1889 / 302 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 Dec 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Musik. Deutsches Theater.

In der am Freitag stattfindenden Aufführung des „Hamlet“

wird Teresina Geßner die „Ophelia“ spielen. Berliner Theater.

Am Mittwoch, den 18. d. M., kann die angekündigte Aufführuna von „Cornelius Voß“ wegen Erkrankung von Helene stattfinden; es geht statt dessen Echegaray's Schauspiel „Schlehhte

Rasse“ in Szene.

Im ersten

Lessing-Theater

Sudermann's Stauspiel „Die Ehre“, am zweiten Feiertage Oscar -DENZ! AUr al’ piel a ñ , | mittheilt, ersien im : Blumenthal's Lustspiel „Der Zaungast “. zur Auftübrung, Da Dr. e wte mit dem gesammten Regiekollegium in der Wohnung der Jubilarin und überreichte ihr im Allerhöchsten Auftrage eine Widmung. Auch die Herzogin Wera übersandte ein Geschenk. Am Abend trat die Jubilarin in der Vor- stellung von „Dorf und Stadt“ auf.

Mannigfaltiges.

Dem Magistrat if auf die Geburtstags-Glückwunsch- Adresse an Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich fol- gendes Allerhöchste Antwortschreiben zugegangen:

„In treuer Anhänglihkeit und mit Worten des Glückwunsches hat der Magistrat von Berlin auch in diesem Jahre Meines Geburts- tages gedaht, den Ich in weiter Ferne erlebte, nahdem es Mir ver- Prinzessin Sophie, dem geliebten

egen fanr. weder das Schauspiel „Der s{hwarze Sdleier“, noch udwig Anzengruber's Volks\tück „Heimgefunden“ vorläufig gegeben werden, da verschiedene Krankheitsfälle im Personal einen Aufschub Frl. Lilli Petri, welche in den leßten Tagen einen Anfall von Influenza zu überstehen hatte, ist vollkommen wiederhergestellt und spielt von morgen an wieder in Hermann Sudermann's Schauspiel „Die Ehre“ die Rolle der Alma, mit welcher die Künstlerin ein so lebensfrishes und echtes Berliner

dieser Vorstellungen nothwendig maten.

Charakterbild gestaltet hat. Wallner-Theater.

Morgen gelangt der von Moser-Girndt'sche Schwank „Nerv ö s“ zum leßten Male zur Aufführung. Freitag _bleibt die Bühne ge- \chlossen. Am Sonnabend gehen die Novitäten „Seine Haus- bälterin*, Schwank in 3 Akten von Alexander Bisson, und das 1aftige Lustspiel von Alexander Bisson und Antony Mars „Ver- wittwete Durosel®* zum ersten Male im Wallner - Theater

Friedrich-Wilhelmstädtishes Theater. i Hr. Direktor Friß\che wird in anerkennungswerther Weise seine Bühne zweimal in den Dienst der Wohlthätigkeit stellen : am 91. und 23. Dezember d. I. geht die reue Operette „Prinzessin Pirouette“ zum Besten der Weihnachtsbescheerung armer Kinder

in Scene.

in Scene. / Residenz-Theater.

Die näGste Novität „P epa“, Lustspiel in 3 Akten von H. Meilhac und L. eiae, welwe am Montag, den 23. d. M. zum ersten Male gegeben wird, - ist von Hrn. Ernst Schubert in's Deut!che Übertragen worder, also von demselben Schriftsteller, wel{er das gegenwärtig auf dem Repertoire befindliche Lustspiel „Schwiegermama von Victorien Sardou für die deutse Bühne bearbeitete.

Kroll’s Theater.

Sulivan's neuestes Werk „Der Königs8gardifst“, welches nun bestimmt am 2. d. M. im Kroll’schen Theater in deutsher Sprache zur ersten Aufführung gelangt, hat in London genau 450 Vorstellungen erlebt, von denen über 400 vollständig ausverkausft waren. Fast zu gleicher Zeit mit Berlin wird der „Königsgardist* au im Deutschen Kaiserlichen Theater zu St. Petersburg gegeben werden. Desgleichen | die baben das Gâärtnerplaß- Theater in München und sechs andere deutsche

Bühnen das Auffübrungsrecht der Operette erworben. : Sing-Akademie. Zwei junge Künstlerinnen,

erschienen. Beide Damen haben ih bereits eine

technische Sicherheit angeeignet, denen jedoch noch die für ein öffent- A treten erforderliche Reife und Selbständigkeit in der Auf- fafsung der Kompositionen fehlt. Die Sängerin, aus der bewährten Schule Eichberg's stammend, gebietet über eine sehr wohlklingende Sopranstimme, deren gründliche Sghulung in der unfehlbaren Reinheit der SIntonation, in der guten Tonbildung und Aussprache zu erkennen ist. Sie brachte diese Vorzüge in mehreren Liedern von Schubert, Su- mann, Loewe, O. Eichberg, D. Leßmann, Rubinstein, Mozart - und Anderen zur Geltung und erntete reiche Beifallsbezeugungen von

