Westdeutschen Feinblech-
— Die Hauptversamml zufolge, die Verbands-
verbandes beschloß, verlängerung bis zum 30. in der Versammlung- niht ve zember cr. beitreten. trat dem Verbande bei. vorgeschlagene wurde genehm
Köln. Vlks.-Ztg.“
gilt sofort.
igt; die Preiserhôöhung : 5 andtag ha
cklenburgische L i rungsvorlage, betreffend die Verstaatlichung burgishen Eisenbahnen, 19. Dezember. ( ammlung der Unte aft wurde die von der p betreffend den Vebergang Staat, einstimmig genehmigt.
Wien, 19. Dezember. (W. ‘der Oesterreihish-Ungarischen 1890 ftatt.
London, 18. Dezember. (W. T. ladung angeboten. z
angenommen.
W. T. B.) In der heutigen außer-
Harburg, ordentlihen Generalvers bahngesell#ch machte Offerte,
Verkehrs - Anstalten. ür Hebung der deutschen Fluß- Mannigfaltiges.
Wie das „Deutsche Tagebl.“ mittheil Kadettenanstalt in Lichterfelde E E E an der A ; a Er ra 4 ‘die Mindesttauchtiefe | zu Krankenzimmern eingerichtet werden s t 0,835 m D ist, seit | zu Potsdam haben am 186. d. M. aus demselben Grunde die Weihnachtsferien bereits begonnen.
Von den zahlreihen Rennpl
Der Centralverein für ] und Kanalschiffahrt beschäftigte f in tage abgehaltenen Aus\{chuß\#iß vngemein wichtigen Frag der Elbe und nabm \ durch die Additionalakt der Elbe bei niedrigstem jener Zeit der Elbever bat, sodaß das Bedürf gegeben ift, Durchführung der dieselbe nah den amt erreichbar ist, zu empfehlen.“
Hamburg, „Rugia“ am Aktiengesellschaft ist, auf der Elbe eingetroffen.
London, 18. Dezember. „Drummond Castle“ ist heute auf abgegangen.
— 18. Dezember. „Pretoria“ angekommen.
seiner gestern im Reichs- für den Berliner Handel des Fahrwassers „In Anbetracht, daß
ung mit der Vertiefung olgenden Antrag an:
Wasserstande mi fehr aber cine vò ] niß einer vergrößerten Fahrtie sfanzler zu bitten, Verbesserung der Sch k lichen Ermittelungen der Elbstrom-
llige Umwandelung erfahren
t E R R E G S T E L E M N E
den Reih
18. Dezember.
Hamburg- Amerikanischen
(W T. B.
Theater und Musik.
Berliner Theater.
Die Vorkereitungen zu „Hamlet“
das Werk bestimmt am in Scene ge Anlaß der G \cenisch vom äußerlih auf ( fefsoren Gebr. Brückner zur Handlung gehörige komponirt.
„Hamlet“ statt. zu allen dr ausgegeben, Vestibüls, we 93. d. M,, {\tets von
Die am Montag, den 23. des Lustspiels „Pep rektor Lauten
bestimmt worder che Einakter „Vermi deuts von Maximilian Bern,
Montag, den hen kann; am Sonna eneralprobe gesch{lossen. | l Direktor Ludwig Barnay etnger1 s Glanzvollste auge
drei Weihna( Zur Beguemli und zwar an der Reservekasse auf der rechten Seite des lche von Sonnabend, 9}—12 Uhr Residenz-Thea d. M, ta H. Meilhac un burg zum Besten des » Dem gen \{chte Anzeigen“, vorangehen.
Vormittags geöffnet sein wird.
ttfindende Erst - Aufführung N d L. Sd ist von Curhaven, 19. Dezember.
i Dampfer „ Leetdam“* auf der F annten Stück wird der | Ayres kollidirte Sonntag Nacht „Gaw Quan Sia“, welcher von. Nordbinder; beide Dampfer sanken.
Vereins Berliner
von Abraham Dreyfus,
Wetterbericht vom 19. Dezembec, Deorgens 8 Uhr.
Stationen.
in 9 Celsius
59 C=40 R.
. d. Meeressp. Temperatur
red. in Millim.
aa Q
Bar. auf 0 Gr.
Mullaghmore Christiansund | Kopenhagen . Stodlholm .
p : t Petersburg
S8 N
9'wolkenlos | 6 wolkenlos |
850 S
GaA D C pk f C
Q SQS
Cork, Queens- Cherbourg j
E Q) S
i 1 wolfkenl.1) amburg ..
winemünde Neufahrwafser
Mo
F O r
Karlsruhe . . Wiesbaden .
Chemniy N
[l] do O
1/halb bed.?)
| [p
O
1/wolkenlos
| pak
Ile d'Aix Sts f
| 07°
=J
1) Abends mäßiger Sturm. 2) Reif.
Uebersicht der Witterung.
Das Minimum, welches gestern über Norwegen ist nah Lappland fortgeschritten ; ein neues st nördlich von Swottland erschienen. den britishen Inseln wehen starke, vorwiegend Winde, nur Memel meldet stürnii! Das Wetter ist in Deutschland und vielfa neblig, im Süden heiter. Tie Temperatur liegt in Memel 74 Grad über, in Bamberg und München 6 Grad
Deutsche Seewarte.
an der deutschen südwestliche chen Westsüstwest. im Norden warm falt und stellenweise
unter der -
mit Krone und Palmenzweigen. und 200 silberne zur Seri be ung, Berliner Medaillen-Münze von
fe unzweifelhaft fer-Staaten die
iffbarkeit der Elbe, soweit die „Shles. Ztg." mittheilt, dar
Berlin des Sportes zuviel biete
Bauverwaltun [ biete N hauptstadt so stark zentralisirt sei,
)ostd haltenen Rennpläße in der Provinz ae E fönnten. Es foll s hierin ein Wandel geschaffen werden.
