erwehren, daß der Herzog den politischen Unverstand hier trefflih gekennzeihnet und jener Bewegung den Nimbus, der ihr liberalerseits noch vielfach zuerkannt wird, genommen hat. Dasselbe gilt in noch höherem Maße von der Revolution in den großen Staaten, wie überhaupt von der Schilderung der ganzen liberalen und nationalen Bewegung der Jahre 1848 und 1849. Jnsbesondere im dritten Buch des ersten Bandes die Kapitel: „der Kampf um das Reich“, „die Nationalver- sammlung und der Reihsverweser““ und „das Ende der Frank- furter Träume“ zeichnen sich durch eine ebenso packende Dar- stellung wie durh reihes, von dem Herzog zur Verfügung gestelltes Material, welches den Historikern von hohem Werthe sein wird, und aus welchem neue Kenntnisse über den weiteren Gang der Entwickelung der deutschen Frage geschöpft werden -Fófnen, ‘au Die eemartège==Belhwang, ilde) cal lle gestellt wird, beeinträchtigt den Genuß des Ganzen auch für Denjenigen nicht, welcher auf einem anderen Boden der politischen Ueberzeugung steht. Ueberall fühlt man die Hin- gebung des Herzogs für die Erreihung des Ziels der nationalen Einigung heraus, wenn auch die im Einzelnen zu ertennen gegebene politishe Ueberzeugung nicht in jedem O als rihtig anerkannt werden kann, wie auch der hohe erfasser selbst an mehreren Stellen — wie z. B. im Il, Bande ge- legentlih der Beurtheilung der Haltung des Hrn. von Bismard im Bundestage — anerkennt, daß er nunmehr über die Dinge anders denkt, als damals. Die von dem Verfasser an einzelnen Stellen ausgesproheue Meinung, daß die revolutionären Stürme möglicherweise vermieden worden wären, wenn in den Staaten vorher zeitgemäße Konzessionen gemacht worden wären, durchzieht diese Betrachtung wie ein rother Faden, wenngleih der Herzog zugeben muß, daß auch die kon- nitutionellen Verfassungen damals keinen Schuß gegen die Gefahren gebildet haben. Besonders wohlthuend berührt die scharfe Kritik, welche der Herzog an den demokratischen Ver- wirklihungsversuchen eines neuen Deutschen Reiches im Jahre 1848 und 1849 übte. Jn Briefen an seinen Bruder warnt er wiederholt vor zu optimistishen Auffassungen und den immer stärker hervortret:nden republikanischen Tendenzen. (I, 278 u. ff.) Die Liberalen wollten nah seinem Zeugniß nur einen „Sceinkaiser“ haben. Wenn König Friedrich Wiihelm IV. die Annahme der Kaiserkrone ablehnte, so giebt der Herzog hierfür gewiß eine höchst zutreffende Begründung : „Eitelkeii und Rechthaberei haben die Thatsache, daß das Kaiserthum in der Nationalversammlung mit einer Majorität von 4 Stimmea schließlih angenommen wurde, 1m Andenken der Geschichte fast ganz verdunkelt. Man vergaß oder wollte vergessen, daß bei der Wahl Friedrich Wilhelm's IV. nicht viel mehr als ein Drittel von jener stolzen Versammlung, die ein Jahr zuvor zusammengetreten war, und n welcher Fürsten- fronen und Rechte mehr als einmal als ‘eitler Tand erklärt worden waren, an der Abstimmung Theil enommen hat. Daß es in Ge‘hihtsbühern noch immer möglich ist, die Meinung zu verbreiten, auch ein minder mächtiger Fürst hätte diejes Rumpffkaiserthum aus diesen Händen anzunehmen vermoht, gehört zu den Zeichen geringer politischer Einsicht. . … . Das Resultat der ganzen Aktion konnte kein anderes jen, als die Ablehnung des Kaiserthums von Seite Friedrich Wilhelm's IV.“ Indem der Herzog dem König, den er — bevor jener Beschluß gefaßt war — selbst um Annahme der Kaiserkrone gebeten hatte, in diesem Punkte Gerechtigkeit widerfahren läßt, stellt er zugleich den damaligen verworrenen Bestrebungen das Zeugniß aus, welches ihnen bisher vielfah nochch vorenthalten worden ist. (Fortseßung folgt.)
Amtsblatt des Reihs-Postamts. Nr. 49. — Inhalt: Verfügungen: rom 4. Dezember 18859. Zulässigkeit von Postpacketen nad der franzêsischen Besizung Obock. — Vom 6. Dezember 1889. Post-Dampfs@iffverbindung zwischen Dänemark, den Faröer und Ssland. — Vom 6. Dezember 1889. Verrechnung der Verzollungs8- und Bestellgetübren für die dur die Landbriefträger zur U btragung gelangenden Packete vom Auslande. :
NmtliceNachribten des Reihs-Versicherungs8amts. Nr. ‘4. - = Inhalt: I. Amtlicher Theil. Geschäftéanweisung für die Vorstände der Berufsgenossen\caften , betreffend die Auszahlungen dur die Post. Vom 7. Dezember 1839. — Rundschreiben on die Vorstände sämmtliher Beru!sgenossenschaften, betreffend die Aus- zablungen dur tie Post, Vom 7. Dezember 1889. R.-V.-A. 1. 34434 — Rundsreiben an die Vorstände sämmtli@er aus\schließ- li vom Neichs-Versicherungéamt ressortirenden Berufsgenossenschaften, betreffend die Aufnab:ne von Bestimmungen über die erste Hülfe- leistung bei Unfällen in die Unfallverhütungsvorschriften. Vom 8. De- zember 1889. R.-V.-A. 1. 34670. — Rundschreiben an die Vorstände der gewerblichen Berufsgenossenschaften, betreffend den von den Kranken- fassen in der Zeit vom Beginn der sünften bis zum Ablauf der drei- zehnten Woche nah dem Unfall zu leistenden Mehrbetrag an Kranken- geld. Vom 30. November 1889, R.-V.-A. I 32935, — Genehmigung der Auédehnung der Unfallverhütungévorscuiften der Fuhrwerfks- NBerufsgenossenscaft auf mehrere Sektionen. — Rekursent\scheidungen. — MBescheite und Beschlüsse. —- I1. Nichtamtlicher Theil.
