T Ea C d R E As 05M kas E E U T bas Deter U I (8 E N r UETL A: Ait
Das Organ der Deutschkonservativen, die „Kon serva tive Ko O pondenz“ äußert sich zu der Erneuerung des Kartells wie solgt :
„Die genannten Parteien werden auch den bevorstehenden Wakbl- kampf gemeinsam und in einem bundesgenossenschaftlichen Verhältniß durchkämpfen. Sie wollen dem Reichstage eine Mehrheit erhalten, die fest in der Treue zu Kaiser und Reich steht, in allen die Stärke, Größe und Ebre des Vaterlandes berührenden Fragen nur einen, den patriotishen Gesichtspunkt kennt und unsere monarchbische Staats- ordnung wie die bestehende Gesellshaftsordnung in der Volks- vertretung des Reiches mit einem alle Anbröckelungen abwehrenden Damm umgiebt.
Ein zu solchem Zweck abgeschlossenes oder vielmehr erneuertes Bündniß, wie eben wieder von Hrn. Rikert geshehen, ein „unndtür- lices* zu nennen, ift eine Willkür sonder Gleichen. Für Alle, welche in der Herstellung und Erhaltung eines festen Rückgrats, einer festen Grundlinie der bezeizhneten Art für den Reichêtag und seine Arbeiten die crste Aufgabe auch der Partei seben, bildet diese Erkenñütniß ein einigendes Band, das an Stärke hinter feinem Programmpunkt wirth- schaftlicher oder sonstiger Gattung zurückstehr. Sind denn Parteien nur dazu da, den Hader zu- pflegen, dem Sinn und dem Blick eine Richtung ins Kleine und Einzelne zu geben und die Sehschärfe für große Gesichtspunkte abzustumpfen ? Stehen an der Spitze des Programms nicht bei jeder von diefen drei Parteien die großen patriotishen Gedanken und Gelöbnisse, die über den Kreis der Partei hinausreihen und, wenn sie ernst gemeint sind, vor Allem zur Pflege der Eintracht in der Schirmung der höchsten Güter des Vaterlandes bindrängen müssen? Wir streifen im Gegentheil die Unnatur wte den politischen Unverstand ab, wenn wir höbere und bleibende Ziele binter solche niedrigerer Grade niht zurücksezen und vor Allem darauf achten, uns das feste Gefüge des Hauses, in dem wir wohnen, selbst zu erhalten, während wir in seinem inneren Ausbau fortfahren. Und das kann allein mit der \carfen Dur{führung der Grundregel geschchen, daß die Stellung zu Kaiser und Reich den ersten Prüfstein für die Bestimmung des Verhältnisses zu anderen Parteien bildet und bei der Beurtheilung aller Bestrebungen der Frage, ob sie ihren Aus- gangépunkt auf dem Boden der monarchishen und reihstreuen Ge- finnung haben oder — an sich oder dur Mißbrauch — anderen Tendenzen dienen, ein autshlaggebendes Gewicht zuerkannt wird.
Man verçesse aber niht. daß nur diese Frage das feste und cinigende Loosungêwort der Kartellparteien bildet. Hätte man aus dem Kartell niht mehr — d. h. vermeintlich mehr und Besseres — maden wollen, als es ist und sein kann, bâtte man n’cht beständig in der Richtung operirt, es zu einer Zwangsanstalt der Uniformität au in anderen Dingen zu machen, so würden wir thatsächlih in der gesunden Entwickelung unseres politishen Lebens {or weiter sein, so würde das Kartell in den leßten Jahren au anderen Parteirich- tungen gegenüber {hon ungleich mehr anziehende Kraft entwicckelt baben. Auf der anderen Seite haben natürli die immer neuen Bestärkungen der Hoffnungen der Gegner auf einen Zerfall des Kartells nah!heilig und bindernd gewirkt. In allen diesen Beziehungen werden, wte wir boffen, wenigstens jeßt die Erfahrungen der Vergangenheit beherzigt und die unglüdcklihen Friktionen innerhalb des Kartells durch einen einmüthigen verständigen Entschluß aller betheiligten Seiten nunmehr
zu Grabe getragen werden.“
Theater und Musik. Königliches Opernhaus.
Gestern wurde „Aennchen von Tharau“, lyrishe Oper in ! drei Auf:ügen von Heinrih Hofmann (Text von Roderich Fels) zum
ersten Mal gegeben. Die Oper ist etwa {on zehn Jahre alt und vor zwei Jahren kam sie auch bei Kroll zur Aufführung. Daß sie nicht früher in das Königliche Opernhaus gelangte, erklärt ih wohl daraus, daß fie bei aller Anmuth der Musik und der Fabel und bei dem lebhaften Interesse, welches sih das Lied von „Aennhen von Tharau*“ erworben hat, doch weder in der Handlung und Dichtung, noch in der Komposition den pocsievollen Reiz bewährt, welher den „Trompeter von Säckingen“ auszeichnet, Immerhin wird fle ihre Stellung in dem Repertoire der Königlihen Oper behaupten, da sie des Interessanten genug bietet und den Künstlern Gelegenheit giebt, ihre Stimmmittel zu entfalten. Von einer eigentlichen Handlung und einer Entwicklung derselben ist im Ganzen wenig vorhanden; der
Wetterbericht vom 6. Dezember, Morgens 8 Uhr.
