1869 / 154 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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dement Sir R. Palmers, welches den Laienprofessoren die Er- klärung asertegte , keine den Sagungen der Staats®skirche zu- widerlaufenden Lehren zu verbreiten, keine hinreichende Unter- ftüßung fand. Dagegen gelang es demselben Mitgliede eine Klausel in dem Entwurfe Taae. nach welcher die Akte in feiner Weise in das bestehende System des religiösen Unter- richtes, der B und der Disciplin eingreifen foll.

Nach achttägigem Krankenlager starb der Admiral der Flotte, Sir William Bowles8, 89 Jahre alt, welcher im

hre 1796 in die englische Marine eingetreten war.

Der Bee Sir Rob. Napiers auf dem Ober- Befehl8haberposten in der Präsidentshaft Bombay, Sir Augustus Spencer, wird mit dem ersten Dampfer im August nah Jndien abreisen.

In Portadown (Jrland) hat ein Krawall statt- gelunar, Die Polizei, mit Steinen angegriffen, machte von

ren Feuerwaffen Gebrauch und verwundete zwei Orangisten,

ranfreich. Paris, 3. Juli. Herr du Miral, ein Landsmann und politisher Freund des Staats - Ministers und Vize - Präsident der Kammer, hat heute seinen Partei- gen folgenden Jnterpellationsentwurf zur Unterschrift vor- gelegt:

Wir Unterzeichnete wünschen die Regierung über die Noth- wendigkeit zu interpelliren, den Einrichtungen des Kaiser- reiches neue Stärke zu geben, indem die Wirksamkeit und die Kontrole des geseßgebenden Körpers durch folgende Mittel vermehrt würde: 1) Wiederherstellung der Adresse; 2) Umfas- sendere und einfachere Organisation des Jnterpellationsrechts ; 3) Ausdehnung des Rechts zu Amendements; 4) Ernennung e E des Bureaus des geschgebenden Körpers durch

esen selbst.

Im geseßgebenden Körper wurde die Wahl Du- rands behufs Prüfung an das betreffende Bureau verwiesen.

Dem Vernehmen nach hat die belgisch-französishe Kom- mission ihre Sizungen beendet. Jn allen wesentlichen Punkten if eine Einigung erzielt worden und den französischen Forde- rungen durchweg Genüge geschehen,

Spanien. Madrid, 3. Juli. (W. T. B.) Cortes- sigung. Der Deputirte für Sevilla, Clairon, theilt mit, eine Bande von anfänglich 80 Individuen, zu denen in der Folge eine Anzahl von Personen aus Triana, einer Vorstadt Sevillas, eta wäre, habe Sevilla verlassen und das republikanische

nner aufgepflanzt, indeß die Unterstüßung der republikani- A Partei niht gefunden. Allgemein werde geglaubt, daß e e d bereits durch die ihr nachgesandten Truppen zer- reut sei.

Türkei. Konstantinopel, 3. Juli. »Levant Herald« meldet die Ernennung Mustapha Fazyl Pascha’ zum Minister ohne Portefeuille.

Dem genannten Blatte zufolge hätte die Pforte auf die Aufhebung der Kapitulationen verzichtet.

Kragujevaß, 3. Juli. (W. T. B.) Regierung und Skupschtina sind darüber einig, daß von den 120 Deputirten, aus welchen die Kammer bestehen wird, 90 durch das Volk gewählt und 30 durch den Fürsten ernannt werden sollen,

Amerika. Washington, 1. Juli. Dem amtlichen Monatsausweise des Finanz-Ministers zufolge betrug die Staats- schuld am heutigen Tage 2,615,259,000 Doll., oder 16,500,000 weniger als am 1. Juni. Der Baarvorrath im Staatsschaße belief fih auf 117,000,000 Doll. (nämlich 80,000,000 in Metall und 37,000,000 in Papiergeld) gegen 124,000,000 am 1. Juni demnach eine Abnahme von 7,000,000 Doll.

2, Juli. (Kabeltelegramm). Dem Ex - Präsidenten Andrewo Johnson wurde gestern Abend hier eine Serenade ge- bracht. Er hielt eine Rede , in welcher er die politische Lage des Landes beklagte und erklärte, daß man auf dem besten Wege zu einer militärischen Diktatorherrschaft oder einer Mon- archie fei. Der Finanz - Minister Mr. Boutwell hat Ordre gegeben, daß morgen für 3 Millionen Doll. Ver. Staatenbonds angekauft werden sollen.