Beröffentliwungen des Kaiserlichen Gesundheit s- amtê. Nr. 51. — Inhalt: Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Bericht8woche. — Zeitweilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten. — Thierseuchen in Frankreich, 1889. 3. Vierteljahr. — Sterbefälle in deutichen Städten von 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren
tädten des Auslandes. — Erfranfungen in Berliner Krankenhäusern. — Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. — Witterung, Grund- wasserstand und Bodentemperaturen in Berlin und München, No- vember 1239, — Berichtigung. — Veterinärpolizeiliche Maßregeln. — Medizinalgeseßgebunz u. st. w. (Großbritannien.) Verkauf von Pferdefleisch. — (Staat New-York.) Gesundheitspflege und „Medi- zinalstatistik. — Retsprehung. (Ober-Landesgericht Dresden — Land- geriht Flensbura.) — Impfstrafsachen. — Verhandlungen von geseß- gebenden Körperschaften 2c (Deutsches Reich.) Scchweine-Einfuhr- verbote. — Vermischtes. Verbesserung des Gesundheitszustandes in Rio de Janeiro. — Geschenkliste. — Bevölkerungsvorgänge in deutschen Orten mit 15000 und mehr Einwohnern im Jahre 1888 und im Durch\cnitt der Jahre 1878/87.
Literatur.
Die jüngste Veröffentlichung der [l Briefe der Frau Rath Goethe au ihren Sohn, an Christiane und August von Goethe, haben einen so großen Auklang gefunden, daß tägli namhaste Bestellungen von Buchhändlern einlaufen. Es ift indessen zu bemerken, daß diese Schrift nur für die Mitglieder der Goethe-Gesell'chaft gedrüdt ist. Die Mitgliedschaft für das ‘Jahr 1889 und damit das Anrech;t auf die Veröffentlichung kann no er- worben werden durch Einsendung von 10 A an den Schaymeister der Gesellschaft, Dr. Moriy in Weimar.
— Ver diterishe Natblaß Friedrich Cheodor Vischer's, welcher einen Schaß von Reichthum der Gedanken und Tiefe des Humors bietet, wird vom Januar ab in der von Karl Emil
Goethe - Gesellschaft-
Franzos im Verlage von L. Ehlermann herausgegebenen Halb- Monatsschrift „Deutsche Dichtung“ erscheinen. : — Geheimer Rath Victor Meyer, der Nawfolger Bunsen's auf dew Heidelberger Lehrituhl der Chemie, wird seinen in der ersten allgemeinen Sitzung der 62. Versammlung teutsher Naturforscher und Nerzte in Heidelberg gehaltenen Vortrag: „Chemische Probleme der Gegenwart“, der mlt so großem Beifall auf- genommen wurde, den an ihn ergangenen Aufforderungen entsprechend, einzein herauëgeben und in etwa 14 Tagen in der Universitäts- Buchhandlung von Carl Winter în Heideiberg erscheinen lassen. — Unier denjenigen Publikationen, welche sich mit den reuen Erscheinungen der Kunst und des Kunstlebens beschäftiger, verdient die im Verlage von Richard Bong (Berlin) erscheinende „Moderne Kunst“ ganz besonders die Beachtung und das Interesse aller Künstler und Kurstkiebhaber. In fo vornehmer Form und gediegener Ausstattung dürfte bisher kaum eine derartige illustrirte Rundschau
. 4 p Nag M i Tei d der Pmstand, daß der soeben begonnene vierte Jahrgang i ije Q Mer Ir BlafNttb n eñdigeMte
beweist, welchen Anklang es gefunden hat. Die uns vorliegenden Hefte sind von einer Mannigfaltigkeit und Reicrhaltigkeit, daß der Preis jeder Nummer mit 1 # ußerst niedrig gestellt erscheint, zumal die Verlagshandlung es si hat angelegen fein lassen, sowobl für Wort wie Bild namhafte Künstler heranzuziehen. Dem ersten Heft liegen die Bilder „Rosina“ von Eugen von Blaas, „Der Zar wählt die Braut“ von K. E. Makowséki, „Liebestraum“ von I. Lied, e Grühs lingêreigen“ von L. Knaus, „Simson und Delila“ von Echena u. a. m. bei, Von Mitarbeitern seien genannt Hermann Heiberg, Ernst von Wolzogen, Ad. von Hanstein und Hugo Klein. Aus dem humoristi- \hen Tbeil heben wir hervor eine lustige Abhandlung über das Beifall- flatshen im Theater, ferner eine Originalhumoreske in Bildern von F. Iüttner. Cine eingehende Kunstchronik erbä!t den Leser über alle neuen Erscheinungen auf: dem Gebiet der Kunst auf dem Laufenden. — Das zweite Heft stellt sich dem ersten würdig an die Seite und recht- fertigt die guten Erwartungen, welche dieses erwecken mußte. Wir heben aus seinem Inhalt Folgendes hervor: Paul Dobert: Die Kunst im Theater; Gedihte von Theodor Fontane, die Preis- bewerbung um das Kaiser Wilhelm Denkmal in Berlin, die „Bösen Buben auf der Kunstausstellung“ u. O: An Kunstbeilagen nennen wir Gamba's Bild „Der Kuß“, H. Sie- miradzki’'s Gemälde „Phryne in Eleusis“, Alcazar Tejedor „Die Taufe“, A. Anderson Lundby „Früher Winter“,+ W. J. Martens „Traumbilder“ und F. A. Bridgman „Sommerabend“. Auch dies Heft bringt eine große Anzabl von Kunst- und Äteliernotizen, Anzeigen von Ausstellungen, Preisausschreiben u. st w. — Die Nr. 3 der „Modernen Kunst“ ist eine Weihnachtsnummer und enthält unter anderem ein doppelseitiges Elf - Farbenkunstblatt „Kaiser Wilbelm Il. mit Gefolge“ nach dem Gemälde von H. W. Schmidt. Auch die übrige illustrative Ausstattung läßt die früheren Nummern wcit binter si. Gleich das reizende in Rococo gehaltene erste Bild: „Gedankenvoll“ von Friedri Fehr und Martin Ränike ist ein aller- liebstes Dekorationsblatt, welhes sich in sciner pikanten Farben- zusammer.stellurg äußerst reizvoll ausnimmt. Sehr gefällig find ferner die Illustrationen E. T. Compton's zu dem Aufsaß: „Im Hoch- gebirge“. William Pape zeichnete cine grazióse Bignette zu der Komposition des Liedes „Aennchen von Tharau“ aus H. Hofmann 8 gleibnamiger Oper. Von dewselben Künstler rührt ein Holzschnitt her, welcher „Die Kinder unseres Kaisers beim Weihrachtéespiel“ zeigt. Von namhaften Künstlern, welce in dieser Nummer durch Beiträge vertreten sind, nennen wir Plockhorst (Verkündigung der Geburt Ckristi), G. von Maffei (Im Winter), José Benlliure (Weihnahtsmesse), A. Piccini (Auf dem Weihnachts- markt) A. Schröder (Auf dein Wohl, Papa!). Von kleineren Num- mern des Inkbalts seien noch erwähnt „Die Schönbeitskonkurrenz“ mit kelorinten Bildern von MRobida, „Der Zimmershmuck“ Mittheilungen aus der fkurstgewerblihen Ausstellung, Berlin W.,, Lindenstraße 18, mit Illustrationen; [erner _„Schilda*“, eine Humoreske mit Illustrationen von J. Kleinmicel. Der Preis für dics Weihnac!1sheft stellt si in Folge feiner koste baren Ausstattung auf 2 /« für Nichtabonnenten, während es an Abonnenten zu dem gewöhnlichen Preise von 1 4 abgegeben wird.
