P O ck D
München, Schuster zu Straßburg, Steiner zu Stuttgart j
zu Bank-Buchhaltern ;
n £, ÿ die bisherigen Unter-Kalkulatoren Schulz und Wrede
zu Berlin zu Bank-Kalkulatoren ;
E der bisherige Geheime Kanzlei-Assistent Lindner zu
Berlin zum Geheimen Kanzlei-Sekretär.
# Der fünfte Nachtrag zur amtlihen deutschen Euggane
des JFnternationalen Signalbuches, Il. Auflage, 1 ist erschienen. j
_ Bekanntmachung. Auf Grund der
die gemeingefährlichen
»Deigar ienene ezei Geoxg irlin drudte S ufrue N e eoga S die Wähler des Reichstagswahlkreises- Weplar-Altenkirhen“ und beginnend mit den Worten: „Zur bevorstehenden Reichstags- wahl werden" hiermit die Wähler der arbeiténdèn Volksklassen darauf hingewiesen 2c. “, von der unterzeihneten Landés-Polizei- behörde hiermit verboten. Koblenz, den 23. Dezember 1889. Der Regierungs - Präsident. von Puttkamer.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
den Staatsanwalt Laut in U E a. M. zum Ersten R bei dem Landgericht in Neuwied zu ernennen; erner
den Rechtsanwälten und Notaren Pran zius in Norden, Russell in Emden und Mehliß in Hannover, und
dem Rechtsanwalt Naumann in Lüneburg, sowie
den Notaren Schaefer in Bonn, Wahl in Trier, Hendrichs in Barmen, Freishem in Opladen und ier in Mülheim a. Rhein den Charakter als Justiz-
at),
dem Geheimen expedirenden Sekretär im Justiz-Ministerium, Kanzlei-Rath Dengl er den Charakter als Geheimer Kanzlei- Rath, und
dem Geheimen Registrator Gern dt daselbst den Charakter als Kanzlei-Rath zu verleihen. E s E
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Geheimen Rechnungs - Revisoren bei der Königlichen Ober - Rehnungskammer, Rechnungs - Räthen Frigz und 2 H Mos, den Charakter als Geheimer Rehnungs-
, un «
den ten Rechnungs - Revisoren bei derselben Be- hörde, Kleist und Prätorius, den Charakter als Rech- nungs-Rath_zu verleihen. |
s 4 f M Des Königs Mujestät haben mittels Allerhöchsten Erlasses vom 10. d. M./zu genehmigen geruht, daß der jedes- malige Landesdirektor der Provinz Posen die Bezeihnung „Landeshauptmann“ führe.
‘r Auf JZhren Bericht vom 3. Dezember 1889 will Jh dem Kreise„Leobschüß im Regierungsbezirk Oppeln, welcher den Bau von Chausseen: 1) von Hohndorf nah Wanowiy, 2) von Bladen nah Löwiß beschlossen hat, das Enteignungsrecht n die zu diesen Chausseen erforderlichen Grundstüe, fowie gegen
ebernahme der künftigen chausseemäßigen Unterhaltung der Straßen das Recht zur Erhebung dés Chausseegeldes nah den Be- stimmungen des Chausseegeld-Tarifs vom 29. Februar 1840 (Géseg-Samml. S. 94 ff.) einschließlih der in demselben ent- R H Bestimmungen über die Befreiungen sowie der onstigen, die Erhebung betreffenden zusäßlichen Vorschriften — vorbehaltlih der Abänderung der sämmtlichen vorauf- geführten Bestimmungen — verleihen. Auch sollen die dem Chausseegeld-Tarif vom 29. Feruar 1840 angehängten Be- stimmungen wegen der Chaussee-Polizeivergehen auf die ge- dachten Straßen zur Anwendung kommen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurü.
Neues Palais, den 11. Dezember. 1889. WilhelmR. von Maybach. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Dem Wirthschafts-Dirigenten Heinrih Plümicke bei
auptgestüt Trakehnen is} der Charakter als Königlicher mtmänn verliehen worden.
dem Ober-
Justiz-Ministerium.
Der Rechtsanwalt Bettger in Wesel ist zum Notar für den Bezirk dés Ober-Landesgerihts zu Hamm, mit Anweisung seines Wohnsißes in Wesel, ernannt worden.
Bekanntmachung.
Tem Markscheider Anton Hamm aus Wesel is von uns heute die Konzession zur Verritung von Markscheiderarbeiten für den Umfang des ¡preußischen Staats ertheilt worden.
Klausthal, den 20. 2 Miber 1889.
Königl Le Ober-Bergamt,
henbach.
Bekanntmachung.
Der konzessionirte Markscheider Adolph H endorf zu Marten, Regierungébezirk Arnsberg, hat am 16. Dezember d. J.‘ auf die ihm vori ‘dem Königlihen Ober-Bergamt zu Bonn unter dem 21. Zuni 1867‘ ertheilte Bestállung ‘ls konzéssionirtér Markscheider freiwilli verzichtet, sodaß dersèlbe' niht'imehr' berehtigt ift, selbständig Mark- sGeidærarteit@ auszuführen.) :
Dortmund, den 21. Dezember 1889,
KönigliGes ¡DbereBergamt, ert.
D. 11 und 12 des Reichsgeseßes gegen estrebungen der Sozialdemotratie vom é iert 21. Oftober 1878 wird der im Verlage von Philipp O in ospitals und gestern in® der Haus-Kapelle des Königlichen rbyrg grietial
Aiqgfamtliches. Denutsches Reid.