New-York, 1, Juli. (Kabeltelegramm.) Das in Gettys- bury errichtete Nationaldenkmal zum Andenken an die dort gefallenen Soldaten wurde heute eingeweiht.

General Sickles, der neue amerikanische Gesandte in Madrid, segelte heute nah seinem Bestimmungß8orte ab.

2. Juli, Fast alle übrigen Mitglieder der Flibustier- Expedition des Obersten Ryan sind gefangen genommen wor- den und befinden fsich jeßt auf dem Admiralitäts8werst von Brooklyn in Haft. Die leßten Nachrichten aus der Havana melden , daß die Ankunft des neuen General-Kapitäns sehr wenig dazu beigetragen hat, die unzufriedenen Freiwilligen zu beschwichtigen. Die katalonischen Freiwilligen nämlich, welche mit der Bewachung der Eisenbahn von Nuevitas beauftragt

waren, empörten fich und verlangten anderen Dienst zu thun. Der Oberst der Mannschaften seßte dem General Letona die Ansprüche derselben auseinander, welche dieser nicht nur ab- {lug, sondern auch den Obersten verhasten ließ. Darauf zogen die Freiwilligen nah Puerto Principe, woselbst es ihnen ge- lang, ihren Obersten in Freiheit zu ichen und den-General zum Gefangenen zu machen. Man befürchtete, die Freiwilligen würden den General erschießen.

Aus dem Wolff’ shen Telegraphen-Büreau.

Bukarest, Sonntag, 4. Juli, Abends. Die geistliche Synode is durch Fürstliches Dekret zum 1. Juli (13. Juli n. St.) behufs Einsezung einer Centralbehörde zur Regelung der kirch- lihen Angelegenheiten Rumäniens einberufen.

Die »Zeitung des Vereins deutsher Eisenbahn- Verwaltungen« Nr. 27 enthält: Aus den Kommissionsberichten zur General-Versammlung des Vereins deutscher Eisenbahn - Verwal- tungen. Offizielle Mittheilungen über neu eröffnete Vereinsbahnen und Stationen 2c.: Côöslin-Stolp (Berlin-Stettiner Eisenbahn) eröffnet.

—— __ R P E E A E C R C E M R AED

Statistische Nachrichten.

Bad-Ems, 1. Juli. Unsere-heutige Kurliste weist 3842 Kur- gäste und 1702 Durchgereiste nach.

Die Hafenbewegung in einigen Rheinhäfen belief sih_nach der »Rhein. Schifferztg.« im Jahre 1868 für Mainz auf 1705 Segel- schiffe (gegen 1867 + 128), 1500 Dampfschiffe (— 3), 1,935,299 Ctr. Güter (+ 61,182 Ctr.)¿; für Bingen auf 171,957 Ctr. zu Berg und 88,921 Ctr. zu Thal ankommende, 19,727 Ctr. zu Berg u. 145,415 Ctr. zu Thal abgehende Güter; für Coblenz auf 553,122 Ctr. ankommende und 473,823 Ctr. abgehende Güter auf dem Rheine; 383,434 Ctr. ank. u. 161,872 Ctr. abg. Güter auf der Mosel (1,572,251 Ctr. Gesammt- verkehr), 4059 anfk., 2898 abfahrende Schiffe; für Cöln auf 3,194,314 Ctr. anf. u. 1,361,718 Ctr. abg. Güter (4,556,032 Ctr. Gesammdt- verkehr). Die Zufuhr in Cöln betrug zu u 1,225,570 Ctr., zu Thal 1,968,744 Ctr, die Abfuhr zu Berg 540,977 Etr., zu al 820,741 Ctr., der Gesammtverkehr zu Berg 1,766,547 Ctr, zu Thal 2,789,485 Ctr.

