1889 / 286 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Nov 1889 18:00:01 GMT) scan diff

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möglicherweise sogar zu unliebsamen und harten Urtheilen Anlaß geben.

Indeß die Begründung des Deutschen Reichs durch Wil- helm I. darf es vielleicht zu ihren größten Erfolgen zählen, daß wir jeßt in einer Zeit leben, wo man getrost die Staats- akten über die Vergangenheit der Oeffentlichkeit übergeben kann, ohne politishe Schädigungen- davon zu befürchten. Mit Recht sagt der Verfasser: „Die Dns von 1866: sind nicht blos versöhnt, sondern in fester Bundesfreundshast zuver- lässigex geeinigt, als in irgend einer früheren Periode“. Und ebenso ist die innere Entwickelung so weit vorgeschritten, daß sih kein Politiker in dem Genuß eines Werkes beant bat fühlen wird, welches mit seinen eigenen Ueberzeugungen nicht voll- kändia harmonirt oder manches als erforderlih zu Betrachtende vermissen läßt. Das Versöhnende für Alle, für die Staaten, wie für die Politiker und Parteimänner, welche nicht ihre volle Befriedigung in dem Werk finden, ist der . große Grundzug, dem ersten Deutschen Kaiser ein historisches würdiges Denkmal mit einer umfassenden Darlegung der viel- estaltigen Entwickelung, die zu der Begründung des Reichs ührte, zu errichten.

Jnwieweit das Endziel erreiht, wird erst nach dem Er- scheinen der drei leßten Bände zu beurtheilen scin. Die vor- liegenden zwei ersten Bände haben zunächst das Fundament zu dem Denkmal gelegt.

Der erste Band zerfällt in vier Bücher. Das erste Buch enthält, wie {hon erwähnt, Rückblicke; das zweite handelt von dem ersten Versuch der deutschen Einheit, von der Märzrevolution, der Nationalversammlung und dem Reichs- verweser; das dritte behandelt das Scheitern des Einheits- werks, welches mit der Ablehnung der Kaiserkrone dur König Friedrih Wilhelm IV. endete; das vierte Buch be- handelt die preußische Union.

Der zweite Band zerfällt gleichfalls in vier Bücher. Das (erste) fünfte betitelt sich: Herstellung des Bundestags (Graf Brandenburg in Warschau, Olmüßger Punktation, Dresdener Konferenzen). Das sechste Buch behandelt : Deutschland zur Zeit des Krimkrieges (Dualismus im Bunde, neues Bündniß zwishen Oesterreich und Preußen, Zerwürfnisse, Ergebnisse, der Ausgang der Re- gierung Friedrih Wilhelm IV.,). Mit dem siebenten Buch beginnt die Darstellung der Regierungszeit Wilhelm's I. Antritt der Regentschaft, der italienishe Krieg, deutsche

eformfragen, Streit über die Heeresreform in Preußen, Konflikte auf allen Seiten). Das achte Buch hat die Ge- sammtüberschrist: Eintritt des Ministeriums Bismarck und behandelt zum Schluß den Frankfurter Fürstentag. Soweit reiht der bis jeßt vorliegende Theil des Werks.

Es liegt hiermit die erste ausführliche Geschichte der jüngsten Vergangenheit vor. Der Verfasser-“erhielt von dem Reichskanzler Fürsten Bismarck am 19. März 1881 die Erlaubniß, zu einem Werk über preußische Geschichte die Be-

stände der Staatsarchive sowie die Registratur des Auswärtigen

Amts zu benußen. Hier bot sich ihm, wie ex in derx Einleitung beme: kt, eine kaum absehbare Fülle des trefflihsten Materials zur Verwerthung dar: ministerielle Erlasse und Berichte der Ge- fandten, Sißungs- und Konferenzprotokolle, Telegramme und Korrespondenzen aller Art, zahlreiche Noten und Depeschen der fremden Mächte, wichtige Kammerverhandlungen und Zeitungsausschnitte, das Alles wohlgeordnet in langen Reihen von mehreren hundert Aktenkonvoluten. Erwünschte Ergän- zungen lieferten weiterhin die Aiten des Staats-Ministeriums, des Großen Generalstabe, mündliche Mittheilungen der an den Ereignissen mitwirkenden oder ihnen nahestehenden Personen, sowie für die gegnerishe Politik die alten Archive von Han- nover, Kurhessen und Nassau. Es war damit für den größten Theil seiner Arbeit die Möglichkeit gegeben, nah den Doku- menten selbst, welche im Gange der preußischen Aktion er- wachsen waren oder denselben bestimmt hatten, die Geschichte jener Zeit zu schreiben. „Auf das Genaueste ließ sich jagt der Verfasser jede Wendung der preußischen Politik, in den entscheidenden Krisen oft Tag für Tag, ja zuweilen Stunde für Stunde verfoigen. Fch glaube es aus- iprehen zu dürfen, daß nah so zahllo)en unvollständigen, halbwahren oder unwahren Darstellungen hier ein treues und umfassendes Bild der pr: ußischen Bestrebungen gegeben wird. Yian wird überrascht sein, wie viele bedeutende Momente in diesem Zusammenhang zum ersten Male an das Licht treten oder doch in neuer Beleuchtung erscheinen.“ Das ist in der That der Fall: mit steigendem Jnteresse wird man sich der meisterhaft geschilterien und gruppirten Darstellung der Fülle der Ercignisse hingeben, welhe Stein auf Stein zu dem großen Gebäude der Reichseinheit getragen haben. Wer sie liest, wird die schönsten Früchte für die Gegenwart sammein, auch wenn er sie nicht immer in dem Sizne verwerthet findet, den er nach seiner eigenen Ueberzeugung würde für nothwendig halten müssen. Hervorheben möchten wir als besonders trefflih die Charak- teristik Kaiser Wilheim's (Band I1, 282—291) und die Charakteristik des Fürsten von Bismarck (Band 11, 143—148). Das Werk ist ein Zeugniß von dem deutschen Forscherfleiß, der gepaart ist mit patriotischer Begeisterung und der be- währten Sachkunde eines Historikers von Ansehen und Be- deutung.

Noch cine Bemerkung erübrigt uns. Für die Veranstal- tung einer neuen Auflage möchte es sh empfehlen, die vielen überflüssigen Kommata wix haben deren oberflächlih auf den ersten 40 Seiten allein 26 gezählt —, sowie mehrere, in dem Dructfehler-Verzeichniß nicht besonders monirte, weil leicht zu berihtigende Druckfehler und manche Unebenheiten des Texteë auszumerzen. Ein Werk von der Bedeutung des vor- liegenden muß nach vieser Richtung völlig A sein.

