neue Phonograph. Abends 74 Ubr Von der Erde bis zum Moude. §— Abends §8 Uhr im Hörsaal: Phonographisch-telephonische Mufik- aufführung.

Circus Renz, Karlstraße. Donnerstag, Ab. 7 Uhr:

Im dunklen Erdtheil (Einnahme von Bagamoyo). Große equestrishe Original-Pantomime, arrangirt und in Scene gesezt vom Direktor E. Renz. Vorführen der 4 engl. Vollblut-Jagdp erde in neuer ganz eigner Art dressirt und vorgeführt von Hrn. Franz Renz. Schul-Quadrille mit 8 Sqculpferden, geritten von 8 Herren. Auftreten der vorzügl. Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. Campr-ador, engl. Volblut, geritten in der hohen Shule von Frl. E, Guerra.

Freitag: Vorstellung.

Sonntag: 2 Vorstellungen.

Concert - Anzeigen. Sing =- Akademie. Donnerstag, 28. Nov.:

in 3 Akten, nach einem G. de Grabl’scen

Entwurfe von Rickard Genée und I. Fritsche. |

Concert von Emma_ Rosenstock und Felix Meyer

Baupläne bezügli allfälliger

treten ; denn aus Befürchtungen wege ten des Wasserfalles bei der Unternehmen abgewiesen worden sein. Referenten, Finanzdirektors Seite der Reuß, 40 m unt

tung, Schiebb

Pferdekräfte auf dreihundert gesteigert.

Einnahme von 750 Fr. alle Garantien dafür üb Teufelsbrücke an seiner Schönheit nihts einbüße.

Antwerpen, 27. November, (W. T. B.) In dem Prozeß wegen der am 6. September d. I. erfolgten Explosion der Corvilain’schen Patronenfabrik ha den Eigenthümer der Fabrik, Direktor derselben, urtheilt. Außerdem

aller Rettung8anstrengungen, abt Jnsas

Unweit Goleen, im westlihen Theile der Grafschaft Cork, is cine werthvolle Goldmine entdeckt worden, zu deren Ausbeutung sih in London eine Aktiengesellshaft gebildet hat.

(Bund.) Das schweizeris{he Eisenbahndepartemen dem Regierungsrath die beiden Konzessionsgesuhe der Köclin und Trautweiler für eine auf den Gipfel der Jungfrau zur Begutachtung mitgetheilt. Die beiden Vorlagen wurden der betheiligten Lande8gegend be: hufs Anbringung abfälliner Bemerkungen zur Kenntniß Dcr Regierungs-Statthalter von Interlaken berichtet nun, daß das ganze engere Oberland dem aus freundlih gesinnt sei und sich daber keine Opposition die Konzessionsertheilung geltend mache. si seinerseits ebenfalls niht veranlaßt, irgend welche Einwendung zuy machen, und will es vertrauensvoll den Bundesbehörden überla zu entscheiden,

(A. C.)

Auch mehrere Menschen sind in

lârer Lieder - Abend von Amalie Ioacßim.

A 71 Ubr, nfang

Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse)

Karl Meyder - Concert. Donnerstag, 28. Nov.; Gesellshafts-Abend. Anfang 7 Uhr.

PEZERECATES E T

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Minna Eggers mit Hrn. Kauf- mann Rudolf Köhler (Hannover). Frl. Klara Lude mit Hrn. Prem Lieutenant Priew (Wedliß— Bernburg). Frl. Helene Lorenz mit Hrn. Rittergutsbesißer Franz Sperling (Berlin— Kikowo). Frl, Frieda Müller mit Hrn. Prem - Lieutenant Erich v. SW{önberg (Halle a. S.— Naumburg a. S.) Frl. Elisabeth v. Marschall mit Hrn. Reg.-Assessor Paul Stephan (Alten- gottern—Berlin).

Verehelicht: Hr. Dr, Otto Schanß mit Frl. Maria Nagedush (Köln). Hr. Oberförster Georg Mantels mit Frl. Hedwig Sauerbier (Ueße bei Hannover). Hr. Landschafts-Rath Anton Frhr. v. Rosenberg-Hochzehren mit Frl. Agnes v. Besser (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn, Lieutenant Her- mann Zierold (Hagenau i. E.) Hrn. Prem.- Lieutenant Reinhard Müller (Halle a. S.) Hrn. Hauptmann Eduard Gaupp (Neisse), Hrn. Paul George (Berlin). Hrn, Architekten Julius Zeissig (Leipzig). Hrn. Frit Knapa (Vülstringen). Eine Tochter: Hrn. Ernst Domin (Insterburg). Hrn. Rich. Köchermann (Chemniß). Hrn. Hauptmann a. D. Neesen (Berlin). Hrn. Konsistorialrath Balan (Posen). Hrn. Otto Kroll (Berlin).