Seiten des ziemlih zabhlreih erschienenen Publikums. Frl. Fritsch,

Wetterbericht vom 18. Dezember, Morgeas 8 Ubr.

|SZE| | 8% |SÉE| ZEA Stationen. | #SS | Wind. | Wetter. |ZD || | 5E | Éo B | j S Sr (O28 | [E Mullaghmore| 754 |SSW 6 Regen | 9 Aberdeen . . | 753 |S 5 bedeckt 9 Christiansund 750 \WSW 9 wolkig 6 Kopenhagen . | 768 |SW 2 Nebel [4 Stockholm . | 760 WSW 2 bedeckt | 4 DA .| 741 |SW 4 teiter 0 osfau . | E Ie Cork, Queens- | town... | 761 |SW 8Regen | 10 Cherbourg . | 772 |SSW 4 Nebel S Helder... . | 770 |SW_ 4 Nebel 6 Sylt .…. . | 766 |\WSW 5 Nebel 9 amburg . . | 771 |WSW 2 Nebel 2 winemünde | 771 |WSW 4Regen 3 Neufahrwasser| ‘769 |\WSW 3\bedeckt 3 Memel .…. |_76_\W Öösbedeckt 9 D 776 SW l1hbedeckt —2 ünster. . . | 773 \WSW 3\Regen 3 Karlsruhe . . | 777 \N 1/bedeckt —3 Wiesbaden . | 777 |\N 1/bedeckt —4 München . . | 777 |O 3 Dunst!) |—11 Chemniy .. | 776 |S 1\Nebel 1 Berlin .….| 773 SW 2\Nebel 2 Wien .…..| 778 [W 2|bededckt —3 Breslau . . | 774 |SSW _2l[bedeckt 2 Fle d'Aix . . | 777 OSO 3\Dunst —1 Niza s (74 D 4 wolkenlos 4 Triest... . | 774 |ONO 3ilheiter 7

1) Rauhfroft. Uebersicht der Witterung.

Ein tiefes Minimum liegt über Nordnorwegen, ein Theilminimum nördlich von Scottland. uf den britishen Inseln wehen ftarke südwestliche bis nord- westlihe Winde, während an der mittleren und nörd» lihen norwegishen Küste Sturm aus Westsüdwest herrscht. In Deutschland ist das Wetter im Norden bei frisden südwestlihen Winden trübe und mild, im Süden bei leihten, variablen Winden nebelig und kalt. München meldet minus 11 Grad.

Deutsche Seewarte.

Is

Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Dpern- haus. 264. E Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer Novelle des Prosper Mérimée. Tanz von Paul Taglioni.

Dirigent: Kapellmeister Kahl. Anfang 7 Uhr.

und dritten Weihnachtstage gelangt Hermann

B s S Une Frl. Hedwig Fritsch (Klavier) hatten f gestern zu einem Goncer E in welwem sie zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum

linen von Bach

Odilon nit | vortrug.

goldene Uhr mit Kette nebst

gönnt gewesen ist, Meine Tochter,

Ic gern erfülle.

stellung für jeglihe Art

geführt werden. S Zu gleicher Zeit ist auf der \cchätenswerthe

berg gemalt hat, fertig gestellt. darüber { Die drei Gemälde (Ueb

mit Benuzung der Schlegel’shen Ueberseßung in Scene geseßt vom Direktor Dr. Otto Vevrient. Anfang 7 Uhr. ; Freitag: Opernhaus. 265. Vorstellung. Die Jüdin. Große Oper in 5 Akten von Halévy. Tert nah dem Französishen des Scribe, von Freiherr von Lichtenstein. Ballet von Hoguet. (Car- dinal: Hr. Riehmann, vom Großherzogl. Hessischen

Gs in Darmstadt, als Gast.) Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 281. Vorstellung, Auf der

Brautfahrt. Lustspiel in 4 Aufzügen von H. Lubliner (Bürger). Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Donnerstag: Faust’s Tod.

Freitag : Hamlet. i Sonnabend: Der G’wissens8wurm.

Berliner Theater. Donnerstag: Montjoye, der Mann von Eiseu. :

Freitag: 16. Abonnewents - Vorstellung, Die Nibelungen. :

Sonnabend: Keine Vorstellung bereitung zu „Hamlet“.

Tesfing - Theater. Donnerstag: Die Ehre. Sqauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. Freitag, Sonnabend und Sonntag: Die Ehre.

Wallner-Theater. Donnerstag: Zum leßten

Male: Nervös. Anfang 7# Uhr. Freitag: Geschlossen.

wegen Vor-

Sonnabend: Zum 1. Male: Seine Haus- hälterin. Schwank in 3 Aklen von Alexandre

Bisson. Vorher: Zum 1. Male: Verwittwete F ualer Lustspiel in 1 Aft von A. Bisson und ¡ ars,

Victoria-Theater. Donnerstag: Stanley in

Afrika. Zeitgemälde in 10 Bildern von Alex.

Moszkowski und Rich. Nathanson. Musik von C.