A,

Weihnachts-Literatur.

Die Verlazébuchbandlung von W Grunow in Leipzig hat cine. neue Ausgabe von Schiller’'s und Goethe's Werken ver- anstaltet. Beide 1uSgaben fird zierlid und handlich mit s{chöner lecs- barer S&rift auf gutem Papier gedruckt. Beide Ausgaben erscheinen in je zwei Serien, von denen je die erste vorliegt, die Goetbe’ sche in zeha Bânden, tie erie Serie ker Schiller-Ausgabe in fünf Bänden, Die uns vorliegenden Exemplare sind eleoant in Leinnand gebunden, tie erste Serie von Goetbe’s Werken in Leinen kvstet 30 , die erste Serie von Schilier's Waken 15 t Es sind aber auch noch koft- barere und theuerere Girnbände verarstaltet worten.

__ Die voa Piofefsor Dr. Adolf Stern in Dresden besorgte Goethbe-Ausgabe wird in zwei Serien getheilt, deren vorliegende erste alles datjenige von Goethe's poetishen und autobiographischen Werken umfaßt, was jeder gebildete Deutsche niht nur einmal gelesen haben follt:, fondern gerau kennen und immer wieder von Neuem

zusammen- |

genießen müßte. Sie cntspriht durchaus dem Bedürfniß des großen Publikums, das schon bisher aus den sämmtlichen Werken des Dichters eben das auszuwählen, zu bevorzugen und mit* innerem“ Antheil auf- zunehmen pflegte, was 1n den zehn ersten Bänden dieser neuen Goethe autgabe vereinigt worden ist. » 5

Die erste, selbständige Serie der vorliegenden Ausgabe entbält die vollständige Sammlung der Gedichte (mit Ausnahme bestimmter, der zweiten Série zugewiesener Gruppen, die der Dichter selbst geson- dert gestellt hat); die epishen Dichtungen (Hermann und Dorothea und Reinecke' Fuchs); die Sprüche in Versen und Prosa, die zum größten Theil volksthümlich geworden sind; den Faust, die Dramen in Versen (Iphigenie, Tasso, die natürlihe Tochter, Prometheus, Elpenor, die Laune des Verliebten, die Mit- \culdigen, Erwin und Elwire, Claudine von Villa Bella); die Dramen in Prosa (Göß von Berlichingen, Clavigo, Stella, Egmont, den Groß-Kophta, den Bürgergeneral); die drei Romane (Leiden des jungen Werthers, Die Wahlverwandtscaften und Wilhelm Meisters Lehrjahre) und die Novellen; die zwanzig Bücher Aus meinem Leben, Dichtung und Wahrheit, * denen \sich Campagne in Frankreich und Belagerung von Mainz anschließen , endlich | die italienishe Reise, somit alle im engsten Sinne zugleich klassischen und volksthümlich gewordenen, allen Lesern ohne Erläuterungen und Kommentare zu- gänglihen Schöpfungen Gocthe's. E i :

Für die zweite Serie der poctishen und autobiog:aphishen Werke des Dichters, die für später in Aussiht genommen ist, sind demnach haupt\äclih alle diejenigen Schöpfungen zurückgestelit worden, vie wesentli die literarisch und historisch Gebildeten, die Kenner der Einzelheiten von Goethe's Leben anzichen und fesseln. .

Die vorliegenden zehn Bände umfassen jonach die poetischen Hauptschöpfungen in \forgfältigster- Redaktion. Im AUgemeinen ist dem Abdruck die Auëgabe leßter Hand zu Grunde gelegt, aber die neucre Textkritik so umfassend als mögli, und so weit sie für eine Ausgabe dieser Art in Frage kommen kann, zu Rathe gezogen worden. Auf die klare, finnvolle Korrektheit des Tertes und die strengste Ucbereinstimmung mit den ursprünglihen Absichten des Dichters ist das gebührende Gewicht gelegt worden. Ueberall sind die ersten Drucke selbständig verglichen, in wenigen besonderen Fällen, wo sie unzweifelhaft den eigentlichen Gehalt, die poetisbe Fülle Goethe'- \{her Dit&tung entschéidender wiedergeben, als spätere Bearbeitungen, ist auf sie zurückgegangen worden. / : 2

Ina Bezug auf die Orthographie ist die neuere Schreibart zur Geltung gelangt, alle Schreibungen bei Seite geseßt, die dem lebendi- gen Dichterwort ein künstlich alterthümlihes und fremdartiges Aussehen geben, ohne irgend ein Eigenthümliches zu bezeiwnen, und die ander- wärts nur aus philologishen Gründen fortgeführt werden. Dagegen sind Wortformen und Worte, die in der That als Boethische gelten mußten, treulih beibehalten worden. :

Die von Dr. F. A. Krais in Stuttgart besorgte Schiller- Ausaabe bringt zunächst in fünf für sich stehenden Bänden die poetischen Werke des Dichters nebst den Novellen, Ueber- seßungen und dem poetisden Nachlaß, also ale Dichtungen, während die zweite für später in Aussiht genommene Serie sämmt- liche historishen, ästhetishen und kritishen Prosaschriften vereinigen wird. Was die Behandlung der abweichenden Lesarten und die Rechtschreibung betrifft, so waren hier nahezu dieselben Gesichtêpunkte makfgebend, wie sie oben für Goethe bezeihnet sind. Wir dürfen beide Ausgaben auf das angelcgentlihsle empfehlen, da ihr Aeußeres zuglei ein der großen Dichteröeroen würdiges Gewand trägt. wäh- rend zahllose andere Ausgaben im Interesse der Billigkeit in dieser Richtung viel zu wünschen übrig läßt. :

Vortcefflich sind die Miniaturausgaben unserer Klassiker, welchc der Verlag von Carl Krabbe in Stuttgart zum Preife von 3 A per Band neuerdings gebraht hat. Nachdem Goethe's Gedichte znrei Bände Shhiller's Gedichte ein Band Heine's Buch der Lieder ein Band Heine's Neue und leßte Gedichte ein Band erschienen, liegt nunmehr Goethe's Faust, erster und zweiter Theil, ein Band vor, vollständig auf der Höhe neuester Goethefors{ung stebend. Troß ihrer zierlichen Gestalt sind diese Ausgaben in \{chönen klaren Typen gedruckt, auf festem weißem Papier, ohne Gold\chnitt, aber in vorzüglihem Einband, der ebenso g:\chmadckvoll ist, wie er dauerhaft f{eint. Der Leser wird dur Inhaltsverzeichniß und Register der Anfangszeilen sehr wohl orientirt, so daß als Geschenkliteratur oder etwa zur Begleitung auf Reisen diese sechs anmuthigen Bänden, einzeln oder zusammen, warm empfohlen zu werden verdienen.

