1909 / 301 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Dec 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

Hermann Sudermann hat ‘für sein vieraktiges Schausptel «Strandkinder“, das gestern zum ersten Male über die Szene ging, einen eigenartigen und dankbaren Stoff gewählt. Er führt uns auf die der Danziger Bucht vorgelagerte Halbinsel Hela und in die Ordenszeit. Bie Helaer sind, gleih den benachbarten E igern, arge Seeräuber. Der Komtur von Danzig {ieß ihre

bife verbrennen und verbot ihnen, neue zu zimmern. Seit- dem üben sie Strandraub, verseßen das auf der Spitze der Halbinsel vom Orden gebotene Leuchtfeuer abseits auf den Heidenbiüigel und bringen so die Schiffe zum Scheitern, die sie dann ausrauben. - Zu ihrer Beute gehören auch die Strandkinder, die von den verunglückten Schiffen ans Land gelangten Unmündigen, die von den Helenser „Fischern" in einer Art Sklaverei gehalten werden. An dieser Kleinräuberei beteiligen sich die Nynkesöhne Gregor und Heimeringk niht. Jhr Vater war ein Seeräuber im Dea Stil, und sie haben beide seinen Stolz geerbt; Gregor, der Aeltere, auch seine unbändige Wildheit. Der Falkner von Pußig, auch ein Pirat, hat ihnen vor Jahren auf einem Naubzug den Vater er- schlagen ; durch Jahre ist der ältere Sohn der Blutrache nachgegangen, aber erst vor wenigen Tagen in einer Sturmnacht hat er den Feind ershlagen und ihn in den Helaer Dünen verscharrt. Seine Mitwisser sind der Bruder und zwei Strandkinder, der alte Kasper und unbemerkt auch die jugendlihe Melide, die, durch Ueblichkeit und eeinheit, halb noch ein Kind, vor den anderen Strandkindern aus- gezeichnet,” unter dem Schuß des Heimeringk lebt. AU dieses erfahren wir im ersten Akt. Der zweite birgt ect dramatisches Leben. Brigolla, die Falknerstochter, hat beim Orden Klage geführt und die Nynkesöhne des Mordes an threm Vater beschuldigt. Der Komtur kommt selbst, den Fall zu untersuchen, nah Hela. Melide in kindlicher Unschuld und Wahrheitsliebe wird fast zur Verräterin ihrer Herren. Der alte Kasper aber weiß die Spur wieder zu verwischen, als Gregor selbst bekennt, den alten Falkner aus Blutrahe erschlagen zu haben. Die Falknerêtochter