A. Raida. Ballet von C. Severini. Anfang 7{ Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater.

Donnerstag : Zum 13.M. : Prinzesfin Pirouette. Komische Operette in 3 Akten von M. Ordonneau und E. Andrée. Deutsh von R. Genée. Musik von R. Planquette. In Scene geseßt von Julius Caive, Dirigent: Kapellmeister Federmann. Anfang 7 Uhr. ;

Freitag: Z. 14. M.: Prinzessin Pirouette.

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg. Vorleßzte Woe. Donnerstag: Zum 55. M. : Schwiegermaoma. (Belle-maman.) Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou und Raimund T Deutsch von Ernst Schubert. Anfang

r.

Schauspielhaus. 280. Vorstellung. Romeo und Julia. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare

Freitag : Schwiegermama.

unter Leitung des Prof. Kullak ausgebildet, erfreute im Vortrag klassisher und moderner Kompositionen? dur Energie des Anschlages und Präzision des Spiels, dem nur etwas mehr Wärme des Ausdrucks zu wünschen gewesen wäre. Unterstüßt wurde das Concert durch den Violinvirtuosen und Concertmeister Hrn. X. von Makomaski, der im Verein mit Hrn. Sellin das s{öne Concert für zwei Vio- (D-moll) mit Begleitung von Streichinstrumenten Das Ensemble ließ leider viel zu wünschen. lie Leistungen des Abends erfreuten sich einer sehr beifälligen Aufnahme.

Die Hofschauspielerin Fr. Louise Schmidt am Königlichen of-Theater in Stuttgart beging am 17. Dezember ihr fünfund ebenzigjähriges Künstler- und Dienstjubiläum. Wie der „St.-A. f. W

Auftrage des Königs der General-Intendant

Gatten, dem Kronprinzen von Griechenland, zuzuführen. Th nahme, welche Mir bei Gelegenheit dieses frohen Familien-Ereignisses bewiesen worden is, hat Meinem \{chwergeprüften Herzen unendlih woblgethan und hierfür gerade dem Magistrat Unserer Haupt- und Residenzstadt Berlin danken zu können, ist für Mich eine Pflicht, die

Neapel, den 6. Dezember 1889.

Wegen des Weihnac{tsverkehrs werden am Sonntag, den 92, Dezember, die Packet-Anunahmestellen und an den beiden Weihnachtsfeiertagen die P( al stellen der Postanstalten im Bezirk der Kaiserlichen Ober-Postdirek- tion in Berlin in derselben Weise wie an den Wochentagen für den Verkehr mit dem Publikum geöffnet sein.

Im Kunstgewerbe-Museum ist am Dienstag die Gruppe TV der Textilausstellung eröffnet. Dieselbe umfaßt die Stickercien europäischer Arbeit vom Mittelalter bis zur Neuzeit, Wegen des besonderen Interesses, welhes diese überaus reihe Aus- moderner j : | Ausstellung mit dreiwöchentliGer Dauer in die Zeit der Weihnachtsferien gelegt worden. i r \{ulen, Fortbildunsg8\{ulen und Erziehungsanstalten sind in Kenntniß gesetzt. Die orientalishen Nadelarbeiten sowie die Leinenstickereien und Spitzen sämmtlicher Länder werden in späteren Gruppen vor-

erthürstücke) sind allegorischen In- halts und zwar zeigt das erste, über der Saalthür befindliche eine Darstellung, wele an die im Jahre 1307 stattgehabte Vereinigung von Berlin und Kölln zu erinnern bestimmt ist. Zwei s{höne Frauen

einen Schild, in

Sämmt-

Koblenz,

Die Theil- Fahrt brauchte.

gez. Victoria, Kaiserin und Königin Friedrich.“

Padcktet-Ausgabe-

zusammentreten.

Nadelarbeit bietet, ist

Kopenhagen, 17. Dezember. S Mittheilungen waren in ckder Woche vom 7. bis 14. Dezember 3500 Personen von der Influenza ergriffen.

mit den Wappensciidern der beiden Städte reihen \sih über der symbolish angedeuteten Spree die Hände. Das zweite Bild ift als eine Verherrlichung Friedrih's, des ersten Kurfürsten von Branden- burg, gedacht. Eine mit mächtigen Schwingen vecsehene Siegesgöttin, deren Leib nur von lihtem Schleier umwallt wird, lehnt si auf

der Rechten die Palme haltend. Vor ihr auf einem Kissen ruhen die Insignien der Kurfürstenwürde und des Ritterthums : der Kurhut mit Schwert und Szepter, der Mantel und der goldene tim. qu Ne dritten Bilde endli sieht man ein dahinsegelndes chiff, auf welchem t l zwishen Waarenballen sißt, als Allegorie des Handels, des Fisch- fanges und der Schiffahrt.