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599 C=4%R|
Stationen. Wetter.
Temperatu ir: 9 GCelsiu
|
Bar. auf 0 Gr.
u. d. Meeressp. ced. in Millim.
meister Kahl
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Mullaghmore 5 bededt Aberdeen 4 halb bed. |
Theater - Anzeigen.
haus. 252. Vorstellung. Zum 1. Male wiederholt:
Sonntag : Opernhaus. 253, Vorstell. Giocouda.
S{werpunkt der Oper fällt in die lyrishe Seite. Hier aber sind es doch auch nur wenige Lieder oder Arien, welche ergreifen und zum Herzen sprecen : das kann man vielleiht von zwei Liedern des Simon Dab, von einer Arie des Johannes (,In Tharau \teht mein Vaterbaus*“) und von zwei Arien des Aenrnten („Leichtgesinnt, mit \{ônen Svlben tändelnd®“ und „Du süßes Erinnern“), sagen, obwohl au ihrem Text die bestrickende Gewalt des poetishen Reizes fehlt, welcher folhen Arien und Gesängen die Bürgschaft der Dauer und der Popularität gewährt. Man denke nur an die Scheffel-Lieder, und man wird es verstehen, wenn wir sagen, daß die Lieder von Roderich Fels Einiges vermissen lassen. Sieht man von den Liedern und Arien, die in einer derartigen Oper die Hauptsache sind, ab, so kann man von der Komposition nur mit großer Anerkennung \prechen: die Musik erhebt fich stellenweise zu einem großen Stil und sie besitt reiche charakteristishe Färbung, eb weht aus ihr ein Hauch deutschen Geistes, dessen Verherrlichung die Oper gewidmet ist.
Die Darstellung war eine vortrefflihe und trug wesentlich zu dem Erfolge bei, welhen die Oper gestern unstreitig „errungen hat. Hr. Bet hatte als Simon Dat reie Gelegenheit; seine prächtige Stimme zur Geltung zu bringen. Frl. Hiedler war in Gesang und Darstellung ein anmuthiges „Aennen“; se wurte ausgezeihnet von Frl. Herzog unterstüßt, welche als „Grethen“ mit einer Arie einen durchs{chlagenden Er- folg erzielte und sie wiederholen mußte. Hr. Krolop hat in der Darstellung der verliebten, von gutem Humor bescelten Werbeoffiziere hon so viel Uebung, daß es ihm au gestern wieder leiht wurde, damit zu glänzen; die beiden Q Lieder, welhe er einlegte, errangen ihm [lebhaften Beifall. Hr. Alma sang die Partie des Johannes, die eigentlich Hrn. Heinrih Ernst zugedaht war, die aber wegen andauernder Heiserkeit dieses Künstlers anders beseßt werden mußte, mit Ausdruck und an- genehmem Ton. Die JInscenirung, welche freilich feine großen Schwierigkeiten bot, war sehr geschmadckvoll ; hervorzuheben ist der Tanzreigen am Schluß des ersten Aktes, welcher mit dem Charakter des altdeutshen Dorflebens bestens harmonirte.
Deutsches Theater.
In der nästen Woche findet wieder eine Zusammenstellung von „Faust, I. Theil“ und „Faust's Tod“ statt und zwar wird am Montag, den 9. d. M. „Faust, I. Theil“ und am Mittwoc, 11, „Faust's Tod“ gegeben.
Lessing-Tbeater E
Se. Hoheit der Erbprinz von Meiningen nebst Gemahlin wohnte gestern der Vorstellung: „Die Ehre“, Schauspiel von H. Suder- maun, bei und betheiligte sich an dem von dem ausverkauften Hause gespendeten Applaus bis zum Swluß. ’
Concerthaus. E -
Morgen findet der zweite Virtuosen-Abend in dieser Saison statt. Das Programm dieses Abends enthält die Phantasie a. d. Op. „Die Jüdin“ für die Flöte von Demerssemann (Hr. Prill), Lied “Abendstern“ a. d. Op. „Tannhäuser“ für die Posaune von Wagner (Hr. Müller), Airs Hongrois für die Violine von Ernst (Hr. Concert- meister Queeckters), „Regimentstohter“ Fantasie für Sello von Servais (Hr. Lublin), Concert-Etude für die Harfe von Parish Alvars (Frl. Lembösck), Concertino für Piston- von Stahlknecht (Hr. Richter) und Orchesterwerke von Wagner, Bac, Gounod, Liszt u \. w.
Hr. Kapellmeister Karl Meyder hat die Absicht, im Concert- hause in der Leipzigerstraße demnächst cine Reibe von Concerten zu veranstalten, deren Programme lediglich aus Werken von Kom- ponisten zusammengestellt werden sollen, die gegenwärtig in Berlin leben. Berlin ist ziemlich reich an solchen Künstlern, deren viele, wie ver- lautet, {on auf diesen Plan eingegangen sind und sih au bereit erklärt haben, die betreffenden Werke selbst einzuüben und an den Aufführungsabenden auch persönlich zu leiten. Mit diesen etgen- artigen Concerten, die nicht verfehlen werden, die allgemeine Aufmerk- samkeit auf si zu lenken, soll schon am nächsten Montag der Anfang
gemacht werden.