Preußen. Berlin, 27. Dezember. Se. Majestät der Kaiser und König arbeiteten heute Morgen allein und von 12 Uhr an mit dem Minister es Königlichen Hauses von Wedell und dem Chef des Civil- kabinets, Wirklichen Geheimen Rath Dr. von Lucanus. Um 11/2 Uhr empfingen Se. Majestät den Obersten von Villaume, Militär-Bevollmächtigten in St. Petersburg.
— Jhre Majestät die Kaiserin und Königin Augusta wohnte mit Jhren Königlichen Hoheiten dem Groß- herzog und der ai iiogn von Baden dem Gottesdienste am ersten Weihnachtsfeiertage in der Kapelle des Augusta-
aia- bei i-m P - o .ckck O .-- &- Am ersien Feiertage fand bei Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin Augusta ein Familiendiner statt, zu dem Beide Kaiserlihen Majestäten aus Potsdam eingetroffen waren.
' — S. M. S. „Leipzig“, Kommandant Kapitän zur See Plüddemann, mit dem Geshwader-Chef Contre-Admiral Deinhard an Bord, ist am 24. Dezember cr. in Malta ein- getroffen und“ beabsichtigte, an demsélben Tage die Réisé näG Port Said fortzuseßen.
Sigmaringen, 24, Dezember. (Schw. Merk.) Jhre Dur(hlauchten der Prinz und die Prinzessin Friedrich von Hohenzollern sowie der Prinz Karl von Hohen- zollern sind gestern aus Kassel bez. Potsdam hier einge- troffen, um die Fesltage bei Jhrer Königlihen Hoheit dec Fürstin-Mutter zu verleben.
Bayern. München, 24. Dezember. Die heute aus- gegebene Nr, 50 des „Geseß- und Verordnungs-Blattes für das Königreih Bayern“ enthält eine Allergöchste Ver- ordnung vom 15. d. M., betreffend die Stiftung einer Médaille zur Erinnerung an das am 8. Dezember d. J. gefeierte Georgsfest des Haus - Ritterordens vom heiligen Georg, an welhem Tage sünfzig Jahre ver- flossen waren, seit Se. Königlihe Hoheit der Prinz-Regent in den Orden aufgenommen worden.)
Dieses Ehrenzeicken, welckes ,St. Georgs-Medaille* be- nannt werden soll, kann nur Mitgliedern des Haus-Ritterordens vom heiligén/ Georg zu Theil werden. Sé. Königliche Hoheit der Prinz- Regent hat dasselbe zunächst allen denjenigen Ordensmitgliedern ver- liehen, welche bei dem Ordensfeste am 8. Dezember 1889 anwesend waren. Das vorbenannte Ehrenzeichen besteht in einer goldenen Medaille, derên Vorderseite das Brustbild Sr. Kön iglichen Hoheit des Prinz-Regenten in der Ordenékleidung a's Großmeisier-Ste llvertreter des Haus-Ritterordens vom heiligen Georg mit der Umshrift Luitpold Prinz-Regent von Bayern“ zeigt, während auf der
ehrseite, von*Lorkeerzweigen umgeben, der heitige Georg zu Pferde im Kampfe mit dem Lindwurm dargestellt ist. Die auf der Kehrseite angebrachte Umschrift lautet: „Zur Erinnerung an den 8. Dezember 1839#. .&#Die Sl. Georgs-Medaille wird an einem himmelblauen S enbunde amit weiß und rother Einfassung auf déc linken Brust getragen Ueber die Verleihung der St. Georgé- Medaille sollen von Sr. Königlihen Hoheit dem 4 Til Been eigenhändig vollzogene Dekrete ausgefertigt wetden, au soll die Ver- leihung dur das Gesetze ‘und Verorvnungs-Blatt öffentlih bekannt gemabt werden. Die St. Georgs-Medaille verbleibt nah: dem Ab- leben der Inhaber den Hinterbliebenen derselben. Dieselbe Nummer enthält ferner das Gesetz, betreffend die provisorishe Steuererhebung für das Jahr 1890. Die am 23, Dezember ausgegebene Nr. 49 enthält die Aller- höchste Verordnung, betreffend den Vollzug des Ge- seßes über den Malzaufshlag, sowie eine hierauf bezüglihe Bekanntmachung des Finanz-Ministeriums. — 26. Dezember. Jn dem Befinden des Minister- Präsidenten Freiherrn von Lug ist, der M. „A. Z.“ zu- folge, keine Aenderung eingetreten; die leßte Nacht hat der Kranke unruhig verbraht. — Heute früh ist der Vize-Präsident der Abgeordnetenkgmmer, Ober-Landesgerihts-:Rath von Al - wens, gestorben.
Das Referat über den Kultus-Etat ist am 21. d. M. von Hrn. Dr. Daller bei der Kammer eingebracht worden. Das „Fremdenblatt“ theilt mit, daß der Referent im Einverständniß mit der Centrumsfraktion Abstriche, und zwar ganz wesentlihe und belangreiche, beantragt hat. Diese Abstriche seien namentli gegenüber Neuforderungen für die Universitäten, aber au gegenüber einzelnen Neujorderungen für Kunstzwe cke erfolgt. Das Referat des Hrn. Dr. Daller stelle sih als eine Ausführung der. von dem Re- ferenten Namens der Fraktion am 8. November abgegebenen Erklärung dar und sei deshalb. auch von einer neuen kurzen Erklärung eingeleitet, dur: welhe der Referent Namens der Fraktion über die Motive und die maßgebénden Gesichts- punkte bei der Behandlung des Kultus-Etats Aufschluß giebt.
Oesterreih-Ungarn. Wien, 25. Dezember. (Wién. Ztg.) Se. Majestät der Kaiser und König besuchte gestern von Miramar aus den neuen Hafen in Triest und fuhr rau mit Separatzug nach der Station Borst, von wo die lickehr über Triest ‘nah Miramar erfolgte.