__— Die Schweiz besißt Geschüße: An 4-Pfündern : 16 Elitebatte- rien zu 96, 11 Reservebatterien zu 66, 3 Einrichtungen als Ersaß für Rafketenbatterien zu 18 Geschüßen, 36 Ersaßgeshüße und 95 über- zählige und Schulgeschüße, 20 4 pfündige Gebirgsfanonen, 66 8 pfündige Hinterlader aus Gußstahl, 12 Ersaßgeschüße, 24 überzählige und Schulgeshüße und 118 12pfündige Positionsgeshüge aus Bronce und Gußstahl, Hinterlader. latte Kanonen: 46 ordonnanzmäkßige 6-Pfünder, 26 nicht ordonnanzmäßige 6- und 8-Pfünder, 46 lange Haubizen (46-Pfünder), 18 kurze Haubißen (24- und 15-Pfünder), 2 Mörser, lang (12-Pfünder), 1 ôrser (50-Pfünder). Zusammen 699 Geschüße. An der Umwandlung von glatten in gezogene Kano- nen 2c. wird gearbeitet.

Kunft und Wissenschaft.

Jm Verlage der Königl. Geh. Ober-Hofbuchdruckerei (R. von Det) ist erschienen: Instruktion für den Betrieb der Gy m- nastif bei den Truppen zu Pferde. Vom 1. April 1869, Mit 44 in den Text gedruckten Figuren in Holzschnitt. 3 Bogen. gr. 8. Dieselbe enthält: [. Abschnitt: Betrieb der Gymnastifk im Allge- meinen, Anordnung des Unterrichts, Eintheilung der Uebungen und der Klassen. 11. Abschnitt: 1) Freiübungen. 2) Rüstübungen. An- hang: Beschreibung der Gerüste und Geräthe.

Düsseldorf, 2, Juli. (D. Z.) Das Verzeichniß der Schüler der Königlichen Kunstakademie wweiset für das Studienjahr 1867/68 (2. Oftober bis 15. August) außer 39 Sonntagsschülern 137 Schüler der Akademie nah. Der Durchschnitt dur die Jahre 1829 bis 1868 ergiebt 175 Schüler pro Jahr. Die höchste Frequenz fällt auf die Jahre 1835/36 mit 256, 1834/35 mit 234 und 1837/38 mit 240 Schü- lern. Die geringste Frequenz fällt auf die Jahre 1865/66 mit 106, 1867/68 mit 137 und 1866/67 mit 133 Schülern. Jm vergangenen Studienjahr vertheilten si die 137 Schüler auf die Elementarklasse mit 48, den Antifkensaal mit 20, die Malklasse mit 15, die Landschafts- klasse mit 17, die Bauklasse mit 16, die Bildhauerklasse mit 2, die Kupferstecherklasse mit 4 und auf die erste Klasse mit 5 Schülern. Leßtere Klasse umfaßt diejenigen Schüler, welche die Vorbe- reitungsflasse absolvirt und die Fähigkeit zur selbständigen Ausübung ihres Kunstfaches bis zu einem gewissen Grade bewiesen haben. Außer- dem besteht eine Meisterklasse, welche im leßten Jahre nur aus den 10 Lehrern der Anstalt bestand. Die obige Durchschnittszahl ist {on seit dem Jahre 1854 nicht mehr erreiht worden. Das Jahr 1860/61 ergiebt 140 Schüler, 1861/62 135, 1862/63 139, 1863/64 140, 1864/65 n O deren Zahl 1865/66 auf 1C6 sank und 1867/68 wieder au ieg.

Der amerikanische Dichter Longfellow befindet sih seit Anfang Juli in Paris.

Am 1. Juli starb zu Paris François Huë t, Professor der Philosophie an der Universität Gent, bekannt als Verfasser zahlreicher Schriften über sociale Philosophie, so namentli des Règne social du

Christianisme und der Révolution religieuse au dixneuvième siècle.

Landwirthschaft. Uebersicht Über die Weizen- und Roggenpreise auf den Haupt-Getreidemärkten der Monarchie, Um die Vergleichung zu ¿r-

5)

F mit ca.

f muß leider die Thatsache kon

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ie in den Börsenberichten notirten Preise, der berliner ance I dende auf 2100 Pfd. Weizen und 2000 Pfd. Roggen

in Thalern berechnet. zco und ohne Säe) E 26, Juni. 3, Juli.

: : 12. Juni. D bg... G-A « T T T8 71-74 62—70% T2A—T8L 682, —76 5 5767 *) 58-72%) 60—70®) L E O I 544644 62—T4 08—TL’ 064) 67 644-694 63804 3. Juli. 573 68. 4660 544—61®) 6063 59—62

Danzig

A 29, Mal! 53§— 4 49—51% 47;—51®

50;—5 is 47%—49 49%— 565 51—53 63— 65 535 —56; 544—DD 613 o) Nah dem Wochenbericht.