„Vaterlandslieder“. Die Dichtung der deutschen Träume und Kämpfe des neunzehnten Jahrhunderts. Leipzig, Fr. Wilh. Grunow. 1889. Es ist ein etwas herbes, g!eihsam brustumpanzertes Kind deutscher Poesie, welhes wir in vorliegendem Werk Legrüßen. An denen vorüber, die im „blähenden Mantel kosmopolitischer Freiheitlihicit als Veräckter des Allgemeinsinns und der Pflicht“ einherschreiten, soll sein Weg geten zu den Häusern und Herzen derer, die zu den Edelsten und Besten unserer Tage zählen, zu denen, dercn ganzer Lebinsinhalt Deutschland geweiht war und bleibt, die das Reich „ersebnt, erstrebï, ersungen und mit errungen“. Es will ein „Bub der Erinnerungen“, ein werthvolles Erbgut des Volkes sein. Sein reicher Inhalt bildet sechs Gruppen: I. Napclconische Zeit und Befreiungskriege. 11. Aus der Kriegszeit bis zum Jahre 1840. 11I. Drang- und Sturmjahre. IV. Die Jahre der Ermattung und der Kriegsruf für Oesterreih 1859. V. König Wilhelm von Preußen. VI. Der französische Krieg und das neue Reih. Die „Älten“ im Volk, welche an dem Liede: „Was ist ‘es Deutschen Vaterland ?“, und die „Jungen“, welche an vielgesungernen Liedern, wie: „Es braust ein Ruf wie Dounerhall“ die geradezu politisch- \chöbpfirishe Macht echter Vaterlandélieder erfahren haben, werden die vorliegende gut ausgestattete, golden eingebundcne Sammlung mit Freuden aufnehmen.

„Citatenshaß“. Geflügelte Worte, Sprihwörter und Sentenzen. Auf Grund Zeuschner's internationalem Citatenschay voll- ständig neu bearbeitet von Dr. Hans Nehry Leipzia, Fr. Wilh. Grunow. 1889. Wäre vorliegendes Werk nihts weiter als eine Samuilung der unter dem Namen „Geflügelte Worte“ bekannten Citate, so fâme ihm neben dem vortrefflihen, feit einem Viertel- jabrhundert bewährten, beliebten „Citatenschaß des deuts@en Volkes“ von Georg Vüchmann nur der Werth einer linkêständigen Null zu. Mit diesem „Vorgedanken“ die Durhsiht deéselben beginnend, ge- wahrt man indessen bald, daß die Grenzen seiner Veranlagung be- trächtlic weiter gesteckt sind: als eine Fulle von kernigen Aussprüchen deutscher und ausläudischer Klassiker, soweit sie die Grundlage lite- rarisher Bildung ausmachen, breitet si ihr wohlerwählter Inhalt aus. Entstanden ift dies Werk auf Grund eines Buches von O, Zeuschner, betitelt „Internationaler Citatenshaßz“, welches zahlreihe Sentenzen aus ferner liegenden, außerdeutschen Literaturen, wie der spanis{en, ungarishen und polnischen, mit zusammengetragen hatte, gléichwobl aber wohlwollend aufgenommen ward. Doch dem mähhtigen Drange des Nationalcn na@gebend, hat bei vorlicgender durchgreifender Neubearbeitung das Intecnationale weihen müssen; und der da- dur gewonnene Raum ist den „dem deutschen Munde geläufigen“ Merkworten zu Gute gekommen. Besonders dürften unter solcher Gunst cine große Vienge Kernworte des Fürsten Bismarck dem Buche zur Zierde gereichen. Als besondere Vorzüge desselben, vermöge welwer es ein bequemes, zuverlässiges Nahschlagebuh werden könne, seien hervorgehoben: die streng alphabetishe Ordnung, die möglichst gerique Angabe der Fundftelleri, die knappe Fassung der Erläuterung und ein besonderes Verzeichniß der den Gedanken tragenden Wörter.

„Ihr und Ich.“ Lieder und Gedichte von Martin Langen. Köln und Leipzia, Druck und Verlag von Albert Ahn. 1889, Die eigenartige Fassung des Titels diescs wohlausgestatteten Büchleins deutet auf seinen Inhalt hin, was dcr Dichter in scinem ersten Liede : „An meine Leser“ so crklärt: „Zum etten drang, im Herzen klang die Frage: „Wer scid Ihr? er bin-Ich? Und stets aufs Neu érwog ih und verglich. Nun aber kenn’ ih unser beider Wesen. Und was mein Herz erlausckt, mein Blick gelesen, as tief Euch aus der Seele dringt, In meinem Lied berauschend wiederklingt“. Dementsprehend hat seine Muse dem Leser im

ersten Theile seines Werkchens-\echs Liedcrkränzc, im zweit2n vier Gedichfsträußé gewunten. Jene beißen: 1)! Imi: Spiel des Lebens: 9) Aus dunkeln -Stündéen. 3)’ Traumgeb:ide. 4) Erinrrungsblätter. 5) Mädentwworté: 6) Bunte :Blüthen; diese: 1) Geschichten. 2) _Er- brohne Siegel: 3) Weiskteit und - Wahrheit. 4) Einfälle und. Aus- fäße. Im- ersten Theile überwiegt das ewige, leid- und rreudvolle Lied- der Liebe, im zweiten herrsht. neben Anklängen an der erften eine ernste Lebensauffassung vor. : :

Von dem Jugendschriftenverlage Otto Drewit Näwbfolger (B. Angerstéin) in Berlin N., Oranienburgersttaße28; liegen folgende drei Jugendshriften vor : : : e

„Kaiscr Wilhelm und seine Friedensreiîf?zaä*. Der aufstrcbenden deutschen Jugend erzählt“ von W. Lack owiz, Vers- fasser von: „Aus dem großen Jatre 1870/1871“ und „Friedri der Große im siebenjährigen Kriege.“ Mit Fatbendruck-Illuftrationen nach Original-Aguarellen von W. Hoffmann. (Preis 4 # 50 A.)

