1889 / 310 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 30 Dec 1889 18:00:01 GMT) scan diff

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Gastspiel eröffnen. Es befinden \ich die Hauptrollen in den Händen der bewährten Darsteller Hrrn. Neuert, Hofpauer, Ernst, sowie der Damen Sw{örhen, Jenke, Kolberg 2c: Billets zur Première sind vom 30. Dezember an ohne Aufgeld an der Kasse des BVelle- Alliance-

Theaters zu haben. Sing-Akademie.

_ Hr. Prof. Julius Stockhausen, der bedeutendste unter den jeßigen deutshen Gesangskünstlern erschien nah längerer Abwesenheit von Berlin am Sonnabend vor dem hiesigen Publikum und ließ im Vortrag mehrerer Arien und Lieder von Wagner, Brahms, Buonon- cini, Mozart und Schubert erkennen, wie durch kunstgemäße Behand- lung und Schonung die Stimme lange Zeit hindur in unveränderter Klangschönheit erhalten werden kann. Hat auh die früberc Kraft ctwas nachgelassen, so haben doch der edle Klang, die Weich- heit und Biegsamkeit der Stimme, die in allen Schatti- rung8graden bis ins lLeiseste Piano hinein leiht und natürlich anspricht, dieselbe Anziehungskraft behalten, Hier:u kommt, daß das Vermeiden des Tremolirens und des Kraftaufwandes

At: Die an Eu gefcictvrWeiinstler=45 - qerüUn Me Wief ergreifende Vortraasweise war von so bezaubernder Wirkung, daß die Zuhörer oft zu stürmischen Beifallsbezeugungen hingecissen wurden. Eine ganz. besondere Geschicklichkeit in der Ausführung von Trillern und von schnellen verzierenden Tongruppen ließ der Sänger im Vor- trag der Atie „Per la gloria“ von Buononcini (einem Zeitgenossen Bach's) erkennen In dieser Arie sowohl als in drei Liedern von Schubert : „Eifersucht und Stolz“, „Die liebe Farbe“ und, Die böse Farbe“ gipfelten die künstlerischen Leistungen des Concertgebers. Einen sehr erfreulihen Beweis von seiner unübertreffliben Lehrmethode boten uns außerdem die Gefanasvorträge der Altistin (nicht Sopranistin, wie irrthümlih angegeben war) Fr. Lillian Sanderson, einer Amerikanerin, die hier zum ersten Mal concertirend, mit ungewöhn- lidem Talente begabt, zugleich die Vorzüge der Methode ihres Meisters in glänzendstem Lichte erschcinen ließ. Ihre graziöse, innige Ausdruccksweise brachte sie in Lietern von Shumann und Brahms fowie in zwei Duetten des Letteren vortreflich zur Geltung. Das humoristishe Lied „Die Kartenlegerin“ von Schumann trug die Künstlerin in so entzückender gesangli@er und mimischer Lebendigkeit vor, d:ß sie es auf allgemeinen Wunsh wiederholte. Eine ent- schiedene Begabung, einst als Darfstellerin in der komischen Oper wirken zu fönnen, \cheint {on jeßt sh deuilih zu zeigen. Der junge Pianist Hr. Borwick aus Amerika, unter Leitung der Fr. Clara Schumann in Frankfurt ausgebildet, der zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum erschien, unterstüßte das Concert dur den Vortrag einiger Klavierstücke von Ba, Beethoven, Liszt und Rubinstein und erfreute durch musterhaft geshulte Technik und verständige Ausdrucksweise. Der klangvelle Bechstein’ [he Flügel kam dem Spieler dabei sehr zu Statten. Das zahlreich erschienene Publikum nahm sämmtlihe Vorträge des Concerts mit lebhaftem Beifall auf und ehrte den Concertgeber zum Sþluß noch besonders durch mehrmalige Hervorrufe. Philkbarmonie.

Auf dem morgen in der Philharmonie stattfindenden Broßen Sylvester-Maskenball wird die Lallmusik abwechselnd von einer Militär-Kapelle und einem Streidworchester ausgeführt werden. Nach der Pause findet eine große Kostüm-Polonaise statt. Auch in diescm Jahre ist für diesen Abend vom Frackzwang Abstand genommen.

Manuigfaltiges.

im Gebrauche der höheren Tône die erwähnten Vorzüge sehr be- +

* das ven der aus Thee- und Moosrosen bestehend, lorbeers, seinen Plaß gefunden.

später den Prof. Gent in

aijers. Er zeigt in kunstrollem Arrangement

dien Pr die Deutschen in Luxemburg und von Metall- und Porzellanblumen von Otto Sthhlee zu Biberach in

Epheu und Begonienblätter. blätter fächetartig angeordnet, wel

kfünstlihe Wiedergabe der Kinder

eübter Hand gearbeiteter großer

bouquet aus Rosen, fandten „Potsdamer Jungfrauen“

Quarantäne gestellt wurde. nach Weften weiter. Aus Madri 28. d. M.: Die tägliche Sterbeziffer Influenza verdreifacht. diejer Epidemie erkrankt, unterm 28,: 344: weilen keine Abnahme der Grippe. wächst die Zahl der Kranken und häusern kann der Dienst nit mehr

Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich hatte vor ihrer Abreise noch Veranlassung genommen, dem Hohenzollern- Museum eine Anzahl Andenken an den Heimgang ihres hohen Gemahls zu überweisen um sie dem Gedächtnißzzimmer Kaiser Friedrichs in diesem Museum einzuverleiben. Es sind dies, wie die „N. A. Ztg.“ schreibt, die kostbaren Kränze und Erinnerungs- zeichen, welhe bisher im Neuen Palais bei Potsdam aufbewahrt

Danzig, 30. Dezember. (W.