30-Auni. Der diesjährige Wollmarkt war überhaupt Ca Cir Wolle befahren, von welchen etwa 2000 Centner

t wurden. Erst durch das Auftreten eines hiesigen Wollhänd- E V ét sih anfangs zurüfgehalten hatte, zogen die Preise mehr an, so daß Verkäufer 4 auch 5 Thlr. gestern mehr machten, a!s am Tage A Für ordinäre Landwollen wurden bis zu 30 Thaler, für

ittelwollen bis zu 35 Thlr. und für feinere Stämme bis zu

M 15 Thlr. bezahl

E

_— Ueber die Ernte-Aussichten in Frankreih enthält die »Wiener N. Fr. Pr.« einen angeblich authentischen, auf offizielle Quellen gestüßten Beh d. d. Paris, 24. Juni, dem wir Folgendes entnehmen: Der Stand der Getreidesaaten in Frankreich, "welcher in der zweiten Hälfte des abgelaufenen Monats Mai in Folge des anhaltenden Regen- wetters einige Befürchtungen einflößte, hat sich in den Tagen vom 9. bis zum 10. des gegenwärtigen Monats wieder 4a ne mit Aus- nahme des Roggens , dessen Entwicklung zeitiger reist , als jene des Weizens , und baber mehr gelitten hat, als dieser leßtere. Troßdem fatirt werden , daß die Getreidesaaten in anz Frankreich einen beträchtlichen Schaden erlitten haben. Was die Höhe und den Umfang desselben betrifft, so wird er je nah den ver- iedenen Standpunften der Spekulation au verschiedenartig an- eschlagen. So viel steht fest ; daß wir dieses Jahr in Frankreich jedenfalls eine #pâte Ernte haben werden. Da wir nun von den guten Ernteerträgnissen des verflossenen Jahres 1868 leben y welche einen Monal früher als gewöhnlich und im Gegensaße zu den \{lech- ten Ernten der vorangegangenen Jahre 1866 und 1867 eingeheimst worden sind, so würden wir, wenn die Ernte von 1869 \chlecht gaus- fällt, eine große Steigerung der Getreidepreise erleben; dieselbe würde um fo bedeutender werden, wenn man erwägt, daß wir in der Kon- sumtion gegen die Ernte von_1868 vielleicht um 10 Millionen Hec- litres, also um beinahe zwei Drittheile der Einfuhren eines \chlechten

Erntejahres, wie jenes von 1867, voraus sind. L 4 Diese Thatsache würde indessen nicht ins Gewicht fallen, wenn die diesjäbrigen Ernteaussichten zum Bessern sich wenden würden; denn man darf nicht, wie es so oft und vielseitig geschieht, Übersehen und vergessen, daß bei den Bauern stets mehr Getreide vorräthig ist als man anzunchmen geneigt ist und in Wirklichkeit annimmt.

Sollten unsere gegenwärtigen Ernteaut sichten aber noch eine ungün-

stige E nehmen) E N der französische Bauer die Situation alsdann um so mehr ausbeuten. : % Die übrigen ratl A wie Orte türkischer Weizen (Mais), haben nit \o sehr durch den Regen gelitten. 2 y gun steht bis heute ganz vorzüglich. Luzerne und Futter- râser, welche bereits auf den Feldern und Wiesen geschnitten lagen, baben in den verflossenen vierzehn Tagen durch den Regen viel gelitten.

Gewerbe und Handel.

Im Bezirk der Handelskammer zu Limburg a. d. Lahn wurden nach dem Bericht der genannten Kammer im Jahre 1867 an Wein geherbstet: im Amte Braubach 5031 Ohm Weiß- und 577 Ohm Rothwein (pro M. 4,8 Ohm) im Amte Nassau 211,5 Ohm Weifßi- und 123,2 Ohm Rothwein (3 Ohm pro M), in Runkel, 8 Ohm Rothwein (0,6 Ohm pro M.) Der Bergbau produzirte in 1867 ins-

esammt 8,020,847 Ctr. (davon mehr als zwei Drittel Eisenstein) im

erthe von 1,456,832 Thlr. durch 7091 Arbeiter. Von dem im Nassauischen ers im Jahre 1864 entdeckten Phosphorit, welches meist nach England exportirt wird, sind im Jahre 1867 ca. 464,135 Ctr. gewonnen worden. Die Eisenhütten im Bergrevier Diez produzirten 180,318 Ctr., im B. R. Weilburg 28/260 Ctr. Roheisen und Gußwaaren. Das einser Silber- und Bleiwerk förderte 1,247,000 Ctr. Grubenflein und Erzwände (= 96,000 Ctr. gemischte Bleischmelzerze, 39/567 Ctr.