„Kaiser Friedrich und sein Shüßling“. Hiftorische Erzählung aus ten Tagen des Unvergeßlichen, für die deute Jugend von Ad. Frank. Mit Farbeundruck - JUustrationen nab Original- Aquarellen von Wiih. Hoffmann. (Preis: 4 6 50 K.) :

„Aus den Tagen der Königin Luise“. Eine Erzählung für die Jugend von Elisabeth Halden, Verfa?erin von: „Das Nest“ „Tante Adelgundens Nichten“ 2c. Mit Driginal- Illustrationen in Farbeadr"ck. (Preis 4 50 4)

Alle trei Bücher, trefflich geschrieben. Jugendschriftz2n in besten Sinne des Wortes, sehr geeignet, inden jugendlichen Herzen Vater- landsliebe und Liebe zum Königshaufe zu e¿wecken und zu vflegen, wie auch edle Regungen zu fördern, sind als Geschenkliteratur für das bevorstchende Weibnachtsfes aufs Beste zu empfehlen Di?e Aus- stattung ist gut und gediegen; nur die Farben:Jllustrationen lassen manches zu wünschen übrig. :

„Hauff's Märchen“. Für die Jugend durgekeben von Fr. Hoffmann. Mit 5 Bildern in Farbendruck, nach Drigiral- Aquarellen von W. Hoffmann. B. Angerstein's Jugendschrifienverlag (Otto Drewiy Nachf.), Berlin N, Oranienburgerftraße 23. (Preis 4 M 50 §.) Hauff's Märchen, welhe sih dur freie und phantasiereihe Behandlung wie durch s{chöne Abrundung der Dar- stellung aufs Vortheilhafteste auszeihnen, sind ftets als Feitz2be für die Jugend willkommen.

Handel und Gewerbe.

Die „Zeiischr. für Spirit.-Ind.“ bringt folgenden Berit übcr den Handel mit Stärke nah Mittheilungen der Vertrauens- männaer in dec Zeit vom 20, bis 26, November 1889: Während der verflossenen Berichtswoche sind die nachstehenden Abs@lüsse in Kartoffelfabrikaten bekannt gegeben, Es wurden verkauft an: Kartoffelmehl und trockener Kartoffelstärke: 1000 Sack prima zu 16,50 M gegen Kasse ab Station im Braunf@weigischen, Lieferung Dezember-April 1890; 500 Sack prima zu 16,50 46, Lie- ferung November-März, monatli 100 Sack, trei Hamburg ; 300 Sack prima zu 16,50 4, Lieferunz Dezember- April, und 200 Sack prima zu 16,75 M, Lieferung Juni, Beides gegen Kasse, ab Station in Braurschweig; ferner an feuhter Kartoffelstärke: 500 Sack zu 6,7% 6 frei Station an der Bahnstrede Stargard —Kreuz; 1000 Sack zu 7 M frei Station an der Bahnstrecke Stargard— Küstrin; 200 Sack zu 7,60 4 frei Berlin; 200 Sack zu 7,25 frei Sagan.

In dec Generalversammlung der Aktionäre der Weich] el- bahn vom 26. d. M. wurde der „B. Börs.-Ztg.“ zufolge das Budget bestätigt. In die Revisionskommission wurden die Puy Mann, Koch. und Kozlowéki gewählt; ferner wurde beschlossen, allsährlih 20 000 Rbl. zur Bildung eines Unterslützungéfonds für Beamte, wele den Dienst verlassen, und ihre Familien auszuseßen. Dieser Bes(luß wurde dem Verkehrs-Minister zur Bestätigung unterbreitet.

In der Generalversammlung der Italtienishen Mittel- meerbahn-Gesellshaft am 28. Noveniber wurde der Geschäfts- bericht sowie vie Ratifikation des Vertrages mit der Regierung und dem im Besiy der Konzession befindlien Konfortium wegen des Bau?es der Linie Rom —Viterbo genchmigt und die Dividende für das am 30. Juni beendete Beschäftsjazr auf 273 Lire festgeseßt.

Frankfurta. M,, 28. November. (GetreidemarktLerit von Jo!eph Strauß.) Die Stimmung für Weizen war schr fest. Nach gutem Wetterauer wurde vergebens gefahndtet. Ab Umgegend 19t4--® 10 M, frei bier 198/10—20 M, furhessisher 193—7/10 F, russishe Sorten 204-— 212 A Roggen fand coulantes Unterkommen an hiesige und benachbarte Mühlen, hiesiger 174 41, russischer 174/10—} 6, die Berliner Hausse scheint hier zu wirken. Gerste verkaufte fich ziemlich \{lank zu festen Preisen. Wetterauer Nr. 19—20, Ried-, Franken-, Thüringer und Saale-Gerste 20—21 #, cexquisite viel darüber. Hafer ist ebenso wenig offerirt, wie gefragt; die Futterhändler greifen bei den bestehenden hohen Preisen zu Surrogaien, die Notiz 15--4 bleibt, exquisiter viel darüber. Jn Mais (mixed) beginnen die Transaktionen an Ausdehnung zuzunehmen, Preise scheinen nur Käufern Chancen zu bieten, 122—13 Æ Chilifalpeter: leßter Cours 188/10 Æ loco hier. Roggenkleie 8/10—9 F, Weizenkleie 76/10—8 M, weniger dringend angeboten. Spelzspreu be- abteter und leiht verkäuflih, leßter Cours 2,60 # Mehl erfreute sich Angesichts wesentlih \{chwächercr Ankünite ret guter Nahfraxe. die sich willig den erhöhten ¿7orde- rungen fügte. Namentlih waren feine Qualitäten beliebt, deren Knapvheit auch den geringeren Marken zu Statten kam. Roggenmehl 0/1 fieberhaft aufgeregt, einige größere Händler scheinen verfixt zu sein, Wir lassen hiesiges Weizenmehl Nr. 0 33;—34 6, Nr. 1 31—32 6, Nr. 2 26—27 4, Nr. 3 25¿—264 4, Nr. 4 21è—22i My r. b 17—18 A Milchbrot- und Brotmehl im Verbande 56— 9 M, norddeutsche und westfälishe Weizenmehle Nr. 00 27—28 f Berliner Roggenmehl ab Bahn Magdeburg Nr. 0 26,70 4, Nr. 0/1 2ò,20 , Nr. 1 23,70 4, frei Ufer Frankfurt a. M., Main; u. Mannheim ca. 1,25 46 theurer (exquisite Marken ca. § A höher), bige Preise verstehen sich per 100 kg ab hier, häufig auch loco aus- wärtiger Stationen.