Gestorb e u: Hr. Eigenthümer Julius Schwenterley (Berlin). Hr. Rentier Johannes Philipp (Berlin). Hr. Kgl. Bahnmeister a. D. Heinr.

Uebe (Gr.-Salze), Frau Dr. med. Emma Stephen, geb. Wallstab (Welsleben), Hr. Land- gerihtsrath a. D. Dr. Paul Georgii (Stuttgart). Hr. Gesandter a. D. Frhr. Christian v. Berck- beim (Meran). Hr. Gustav v. Arnim (Timmen- hagen). Frau Geh. Sanitätsrath Elise Berck- holt, geb. v. Könemann (Berlin). Frau Me- line de Morales, geb. Oelrihs (Braunfels).

Redacteur: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition (S {ol z).

Drudck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen

Berlin:

mit dein Philharm. Orchester. Anfang 74 Uhr.

(einschließlich Börsen - Beilage).

t batte | Ingenieure Eisenbahn von Lauterbrunnen

gebraÿt,

Bau einer Jungfraubahn dur-

- gegen Der Regierungsrath sieht

sen, welchem der beiden Projekte der Vorzug zu geben sei;

immerhin müsse er si vorbehalten, anläßlich der Genehmigung der Verunstaltung der Jungfrau und Ver- siherung der Arbeiter gegen Unçall und Krankheit gutfindende Maß- regeln zu ergreifen oder Anträge zu stellen.

Uri. Die Befestigun beschäftigten, wie der Berner wiederholten Malen. gefundenen Sitzung h bureau eingereibte Kon zweibundert Pferdekräfte

gsarbeiten am Gotthardmassiy „Bund“ meldet, den Landrath {on zu In der während der abgelaufenen Woche ftatt, andelte es sich um das vom eidgenössischen Genie- zessionsbegehren für den Wasserbezug von n aus der Reuß bei der Teufelsbrücke. Vater- ländische Interessen bestimmten den Rath, dem Begehren nicht entgegenzu- n Beeinträchtigung der Naturschönhei- Teufelsbrüdckewürde jedes private Nach den Mittheilungen des Jau, wird das Wasser auf der linken erhalb der Antonskapelle aufgefaßt und oberhalb der Teufelsbrücke wieder eingemündet. Durhh diese Wasser- den Befestigungswerken die elektrishe Beleuch- ahnen und Feuerlöscheinrichtungen ein- geritet werden. Dur ein Gefäll von 20 m und dur Gewinnung der halbcn Sekunde werden die konzedirten zweihundert t. Der Kanton erhält bei einer von 2.99 Fr. für die Brutto-Pferdekrast eine jährlihe Die s{chweizerische Militärverwaltung hat ernommen, daß der Wassersturz bei der

t das Zuchtpolizeigericht Gorvilain, zu 44 Jahren und den Delaunay, zu 14 Jahren Gefängniß ver- 1 : wurde gegen dieselben, unter Verurtheilung in die Kosten, auf Zahlung einer Entshädigungssumme von 12 000 Fr. erkannt.

New-Nork, 25, November. Ideho, wird ein fürchterlicher Vorfall gemelde Irrenanstalt daselbst brach Feuer aus,

Aus Blackfoot, t. In einer großen r aus, in Folge dessen, troß nfalfen in den Flammen umfkamen. brannte gänzlih nieder. Der angerithtete Schaden wird auf 60 000 Doll. ge\{ätt.

New-York, 26. November. (W. T. B.) (Massachusetts) ist dur eine heute Mittag ausgebrochene Feuer s- brunst zum großen Theil in Asche gelegt worden, Zwölf Häuser- blocks wit großen Schuhfabriken, sowie der Centralba Banken, Zeitungsoffizinen, Kirhen, Schulen, Wobnhäuser sind niedergebrannt. den Flammen umgekomtnen. Millionen Dollars geschäßt.