Flensburg, 16. Dezember. (Kiel. Ztg.) Der Untergang des hiesigen Dampfers „Duburg“ in den chinesishen Gewässern ist jeyt rit mebr zu bezweifeln. Das s{öne starke Schiff, welches erst im Sahre 1883 eigens für die Chinafahrt gebaut war und einen Brutto- Raumsgehalt von 1438 Registertons besaß, i und mit seiner aus reihlich 20 Mann bestehenden Besaßung und mit 270 winesishen Passagieren das Opfer eines Taifun geworden.

Merkur, Geldbeutel und Fischneß haltend,

ist spurlos verschwunden

16. Dezember. Die „Frankf. Ztg." \{chreibt : Die

Moseldampf\cchiffahrt feiert mit dem gestrigen Tage ihr goldenes Jubiläum, denn am 15. Dezember 1839 fam das erste Dampfboot von Met nah Trier. Einem Bericht aus damaliger Zeit zufolge verkündigte am 15. Dezember, des Nachmittags 9 Uhr, Geshüßdonner die Annäherung des Dampfschiffes bei Trier, Alles stürmte aus der Stadt nah der Mosel, um das Schiff zu sehen, das nach 3 Uhr dur die Moselbrücke fuhr. Um 8 Uhr Morgens war das Schiff in Thionville abgefahren, mußle aber längere Zeit wegen Zollformalitäten dort verweilen, sodaß es 6 Stunden für die Das Schiff war 105 Fuß lang und 11 Fuß breit und hatte eine Dampfmaschine von 30 Pferdekräften.

Elberfeld, 17. Dezember. (W. T. B.) In dem hier ver- handelten Sozialistenprozesse ist heute die Beweisaufnahme ge\chlossen worden, nächsten Donnerstag beginnen die Plaidoyers.

Bern, 17. Dezember. (W. T. B.) Die Firmen Escher, Wyß u. Cie., Maschinenfabrik in Oerlikon, und ZÎd l bei dem Großherzoglich badishen Staats-Ministerium um Genehmigung zur Anlage von Wasserwerken im Rhein bei Rheinfelden nachgesucht Behu ( h ) Kraft nah Wiesenthal in Baden, Basel-Liestal und Arlesheim. Der Bundesrath hat si zur Beshickung einer \{chweizerisch-badischen Konferenz bereit erklärt; dieselbe soll am 20. d. M. in Rheinfelden

\chokke u. Cie. haben

fs Erzeugung und Weiterführung elektrischer

(W. T. B.) Nach amtlichen

Die sämmtlihen Mädchen-

oberen Galerie eine Sammlung estelle | debatte auf

de, welche Professor Scheuren-

Das „Berl. Fremdenbl * schreibt gierungspartei

genehmigt.

Kroll's Theater. Mittwoch, den 25. Dezbr. :

Zum 1. Male: Der Königsgardist. Operette

von Arthur Sullivan.

Central-Theater. Direktion: Emil Thomas.

Donnerstag und Freitag bleibt das Theater wegen Vorbereitung ge\ch{lossen.

Sonnabend : Mit vollständig neuer Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten, zum 1. Male: Berolina. Posse mit Gesang in 4 Aften von Jean Kren. Musik von G. Steffens. In Scene geseßt vom Direktor Emil Thomas.

Billets zu dieser Vorstellung können von heute ab an der Kasse des Central-Theaters in den Stunden von 10—1 Uhr Vormittags gelöst werden.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72.

Donnerstag: Zum 120. Male: Flotte Weiber. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Görß. Musik von Franz Roth. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Urania, Invalidenstraße 57/62, geöffnet von 12—11 Uhr. Donnerstag, von 1-7 Uhr: Der neue Phonograph. Abends 7F Uhr: Hr. Archen- hold: Der Bau des Weltalls.

Circus Renz, Karlstraße. Donnerstag, Abends 74 Uhr: Gala - Vorstellung. 1. Auftreten der be- liebten Schulreiterin Miß Mary, sowie 1. Auftreten als vorzügl. Jockeyreiter Mr. Bazola. Zum 2. M.: Vorführen der 6 großartigen irländishen Jagdpferde von Hrn. Franz Renz. 4fahe Fahrshule. Auf- treten der vorzügl. Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. Im dunklen Erdtheil (Einnahme von Bagamoyo). Große equestrishe Original-Pantomime.

Sonntag: 2 Vorstellungen.

Concert - Anzeigen.

Sing-Akademie. Donnerstag, 19. Dez. : Weih-

nachtsfeier. Vach Weihnachtsoratorium. Anfang 64 Uhr.

Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse). Donnerstag, 19. Dez. : Karl Meyder-Concert.