München, 28. November. (Allg. Ztg.) Das Königlich baye- rishe Staats-Ministerium des Innern, Abtheilung [für Landwirthschaft, Gewerbe und Handel, hat zum Vollzuge der Aller- höchsten Verordnung vom 25. v. M,, die Handels- und Ge- werbekammern und die Bezirksgremien für Handel und Gewerbe betreffend, eine Entschließung erlassen. Bezüglich der Handels- und Gewerbekammern verbleibt es bis auf Weiteres hei den in der Ministerialentshließung vom 2. Februar 1869 getroffcnen Bestimmungen. Ebenso bleiben die bisher errichteten Be- zirksgremien vorläufig fortbestehen. Etwaige Anträge aus Bildung oder Auflösung bestehender Bezirksgremien oder auf Veränderung der Bezirke derselben sind eingehend zu instruiren und thunlichst bis 1. Januar 1890 in Vorlage zu bri¿gen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist fecner die Zahl der Mitglieder festzuseßen (§. 3 Abjay 2 Litt. a, der allerhöchsten Verordnung). ten, _ nehmlih in Fürth, hatte si eine lebhafte Bewegung für Schaffung einer eigenen Handels- und Gewerbekammer kundgegeben, welhe somit vorerst nit zum Ziel geführt hat. f i ,

Leipzig, 28. November. (W.T. B.) Kämmlingsauktion, Käufer waren schr zahlreich am Platz, es herrschte außerordentliche Belebthcit. Preise 20 bis 25 ., gleich) 109% höher als bei der legten Auktion. Von 230 000 kg wurden 210 000 kg verkauft. L.

London, 28. November. (W. T. B) Wollauktion. Preise fest, behauptet. M

Bradford, 28. November. (W. T. B.) Woll e fest unter

dem Einfluß der Londoner Wollauktion, Käufer halten sich vom F

Markte zurück. Garne ruhig aber fest, in Stoffen in Folge ein- getretener Kälte gutes Geschäft.

In einzelnen Städten, 0 Þbor- j

Zweite

Beilage

E C R: S E P

zum Deutschen Reichs-Anzeiger ‘und Königlih Preußishen Staats-Anzeiger.

M 286.

Berlin, Freitag,

den 29. November

. Steckbricfe und Untersuhungs-Sachen.

: pangevol treckungen, En Vorladungen u. dergl. . Verkäufe,

erpahtungen, Verdingungen 2c.

. Verloofung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.

2) Zwangsvollstreckungen,

Aufgebote, Vorladungen u. dgl. |

48346]

[ Erledigt hat sich das von Herrn Gutsbesißer Johann David Bräunlich in Seelingstädt bei Werdau wegen Kraftloserklärung des K. S. 49/0 Staats- \huldenkassensheines vom Jahre 1869 Litt. B. Nr. 361 über 100 Thaler hier anhängig gemachte Aufgebotsverfahren.

Dresden, den 23. Noveinber 1889, Königliches Amtsgericht. Abtßeilung T þ. Schöner.

147564] Aufgebot.

Der Herr Oberlandesgerihts-Präsfideut zu Marien- werder hat das Aufgebot der von dem früheren Gerichtsvollzieher kraft Auftrags A. Marczinki bei dem unterzeichneten Gericht bestellten Amtskaution, bestehend aus einem Preuß. 34%/oigen Staatss{huld- {ein Lätt. F. Nr. 37 302 sber 100 Thaler beantragt.

Es werden daher Alle, welche Ansprüche und Rechte an Marczinski bezw. die Amtscaution haben, aufgefordert, folie spätestens im Aufgebotêtermin den 26. Februar 1890, Vormittags 11 Uhr, anzumelden, widrigenfalls die unkekannten Gläubiger ihres Anspruchs an die Kasse verlustig gehen und i nur an Marczinski felbst haïten können. I. Nr. 10.

Dirschau, den 15. November 1889.

Königliches Amtsgericht. [48331] Aufgebot.

Dem Kommis Ernst Riegel dahier ift ein auf seinen Namen lautender Deposition2s@ein der K. ian Nürnberg vom 30. April 1889 über die

interlegung cines Depots von 4000 # in zu 4 %/o verzinslicen bayeris&en Obligationen Nr. 125 963 und 126 961, ferner 2000 Fl. in zu 4 9%%a verzint- licher österreihisher Silberrente Nr. 314 970 und 511 C86, endlich 5000 Fr. in zu 5 9/0 *verzinslicher italienischer Rente (Kapital) Nr. 316 957 und 50 910 zu Verlust gegangen. Auf Antrag desselben werden hienah die Inhaber der bezcihneten Urku1.de auf- gefordert, ihre Rechte hierauf spätestens in dem auf Freitag, 11. Juli 1890, Vormittags 10 Uhr, “immer Nr. 12, ankteraumten Aufgebotstermine bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls letztere für kraftlos erklärt werden wird.

Nürnberg, den 13. November 1889,

Königliches Amtsgeribt. Abtheilung TV. (L, 8) Der Kgl. Amtèerichter Weigan d. Zur Beglaubigung : Nürnberg, den 26. November 1889. Der geschäftsleitende Gerichts\{reiber des Kgl. Amtsgerichts, (L. S) Hader, Kgl. Sekretär.

[28148] Nufgebot. i

Der Kothsaß Christian Rischbieter in_Sophien- thal hat das Aufgebot des Sparkassen-Quittungs- buck8s Nr. 9299 der Spar-, Leih- und Vorschußkasse des vormaligen Amts Peine, für ihn als Gläubiger ausgestellt, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 22. März 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerihte anberaumten Aufgebots- termine seine Rechtz anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftioserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Peine, den 22. August 1889.

Königliches Amtsgericht. I. i 37642] _ Bekanntmachung.

Das Sparkassenbuch der städtishen Sparkasse zu Staßfurt Nr. 2290, ausgestellt füc den minorennen Strube, über 103,65 4, ist argeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Eigentiümers zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erflärt werden. Es wird daher der Inhaber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens im Termine am 2. Mai 1890, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 20, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, A ane datselbe für frafilos erklärt werden wird.