Die Stadt Lynn

1 hnhof,— mehrere Klubs und zahlreiche

Der gesammte Schaden wird auf 10

Philharmonie. Donnerstag, 28. Nov. : Popu-

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 284,

Berlin, Mittwoch, den 27. November

1889,

Stanley und Emin Pascha.

on Stanley liegt ein neuer Brief, d. d. 17. August 1889, aus 2a Lager bei Kizinga in Usinja, an das englische NAES Comité vor. Nah einem Telegramm des „Berliner Tageblatt" heißt s Via mit einem Gefolge von 65 Personen, darunter Selim Bey und sieben andere als Deputation an mi gesandte Offiziere, famen am 17. Februar zu mir nach Kavalli, am südwestlichen Ende des Albert Nyanza. Ich ließ sie durch Emin, der des Arabischen pollständig mächtig ist, Über den Zweck meiner Expedition unterrichten, und Selim bat mi dann im Namen der Offiziere, ihnen Zeit zu ge- währen, damit es den Soldaten und ihren Familien ermöglicht werde, #ch in Kavalli zum Auszug zu versammeln, wozu Emin eine Frist von 2 Tagen als genügend bezeihnete. Die Offiziere verpflichteten sich, cine hierauf bezüglihe Proklamation in Wadelai zu erlassen. Am nächsten Tage u zu meiner großen Freude Lieutenant Stairs 1ait

iner Arrièregarde an. :

a 22: EMnar kam Cmin mit seinem Töchterhen Frieda und 144 Mann ins Lager. Wir hatten Emin versprochen, jedem Egypter mit zwei Trägern zu helfen, die mitgebrahte Habe vom See nah unserem Lager zu schaffen, welches 2800 Fuß über dem Spiegel des Albert Nyanza lag, und dies wurde zu einer entseßlihen Plackerei für meine Leute. Die Egypter hatten das werthlofeste Zeug _mitge- bracht, selbst alte Kohtöpfe, Futtertröge fürs Vieh und alte Spiegel, die sie nah Egypten zurücktbringen wollten, Alles dies mußte den Berg hinaufgeshleppt werden Die Egypter waren dabei faul, und meine Zanzibariten lehnten sih schließlich gegen diese Frohnarbeit auf. Ich ließ die Arbeit aber erst am 31. März einstellen, nachdem {on 1355 Laften heraufgeschleppt worden waren. i Erst 30 Tage nah der Rückreise der Deputation nah Wadela! hörten wir von Selim, daß alle egyptischen Offiziere und Truppen nunmebr ih geeinigt tätten, unter meiner Führung nah Egypten zurückzukehren; die Dampfer feien jedoch voriäufig mit anderen Trarsporten beschäftigt, und die Leute könnten erst in drei Monaten in Kavalli versammelt fein, Emin schien erfreut ob der Vereit- willigkeit seiner Leute, mit ihm zu ziehen. Ic mißtraute jedoch Selim, aus dessen Bericht über die Zustände in Wadelai ih zu erfennen glaubte, daß dort ein*abermaliger Umsturz stattgefunden habe, daß er (Selim) sich die Herrschaft sichern und den Auszug nuc für den Fall ofen halten wollte, wenn ihm dies mißlänge. Verrath von seiner Seite war au niht ausgeschlossen; ich war daher ent- {lossen, niht noch drei Monate zu warten, überließ jedoch die Ente scheidung meinen Offizieren, die ich zu mir und Emin zu einer Art Kriegsrath zusammenberief. Alle stimmten gegen Emin dafür, nicht zu warten, „Da haben Sie Ihre Antwort, Pascha!“ sagte ih zu ibm, „wir marschiren am 10, April.“ S Emin fragte, ob wir ihn nach unserem besten Gewissen frei- sprechen könnten von der Schuld, seine Leute verlassen zu haben, wenn sie si bis zu diesem Termin nicht eingefunden haben sollten, worauf wir Alle mit einem bestimmten Ja antworteten. Troßdem fühlten sich Emin und Casfati noch nit beruhigt, und es brauchte langes Zureden, um ihre Bedenken zu beschwi{chtigen ; überzeugt waren sie \chließlich wahrsweinlih doch niht, auch waren sie nicht von dem geheimnißvollen Zauber geheilt, den dieser Theil Afrikas auf die Gvropäer auétübt. Emin war dabei von rührender Zuversicht beseelt, daß alle im Lager Versammelten, 600 an der Zahl, ihm folgen würden. Au Selim's Brief hatte ihn erfreut, und er rief verklärt aus: „Sie sehen, Stanley, Alle gehen, wenn ih gebe!“ Ich theilte

feinen Optimismus nicht. i i

Ein mir in die Hände gefallener Brief an einen der in unserem Lager befindlichen egyptischen Offiziere und ein Nachts auëgeführter Versuch, unseren Leuten Gewehre zu stehlen, gab mir die Gewißheit,