Dienstag, 31. Dez. (Sylvester - Abend): Sub- scriptious-Vall.

p T ———————— Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Marie Ziegenspeck mit Hrn. Paul Heyden (Berlin), Frl. Margarete Hübner mit

Hrn. Dr. jur. Paul Grade N Frl. Anna Braemer mit Hrn. Kaufmann Rudolf Gruel

FäGher theils moderner, theils älterer Arbeit von Max O heute der Mi

auêgestellt, welche in Malerei und in der Ausführung der von ungewöhnlicher künstlerisher Vollendung sind,

In der Vorhalle zum Magistrats-Sißungssaal des Rathhauses sind soeben die neuen Wandgemäl

wurde mit 65 gegen 33 : 1 i wurde auc der Antrag, die Adresse in Erwägung zu ziehen,

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

Bukarest, 18. Dezember. (W. T. B.) Jm Senat wies

nister-Präsident Mano bei der Adreß - die Verfassungsmäßigkeit des Kabinets hin,

welches konservativ sei und nicht nöthig habe, das allge-

mein bekannte Progra 1 da persönlihe Programm des Ministeriums enthielten die in der Thronrede angekündigten Vorlagen. Der von der Re-

fonservative Programm darzulegen; das

beantragte Schluß der Debatte

hierauf t Stimmen angenommen; ebenso

(Königsberg). Frl. Emma Stärke mit Hrn. SFngenieur Rudolph Agte (Magdeburg—Neustadt). Frl. Elsa Hastedt mit Hrn. Staatsanwalt Eduard Heinichen (Harburg). Frl. Elli Clausen mit Hrn. Brauereibesißer Bernh. Huth (Eckern- förde--Prißzwalk).

Verehelicht: Hr. Referendar Robert Freytag mit Frl, Erica Hartje (Magdeburg). Hr. Lieutenant Eugen Pawlowski mit Frl. Hedwig von Kote (Dessau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Otto von Alten (Kriwau). Hrn. Landrath von Puttkamer (Bütow). Hrn. Adolf Schaefer (Berlin). Cine Tow ter: Hrn. Wilhelm Diergart (Berlin). Hrn. Reg.-Baumeister Fris us (Magde- burg). Hrn. Hans JIenish (Bromberg). Hrn. E. Cober (Hamm i. W.). Hrn. v Kalck- reuth (Kurzig). L

Gestorben: Hrn. Frhrn. v. Miltig Tohtec Sophie Dorothea (Schloß Siebeneichen). Hrn. Pfarrer Lehmann Sohn Johannes (Trebiß). Hr. Kgl. Domsänger Gustav Kerber (Berlin). Hrn. Dr. Gustav Ramme Tochter Ilse (Berlin). Hr. Rentier Johann Hahn (Berlin). Hr. Rittmeister Karl Otto Mekblhorn (Berlin). Frau Marie Guthmann, geb. Dalchow (Wannsee). Frl, Amalie Klein (Rottweil a. N.). Hr. Kgl. Betr.-Ingenieur Paul Julius Bach (Dresden). Hr. Rentier Johann Ludwig Frank (Tilsit). Hr. Apothekenbesißer Karl Bach Su Hr. Rentamtmann Georg Ruf (Schramberg

53185 [ Am 15, d. M. entshlief nach kurzem Kranken- lager in der Kraft seiner Jahre der Fabrikbesiger

Herr f

Wilhelm Koch, seit langen Jahren Mitglied und Vorsitzender unseres Verwaltungsrathes. /

Die wärmste Fürsorge hat er allezeit dem Wohle unserer Gesellschaft gewidmet und sh dur Bera- thung und Leitung unvergeßlihe Verdienste um die- selbe erworben. Sein Hinscheiden bereitet uns einen \chweren Verlust.

Dankbar werden wir sein Andenken bewahren.

Berlin, den 17. Dezember 1889.

Gegenseitige Lebens-, Juvaliditäts- uud

Unfall-Versicherungs-Gesellschaft „Prometheus“. Für den Verwaltungs- Der Direktor : rath: Dr.G.A.Shellenbersg.

Freiherr zu Putlig.

Redacteur: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition (S olz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen

Berlin:

(einschließlich Börsen-Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

„M 302.

Berlin, Mittwoch, den 18. Dezember

1889,

Königreich: Preußen.

Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender An-

leihesheine des Kreises Labiau im Betrage von 150 000 M

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

Nachdem die Vertretung des Kreises Labiau auf dem Kreis- tage am 10. Januar 1889 beschlossen hat, die zur Beschaffung und freien Hergabe des Grund und Bodens innerhalb des Kreises Labiau behufs Ausbaues einer Eisenbahn von Labiau nah Tilsit (Ges. vom 4. April 1884 Ges. S. S. 105 ff.) erforderlihen Mittel im Wege einer Anleihe zu beshaffen, wollen Wir auf den. Antrag der Kreis- Vertretung,

zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anlcihescheine im Betrage von 150 000 M ausftellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse dêèr Gläubiger, noch der Schuldner Etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Geseßes vom 17. Juni 1833 zur Aus\tellung von Anleihescheinen zum Betrage von 150 000 #4, in Buchstaben Einhundertsünfzig Tau- send Mark, welche in folgenden Abschnitten: 60 0C0 M zu 1000 Æ, 89 000 zu 500 Æ, 10 000 A zu 200 M, zusammen 150 000 4, nah dem anliegenden Muster auszufertigen, mit dreieinhalb Prozent jährlich zu verzinsen und nach dem festgestellten Tilgungsplane mittelst Verloosung jährli vom 1. Januar 1890 ab mit wenigstens einem Prozent des Kapitals, unter Zuwachs der Zinsen von den ge- tilgten Schuldverschreibungen, zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrlihe Genehmigung ertheilen. Die Er- theilung erfolgt mit der rechtlihen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein.