Stafefurt, den 11, Okiöber 1889,

Königliches Amtsgericht. {23614] Aufgebot. /

Auf dem Anwesen Hs. Nr. 147 in Ichenhausen des Meygers Samuel Heilbronner dortselbst, nun- mehr der Vichhändlersehefrau Amalie Wolf gehörig, ist im Hypothekenbudbe für Jchenhausen Band Ill. Seite 655 scit 9, Februar 1827 das lebenslängliche Wohnungérecht sür den damaligen Soldaten Johann Heiß und Band 1II. Seite 633 für Leopold Maier (Heilbronner) ein Kapital von 100 Fl. und ebcn- falls das Wohnungsreht seit 17. Juni 1856 ein- getragen, ferner auf ‘Pl. Nr. 1929 der Steuer- gemeinde JIchenhausen des Taglöhners Michael Häns dort, Band VII, Seite 367 seit 12, Mai 1853 ein Cessionskapital der liquidirten Privat-Spar- und Leihbänk Ulm. Da die Nachforshuüngen nach den Ju- habern dieser Rechte fruchtlos geblicbén und vom Tage der lebten auf dieselben sich beziehenden Hand- lung mehr als dreißig Jahre verstrihen \ind, fo wird gemäß 88. 823 f. f. C.-P.-O. und §. 82 Hyp.- Ges. das Aufgebotsverfahren auf Antrag der Besitzer eröffnet, Aufgebotstermin auf Montag, 10. Fe- bruar 1890, Vormittags 9 Uhr, dahier an- beraumt, und Drt U welche ein Recht an öbigen

orderungen zu ‘häben glauben, aufgefordert, ihre Rechte innerhalb sechs Monaten ‘oder spätestens im Aufgéhotstermine anzumelden, widbtigenfalls obige Fordérungen und beziehungörveise Wohnrechte durch

Aus\{lußurtheil für erloshen erklärt und im Hvpo- | 5) Georg Wolfgana Fischer, geboren am 8. Juni | : | sprüche an den Naclaf; des Thomas Eckert zu haben | vermeinen, werden hiermit aufgefordert, ihre An-

thekenbuche gelöscht würden. Günzbura, 11. Iuli 1889. K. Amtsgericht. gez. Lei ck. Zur Beglaubigung: Günzburg, den 23. Juli 1883, Gerichts\chreiberei des K Amtsgerichts. (L. S.) Pargent, K. Sekretär.

[48322 Aufgebot.

Im Grundbuch des den Eigenthümer August und Wilhelmine Westpbal’\s{en Eheleuten gehörigen Grundstücks Kroianke Band 1V. Blatt 36 stehen in Abtheilung TIT. Nr. 20 1500 4 anerkannte Schuldforderung nebft fünf Prozent Zinsen für den Kämmerer Wilhelm Vollert in Krojanke eingetragen. Das über diese Post gebildete Hypothekendokument, bestehend aus dem Hypothekenbuchsauszuge und der Eintragungsnote vom 11. Juni 1880, sowie der Ausfertigung der Notariatëurkunde vom §8. Juni 1880 Nr. 401/1880 des Notariatsregisters des Notars Koehler ift verloren gegangen und soll, da die dein Dokumente zu Grunde liegende Post aus- weislih des Anerkenntnisses des Grundstükseigen- thümers August Westphal noch zu Recht besteht, auf den Antrag d¿s Hypothekengläubigers Wilhelm Vollert zum Zwecke der Neubildung des Dokuments amortisirt werden.

Es wird deshalb der Inbaber dcr Hypotheken- urkunde aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 20. März 1890, Vormittaas 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht, Zimmer Nr. 9, seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzu- legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Flatow, den 20. November 1889

Königliches Amtsgericht. [47568]

Aufgebot behufs BVesittitelberichtigung.

Es sollen auf Antrag:

1) des Kaufmanns Nicolaus Rodenbäck zu Esens und des Amtssckretärs a D, Johann Joachim Steffens zu Hannover das im hiesieen Grundbuche Gärten bei Csen8s8 Fol. 241 noch auf den Namen des Ernst Wilken eingetragene Gartengrundstück (Jücher Flage) Kartenblatt 4 Parz. 155/6 sowie der daselbst Fol. 238 auf den Namen des Anton Günther Goldhammer eingetraaene Garten, Kartenblatt 4 Parz. 156/6 ver Flurkarte von Esens, f

2) des Webermeisters Christoph Reinhard Heeremn* zu Esens die im hiesigen Grundbuche Steinfstraßer Quartier Fol. 590 noch auf den Namen der weiland Harmen Alrichs oder Ahlefs Tochter, Anna Christine und deren Ehemann Ortgies Fehrmann verzeihneten Grundstücke, bestehend aus Hausgarten, Karten- blatt 2 Parz. §82 und Hofraum mit Wohnhaus, Scheune und Stall, Haus Nr. 98, Kartenblatt 2 Parz. 83 der Flurkarte von Esens,

3) des Tischlermeisters Johann de Witt zu Westeraccumersiel vas im hiesigen Grundbuche Westeraccumer Vogtei vol, 1. Fol. 2569 noch auf ten Namen der Melcchers'\{hen Kinder eingetragene Hausgrundstück Nr. 50, Kartenblatt 2 Parz. 47 der Flurfkfarte von Wefteraccum,

4) des Shutmachers Gerhard Heinrich Christian Janssen zu Esens das im hiesigen Grundbuche Marktquartier Fol. 776 noch auf den Namen des Ihno Janssen eingetragene Hausgrundstück Karten- blatt 2 Parz. 135 der Xlurkarte von Esens,

zum Zwecke der BVesittitelberichtigung aufgeboten werden.

Es werden daher alle Eigenthumsprätendenten der gedachten Immobilien aufgefordert, spätestens in dem auf den 14. Januar 1890, Vormittags 93 Uhr, an der hiesigen Gerictsstelle anberaumten Termin ihre Ansprüche und Rechte auf dieselben anzumelden, widrigenfalls die Ausbleibenden mit ihren etwaigen Eigentbumsansprüchen werden aus- geschlossen und auf Grund des zu erlassenden Aus\clußurthciles mit der Berichtigung des Besitz- titels im Grundbuche wird verfahren werden.

Esens, den 12. November 1889.

Königliches Amtégericht.

[48332] Bekanntmachung.

Aufgebot.

Die nachbenannten Personen, für welche: hier Ver- mögen pflegschaftlic verwaltet wird und über deren Leben seit mehr als zehn Jahren keine Nachricht vorhanden ift, sollen auf Antrag ihres Pflegers für todt erklärt werden:

1) Johann Christof Karl Afinger, geboren am 26. August: 1814, Sohn des Webermeisters Johaun Afinger von hier und sciner ersten Eh:frau Elisa- betha, geb. Lotter, zuleßt in Nürnberg wohnhaft und dajelbst beheiniathet, feit den 1830 er Jahren un- bekannten Aufenthalts,

2) Geora Leonhard Andrae, geboren: am 27. März 1830, Sohn- des Werkmeiiters Georg Leonhard Andrae von hier und seiner ersten Ehefrau Marga- retha,- geb. Bub, in Nürnberg beheimathet und zuleßt daselbsl als Kellner wohnhaft, seit 1859 un- bekannten Aufenthalts,

3) Barbara Beyer, geboren am 23. Januar 1811 als die Tochter des Gastwirths Jobann, Georg Beyer von hier und dessen erster Ehefrau Elisabetha, geb. Müller, zuleßt in Nürnberg wohnhaft und da- selbst beheimathet, seit den 1830er Jahren un- bekannten’ Aufenthalts,

4) Iohann Friedrih Brasch , geboren am 10, De- zember 1808, Sohn des Kaufmanns Johann Daniel Brasch von hier: und seiner Ehefrau Christiiia Mar« garetha, geb. -Jünginger, Konditorgehülfe, zulegt Gastwirth in Steinbühl, ‘in Nürnberg beheimathet, seit den 1830er Jahren unbekannten Aufenthalts.

Beffentlicher Anzeiger.

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gefell\{ . Berufs-Genofsenschaften.

. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.

. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken.

, Verschiedene Bekanntmachungen.

G9,

D

| 1788 als Sobn des Uhrmachers Paul Fischer von hier und seiner Ebefrau Helena Rosina, zuletzt hier

| wohnhaft und angebli hier beheimathet, feit 1829 | : zum 1. März 1890 anzumelden

| unbekannten Aufenthalts,

6) Margaretha Frank, geboren am 20. August 1821, Tochter des Trompetenmachers Johann Iakob Frank von hier und seiner Ehefrau Kunigunde, geb. Regner, zuletzt als Dienstmagd hier wohnhaft und ôter beheimatßhet, scit den 1840er Fahren unbekannten Aufenthalts,

7) Helena Maria Christophora Marga1etha Jo- hanna Heid, geboren zu Kraftêöhof am 12, September 1812 als Tochter der Köbierseheleute Friedrich Hof- mann und Margaretha, geb. Gebhardt, von Krafts- hof, Ehefrau des bereits für todt erklärten Garten- besißers Konrad Heid von hier, RoUnersgarteu, hier

Amerika ausgewandert, feitdem unbekannten Auf- enthalts,

8} Konrad Heid, geboren am 26. Mai 1838 zu Kraftshof als Sohn der obengenannten Garten- besiter8eheleute Konrad Heid und Helena Maria Christophora Margaretha Johanna, geb. Hofmann, hier heimathberechtigt, von hier mit seinen Eltern im Jabre 1846 nah Amerika ausgewandert, seitdem unbekannten Aufenthalts,

9) Georg Kugler, geboren am 9, Oktobir 1821, Sohn des Garteubesigers Johann Andreas Kugler, von hier, aus sciner ersten Ebe mit Barbara, geb. Schmidt, aus Lobe, hier beheimathet und zuleht wohnhait, im Jahre 1845 nach Amerika ausge- wandert und seit 1863 unbekannten Aufenthalts,

10) Magdalena Barbara Oeiterich, geboren am 13, Dezember 1828, Tochter des Bauern Nikolaus Oetterih von Almoshof und seiner Ebefrau Anna Margaretha Helena, geb. Haußner, zu Almoshof be- heimatbhet und von da 1852 nah Amerika ausze- wandert, seitdem unbekannten Aufenthalts,

11) Georg Caspar Scheindel, genannt Blaimer, geboren am 7. April 1819 als außerchelihes Kind der MusikerstoWwter Anna Maria Hedwig Scheindel von bier, angeblich hier beheimathet und zuleßt hier wohnhaft, 1852 nach Amerika ausgewandert, seitdem unbekannten Aufenthalts,

12) Sigmund Steinberger, geboren anm 25. Ia- nuar 1834 zu Ottensoos, Sohn des früheren Swneiders und späteren Hopfenhändlers Abraham Steinberger von hier und seiner Ehefrau Amalie, geb. Friederich, beheimathet in Oitensoos, zulctt hier wohnhaft, 1857 nah Amerika ausgewandert und seitdem-.unbekannten «Aufenthalts,

13) Johann Georg Zeîser, geboren zu Schweinau am 23, Dezember 1789, und

14) Georg Wilhelm Zeiser, geboren zu Schweinau am 1. September 1805, Söhne des Arbeiters Jo- hann Hartwig Zeiser von Schweinau und dessen Ehefrau Elisabetha, geb, Frcudenberger, angeblich be- heimathet und zuleßt wohnhaft in Schweinau, Ersterer seit 1812, Leßterer seit den 1830er Jahren unbekannten Aufenttalts.

Es ergeht nunmehr die Aufforderung :

I. an die obengenannten Perfonen, spätestens in dem auf Dieustag, den 11. November 1890, Vormittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. 4 des Justizgebäudes in Nürnberg an- beraumten Aufgebol1stermin persönli oder \chriftlih bei Gericht sich aizumelden, widrigen- falls sie für todt erklärt werden;

II. an die Erbbetheiligten, ihre Intercssen im Aufgebotstermine wahrzunehmen ;

III. an alle Diejenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mitthei- lung hierüber bei GBeriht zu machen.

Nürnberg, 13. November 1889,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung TI11.

(L. 8) Marth.

Zur Beglaubigung :

Nürnberg, den 26. November 1859,

Der geschäftsleitende Gerichts\hreiber des Königlichen Amtsgerichts. (L. S) Hader, Kgl. Sekretär.

[48326] Amtsgericht Hamburg.

Auf Antrag von 1) Mathilde, geb. Hüffel, des Dr. Ecnsstt Gossler Wwe., 2) Ernst Gofssler, 3) Gustav Heinrich Gossler, 4) Dr. Carl Oscar

ossler, 5) Antonie Mathilde, geb. Gossler, des Frans Ferdinand Carl Andreas Meyer Ehefrau, im

eistande ihres Chemannes, 6) Alfred Gossler, als Erben dées Dr. Ernst Gossler, sämmtli vertreten dur die Rechtsanwälte Dres. Nolte und Schroeder, wird ein Aufgebot dahin erlassen : daß Alle, welche an den Nachlaß des am 25. Jänuar 1889 bieselbst verstorbenen Dr. Ernst Gossler Ansprüche irgend welher Art ins- besondere aus .den von dem genannten Erblasser geführten Vermögensverwaltungen, Administra- tionen, Vormundschaften, CGuratelen, Testa- mentsexecutelen x. zu haben vermeinen, hiemit aufgefordert werden, solche Ansprüche spätestens in dem auf Donnerstag, 30. Ja- nuar 1890, Nachmittags 2 Uhr, an- beraumten Ausfgebotötermin im unterzeih- neten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 56, anzumelden “und zwar Aus- wärtige unter «Bestellung eines hiesigen Zustel- unge S bei Strafe des Aus- usses.

Hamburg, den 19. November 1889.

Das Amtsgericht Hamburg. Civil- Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung: n Ro mberg Dr., Geriht8-Séekretär.

(46699) Bekanntmachung.

Am 19. Juli 1889 is im: hiesigen Krankenhause der Aïbéiter Thomas Eckert àus Neudorf verstorben.

beheimathet und von hier im Jahre 1846 Rad |

Alle Diejenfaen, welche Erb- oder fonstige An-

sprüche bei dem unterzcihneten Nachlafpfleger bis

Grandenz, den 20. November 1889. Grün, Rechtsanwalt.

[48511] Erbvorladung.

Heinri Kettner, 23 Jahre alter Metzger von Sonderrieth (Baden), wird aufgefordert, fich bis 15, Mai 1890 bebufs Tbeilnahme an dem Nachlasse seines Vaters, G, Mich. Kettner von ZSonderrieth,

| bei mir zu melden, widrigenfalls sein Antheil den

übrigen Crbbere{tigten zugewiesen wird. Wertheim (Vaden), 27. November 1889, Der Großh. Bad. Notar: E. Grimm.

[48348] Jm Namen des Königs!

Auf den Antrag der Hausbesißer Carl und Marie geb. Knitter Müler'’s@en Eheleute zu Konitz, vertreten durch den Rechl8anwalt Furbah zu Konitz, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Konitz durch den Gerichts-Affsessor Uttke für Recht :

A. Die nachstehende Hypotheken: Urkunde :

a, die Hypothekenurkunde über ursprünglich Thaler Kaufgelder, noch gültig auf 21 Thaler 26 Sgr. Antheil des Georg v. Maleck Podjaski mit 16 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. und der Erdmuthbe v. Podjaski mit 5 Thlr 12 Sgr. 6 Pf,

b. der Zweigbrie} Über 5 Thlr. 12 Sar. 6 Pf.,- ausgefertigt für die verehelihte Emilie v. Ostrowsöka, geb. v. Podjasfa,

c der Ziveigbrief über 5 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf., ausgefertigt für die verehelihte Proviantamts-Con- troleur Helene Ratter, geb. v. Podjaska,

eingetragen aus dem notariellen Kaufvertrage vom 22, Oktober 1846 und der gerihtlicwen Urkunde vom 28, Februar 1851 und der gerichtlichen Verhandlung vom 4. Juni 1847 zufolge Verfügung vom ò. Juli 1851 für den Kaufmann Franz v. Podjaski in Ab- theilung 111. Nr. 1 des den Hausbesitzern Carl und Maric geb. Knitter Müller'shen Eheleuten ge- hörigen Grundstücke Koniß Blatt 449, umgeschrieben laut Urkunde vom 19. und 26, Juli 1861 für die zu a, b, e. Genannten mit den dort angegebenen Beträgen und für die Wittwe Antonie v. Podjaski, geb. v. Podjaski, und für den Referendar Leo v. Maleck Podjaski mit je 16 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. zufolge Verfügung vom 26. November 1861, gebildet aus dem Kaufvertrage vom 22. Oktober 1846, der Cessionsurkunde vom 28. Februar 1851, der Verhandlung vom 4. Juni 1847, dem Hypo- theken - Recognitions - Stein vom 8. Juli 1851, einem kurzen Anszuge aus dem Hypotheken- buche und dem Umschreibung8vermerk vom 26. No- vember 1861,

B. die Hypothekenurkunde über 14 Thlr. 21 Sgr. 9 Pf. rechtskräftige Forderung des Kaufmanns von Poojaski in Koniß und 15 Sgr. Kosten desselben, eingetragen auf Grund des rechtskräftigen Mandats vom 16. September 1859 zufolge Verfügung vom 18. November 1859 in Aktheil. 111. Nr. 3 des dem Hausbesitzer Carl und Marie geb. Knitter -— Müller’schen Eheleuten gehörigen Grundstücks Konitß Bl. 779, umgeschrieben auf Grund der Ver- handlungen vom 19. und 26. Juli 1861 zufolge Ver- fügung vom 24. Oktober 1861:

a. für die verwittroetc von Podjaski mit 3 Thlr. 24 Sgr. 3 Pf,

b. für den Meferendar Leo v. Maleck Podjaskf mit 3 Thlr. 24 Sgr. 3 Pf,

c, für den minorennen Georg von Podjaszfi mit 3 Thlr. 24 Sgr. 3 Pf, /

d für die vcrehelite Gutsbesißer von Ostrowski, A geborene v. Podjaska, mit 1 Thlr. 5 Sgr. 1 Pf,

e. für die verehelihie Kontroleur Ratter, i G geborene von Podjaska, mit 1 Thlr. 8 Sgr. 1 Pf,

f. für die minorenne Erdmuthe v. Podjaska mit 1 Thlr. 8 Sgr. 1 Pf.,

gebildet au: dem Zahlungsmandai in dem Bagatellprozesse des Kaufmanns Podjaski gegen den Konditor : Wiese, dem Eintragungsvermerke vom 18. November 1&£59, dem Hypothekenbuch8auszuge vom 18, November 1859, dem Umschreibungs- vermerke vom: 24, Oktober 1861 und dem Hypotheken- buchsauszuge vom 24. Oktober 1861,

werden für fraftlos erklärt.

11. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden den Hausbesitzer Carl und Viarie geb. Knitter Müller’shen Cheleuten auferlegt.

Verkündet Konitz, den 20. November 1889,

Begl.: Kv h, Gerichtsschreiber des Königl. Amtszericts, [48343] Im Namen des Königs! Verkündet Allenstein, den 22, November 1889. Koeppe, Gerichtssekretair.

In der -Aufgebots\ache F. Nr. 18/89 hat das Königliche Amtsgericht in Allenstein, vertreten que den Amtösgerichtsrath Neumann, dahin er- annt:

1) daß das nahstehend bezeihnete Hypotheken- Dokument:

„Die Ausfertigungen der Verträge vom

9. A 2. September und 18. Oktober 1876,

der Hypothekenshein und die Eintragungsnote vom 20. Januar 1883 als Urkunde über die im Grundbuche Micken Nr. 1 Abth; II1 Nr. 8 noch eingetragenen à 5 %/% verzinslichen 800 M Restkaufgeld der Altsiyer e und Catharina,

A Meyk, - Kollanowski" hen Eheleute in iden. Uaspeligli® waren ohne Bildung eines Hypotheken-Dokuments - daselbst à os ver- ¿inslih 9000 46 Restkaufgeld für die Altsiger

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