Weihnachts-Literatur.
„Die Quitzows und ihre Zeit“ oter die Mark Branden- burg unter Kaiser Karl IV. bis zu ihrem ersten Hohenzollernschen Regenten von Friedri von Klôden. Dritte Auëgabe, bearbeitet und berautgegeben von Ernst Friedel. Berlin, Weidmann'\sche Bucbandlung, 1890. Zweiter und dritter Band. — Das bedeutungs- welches der Altmeisier branden- burgisher Natur- und Ge’chichtékunde, Karl Friedri von Klöden, vor eincm Halbjabrhundert mit seltener Kombinationsgabe, lebhafter Vergegenwärtigung der Zeitumstände und Zeitträger und mit dem ibm verliehenen Hobmaß poetisher Kraft als ein wichtiges histo- risdes Gedenkbild für nachkommende Geshlechter geschaffen, wird mit Erscbeinen des vorliegenden zweiten und dritten Bandes nun in vollständiger, neu aufgefrishter Gestalt der Oeffentlichkeit, insbesondere dem preußischen, dem deutschen Volke, dargeboten. Des I Bandes haben wir bereits in Nr. 273 gedacht. Der I1. Band ist „Der Quitßows Größe und Abfall“ beschrieben. Äusgebend von jenem unhcilvollen Bunde Dietrih von Quißzow's und des Grafen von Lindow gegen die Mark, werden die nachfolgenden Unruhen und Fehden, die Vorgänge des wehselnden Geschiks der Quihßow's, deren Ma@titellung gegenüber dem Verweser Burggraf von Nürnberg, des Letzteren vielfah wiederholte Bemühungen um den Frieden und die immer erneuten kriegerischen Unternehmungen seiner Geaner ganz in den Farben jener Zeit mit einer Treue und Lebendigkeit geschildert, wie es nur dur das mühsamste Studium eines Quellenmaterials ermöglicht werden kann, dessen Umfang die „Anmerkungen des Heraus- gebers* am Schlusse des 11. Bandes erkennen lassen. „Der Quitows Strafe und Versöhnung“ ist Gegenstand der Dar- stellung des III. Bandes. Die Zeihaung des Planes Friedrichs zur Festigung seiner Stellung und seiner erfolareihen Bemühungen um die Freundschaft angrenzender Beh wie um die Anhänglichkeit ein- flußreihster Geschlechter der Mark zum Ausgang nehmend, stellt dieser leßte Theil des Werkes die lehten vergeblihen MRegungen Quizow'sher Gegenmaht, Wesen und Bedeutung des Konzils zu Konstanz, die energishe Niederwerfung und edelherzige Begnadigvng der Quitow's, sowie deren völlige Aussöhnung, Friedrih's Friedensglück und segensvollen Abschied so überzeugend dar, daß jeder achtsame Leser erkennen muß, wie Großes dieser Held vollbracht, welhe Umschaffung der Geister seiner Edelherzigkeit und Willens- festigkeit gelungen.
— „Die Residenzen der regierenden Deutschen Für sten* betitelt sich ein vom Arcitekt Ehrenfried Scholz heraus- gegebenes Werk, welhes im Verlage von Nitschke u. Loechner zu Berlin 8W. soeben erschienen ist. — Das Werk enthält 95 Blait vorzüglihe Lichtdrucke, die Residenzen der regierenden Deutschen Fürsten darstellend, nah Originalzeihnungen des Heraus- gebers sowie ein von demselben gezei®netes Titelblatt, welches dem Veshauer einen Terrassenabschluß zeigt, von dem der Blick sich in die deutshen Lande, im Horizont von der Hohenzollernburg überragt, öffnet. Links, unter dem Schatten einer deutshen Eiche, ist ein Pfeiler errichtet, der einen ruhenden Löwen trägt, Kraft und Mat des geeinten Deutschlands versinnbildlicht, welcher seinen wachsamen Blick auf die ihm zu Füßen liegenden Lande richtet. Auf einem Vor- sprung dieses Pfeilers hält eine sißende E das gezückte Schwert in der Retten, mit der Linken die Fürstenkrone festhaltend, gleichfalls den Blick auf die Landschaft gerichtet, sorgsam Wacht. Die einzelnen Blätter brixgen die malerisch und landschaftlih \{chönsten Ansichten der Residenz\chlöfser der regierenden deutshen Fürsten zur Anschauung. Umrahmt ist jedes Bild von einem hierzu passenden stilgerehten Ornament, welches oberhalb eines jeden Bildes das jedesmalige Fan wappes und unterhalb das dementsprehende Stadtwappen um- \{ließt. Die streng heraldishe Durchführung dieser Wappenzeih:
Ao (11UC,
reihe vaterländische Zeitacm
Professor Ad. M. Hildeßbcandt im Sinne des Herausgebers übernommen und Eryst von Wildenbruch dem vor- ¿üglih ausgestatteten Werk ein dichterisches Geleitwort beigegeben. Die durchweg vorzügli ausgefall:nen Lichtdrucke sind aus dem Kunst- Institut des Hrn. Paul Schahl hervorgegangen, und die prächtig aus- gestattete Mappe, welche auf ihrer Außenseite den neuen heraldischen Reichsadler trägt, ist in der Hofbuchbinderei von Collin gefertigt, Der sahlich kurz gefaßte Text, der zu jedem Bilde die haupt- \sächlichsten, für die Erbauung wichtigsten Daten des S{lofses und dec Residenzstadt enthält, giebt dem Ganzen ‘einen çuten erläuternden Abschluß Bei der überaus prächtigen Aus- stattung des ganzen Werks erscheint der Verkaufspreis von 50 M keineswegs zu hoch bemessen und glauben wir, daß das Werk auch beim größeren Publikum einen guten Anklang finden wird, namentli da es noch rechtzeitig zum bevorstehenden Weihnachtsfest erscheint.