dem Postament der von C. S@Huler 1878 ausgeführten Marmorbüfte, welche die Züge des Kaisers Friedrih ia seiner Vollkraft zeigt, hät Königin von England gewidmete kostbare Porzellankreuz,

zweig, der untethälb des Kreuzes angebrät ist, knüpfen sich näch der daran befestigten Karte Erirnerungen glückliher Tage. ist von dem: Maler-Prof.-W.-Genyß in -Nazareth : in Gegenwart des

damaligen Kronprinzen abgeschnitten , worden. einem Atelier besuhte, wurde er dur

den Anblick dieses ‘almenzweiges hocher¡reut, und er \prah es aus, daß unvergeßlide Erinnerungen dadur in ibm erweckt worden seien. De: E legte nun- denselben Zweig auf den Sarg des geliebten

ie dem Gedächtnißzimmer Kaiser Wilhelms I., fo haben au hier die Deutschen in Paris „Ihrem Kaiser Friedrich“ einen fast zwei Meter im Durchmesser betragenden Kranz von Porzellanblumen gewidmet.

und S gans aus ae rol E R De Mailer SRedrid, rein e | d die Deutschen in Paris.“ Zwei ähnlibe Kränze aus Porzellanblumen, | vier, für Archivzwecke onders “wichtigen_ Briefen, an itten-N Serf® ttlften sar word M. S S S S L Up Gie

Württemberg. frisch çrüner Magnolienblätter ruhen aufgeblühte Rosen, Veilchen, Flieder, Reseda und Vergißmeinnicht, Innerhalb des Kranzes sind 5 Palmen- che unten von einem Strauy Ver- ome zusammengehalten werden. ränzen ift: die Nachahmung natürlicher Blumen und Blätter in einer Vorzüglichkeit gelungen, daß man erst in allernächster Nähe die

Metall gefertigte Kränze sind ferner vorhanden: Ein mit kunst-

Sichenblättern. derselbe trägt auf seinem unteren Spruchband in ver- goldeten Buchstaben die Widmung: Circólo Della Caccia di Roma.“ Die Deuts&en in Turin bekundeten ihre Theilnahme dur Ueberseabung eines mehrere Centner {weren Bronzekranzes, modellirt von S. Argenti, und Albert Gossen in Berlin widmete ein küunstvol aus Schmiedecisen angefertiates Blumen- Kamelien und Veilcen.

Kaiser einen silbernen Lorbeerkranz auf braunem Sammetkissen.

Ueber die Influenza liegen heute folgende Mittheilungen vor: Aus Gibraltar meldet die „A. C.“ unterm 26. d. M., daß die amerikanische Kriegs\chaluppe , Enterprise“ daselbst von Villefranche mit mehreren Fällen Influenza an Bord ankam und folalich in Am nämlichen Tage fuhr das Fahrzeug

In Barcelona sind 39000 Personen an Aus Paris meldct die „Köln. Ztg.“ Die Zahl der Todesfälle betrug vorgestern 393, heute obschon falte Witterung eingetreten if, bemerkt man einst-

mußte das Theater ge\{lofsen werden.

Gewehrs chaftfabrik niedergebrannt.

untermisht mit Blüthen des Stein- An den großen welken Palmen-

Der Zweig

Als der Kronprinz

die wundervollsten Rosen, Veilchen

itltchèn Fen ae der Kriegerverein in Mey. Ein gefertigter großer Kranz stammt

Auf einem Grunde

untermischt mit Grâäsern,

Bei den hier g?nannten

Flora’s erkennt. Aus Eisen und zu geben.

Bronzekranz aus Lorbeer- und

„A. S. M. Frederico III. 11

Als lezten Gruß

ihrem dahingeschiedenen geliebten | zu modelliren.

tales Standbild.

d bericktet ,W. T. B.“ unterm von Madrid hat si in Folge der

wohl vertrauter Architekt ausfindig gemaht werden. über die Restauration follen dann zur Begutachtung einer Kommission von Sachverständigen vorgelegt werden.

rankfurt a. M. Ueber einen hierselbft gemachten

reibt die „D. Verk.-Zta.*“ : Es-hand-:lt fich um nichts - ger

als um einen Beutel mit etwa 175 Briefen aus den Iabren 1584 und 1585, Frankfurt a. M. aus den früheren Ges

rihtsgebäude entdeckt und zunächst an die ] preußishen Staatsarchive abgeliefert worden sind. Diese Briefscha zumeist noch gut -erhalten . und verschlossen, sind italienischen \sprungs und zum Theil néhmlich in Köln —, zum Theil für Personen in den Niederlanden bestimmt gewesen. Nachdem die Archivverwaltung ih bereit erklärt hatte, von diesen werthvollen Dokumenten aus dem 16. Jahrbundert diejenigen Briefschaften zur Verfügung zu stellen, welche nah Orten in den Niederlanden und Belgien bestimmt waren, ist es den Bemüh Postverwaltung gelungen, auch die übrigen, für ihre Sammlungen nicht minder wichtigen Sendungen an Empfänger in Deutschländ zu erlangen, indem durch Allerhöchste Entschließung die Uecerweisung des Gesammtfundes an das Post-Museum, mit

e des Amtsgerihts Il in t8räumen in das neue Ge, Verwaltung der Foaiglih

en,

für Empfänger in Deutschland 2E

welche bei dem U:nz

der

Ausnahme - y-n

Florenz, 30. Dezember. (W. T. B.) Im Theater „Rd Umberto* brach gestern Abend vor der Vorstellung Feuer-aus, welches das Gebäude vollständig zerstörte. die ganze Naht. In Ausftrömung von Gas Feuers zu suchen sein.