Mannigfaltiges.
S e. Majestät der Kaiser und König hat folgendes Schreiben an die städtischen Behörden gerichtet:
„Die herzlihen Glückwünsche, welche Mir von dem Magistrat und den Stadtverordneten aus Anlaß der Vermählung Meiner
burg.
Scauspielhaus. 268. Vorstellung. Die zärt- i A lichen Verwandten. Lustspiel in 3 Aufzügen von e E E ) Mila es ee ete s e + | Verlobt: Frl. Lucie Mainzer mit Hrn. Dr. med.
l u. 3 Akten (\sechs
Schwester, der Prinzessin Sophie von Preußen, Königliche Hoheit, dargebraht worden sind, haben Mich erneut von der innigen Theil- nahme Meiner Haupt- und Residenzstadt an deu Erlebnifsen Meines Hauses überzeugt. Freudig bewegt durch dieses Bewußtsein gebe Jh dem Magistrat und den Stadtverordneten für den Ausdruck treuer Gesinnung und Anhängli{hkeit gern Meinen aufrichtigen Dank zu
erkennen.
Neues Palais, den 2. Dezember 1889, gez. Wilhelm R.“
Kiel, 5. Dezember. Gestern fand in Gegenwart der städtischen
Kollegien die feierlihe Uebergabe des von der Stadt Kiel Jhren Königlihen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Heinrih als Howzeitsgabe dargebrachten Monumental- S “os e N im Bt N des König- «lichen. - ofes. gestellt „ „daß gr lowoßl aus „den Fenstern der C als auch von den Geb bare rer Königlichen Hoheiten zu erbkicken is. Prof Luerssen Übergab, wie die
„Nord-Ostseeztg.* berihtet, den Brunnen mit wenigen Worten der
Stadt Kiel, in denen er der Hoffnung Auédruck gab, daß seine Scchöpfurg zur Zufriedenheit derselben ausgefallen sei. Als Vertreter
der Stadt Kiel übernahm Bürgermeister Fuß das Monument mit
Dankesworten an den Künstler und Ausdrücken der Liebe und Ver- ehrung gegen das Prinzlihe Paar. Hofmarschall Freiherr von Secken- dorf dankte sodann als Vertreter der n für das dargebrachte \MGöône Geschenk. Ihre Königlichen Ho
von Preußen bedauerten lebhaft, die \chône und finnige Vermählungs-
eiten Prinz und Prinzessin Heinrich
gabe nicht persônlich in Empfang nehmen zu können. Er fei beauf-
tragt, der Stadt und dem Künstler für die kunstvolle Schöpfung den
lebhaftesten Dank auszusprechen. Auch Sr. Majestät dem Kaiser sei
von der Vollendung des Baues Meldung gemahr. Mit einem vom Bürgermeister Fuß ausgebrahten Hoh auf Ihre Königlichen Hoheiten
den Prinzen und die Prinzessin Heinrich {loß die Feier.
Bremerhaven, 4, Dezember. (Köln. Ztg.) Fünf Ka- nonenro hre von dem deutschen Kriegssch1fe „Eber“, das am 16. März bei Apia im Sturme untergegangen, sind dur den Nord- deutihen Lloyddampfer „Salier“ hierher gebracht worden. An welchem Orte diese traurigen Erinnerungsstücke ihre bleibende Auf- stellung finden sollen, ist noch nit bestimmt.
Paris, 5. Dezember. (W. T. B.) Nah einer hier einge- gangenen Meldung is der Afrika-Reisende Kapitän Trivier, welcher von Loangyo aus Afrika dur{kreuzte, in Mozambique an-
gekommen.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Dresden, 6. Dezember. (W. T. B.) Der persishe Gesandte Mirza Reza Khan is} heute Mittag vom König zur Entgegennahme feines Beglaubigungsschreibens in Audienz empfangen und zu der heute Nachmittag stattfindenden Königlichen Tafel geladen worden.
St. Petersburg, 6. Dezember. (W. S V) DE
Ukas, welcher den ausschließlichen Gebrauch der russishen Sprache im geschäftlihen Verkehr der ssttädti- schen Behörden und bei den Debatten der Stadtver- ordneten - Versammlungen der baltishen Pro- vinzen anordnet und den dortigen Literaten das Recht entzieht, an den bevorstehenden städtishen Wahlen für die Jahre 1890—93 theilzunehmen, ist nunmehr veröffentlicht worden. Bern, 6. Dezember. (W. T. B.) Der Nat onal- rath hat für die Herstellung von 150 000 Repetirgewehren nah dem Modell Schmid mit der dazu er orderlichen Munition 171/24 Millionen einstimmig bewilligt.
Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilfe). Sonnabend: Zum 43, Male: Schwieger- Karl Mevyder-Concert. Sonnabend, 7. Dez. : II, Vir-
— | Bónigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- | mama. (Belle-maman.) Lustspiel in 3 Akten | tuosen-Abend.
von Victorien Sardou * und Raimund Deslandes. | Dienstag, 31. Dez. - (Sylvester - Abend): Sub- Aennchen von Tharau. Lyrische Oper in 3 Auf- Deuts von Ernst Schubert. Anfang 7# Uhr. scriptious-Ball. zügen von Heinri Hofmann. Text von Roderich Sonntag u. folgde. Tage: Schwiegermama. Fels. Tanz von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober - Regisseur Teplaff. Dirigent : Kapell- Anfang 7 Uhr. Central-Theater. Direktion:
I
Emil Thomas. Familien-Nachrichten.
6 3 Christiansund 1 wolkenlos | 0 | Roderih Benedix. Anfang 7 Uhr. ( l anen 2 : E Heiteres aus der Berliner Theater-Geschichte mit S Mendel (Stuttaat—Heilbron). — Fil.
Kopenhagen . | 2 wolkig | Stoctholm . | 2'bedeckt | Haparanda . I 2 bededt |
Moskau . 1 wolkenlos |—17 Schauspielhaus. 269. Vorstellung. Wilhelm e
Cork, Queens- | | E 1 wolkig Z | fang 7 Uhr.
Cherbourg . | 5'Regen 6
Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Schiller. An-
Gesang und Tanz in einem Vorspie
Marie v. Klinkowstrôm mit Hrn. Proviantamts-
Oper in 4 Akten von A. Ponwielli. Text von C U [E T obi ; Ni s Bildern) von Ed. Jacobson. In Scene geseßt vom n : St Petersburg T Niese. Ballet | Direktor Emil Thomas. Anfang 7# Uhr. Controleur Gustav Tigör (Potsdam).
Verehelicht: Hr. Kaufmann A. Herm. Döring mit Frl. Agnes Tite (Dresden) — Hr. Dr. Richard Engelin mit Frl. Anna Engelbrecht (Bartenstein).
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72, k 1gelbr : S — Hr. Forsta\sessor Ludwig Kieke mit Frl. Ger- Sonnabend: Zum 108, Male: Flotte Weiber. | ¡cu SI a iti Hr. Assessor Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. | Pr, Moriß Gerhard mit Frl. Klementine von
Helder. . 2 wolkig 1 N Deutsches Theater. Sonnabend: Neu ein- | Fouplets von Gustav Görß. Musik von Franz Roth. | Hagen (Berlin).
Sylt 2 'bedeckt J
Hamburg 5 1 halb bed. | —1 | studirt: Der letzte Brief. Anfang 74 Uhr.
Swinemünde 0 | 3 heiter —5 Sonntag:
Memel 3 Schnee —8
Paris NNO 2 bedeckt ==1 Berliner Theater. Sonnabend: König Lear.
; S : Schlechte Raffe. Karlsruhe . 3 wolkig 9 Montag: Montjoye, der Mauu von Eisen.
Münster. . . 1 bedeckt Ez Sonntag :
Wiesbaden . 2 halb bed. —2 München NO 4'bedeckt —6
| Der lette Brief. Neufahrwafser 1/|bededckt —8 Montag: Faust, A. Theil.
S A DSO Uber 2 Wallner-Theater. E N w 9 e E Circus Renz, Karlstraße. —4 | Nervös. Séwank in 3 Akten von G. von Moser | 7 Ubr: Gala-Vorstellung mit einem speziell aus- | Minna Gillis, geb. Bartdorff (Berlin). — Ôr.
Wien i E S : reslau . S 3/Schnee _—
——————— ——=—_ 55 E Scheidungs Fle d'Aix NO 5 bededt 0 | französishen
Uebersicht der Witterung.
und Otto Girndt. Vorher: Zum 11. Male: Der
mit Hindernissen.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Urania, Invalidenstraße 57/62, geöffnet von 12—11 Uhr. — Sonnabend, von 1—7 Uhr: Der | Farl Schraplau (Berlin). — Hrn. Prem -Lieuk. neue Phonograph. Abends 7# Uhr : Dr, Potonié: ; Ho) : S Bau und Leben der Pflanzeu. Gispert Grafen von Bredow (Darmf.tadt).
oan neu gran auf VERaS A o A , G L ustigen Heidelberger, oder ein Studenten-Auêsflug Hr. Landwir ranz Montage Fun Ds “Sia G Große Original-Pantomine. — | Rentier und Stadtverordneten- Vorsteher A. Pal-
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major Alexander Grafen von der Goly (Po!sdam). — Hrn. W. Brenner (Lyck). — Hrn. Apotheker H. W. Meyer (Drochtersen). — Hrn. Staatsanw. - Sekretär Nürnberg (Berlin) — Eine Tochter: Hrn.