— Neue Märchen uud Erzählungen von A. Godin. Mit 5 Bildern in Farbendruck von Otto Försterling. Eleg. ge- bt? 5 (Ms ad zonen mT mb Flus-1Uini7- N or Die Verfasserin ist als gute Märchenerzäblerin längst bekannt. Auch ibr neuestes brillant ausgestattetes Werkchen mit seinen zum Theil dem Märéenkreise fremder Völker entnommenen Stoffen zeichnet si durch eine die jugendlihen Gemüther in hohem Grade fesselnde Er- zählungsweise aus. : i
— Thekla von Gumpert: Büchershahß für Deutsch- lands Töchter. 1. Bd.: Erinnerungen einer Großmutter. Von A. von Séwerin. 2. Bd.: Harmlose Geschidten. Von A. von Carlowitz. 3. 2d.: Die Familie Justin, Erzählung von Jenny Fischer (Bach). Verlag von Carl Flemming in Glogau. à Band geb. 3 4 — Von der Ansicht ausgehend, daß es noch immer an einer edel-einfacen Unterhaltungsliteratur, welhe auf das weiblihe Gemüth mit warmer Vaterlandsliebe, gesunder Religiosität und allumfassender, erzieherischer Einsicht wirkt, für unsere heranwahsenden Töchter fehlt, hat die beliebte Sthriftstellerin Thekla von Gumpert die Redaktion des „Büherschaßes“ über- nommen, der sich die Aufgabe stellt, in biographischer, ge\cicht- lier, novellistisher Form und in fesselndster, dabei ungesuchter Dar- stellung edle Gestalten, hervorragende Ereignisse, Bilder und Crzäh- lungen vorzuführen, die, aus dem Leben des Einzelnen und des Bolkes genommen, Charakter und Geist der weiblihen Jugend in angemessen- ster Weise bilden und läutern helfen. Die bis jeßt erschienenen drei Bänden —rechtfertigen vollständig die dem Unternehmen entgegen- gebrachten Erwartungen; sie müssen als eine anregende, das Gemüth bildende Lektüre bezeihnet werden. Jedes Bändchen it mit einem gut ausgeführten Buntbilde geziert und au sonst in trefflitzer Weise ausgestattet. Da jeder Band ein für si abges{chlossenes Ganze bildet, so ist auch jeder einzeln käuflich.
— Die auf dem Gebiete der Jugendliteratur überaus thätige Verlagshandlung von Carl Flemming in Glogau legt au in diesem Jahre eine große Anzahl trefliher Schriften auf den Weihnachtsbüchertish. Einen Theil dieser reizenden Geschenksbücher haben wir bereits eingehend besprochen, und es erübrigt uns nur no, auf die nachstehenden, wegen der Vorzüglichkeit ihres inneren Gehalts, wie ihrer äußeren Ausstattung gleih empfehlenswerthen Werke be- sonders aufmcrksam zu machen. :
Unter den vaterländischen Jugendschriften aus Carl Flemming’s Verlag verdienen „Friedrih der Große und der siebenjährige Krieg“ von F. Schrader und „Gustav Adolf in Deutschland“ von L Würdig, welhe zwei der bedeutsamsten Zeit- abscnitte der deutshen Geschichte [hildern, Beachtung, da die klare und anschaulihe Erzählunasweise derselben ebenso belehrend als unter- haltend ist. Gut ausgestattet und billig im Preise (jedes hübsch ge- bundene Bändchen nur 1 F), dürfen diese vaterländischen Jugend- schriften auch als eine willkommene Bereicherung für Volks- und Sculbibliotheken angesehen wérden.
Für Kuaben, in deren Herzen Begeisterung für unsere Flotte entflammt, bietet der bekannte Marinesczriftsteller Heinrich Smidt in „Seeschlachten und Abenteuer berühmter Seehelden“ (5. Auflage, mit 8 Stahlstihen, gebunden 3 4 50 S) eine bo» interessante Lektüre. : L
Eines der reizendsten Bücher für kleine Kinder ist das „Roggen- förnlein*“ von Heinrich Iäde (3. Auflage, mit sehr fein ausge- führten Bildern von Leopold Verus, Pre:s gebunden 1 # 80 4), Dasselbe schildert in leiht verständlichen Versen den weiten Weg, den das Körncen nimmt, che es bis zu den Pausbacken des Kindes fommt. 5 : L
Untcr den in demselben Verlage ershienenen Märhensammlungen zecihnet ih das „Märchenbu G“ von A. Linz-Godin. mit vier Farbendruckbildern und 76 Holzschnitten, 4. Auflage, Preis gebunden 3 M, aus; eine Auswahl der \{önsten Märchen des deutshen Volkes, wel&e mit großer Anschaulihkeit und anerkennenswerther Einfachheit erzählt wêrden.
— Bismar@ck-Kalender“ für das Jahr 1890. (23. Jahr- gang.) Preis gebunden in roth Leinwandrücken 1 F — Ein eigen- artiger, aber echt deutsher Haus- und Familienkalender ist der „Bismarck-Kalender" (Verlag von Wilh. Köhler in Minden, Preis 1 M), welher in scinem 23. Jahrgang für das Jahr 1890 vor uns licat. Es war ein glücklicher Gedanke des Herautgebers, als er vor 23 Jahren dem neuen Kalender mit Erlaubniß des damaligen Minister-Präsidenten den Namen „Bismarck-Kalender“ gab, welcher c stets bestrebie sich des Namens seines hohen Taufpathen würdig zu beweisen. Auch die neue Auflage zeigt das ernste Bestreben nur Gediegenes zu liefern und neben der Huldigung Sr. Majestät des Kaisers, und des Fürsten Bismarck's ein eht deutsches Familienbuch zu schaffen, und das ist in der That gelungen! Das starke, elegant gebundene Buch hat einen Umfang von ca. 250 Seiten und it mit 6 Kunstbildern auf Kupferdruck - Karton und ca. 80 Text-Jllustrationen versehen. Unter den Vo.'bildern heben wir das der Frau von Bismarck, der Mutter des Fürsten, hervor, ferner das Bild unseres Kaisers (im Jagdanzug), dem si eine gediegene Bio- graphie aus der Feder des bekannten Schriftstellers Fedor von Köppen anschließt. Der nun folgende Theil des Kalenders ist dem Fürsten Bismark gewidmet, dessen neuestes Bild beigefügt ist, und etne Bes schreibung der letzten GeburtstagSfeier, die Stammtafel, das Ordens- und Städteverzeichniß, in welchen der Fürst Ehrenbürger ist, und fogar eine Abbildung des neuen Tyras bringt, welchen der Kaiser am leßten Geburtstage seinem ‘eihsfanzler schenkte. Der unterhaltende Theil enthält folgende Erzählungen: Gesegnete Weihnacht von Ger- hard von Amyntor, meine Hansafahrt von Gustav Meinecte, Flick- Logarythmus, Militär-Humoresïe und der Märchenprinz.