Die Feuersbrunft dauerte

oll die Ursache des

Genf. Nachdem die waadtländische Gesellschaft z r Restauration des von Lord Byron besungenen Schlosses Chillon am See genügende Mittel angesammelt zu haben glaubt, gedenkt sie, wie wir der „A. Schw. Ztg.* entnehmen, an den A usbau des Schlosses Zunächst soll ein mit mittelalterlihen militärischen Bauten

Genfer

Seine Pläne

Luzern. Das „Urner Wochenblatt“ meldet, daß eine große Zahl s{chweizerischer Bildhauer, darunter berühmte Namen wie Kißling, Lanz U. ginnende \chweizerischeKunstausstellungTellsstandbilder

s. w, an der Arbeit sind, für die im Mai be-

Bereits sind mindestens ein Dußend Bildhauer

in Altorf gewesen, um die verschiedenen Plätze zu besibtigen, welche sih für die Aufstellung des Denkmals eignen. Uebereinstimmend geht die Meinung dahin, der Rathhausplag passe allein für ein monumen-

Modelle zu eiñem solchen dürften an der Aus-

stellung zweifellos in reiher Auswahl sich einfinden.

_New- York, Mississippi, ist ein Speicher mit 6000 Ballen Baumwolle abgebrannt. Der Verlust wird auf 359 000 Dollars geschäßt.

29, Dezember. (W. T. B.) In Yazoo - City,

In allen Verwaltungszweigen Fehlenden; in mehreren Kranken- durchgeführt werden. In Lyon

T. B.) Heute früh ist die biesige

München, 30. Dezember. nahme an der Majestät des Kaisers anläßlih des Neujahrsfestes begeben sich die bayerishen Corps-Commandeure Prinz Leopold und General von Orff morgen früh nah Berlin.

Nach Shluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

(W. T. B.) ur eil- persönlichen Bal dw g A

Kiel, 28, Dezember. (Kiel. Ztg) Die Polizeibehörden sind angewiesen, dem Erscheinen von Neujahrswünschen an- stôößigen Inhalts streng entgegenzutreten. Die Geschäfts- treibenden sind dahêr \{chon gewarnt worden, daß folhe Neujahrs- wünsche sofort beschlagnahmt werden sollen und ihre Verbreitung

uk: Leopold wird von Berlin aus direkt nah Oesterrei reisen. j Zanzibar, 30. Dezember. (R. B.) Der französische Avijo „Bouvet“ hat an der Südküste von Zanzibar Schiffbruch erlitten. Ein englischer Kreuzer begiebt ih

wurden.

Von diesen leßten Zeichen der Liebe und Verehrung für den dahingeschiedenen Königlichen Dulder seien folgende erwähnt. An

außerdem strafbar ift.

alsbald zur Hülfeleistung dorthin.

E E

P etterbertht vom 30. Dezembze., Vorgens 8 Ubr.

Stationen. Wind.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres}p red. in Millirn.

768 769 765 767 763 745 759 767

Mullaghmore Aberdeen . Christiansund Kopenhagen . Stodcholm . aparanda . t Petersburg Mosfau .

Cork, Queens-

town Cherbourg . Helder. . S, Hamburg Swinemünde Neufahrwafser Memel .

Brn E ünster. .. | Karlsruhe . . Wiesbaden München .. | 771 Chemnig .. | 773 Berlin .…. | 771 Wien .….. | 774 Breélau... | 772 Jle d’Aix 772 Nizza 767 | Triest 772 still/bedeckt

1) Nachts Glatteis und Schnee. 2) Nebel. Vebersiht der Witterung.

Eine Depression unter 745 mm liegt über Lapp- land, während in fast gan; Mittel-Guropa dec Luft- druck 770 mm übersteigt. Auf der Nordhälfte Central-Europas sind {wache südlitze bis westliche Winde vorherrschend geworden, unter deren Einfluß die Temperatur erheblich gestiegen ist, an der deutshen Nordsee und im äußersten Nordosten über den Gefrierpunkt. Das Wetter ist in Deutschland trübe, jedo ohne nennenswerthe Niederschläge. Jn Unoarn hber1\{cht strenge Kälte, Hermanstadt meldet minus 20 Grad.

1balb bed. | 6wolkig |

1/Nebel L 2'halb bed. | —7 2 heiter | —6 3/bedet | —3 1wolfenlos |—12

| l owoltg | 9 3|Regen | lwollfg | 1/Dunst 2'Nebel!) 3|bedeckt 2/Dunst 3\bedeckt 1|bedeckt 1/bedeckt 1'beveckt 1/bedeckt 2 Nebel 1/bedeckt12) 2 bedeckt 1/bedeckt 3 /bedeckt 3/ Dunst 4 Regen

770 771 761 768 769 769 768 766 772 771 771 772

SSW SSW SO SW ONO OND

Deutsche Seewarte.

FTheater - Zinzeigen,. Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- haus. 274 Vorstellung. Das schlecht bewachte Mädchen. Pantomimish-komishes Ballet in 2 Auf-

zügen und 4 Bildern nah d’Auberval von Paul Taglioni. Musik von P. Hertel. Vorher: Gute

Nacht, Herr Pantalon! Komische Oper in 1 Att von Albert Grisar. Text nach dem Fran;sösischen des Locroy und de Mervan von I. C. Grünbaum. Dirigent : Kapellmeister Wegener. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 291 Vorstellung. Neu einstudirt Turaudot , Prinzessin von China. Tragi- komishes Märchen in 5 Aufzügen nah Gozzi von Swiller. In Scene geseßt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Anfang 7 Uhr. 5

Mittwo%: Opernhaus. 1. Vorstellung. häuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Große romantis®e Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr. |

Schauspielhaus. 1. Vorstellung. Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Stiller. An- fang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Dienstag: Zum 1. Male: Krieg im Frieden. Lustspiel in 5 Aufzügen von G. v. Moser und Fr. v. Schönthan.

Mittwoch: Krieg im Frieden.

Donnerstag: Faust x. Theil.

Die näbste Aufführung von Fausft's findet am Sonnabend, den 4. Januar, statt.

Berliner Theater. Dienstag: Zum 1. Male Dame Kobold.

Mittwoch: Hamlet.

Donnerstag : Dame Kobold.

Tessing - Theater. Dienstag: Zum 1. Male:

Der Jourfix. Lustspiel in 4 Akten von Hugo Lubliner.

Mittwoh: Der Jourfix. L

Donnerstag: Die Ehre. Sgwauspiel in 4 Akten von Hermann Suderrrann,

Freitag: Die Ehre.

Wallner-Theater. Dienstag: Zum 10. Male : Seine Hanshälterin. Schwank in 3 Akten von ._ Bisson. Vorher: Zum 14. Male: Endlich. 1 ois in 1 Akti von Dr. O. Girndt. Anfang

r. Mittwoch u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Victoria-Theater. Dienstag: Stanley in Afffriïa. Zeitgemälde in 10 Bildern von Alex. Mosztorosli und Nich, Nathanson. Mußk von C. A. Naiva. Ballet von C. Severint. Anfang 6 Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Friedri - Wilhelmftädtishes Theater. Dienstag: Zum 24. M,: Prinzesfin Pirouette. Komische Operette in 3 Akten von M. Ordonneau und E. Andrée. Deutsch von R. Genée. Musik von R. Planquette. Jn Scene geseßt von Julius rische. Dirigent: Kapellmeister Federmann.

nfang 7 Uhr. Mittwoch : Prinzesfin Pirouette.:!

Tod

Taun- |

Refidenz=-Theater. Direktion : Sigraund Lauten- burg. Dienstag: Zum leßten Male: Schwieger- mama. (Belle - maman.) Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou und Raimund Des- landcs, Deuts von Erni Schubert. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Die arme Löwin. Schauspiel in 5 Akten von Emil Augier. Deutsch von Paul Lindau.

Kroll's Theater. Dienstag: Geschlossen. Mittwoch und folg. Tage: Der Königsgardist. Operette von Arthur Sullivan.

Belle-Alliance-Theater. Dienstag: Ge-

\{lefsen.

Mittwoh: 1. Gastspiel der „Münchener“. Zum 1. Male: Der Fleck auf der Ehr’. Volksstück mit Gefang in 3 Akten von L. Anzengruber. Musik von Carl Roth und Carl Czerny. Anfang 7F Uhr.

Central-Theater. Direktion: Emil Thomas.

Dienstag: Mit vollständig neuer Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten, zum 10. Male: Berolina. Posse mit Gesang in 4 Akten von Jean Kren. Mußk von G. Steffens. In Scene geseßt vom Direktor Emil Thomas. Anf. 7F Uhr.

Mittwoch: BVerolina.

Adolph’ Ernfst-Theater. Dresdenerstraße 72.

Dienstag: Zum 131. Male: Flotte Weiber. Gesangsposse in 4 Akten vou Leon Treptow. Couplets von Gut. Görz. Mußik von Franz Roth. Anfang 7} Uhr E

Mittwoch+ Dieselbe Vorstellung.

Urania, Invalidenstraße 57/82, geöffnet von

12—-11 Uhr. --— Dienstag: Von 1—3 und 6—8è Uhr : Der nene Phonograph. Um 7} Uhr: Die Ge- schichte der Urwelt.

Circus Renz, Kar!itraße. Dienstag, Abends

74 Uhr: -Bachus und Gambrinus, oder der Sieg des Champagners. Große kfomishe Pantomime mit Tänzen und internationalen Charakterbildern, arran- girt und in Scene gesezt vom Direktor E. Renz. Großes gymnest. Potpourri, ausgeführt von der berühmten Künstlerfamilie Briatore. Jeu de la Rose von Frl. Clotilde Hagec- und Miß Lilie. -- Auftreten der Schulreiterin Frl. Mary. Auftreten der vorzügl. Reitkünfilerinnen und Reit- künstler. Jfagar (Blumenpferd), vorgeführt von Hrn. Oëécar Renz,

Mittwoch (Neujahrsfest): 2 große Vorstellungen, 4 Uhr Nahm. (1 Kind frei): Leben und Treiben auf dem Eise. Großes Ausstattungs\tück. Abends 7é¿ Uhr: Im dunklen Erdtheil.

Concert - Anzeigen.

Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilfe) Dienstag, 31. Dez. (Sylvester): Subscriptious-

Vall

Billets à 3 E im Bureau des Hauses.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Johanna Heldt mit Hrn. Kauf- mann Max Strehblow (Berlin), Frl. Klara Blume mit Hrn. Hans Wolter (Berlin). Frl. Gertrud Müller mit Hrn. Rechtêanwalt Dr. Ecnft Springer (Tempelbof). Frl. Johanna Teschner mit Hrn. Thierarzt G. Gutzeit (Bromberg).

Frl. Agnes Weydanz mit Hrn. Pharmazeuten arl Siemon (Weferlingen—Kas}sel). Frl. Gertrid Siebel mit Hrn. Ger.-Assessor Ernst Schulte (Kirchen a./Sieg —Maadeburg). Frl. Margarethe Schmidt mit Hrn. Redacteur Wilh. Grupye (Mohrungen—Limburg). Frl. Marga- rethe Fieber mit. Hrn. Buchhändler Karl Haug (Neisse), Frl. Margarèthe v. Hake mit Hrn. Reg -Affessor Hermann v. Gehring (Kl.-Machnow). Frl. Marianne Luedcr mit Hrn. Reg.-Refe- rendar Friß Scheck (Königsberg i. Pr.).

Geboren: Ein Sohn: Beissel v. Gymnich (Berlin). Hrn. Kammwer- herrn v. ‘Alvensleben (Redekin). Hrn. Gustav Ludewig (Brilon). Hrn. W. Stegmann (Magdeburg). Hrn. Rittergutsbesißer L. Fuhr- mann (Rittergut Waldow, Kreis Luckau). Eine Tochter: Hrn. Paul Weckwerth (Berlin). Hrn Rechtsanwalt Graul (Berlin). Hrn. Maurermeister F. Döhler (Berlin). Hrn. Dr. Richard Pape (Magdeburg). Hrn. H. Alten (Bad Kreuznab). Hrn, Landrath Zwicker (Meseriß). Hrn. Rittmeister a. D. Hermann v. Jagow (Potédam).