Hrn. Adolf Rost (Leipzig). Gestorben: Hrn. Reg. - Referendar Dr. jur,
Sonnabend, Abends | y, Wedell Tochter Auguste (Köslin). — Frau
S j i erwählten Programm unter Mitwirkung der vorzügl. | William Spindler (Ventnor, Insel Wight). —
Ni NO ch4halbbed. | 6 E von Eugen Pansa und Ga Paul Reitkünstlerinnen und Reitkünftler, Zum 1. Male | Hr. Rentier Heinri Julius Mushact (Birlin) r E Ia ¡Yad ved. Anfang 7# Uhr. Stet, ONO 7lhalb bed. 1 Sonntag un Scheidungsgrund. Zum 2. Male: „The gold bird“, engl. Vollblut, | lasch (Bischofsburg), — Frau Ober-Amtmann în allen Gangarten der hohen Schule geritten von as
Verlangen: Die | — Frau Luise Jeske, 2: Pfeiffer e a iter (Bernburg). — Or.
Therese Humbert, geb. Dencke (Magdeburg
Das barometrische Maximum über 786 mm liegt | Pictoria-Theater. Sonnabend: Stanley in | Frl, Clotilde Hager. — Großes Hurdle-Rennen über | Hr. Kgl. Zeug-Lieutenant a. D. Heinr, Thies Ober-Rechnungsrevisor Zeitler
über dem westliden Rußland, eine Depression unter n 10 Bild éd. Oinderut itten von Damen und 766 mm nordwestlich von Schottland, eine andere M l ae Rid E n t von E, E L e e -Speinay
unter 768 mm südli von den Alpen. Bei schwacher | A Raida. Ballet von C. Severini. Anfang 74 Uhr. | 1. Male: nordöstliher bis südöstlicher Luftströmung ist das Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Wetter Über Centraleuropa falt und vorwiegend
gefunden. Die Frofstgrenze verl
Ütrecht nah dem \üdwestlihen Frankreich ; im öôst- Sonnabend: Zum 1. M. : Priuzessin Pirouette.
Pferden von Hrn. Franz Renz.
lichen Deutschland liegt die Temperatur um mehr | Komische Operette in 3 Akten von M. Ordonneau | Montag: Aschenbrödel.
als 5 Grad unter dem Gefrierpunkte. Die Düna | und E. Andrée.
ist bei Riga, die Pernau bei Pernau mit Eis bedeckt. | von R. Planquette. In Scene geseßt von Fulius i Deutsche Seewarte. Frißshe. Dirigent: Kapellmeister Federmann. Concert - Anzeigen.
Es Zum 2, Male: Prinzessin Pirouette. erette in 3 Akten von R. Planquette.
A Anfang 7 Uh Saug, Komische Dp
Deuts von R. Genée. Musik
Sing-Akademie. Sonnabend, 7. Dez. : Concert von Lilli S(neider (Sopran). Anfang 7è Uhr.
(Hannover). — Hrn.
it 24 Vollblut-Springvyferden. — Zum Sohn Kurt (Plauen b. Dr.). Prinz Carneval und sein Gefolge. Große equestrishe komishe Vorführung von 12 arabisch{en
trübe, stellenweise haben leihte Scneefälle statt- A 5 A ck= J i : uft von Sylt über | Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. | (1 ieh: arole A ace Aen Redacteur: Dr. H. Klee- brôdel. — Abends 74 Uhr: Die lustigen Heidelberger.
Berlin: Verlag der Expedition (S ch olz).
Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen (einshließlih Börsen - Beilage).
M 292.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 6. Dezember
__1889,
welche in der Zeit vom 16. bis 30. November 1889 inner abgefertigt und aus Niederlagen gegen Erstattung d 710: Roh a : Kandis und Zucker i i sogenannte Crysials E Z in weißen vollen harten Broden 2c. : er übrige harte Zucker, sowie aller weiße trockene (ni ü Krystall-, Krümel- und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polezifation] e
: pr
Deutsches Neicch.
Zudckermengen,
halb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Steuervergü er Vergütung in den freien Verkehr zurüätebracht R “quen
uer von, mindestens 20, Proz. Polgrisgtion upd rafüuizior Zucker „gon „unjer 28. abegniudestengo , oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert, Wasser enthaltende) Zudter in
40pr.t 2x [21 E h 21 13: ff i
Staaten
zur unmittelbaren Ausfuhr Verwaltungs-Bezirke.
Mit dem Anspru auf Steuervergütung wurden abgefertigt :
zur Aufnahme in eine öôffent-
lihe Niederlage
Privatniederlage unter amt- lihem Mitvershluß
Aus öffentlichen Niederlagen oder Privatniederlagen unter amtlichem Mitvers{hluß wurden gegen Erstattung der Vergü- tung in den freien Verkehr zurüdckgebraht
712 kg
710 kg
Provinz Westpreußen . Brandenburg . H H 2 100 001! 1 039 265
Sachsen, eins{[. Unterhberrschaften g-Holstein .
der Í chwarzb.
Nheinland .
45 000 9 920 26 944
202 434 22 678 99 938
5 960
14 662137
150 009 6 548 673 800 659 18960515
4 870 020 1 400 324
760 021.
1 070 000
S1 S
L
Sa. Preußen
Mecklen burg . 1) 1 400 044
Braunscweig
412 924
199 961
32 222 340 5 025 588.
990 013 520 000
50 002
00
E FH I T SH t J] 1 nEck E.
P S C S
E
Ueberhaupt im deutschen Zollgebiet .