; ie „Wiener Zeitung“ publizirt die Gesetze, betreffend die Dotation zur Erhaltung des Hofstaats und be- treffend die Forterhebung der Steuern und Abgaben, dann die Bestreitung des Staatsaufwands in der Zeit- vom 1. Januar bis Ende März 1890.
_ Budapest, 27. Dezember. Der Graf Aloys Karolyi ist, wie „W. T. B.“ meldet, während der Jagd auf seiner S us Stampfen gestorben. (Graf Karolyi war am 8. August 1825 geboren und wvermählte Po am 24. Oftober 18422 mit der. Gräfin Fratizisca rdödy. 1852 zum Königlichen Kämmerer ernannt, wurde er 1858 Gé- sandter in Kopenhagen, 1860 Gesandter, 1871 Botschafter in Berlin, welchen leyteren Posten er 1878 mitdem! eines Bot- schafters in London vertauschte. 1888 trat Gräf Karolyi in den Ruhest and.)
- Großbritannien und Jrland. London, 25. Dezember. Ueber. den englisch-portugiesishen Streitfall wird gen „Reuter'schen ureau“ aus Lissabon unterm
Kabinets auf die Note Lord As bezüglig des Vorgehens des Majors Serpa Pinto in Makolo!o- im britischen Auswärtigen Amte eine günstige Aufnahme funden habe, da sie den aufrichtigen Wunsch Portugals kunde, die Streitfrage in versöhnlihem Geiste zu behandeln Die Zeitung „Dia“ meint, die portugiesishe Regierung würde kraft Artikels 34 des Kongo - Vertrages befugt sein, an d Signatarmähte der Berliner Konferenz gegen die Y hauptungen der britishen Regierung mit Bezug auf daz Land de3 Makololo - Stammes zu appelliren. Das Blatt A res daß irgend ein Vorschlag, die Differenzen ¿wischen ro breiten, an die portugiesishe Regierung weder gerichtet, von dieser gemaht worden sei. Die „Dia“ drückt sGließlit die Hoffnung aus, daß die beiden Regierungen zu einer Ver: ständigung gelangen würden.
_ General-Lieutenant H. A. Swmyth von Königliches
“ArAlefle, delcht a Ditig O M risten Königl am Kap der guten Hoffnung befehligt, ist an Stelle des jüngst verstorbenen Generals Sir Henry Torrenz zum Gouverneur von Malta ernannt worden General-Lieutenant Cameron, der Befehlshaber her britischen Truppen in China und Hongkong, erseßt den General Smyth am Kap. — An Stelle des zum Unter Staatssekretär im Kriegs-Ministerium hinaufgerückten Earl Brownlow ist der ves von Jersey zum Generalzahlmeister ernannt worden.
Mr. Lewis, der bekannte englishe Rathgeber des ersten Häuptlings von Damaraland, Kamaherero, ist nah England gekommen behufs Regelung der von ihm gegen die deutsche Regierung erhobenen Ansprüche.
Aus Fndien eingegangenen Nachrichten zufolge ist Prinz Albert Victor von Wales am 24. d. M. in Man: dalay angekommen. Se. Königliche Hoheit wollte zwei Tage dort verweilen und alsdann über Rangun nach Kalkutta zurückehren. — Am 23. d. M. ist der Deputirte Bradlaugh inBombay eingetroffen und von den zahlreich herbeigeströmten Hindus herzlih empfangen worden.
_ Frankrei. Paris, 25. Dezember. Das „Journal officiel“ veröffentlicht die Ernennungen der Generale Gall and, Cramezel de Kerbué und Caillot zu kommandirenden Generalen bez. des V., VIIL. und X. Armee-Corps. Der General Galland wurde außerdem zum Mitgliede des Obersten Kriegsraths ernannt.
__ Dem „Temps“ zufolge wäre die französische Re- gterung geneigt, der Konversion der egyptischen Schuld zuzusiimmen, wenn England den Wilen offenbarte, zu einer Räumung Egyptens dur die englishen Truppen zu gelangen. m Uebrigen würde die französische Regierung den Gedanken anregen, einen Theil der durch die Konversion erzielten Er- sparnisse dazu zu verwenden, daß das eigentliche egyptische Heer geaen entsprehende Reduktion des Bestandes der eng- lischen Okkupationstruppen vermehrt werde.
Rußland und Polen. Wie der „Polit. Korresp.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, ist das Namensfest des G roßfürsten-Thronfolgers Nikolaus _ diesmal mit besonderer Feierlihkeit begangen worden. Ver Kaiser hat aus diésem Anlaß ‘dem Thronfolger, Donschen Kosaken ist, den Titel eines Hetmans der Kosaken vom Kuban verliehen. Gleichzeitig hat der Kaiser diese Elite: Truppe mit einer hohen Auszeihnung bedacht, indem er ein Patent erließ, worin ihre ruhmreiche Vergangenheit verherr- liht wird. Das Patent ruht in einer rei ausgestatteten Kassette von feinster künstlerischer Ausführung. Die Kosaken vom Kuban, in deren Reihen si zahlreihe St. Georgsritter befinden, gehören: zur besonderen Eskorte des Kaiserpaares, dessen volles- Vertrauen diese Truppe wegen ihrer tapferen Haltung und bewährten Treue genießt.
Als das finländishe Leibgarde- Regiment am 24. d. zur Kirchenparade versammelt war, verlas der Cómmandeur desselben, wie der „Regierungs-Anzeiger“ meldet, ein Telegramm des Kaisers aus Gatschina, in welchem Se. Majestät sein lebhaftes Bedauern darüber aussprach, daß ein Unwohlsein ihm nicht gestatte, der Parade beizuwohnen. Pn s Pee E, welhes nah der Parade im Anitschköw-
alais stattfand, war die Kaiserin erschienen.