Gestorben: Hr. General z. D. Helmuth von Gordon (Dresden). Hr. August v. Ising (Haus Vogelsang bei Wesel). Frau Landräthin Gräfin

elene v Nen geb. v. Szerdahelyi Petersdorf), Frau verw. Rechnungsräthin G. HVohn, geb. Raßmann (Tiegenhof). Hr. Ober- Amtsrichter Dallinger (Ellwangen). Hr. Dr. phil. J. H. Hansen (Boelshubye). Hr. Rentier Heinr. Wilh. Kablenberg (Halle a. S.). Hr. Julius Kürwiy (Verlin) Hr. Steindruckerei- besißer Friedr. Münch (Berlin). Frau Gym- nasialleßrer Dr. Niver (Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

Hrn. Pr.-Lieut. Grafen

4p

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

„12 310.

Berlin, Montag, den 30. Dezember

E T

_ Statiftik und Volkswirthschaft.

i Zur Frbeiterbewegung.

and hier, in Berlin eine ösffentli®e Ver -

sammlung von Shuhmacergeseilen ftatt in welcher der ¿S ne S aae uts Jigliion H A Annahme gelangte, die

n erein zur Wahrun r Interessen de r: dondmetsbtti bige M6 ME7 A P ce

gebung zu Gunsten desselben am 1. Mai 1890 auëspriht Die Frage der Lohnbewegung im näthsten Frübjahr blieb noch eine offene; es sollen zur endgültigen Besprehung vorber in allen Stadttheilen Versamm-

lungen abgehalten werden. j;

„Magdb. Ztg." meldet, eine

In Erfurt nahm, wie die Ee ammlung nach einer Besprehung der dortigen Lobnverhältniste eine Resolution an, nach welcher vom 1. Mai 1890 ab ein Mindefisay von 45 »Z für die Stunde und von 55 für Ueberstunden verlangt werden sol. Es wurde eine Lokalkommission gewählt und dieselbe mit der Einleitung von Verhandlungen mit den Arbeitgebern betraut. Am Séflusse ereignete sih noch folgender Zwischenfall. Ein Maurer warnte die Kollegen vor den umstürz- leriscen Bestrebungen, die nihts Gutes brächten. Er, Redner, sei ein Verehrer des Kaisers, auf den er stets große Stücke gehalten. Diefe einfahe Huldigung bekräftigte der Wackere dur ein drei- maliges Hoch auf den Herrscher, in welches sämmtliche Anwesende, hingerissen von der schlichten Beredtsamkeit ihres Kollegen, begeistert einstimmten. i

In Essen fand am 26. Dezember eine siark besuchte Arbeiter- Versammlung statt, welche der „Köln. Volksztg.“ zufolge vor- wiegend aus Sozialdemokraten bestand. Die Auéführungen der Haupt- redner gipfelten in der Forderung ciner eigenen Vertretung der Arbeiter im Reichstage. Hrn. Stößel, dem Vertreter des Kreises Essen im Reichstage, wurde zum Vorwurf gema(t, daß er, als Arbeiter-Kandidat aufgestellt, später der Centrumspartei ih angeschlo}sen habe. …_ Aus dem Kohlenbezirk von Charleroi liegen neue thaft- sählihe Mittheilungen niht vor. Wir theilen nah dem „Hamb. C orr.“ folgende Schilderung über die Entwickelung des Ausstandes und die gegenwärtige Lage mit: Der Ausstand im Becken Charleroi nimmt mit jedem Tage einen wachsenden Umfang an und ist auf dem besten Wege, ein allgemeiner zu werden. Inzwisäen erreiht der Kohlen- mangel eine noch nit dagewesene Höhe. Kontrakte, Lieferungsfristen gelten nihts mehr; die Preise steigen ungemessen, und immer mehr Fabriken und industrielle Werke, unter ihnen auch die Zuckersiedereien, müssen ihren Betrieb einstellen oder wenigstens die Arbeit wesentli beshränken. Die Lage ist also ernst, werden doch \ch{ließlich alle Arbeiter in Mitleidenschaft gezogen. Die Bergleute haben in ihren an den Weihnachtstagen stattgehabten Versammlungen einstimmig be- schlofsen, an ihren Forderungen festzuhalten und bis aufs Aeußerste auszuhalten. Die neu gegründete Vereinigung der Bergleute Belgiens hat, um de: Ausstandsbewegung im Bedcken Charleroi sofort neue Unterstüßung ¿u geben, an allea Orten

\{lagen lassen: 1) es soll auf allen Kohlenzehen Belgiens fofort 9stündige Schichtdauer und 15prozentige Lohnerhöhung gefordert und kein Tagelohn unter 4,50 Fr. angenommen werden, 2) alle Kohlenzehen tollen den für ihre Arbeiter erforderlihen Hausbedarf an Kohlen unentgeltlih liefern. Zur Durchführung dieser Forderungen soll an jeder Kohlen- zee ein aus Bergleuten bestehendes Syndikat gebildet werden. Die Ausständigen Shavlansis es forte; awcten- und so haben sib hon 11 709 Bergleute, mebr als ein Drittel aller Bergleute des Becktens, der Strikebewegung angeschlossen. Es ist ficher, daß, Falls die Kohlenzehen niht nachGgeben, der Ausstand wachsen wird. Gleichzeitig berihtet der sozialistishe „Peuple“, das Organ des Generalraths der belgishen Arbeiterpartei, daß 1890 in Brüssel ein internationaler Kongreß der Bergleute stattfinden wird.