9 Mitt abl der Meetings auf der Hindernißbahn in Charlottenburg ist der- DONE E E M verringert bera, daß im Sommer nur zwet Renntage stattfinden ) Der Castle-Dampfer sollen. Der Sommer ist bekanntli die Zeit, in der Ausreise von London | in den Provinzen stattfinden. Im Frühjahr je 14 Renntage in Berlin abgehalten werden, Der Union-Dampfer | einen bedeutenden Ausfall an Renntagen.
: Gr Heimreise in Southampton | noh an zwei Sonntagen Rennen ge i: E A nächsten Jahre an Sonntagen nicht mehr stattfinden.
Görliß. (Staatsb.-Ztg.) Die v Kund aus dem Dorfe Zonn im Kamerun-
iden N knaben, Lukenje und Demba, welch A A baben in der untersten Klasse der
Aufnahme gefunden und machen Sie besuhen auch den Hand» ch in demselben durch einen hervor- deutshe Sprathe beherrs{chen se Unterweisung ermöglihenden
ind nun soweit gefördert, daß | Alter von 9 und 10 Jahren stehen, e d. n zum ersten Male. | hiesigen höheren Bürgerschule Abend bleibt das Theater aus | bier zufriedenftellende Fortschritte. Das Werk, welches textlih und fertigkeitsunterriht und zeihnen tet wurde, ist aud | ragend praktishen Sinn aus. Die de! den Ateliers der Pro- bereits in einem den Unterriht und die Dekorationen hervorgegangen. Die | Maße. Musik is vom Kapelkmeister
Adolf Mohr
worden.
Theater - Anzeigen. Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- haus. 265. Vorstellung. Die Jüdin. Große Oper in 5 Akten von Halévy. Text nah dem Französishen des Scribe, von Freiherr von Lichten- stein. Ballet von Hoguet. Dirigent : Kapellmeister Kahl. (Cardinal: Hr. Riehmann, vom Großherzogl.
Anfang 7 Uhr
(Bürger). Anfang 7 Ubr
Fels. Tanz von Emil Graeb. Anfang 7 Uhr.
Anfang 7 Uhr. Deutsches Theater. Freitag: Samlet.
Sonnabend: Der G'’wifsenswurm. Sonntag: Faust x. Theil.
Vorstellung. Die Nibelungen.
bereitung zu „Hamlet“. Sonntag: Cornelius Voß.
Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.
Dienstag bleibt das Theater geschlossen. Mittwoch: Die Ehre.
von Oscar Blumenthal. Freitag: Die Ehre.
Wallner-Theater. Freitag: Geslofsen.
A. Mars. Anfang 7# Uhr.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Hamburg, brachte heute
auf der Fahrt von Havre nah Mann der Mannschaft
etwa 400, und je 25 Dampfer hierher.
Neubreisa. (Magd. Ztg.) Die \chule zu Neubreisah zà egenwärtig beträgt die Z ahr sind weitere Anmeldung Zweifel, daß durch die genann sonst in Frankreich ein Unter Armee zugeführt wird. London, 17. Dezember. Gibraltar aus eine Luftf rofessor Dale,
he von 5000 Fuß erreicht hatten,
„Emma“, t sämmtliche Passagiere, der beiden gesunkenen
Kroll’s Theater. nd Die Deeheetanden n QUN 0. i 1891 unter der Bedingung, daß die | sich allma ihrer Beendigung. w rtretenen Werke bis zum 28. De- ständige Theaterproben mit dem 36
kv bert Rügenberg, Olpe, | gesammten Personal ftatt. Den m en
La ARRE on M baftsführenden Ausschuß Hater Thom PReE Q seßt die Ouexe i 20 uf 250 M m 23. d. M. findet etne Kollu
des Ceun eie Lee SSN probe statt. Der „Königsgardist“,
t die neue Regie- | nachtsfeiertage ist, hat also in 24 j der n Tien wie sie nur selten einer Operette zu Theil wird.
fnung des Spiel- und herzog von Hessen eine s prägen lassen.
Königsgardist“ nahen Es finden bereits tägli voll- Mann starken Orchester und dem
usikalishen Theil Unteroffizier -Vor-
ahre 31 Elsaß-Lothringer; 47, Für das nächste Es unterliegt keinem
leitet Kapell- tte in Scene. die General-
blte im vorigen Jah ahl derselben bereits en- vorçcemerkt. i te Anstalt mancher junge M kommen gesuht hätte, der deutschen
be, am 24. d. fen Première am ersten Weih Proben eine Vorbereitung erhalten,
E Erinnerung an die Eröf Telbeshen Eisen- | Festhauses zu Worms hat der Gro
Fischen Regierung ge- Mee ze B Erye pte Mama
isenb auf den | » j agebl.“ mittheilt,
bet G G E E Di des Großherzogs
) Die Generalversammlung | „Ludwig IV.,, Großherzog on :
3, Februar rotektor des städtishen Volks: Theaters in
E E j 1E dazu die- Jahre@zahl. 1889. „Auf der. andgz
B) An der Küste 1 Weizen- | Darstellung: die Bildnisse des Kaiserpaares, umg
Am 7. d. M. wurde von Fn dem Ballon rÉpatrick und die Lieutenants Die Luftschiffer landeten, unweit Tarifa, an der
ahrt unte befanden si Kapitän Ki Greenfield, je eine Höhe panischen Küste.