Jtalien. Rom, 27. Dezember. (W. T. B.) Die „Amtliche Zeitung“ veröffentliht ein vom 20. d. M--datirtes Königliches Dekret, welches den Gemeinderath von Terni auf lö st, Dem Dekret geht ein Ber iht des Minister- Präsidenten Crispi an den König voraus, demzufolge die Maßregel dadurch veranlaßt wurde, daß der Gemeinderath von Terni am 20.’ d. M. anläßlih des Jahrestages der Hin- rihtung von Oberdank zum Zeichen der Trauer die Sigzung aufhob und? dadurch eine -politishe und ungeseßlihe Demon- stration beging. — Der König hat dèn Prinzen Ludwig und- Humbert, Söhnen des Herzogs von Aosta, die Titel deg 098 der Abruzzen“ bezw. „Graf Salemi“ ver- iehen. Die von hier nah auswärts telegraphirte Meldung, daß der jeßige Unter-Staatssekretär Fortis zu Oberdank und dessen Attentat in Beziehungen gestanden habe — wie dies gelegentlih der jüngst stattgehabten Oberdankfeier behauptet worden sein soll —, wird von maßgebender Stelle als vol l- ständig aus der Luft gegriffen bezeichnet. — Es darf als ein neuer Triumph der Energie und Be- Are Crispi's betrachtet werden, \{hreibt man der ._ „Allg. Ztg.“, daß in wenig mehr als 14 Tagen die Be- rathung der tief einshnéidendcn Reform der frommen Stiftungen zu Ende geführt worden is. Mit 196 gegen 98 Stimmen, also genau mit Zweidrittelmehrheit, ist das Geseg, welches em Staat die Oberaufsicht-Über die Verwendung. aller wohl- Een Stiftungsgelder verleiht, am 20. d. angenommen worden. — Bei dem Weihnachtsempfange der Kardinäle am 24,-d. M.- hielt der Papst, wie „W. T. B.“ meldet, eine längere Anrede, in „welcher er von Verfolgungen und \chreckdlichen , Kämpfen sprach, ¿denen die Kirche insbesondere in Ztalien ausgeseßt sei. Katholishe QJnstitutionen würden mit allen“ Mitteln bekämpft, sowohl FJnsti- tutionen, welche . der Verbreitung des - Glaubens dienten, als auch solche, welche die Linderung: der Noth unter der Menschheit zum : Zwecke ‘hätten. Unter solchen Umständen mache. sich der Mangel - an wahrer Freiheit, welhe zur Aus- übung des apostolishen Amtes absolut nothwendig sei, immer mehr fühlbar. Der Papst kündigte außerdem eine Encyklika
und heftig -- bekämpften
. d. M. gemeldet: Es heiße in dortigen diplomatischen Kreisen, daß die Antwort des portugiesischen
übér die katholischen Pflichten an.
ritannien und Portugal einem Schiedsrichter zu unter
der bereits Hetman der “
Portugal. Lissabon, 26. Dezember. (W. T. B.) Das Befinden des Königs hat sich soweit gebessert, daß Se. Majestät das Zimmer" verlassen konnte.
Dem Reuter'shen Bureau wird aus Lissabon unterm 93. d. M. gemeldet :
„Nacrichten aus Quilimane zufolge empfingen die dortigen Behörden von Major Serpa Pinto aus Mugurrumba, einer Telegraphenstation am Shirs, ein Telegramm, datirt 15 Oktober, welches meldet, daß die britische Flagge in mehreren Ortschaften auf rortugiesishem Gebiet gehißt wurde. Dies erfolgte auch Seitens der Eingeborenen in einem Orte, welcher der Stelie gegenüber gelegen ist, wo die prrn Vere Eisenbahn-Vermessungs-Expedition kampirt, und Major Luiz Diaz hat in Gemäßheit der Weisungen, die er von Senhor Alvaro Castilloes empfing, die Flagge en!fernt. Am. 9. November telegraphirte der General-Gouverneur von Mozambique dem Major Serpa Pinto, daß die Eingeborenen auf portugiesishem Gebiet, welckWe fremdländishe Flaggen auf ihren Niederlassungen gehißt, ersucht werden sollten, dieselben einzuziehen. Wenn fie ih indeffewetiFerten, Fllen dieFtckgen vEVenportieffchen Wamten niedergezogen werden, aber in fsolhem Falle sollten die Streitkräfte der Expedition den Flaggen jede ihnen gebührende Ehre erweisen, sie sorgfältig bewachen und nach dem Sekretariat in Quilimane senden, damit sie den. Konsuln auf Verlangen zurückgestellt werden könnten.“
Belgien. Brüssel, 21. Dezember. Nachdem die Ver- treter Englands und Rußlands Brüssel bereits zu Anfang voriger Woche verlassen hatten, hat sih, wie hon gemeldet, die Afrika-Konferenz bis zum 18. Januar 1890 ver- tagt. Die eigentliche Arbeit wird dann erst beginnen. Vier wichtige Fragen sind es, der M. „A. Z.“ zufolge, welche zur Entscheidung gelangen müssen und von deren Lösung der anze Erfolg der Konferenz abhängt, nämli: das Schiffourch- uhungsrecht, worüber zwei Entwürfe vorliegen, ein ner und ein scranzösisher, das Waffeneinfuhrverbot, das Verbot dexr Einfuhr geistiger Getränke und die Revision der Berliner Congo-Akte.
Rumänien. Büúükarest, 26. Dezember. (W. T. B.) Der Senat nahm gestern mit 50 gegen 42 Stimmen die Demission des Präsidenten Florescu und mit 48 gegen 12 Stimmen die Demission der Vize-Präsi- denten Gherassi und Boresco an. Sodann wurde mit 52 gegen 36 Stimmen der frühere Minister-Präsident und Gesandte in Berlin, Rom und: St. Petersburg Krezulesco zum Prä- sidenten gewählt. Fn der Deputirtenkammer erklärte der Minister-Präsident. Mano Angriffen Catargi’s gegenüber, daß er eine konservative Vereinigung von gleichgesinnien Elementén loyal anstrébe. Catargi habe die Krisis verursacht, weil er die sofortige Auflösung des Parlaments verlangt habe; übrigens habe Catargi selbst ihn (Mano) dem Könige em- M Die Rede Mano’s wurde von der Kammer mit großem Béifall aufgenommen.
Jn der heutigen Sizung des Senats sprah der Präsident Kreß ulesco seinen Dank für die Wahl aus und erkannte die Geschicklihkeit und Ehrenhaftigkeit der Regierung an, welche er, obgleih er keiner Parlei als aftives Mitglied angehöre, zu unterstüßen versprah. Zu Vize-Präsidenten wurden Urechia mit 55, Budisteano mit 53 und Janor mit 34 Stimmen gewählt und sodann der Gesezentwurf, betreffend den Bau der Eisenbahn Jassy — Dorohoi, angenommen.
Serbien. Belgrad, 26. Dezember. (W. T. B.) Vor einigen Tagen kamen etwa 250 Arnauten bei Topligßa über die serbishe Grenze unter dem Vorwande, Holz holen zu wollen, und beantworteten die Aufforderung des Kommandanten - der“ serbishen Grenzw2che“ zur Umkehr mit Gewehrschüssen. Bei dem darauf entstandenen Kampf und Handgemenge wurden der Kommandant und ein Unteroffizier der serbishen Grenzwache verwundet. Die serbishe Regierung hat in Folge dessen bei der Pforte Vorstellungen erhoben.
Bulgarien. Sofia, 26. Dezember. (W. T. B.) Die Sobranje hat das Budget des Krieges genehmigt und aus eigener Jnitiative die Monatsbezüge der Soldaten von einem Franken auf zwei und die der Unteroffiziere von zwei auf drei Franken erhöht.
Amerika. Brasilien. Die brasilianishe Gesandt- \haft in Berlin hat, wie „W. T. B.“ meldet, von der provisorischen Regierung in Rio de Janeiro folgende Mittheilung erhalten: Dur Erlaß der provisorishen Re: ierung sind" die Wahlen für die konstituirende Ver- mng auf den 15. September und der Zusammen- tritt der Versammlung auf den 15. November k. J. festgeseßt. Diese Fristen sind so kurz als möglich bemessen wordén mit Rück- siht auf die Nothwendigkeit, ein neues Wahlsystem einzuführen, sowie neue Listen für die große Menge derjenigen neuen Wähler aufzustellen, welhe dur die Verfügungen der provisorischen Regierung, wonach das Wahlrecht auf alle des Lesens kundigen Männer und auf die dúrch - den großen Ae Oger la Naturalisirten “ausgedehnt worden ift, geschaffen worden find. Au 'war der Wunsch der Regierung maßgebend, die Wahlen in einer kürzeren Frist vornehmen l lassen, als dies durh die Wahlreform von 1881 vorge- hrieben wird. : :
Ein vom 23. d. M- datirter Erlaß: der Regierung ordnet, dem „R. B.“ zufolge, an, daß alle des Aufruhrs, der Bestechung ‘des Militärs “oder der Opposition gegen die Re- publik bejhuldigten Personen“ vor ein Kriegs gericht gestellt werden sollen. Die Regierung hat ein für die Opposition eintretendes Blatt unterdrückt. i :
Aus Montevideo über Galveston in New-York ein- gegangene Privatnachrichten des „W. T. B.“ bestätigen die Meldungen von neuerdings in Brasilien stattgehabten Unordnungen und Ruhestörungen und bezeihnen die Lage der Regierung als eine kritische.
Afrika. Zanzibar, 26. Dezember. (R. B.) Der egyptische Däifipfer „Mansurah“ segelt morgen mit den Leuten von dem E Gefolge nah Suez ab. Stanley und seine englishen Offiziere reisen am 90. Dezember d. J, mit dem Postdampfer nah Egypten. —- Die british-ostafrikanishe Gesellschaft zahlt gemäß dem Wortlaut der britischen Konzession dem Sultan von
anzibar einen jährlihen Tribut, wogegen Aer sih tit mischuns innerhalb des Gébietes der esellschaft
vébeist-¿var, wobwex unser. Kader und feine
diesem Gedanken unsere Augeä auf die jugendkräftige Gestalt unseres
Zeitungsstimmen.