Wie. dem „Frkf. Journ.“ aus Brüssel gemeldet wird, be- {lossen Genter Sozialiïten auf Antrag des Sozialistenflhrers Anseele, die deutshen Sozialisten im Wakhlkampfe für die Reichstags- wahlen durch Geldsenduagen zu unterstüßen.

Nach Mittheilung des Statifiishen Amis der Stad: Berlin find bei den biefigen Standesämtern in der Woche vom 15, Dezember bis inkl. 21. Dezember cr. zur Anmeldung gekommen ; 2592 Cheschließungen, 951 Lebendgeborene, 38 Todtgeborene, 893 Sterbefälle.

Kunst und Wifsseuschaft.

Der Schriftsteller und Dichter Theodor Fontane begeht heute das Fest seines siebenzigîten Geburtstages.

Der Tondihter und -Musikschriftsteller Hofrath Carl Banck E ist, laut Meldung des „Dresd. Journ.“, am 28. Dezember gestorben.

In Düsseldorf starb am 28, Dezember, wie die „Weimar. Zta.“ mittheilt, im 78. Jahre Prof. Dr. E. Bendemann. der frühere Direktor der dortigen Kunstak2demie. Bendemann, geboren in Berlin, war ein Schüler Schadow's, Die National-Galerie besitzt von ihm das Kolossalgemälde „Die Wegführung der Juden in die babylonishe Gefangenschaft“. ;

In Wien hat sih ein Comité gebildet, das die Gründung einer Grillparzer-Gesellschaft erstrebt. Dieselbe soll, wie es in dem versandten Aufruf heißt, einen Mittelpunkt \{chaffen füc alle Be- ftrebungen, die darauf abzielen, die Werke Grillparzer's zu verbreiten, sie wissenshaftlich zu erforschen, durch die lebendige Rede, wie dur das gedruckte Wort für die Vertiefung ihrer Volksthümlichkeit ein- zutreten. Aus den Bedingungen für den Eintritt in die Gesellshaft sei Folgendes hervorgehoben: Stifter wikd, wer mindestens zwei- hundert, Mitglied auf Lebenszeit, wer mindestens sechzig, ordentliches Mitglied, wer jährlich mindestens drei Gulden erleaî. Alle Mit- glieder erhalten das beabsihtigte Jahrbuh der Gesellshaft unent- geltlih. Anmeldungen sind an den Striftführer Dr. Emil Reih, Wien 11, Czerninggasse 7, zu rihten. Die erste Jahresversammlung

findet am 15. Januar 1890 in Wien statt.

Ce

1889,

Handel und Gewerbe.

Berlin, 28. Dezember. (Wochenbericht für Stärke, Stärke- fabrifate und Hülsenfrüchte von Mar Sabersky.) Ia. Kar- toffelmehl 167—17} , Ia. Kartoffelstärke 166—17} Æ, La. Kar-

toffelmehl und Stärke 1453—15} Æ, feudte Kartoffelstärke loco

7 Apathie Sra Bie h rf a. Oder 7,30 M, gelber S

ruvéS ip a!

Syrup 173è—-18 Æ, Capillair- Erport 192—203 #, Capillair Syrup 183—192 4, Kartoffel- zuckder Capillair 183—19} Æ, do. gelber 173—184 46, Rum-Couleur 34—36 #, Bier - Couleur 34—36 Æ, Dertrin, gelb und weiß, Ia. 263—27} M. do. sekunda 233—24;7 #4, Weizen- stärke (fleinft.) 36—37 4, Weizenitärke (großstück.) 39{—4014 M, Hallesche und S(lesische 393—402 4, SHabe-Stärke 31—32 4, Mais- Stärke 30—31 Æ, Reisstärke (Strahlen) 45#3—47 Æ, do. (Stüten) 43 —44 F, Victoria-Erbsen 183—22 #, Kocherbsen18—22,4, grüne Erbsen 18—22 Æ, Futtererbsen 153—164 M, Leinsaat 22—24 M, Linsen, große 38—48 MÆ, do. mittel 28—38 Æ, do. kleine 20—28 M, gelber Senf 20—26 #, Kümmel 42—46 4, Mais loco 133—14 4, Buch- weizen 14—15 4, inländishe weiße Bohnen 19—22 #, breite Slachbohnen 23—26 M, ungarische Bohnen 19—21 #, galiziscze und russishe Bohnen 17—19 #, Hanfkörner 15—16 Æ, Leinkuchen 15—163 Æ, Weizenshale 103—11 4, Roggenöleie 103—11 #4, Raps- fuchen 16—165 #, Mohn, weißer 46—52 Æ, do. blauer 44—50 M, Hirse, weiße 20—23 Æ Alles per 100 kg ab Bahn bei ‘Partien von mindestens 10 000 kg.

Wien, 28. Dezember. (W. T. B.) Ausweis der österreihis\ch- ungarishen Staatsbahn in der Woche vom 17. Dezember bis 23. Dezember : 835 816 Fl., Mindereinnahme 35 429 Fl.

Belgrad, 29. Dezember. (W. T. B.) Zwischen der Regierung und den Vertretern der Anglo- Oesterreichishen Bank iît gestern ein Uebereinkommen hinsihtlich des Salzmonopols zu Stande gekommen, Darnach erbält die Letztere insgesammt 5 740 000 Francs und verzichtet auf die 14 Millionen Francs., die sie als Ent- schädigung beanspruht hatte. Das Abkommen bedarf noch der Ge- nehmigung durch die Skupschtina.

_ London, 28, Dezember. (W. T. B.) An der Küite 1 Weiz-n- ladung angeboten.

London, 30, Dezember. (W. T. B) Die Bank von England hat heute den Diskont auf 69% erhöht.