Dur vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlih der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über- nommen.

__ Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und

beigedrucktem Königlichen e L s E

Gegeben Neues Palais, den 16. November 1889.

WilhelmRKR. von Maybach. von Scholz. Herrfurth.

Provinz Ostpreußen. Regierungsbezirk Königsberg. Anleiheschein -des Kreises Labiau.

._, te Ausgabe

L Über .. , . Mark Reichswährung. Ausgefertigt in Gemäßheit des landeétherrlihen Privilegiums vom A (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Königsberg o 18 Nr. . . . Seite. . . und Geseß-

A Ss Sammlung für 188 . , Seite . . . laufende Nr. . ._.).

Auf Grund des von dem Bezirksaus\chusse des Regierungsbezirks Königsberg genehmigten Kreistagsbeshlusses vom 10. Skis 1889 wegen Aufnahme einer Schuld von 150 000 bekennt sich der Kreisausschuß des Kreises Labiau Namens des Kreises durch diesen, für jeden Inhaber gültigen, Seitens des Gläubigers unkündbaren Anleiheshein zu einer Darlehns\{uld von . #4, welche an den Kreis baar gezahlt worden und mit dreieinhalb Prozent jährli zu verzinsen ist.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 150 000 erfolgt nah Maßgabe des genehmigten Tilgungëplanes mittelst Verloosung der Anleihesheine in den Jahren 1890 bis spätestens 1933 einschließlich aus einem Tilgungéstoke, welcher mit wenigstens Cinem Prozent des Kapitals jährlich, unter Zu- wachs der Zinsen von! den getilgien Anleihescheinen gebildet wird. Die Ausloosung geschieht in dem Monate Dezember jeden Jahres. Dem Kreise bleibt jedo das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken , oder auh sämmtlihe noch im Umlauf befindliche A M Me y S

ie dur ie verstärkte Tilgung ersparten Zinsen wachsen eben- falls dem Tilgungsstocke zu. al Y

Die ausgeloosten sowie die gekündigten Anleihesheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welhem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlih bekannt gemacht.

Diese Bekanntmahung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermine in dem „Deutschen Reichs- uud Preußischen Staats - Anzeiger“, dem Amtsblatt der König- lichen Regierung zu Königsberg, dem Labiau'er Kreisblatt, sowie in der Ostpreußischen Zeitung. Geht eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von der Kreisvertretung mit Genehmigung des Königlichen Regierungs-Präsidenten in Königsberg ein anderes Blatt bestimmt.

__ Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrihten ist, wird es in halbjährlihen Terminen, am 2. Januar und am 1. Juli, von heute an gerechnet, mit dreieinhalb Prozent jährli verzinset.

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, beziehungsweise dieses Anleihesheines bei der Kreis-Kommunalka se zu Labiau und der landscaftlihen Darlehnskasse zu Königsberg, und zwar au in der nah dem Eintritt des Fâlligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereihten An- [eihesheine sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die Ce Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nah dem Rückzahlungstermine niht erhoben werden, sowie die innerhalb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nit erhobenen

insen, verjähren zu Gunsten des Kreises. Das Aufgebot und die raftloserklärung verlorener oder vernichteter Anleihescheine erfolgt nah Vorschrift der §8. 838 ff. der Civilprozeßordnung für das Deutsche Reih vom 30. Januar 1877 (Reichs-Geseßblatt S. 83) beziehungs- weise nah §. 20 des Ausführungsgeseßes zur Deutschen Civilprozeß- ordnung vom 24. März 1879 ( es.-S. S. 281).

Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Kreisverwaltung anmeldet und den stattgehabten Besiy der Zinsscheine durch Vorzeigung des An- leihesheines oder sonst in E Weise darthut, nah Ab- lauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen FenolVeine gegen Quittung ausgezahlt werden.

Mit diesem Anleihescheine sind halbjährige A bis zum Sélusse des Jahres 18 . . ausgegeben; die ferneren Wolz werden für zehnjährige Zeiträume ausgegeben werden. ie Aus- abe einer neuen Reibe von Zinsscheinen erfolgt bei der Kreis-

ommunalkasse in Labiau und der Landschaftlihen Darlehnskafse in

Königsberg gegen Ablieferung der der älteren Zins\cheinreihe bei- edrudten Anweisung. Beim Verluste der Anweisung erfolgt die ushändigung der neuen Zinssheinreihe an den Inhaber des Anleihe-

scheines, sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der r mit Es PAO E 4 Eee Steuerkraft. essen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigun Unterschrift ertheilt. E E A Sia, D ten 15S. Der Kreisausshuß des Kreises Labiau.

a Fang! j S E L ae e den Unter- ¡riften des Landra und zweier Mitglieder des Kreisaus\chusse

mit dem Siegel des Landraths zu versehen. S

Provinz Ostpreußen. Regierungsbezirk Königsberg. Zinsschein : ._. . Reihe zu dem Anleihesheine des Kreises ........, , . . te Ausgabe, Buchstabe . . Nr. « « Über . . . Mark zu dreieinhalb Prozent Zinsen über S Mark . . Pf.