— Ein neuer Abreiß-Kalender ist im Verlage von Hyll und Klein in Barmen erschienen; er nennt s\ch Carmen Sylva- Abreiß- Kalender für das Jahr 1890, herausgegeben von Antonie Lewin. Preis 1,25 4 — Mit huldvoller Erlaubniß Ihrer Majestät der Königin Elisabeth von Rumänien, welche sich bekanntlich unter dem Dichternamen Carmen Sylva einen großen Kreis von Verehrern und Verehrerinnen gewonnen hat, ist von der Herauégebezrin der eben}o sinnige, wie zu Beifall auffordernde Plan verwirklicht worden, jedes Blatt des zweifarbig gedruckten Kalenderblocktes, welches außerdem die üblichen Notizen trägt, mit einem Denkspruch aus den Werken der Königlichen Dichterin zu versehen. War auch dieses Beginnen an und für si nit gerade schwer — die Dichtungen Carmen Sylva enthalten eine Fülle von poesievollen Sinnsprüchen — so ist doch bei der Auswahl derselben und bei ihrer Anwendung für die Kalender- zwede mit anerkennenswerther Sorgfalt verfahren. Die äußere Aus- stattung des Kalenders ift eine geschmackvolle, er ist mit dem Bildniß der Königin geziert.
nungen hat Hr.
2. Steckbriefe und Untersuhungs-Sacen. 2. Zwangsvollstreckungen, Im goEe orladungen 3. s Verpachtungen, Verdingungen 2c.
4. Verloosung, Zinszahlung 2. von öffentlihen Papieren.
u. dergl.
| Deffentlicher Anzeiger.
5, Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gejell\{ch. 6. Berufs-Genofjenschaften. M . Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften.
8. Wochen-Ausweise der deutshen Zettelbanken.
9. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Steckbriefe
und Untersuchungs - Sacheu.
[53424] Steckbrief.
Gegen den Arbeiter (Kuhhbirten) Christian Gensch (oder Gaensh), geboren am 1. Januar 1820 in el zuleßt im Forsthaus Kahlenberg auf- altsam, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen vorsäßlicher Brandstiftung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften, in das näbftliegende
Amtsgerihts-Gefängniß abzuliefern und hierher zu | unterzeichneten Gerichte 42ck 109- Miv-SP 08ck dw: T -- D E E t
0 i Prenzlau, den 9. Dezember 1889 Königliche Staatsanwaltschaft.
[53181] - In der Strafsache gegen ; 1) Ackermann Magnus Werner, von Großenbach, 2) Raymund Aegid Bleuel, von Kirchhafsel, 3) Johann Adam Manns, von Langenschwarz, 4) Iohann Georg Deifs, von Oberbreißbach, 5) Johannes Deif, von da, 6) Kneht Adam Schäfer, von da. 7) Taglöhner Raymund Meißner, von Buchenau, 8) Schneider Heinrih Kranz, geboren zu Pfordt, Kreis Lauterbah, am 26. Ayril 1867, zuleßt in Burghaun wohnhaft, 9) Georg Wagenführer, geboren zu Giesenhain am 23. März 1867, zuleßt zu Buchenau wohnhaft, 10) Adolph Kiefer, geboren zu Großenbah am 9. Januar 1867, zulett daselbst woh1:haft, 11) Karl Adam Urf, von Hünfeld, 12) Friedri Heinri Beyer, von Wehrda, 13) Karl Rehermann, von Wölf, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist durch Beschluß der Strafkammer Königlichen Landgerichts hier, vom 4, d. M. auf Grund des §. 480 bezw. 326 der Straf- prozeßordnung und §. 140 des Strafgeseßbuchs das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Ange- flagtez zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden, was hier- mit in Gemäßheit des §. 326 Abs. 1 der Straf- prozeßordnung veröffentlicht wird. Hanau, den 10. Dezember 1889, Der Erste Staatsanwalt. J Mt Ki.
[53427] __ Veschluf.
In der Strafsache gegen den Rentner Anton Schramm, früherer Kliesterer und zu Düsseldorf wohnhaft, 69 Jahre alt, katholisch, zur Zeit obne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, wird auf den Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft ge.näß 8 332 St P. O., die Beschlagnahme des im Deutschen Reiche bchfindlihen Vermögens des An- geschu!ldigten angeordnet.
Gründe
Der Angeklagte ist nach den Ermittelungen dringend verdächtig, im Laufe der leßten drei Jahre zu Düsseldorf durch verschiedene strafbare Handlungen mit Personen unter 14 Jahren, nämlich der 13 Jahre alten Anna Röllgen und der jeßt 14 Jahre alten Johanna Scbulz, unzüchtige Handlungen vorge- nommen zu haben. Es licgt auch Fluchtverdacht vor, weil Verbrehen den Gegenfiand dec Unter- fuhung bilden, der Angeschuldigte zudem flüchtig ge- worden it, und steckbrieflich verfolgt wird.
Düsseldorf, den 18, Dezember 1889,
Königliches Landgericht, Strafkammer I. (cez.) Kaulen. Lier. Meyer. (L. S) Ausgefertigt: Botenthal. _Gericb!s\chreibergeh. des Kömglichen Landgerichts. S S ETE* RCI U ESRET E E s E T E M E L
2) Zwangsvoftreckuugen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl. [93239]
In Sachen des Schuhmachermeisters Wilkelm Rubach in Helmstedt, Klägers, wider den Kaufmann Carl Jürges daselbst, Beklagten, wegen Forderung, wird, nahdem auf Antrag des Klägers die Beschlag- nabnie des dem Beklagien gehörigen, sub No. ass. 5 am Popensberge zu Helmstedt belegenen Wohns bauses sammt Zubehör zum Zwecke der Zwangsver- steigerung durch Beschluß vom 29. November 1889 verfügt, auch) die Cintragung dieses Beschlusses im Grundbuhe an demselben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Freitag, den 21. März 1890, Morgens 9¿ Uhr, vor Herzoglichein Amtsgerichte Helmstedt angeseßt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Die Versteigerungs - Bedingungen, laut welcher jeder Bieter auf Verlangen eines Betheiligten Sicherheit bis zu 10 Prozent seines Gebotes durch Baarzahlung, Niederlegung coursfähiger Werthpapiere oder geeignete Bürgen zu leisten hat, sowie der Grandbuchauszug können innerhalb der leßten zwei Wochen vor dem Versteigerungstermin auf der Gerichtsschreiberei eingeschen, auch die Grundstücke selbst besichtigt werden, Helmstedt, den 11, Dezember 1889. Herzogliches Amtsgericht. Hassel.
[48678] Nusfgebot.
Folgende auf den Inhaber lautende Prioritäts- Od der Oberschlesischen Eisenbahn-Gesell-
a
1) Litt, D. Nr. 10505 10942 über je 100 Thaler,
zu 49/0 verzinslich und ausgegeben auf Grund des Allerhöchsten Privilegii vom 24, Mai 1853, 2) Litt. E. Nr. 870 über 1000 Thaler, Nr. 3021 über 500 Thaler, Nr. 17087 über 100 Thaler, zu 34 9/0 verzinslih und ausgegeben auf Grund des Ullerhöchsten Privilegii vom 20, August 1853 sind laut Verhandlung Breslau, den 26. April 1884 bezw. 16, Juli 1884 in Gemäßheit des §8. 7 und 8 der vorgedahten Privilegien ausgeloost, jedoch troß der in den §8. 7 und 10 ebenda vorgeschriebenen öffentlichen Bekanntmachungen bisher nicht zur Ein- lösung präsentirt worden.
Auf Antrag der Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Breslau sollen die obengedahten Prioritäts- obligationen amortisirt werden.
Die gegenwärtigen Inhaber derselben werden daher
a. die Inhaber der zu 1 vorstehend aufgeführten Prioritätsobligationen Litt. D. spätestens in dem auf den 12. Januar 1892,
b. die Inhaber der zu 2 vorstehend Vor- aufgeführten Prioritätsobligationen / mittags Litt. E, spätestens in dem auf |114 Uhr, den 12. April 1893,
an hiesiger Gerichtsftelle, am Schweidnißer Stadt-
graben Nr. 4, Zimmer Nr. 89, im zweiten Stoke
anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem
loserkflärung der Obligationen erfolgen wird. Vreslau, den 12. Dezember 1888. Königliches Anitsgeriht.
A S Dns s . folgender olicen er Lebensvers1herung8- Aktien-Gesellschaft Germania zu S N
a. Nr. 16 911 über 500 Thaler Pr. Crt., lautend Den Namen des Musßsiklehrers Richard Kahle zu
essau,
b. Nr. 153 040 über 100 Thaler Pr. Crt., lautend auf den Namen des Fuhrmanns Carl Ludwig Fer- dinand Harder zu Berlin,
c. Nr. 265 776/18 880 D. über 10 009 Æ, lautend auf den Namen des Communal- Baumeisters Otto Scheden zu Forbach,
d. Nr. 243 983 über 300 Thaler Pr. Crt., lautend auf ten Namen des Bahrhofswächters Günther Sricdrih August Preuße zu Sondershausen,
e. Nr, 108 310 über 300 Thaler E Crt., lautend auf den Namen des Lehrers und Organisten Rudi Moritz zu Marienau, Kreis Marienburg,
f. Nr. 15 599 über 5000 Thaler Pr. Crt., lautend auf den Namen des Kaufmanns Daniel Friedheim zu Tilsit,
g. Nr. 293 399 über 13 000 (, lautend auf den Namen des Baumeisters und Brauereibesißers Jo- hann Jacob Meyer zu Fürth,
b. Nr. 13 379 über 1000 Thaler Pr. Crt., lau- tend auf den Namen des Bäckermeisters Ignaß Mysliwiec in Breslau,
i. Nr. 237 300 über 590 Thaler Pr. Crt., lautend auf den Namen der Frau Iohanne Augustine Gör- ner, geb. Engert, zu Buchholz;
IT. folgender Depositalscheine der Lebensversiche- rungs-Aktien-Gesellshaft Germania zu Stettin:
a. vom 26. März 1877 zur Police Nr. 113 323, lautend auf den Namen des Schlossergesellen Hein- ri Mohr zu Danzig und vom 26. März 1877 zur Police Nr. 113 324, lautend auf den Namen der Frau Laura Mokbr, geb. Reinkowska, zu Danzig,
b. vom 27, März 1881 zur Police Nr. 240 851, lautend auf den Namen des Theodor Ferdinand Hermann Teschner,
c, vom 15. November 1879 zur Police Nr. 112 501, lautend auf den Namen des Joseph Anton Winter- mantel zu Pforzheim,
d. vom 1. September 1885 zur Police Nr. 282 995, lautend auf den Namen des Theodor August Bür- haus in Saarburg,
e. vom 31. Dezember 1878 zur Police Nr. 47 436, lautend auf den Namen Ioahim Gustav Theodor Kirchner,
f. vom 19 August 1878 zur Police Nr. 245 099, lautend auf den Namen des Gastwirths Philipp Kraemer zu Frankfurt a. M,,
ist, und zivar: _ad Ia. von dem Musiklehrer Richard Kahle zu Cas vertreten durch den Justiz-Rath Bohm zu Slkettin, ad Ib. von tem Fuhrÿßerrn Carl Harder zu Berlin, Kastanien - Allee 73, vertreten durch den Rechtsanwalt Brunnewann zu Stettin,
ad Ic. von dem Baumeister Otto Scheden zu Forbach, Lotkbringen, vertreten dur den Justiz-Rath Furbach in Stettin, i
ad Id. von dem Bahnhofswächter Günther Friedri August Preuße früher zu Sondershausen, jeßt zu Magdeburg, Albrechtstraße 2, vertreten durch den Rechtsanwalt Glatte zu Magdeburg,
ad Ie, von dem Kantor und Lehrer Rudi Moriß z11 Mockec bei Thorn, vertreten dur) den Rechts- anwalt Hugo Warda in Thorn, ad If, von dem Kaufmann Daniel Friedheim in Berlin 0., Holz;marktstraße 53, vertreten durch den Justiz-Rath Bohm zu Stettin, ad I g. von der verwittweten Brauereibesizer Jo- hann Jacob Meyer zu Fürth und deren Kinder, leßtere bevormundet dur den Privatier Johann Melchior Walther zu Fürth in Bayern als Erben des Baumeisters und Brauereibesitzers Johann Jacob Meyer zu Fürth,
ad Ih. von dem Bäckermeister Jonas Mysliwiec in Gleiwiy, vertreten durch den Rechtsanwalt Schwartz daselbst, ad I. i. von der Frau Johanne Augustine Görner, geb. Engert, und deren Chemann Julius Wilhelm Görner zu Buchholß in Se vertreten dur den Justiz-Rath Koh zu Buchholy, ad II. a. von dem Sclossergesellen Carl Heinrich Mohr und dessen Chefrau Laura, geb. Reinkowska, Beide zu Langefuhr, Vorstadt Danzig, Mirchauer- weg 15, vertreten durch den Rehtsanwalt Dr. Hirsh- feld in Stettin, ad II. b, von tem Hermann Teschner, früher in Bromberg, jeßt in Berlin, Jerusalemerstraße 12, ad 1I. c, von dem Postschaffner J. A. Winter- mantel in Pforzheim, ad II. d, von dem Wirth Th. Bürhaus in Dieuze in Lothringen, vertreteu durch den Rechtsanwalt Junghans in Stettin, L ad 1I. e, von dem Schlächter Gustav Kirchner zu Loitz, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr, Tschirner zu Demmin, ad II. f. von dem Gastwirth Philipp Kraemer zu London W. Frith Street 41 Soho, vertreten dur den Rechtsanwalt Ritshl zu Stettin, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. April 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 48, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er- folgen wird. tettin, den 3. Juli 1889.