daß Verrath in unserem Lager lauere. J berieth mih mit Emin;

diéser wollte aber meinen Vorslägen nicht zustimmen; er verlangte Zeit zur Ueberlegung und beharrte hierbei, obwohl er am Tage vor- her sehr \{chlimme Nachrichten über die in Wadelai herrschende Stim- mung und Zustände erhalten hatte. Ich erklärte ihm hierauf, daß ih ents{losten sei, sofori zu handeln, und bat ibn, seine Leute zu- sammenzuberufen. Das Signal hierzu wurde gegeven. Vie Egypter ließen sich aber so viel Zeit, daß mir die Geduld ausging; ich sandte meixe Zanzibariten mit Stöcken in die Hütten der Egypter, und dies brachte die Säumigen ros zur Stelle

Einige, die nit kommen wollten ließ ich helen und vor ver- sammeltem Kriegévolk durhpeitshen; von meinen bewaffneten Leuten umringt, mußten dann die Egypter Rede stehen. Sie leugneten Alles und verbrugten sich tief, als ich sie durch Emin warnen ließ, daß ih sie alle umbringen lassen würde, wenn sie Verrath üben wollten, wie sie es in Dufile und Wadelai gethan. Und sie gelobten bci aiten Heiligen ihrem Vater Emin Gehorsam.

Auf meine Frage, wer zurückbleiben wolle, mcldeten sich nur ;

zwei Diener Emin's; die anderen, 134 YVänner, 84 verheirathete Frauen, 15 weiblihe Dienstboten und 109 Kinder, wollten mit uns ziehen. Durch Zuzüge hatte sich ihre Zahl auf 600 erhöht, als wir am 10. April, 1500 Perfonen stark, darunter 350 eingeborene Träger, von Kavalli aufbrachen. . : E Zwei A später erreichten wir Mazamboni, wo ih „plöglich \chwer erkfranfte und beinahe dem Tode verfiel. Volle 28 Tage mußte ic liegen; mit ebcnfo riel Aufopferung und Geschick pflegte mich Dr. Parfes; lange Tage rang ih mit dem Tode, bis ich endli lang» fam genas und wieder zu Kräften kam. : Während ih krank im Lager darniederlag, brach unter den Ggyptern eine Versc{wörung aus, welche jedo durch die Hin- rihtung der Hauptschuldigen im Keime erstickt wurde. Aus einem aufgefangenen Briefe ging hervor, daß der in Wadelai zurückgeblicbene Selim mit seinen rebellishen Truppen unsere Vernichtung geplant hatte Am 28. Mai traten wir von Neuem den Marsch an, der uns zunächst dur höchst beshwerlihes Terrain am Balegga-Gebirge ent- lang führte. Der König von Unyoro wollte uns außerdem den Durchzug durch sein Reich verwehren; er fügte si@ aber nah dem ersten für ihn ungünstigen Gefecht. Je südlicher wir vordrangen, desto interessanter wurde das Gebiet.“

Stanley schildert nun enthusiastish die Naturshönheiten, nament- |

lih des 18 000 Fuß hohen Schneegebirges. Die Expedition rüdckte é nicht E ohne großen Hindernissen zu begegren. Beim Eintritt in das grasreiche, aber kalte Usangora- Reich gab es wieder beständige Kämpfe. In Unyampaka, wo Stanley 1876 gewesen war, wurde die Expedition jedoch freundlich aufgenommen. Ebenso fanden sie freien Vurhzug durh Ankori, Karagwe und Uhaiya. Die Reise wäre eine sehr glückliche gewesen, wenn nicht Alle furhtbar vom Fieber gelitten hätten. Viele verkrochen sich ins hohe Gras, um nur nicht weiterziehen zu müssen, und starben vergessen. Im Juli starben 141 von den Egyptern und Egypterinnen. Bei Absendung dieses Briefes rastete die Expedition, um neue Kräfte zu sammeln.

Von dem Missionar Sch ynse, welcher sich Stanley und Emin Pascha ) N ffen liegen zwei Briefe in der „Kölnischen Volks- zeitung“ vor, Der eine dieser Briefe datirt vom 14. August 1889 von Notre Dame de Kamoga (Bukumbi, am Südufer des Victoria Nyanza), und liefert die ersten Nachrichten über die Zustände

den Europäern. Der direkte Weg von der Küste zum Nyanza-See wird dadurch für die Europäer passirbar.