Glasgow, 28. Dezember. (W. T. B.) Die Vorräthe ven

Roheisen in den Stores belaufen \ich auf 938382 Tons gegen 1 031 468 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 87 gegen 78 im vorigen Jahre. __ New-York, 28. Dezember. (W. T. B) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 8 334 332 Doil., davon für Stoffe 3098231 Doll, der Werth der Einfuhr in der Vorwoce betrug 9 294 293 Doll., davon für Stoffe 2283 410 Doll.

der vier belgischen Kohlenbecken die Arbeiterforderungen öffentli an-

. Steckbriefe und UntersuGungs-Sachen.

rkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

rir G0 US pur

Î B C QuIge, Uge, Vorladungen u. dergl. . Be 2

. Verloofung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.

Deffent

icher Auzeiger.

5, Kommandit-Gesellshasten auf Aktien u. Aktien-Gesells@.

6. Berufs-Genofsen\chaften.

7. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften. 8. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. 9, Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Stebriefe und Untersuchungs - Sachen.

[55158] À 2

In der Strafsache gegen Franz Philipp Wehner von Thaiden, wegen Verleßung der Wehrpflicht, ist dur Beschluß Königlichen Landgerichts, Strafkammer in Hanau, vom 11. d. M. auf Grund des §. 480 bezw. 326 der Strafprozeßordnung und §. 140 des Strafgeseßbuchs das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeklagtez zur Deckung der den- selben möglicherweise treffenden böchïten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden, was hiermit in Gemäßheit des §. 326 Absatz 1 der Strafprozeßordnung veröffentlicht wird. (M. 1Ï. Nr. 61/89)

Hanau, den 21. Dezember 1889. Der Erste Staatsanwalt. Schumann.

[55157] Vekanuntmachung. ; Die in Nr. 232 des Deutschen Reichs-Anzeigers vom 11. September 1888 durch Beschluß der Straf- kammer Königlichen Landgerih!s zu Brieg vom 29. August 1888 angeordnete Vermögens-Beschlag- nahme if durch Urtheil dessclben Gerihts vom 22. November 1889 bezüglih des Mitangeschuldigten Getreidehändlersohns, S@riftseßec Moritz Kasftau, geboren am 16. Juli 1865 in Lipnik (Galizien), aufgehoben worden. (M. 54/88.) Brieg, den 23. Dezember 1889. Der Erste Staatsanwalt.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

(55238) Hhvangsversieigerung.

Im Wege der Zwangsvollsireckung soll das im G-undbue von Alt-Scöueberg Band 9 Nr. 445 auf den Namen des Arcitekten Rudolf Mann hier eingetragene, in der Kurfürstenstraße (Nr. 44) hierselbst belegene Grundstück in einem neuen Termine am 21. Februar 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an Gerits\telle Neue Friedrichstraße 13, Hof, ie C., parterre, Saal 36, versteigert werden. as Grundstück ist mit einer Fläche von 9 a 96 gm weder zur Grund- steuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszu aus der Steuerrolle, e Abschrift des Grund- buhblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundftück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Neue Friedrichstr. 13, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die niht von selbst auf den Ersteher Ubergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder HEIC A dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige- eur.gôvermerts nicht hervorging, insbesondere derartige nage von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge-

boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi- ger widerspricht, dem Gerichte Pa zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots niht berücsihtigt werden und bei Ber- theilung des Kaufgeldes gegen die berücsichtigten Änsprühe im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be- anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des BVersteigerungstermins die Einstellung des Ver- fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kausgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags roird am 21. Fe- bruar 1890, Mittags t Uhr, an oben bezeih- neter Gerichtsitelle verkündet werden.

Veriin, den 21.- Dezember 1889,

Königliches Amtsgericht L. Abtheilung 51.

[55228]

In Sawen des Pflugköthers Casten Cordes zu Werder, Klägers, wider den Kaufmann August Gudewill zu Hagen, als Verwalter in dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Anton Soltau daselbst, Beklagten, wegen Hypothekforderung, wird, nahdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des zur Konkursmasse gehörigen, sub No. ass 54 zu Hagen belegenen Handkothhofs nebst Zubehör zum

wecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 17, d. Mts verfügt, auh die Eintragung dieses Be- \chlufses im Grundbuche am 18. desselben Monats erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 12. Mai 1890, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amisgerihte hieselbst angeseßt, in welchem die Hypothekzläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Thedinghausen, den 20. Dezember 1889.

Herzogliches Amtsgericht. Glindemann.

[55229] Aufgebot.

Die auf Grund des Allerhöchsten Privilegii vom 24. Juli 1874 am 1. September 1874 ausgefertigten 4¿ prozentigen (seit 1. Januar 1886 nur noch mit 4 Prozent verzinslihen) Prioritäts-Obligationen der Oberschlesishen Eisenbahngesellswbaft Emission de 1874 Nr. 8861 und Nr. 11 670 über je 100 Thaler sind der Wittwe D. Hey zu Wolmirstedt bei Magdeburg angebli in Verlust gerathen und sollen auf Antrag derselben, vertreten durch den Justizrath Dr. Bernhard zu Breslau, für kraftlos erklärt werden. z

Die Inhaber dieser Obligationen werden daher aufgefordert, ihre Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf den 11. Juli 1890, Mittags 12 Uhr, an der Gerichtsstelle, am Schweidnizerstadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 89 des II. Stocks, anberaumten Aufgebotstermine an- zumelden und die Obligationen vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung derselben behufs neuer Ausfertigung erfolgen wird.

Breslau, den 20. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht.