inferze, 4608 Ctr. Kupfererze; 13,720 Ctr. Spatheisen cine); es er- Jelte aus dem gemischten Bleierz 4985 Pfd. Silber, 3591 Ctr. doppelt raffinirtes Weichblei und 36,000 Ctr. Glâtte. ©Qas holzappeler Werk produzirte 29,032,231 Pfd. Roherze, bereitete 5,231,936 Pfd. Bleierze und 6,921,405 Pfd. Zinkerze auf und gewann 3470 Pfd. Feinsilber und 2,901,428 Pfd. Weichblei. Die Zahl der Thonwaarenmeister war in 1867 auf 204 gestiegen. An irdenen Pfeifen (zum großen Theil für Amerika) wurden ca. 20 Millionen Stü fabrizirt. Die Marmor- waarenfabrik in der Strafanstalt zu Diez \ckchnitt 2061 (]! Platten und verarbeitete 144,592 Kbf. Blöcke, sowie 3707 (J! Platten inlän- dischen Marmor; sic nitt 723 (f! Platten und verarbeitete 216,542 Kbf. Blöcke und 571 (1/ Platten weißen fararishen Marmor.

Die »Austria« bringt in ihrer leßten Nummer die detaillirten Ergebnisse des Waarenverkehrs der österreichisch - ungart- \chen Monarchie in den Monaten gee bis einshließlich März 1869. Wir entnehmen denselben, daß die Einfuhr in der bezeichneten Periode 90,442,903 Fl., um 5,734,756 Fl. mehr als im_ Jahre 1868, die Ausfuhr dagegen 97,277,768 E) um 7,497,070 [. weniger als im Jahre 1868 betragen hat. Bei der Eiauor hat sich also der Waarenverkehr, gegenüber den Ergebnissen in der gleihen Periode des Vorjahres, im Ganzen gehoben, obwohl bei einigen Posten, namentlich beim Tabak, bei den Webe- und Wirkstoffen, dann bei Garnen wegen zeitweilig eingetretener Stagnation in Folge des höheren Agiostandes, fih ein Ausfall- von mehr als 7 Millionen ergeben hat. Dieser günstige Umstand ist zu- nächst den mit 1. Juni 1868 ins Leben getretenen Zollbegünstigungen, hauptsächlich aber den im 1. Quartal 1869 stattgefundenen , außer- gewöhnlich starken Bezügen an Eisenbahnschienen, Tyres und Schienen- cid für die im Bau begriffenen vielen Eisenbahnen zuzu-

reiben.

Bei Vergleichung der einzelnen in den Verkehr gebrachten Men- gen mit einander ergiebt sich eine nennenswerthe Zunahme in der Einfuhr bei Kaffeesurrogaten, feinen und mittelfeinen Südfrüchten, Kastanien, Zuckermehl, Zuckersyrup, bei Weizen, Mais, Bohnen, Reis, Mehl, Kleesaat, Sämereien, bei Vieh, Blutegeln, Schaffellen, Fetten und Oelen, diversen Hölzern, Gerbstoffen, dann bei Schwe- fel, Weinstein, bei - Getränken und Eßwaaren, rohen und vererzten Metallen und metallenen Halbfabrikaten, Webe- und Wirkwaaren , Leder und Lederwaaren, Papier und Papier- fabrikaten, Holz, Glas und Thonwaaren, Jnstrumenten und Maschinen , Land- und Wasserfahrzeugen, endlich bei chemischen Pro- dukten. Abgenommen hat die Einfuhr bei Tabak und Tabafkfabrika- ten, Arznei-, Parfümerie- und chemischen Hülfsstoffen, bei Webe- und Wirkstoffen, Garnen, literarishen und Kunstgegenständen , dann Ab- fällen. Jn der Ausfuhr zeigte si die erheblichste Zunahme bei Ta- bak und Tabakfabrikaten, bei Thieren und thierishen Produkten, bei Fettstoffen und fetten Oelen, bei Getränken und Eßwaaren/ bei Garnen, Webe- und Wirkwaaren, Papier und Papierwaaren Leder und Lederarbeiten, Holz-, Glas- und Thonwaaren, be Metallwaaren, Land- und Wasserfahrzeugen, dann literari- hen und Kunstgegenständen. Abgenommen dagegen hat der Export in Kolonialwaaren und Südfrüchten, Garten- und Feldfrüchten, Brenn-, Bau- und Werkstoffen , Arznei, Parfümerie- und chemischen Hilfsstoffen, rohen und vererzten etallen, sowie Halbfabrikaten aus denselben , bei Webe- und Wirkftoffen , bei Instrumenten, Maschinen und Kurzwaaren, bei chemishen Produkten und Zündwaaren, endlich bei Abfällen.