Aus den Festbetrahtungen der Presse heben wir zu- nächst diejenige des „Düsseldorfer Anzeigers“ hervor, in welcher es heißt: :
„Man hat oft Waffen gegen das Chriftenthum daraus ge- shmiedet, daß es troy der Heilsbotshaft „Friede auf Erden* nie an Kriegen und Unfrieden gefehlt, daß sie also der Menschheit den Frieden niht gebracht hat. Wo dieser aber nit zur Herrschaft gelangte, war nit das Christenthum, sondern die Verleugnung und Nihtachtung desselben daran Schuld. In dem Maße, wie die öffentlichen Zu- stände, die Verhältnisse der großen Welt wie des inneren Herzens fi abwenden von den ristlihen Grundsäßen, ents{chwindet die Wohlthat des Friedens: der Friede kann nur erkämpft werden durch die Be- seitigung der Hindernisse, welhe zu allen Zeiten sih den Grundsäßen des Christenihums entgegenstéllen. :
Wenn wir uns heute in dem öffentlihen Leben der Wohlthat des Friedens erfreuen, so dürfen wir sagen, daß es ein christliher @& dazumgeithri-= hat, diejenigen Bedingungen zu hafen, unter denen es den Völkern vergönnt ist, sih ihrer arbeitsamen Thätigkeit in Ruhe und fern von Kriegsdrangsalen widmen zu können. Demselben -Geiite- des Christen- thums ist die Fürsorge für die arbeitenden Klassen entsprungen, welche gerade in diesem Jahre davon reichlihe Beweise erhalten haben. Hier wie dort hat es großer Mühen und Anstrengungen bedurft, um der guten Sache zum Siege zu verhelfen und die Hindernisse zu be- seitigen, welhe aus der menschlichen Natur, wie aus den äußeren Verhältnissen der Welt den Grundsäßen des Christenthums er- wacsen. Aber die Mühen und Anstrengungen sind mit sichtbaren Erfolgen gesegnet.“
Ferner lesen wir in der „Berliner Börsen-Zeitung“ folgende Weihnachtsbetrachtung : :
„Friede auf Erden! — Wohl an keinem Weiknawtsfeste seit Neugründung- des Deutshen Reichs hat Deutschland, ja fast die gesammte civilisirte Welt mit größerer Berechtigung in diesen dank- baren Jubelruf einstimmen können, als am heutigen Fest der Christen- heit. Wohin wir die Augen shweifen lassen, da sehen wir nur Thaten und Werke des Friedens ; wohin wir lauschen, da hören wir nur Worte des Friedens, und selbst wenn in der Ferne ein dumpfer Donnerscvlag zu rollen \cheint, erzittern die Völker nicht, sondern blicken mit Vertrauen auf ihre Regierungen, die ohne Ausnahme die festesten Friedensbüraschaften gegeben haben. Friede auf Erden! Das ist an diesem Weihnachtsfeste zur Wahrheit geworden, soweit es die hohe Politik angeht, und unwillkürlich richten sich bei
Kaisers, dem es in erster Linie zu danken tit, daß wir diesen wahr- haften Weihnachtsfrieden feiern können. Jm Hinblick aber auf diese fricdfertige Stimmung in der hohen Politik muß es um so mehr mit Bedauern erfüllen, wenn man sieht, daß in weiten Kceisen der arbeitenden Bevölkerung die Neigung nah friedliher und versöhn- lier Verständigung mit ten übrigen Klassen der Bevölkerung voll- ständig abhanden gekommen zu sein scheint. Die Selbstiubt ohne Rücksicht auf den Mitmenschen ist das Leitmotiv dieser Massen ge- worden, und wie ein gewisser Egoismus zur Selbslerhaltung nöthig und berechtigt ist, so unberechtigt ist diese stets mehr und mehr fordernde Selbstsuht, die den Fricden absihtlih von der Hand weist und die stete Kriegsbereitshaft als drohende Waffe der besißenden Klasse entgegenhält. Im rheinisch- westfälishen Kohlengebiet ist der Ausstand allerdings nicht zum Aus- bru gekommen, aber eine versöhnliche Stimmung hat troßdem dort noch nit Play gegriffen, der Zustand in Rheinland-Westfalen gleicht nur dem Waffenstillstand, während dessen sich beide Parteien miß- trauish beobahten. Im Saargebiet herrs{cht noch immer das Strike- fieber und in S(lesien will die Beruhigung auch noch nicht wieder- kebren, troß der Aufbesserung der Löhne, troy des Entgegenkommens der Grubenveiwaltungen. Der Wunsh nach „Friede auf Erden wird cben ewig Wunsh und Sehnsucßt- bleiben; den Frieden anzu- streben aber ift unser heiligster Beruf.“
Zur Erörterung der „Aus stands fra ge“ „Kölnische Zeitung“ folgenden Beitrag: E
. »Die shwierige und umstrittene Frage, wie es zu ermöglichen sei, nah dem Untergang der frühern patriarchalisGen Bezichungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern die inneren Verhältnisse unserer Industrie auf eine dauerhafte und gesunde Grundlage zu fstellep, beschäftigt mit Recht alle denkenden Köpfe. Der Arbeiter, welcher heute dur die Schule und durch die militärische Ausbildung in manchen Fällen wenigstens balbwegs so weit vorgebildet ist, um die Verhältnisse, unter denen er lebt, auffasseu und beurtheilen zu Fönnen, sieht sih vielfa nicht ciner Person, zu der er lebeudige Beziehungen unterbält, die ihn kennt und zu der er Vertrauen ge winnen kann, sondern dem abstrakten Großkapital und dem Fiskus gegenüber, und er glaubt {on aus diesem Grunde leiter, daß seine Kräfte in ungerechter Weise ausgebeutét wütden. Es wäre zur Berhütung von Auëständen und zur Beschwichtigung der gährenden Erregung ter Arbeitermassen zweifellos viel gewonnen, wenn es gelänge, für die Industrie Behörden zu \{afen, welhe einerseits das Vertrauen der Arbeiter so weit genießen, als“ der Arbeiter die feste Ueberzeugung gewinnen kann und muß, daß seine Interessen stets auch den Arbeitgebern gegenüber gerecht und fest gewahrt werden, andererseits aber * au das volle Vetrauen der Arbeitgeber in so weit sch erwerben, daß die Arbeitgeber von der Befähigung der Behörde, die Industrie