Hierzu in der Zeit vom 1. Au 15 November 1889 , :
Zusammen
14 552 334 9272 508
92 577 354/31 951 956! 3 428 450 67 129 688 41 224 464 4 218 253 100 049 264/33 332 591! 5 706 415
1) Darunter 650 017 (100 kg), welche in der ersten Hälf 5 ferti uf F ; ( ( g), welche er eriten Hälfte des November abzefertigt, aber jeßt erft i 2) Die Abweichungen von der vorjährigen Uebersiht beruhen auf nachträglich cinkenaten (s Lv: tis E R
Berlin, im Dezember 1889,
In demselben Zeitraum des Vorjahres 2)
789 803138 367 943
97 844 499 32 136212442 40: 86 280 598 3 816 724!
Kaiserliches Statistishes Amt. Beer.
Mit ce Eh
[eel O O I ®D ——— [R n O 95 J] — D 1] aa 1 I ck n O O t] O
15 808 261.
Parlamentarische Nachrichten.
Schlußbericht der gestrigen (30.) Sißung des Reichs- tages, Schluß der zweiten Berathung des Etats as daf Reihs-Eisenbahnamts. Tit. 1 der Ausgaben Präsi- n dent des Reihs-Eisenbahnamts 15000 M
Abg. Graf Stolberg: auf demselben Standpunkt wie dec Abg. von Stumm. hat bereits nachgewiesen, daß eine Ausdehnung . der Export- tarife auch auf importirte Kohlen inkonsequent wäre. Es wür- den ausländishe Kohlen auf unseren Bahnen billiger verfahren werden, als die inländischen. Jeßt kommen die Exporttarife von Tderschlesien nah Ostpreußen dieser Provinz, besonders ihrer ndustrie, erheblih zu gute. Die Jndufstrie dieser Provinz litt | zu lange unter zu hohen Kohlenpreisen, und ih als ein Vertreter | 1 dieser Provinz würde es bedauern, wenn der bestehende Export- de. Es würde das die ostpreußischen Kon- lumenten mehr treffen als die Produzenten in Oberschlesien. Vie allgemeine Herabsezung der Kohlentarife ist eine Angelegen- heit der Einzelstaaten, weil sie zu)ammenhängt mit der Ren- tabilität der Staatsbahnen überhaupt. J generelle Herabseßung nichts einzuwenden, aber der gegenwärtige igen! if aber die Rentabilität der preußzischen Staatsbahnen eine Ermäßigung der Kohlentarife zuläßt, foll man die Kohlen nicht einseitig herausgreifen, son- AE: , ob niht auch andere Produkte eine Tarif- ermäßigung wünschenswerth machen, namentli die Getreide- J bin Anhänger der Getreidezölle, aber im Fnnern ch, daß man durch billige Tarife einen Ausgleich her- Au3 allen diesen Gründen werden wir gegen A , _ZU meinem Bedauern hat si der Abg. von Stumm gegen Einführung einer Normalzeit ausgesprochen. J acceptire es aber, wenn er verspricht, seinen Widerspruch fallen zu lassen, falls militärishe Jnteressen die Einführung wünschenswerth machen sollten. Jch halte es für geringfügig, ugleih mit der Sonnenzeit lebt, Mitte Februar leben wir
Anfang November über Niemand von uns merkt
Wesentlichen Er
tarif aufgehoben würde.
hätte gegen eine
Augenblick ist verfrüht.
dern erwägen,
stellen könnte. den Antrag stimmen.
daß man zeitweise nicht !ondern etwas früher oder 15 Minuten vor der Sonnenzeit. V Minuten nach der Sonnenzeit.
leje Unterschiede; sie sind nur wissenschaftlih ermittelt.
üb ( Hammacher: Die Zahlen, welche Abg. Richter aver die deutshe Kohlenproduktion angiebt, stimmen nicht. Die beträgt 65 Millionen Tonnen, die Einfuhr 31/, Millionen flit Ir 1. Nah Abzug der Ausfuhr von 101/» j lionen Tonnen blieben aljo 58 Millionen, die in Deutsch- and verbraucht werden. Daß die geringe Abgabe an die west- werkschastskasse die Kohlenpreise in die Höhe treibt, ist ar. Auch die Besorgniß vor einem weiteren Steigen eise ist hinfällig. Die Produktion wird sich unbedingt bab denn auch die Syndikate in den früheren Jahren )aven durch ihre enormen Konventionalstrafen ein Ueber-
raunkohlen.
lische Ber ganz unden der Kohlenpr
j
in
für
nicht
Maße.