Lent on, 49SDSecziewbamwW. G.) Unr. dep Newspaper Company,
t gebildet Behufs Ankaufs hauptsächlihsten englischen
Worms a.
ebe bon Afdöretter®| sind nur 50 goldene gelangt. Die Ausführung war der tto Oertel übertragen.
„The hat h —Ff der auf dem Zeitungen - Kontrakte sind
Erwerbung von Galignani’s Mes- Herald, Continental
International bier eine Aktiengesell\chaf Kontinent erscheinenden h | und deren Betrieb unter einer einz en worden für die 1 Traveller and Continental i Swiß and Italian Register), Das Kapital der Gesellscha achtprozentigen Priorität
Von der Münze
bereits ge\chlo}
Times, Anglo-American (Nice, Messenger und British Mail. 100 000 Pfd. Sterl. in 50 5000 Stammaktien von je 1 99 000 Pfd. Sterl.
Pera, 13. Dezember. Mesopotamien in Suleimanie am l Kelek am 25. November, in Bagdad a In Persien dagegen ;¿ neu ergriffen wurde siens hatte strenge Maßr
in Gahgaha
Nachrihten i Die russische Regierung gieb
t, waren in der Haupt- nde voriger Woche so viele aß die Compagniesäle noch Im Kadettenhause
saktien und aufpreis ist
Die Cholera is in lle fanden statt November, in
(M. A. Ztg.) 5] \chen. Die leßten Todesfä Baßra am 24. Nor m 28. November, in Mossu herrscht sie noch immer in die Stadt Nehavend. egeln gegen neuankom- Symptomen
äßen in der Provinz ift, über Klage erhoben worden, und daß der Sport in der Reihhs- daß die mit vielen Kosten unter- daneben nicht aufkommen
92, November, in
am 1. Dezember. Hamadan ur Die Regierung Provenienzen mender Reisender
d Umgegend
unter verdächtigen
welcher die R d im Herbst werden das bedeutet im Ganzen ährend in diesem Jahre laufen wurden. werden folhe im
t nur die negative Ver- Symptome deuten auf mit Frost und hohem Zunge {warz und der ch lange nachher an 24. Oktober zählte man So lauten die f Pest schließen könnte.
liegen nicht vor. sicherung, daß e eine \chwere t yÞ ieber beginnt :
od erfolgt. : 1 Taubheit und Fieberanfällen. 95 000 Todte und 1720 leerge offiziellen persishen Berichte, aus denen man au
8 nit die Cholera ift. h ô\ e Erkrankung, welche am dritten Tage wird die enigen Genesenden leid
om Afrikaforsher Hauptmann
Hinterlande hierherge- wordene Häuser.
Nach Shluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
ember. (W. T. B.) Auf der Grube nd heute früh sämmtliche Schlepper
T. B.) Auch der Stände- ng einstimmig den Fusions- Bern - Luzern-Bahn und Der Vertrag tritt
(W. T. B.) Der Chef General - Direktor d urüdgetreten. ird ein Comité eingeseßt, des Post- und Telegraphen- insamen Chef zu prüfen.
Breslau, 19. De ntrum“ in Karsten fahren. Der Ausstand Bern, 19. Dezember. (W. rath hat in der Generalabstimm vertrag zwischen der Jura - den Schweizer Westbahnen mit dem 1. Januar 1890 in K Stockholm, 19. Dezember. des Telegraphenwesens, lander, ist von seinem Posten z eines Beschlusses der Regierung w Vereinigung wesens unter einem geme
Oels, 10. E 2e S S w \tstagen finden Aufführungen von bekanntlih dem König von Sachsen gehört, wurde na ei bkeit des Publikums werden Billets | der „Lokowotive“ seit längerer Zeit der Abgang von
Sonnabend, den 21. d. M., an bemerkt, ohne daß es gelang, den Verbleib momeate führten indessen am 13. d. d. M, bis Montag, den | im Schloffe angestellten Wärkers. man ; es waren etwa 100 Gewe.he
Geweihen zu ermitteln. Verdachts- M. zur Verhaftung eînes früher Auch das Absatgebiet entdeckte
von einem Handelsmann erworben
enehmigt.
Der holländische ahrt von Amsterdam nach Buenos-
mit dem englischen Dampfer Fapan nach Hamburg fuhr, beim Der französishe Dampfer
(W. T. B.)
rinnen und Reitkünstler. — Auf-
terin Frl. Clotilde Hager. Große Vorstellung.
2 Vorstellungen.
vorzügl. Reitkünstle treten der Schulrei Sonnabend:
Deutsch von R. Genée. l In Scene geseßt von Julius Kapellmeister
und E. Andrée.
von R. Planquette. Federmann.
Sonnabend:
Residenz-Theater. Zum 56. Male: maman.) Lustspiel in 3 Akten von Raimund Deslandes. Deutsch Anfang 7# Uhr. Schwiegermama.
“ 3.15. M.: Prinzessin Pirouette. E S A Concert - Anzeigen.
Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse). Karl Meder Sonn i „Flieg. Holländer“ v. Slav. Tanz
Direktion : Sigmund Lauten- Schwieger“ Freitag, 20. Dez.: Mi „ Wasserträger“ v. Cherubini. „Rosamunde“ v. Schubert. t „Liebestraum“ f. Piston v.
chter. (Sylvester - Abend): Sub-
Hessischen Hof-Theater in Darmstadt , als Gast.) 7 Victorien Sardou und von Ernst Schubert.
Swauspielhaus. 981, Vorstellung. Auf der Sonnabend und Sonntag:
Brautfahrt. Lustspiel in 4 Aufzügen von H. Lubliner Nr. 1IL, v. D How, vorgetr. v. Hrn. Dienstag, 31. Dez.
\criptions-Ball. C — Familien-Nachrichten.
Verlobt: Frl. Anna Schul Brauns (Berlin). — Frl. Kaufmann Franz Radike ( Krumme mit Hrn. Maler
Sonnabend : Opernhaus. 266. Vorstellung. Aenuchen von Tharau. Lyrishe Oper in 3 Auf- zügen von Heinri Hofmann. Text von Roderich
Kroll's Theater. Mittwoch, den 25. Dezbr. :
Zum 1. Male: Der Königsgardift. Operette
von Arthur Sullivan.
Central-Theater. Direktion: Emil Thomas. eitag bleibt das Theater geschlo Mit vollsiändig ne ) an Kostümen,. Dekorationen und Reqguisiten, zum 1. Male: BVerolina. Posse mit Gesang in 4 Akten von Jean Kren. Musik von G. Steffens. In Scene geseßt vom Direktor
Die neuen Dekorati : von E. Falk angefertigt, die neuen Kost aus den Ateliers von Verh und Floth lottenburg und der Ober-Garderobière Hallmann.
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerftraße 72. Flotte Weiber. von Leon Treptow. ôrfß:. Musik von Franz Roth.
* Dieselbe Vorstellung.
Schauspielhaus. 282. Vorstellung. Aschenbrödel. Lustspiel in 4 Aufzügen von Roderih Benedix.
mit Hrn. Ferdinand lara Peters mit Hrn. Danzig). — Frl. Maria Erich Körner (Braun- rl. Maria Vowinckel mit Hrn. d. Paul Huchzermeier (Frankfurt a. Arno Müller mit Frl. Helen G. Singelmann mit
: Hrn. Dr. Ed. Flemming Hrn. Haupt-Steueramts- Assistenten p i. Pomm.). — Hrn. Georg Richter resden). — Hrn. Alfred Kayser (Hamburg). — rn. G. Swlichting (Berlin). — Cine Toch
rn. Amtsrihter Springer (Tremessen). — Prem.-Lieut. Promniy (Danzig). — H Referendar Hahn (Magdeb Gestorben: Hr. Kaufmann
Sonnabend : uer Ausftattung
Emil Thomas. j
tionen sind in dem Maleratelier üme stammen ow in Char- Frl. Pauline
Verehelicht: Hr. Löwenberg (Leipzi Frl. Margarethe
Geboren: Ein (Eschwege). Kern (Stol
Berliner Theater. Freitag: 16. Abonnements-
Sonnabend: Keine Vorstellung wegen Vor-
Lessing - Theater. Freitag: Die Ehre. Freitag: Zum 121. Male: Gesangspose Couplets von Guftav G Anfang 7+ Uhr
Sonnabend :
Sonnabend, Sonntag und Montag: Die Ehre. in 4 Aften Wilh. Rihhter (Königê- Frau verw. Rektor Adolphine B ). — Frau Ober-Amt- b, Wittmann (Brumath C. A. Kühlmann Rotenhan (Neuen-
Donnerstag: Der Zaungaft. Lustspiel in 4 Akten geb. Leisegang (Dresden
Urania, Invalidenstraße 57/62, geöffnet von Freitag, von 1—7 Uhr: . Dr. Potonié: Abends 8 Uhr im isch-telephonishe Mufik-
i. Els.). — Hr. Oek.-Inspektor irchscheidungen). — Frhr. v. l
, Otto Siebelist (Berlin). — Karoline Rauch, geb. Königlicher Kammerger Lud. Tenzer (Berlin). — Hrn. H. Gerhard (Berlin). — Hr. Rechnungs- Gustav Bergner (Berlin).
Redacteur: Dr. H. Klee.
Verlag der Expedition (Sch olz).
Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).
12—11 Uhr. neue Phonograph. Abends 7 Uhr Vau und Leben der P Hörsaal : Phonograph aufführunug.
Sonnabend: Zum 1. Male: Seiue Haus- hälterin. Schwank in 3 Akten von Alexandre Bifson. Vorher: Zum 1. Male: Verwittwete Durosel. Lustspiel in 1 Akt von A. Bifson und
R Thr ats s-Rath a. D. Frz. Aug. i “Moewes Sohn Rath a. D.
Circus Renz, Karlstraße. Große Komiker - speziell auserwählten P von sämmtlichen Clowns h ô komischen Intermezzo’s und Entrées. Auf vielseitiges Die lustigen Heidelberger, Studenten-Ausflug mit Hindernissen.
ginal-Pantom mit seinem
Angot-Quadri vorgeführt von
Vorstellurg mit einem ter Mitwirkung in ihren neuen höchst
Victoria-Theater. Freitag: Stanley in Afrika. Zeitigenzälde in 10 Bildern von Alex.