Entscheidungen des Reichs8gerichts.

Na §. 4 Abs. 2 des Zolltarifgeseßes vom 24. Mai 1885 werden L: von weniger als 5 &S§ überhaupt nicht erhoben. Unternimmt nun Jemand, um den für die einzuführende Menge huldigen Eingangszoll zu ersparen, zwar diese ganze Menge gleichzeitig zu erwerben und über die Grenze bringen zu laffen, diefes Duartum aber beim Transporte unter mehrere nur in 1einem Interesse thätige Personen in nihtzollpflihtigen Mengen zu vertheilen, so macht er sich nach einem Urtheil des Reichsgerihts, I. Strafsenats, vom 1. Juli 1889, der Zolldefraudation \{uldig.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Die deutschen Lebensversichherung8-Anstalten im Jahre 1888. | :

Wie sich aus den in den „Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik“ mitgetheilten Angaben über die deutschen Lebensversiche- rungé-Anstalten im Jahre 1888 ergiebt, sind im Laufe dieses Jahres bei 34 deutshen Anstalten *) 88 644 neue Lebensversicherungs-Anträge über 384 848 823 MÆ, gegen 84 705 Anträge mit 368 715 852 4M im Jahre 1887 zur Erledigung gekommen. Von diesen Anträgen wurden 19746 (22,3 9%) mit 91195 957 # (23,7 2/0) Ver- siherungsfumme wegen ungenügender Gesundheit der Antragsteller abgelehnt, oder von diefen vor Ausfertigung der Policen wieder zurückgezogen. Die angenommenen 68898 Anträge entfielen auf 66298 neue Personen, beziehungsweise Policen, und erreichte die Bersicherungssumme die Höhe 293 652 866 M, während 1887 63 664 Personen mit 282428 926 #4 neu hinzutraten. Bei Beginn des Berichtsjahres war ein Bestand von 785 579 versicherten Personen mit 3 135 865 344 6 Versicherungssumme vorhanden ; rechnet man zu diesem Bestande die oben angeführten Neuversiherungen, fo ergiebt si, daß bis Sch{bluß des Jahres versichert waren: 851877 Personen mit 3429 518 210 «G Hiervon schieden aus: durd den Tod der Ver- siherten 13 17° Perfonea mit 47 740 173 Versicherungssumme, durch Zahlbarwerden der - Versicherungssumme bei Lebzeiten 964 Personen mit 2423355 und durch Aufgabe der Versicherung 21804 Personen mit 76745 182 Versicherungs- summe, fo daß bei Schluß des Jahres ein Bestand verblieb von 816 330 Personen mit 3 302 609 500 Versicherungssumme gegen das Vorjabr + 30751 Personen mit 166 744 156 4 Den bedeutendsten Zuwachs, mehr als 35 000 000 Æ, erzielte die Lebens- versiherungsbank für Deutshland in Gotha, nächst ihr, mehr als 30 000 000 M, die Germania in Stettin. Zwischen 20 und 30 Millionen Mark betrug der Zugang bei den Gegenseitigkeits- Anstalten in Leipzig, Stuttgart und Karlsruhe. Mehr als 10 Millionen Mark Zugang hatten dann noch die „Victoria“ in Berlin und die „Concordia“ in Köln, während bei den übrigen 27 Anstalten nur eine geringere Höhe, bei einer von ihnen niht einmal 1 Million Mark erreicht wurde. S

g Jahr 1887, in welchem hei sämmtlichen 34 Anstalten 22 341 Personen mit 79 631 373 4 Versicherungssumine oder 2,44 %/ des Versicherungsbestandes, bei Lebzeiten ausschieden, hat ter Abgang bei Lebzeiten im Jahre 1888 eine Minderung erfahren und sich auf 2,24 °/o gestellt. Das Verhältniß, in welem dieser Abgang bei den einzelncn Anstalten stattgeiunden hat, ist ein wesentlih verschiedener gewesen. Nur bei drci Anstalten ‘der Gothaer Bank (0,74 °/0), dem Preußishen Beamten- Verein (0,52%) und der Anstalt für die Armee und Marine (0,91 %) hielt er fi unter 1%, bei weiteren drei An- stalten betrug er 1—13% bei ferneren drei 15—2%o, bei acht 2—3 9/0, bei vier 3—4 %/0, bei neun 4—s 9%, bei zweien 5=—6 9%), und endli bei weiteren zwei über 6%. : -