___ Der Inhaber dieses Zins\heines empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 2. Januar .…. bezw. 1. Juli 18 .. ab die Zinsen des vorbenannten Anleihescheines für das Halbjahr vom E M S ark , . Pf, bei der Kreis-Kommunalkasse zu Labiau und der landschaftlichen Dar- lehnskasse zu Königsberg.

Labiau, den . . ten... . 18...

Der Kreisaus\{uß des Labiau'er Kreises. ; i ____ (Untersriften.)

___ Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nit innerhalb vier Jahren nah Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird.

Anmerkung: Die Namensunterschriften der Mitglieder des Aer taaua Rues B w ad O gedruckt

erden, do muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namens-

unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden, s

Provinz Ostpreußen. Regierungsbezirk Königsberg. : Anweisung zum Kreis-Arleiheshein des Kreises Labiau, . . Buchstabe . . . . Nr. .… be A Mark.

. . Ausgabe,

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleiheshcin die . . . te Reihe von Zinsscheinen für die zehn Iahre 18 . , bis 18 , . bei der Kréis-Kommunalkasse zu Labiau und der landschaftlihen Darlehnskasse zu Königsberg, sofern niht rechtzeitig von dem als solhen sich ausweisenden Inhaber des Me dagegen Widerspruch erhoben wird.

Läbiau; den tet. Ls U

Der Kreisaus\{chuß des Kreises Labiau. (Unterschriften).

Anmerkung: Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreisauë\{chu}ses können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namens- untershrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden leßten Zinssheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken :

._, ter Zins\cein.

._. ter Zinsschein.

Anweisung.

: Privilegium wegen Ausfertigungaufden Inhaber lautender Anleihe- scheine des Kreises Labiau im Betrage von 160000 (

Wir Wilhelm, von Gcettes Gnaden König von Preußen 2c.

Nachdem die Vertretung des Kreises Labiau auf dem Kreis- tage am 10. Januar 1889 beschlossen hat, die zur Beschaffung und freien Hergabe des Grund und Bodens innerhalb des Kreises Labiau Behufs Ausbaues einer Eisenbahn von Königsberg nah Labiau (Ges. vom 15. Mai 1882, G.-S. S. 280 ff.) erforderlihen Mittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Kreisvertretung,

zu diejem Zwedcke auf jeden Inhaber lautende, mit Zins- seinen versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihe- scheine im Betrage von 160 000 46 ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger, noch der Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Gesehes vom 17. Juni 1833 zur Ausstellung von Anleihesheinen zum Betrage von 160 000 4, in Buchstaben Einhundertsechzig Tausend Mark, welche in folgenden Abschnitten: 60 000 M zu 1000 M, 80000 , 9500 , 20000. 2007

zusammen 160 000

nah dem anliegenden Muster auszufertigen, mit drei und einhalb Prozent jährlich zu verzinsen und nah dem festgestellten Tilgungs- plane mittelst Verloosung jährlich vom 1. Januar 1890 ab mit wenigstens einem Prozent des Kapitals, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Sculdbeträgen, zu tilgen sind, durch gegen- wärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Ueber- tragung des Eigenthums verpflichtet zu sein.

Dur vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird sür die Befriedigung der Inhaber der Anleihesheine eine Gewährleistung Seitens des Staats niht über- nommen.

__Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Neues Palais, den 17. November 1889.

(L. 8.) Wilhelm R. von Maybach. von Scholz. Herrfurth.

Provinz e Lei

Regierungsbezirk Königsberg.

An eshein des Kreises Labiau. ._._. . te Ausgabe. Buchstabe . Mi E Mark Reichswährung. ge ao in Gemäßheit des landesherrlihen Privilegiums vom 17. November 1889 (Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Königs- berg vom . . ten... 18 Nr

._. Nr... . Seite... und Geseh Sammlung für 18 . . Seite . . . laufende Nr. . . .).

Auf Grund des von dem Bezirksaus\husse des Regierungsbezirks Königsberg genehmigten Kreistagsbeshlusses vom 10. Januar 1889

wegen Aufnahme einer Schuld von 160 000 4 bekennt {h der Kreis- auêsschuß des Kreises Labiau Namens des Kreises durch diesen, für jeden Inhaber gültigen, Seitens des Gläubigers unkündbaren Anleihe- schein zu einer Darlehns\{uld von . . . . Mark, welche an den Kreis A n worden und mit dreieinhalb Prozent jährlich zu ver-