Moszkowski und Rich. Nathanson. Musik von C. A. Raida. Ballet von C. Severini. Anfang 7# Uhr.
rogramm un
Verlangen:
Pierrots. — Mr. ‘Meßygeh höchst komischen dressirten Esel. — lle. — IÎfagar, Vollblut (Blumenpferd), Hrn. Oscar Renz. — Auftreten der
Friedrich - Wilhelmfstädtisches Theater. Freitag: Zum 14. M.: Priuzesfin Pirouette. | Komische Operette in 3 Akten von M, Ordonneau
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
12 3083.
Berlin, Donnerstag, den 19. Dezember
E S
Denkwürdigkeiten Sr. Hoheit des Herzogs Ernft IL von Sachsen-Coburg-Gotha.
I,
In diesen Tagen is mit dem Erscheinen des dritten Brn “vis WerVBrum- AMthls gebWtck Dre wels Se. Hoheit der Herzog Ernst 11. von Sachsen-Coburg-Gotha unter dem Titel „Aus meinem Leben und aus meiner Zeit “*) verfaßt hat, und dessen erster Band im Jahre 1887 ershienen ist. Der zweite Band — 1888 erschienen — trägt bereits die Bezeichnung „Erste bis vierte Auflage“, während der vorliegende dritte Band die „Erste bis sechste Auflage“ umfaßt. Schon diese Aeußerlichkeiten bekunden das außer- ordentliche Fnteresse, welhes den Denkwürdigkeiten des Fürst- lihen Schriftstellers entgegengebraht wird. Und sie ver- dienen diese Ss Theilnahme nicht nur, weil sie der Feder eines an dem politishen Leben Deutschlands reich betheiligten Fürsten entflossen sind, sondern au weil fie ein an sich hervorragendes literarishes Denkmal der Geschichte sind, welche mit der Begründung des Deutschen Reichs dur Kaiser Wilhelm ihren Abschluß gefunden hat.
Jn dem Vorwort zum ersten Bande bemerkt der hohe Verfasser, daß er ursprünglich die Absicht gehabt habe, seinen Erinnerungen eine rein persönlihe Fvrm zu geben; aber im Laufe der Zeit habe sich gezeigt, daß der Gang der politischen Ereignisse seit der Zeit seines Regierungsantrittes einen so überwältigenden Einfluß auf seine ganze Lebensgeschichte ge- nommen habe, daß man fast an keiner Stelle die stete Rücksicht auf die zusammenhängende moderne und insbesondere deutsche Staatsentwickelung entbehren konnte. Fn Folge dessen haben seine Erinnerungen ganz unwillkürlich den persönlichen Charakter fast abgestreift und den Charakter einer fortlaufenden Dar- stellung der leßten Jahrzehnte angenommen. Freilich hat der Herzog, und mit Fug und Recht, es nirgends unterlassen, als persönlicher Zeuge der Ereignisse aufzutreten und seine reichen Erfahrungen und Erlebnisse, welhe niht nur aus seiner hohen Stellung, sondern auch aus seiner regen politischen Antheil- nahme sich erklären, niederzulegen, — aber sie dienen alle dem höheren Zwecke einer historisch - politishen Darstellung der deutshen Bewegung dieses Jahrhunderts: nirgends sind sie Selbsizweck, nirgends beanspruchen die vexsbhlichen Be- ziehungen des Herzogs auf Kosten der allgemeinen politischen Verhältnisse ein größeres Jnteresse; stets aber geht von ihnen eine höchst werthvolle Beleuchtung dieser Ver- hältnisse aus, auf welche hierdurch vielfah neue und bis dahin noch unbekannte Schlaglichter fallen. Der Herzog hat, nach seinem eigenen Bekenntniß, än dem Werk mit einer Sorgfalt, Ueberlegung und „Fritishen Pedanterie“ gearbeitet, deren sich niht allzu viele ähnliche Schriften zu rühmen haben. „„Nahezu ein Dezennium — sagt er — war ih unausgeseßt damit be- schäftigt, in meiner Darstellung der Dinge die möglichste Ueber- einstimmung mit der Wirklichkeit zu erreichen, ohne daß do Jemand Grund finden sollte, sih verlegt zu fühlen. . Meine Arbeit beruht auf einer umfassenden Durchforschung und Be- nuzung eines umfangreihen Quellenmaterials. Meine Samm- lungen zur Zeitgeschichte werden durh die ungemein reiche Correspondenz unterstüßt, welhe in meinem Hause zusammen- floß. Auch haben die öffentlihen Archive shäßenswerthe Bei- träge dargeboten, und für die Geschihte meiner persönlichen Erlebnisse lagen mir die seit frühester Zeit geführten Tagebücher als ein zuverlässiger Leitfaden vor. Von be- freundeten Seiten und amtlichen Stellen wurde ih mit Ab- schriften und Originalakten unterstüßt. Mit einem derartigen Quellenapparat ausgerüstet, darf ih behaupten, daß ich mehr als viele andere Zeitgenossen in der Lage war, Thatsachen festzustellen und zu überliefern. Was ich über die Dinge dahte und urtheilte, konnte ih unter diesen Umständen meist noch aktenmäßig belegen. Jch habe überall dahin ge- strebt, den Leser mitten in die Bewegung vergangener Tage hineinzustellen. Mein Leben fiel in eine große ats des Ringens um die nationalen Güter; ih habe nie anders als mit Freude und Hingebung mitgearbeitet, immer die großen Resultate im Auge, deren si die Generation, welcher ih an- gehöre, nun dankbar rühmen darf. Selbstverständlih wird kein einzelner Mann und vielleiht noch weniger eine einzelne Partei für sih in Anspruch nehmen wollen, immer auf dec einzig rihtigen Bahn dem Ziele unserer heutigen Entwickelung zugestrebt zu haben. Das rein sachliche ZFnteresse jedoch, welches meiner Darstellung Freunde erwerben muß, wird für ein bloßes Uebelwollen keinen Raum gewähren: ih glaube sicher sein zu können, daß meine Aufzeihnungen noch nah vielen Jahren zur Jnformation über unsere merkwürdige Beit- epoche dienen werden.“
Wir haben jeßt, nahdem nun der dritte Band und somit der Abschluß des Werkes vorliegt, auf jenes Vorwort des ersten Bandes zurückgegriffen, weil es einen Maßstab bildet, nah welchem es beurtheilt werden will und soll. Eine genaue und sorgfältige Prüfung der drei Bände verschafft Jedem die Ueberzeugung, daß das, was der hohe Verfasser verheißen, mit peinlihster Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit festgehalten und ihm strenge Richtschnur gewesen ist, und hiermit ergiebt sich, wie die 44 e historisch politishe Bedeutung des Werkes, so auch sein Werth als literarishes Denkmal des nationalen Geistes, der sih zu seiner Verwirflihung in dem neuen Reiche durchgerungen.
Wir gedenken, dieses Urtheil an der Hand des Werkes im Einzelnen zu belegen und zuglei die Auffassungen des Herzogs hervorzuheben, welche von den landläufigen abweichen und E sind, manche Vorstellungen zu berichtigen.
Der erste Band beginnt mit den Jugendjahren des Herzogs und reiht bis „Olmüg“. Jm Anschluß an Briefe, welhe sein Oheim, der spätere König Leopold von Belgien, über Ereignisse in den Befreiungskriegen geschrieben, führt der Verfasser aus, daß in den L Geschlehtern Deutsch- lands damals „die Befreiungskriege nicht ganz in dem Sinne
einer nationalen Wiedergeburt aufgefaßt worden sind, wie
*) Berlin. Verlag von Wilhelm Herß (Besser'sche Buchhandlung). Drei Bände — 1887, 1888, 1889. L
—
man dies später that.“ Es überwog vielmehr das Streben nah dem „Völkerfrieden“, und die große Heerfahrt nah Paris wurde kaum als etwas Anderes angesehen, als ein roßes internationales Unternehmen gegen das Uebergewicht rantreihs. „Erst den Söhnen jener tapferen Streiter ist
„ die große Epoche "unserex, Deutschen Geschichte im Lichte des T tonTlLeñ L C A s E
| edantMs Frschientn und ect diè näeíste Gens- ration hat die historishe Denkmünze der sogenannten Freiheits- kriege in ihrem Bewußtsein eingeprägt.“ Es wird dies betont, um der lebenden Generation das Verdienst zu wahren, die Wieder- geburt Deutschlands aus fich selbst heraus erstrebt zu haben. „Was Deutschland jeßt ist, das ist der Grundidee nach that- sählih ein Werk der neuesten Zeit.“ Auf der andern Seite tritt der Herzog in seiner Darstellung der viel verbreiteten landläufigen, von dem Liberalismus genährten Anschauung entgegen, daß die Zeit von dem Wiener Kongreß bis zum Jahre 1848 eine öde „Stagnation“ war. Die Zeit sei viel: mehr die Zeit einer politishen Schulung gewesen, welche innerlicher und mehr auf Selbstthätigkeit angewiesen war als heute. Freilih sei die politishe Bildung damals nicht so leicht zu gewinnen gewesen, wie Angesichts der vielen und be- quemen Hülfsmittel heutzutage: aber „die Signatur der Zeit war im Allgemeinen, wenn niht darauf angelegt, so doch in sehr bestimmter Weise dazu geeignet, den politischen Charakter innerlich mehr auszubilden und fester zu begründen“, wenn auch die allgemeine Lage mit Vorliebe stets in desperater Weise geschildert wurde. Der Verfasser weist auf die Be- wegung der Gemüther hin, welche die Wiederherstellung des Hellenenthums, die Julirevolution, die Erhebung Belgiens und die polnische Revolution mit \sich brachten, und erklärt die Stimmung, welche um das Jahr 1830 überall in Deutschland herrschte, mehr für republifanisch als national. Man er- wartete von der Einführung möglichst ähnlicher Konstitutionen wie der französischen oder wie derjenigen, welhe in Belgien soeben anerkannt worden, in den deutshen Staaten die Heilung aller krankhaften Zustände der Nation. Dabei wurde (1, 35) die wichtige Erfahrung, welcher Guizot einmal in dem Satze Ausdruck giebt, que la liberté politique n'est point
inhérant à une forme exclusive de gouvernement, „damals
in Deutschland allzusehr verkannt“, und man glaubte, die allerdings nur sehr sporadisch vorhandene politische Freiheit hervorzaubern zu können, wenn man den kleineren und mitt- leren Staaten so rasch wie möglih die Regierungsformen auf- drängte, welche man im exklusivsten Sinne a!s die allein konstitutionellen bezeihnete. „Heute — so bekundet der Herzog, und das mag hervorgehoben werden, weil die meisten anderen politisch:historischen Darstellungen in diesem Punkte es nur allzusehr an Objektivität vermissen lassen — heute maht man sich kaum mehr eine Vorstellung und in einem halben Menschen-
‘alter wird man vielleiht niht mehr verstehen, welchen
starren und eigensinnigen Begriff das vierte und fünfte Jahrzehnt von der politischen Freiheit fest- hielt. Jn Frankreich bezeichnete man die Richtung Guizot's als. doktrinär, aber die Verfassungsdoktrin in Deutschland nahm die Eigenheiten einer dogmatischen Wissenschaft an.“ Dieses
eugniß aus dem Munde des Fürsten, auf welchen sih lange Leit die politishen Doktrinäre beriefen, ist um so werthvoller, als dadurch die Richtung für eine unbefangenere Beurtheilung jener Zeit, an der es nur noch allzusehr bisher gefehlt hat, angedeutet wird.
Von der Monarchenzusammenkunft in Teplig (1835) datirt der Verfasser „das russishe Uebergewicht in Deutsch- land“, von dem Kriegslärm im Fahre 1840, wo es den An- {hein gewann, als sollte am Rhein um die Schicksale Syriens und des Bosporus gewürfelt werden, das Erwachen „des deutshen Nationalbewußtseins“. „Der Einheitsgedanke, mit welhem Deutschland seit dreißig Jahren geliebelt, wohl au geshmollt, faßte erst Wurzel, als sih die französischen Völkerbefreier und Volksbeglücker so unvorsichtig als länder- gierige Eroberer verriethen.“ Der Krieg wurde vermieden. Aber wenn man die Hülflosigkeit betrachtete, mit welcher Deutschland dem französishen Angriff entgegengesehen hatte, so lag darin eine Mahnung, von welcher die Nation erwarten fonnte, daß sie die beiden Großmächte zu einer Neugestaltung der deutschen Bundesverhältnisse bestimmen sollte. .
Als der Herzog auf den Thron kam, gewährte ihm die Stellung seines Hauses zu den anderen deutschen Fürsten keine Befriedigung. Ér drückte dies in einem Briese an seinen Oheim, den König Leopold von Belgien, in der Weise aus, daß er sagte: „Wir (d. h. die Coburger) haben es dahin ge- bracht, daß wir uns nie mehr als deutshe Bundesfürsten aus einem der ältesten deutshen Häuser, sondern meist nur als An- verwandte der hohen westlichen Monarchien (England, Belgien und Portugal) gerirten, daß Coburg als der Siß aller un- deutschen, dem Bunde entgegenwirkenden Fntriguen, als der Sit des im Westen verbreiteten Ultraliberalismus M und als ein verrufener Ort verschrieen wird . . . « ir müssen wieder a deutsch werden .. .. und alle Streitfragen zu Grabe tragen. Als junger deutscher Bundes- fürst muß ih frei und mit gutem Gewissen mich der Dis- kretion und Nachsicht von 36 Genossen empfehlen können sicher darf ih mich nicht bei meinen Bundesgenossen mit Eurem Ruhme s{hmücken.“ j
Der Herzog glaubte die Feindschaft, welhe zum Theil gegen das Haus Coburg bestand, einem Mangel an Thätigkeit in den eigentlih deutschen Fragen zuschreiben zu sollen, und dieses Gefühl und diese Ueberzeugung war die Quelle der bei ihm in der Folge stärker hervortretenden Thätigkeit auf dem Gebiet der deutshen Politik und in den s{hwebenden deutschen Fragen. vi
Der Herzog, der nah seinem eigenen Bekenntniß „ih stark auf die liberale Seite neigte“, ahnte die kommenden revolutionären Bewegungen in den deutschen Staaten voraus. Aber er bekennt ih ofen zu der Ueberzeugung, „daß es an den meisten Orten zu einer E N R und erfolgreichen Be- wegung, wie das Jahr 1848 sie aufwies, nicht gekommen wäre, wenn die Orleans in Frankreih sich nicht so vollständig verbraucht hätten. Als der eigentliche Herd der Revolution war ohne Zweifel Paris zu betrahten. Jn welchem Maße un-
1889,
mittelbar vor dem Jahre 1848 Frankreich das poli- tishe Wesen und Thun in Deutschland beherrshte und beeinflußte, davon macht man fich heute kaum mehr eine genügende Vorstellung. Die Massen des Volkes waren durch die radikalen und sozialistischen Lehren weit mehr unterwühlt als gewöhnlih zugestanden wird. Louis
“Blanc hatte in den” vierziger Jähken in Deutschlattd“ einen"
enormen und vielleicht einen ebenso ausgebreiteten Leserkreis gefunden -als in Frankreih, und die Ueberseßungen der radikalsten französishen Schriften waren bis in die untersten Bürgerkreise verbreitet worden Ja den Kammern war viel unverstandener Konstitutionalismus und Liberalismus vorhanden. Die Opposition rihtete sich fast nirgends gegen das regierende Beamtenthum, sondern enthielt einen Stachel, der die Fürsten mitunter auch in ihren guten Ab- sichten traf.“ (1. 130). Hiermit finden die Ansichten eine Bestätigung, die in neuerer Zeit wiederholt ausgesprochen worden sind, daß die revolut:onären JFdeen aus Frankreich importirt waren. Nicht ganz konform mit den eden ange- deuteten Auffassungen erscheint die Kritik der Regierungshand- lungen des Königs Friedrich Wilhelm IV., der fich nicht in das Schlepptau jener B?wegung ziehen lassen wollte und der offenbar damals dasselbe Urtheil über deren Natur hatte, welches der Herzog in den vorstehenden Zeilen in feinem ersten Bande gesällt hat. Aber der Herzog übt diese Kritik mehr aus seinen damaligen Anschauungen heraus, was aus den Citaten hervorgeht, welhe er aus Briefen seines Oheims Leopold anführt und die sih über die damaligen Projekte des Königs Friedrih Wilhelm's IV. „von einem etwas fonser- vativeren Standpunkt“ aussprahen. Das ergiebt sih auch aus der in keiner Weise geshminkten Charakteristik der Be- wegung, welche die nationalg-sinnten Liberalen in allen Staaten in der deutschen Frage ergriffen hatte und deren republikanische Spielart hier ganz offen aufgedeckt wird. Mit steigendem Jnieresse wird man lesen, was hier über Radowiß und von den Versuchen des Prinz-Gemahls, auf Friedrich Wilhelm IV. einzuwirken, gesagt wird. Der Prinz-Gemahl hatte in einem Memorandum vom 11. September 1347 zwei Grundsäße aufgestellt : „Ausbildung volksthümlicher Negierungs8- formen und Herstellung eines einigen Deutschlands.“ Die nachfolgende Geschichte hat sich um dieses Programm gedreht. Freilich aber hatte es den Weg, um zu diesem Ziele zu ge- langen, niht bezeihnet und nicht bezeihnen können, und ge- rade die Auffindung dieses Weges war es, worüber sich alle Politiker, in welcher Stellung sie sich auch befanden, den Kopf zerbrachen. Ueverall Frrthum und Tappen im Dunkeln, überall Hindernisse in den historish gegebenen Verhältnissen, wie in den neuentstandenen Jdealen selbst. Herzog Ernst ent- widelt dies Alles, indem ex aus dem reichen Born {öpf|t, welcher ihm nicht nur aus den Beziehungen seiner hohen Fürst- lihen Stellung, sondern auch aus seinem lebhaften Herzens- antheil an der Erreichung jenes Doppelziels floß.
Die Charakteristik des Revolutionsjahres findet in folgen- den Worten ihren Ausdruck: „Die Organe der öffentlichen Gewalt versagten, von heimlihen Sympathien für die Re- volution erfüllt, den Dienst ebenso häufig aus Absicht wie aus Feigheit. Jn der gesammten deutschen Beamtenwelt war eine tiefgehende Unzufriedenheit großgezogen worden. Der haupt- sähliche Grund dieser Erscheinung lag in dem weit verbreiteten Gefühle einer unbegründeten Bevorzugung des Adels, welcher ohne äußere und innere Berechtigung in den meisten Staaten in die oberen Stellen und Aemter erhoben war. Aber auch außerdem fehlte es uicht in den unteren Graden der allmächtigen Bureaukratie an einer Art von Streberthum, welchem die steigende Fluth der Revolution zu höheren Stellungen und besseren Einnahmen verhelfen wollte. Je häufiger und an- dauernder während der nimmer enden wollenden Bewegung die Ministerportefeuilles in den 36 Staaten Deutschlands wechselten, desto besseres Fortkommen schien sich für die unten sißenden jüngeren Beamten ergeben zu müssen.“ Als „Dr 0 t- neidsbewegung“ wird der eigentlihe Trieb der Revolution bezeichnet und diese in allen Klassen und namentlih auch in dem Beamtenthum gefunden, woraus sih erklärt, daß das heranziehende Uebel von dieser Seite eher gefördert als ihm wirk: A entgegengetreten wurde. Antimonarwische, sozialistische und anarchistishe Bewegungen vereinigten sh zu der „Windsbraut des politishen Unverstandes“ und über- zogen selbst konstitutionell regierte Staaten, deren Verfassung kein Schuß gegen die hereinbrehende Fluth war. Damals schrieb der Herzog an seinen Oheim in Brüssel: »,Wir leben in einer furhtbaren Zeit. Jnnere und äußere Stürme haben den Organismus aller deutshen Staaten zertrümmert, die Geseßlichkeit ist verschwunden und die Gewalt der Menge macht sich allein geltend. Die Regierungen müssen si in Lagen schicken, die an das Schimpfliche grenzen. Jch habe auch nicht die geringste Hoffnung, da das allgemeine Vertrauen zu irgend einer Regierungsform geshwunden und dafür eine allgemeine Muthlosigkeit auf der einen Seite und eine dur- gehende Zügellosigkeit auf der anderen Seite eingetreten ist. Wir haben keine allgemeine Revolution im Sinne all- gemeiner Prinzipien und Tendenzen gehabt; eine solche würde etwas Bestimmtes hervorgebracht haben; wir haben in jedem Ländchen, in jedem Städtchen, in jedem Dorf eine be- sondere Umwälzung erlitten, die meist verschiedene Gründe und daher auch verschiedene Folgen gehabt hat. Nur die eine Folge ist überall dieselbe gewesen, daß vo fommene Anarchie eingetreten ist.“ Der Herzog sagt ausdrücktlich, daß er noh eue was er damals geschrieben, größtentheils für volllommen ezeihnend halte. Eine andere Stelle bringt weiter folgende treffende Charakterisirung: „Während sich Alles gegen die Fürsten erhob, erwartete und forderte man von ihnen das unmittelbarste und persönlichste Eingreifen und oft genug die unmöglichsten Dinge. Während man thnen jede Macht und selbst ihren Besitz bestritt und entfremdete, sollten sie für das Eigenthum ihrer Unterthanen und für die erworbenen Rechte der Anderen Sorge tragen und Schuß gewähren.“
Die Schilderungen der Erlebnisse des Herzogs während des Revolutionsjahres in den thüringischen Staaten sind, da sie viel Neues bringen, von höchstem Interesse, und Niemand, der sie liest, wird sich des Eindruckes