Deut
| schreiten der Normalproduktion niht zu hindern vermocht Die Bergwerksbesißer selbst haben die gegenwärtigen S Kohlenpreise jeder Fndustrielle weiß,
sich solche
halten
__ diesen Kreisen sehr gestüßt auf die Reichsverfassung, eine gleihmäßige Rege- lung und gleichzeitig Ausnahmetarife zu verlangen. allgemeine Tarifermäßigung würde auch ich wünschen, und glaube sogar, daß diese Frage längst an den betheiligten Stellen hätte in Erörterung gezogen werden müssen. Jch im preußischen Abgeordnetenhause f
freue mi, Unterstüßung der Freisinnigen in dieser Beziehung rechnen
fönnen.
welchen Einfluß die ir den Eisenbahnbetrieb die Betriebs übershüsse ausübt, Jahre mahnen zur Vorsicht, denn hier hat si Rentabilität der Bahnen durch solhe Preisbewegungen ganz : Bezüglich des zweiten Antrages ist zu bedenken, daß in allen Ländern die Steinkohlenpreise ge- stiegen sind, in England, Belgien, Frankreih in gleichem Während sie in Deutschland auf 10 4 gestiegen sind, O sie in Belgien 12 Fr., in England 91/2 Schilling. Fn
chland ist der Verbrauch fortwährend größer geworden. Der Abg. Richter thut den Fndustriellen Unrecht, wenn er sie für so kurzsihtig und kleinmüthig hält, um Untersuchungen aus dem Wege zu gehen, wie er ‘sie wünscht. staatlihung wollte man dem Unwesen der Ausnahmetarife auf den Bahnen entgegentreten, und wir können dankbar sein, Wie wäre unser wirthschaftlicher
erheblich beeinflußt wird.
daß es fast gelungen ist. Wan in
Tarif eingeführt wurde, Mann wie Hr. Oppenheim in Köln die Befürhtung, daß die englishe Kohle nah Westfalen kommen würde; der Erfolg hat diese Befürchtung vernichtet. auch Hr. Richter machen, wenn die Untersuhung zu dem Er- gebniß führen sollte, daß der Tarif für englische Kohle herab- geseßt wird. Jh werde deshalb Niemanden bestimmen, für oder gegen den Antrag zu stimmen, werde aber selbst für den- selben stimmen.
Abg. Richter: Bei der Einführung der Extrabesteuerung der Kohlenproduklion in leitete keineswegs der Wohlthätigkeitssinn für die Bergbau-Hülfskasse, sondern man wollte durch eine besondere Belastung der Mehrproduktion ein Mittel finden, die Preise auf einer gewissen Höhe zu halten. Wie hoch die Abgabe jeßt ist, weiß ih niht; vor zwei oder drei Jahren betrug sie 15 Prozent des Mehrproduktion. pfennmig- Tarifs, sondern bedauere nur, daß wir bei diesem
der Kohlenproduktion
thurmhohen Courstreiberei «Fnfkonsequent
bisherige Steigerung der Preise nothwendigen Materialien Die Erfahrungen der 70er
gezeigt, daß die
Gerade durch die Ver-
n Deutschland , ahren billige Massentarife hätten!
Als der Einpfennig- hatte selbst S
ein fo sachkundiger
Dieselbe Erfahrung würde
in Westfalen
ruttowerths der
niht Gegner des Ein-
Normalsaß stehen geblieben sind. Das heutige Tarifsystem wider)pricht in der That dem Sinne der Verfassung. Wenn man bei Abfassung derselben von einer möglihsten Gleich- mäßigkeit und Herabsetzung der Tarife sprach, so lag damals nichts ferner als proteftionistishe Nüksichten. Die Auffassung,
daß man wie durh Schußzölle so auch durch Ausaabmetarife U Stier wr c pp standen. Wenn nur von „möglichster“ Gleihmäßizfkeit ge- \prohen wird, so dachte man an jene Unterschiede, die das Frachtgeshäst nach dec individuelen Natur der ein- zelnen Dinge hervorbringe. Die Mehrzahl der Ausnahme- tarife für das Ausland 1stt nicht auf die früheren Privat- bahnen, sondern auf die Staatsbahnen zurückzuführen. — Die finanzielle Zulässigkeit größerer Tarifrejormen im Eisenbahnsystem unterliegt keinem Zweifel. “Di: Stei- gerung der Preise für Materialien kann mich darin nicht irre mahen. Der Hinweis auf die 70 er Jahre ist unzutreffend ; damals waren fortgesezt Herabsczungen der Tarife durch die Konkurrenz der Privatbahnen vorher- gegangen, ‘jeßt sind die Tarife trog des ausgedehnten Verkehrs seit langer Zeit ftationär; außerdem haben die Eisenbahnen in Folge der fortgeseßten Konvertirung heute ihr Geld viel billiger als damals. — Die Tarife werden in dem Maße, wie sie sih der Küste nähern, niedriger; in der Entfernung von der Küste sind sie höher. Ostpreußen würde also nach unferem Antrage den doppelten Vortheil haben weil dann in einer gewissen Entfernung von der Küste die englische Kohle der shlesishen noch Konkurrenz machen würde. — Wenn allseitig anerkannt wird, daß der jeßige Kohlenpreis für alle Jnteressen nachtheilig ist, warum will Hr. von Stumm mit der Einschränkung dë:r Exporttarife für das Ausland noch 10 Jahre warten? — Der Abg. Hammacher führte an, daß die “Aus- fuhr in diesem Jahre nachgelassen babe und die Einfuhr ge- stiegen ei. Die diesjährige Statistik gewährt aber gar keinen Maßstab, weil der Zollanshluß Hamburgs in diesem Jahre erfolgt ist. Die Einfuhr ist größer, weil die Einfuhr nah Hamburg als folche in das Zollgebiet erscheint, und die Aus- fuhr geringer, weil die Ausfuhr nach Hamburg nicht mehr in der deutshen Ausfuhr enthalten ist. That- sache ist, daß der Uebershuß der Ausfuhr über die Ein- fuhr zugenommen hat, trogdem Deutschland immer mehr ein ndustriestaat geworden ist. — Die Herabseßung der Ein- fuhrtarife für belgische Kohle hat nach offiziófer Klarlegung keine Bedeutung in Bezug auf eine Kohlentarifreform, sondern stellt nur eine Kompensation für Herabseßzungen dar, die Belgien auf andere Artikel gewährt. — Der Landes- Eisenbahnrath ist gewissermaßen als Autorität hier hin- gestellt worden. Für mich steht er niht so hoh. Jnter- essentengruppen sizen darin, die egoistish ihre Fnter- essen vertreten; die Summe dieser Gruppen giebt noch keine Autorität. Der Beschluß des Landes-Eisenbahnraths steht übrigens gar nit so in Widerspruh mit unserem Antrag; für uns kommt es nur darauf an, auch auf kurze Entfernungen dort, wo die Versorgung mit englischer Kohle möglich i, die Tarife so herabzusezen, daß diese mit der heimischen konkurriren kann. Wir müssen den_ Anspru erheben, die englifhe Steinkohle zu demselben Tarifsay wie die westfälishe, die sächsische Braunkohle zu demselben Tarifsaß wie die \{hlesishe befördert zu sehen. Als es sich um die Einführung des Eisenzolles handelte, waren die Herren, die jeßt der Tarifermäßigung mit dem Hinweis, daß die Verhältnisse sich naturgemäß von selbst ändern werden, widersprechen, keineswegs der Ansitht daß man erst abwarten müsse, ob mcht die natürliche Ent- widelung der anomalen Lage abhelfen werde; und die Erhöhung der Getreidezölle wurde 1885 und 1887 gerade unter Hin- weis auf niedrige Preise, die infolge einer ungünstigen Kon- junktur eingetreten waren, durchgedrüdt. Die Konjunktur paßt Jhnen, wenn irgend welche Tarife erhöht werden sollen, fie paßt Jhnen aber nicht, wenn wir sie anziehen, um eine Herab- seßung zu bewerkstelligen. Die Annahme unseres Antrages würde vor Allem auch als Warnung dienen, niht noch künst- lich die Preise hoch zu treiben. Wenn diese Aenderung der Preise auch nur angekündigt wird, wird sie in dieser Richtung wirken. Darum bitte ih Sie, unseren Antrag anzunehmen. _ Abg. von Wedell-Malchow: Eine Untersuhung ist nicht nöthig. Es ist jeßt shon möglich, eine Uebersicht über die bestehenden Tarife zu gewinnen. Den Jmport zu beför- dern ijt bedentlih. Gerade in Folge unserer Tarife ist es uns gelungen, den Kohlenimport zurückzudrängen und der inländi- hen Kohle Terrain zu erobern. Eine solche Situation soll man nicht wegen vorübergehender Theuerniß der Kohlenpreise
wieder aufgeben. Soweit aber soll man nicht gehen und ist man nicht gegangen, daß der Jmport gänzlich ausgeschlossen wird. Es ist schon darauf hingewiesen, daß die Eisenbahnen
der süddeutshen Staaten nit so günstige Resultate haben als Preußen, und sich selbsi niht auf niedrigere Tarife ein- lassen können. Preußen hat sih ja einer Tarifermäßigung
durchaus nit entzogen. Es hat eine bedeutende Ermäßigung für Kohlen und andere Brennmaterialien und für Dünge- mittel in Angriff genommen. Für jeßt hat der preußische Landes: Eisenbahnrath die Kohlentarifermäßigung abge- lehnt, um erst gesundere Verhältnisse in der Kohlen- produktion abzuwarten. Warten wir also doch erst das Weitere ab. Eine Tarifermäßigung in der nä, ten Zeit würde dazu nicht einmal den Konsumenten, sondern den Händlern zu Gute kommen. Die Tarifermäßi- n sind soweit vorbereitet, daß sie jeden Augenblick einge-
ührt werden können, wozu also dieser Antrag? Jch habe gar
nichts dagegen, daß ein vorübergehender Ausnahmetarif im nteresse der JFndustrie und der Konsumenten eingeführt wird, ob aber die Eifenbahnverwaltung die Tarife dauernd ermäßigen kann, ist mir doch zweifelhaft, zumal die Verbrauchsartikel der Eisenbahnen im Preise steigen. Einer Tarifermäßigung ins Ungemessene kann ih niht das Wort reden.
Abg. Schrader: Jh beantrage, unferen Antrag einer
Kommission von 14 Mitgliedern zur Vorberathung zu über- weisen. Die ganze Sache der oA Entwickelung oder dem preußischen Arbeits-:Minister zu ü
thunlih, wir find hier im Reichstage und haben das Recht
verlassen, halte ich für un-