Durch den Tod der Versicherten gingen, wie bereits erwähnt, im Jahre 1888 13 179 Perfonen mit 47 740173 Æ Versicherungsfumme ab, gegen 12 576 Versicherte mit 44 587 153 im Jahre 1887, so daß die Zahl der Sterbefälle im erstgenannten Jahre zur um 603 und die betreffende Versicherungésumme nur um 3 153 020 größer war. Jeder der Gestorbenen war im Durchschnitt mit 3622 # versicbert, 424 Æ weniger, als die S auf einen Kopf berechnete

rsicherungssumme Ende 1885 betrug. E

H Me Da Interesse ist die Eintheilung der Sterbefälle nach den Todesursachen, dem Alter beim Tode und der Versicherungs- dauer. Doch ist dabei zu bemerken, daß ein vollständiges „Matertal hierüber nicht vorliegt. Soweit dies der Fall ift, ergeben die Todes- ursachen, daß 18,64 °%/9 aller Gestorbenen der Lungenschwindsucht erlagen, außerdem 14,96 9/6 sonstigen Krankheiten der Athmungsorgane. 9,35 9% starben an Herzkrankheiten, 9,35 °%/9 am Schlage, 9,19 %/ an bö8artigen Neubildungen, 6,54% an Gehirn- und Rücenmarks- Krankheiten, 5,66 ‘/9 an Krankheiten der Verdauungsorgane, 7,65 o/0 an Alters\{wähe, 2,02% haben durch Selbstmord, 1,82 %o dur Verunglückung, Mord und Todtschlag_ ihr Ende ge- funden, An Typhus starben nur 1,37 9/0, an der Bright'shen Krank- heit 1,76 9/0; 1,11 % starben an Geisteskrankheiten, 0,97 9% an Diabetes und 0,61 % an Gelenfrheumatismus. Je nach dem Alter beim Tode berehnet, starben im Alter bis zu 30 Jahren 3,21%, von 30—40 Jabren 12,58 %, von 40—50 Jahren 20,95 ‘/o, von 50—60 Zahren 23,08 9/0, von 60—70 Sahren 23,72 °/o, von 70—80 Jahren 13,67 9/0, über 80 Jahre 2,79 9/0. Nach der Versicherungsdauer berechnet, stellte sih das Verbältniß: im 1. bis 5. Jahre 12,15 %/o, im 6. bis 10, Zahre 15,03%, im 11. bis 15, Jahre 16,90 9/o, im 16. bis 20, íSahre 78/36 %/o, im 21. bis 80. Sahre 29,30%, im 31. bis 40, Jahre 8,03 9%, im 41. bis 50. Sahre 1,809, im 51. bis 80. Jahre 0,43 9/0. i A : ie nach Abzug der Abgänge bei Lebzeiten und der Sterbefälle ! am Stute Sahres 1888 verbliebenen Versicherungen im Ge- 1 sammtbetrage von 3 302 609 500 M vertheilen sich dergestalt, daß 18 von den in Berücksihtigung genommenen Anstalten einen Versiche- rungsbestand von je mehr als 50 Millionen Mark aufzuweisen hatten. Auf diese Anstalten entfiel mehr als 4/7 des ganzen Ver- siherungsbestandes. Bei den neun größten Anstalten allein aber, von denen jede mehr als 100 Millionen Mark Versicherungsbestand hat, waren zusammen mehr als 2/3 (67 07 9%/) des Gesammtbestandes ver- sichert; davon kamen auf die vier größten Anstalten auf Gegen- seitigkeit (Gotha, Stuttgart, Leipzig und Karlsruhe) zusammen 1334 449 736 (40,41 9/0), auf die fünf größten Aktiengesellschaften (Germania, Concordia, Lübeck, Berlinische und Victoria) 880 259 781 (26,66 9/0) des Gesammtbestandes.

*) Unberücksihtigi geblieben sind in der Aufstellung die Leipziger aal, L und Ee i: „Gegen- seitigkeit“", die Lebensversicherungsanstalt „Atropos" in Leipzig und die „Badishe Militärversiherungsanstalt“ in Karlsruhe, weil diese nur als rationell eiugerihtete Sterbekassen zu betrachten sind; ferner die „Nürnberger e er Le bank“, weil von dieser, obwohl 1888 errichtet, noch keine Berichte vorliegen, und endli die im Dezember 1888 in Liquidation getretene