a entreißt ihm dies Geständnis, weil sie den Vater rühmt, daß er den alten Nynke zum Tode gebraht. Der Komtur, um den ewigen Fehden endlich ein Ende zu machen, läßt den feindlichen Familien die Wahl ¿wishen Tod und Vernichtung oder einer Ebe zwischen Brigolla und einem der Nynkesöhne. Der sanfte Heimeringk beugt sich unter das harte Joch, da an seinen Händen wenigstens kein &Falfnerblut klebt. Der dritte Akt führt uns zwei Jahre später in das friedensbare Haus der Rynkesöhne. Das ungleihe Paar baßt sih, dagegen wollen sih die gleih wilden Herzen der Frau und des Schwagers Gregor finden, der ihr den Vater ershlug. Sie finden sfich in einer von dem Dichter sehr lebentvoll gestalteten Szene und der Gatte und Bruder soll dieser Lebe zum Opfer fallen, sein Schüßling Meslide nebenber vernihtet werden. ‘Als beiden der Untergang {hon droht, wird Heimeringk von Ordensleuten nah Danzig fortgeführt, wo der Komtur ihm Wichtiges zu eröffnen habe; Melide bleibt, nur vom alten Kasper geschüßt, auf Hela zurück. Gregor und Brigolla fassen nun den Plan, Heimeringk bei seiner Nükkehr, die in stürmischer Winternacht erwartet wird, zu verderben. Sie hichten das falsche Leuchtfeuer auf dem Heidenhügel. Da greifen die Strandkinder ein, die unter Melides und Kaspers Führung auch den Holzstoß auf der Spiße Helas entzünden und so dem Heimkehrenden das richtige Fahrwasser weisen. Das verbrecherische Qn will, nachdem es den alten Kasper erschlagen, über das stürmische Meer entfliehen und ertrinkt. Heimeringk aber gewinnt Melide : beide haben sih inzwischen sehr verändert: ihn hat der Komtur zum Ordens- mannen gemacht, das ehemalige Strandkind aber als ein in zarter Jugend von den Helensern geraubtes fremdländishes Fürstenkind er- kannt; eine Münze, die Melide an threr Halskette trug, führt zu dieser Entdeckung. So es das Stück äußer- lich und operettenhast, was dem Zuschauer, namentlih um des zweiten Aktes willen, in dem eht dramatisches Leben pulsiert und in dem der Dichter die zahlreichen Fâden der Handlung mit großer Sicherheit zusammenfaßt, leid tut. Das Publikum hatte für die Vorzüge wie für die Mängel dieses Schauspiels augenscheinlich das richtige Gefühl. Der erste Akt, der troß mancher Längen ver- heißungstoll anhebt, wurde zurückhaltend, aber freundlich aufgenommen, der fkraftvolle zweite Akt fand ungeteilten lebhaften Beifall, denn er erwedckte die größten Erwartungen, die dann der dritte nicht erfüllte und der vierte völlig täushte. Am Schluß kämpften die Aeußerungen des Beifalls und des Mißfallens so lebhaft miteinander, wie man das an dieser Stätte zu hören, sonst, nicht gewohnt ist. Der Beifall überwog \chließlich. Der leßte Akt könnte durch erhebliche Streichungen vielleicht genießbarer gemacht werden, ein {wacher Schluß würde er troßdem bleiben. Die Darsteller boten durhweg gute Leistungen. Die Nynkesöhne spielten die Herren Patry und Staegemann mit trefflicher Heragusarbeitung der verschiedenartigen Charaktere; eine Glanzleistung bot Frau Poppe als Brigolla, anmutig spielte Fräulein

Neues Scha 8 Uhr: Jhr es

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- haus. 273. Abonnementsvorstellung. Taunhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. No- mantische Oper in drei Akten von Nichard Wagner. Musifalische Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Regie: Herr Regisseur Braunschweig. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 276. Abonnementsvorstellung. Straudkinder. Ein Schauspiel in vier Akten von Hn Sudermann. In Szene gesetzt von Herrn

r. Paul Lindau. Anfang 7# Uhr.

Freitag: Opernhaus. Geschlossen.

Schauspielhaus. Geschlossen.

Neues Operntheater. Sonnabend: 184. Billett- reservesay. Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Cavalleria rusticana. (Bauernchre.) Oper in einem Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksftück von G. Verga. Bajazzi. (Pagliacci.) Oper in zwei Akten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. Anfang 7F Uhr.

Sonntag: 185. Billettreservesay. Dienst- und Freipläge sind aufgehoben. Maria Stuart. Zrauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Donnerstag, Abends 7 Uhr: Der Widerspeustigen Zähmung.

Freitag: Geschlossen. i

Sonnabend: Der Widerspenstigen Zähmung.

Kammersptele.

Donnerstag: Das Heim. Anfang 8 Uhr.

zreitag: Geschlossen.

Sonnabend: Das Hein.

Zum ersten Male 1 Uhr geöffnet.)

Abends:

Donnerstag, Ab Ç

Freitag: Gesch

Jungfer Obri G. Davis.

Sonnabend, 9 Abends: Die Genua.

Freitag: Geschlossen. Sonnabend: Jhr leßter Brief.

Lessingtheater. Donnerstag,

Akten von Hermann Bahr. Freitag : Geschlossen.

Sonnabend: Das Konzert.

Sonntag, Nachmittags 3. Uhr: Tautris der Narr.

Schillertheater.

Heilbroun. Großes historisches Nitterschauspiel in 9 Akten von Heinrih von Kleist.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Kabale und Liebe. Abends: Der Schwur der Treue.

Charlottenburg.

Freitag: Geschlossen.

NRessel die zarte Melide. A err Pohl als Knecht Kasper und Herr Kraußneck als O t verdienen es, besonders hervor- gehoben zu werden. Die szenischhe Ausstattung war charakteristisch und ftimmungsvoll. A

lihen Opernhause wird morgen, Donnerstag, an 74 Uhr) aufgeführt. Dirigent is der Kapell- auptrollen wirken die Damen Denera (Elisa- i ichgraf, die Herren Maclennan (Titelrolle), Griswold, Bronsgeest, s off, Krasa und Schöffel mit. / Im Königlichen chauspielhause wird morgen Suder- manns Schauspiel „Strandkinder“ zum ersten Male wiederholt.

Im Köni „Tannhäuser" ( meister Blèh. In den beth), Nose (Venus),

Professor Karl Halir, der bekannte, seit Jahren im Mittel- punkt des Berliner Musiklebens stehende Geiger und Lehrer an der Königlichen Akademischen Hochschule für Musik, ist, wie „W. T. B.“ meldet, geftern nahmittag in Berlin gestorben. Er war am 1. Fe- bruar 1859 zu Hohenelbe in Böhmen, geboren, ‘erhielt seine erste Ausbildung am Konservatorium in Prag und vollendete sie 1874/76 in Berlin unter Joseph Joachim. Nach kurzem Wirken als Konzert- meister im Berliner Bilse-Örchester sowie in gleicher Eigenschaft in Königs- berg und Mannheim, wurde er im Jahre 1880 als Hofkonzertmeister nah Weimar berufen, von wo er 1894 wieder nach Berlin über- siedelte, um als Nachfolger de Ahnas Konzertmeister der Königlichen Kapelle zu werden. Er nahm auch de Ahnas Stelle im Joachim- Quartett und als Lehrer an der Hochschule ein. Vor einigen Igahren gab er seinen Posten am Königlichen Opernhause auf, um fich ganz der Konzert- und Lehrtätigkeit zu widmen. Inzwischen hatte er mit den Herren Exner, Müller, Dechert die berühmte, seinen Namen tragende Quartettgemeinschaft gegründet und seßte seit einigen Jahren auch die früher von Barth—Wirth—Hausmann in der Philharmonie veranstalteten populären Trioabende in Gemeinschaft mit Georg Schumann und Dechert fort.

Mannigfaltiges. Berlin, 22. Dezember 1909.

Ueber die Witterung in Norddeutschland im November 1909 berihtet das Königlih preußische Meteorologishe Institut auf Grund der angestellten Beobachtungen: Der November war kalt, trübe und reih an Niederschlägen. Die Temperatur lag fast überall etwa unter der Normalen, auf den Höhenstationen fogar 2 bis 23°; nur im Nordwesten herrschten annähernd normale Wöärmeverhältnisse. In der leßten Dekade wurden, besonders in den mittleren und östlihen Teilen des Gebietes, vielfach Temperaturen von weniger als 109°, in Masuren und in der Thüringer Mulde von weniger als 15° beobachtet. Die Zahl der Frosttage betrug meist über 10, im Nordosten sogar nahezu 20. Hier trat auch \{on eine größere Anzahl von Eistagen (bis 11) auf, die im übrigen Gebiete nur selten, im Westen mehrfah überhaupt noch gar nicht vorkamen. Die Nieder- schläge übertrafen die Normalwerte nicht unbeträchtlih. Nur im Westen entsprachen sie dem Durchschnitt, links des Nheines und im Maingebiet ergab sich sogar ein Fehlbetrag. Hier im Westen fiel der Niederschlag auch überwiegend als Negen, sodaß nur an wenigen Tagen eine Schnee- decke lag. In den mitileren und östlichen Teilen dagegen brachten häufige, zum Teil ergiebige Schneefälle während der zweiten Hälfte des Monats eine länger anhaltende Schneedecke von vielfah mehr als 20 cem Höhe. Dem vorstehend Geschilderten entsprah es, daß auch die Sonnenschein- dauer bis auf das nordwestdeutsche Küstengebiet erheblich hinter der Nor- malen zurückblieb, und weiterhin, daß trübe Tage in außergewöhnlich großer Zahl, heitere aber vielfa überhaupt nicht auftraten. Die Niederschlagsverteilung war sehr mannigfaltig. Der größere Teil des Gebietes hatte eine Niedershlagsmenge zwischen 50 und 100 Millimetern. Weniger als 50 Millimeter fielen nur auf der östlichen ostpreußishen Seenplatte, in Posen nördli der Warthe, im Obrabruch und dem sich nördlih anschließenden Gebiete, im mittleren Pommern und einem Teil des mittleren Brandenburgs, in Schlesien zwischen Weistriß, Oder und Oppa fowie zwischen der mährisch-galizishen Grenze und der Klodnißz, weiterhin an der oberen Ems und endlih im größeren Teile des Nhein-, Main- und Moselgebiets. Im Noer- und Erftgebiete wurden \ogar weniger als 25 mm beobachtet. Ueber 100 mm fielen îm Küstengebiete- Oft- und Westpreußens, Hinterpommerns und Ostfrieslands, im südlichen Teutoburger Wald, im Sauerland, Rothaargebirge und Westerwald, im Solling, Harz, Thüringer Wald, Bogelsberg, Taunus sowie stellen- weise an der s{lesis{-böhmischen Grenze. In den böber gelegenen Teilen der Gebirge betrug die Niederschlagshöhe mehr als 150 mm. Im Anschluß an die leßten Oktobertage begann der November mit trübem und mildem, im Osten regnerischem Wetter. Aber bereits vom 5. ab, als ein vom Westen heranrückendes Hochdrukgebiet maß- gebend wurde, traten im Binnenlande Nachtfröste auf. Nach und