und alle mit ihr zusammenhängenden Fragen, Verhältnisse und Bedürfnisse sahkundig und richtig zu be- urtheilen und zum Wohle des Garzen zu fördern, im Voraus über- zeugt sind. Die Behörde würde also, wenn sie ihrem Zwecke entsprechen soll, das patriarcalische Verhältniß, welches in seinem idealen Zustande zweifellos das ri{tigste und erstrebenswertheste ift, dadurch" wiederherstellen, daß sie als Mittelsperson ¿wischen Arbeiter und Arbeitgeber tritt. Einen dahin zielenden Vor- \chlag, wie eine solhe Behörde sein würde, um den: obigen Ankorde- rungen zu genügen, hat der fköniglihe Bergmeister atthiaß in seiner S@rist: Der ‘nächste allgemeine Strike der deutshen Berg- arbeiter und seine_rationelle Bekämpfung (Ratibor, F. Schmeer u. Söhne), auf Seite 29—35 gemacht. Derselbe gipfclt darin, als Behörden erster Instanz angese: ene, mit Befugnissen ausze- stattete, einflußreihe tehnishe Organe zu schaffen, welchen als be- rathèndés, beziehungsweise au beshließendes Gliéd ein aus Arbeit- gebern und Arbeitern sich zufamtnenseßender Ausshuß beigegeben wird. Würden solchè Behörden “gehälten sein, in engere Beziehungen zu den Arbeitern zu treten, z. B. dadur, daß sie verpflichiet würden, in bestimmten Zwischenräumen „Arbeitertage“ auf den einzelnen Weiken abzuhalten, an welchen die Arbeiter Wünshe und Be- \{chwerden dem Königlichen Beamten vortragen, betrieblihe Ver- besserungen, Geseßze und Verwalturgsmaßregeln besprochen und er- flärt werden könnten, so würde nah Ansiht des Verfassers binnen Kurzem“ das Vertrauen der Arbeiter von den Behörden gewonnen und die Ausstandsgefahr vermindert werden. „Eine derartige Orga- nisation der Behörden bält der Verfasser für weit zweckmäßiger als die A von Schiedsgerihten und Einigungsämtern, deren - Nußen für Beseitigung der Ausstandögefahr er als höchst zweifelhaft erachtet. Von! allen Ländern, welhe augenblicklih von Arbéiteraus\tänden heimgesucht werden, erscheint dem Verfasser gerade Deutschland beziehungéweise Preußen als dasjenige Land, welches am chesten in der dage sein würde, mit einer derartigen, aus dem Leben gegriffenen Neuorganisation der technischen Behörden eie tete weil es ein Beamtenpersonal besißt,“ welches sowohl: für die Technik als auch für die Verwaltung gleich zweckmäßig vorgebildet ist, bei welchem es nur darauf ankommen würde, dasselbe an“ richtiger Stelle in rihtiger Weise zu verwerthen.*
liefert die
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung. :
Die „Rhein -Westf., Ztg.“ bringt einen ausführlicheren Bericht über die allgemeine Bergarbeiterversammlung, welche am leßten Sonntag in_Schnappbach .(in der Pfalz. nahe der preußischen Grenze bei Sulzbach gelegen) stattfand und, wie telegraphish bereits gemeldet wurde, den Beschluß faßte, daß die Arbeit auf denjenigen Gruben, auf welchen sie eingestellt war. wieder aufgenommen und abgewartet werden foll, welchen Bescheid die Bergleute auf ihre Immediat- eingabe an Se. Majestät den Kaiser erhalten werden. Als äußerste Frist des Zuwartens, ob ihren Forderungen in dem gewünschten Um- fang entsprochen wird, würde der 1. Februar n. J. angenommen. Der Vorschlag eines der Redner, die sämmtli ch zum Wiederanfahren riethen, nochmals eine Deputation an die Bergwerkédirektion zu entsenden, fand nicht die Dn der Verfammluna. Was die Arbeiter jeßt, rachèem ihnen die bekannten Zugeständnisse g-emacht find, noch wünschen, ist die Gewährung eines auskömmlicen Lohnes, als welher ein Mindestshichtlohn von 3 4 50 S resp. 3 M 30 s, Wide Mobi n De ce. D egSi. S Ztg.* meint, daß der Besbluß der Schnappbacher Ver'ammlung niht ein zufälliger, sondern ein wohlvorbereiteter gewesen ift. Der Beschluß, wieder zu arbeiten, decke mit dem der westfälishen Bergarbeiter, ebenso wie mit dem ferneren, dort wie hier bis 1. Februar einen Waffenstillfiand eintreten zu lassen, um abzuwarten, ob \ die Zugeständnisse in aller Form auf- recht erhalten und durchgeführt werden. Belegt werde die Richtigkeit diejer Abmachungen dur eine Nachricht aus Shwalba h, woselbft neulich ebenfalls eine Versammlung war, die den gleihen Beschluß wie oben faßte. In Schnappbah waren_es gerade die bekannten Führer der Bergleute, die troß mehrfahcr Opposition darauf drangen, baß die Arbeit jeßt wieder ausgenommen werde. Man kann daraus folgern, daß in der Shwalbacer Versammlung dieselbe Parole maß- gebend war und daß eine Art sclidari]sher Verbindung mit den west- fälishen Grubenarbeitern besteht. i /
Die Ausstandsbewegung in dem Koblengebiet von Charleroi ist noch fortdauernd im Zunehmen begriffen. Am Dienfiag meldete „W. T. B,“ noch, daß man einen allgemeinen Strike befürchte; die Bewegung habe sich mit großer Schnelligkeit verbreitet und in den Hauptgruben des Gebiets zeige sich ein auffallend festes Zusammenbalten der Wergleute; allenthalben mache fich Koblenmangel bemerkbar. Im Einzelnen wurde ferner beriwtet: Der Strike in den Kohlenwerken von Mambourg, Sacré Madame, Pays de Lièòge und den Vereinigten Gruben dauert fort und hat sich auf die beiden Kohlenbecken von Monceau und Fontaine ausgedehnt. In Amercoeur und Rochelle ist die Arbeit theilweise, in Boubier und Ormont vollständig wicder aufgenommen. Die Zahl der Strikenden beträgt gegen 6700. Die Strikenden verlangen 15 bis 20/6 Lohn- erhöhung. — Nach den leßten, von gestern datirten Nachrichten ift die Zahl der Strikenden bereits aaf 10400 angewachsen. Die Ruhe wurde bisher nit gestört.