Was die Vertheilung der Versicherungen nach den verschiedenen Versicherungsformen betrifft, so ergiebt sih, daß die einfahe Ver- sicherung auf Lebenszeit mit lebenslängliher Prämienzahlung den stärksten Bestand unter den Versicherungsformen hat, denn ihr gehören 57,56 9/0 des gesammten Versicherungsbestandes an. Zunächst fommt dann die abgekürzte Versicherung mit 35,01 des Bestandes, hierauf die Versicherung auf Lebenszeit mit abgekürzter Prämienzahlung mit 6,17 9/0, die Versicherung auf zwei verbundene Leben mit 1,24 */4 und endlih die fur;e Versicherung mit nur 0,02 9/9. In Verglei zum Jahre 1887 ift die Betheiligung an der Versicherung auf Lebenszeit nur um 25 Millionen Mark, die der abgekürzten Versiberung dagegen um 1342 Millionen Mark gewachsen, während die kurzen Ver- sicherungen um 87000 M, die auf verbundene Leben um nahezu 800 000 Æ gesunken ift. : s : Hinsichtlich der Betheiligung der Geschlechter ist zu erwähnen, daß ohne Ausnahme bei den 16 Anstalten, welche hierüber Auskunft geben, die Betheiligung der Frauen eine weit geringere ift, als die der Männer, und daß auch die Durhscnittssumme der Versicherung bei den Frauen eine beträchtlich niedrigere ist. Im Ganzen kamen 188 bei diesen 16 Gesfellshaften auf 100 Männerversicherungen nur 15 Frauenversiherungen und matten die Frauenversicherungen nach der Personenzahl 12,94 %, nach der Versiherungssumme nur 95,38 9/0 aus. L ; L

Nach dem Alter der Versicherten berehnet, ergiebt sih, daß sowohl hinsichtlih der Zahl der Versicherten, als auch hinsichtlich der Versiherungssfumme die Alter zwischen 30 und 40 Jahren am stärksten besegt sind. Was die Höhe des Versicherungssumme an- betrifft, so waren dur{chschnittlich die im Alter von 40 bis 50 Jahren befindlihen Personen am hôchsten, mit 4929 , versichert, fast genau ebenso hoh die im Alter von 30 bis 40 Jahren Befindlichen, mit 4928 M, während für die im Alter von 70 bis 80 Jahr-n Stehenden die Versicherungssumme von 3234 # durWschnittlich am niedrig- sten war.

Handel und Gewerbe.

Ueber die Gründung der Deutschen Sundagefellschafl1, von welcher in einer Meldung des „W. T. B.“ Mittheilung gemaht wurde, bringt das „Dresd. Journ.“ folgende näheren Angaben: „Die Meldung von der Gründung einer deutschen Sundagesellshaft in Dresden war zwar verfrüht, aber den Thatsachen entsprehend. Die Gesellschaft bezweckt den Erwerb von Land und die Anlage von Pflanzungen, sowie den Betrieb von gewerblichen und Handelsunter- nehmungen in tropishen Gebieten. Das Grundkapital beträgt 1 Million Mark und ist eingetheilt in 1200 Stúück Aktien à 1000 46, auf welche 6 Monate nach der Zeichnung 30 %/ einzuzahlen sind, es wird jedoch auch die Vollzahlung angenommen und zwar bei der Dresdner Bauk. Da ein großer Theil des Kapitals feît gezeihnet worden ist, konnte die Gesellschaft bereits etæa 8000 ha besten Tabat- landes erwerben. Die deutshe Gesellschaft ist die erste, welche von der Entschließung der niederländishen MNegierung, das etwa dem Deutschen Reih an Größe gleihkommende Gebiet von Südborneo für die Ansiedelung zu eröffnen, Gebrauch _maht und im Großen zu arbeiten gedenkt. Die Erfolge, welche die 78 englischen Gesellschaften auf ihrem etwa 3000 ha umfassenden Besiß in dem englischen Theile des Lantes erzielt haben, lassen au) für das deute Unternehmen günstige Resultate erhoffen. Auch wird dasfelbe der deutschen Industrie ein nzues Absatzgebiet eröffnen. Man wird dem neuen Unternehmen nur seine volle Sympathie entgegenbringen und es mit Freuden be- grüßen können, wenn das deutsche Kapital beginnt, sih von kleinlihen Gesichtspunkten zu emanzipiren und thatkräftig die Kolonisation zu unterstüßen. Das if der einzige und sichere Weg, unseren über- \{chÜüÜssigen Kräften Raum zur Bethätigung zu verschaffen, wenn auch in diesem Fall politische Erwerbungen nit zu erzielen sind. Das Gebiet der Gesellschaft enthält nah übereinstimmenden Berichten cinen für Tabkakbau vorzüglich geeigneten Boden und ist an einem schiffbaren Flusse gelegen. Das Klima wird als verhältnißmäßig gesund be- zeichnet. Der Aufsichtsrath besteht aus folgenden Herren: Hofrath Dr. Creté, erster Vorsitzender, Kaufmann Felix Schramm (Firma: Schramm u. Ehtermeyer), Stellvertreter, Kaufmann R. Ransft, Fabrikbesißer Th. Prätorius, Dr. Kloß und Handelskammer-Sekretär Scbulze. Die Leitung des Plantagenbaues ist dem in 22 jähriger praktiscer Thätigkeit in Java erfahrenen Hrn. Parizot übertragen, während dem Dresdener Geschäft Hr. Kaufmann Hans Prayer vor- stehen wird.“ : Í e E e Der Aufsichtsrath der , Münchener Brauhaus “-Aktien- gesellshaft hat besclossen, der bevorstehenden Generalversammlung der Aktionäre die Vertheilung einer Dividende von 7 ‘/0 für die Vorzugs- aktien (gegen 6 9/o im Vorjahre) und von 5°/ für die Stammaktien (gegen 09% im Vorjahre) in Vorschlag zu kringen._ (Es wurden ver- fauft in 1888/89 46 937 Ul gegen 40 838 hl in 1887/88