62) Aufgebot,

Die auf den Inhaber lautenden, auf Grund des Allerhöchsten Privilegii vom 20, August 1853 aus- gegebenen 33prozentigen Prioritäts-Obligationen der ehemaligen Oberschlesishen Eisenbahn-Gesellschaft

Litt. E. Nr. 2345 über 500 Thlr,

Nr. 4926 19278 19789 und 19881 über

je 100 Tblr.,

welche laut Verhandlung vom 17. Juli 1885 aus- geloost, jedo troß der in den 88. 7, 10 und 11 des vorgenannten Allerböchsten Privilegii vorgeshriebenen öffentlihen Bekanntmachungen bisher zur Einlösung niht präsentirt worden sind, sollen auf Antrag der Königlichen Eisenbahn - Direktion zu Breslau für kraftlos erkiärt werden.

Die gegenwärtigen Inhaber diefer Obligationen werden daher aufgefordert, ihre Rechte auf dieselben bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf den 11. April 1890, Vormittags 114 Uhr, an der Gerichtsstelle am Schweidnitzer-Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 89 des zweiten Stocks, an- beraumten Aufgebotstermine anzumelden und die “Dbligationen vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erkärung derselben erfolgen wird.

Breslau, den 21. Dezember 1889.

Königliches Amtsgericht.

[52444] : Aufgebot.

Der Rentier H. Sommerfeldt zu Berlin hat glaubhaft gemacht, daß ihm die ihm gehörigen Kurhesfishen Prämienscheine Serie 361 Nr. 9024 und 9025 fowie Serie 1332 Nr. 33279 im Juni 1889 abhanden gekommen sind, und das Auf gebot dieser Paviere beantragt. Der Inhaber ders elben wird aufgefordert, spätestens in dem auf deu 15. Januar 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer 19, anbe- raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzum elden und die Papiere vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

Kassel, den 7. Dezember 1889,

Königliches Amtsgericht. Abiheilung I.

i (gez.) Theobald, {s Wird veröffentliht. Der Gerichts\{chreiber : Friderici.

[484] Aufgebot.

Die Inhaber der genannten Urkunden des land- wirthshaftlihen Creditvereins Augsburg, E. G.:

1) Geschäftsantheilshein des landwirthschaftlihen Creditvereins Augsburg vom 31. Januar 1886 Nr. 34164 über 100 M nebst den jährlihen Divi- denden-Coupons vom 31. März 1887 Nr. 15 bis 31. März 1903 Nr. 31 und Talon, lautend auf den Namen des Oekonomen Christian Baur in Rickatshofen, demselben zu Verlust gegangen seit 28, Juni 1886;

2) Geschäftéantheilshein vom 10, Dezember 1882 Nr. 29 870 über 100 M nebst den jährlihen Divi- denden-Coupons vom 31. März 1885 Nr. 13 bis 31, März 1892, lautend auf den Namen des Oeko-

nomen Alois Holzheu in Frankenhofen, zu Verlust

gegangen dem Oekonomen Johann Holzheu ebenda seit 10. Februar 1886;

3) Gescäftsantheilshein vom 14, November 1882 Nr. 29 760 über 100 nebst den jährlihen Divi- denden-Coupons vom 31. März 1888 Nr. 16 bis 31, März 1892 Nr. 209 und Talon, lautend auf den Namen des Gütlers Ulri Merkl in Engel- brechtsmünster, demselben zu Verlust gegangen seit 15, August 1887;

4) Geschäftsantheilshein vom 4. November 1879 Nr. 23 654 über 100 Æ nebst den jährlichen Divi- denden-Coupons vom 31. Mäcz 1880 Nr. 8 bis 31. März 1892 Nr. 20 und Talon, sowie Quittungsbuch Nr. 13 310 vom 4. November 1879 über 9 A 97 A und 12 M, beide Urkunden auf den Namen des Oekonomen Kaëpar Riebl in Friedrihshofen lautend, zu Verlust gegangen seit 22. Dezember 1880 nun der Ockonomenêwittwe Margaretha Riebel in Friedrichsbofen ;

5) Quittungëbuch Nr. 17 366 vom 2. Juni 1883 über einen durch monatliche Zahlung von 2 H ge- zeichneten und auch bezahlten Antheilschein von 100 4, auf den Namen des Zimmermanns Emmeran Siegert in Tölz lautend, demselben zu Verluft gegangen seit 10. Dezember 1888;

6) Geschäftsantheilshein vom 20. April 1882 Nr. 28 907 über 100 4 nebst den jährlihen Divi- denden-Coupons vom 31. März 1888 Nr. 16 bis 31. März 1892 Nr. 20, auf den Namen des Söldners Franz Beck in Ilmendorf lautend, dem- selben, der nun in Böhmfeld si befindet, zu Ver- lust gegangen seit 29. Juli 1887 ;

werden auf Antrag der Genannten, welchen diese Urkunden zu Verluft gegangen sind, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die genannten Ur- kunden bei dem Königl. Amtsgerihte Augsburg spätestens in dem Aufgebotstermine vom Dounerstag, den 29, Mai 1890, Vormittags 8¿ Uhr, im diesgerihtlihen Civilsißungsfaale Nr. I., links, anzu- melden und diese Urkunden vorzulegen, unter dem Rechtsnachtheile, daß außerdem die Krastloserklärung derselben erfolgen würde.

Augsburg, am 5. November 1889,

Der Kgl. ‘Amtsrichter. Schmitt.

(52863) Bekanntmachung.

Ein von der Firma Jacob Speier zu Halberstadt am 7. April 1889 auf Ernst Röhnstedt in Neu- weger8leben gezogener, nah 3 Monaten zahlbarer, von Gustav Najork in Leipzig auf die Firma Gebr. Rhodius zu Linz a. Rhein indossirter, Wechsel ift angeblich verloren gegangen. Auf Antrag der ge- nannten Firma Gebr. Rhodius wird der Inhaber des Wechsels hierdurch aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, dem 2. Juli 1890, Vor- mittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, Feuer Nr. 4, seine Rechte anzumelden und den

bs cas widrigenfalls die Kraftloserklärung des Lebteren erfolgen wird.

Oschersleben, den 5. Dezember 1889. Königliches Amtsgericht.