Det Werth der eingeführten edlen Metalle, dann der Gold- und Silbermünzen betrug im 1. Quartal 1869 4,911,866 Fl. um 6,361,338 Fl. weniger als in der gleichen Periode des Vorjahres. Die Ausfuhr bezifferte sich in derselben Epoche mit 4,324,680 Fl, um 189,471 Fl. weniger als im ersten Quartal 1868. :

Die Zolleinnahmen in der Periode vom Januar bis infl. März 1869 betrugen: an Eingangszöllen 4,140,034 Fl, um 939/622 Fl. mehr als im Vorjahre; an Ausgangszöllen 24,493 Fl, um 3725 Lr mehr als im Vorjahre; an Nebengebühren 70,266 Fl, um 937 [. weniger als in der gleihen Epoche des Vorjahres. Zusammen- genommen betrugen sämmtliche Zolleinnahmen 4,234,793 Fl., um 942,410 Fl. mehr als im ersten Quartal 1868. Der höhere Ertrag an Eingangszöllen wurde vorzugsweise durch die gesteigerte Einfuhr von Quckermehl , Roheisen, Halbfabrikaten von Eisen , mittelfeinen und feinen Baumwollwaaren, gemeincn und mittelfeinen Wollwaaren, feinen Seiden- und Metallwaaren, Eisen- bahnwagen, dann an feinsten und feinen Kurzwaaren; jener der Aus- gangszöôlle aber durch die vermehrte Ausfuhr an rohen Häuten und Fellen herbeigeführt. E L:

Die Ein- und E von Dalmatien is} in den angeführten Daten nicht inbegriffen.

La 30. Juni. Die eie Kammer hat gestern auch das zur Mervs ständîigung des Eisenbahnneßes vorgelegte Gesezprojeft, betreffend die Eisenbahnstrecke Amsterdam-Zaardam, mit 37 gegen 96 Stimmen angenommen. Diese kurze Strecke erfordert gervaltige Arbeiten, unter anderen auch eine Ueberbrückung oder Abdämmung des Y und wird deshalb große Kosten machen. Es wird dazu cine

iße von 30 Millionen nöthig sein. 8 E russishe Handel mit Talg, bekanntlich einer der

bedeutendsten Exportartikel, wird dur die im Gebiet der Orenburger Kirgisen A ebeaWenen Unruhen sehr benachtheiligt. Wie das »Kasansche Börsenblatt« mittheilt, wurden in Uralsk nach den Einen in diesem Jahre 70,000, na Anderen sogar 140,000 firgisishe Ham- mel weniger gekauft, als im vergangenen Jahre. Jn Orenburg rech- net man gar nit auf den Ankauf von Hammeln. N

Ssewastopol. Der erste Dampfer, welcher in der Admiralität der russishen Handelsgesellschaft gebaut worden ist, lief den 16. Juni vom Stapel.

Verkehrs - Anstalten.

Bre, 4. Juli. Der »Great Eastern« befand sih heute Mittags 47° 96! Br. 33? 10! L, er war von Brest 1145 Seemeilen entfernt und hatte 1281 Seemeilen des Kabels versenkt Die Signale kamen vortrefflich an und die Proben auf Elektrizität ergaben ein befriedi» gendes Resultat. i 5 i

Warschau, 1. Juli. (R. T. A.) [Die Revision der Pässe] der Durchreisenden in Warschau und auf allen Stationen im Rayon des Königreichs Polen ist auf Verfügung des Statthalters, Grafen Berg, wieder eingestellt worden, um die Kommunikation auf den

nbahbnen zu erleichtern. O Dare, 2. Juli. Das Postdampf\schif} des Norddeutschen