Aus Wien wird gemeldet, daß die Bankfirma Kendler u, Co. in Zahlungsstockung gerathen sei; die Passiva werden, wie „W. T. B.“ meldet, auf 25 Millionen Gulden geschäßt.

Wien, 2. November. (W. T. B.) Bei den 177 km langen Lokalbahnen der Oesterreichischen Lokal -Eifenbahn- Gesellschaft, welhe in diesem und im vorigen Jahre im Betrieb standen, betrugen die proviforisch ermittelten Einnahmen im Oktober d. I. 144802 Fl, und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Oktober 1389 848 400 Fl, während die definitiven Einnahmen in der gleihen Periode des Vorjahres 130 447 Fl. bezw. 783 352 Fl. betragen haben. Die provisorisch ermittelten, oben nit inbegriffenen Einnahmen der 57 km langen Lokalbahn Hannsdorf—Ziegenhals betrugen in der Zeit vom 1. Ja- nuar bis Ende Oktober 1889 158 910 Fl, und jene der am 16. Juli eröffneten 64 km langen Lokalbahnen Herzogenburg— Krems und Hadersdorf—Sigmundsherberg bis Ende Oktober d. I. 37 542 Fl. : :

. O 26. November. (W. T. B.) Wollauftion. Er- öffnung. Im Ganzen werden angeboten 151000 Ballen. Heute standen 6146 Ballen zum Verkauf. Die Auktion ift gut besuht, die Betheiligung ist eine sehr rege. Die Preise für GUIEE A wolle stellten sich f d, E Ege L [V E ¿—1 d, böber ie lußpreise der legten Auktion waren. | E A 26. E (W. T. B) Wollauktion, Eröffnung. Bei guter Konkurrenz stellten sich die Preise glei i jenigen der leßten Auktion bis zu 5/6 darüber. Verkauft wurden in 96. November. (W. T. B.) 12r Water Taylor ?7è, 30r Water Taylor 94, 20r Water Leigh 8k, 30r Water Clayton 9, 32r Mock Brooke 9, 40r Mayoll 94, 40r Medio Wilkinson 10t, 32r Warpcops Lees 8§, 36r Warpcops Rowland 94, 40r S Weston 10, 60r ae E M 133, 32* 116 yds 16 K ers aus 32r/46r . Fest. ih New Yort, 26. November. (W. T. B.) Weizen-Ver- \chiffungen der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Vereinigten Staaten nah Großbritannien 26 000, do, nah Frankrei —,—, do. nah anderen Häfen des Kontinents 2000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 112 000, do. na anderen Häfen des Kontinents 12 000 Orts. i 96. November. (W. T. B.) Der Werth der in der

igreihs Uganda seit dem Aufstand der Araber; es heißt E f en Jahre beben sih die Verhältnisse sehr. verändert.

Uganda befreit sich au3 den Händen des Islam und öffnet si

Aktiengesellshaft , Alsatia*.

ü 8 vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 8508 89 Dollars, gegen 5 920 563 Doll. in der Vorwoche.