Kunft und Wissenschaft.
Der Sonnenfinsterniß-Aus\{uß der Königlichen astro- nomischen Gesellschaft in London empfing, wie die „A, C.“ berichtet, am 23. Dezember ein Telegramm, welches meldet, daß in Loanda, cinem der zwei Orte, wohin britishe Beobachter gesandt wurden, die Beobachtungen in Folge \chlechter Witterung resultatlos blieben.
Sanitäts-, Veterinär- und Quarantänewesen.
Scchweden. ; f Auf dem Hofe Benarp im Kirchspiel Mörarp der s{chwedischen Provinz Malmöhus ift der Milzbrand ausgebrochen. Auf dem Hofe Fladje in der s{wedischen Provinz Halland ist der Milzbrand
erlosMen. : Süd-Amerika.
Durch Verfügung der paraguayischen Regierung vom 29. Ok- tober 1889 sind die Häfen der Republik fürdie Provenienzen der brasilianischen Provinz Matto Grofso als geslossen erklärt worden. Ferner sind durch Verordnung der argentinishen Regierung vom 1, November 1889 der Hafen von Corumkbá füc vom gelben Fieber verseucht und die übrigen Häfen der genannten Provinz für derselben Krankheit verdächtig erklärt.
Handel nud Gewerbe.
Nach einer Bekanntmahung der Madrider Stadt- verwaltung wird der Zinsschein Nr. 20 der Carpetas Nr. 2716 bis 2748 der 1868er Anleihe jeßt eingelöst. Y
— Die „Saarbr. Ztg.“ wird, einer,Meldung der „Rb. Westf. Ztg “ zufolge, von der Königlihen Bergwerks-Direktion ersucht, den von der „Saar- und Bl.-Ztg " referirten Wortlaut des Direktions-Rundschreibens vom 16. Dezember 1889, na& welcem die Direktion allen Großkonsumenten erklärt bätte, „daß in Folge des be- stehenden partiellen Strike eine völlige Ausfuhrsperre für Kohlen beschlossen sei und es schon in diesem Monate unmögli wäre, die vertragsmäßig feststebenden Kohleulieferungen auszuführer, dahin zu berihtigen, daß die Direktion an ihre sämmtlihen Abnehmer folgendes Rundschreiben abgesandt hat: : i
eWir bedauern sehr, Shnen mittheilen zu müssen, daß cin großer Theil unserer Gruben von einem erneuten Arbeiter-Aus stande betroffen worden ist. Da Arbeitseinstellungen die Gruben von der Verpflich- tung zur vollständigen Lieferung entbinden, so können wir sichere Zufuhren für die nächste Zukunft niht in Ausficht steilen.“ s
_ Manqheste r, 24. Dezember. (W. T. B.) 1èr Water Taylgr ?è, 39x Water Taylor 94, 20r Water Leigh 8%, 30r Water Clayton 9, _ 22r Mock Brooke 9, 40r Mayoll 94, 40ôr Medio Wilkinfon 19, 32r Warpcops Lees 8#, 36r Warpcops Rowland 9k. 40r Double Weston ‘10, b0r Double courante Qualität 13F, 32* 116 yds 16 K 16 grey Printers aus 32r/46r 182. Fest.
Submissionen im Auslande. :
I. Belgien.
1) 17. Januar 1890. Provinzial-Regierung zu Lüttich : Verbesse- rungsarbeiten an der fanalisirten Maas bei den Beez-Inseln und stromauf derselben. i j
Anslhlag: 450 719 Fr. Sicherheit : 22500 Fr.
Anträge mittels eingeschriebener Briefe bis zum 13. Januar.
2) _27. Januar. Rathhaus zu Tournay, Konstruktion zweier Brück-n, die cine über die St#elde von der Stadt Tournay stromab, die andere über den Scheldearm, „La Petite Rivière“ genannt.
Anschlag: 122 927 Fr. :
dd M As Italien. 8. Januar , Mittags. / 1) Dariorial-Direktion desMilitär-Kommissariats des VIII1.Armee- orps zu Flörenz, A s B L S oriaL-Direktion des Militär-Kommifssariats des R. Armee- orps zu Neapel : / E ore Acferunzek von verschiedenfarbigén Tuchstoffea zu Uni- formen, von bron;efarbigem Flanell zu Hemden, von ashgrauem Baumwollengewebe zu Unterfutter und von anderen Beéklei- dungëstoffen. ante i
Lieferung der genannten Stoffe bis spätestens den 1, Juli 1890. — Nákheres in italienisher Sprache beim „Reichs-Anzeiger“.
III. Niederlande: i:
1) 30, Dezember 1889. Het bestuur der landbouw - vereeni-- ging zu Wolfertsdyk (Provinz Zeeland) bei C. Koert:
Lieferung von:
18 200 kg Superphosphat,
4 100 kg Chilifalpeter,
„o 0 P E P.