aufgefordert, und zwar
Deigffialie A
[53283] Aufgebot
ergeht auf Antrag des Johann Michael Ebert aus Ilshofen (Württemberg), jeßt zu Philadelphia (Amerika) mit Aufforderung an den Inhaber der Urkunde Nr. 6001 der Renten- und Lebensversiche- rungs-Anstalt zu Darmstadt vom 29. Oktober 1881 über Versicherung des Lebens des Genannten mit M 1500.—, spätestens im Aufgebotstermin : Freitag, 11. April 1890, Vormittags 9 Uhr, seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen
[37885] Ausfertigung.
Ausgebot.
Der Wildprethändler Johann Linberger dahier hat als Bevollmätigter der Erben des Privatiers Johann Adam Weninger von hier beantragt:
Die angebli abhanden gekommene Schuldurkunde des Creditvereins Neustadt a. A., eingetragene Ge- nossenschaft, vom 11. November 1884 Nr. 5288 über ein von dem verlebten Johann Adam Weninger er- haltenes, zu 4 °/9 verzinsliches Darlehen von 5000 #, welches jedoch bis auf dea Restbetrag von 900 heimbezahlt wurde, für kraftlos zu erklären; nah dem weiteren Inhalte dieser Urkunde soll die Rü- zahlung des Kapitals an jeden Vorzeiger der Ur- kunde erfolgen, dessen Legitimation zu prüfen der Swuldner berechtigt, aber niht verpflichtet ist.
Da der Antcag den Erfordernissen der §8. 824 Abs. 1, 837—840 R.-C.-P.-O. genügt, \o wird in E Anwendung dec §8. 824 Abs. 2, 841, 847 a. a. O.
1) Aufgebotstermin auf Samstag, den 3. Mai 1890, Vorm. 9 Uhr, Sigzungssaal, angeseßt,
2) der Inhaber der vorbezeichneten Schuldurkunde aufgefordert, spätestens in diesem Termine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen würde.
Neustadt a. A., den 14. Oktober 1889.
Königliches Amtsgericht. : __ gez. Mahler.
Die Uebereinstimmung vorstehender Ausfertigung mit dem Originale bestätigt:
Neustadt a. A., den 16. Oktober 1889.
Ler Gerichtsschreiber des K. Amtsgerichts. (L. S.) S(chnizlein, K. Sekretär.
[45889] Aufgebot.
Auf Antrag des Besißers Auskies Blysza zu Rusfsseln wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen für den Antragsteller ausgestellten De- positensheins des Vorschußvereins zu Pröfkuls ein- getragene Genossenshaft vom 26. April 1886 über 400 & baar Geld aufgefordert, feine Rechte auf diesen Schein spätestens im Aufgebotstermin den 14. Juni 1890, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 1, anzumelden und den Schein vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Prökuls, den 15. November 1889,
Königliches Amtsgericht.
[53284] Bekauntmachung. Aufgebot.
Nachgenannle Personen haben durch ihre bevoll- mäcchtigte Vertreterin, Frau Margaretha Lang, Spenglersehefrau dahier, zu Protokoll der Gerichts- reiberei d, d. 6. l. M. unter Erfüllung der geseß- lihen Vorschriften den Antrag gestellt, in einem Aus- \chlußurtheile die bezeihneten Sparkassenscheine der städtischen Sparkasse Würzburg für kraftlos zu er- flären, da ihnen dieselben abhanden gekommen sind:
1) Heinri Völkel, Maschinenarbeiter dahier, den auf seinen Namen lautenden Schein
Nr. 803 Litt. M. vom 13. Januar 1888 über
170 M 0 2) Georg Wißmann, Realshüler, nun Schreiner dahier, die auf seinen Namen lautenden Scheine : a, Nr. 8273 Litt. T. vom 30. Dezember 1884 über 30 M,
b, Nr. 5635 Litt. L. vom 10, September 1886 über 180 M,
c, Nr. 798 Litt. N. vom 13. Januar 1888 über 200 M,
d, Nr. 1868 Litt. N. 24. Februar 1888 über 90 M,
e, Nr. 3353 Litt. O. vom 1. Juni 1889 über 200 M,
f, Nr. 2777 Litt. 0. vom 23. April 1889 über 100 M
3) Konrad Wißmann, Schüler, nun Tapezier da- hier, die auf seinen Namen lautenden Scheine :
a, Nr. 5636 Litt L, vom 10, September 1886
über 180 M,
b, Nr. 802 Litt. N, vom 13. Januar 1888 über
200 M,
c, Nr. 1867 Litt, N. vom 24, Februar 1888
über 90 M,
d, En, 4114 Litt. K. vom 30. Juni 1885 über
30 M 4) Dorothea Schön, geb. Wißmann, früher Köchin dahier, nun vereheliht mit Hermann Schön, Drechsler in Berlin, einen auf ihren früheren Namen Doro- thea Wißmann lautenden Schein
Nr 5633 .LLitt, L, vom 10. September 1886
über 180 M Demzufolge wird Aufgebotstermin bestimmt auf Samstag, den 28. Juni 1890, Vormittags 9 Uhr, im Sigungssaale für Civilsahen Num. 15. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen unter Androhung des Rechtsnachtheils, dar die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen werde.
Würzburg, am 9, Dezember 1889, Königliches Amtsgericht T.
Der K, Amtsrichter : gez. Baumann, Vorstehendes Aufgebot wird gemäß §. 842 der R.-Civ.-P.-Ordn. öffentlich bekannt gemacht. Würzburg, am 13, Dezember 1889. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerihts Würzburg I. (L, 8) Baumüller, Sekr.
vom
Königliches Amtsgericht. 111. Abtheilung.
[45882] Aufgebot. Die Sparkassenbücher der Kreissparkasse zu Pleß: a. Nr. 6354 über 69,34 Æ, ausgefertigt für den Paul Goroll aus Kielmit, b, Nr. 6355 über 69,34 Æ, ausgefertigt für den Valentin Goroll aus Kielmiy, sind angebli verloren gezangen und sollen auf An- trag der Eigenthümer amortisirt werden. Es werden deshalb die Inhaber der Bücher auf- gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den
R R bie edr M Dn M! lind fie e am a
anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls
die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. E
Pleß O./S., den 9. November 1889. A Königliches Amtsgericht.
[26674] ; Aufgebot.
Die Ehefrau des Kothsassen Franz Borchers, Christine, geb. Enger, zu Bornum hat als Eigen- thümerin des sub No. ass, 32 daselbst belegenen Brinksißerwesens das Aufgebot der gerichtlichen Shuld- und Pfandverschreibung vom 14. November 1840, wonach auf dieses Grundstück für den Ge- meindebäcker Friedrich Wöhler zu Bornum ein glaub- hafter Nachweisung zufolge bereits vor dem 1. Ok- tober 1878 zurückgezahltes Darlehn von 100 Thalern hypothekarisch eingetragen ist, beantragt.
Der unbekannte Inhaber dieser Schuldurkunde wird daher öffentlich aufgefordert, in dem auf den 26. Februar 1890, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls solhe dem Eigenthümer des E da gegenüber für kraftlos erklärt, die
ypothek aber gelö\{cht werden wird.
Wolfenbüttel, 13. August 1889.
Herzogliches Amtsgericht. Behrens
[53282] Aufgebot.
Der Zimmermann Ottomar Albin Bauer und dessen Ghefrau Amalie Liberte, geb. Schulze, zu Goethewiß haben das Aufgebot des Dokuments über die im FlurgrundbuWhe von Wuschlaub Band I. Blatt 27 in der 111. Abtheilung unter Nr. 1 ver- zeichnete Hypothek von 300 Thalern nebst Zinsen beantragt, wele für Johann Gottfried Gottschling ebendaselbst aus der Schuldurkunde vom 8, Januar 1824 zufolge Verfügung vom 1. September 1841 auf mehreren Grundstücken des Flurgrundbuhes von Wuschlaub Band I. Blatt 26 eingetragen stand und demnächst auf die Grundstücke der Antragsteller zur Mithaft übertragen wurde. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 17. April 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, in dessen Terminszimmer, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloëerklärung der Urkunde erfolgen wird.
Hohenmölsen, den 5. Dezember 1889. Königliches Amtsgericht.
N Aufgebot.
I. Im Grundbuch des dem Lokomotivführer Carl Wilski zu Ratibor gehörigen Hausgrundstücs Blatt 18 Neustadt Ratibor stehen in Abtheilung TII. Nr. 6 = 438 Thaler zu 5 9/0 verzinslich für den Getreide- händler Samuel Böhm zu Ratibor ohne Bildung Me E e
. Im Grundbuch der dem Königlichen Kommer- zien-Rath A. H. Polko zu Ratibor gehörigen Be- sißung Nr. 201 Stadt Ratibor steht in Abthei- lung III. Nr. 10 þ eine mit 59% verzinsliche Kaufgelderrest-Poïï voa 7 Thalern 22 Silbergros{en für die Kaufmann Jacob Thomas Thomiczek'\che Konkursmasse zu Pleß, vertreten durch den Konkurs- Kurator Re@tsanwalt Mischke zu Pleß ohne Bil- dung eines Hypothekenbriefes eingetragen.
Beide Posten sind angeblich getilgt und sollen im Grundbuch gelöscht werden.
Au} den Antrag des Grundstückeigenthümers werden deshalb die Rechtsnahfolger der Hypothekengläubiger :
ad I, des Getreidehändlers Samuel Böhm zu
Ratibor,
ad I1I. der Kaufmann Jacob Thomas Thomiczek-
{hen Konkursmasse, aufgefordert, ihre Rehte und Ansprüche auf die vor- bezeichneten Posten spätestens im Aufgebotstermin den 14. April 1890, Vormittags um 107 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht 'anzumel- den, widrigenfalls sie mit ihren bezüglichen An- sprüchen auf dieselben werden ausgeshlossen und die Posten im Grundbuch werden gelöscht werden.
Ratibor, den 11, Dezember 1889.
Königliches E: Abtheilung IV. Füller.
[53297] Aufgebot.
Es werden aufgeboten als verloren gegangen :
1) Auf den Antrag des Großbüdners Carl Liewa (Löwa) zu Schlepzig, vertreten durch den Rechts- anwalt Theinert zu Lübben,
das Hypothekendokument über
a. die auf dem Großbüdnergut des Antragstellers Band 2 Blatt 63 des Grundbuhs von Shlepzig in der Abtheilung II1. unter Nr. 13 noch eingetra- genen 140 Thaler Ausgüterungen und zwar:
10 Thlr. für den Auszügler Friedrich Liewa,
90 Thlr. für Caroline Henriette Liewa,
40 n n den Dienstknecht Ernst Liewa, owie
b. über die ebendort Abtheilung 3 unter Nr. 14 für die Geschwister Liewa eingetragenen 650 Thaler Mehrkaufgeld, gebildet aus den notariellen Verhand- lungen vom 9. Juli 1869 und 13. Juli 1869 in Ausfertigungen und einem Auszuge aus dem Hypo- thekenbuhe S{hlepzig Band 2 Nr. 63 vom 17. des- selben Monats;
2) auf den Antrag des Großbüdners Erdmann Lucas zu Groß-Lubolz, vertreten durch den Rechts-
anwalt Neumann zu Lübben,