uspielhaus. Donnerstag, Abends er Brief. Garten. Kantstraße 12.) 4 Uhr: Die geschiedene Frau. Freitag: Geschlossen.

Sonnabend,

Abends 74 Uhr: Lustspiel in drei

Frau.

: Das Konzert.

(Die Kasse ist von 10 bis Donnerstag, Abends 8 Uhx: I. Kren und A. Uppschit. Schönfeld. h M,

Freitag: Geschlossen.

Der Biberpelz.

Abends: Die süße Cora. Q. (Wallnertheater.)

ends 8 Uhr: Das Käthchen von Donnerstag,

Friedrichstraße.) Lustspiel

lossen Buridans Esel, Freitag: Geschlossen. _ Sonnabend, Donnerstag, Abends §8 Uhr: | Witwen.

feit. Komödie in 3 Akten von | 2 y S 9 Akten vo Abends: Buridans Esel.

(ahmittags 3 Uhr: Gespeuster. | Abends: Buridans Se

Verschwörung des Ficsco zu

Freitag: Geschlossen.

nach gewannen die in Nordwest- und Nordeuropa befindliche Minima größeren Einfluß auf die Witterung Mitteleuropas indem mehrere CTeilminima unseren Küsten ziemlih nahe kamen. Es fanden daher im Küstengebiete bereits vom 10., im übrigen Gebiete vom 12. ab Niedersdläge statt, die an der Nordseeküste von stürmishen Winden begleitet waren, im Osten und im Binnenlande mehrfach in Form von Schnee fielen. Ein am 12. in Schottland ershienenes Minimum veranlaßte am 13. im Verein mit iner der erwähnten Teildepressionen allgemeine Erwärmung, verbunden mit Südweststürmen, die besonders im Küstengebiete großen Schaden an- richteten. Mit dem Vordringen h: hen Luftdrucks von Westen her folgte vom 14. ab Frostwetter, das in Ostpreußen bis zum Monatsschlus}se, in den mittleren Teilen bis etwa zum 26. anhielt, während es im Westen mehrfache Unterbrehungen erlitt. Jn dieser Zeit feßten unter dem Einflusse mehrerer vom Mittelmeergebiete nah Nordosten vor- dringender Depressionen in den mittleren und östlichen Teilen Nord- deutschlands starke Schneefälle ein, von denen besonders diejenigen vom 16. und 17. bemerkenswert waren. Die in diesen Tagen ge» messene Niederschlagsmenge überschritt an vielen Stellen 20 mm in 24 Stunden. Da der Schnee bei einer Temperatur von fast genau 00 fiel und infolgedessen sehr wasserhaltig und {wer war, fo verursachte er ganz gewaltigen Schaden. - Nicht nur, daß die Telegraphen- und Telephondrähte unter der hohen Belastung rissen, wodurch eine her ordentlich empfindlihe Verkehrs\törung eintrat, auch der Schneebruch in den Wäldern war ein sehr starker. In vielen Gegenden Mitteldeutsc- lands erfolgte unmittelbar nah diesem Schneefall Aufklaren; infolge- dessen sank daselbst am 20. die Temperatur bis zu ungewöhnlich tiefen Werten herab. Ein am 23. im hohen Norden Europas erschienenes tiefes barometrishes Minimum bedingte am 24. im nordtvestdeutschen Küsten- gebiete Negerund Tauwetter, während sonsterst vom 27. ab tiefe über Nord- westeuropa lagernde Minima maßgebend wurden und ebenfalls Negen- fälle auslösten. Nur in Ostpreußen blieb bis zum Monats\c{lu}se das Frostwetter bestehen. Hier traten sogar erst am 28. und 29. die tiefsten Temperaturen des ganzen Monats auf.

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Auf der Klein- entgleiste infolge Die Maschine

Marienburg, Dezember. (W. T. B.) bahnstree Königs8dorf Altfelde Maschinenbruhs bei Altfelde eine Lokomotive. fuhr den Damm hinunter und kippte um, wobei der Kessel explodierte. Der Heizer wurde sofort getötet. Der Maschinenführer ist im Krankenhause seinen Berleßzungeu heute früh erlegen.

Kiel, 21. Dezember. (W. T. B.) Infolge starker, in den n 24 Stunden niedergegangener Schneefälle sind die Tele- phonverbindungen nah dem Norden unterbrochen.

Saloniki, 21. Dezember. (W. T. B.) Die französischen Ingenieure, welche die Trasse der Donau Adrta-Bahbn ix Albanien studieren, mußten bei Berana wegen feindlicher Haltung der Arnauten ihre Arbeiten unterbrechen... Sie kehren nah Konstantinopel zurü.

London, 21. Dezember. (W. T. B.) Bei dem gestrigen Brande des Warenhauses von Arding und Hobbs sind, wie bis heute mittag festgestellt war, sechs Menschen ums Leben gekommen, dohch fürhtet man, daß noch mehrere Leichen unter den Trümmern liegen.

Paris, 21. Dezember. (W. T. B.) Unter dem Vorsiß des Erzbischofs von Paris fand Abends éine große Versammlung der französischen katholishen Jugend für die Abschaffung der Nachtarbeit in den Bäckereien statt. Der Erzbischof wies darauf hin, daß vom Standpunkte der Familie, Gesellschaft, Wirtschafts- ordnung und Neligion diese Reform notwendig sei. Eine in E Sinne gehaltene Entschließung wurde mit Beifall angenommen.

Nizza, 22. Dezember. (W. T. B.) Gestern abend erplo- dierte während einer Fahrt auf offener See ein Motorboot. Die beiden Infassen, der Befißer des Bootes Baron Pernetty- Hausmann und ein Fahrradhandler Guillet wurden getötet.

Bombay, 992. Dezember. (D, T. B) Im Theater in Nas ik wurde gestern abend ein Mitglied des Magistrats von einem Eingeborenen, wie es heißt aus Nache wegen einer er- haltenen Gefängnisstrafe, ermordet.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

Theater des Westens. (Station: Zoologische! Donnerstag, Nachmittags Der Struwwelpeter. Abends 8 Uhr:

Nachmittags 34 Uhr (halbe Preise): Eiu Walzertraum. Abends:

Thaliatheater. (Direktion: Kren und S{önfeld.) tag, Die süße Cora. Schwank mit Gesang und Tanz in 3 Akten von i __ Gefangsterte von Alfr. Musik von Victor Hollaender.

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr:

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof

in N. de Flers und G. A. de Caillavet. Nachmittags 3

Lustspiel in 3 Akten von A. Svlyane und F. Carrs. Deutsh von Max Schoenau.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr : Pariser Witwen.

Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Donners- —— tag, Abends 8 Uhr: Der dunkle Vunkt.

Residenztheater. (Direktion : Richard Alexander.) : Man soll keine

Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr

Vorstellungen. In beiden Vorstellungen unge- kürzt: Die drei RNivalen. Nachmittags: ein Kind frei, weitere Kinder zablen halbe Preise. Billette zu den 3 Weihnachtstagen sind ab morgen an den Zirkuskassen zu haben.

Pirkus Busch. Donnerstag, Abends 7X Uhr: Galaabend. Mons. Colon mit seinen dreffierten Affen. Der Amerikaner Kers- lake mit seinen dressierten Schweinen. Fräulein Martha Mohuke, Schulreiterin. err Erust Schumann, Originaldressuren. ¿räulein Wardia Beketow,Schulreiterin. RNeiter- familie Proserpi. 4 Gebr. Karolis, ungar. Reitkünstler. Um 94 Uhr: Farmerlebeu. Be- sonders hervorzuheben: Die 10 m hohe Stur welle! Ueberfall und Ne.tung aus dem breunendeu Blockhause.

An allen 3 Weihnachtsfeiertagen, Nachmittags 34 Uhr: Farmerlkeben.

Die geschiedene

Prinz Busfi.

Abends drei

s Uhr: Akten von S E O e E T

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Ludwig Niedesel Frhr. zu Eisen- bah mit Frl. Anneliese Dewiß von Woyna (Poggenhagen, Post Neustadt a. Nbge.). :

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Grafen Bismarck- Osten (Schloß Plathe i. Pomm.). Hrn. Haupt- mann von Wurmb (Dresden). Hrn. Amts- gerihtsrat Liedl (Breslau). Eine Tochter: Hrn. Oberpfarrer Nohowski (Nieder kinda, O.-L).

Gestorben: Hr. Professor Georg Baum (Waikt- mannsl[ust bei Berlin). Hr. Hauptmann a. D und Herzogl. Sächs. Kammerherr Heino Frhr.

Uhr: Pariser

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Berliner Theater. Donnerstag, Abends 8 Uhr:

Dohe Politik. Freitag: Geschlossen. onnabend, Nachmittags 3 Uhr: Doktor Eisen-

bart. Abends: Hohe Politik.

Hebbeltheater. (Königgräßer Straße 57/58.) Donnerstag: Adam und Eva. Anfang 8 Uhr.

Freitag: Geschlossen.

Sonnabend: Der Skandal.

Freitag: Geschlossen. Sonnabend, Nachmittags: Musotte. Abends: Im Taubenschlag.

Komische Oper. Donnerstag, Abends 7x Uhr: Zum ersten Male: Das Tal der Liebe. Freitag: Geschlossen.

onnabend, Nachmittags 3 Uhr: Hoffmanus

Briefe schreiben. Abends: Der duukle Punkt.

Birkus Schumann. Donnerstag, Abends 7L1Uhr:

Galavorstellung. U. a.: Bagoughi, der kleinste und fomischste Neiter der Welt. Heury Valdorf, der moderne Simson. Der Ameri- kaner Niblo mit seinen wunderbar sprechenden Papageien. Ringfkampsparodie der Clowns Jim-—=Jam und Cottrell, Um 9 Ubr: Die drei Rivaleun oder Das mysteriöse Schloß in der Normandie, Große Feerie in » Akten.

Erzähluugen. Abends:

Das Tal der Liebe.

An den 3 Weihnachtsfeiertagen je: D Große

von Nothkirh-Trach (Charlottenburg-Westend).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdrukerei und Verlagß- Anstalt Berlin SW,, Wilhelmstraße Nr. 32.

Neun Beilagen

(einschließli B:1sen-Beilaçe).

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36 364 500 42 675 3 987 305 3 774 555 992 645

2418015

9 384 730 68175 391 380 11 916 360 60 825 42 661 020 9 549 270

[09 418/71

[5 719/88

29 746/97

16 631/94 [4 335/43

(8 864/392

8 936/04

6 098 936/04

12 1689 92017077 T Pyr 9/912 169 269/3977, 90 594 404/08/340 228 S60

3 437 745

96 473 918/71 42 814/7441, S 991 919/70 3776914 44 993 406/67

4 423 231/07

139/744/, 4 614/70 2 359/44

761/67

5216107

5 400 449 S8 68 246/67 991 456

11 946 106/97 60 964/444! 42677 651194 9 563 605/43

71/67

(6

139/444/,

200 347/(

13 8188 6 7366

915 209/3

)

391 846/9:

| - 4 980 031 08 * 7 788] 60 und Westpreußen [42] 90 204! 60 181| 80 67| 80

Posen « Pommern

[21 599 780 171 675

2 850 9 925 3 22d l 350

10

198 580/81

[21 798 6608]

990/555 172 025/858/,

2 858 6 092 3 636

1 356

9D

(d

l 016 3523

R 0 I09 304/26

918 209/08 91 078/95

4 530 520 401 508/99 683 008/99. 16 937177

8 159/65

999 086 320/98 079 230/70 V

29 097 388/59

6 090 000

d 09437745

I I Dry O O5

l 027 095 303 900 U 23 655 6 48 810

258 380 l 1 652 290

} 2021 505 263 595

9467 355

150

435

150

13 350

592

13 949

| 697 . 128 948 915| 391

Bezeichnung der Provinzen

Á

| An Rentenbriefen sind bis zum 1. Oftober 1909

in Umlauf geleßt

E E E L

ausgelost

M

640 802 955

2 887

624/10!/,]643 690 579 101/155 3

H

Mithin sind | am 1. Oktober 1909 j : A j noch unverlost | Nr. im Umlauf gewe]en M

|

N! 5 ch Ce ibnung der

Provinzen

49 263/71

(i

118 »] s IUSgeliolt

r (D)

359 294 695

Mithin sind am 1. Oktober 1909 noch unverlost im Umlauf

armoí» gewelen

Ç {44 : Westfalen u. Nhein-

Sachsen H auf Grund des Gef.

bom 7. Juli 1891 auf Grund des Ges. . vom 8. Juni 1896 Vannover. G auf Grund des Gef. | vom 7. Juli 1891 ( auf Grund des Ges. vom 8. Juni 1896

provinz .

auf Grund des Ges, vom 7. Juli 1891

auf Grund des Gef. vom 8. Juni 1896

65 533 740

952 645

5 906 640

L 2418015

36 859 170 a. 340/ 9 384 730 D.d 0%

68 175

Hefsen-Nassau

6 274350 |

auf Grund des Ges.

aufGrund des Ges. vom 7. Juli 1891

vom 8. Juni 1896

391 380 |

42 667 440

99 AEE ch0 000

2178 630

48 810

28 797 345

A, 3¿ 0 0 930 520

b. 4 0%

9 513 000 238 380

22 866 300

528 990

9 728 010

2761 350 |

153 000

L E a. 31 11916

| / b. 4 | |

auf Grund des Ges vom 7. Juli 1891 O 60 auf Grund des Gef. vom 8. Juni 1896 Pommern. D auf Grund des Gef. vom 7. Juli 1891 auf Grund des Gef. _bom 8. Juni 1896 l

Schleswig-Holstein | :

9 )

44315

auf Grund des Ges. vom 7. Juli 1891 auf Grund des Gef. vom 8. Juni 1896

94 593 5

45 341 205

995 ) G 0 5360 J

0 S895

995

595 ©

42 661 020 9

350 18

9 549 270 |

f

Î

e

a. 34 9%

3 225 17 250 000

065 595

021 505 40 639 515 150

1 200 323 445

27 017 760

263 595 9 285 675

Zusammen

909 490 405 | 340 228 860

bd) / 191 A ‘lo | a. 31% 21 999 780 | 9467 355 b. 4 9% j b. 4 0/)

171 675 |

169 261 545 a. 340% 112 132 495 b. 4 0%

17 -

9 9+ ry c) F f 390 735

(1 12 615.