Die Rückzahlung der ganzen SchGuld von 160 000 Æ erfolgt nah

Maßgabe des „genehmigten Tilgungsplanes mittelst Verloosung der Anleihescheine in den Jahren 1890 bis spätestens 1933 eins{ließlich aus einem Tilgungsstock, welcher mit

wenigstens Einem Prozent des Kapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Kreis-Anleihescheinen gebildet wird. Die Ausloosung geschieht in dem Monate Dezember jeden Jahres. Dem Kreise bleibt jedo das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu berstärken oder auch sämmtlihe noch im Umlauf befindliche Anleihe- E auf “ey zu ek

le dur die verstärkte Tilgung ersparten Zin w - falle bei Eilgungssto E ju r g erf Zinsen wachsen eben

le ausgeloosten, sowie die gekündigten Anleihesheine werden { unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und e. sowie ¿ des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentli bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt ses, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermin in dem „Deutschen Reichs- uud Preußischen Staats-Anzeiger“‘, dem Amtsblatt der König- lichen Regierung zu Königsberg, dem Labiau'er Kreisblatt sowie in der Ostpreußischen Zeitung. Geht eincs dieser Blätter ein, so wird an dessen tatt von der Kreisvertretung mit Genehmigung des O Regierungs-Präsidenten in Königéberg ein anderes Blatt i Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital. zu entrichten ist, wird es in halbjährlihen Terminen, am 2. Januar und Me H 4 von heute an gerehnet, mit dreieinhalb Prozent jährli

rzinst.

__ Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rüdgabe der fällig gewordenen Zinsscheine, A aiteb ungew alie ‘dieses Ae [eihesheines bei der Kreis-Kommunalkasse zu Labiau und der land- \haftlihen Darlehnskasse zu Königsberg, und zwar au in der nah dem Eintritt, des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleihescheine sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fälligkeitstermine zurück- zuliefern Für die fehlenden Zinéscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine niht erhoben werden, sowte die innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, niht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Kreises Das Aufgebot und die Kraftloserklärung verlorener oder vernichteter Anleihe|cheine erfolgt nah Vorschrift der S9. 838 ff, der Civilprozeßordnung für das Deutshe Reih vom 30. Januar 1877 (Reichs-Geseßblatt Seite 83) beziehungsweise nah S. 20 des Ausführungsgeseßes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Geseß-Sammlung Seite 281).

Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei der Kreisverwaltung anmeldet und den stattgehabten Besiy der Zinsscheine durch Vor- zeigung des Anleihescheines oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und e He nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt

erden.

Mit diesem Anleihescheine sind halbjährige Zinsscheine bis zum Sélusse des Jahres . . . ausgegeben, die ferneren Zinsscheine Velten für zehnjährige Zeiträume ausgegeben werden. Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Kreis-Kommunalkasse in Labiau und der landschaftlichen Darlehnskasse in Königsberg gegen Ablieferung der, der älteren Zinssheinreihe beigedruckten Anweisung. Beim Verluste der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleihescheines, sofern dessen Vorzeigung rehtzeitig geschehen ist.

Zur Sicherheit der hierdurh eingegangenen Verpflichtungen haftet der Be mit C E mit E Steuerkraft.

essen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. / End |

Labialt, dn S Der Kreis-Aus\{huß des Kreises Labiau.

Anmerkung. Die Anleihescheine sind außer mit den Unter- schriften des Landraths und zweier Mitglieder des Kreis-Ausschufses mit dem Siegel des Landraths zu versehen.

Provinz Ostpreußen Regierungsbezirk Königsberg. Zinsschein ._._, Reihe zu dem Anleiheschein des Kreises . .…. . . te Ausgabe Buchstabe. .. Nr... über . , . Mark zu drei- einhalb Prozent Zinsen Mark . . Pfennig.

N

Der Inhaber dieses Zins\heines empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom 2, Januar bezw. 1. Juli 18 . . ab pen Zinsen 16 vorbenannten Anleihescheines für das Halbjahr vom . . ten. ..... O S mit . . Mark . . Pf. bei der Kreis-Kommunal - kasse zu Labiau und der landschaftlihen Darlehnskasse zu Königsberg.

Labiau, den . . ten... .….. S

Der Kreis-Aus\{huß des Labiau’er Kreises. / i (Unterschriften.) __ Dieser Zinsschein is ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Faälligkeit erhoben wird.

Anmerkung: Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreis-Aus\cusses können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namens- unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Provinz Ostpreußen. Regierungsbezirk Königsberg. Anweisung zum Kreisanleiheshein des Kreises Labiau

C Ausgabe, Buchstabe . . Nr. ..

U A Mark.

Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rüdgabe zu dem obigen Anleihescheine die . . . te Reihe von Zinsscheinen für die zehn Jahre 18 . . bis 18 . , bei der Kreis-Kommunalkasse zu Labiau und der landschaftlihen Darlehnskasse zu Königsberg, sofern nicht rehtzeitig von dem als solchen sih ausweisenden Snhaber des Anleihe- \cheines dagegen Widerspruch erhoben Us.

Ia n M A Der Kreis-Ausschuß des Kreises Labiau. (Unterschriften.) Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des

Kreis-Aus\{hus}ses können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namens-

unterschrift eines Kontrolbeamten Lien werden. Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite