1869 / 159 p. 9 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

[2444] Aufforderung

Zur

Aktienzeichnung

für den

Zoologischen Garten in Berlin.

Kapital 100,000 Thaler, bestätigt durch Allerhöchste Ordre vom 30, Mai 169,

Seit lange besteht das Bedürfniss, den hiesigen zoologischen Garten in einer den gesteigerten Ansprüchen der Zeit und den Fortschritten der Wissenschaft entsprechenden Weise zu reorganisiren. Nur in einer Be- friedigung dieses Bedürtnisses liegt zugleich eine Bürgschaft dafür, dass das Institut durch einen regeren Besuch des Publikums zu einem ren- tablen gemacht werde. Nachdem die Staatsregierung in dankenswerther Weise den hierauf gerichteten Bestrebungen entgegengekommen , und nachdem es gelungen ist, in der Person des bewährten Dirigenten des zoologischen Gartens in Cöln, Herrn Dr, Bodinus, einen ausgezeichneten technischen Leiter für das Unternehmen zu gewinnen, soll an die Aus- führung der Reorganisation Hand angelegt werden, es soll namentlich die Zahl seltener und interessanter Thiere vermehrt, ein theilweiser Um- resp. Neubau der Thierbehälter vorgenommen, eine Regulirung der Be- wässerung des Gartens durchgeführt und endlich ein Restaurationslokal hergestelli werden, welches einen Sammelpunkt für einen ausgedehnten Kreis von Besuchern betet und den Bedürfnissen des Publikums allsei- tig entspricht. Für Durchführung dieser Arbeit und Beschaffung cines Betriebsfonds soll cas bisherige Aktienkapital der für den zoologischen Garten bestehenden Gesellschaft auf 100,000 Thaler, getheilt in 1000 Aktien à 100 Thaler, erhöht werden. Die Hälfte tezes Kapifils ist be- reits gezeichnet und wegen Beschaffung des Restes wendet sîich der unterzeichnete neue Vorstand des Unternehmens hiermit an seine Mit- bürger. Es handelt sich bier nicht blos um Förderung eines gemein- nützigen und für cinen Centralpunkt geistigen Lebens, wie es Berlin ist, nothwendigen Unternehmens, sondern auch um eite aussichtsvolle ren- table Kapitalsanlage, da die jetzt angestrebte zeitgemässe Einrichtung des Instituts für einen regen Besuch seitens des Publikums verdoppeite Ga- rantien bietet. Jedem Besitzer einer Aktie soll denn auch für sich und seine Familie das Recht des freien Besuches des Gartens eingeräumt werden, und Jeder, der mehr als eine Aktie besitzt, s0oll überdies für diese vermehrte Aktienzahl an dem erzielten Reingewinn bis zu einer Dividende der Aktien mit 5 Prozent Theil nehmen, während der Mehr- gewinn immer wieder im Interesse des Instituts Verwendung erhalten Soll. Niemals hat man sich an den Gemeinsinn der Einwohner Berlins vergebens gewendet, wenn es sich um die Verwirklichung s0 nützlicher und nothwendiger Einrichtungen handelte; auch bei dieser Gelegenheit, dessen sind wir gewiss, werden wir nicht ohne Erfolg die - Betheiligung unserer Mitbürger anrufen. Wir bemerken deshalb nur noch, dass der Schatzmeister unseres Vereins, Herr Ferd. Jaques, Oberwallstr. Nr. 3, täglich in den Geschäftsstunden Anmeldungen für eine Betheiligung ent- gegenzunehmen bereit sein wird.

Der Vorstand:

Proí. Dr. Peters, Direktor des Zoologischen Museums, Vorsitzender.

Frhr. Ed. v. d. Heydt, Prof. Helfft. Konsul a. D., stellvertretende Vorsitzende. Rechtsanwalt Wolf. Banquier Ferd. Jaques, Schriftführer. Schatzmeister. Emil Praetorius, Alex. Duncker, Geh. Kommerzien-Rath. Hof-Buchhändler. Anderssen, Ebhinghaus,

Rentier. Kaufmann.

T S E R T

Verschiedene Bekanntmachungen.

Die Stelle des Kreis-Physikus für den Kreis Arnswalde, mit dem Wohnsiß in der Kreisstadt Arnswalde, kommt wegen freiwilligen Rücktritts des bisherigen Jnhabers zur Erledigung. Qualifizirte Be- werber um dieselbe werden hierdurch aufgefordert, sich unter Einrei- chung 1) ihrer Approbation als Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer, 2) des Fähigfkeits - Zeugnisses zur 2 erwaltung einer Physikatsstelle, 3) sonstiger Über ihre bisherige Wirksamkeit \sprehender Zeugnisse und cines ausführlichen Lebenslaufs hinnen 6 Wochen bei uns zu melden.

_ Franffurt a. O., den 3. Juli 1869. Königliche Regierung. Abtheilung des Jnnern. gez. v. Thermo.

Niedershlesische Zweigbahn. Einnahme im Monat Juni 1869: a) für 17,601 Personen 7098 Thlr. 5 Sgr. Pf, b) für 238,137,0 Ctr. Güter 14,741 Thlr. 29 Sgr. 2 Pf. / c) Extra- ordinaria 600 Thlr. Sgr. Pf. zusammen 22,440 Thlr. 4 Sgr. 2 H Einnahme im Monat Juni 1868: a) für 18,547 Personen 8141 Thlr. 27 Sgr. 3 Pf. b) für 225,714,7 Ctr. Güter 13,771 Thlr. 19 Sgr. 3 Pf., ec) Extraordinaria 500 Thlr. Sgr. Pf., zu- sammen 22,413 Thlr. 16 Sgr. 6 Pf. Jm Monat Juni 1869 mehr 26 Thlr. 17 Sgr. 8 Pf. Die Mehreinnahme bis ultimo Mai nach_ erfolgter Feststellung bis ultimo März c. beträgt 25,695 Thlr. E P E Mithin bis ultimo Juni 1869 mehr 25,722 Thlr.

gr. j

2800

Münster am Stein bei Kreuznach. Das hiesige Bad, be, fannt durch die spezifishen Heilwirkungen seiner brom- und jod, haltigen Soolquellen, so vie durch die an Naturshönheiten reiche Lage, is seit dem 1. Mai d. J. eröffnet. Die Einrichtungen des Bades sind scitdem dur die nah neuesten Prinzipien ausgeführt, Herstellung eines Tnhalations - Apparates erweitert worden. Nähere Auskunft ertheilt der zum Bade- und Brunnenarzt für die hiesigen Anstalten ernannte Dr. von Franßius hierselbst, so wie die Königlide

Salinen- und Badeverwaltung.

[2451] F Landgräflich hessische concessionirte Landesbank in Hombvrur vor dor Höhe. Vorbehaltlich definitiver Fesstellung. Monat Juni 1869. ALkt1va, 1) Kassen-Bestand orre reer rere enan ots Fl. 62,248. 34 2) Wechsel-Bestand eere ree » 418,091. 46 3) Effekten-Bestand : a) verschiedene.…....... Fl. 30,364. 58. b) eigene Aktien... » 500,000. —. » 930,364. 58, 4) Lombard-Darlehen erer re tre » 75,344. 55, 5) Conto-Corrent-Saldo een trr o » 399,990. 9, 6) Banknoten-Einlösungsfonds : a) in bâdr. «das Fl. ; 95,000. —. b) in Effekten... » 4125,75. 50. c) in Wechseln » 40,0412, » 224,087. 50 7) Diverse Forderungen ....-.... eee area e en » 401,413, 5 FT. 1,167,502. Passiva. 1) Aktien-Kapital-Conto eere eee F1. 1,000,000. —, 2) Banknoten im Umlauf ..............--e.- eo. » 220,000. 3) Depositen „ooooooo ec ere rerer rort » 196,364. 36 1) Aktien - Dividenden - Conto pro 1864, 1869, T Lee ae C G Ca a0 m e ais » 1,137. 30. 5) Reservefonds-Conto.…............ eere ck 90,000. —,

F1I. 1,467,502. 06

Frachtermäßigung für Steinkohlen.

Vom 10. Juli er. ab treten für Steinkohle von den an der Wilhelmsbahn belegenen Gruben nach den Stationen der Löbau-Zittauer und Zittau A S Reichenberger Eisenbahn Herrnhut , Oberoderwih

e —— hs Zittau, Reichenberg und Groß - Schönau unter dew

eding der vollständigen Ausnußung der Tragfähigkeit der Wagen ermäßigte Frachtsäße in Kraft.

Der seit dem 1. September 1868 gültige gemeinschaftliche Kohlen tarif ist Mernas umgearbeitet und auf den diesseitigen Stationen Berlin , Breslau und Görliß zum Preise von 1 Sgr. pro Stü käuflich zu haben.

Berlin, den 24. Juni 1869. Königliche Direktion der Niederschlesish- Märkischen Eisenbahn.

24 Bekanntmachung.

Som 1, Juli cr, ab tritt zu dem am 1. Januar er. eingeführte Stettin - Schlesishen Verbandtarif und zu dessen ï. Nachtrag von! 1. Mai d. J. ein zweiter Nachtrag in Kraft, welcher verschieden

Deklassifizirungen von Frachtartikeln, sowie eine Deklaration Über dit

Anwendung des durch den ersten Tarifnachtrag am 1. Mai cr. eiw

L Oa pezialtarifs für Eisenbahnschienen von Stettin nach Bahn of Oderberg enthält.

Druckexemplare des Tarifnachtrages sind bei den Stationsfasset Su edachten Tage ab zum Preise von 1 Sgr. pro Stü käufliß zu haben.

Ratibor, den 8. Juli 1869.

Königliche Direktion der Wilhelmsbahn.

gez. Le Juge.

In unserm Verloge find so eben erschienen :

Gewerbe-Ordnung

für den

Norddeutschen Bund.

Vom 241. Juni 1869, 3: Bogen gr. 8°. auf Schreibpapier mit Umschlag. Preis 25 Sgr.

Dieselbe polnisch: Ordynacya Procederowa

dla Zwiazku pólnocno-niemieckiego. Z ania 21. Czerwea 1869. 4 Bogen gr. 8°. auf Schreibpapier mit Umschlag. Preis 5 Sgr. Königliche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Deer in Berlin

Hier folgt die besondere Beilage

Besondere Veiílage

des Königlich Preußischen Staats - Anzeigers. U „F 159 vom 10. Juli 1869.

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nhalt8-Verzeichniß: Die Schiffahrt auf der Elbe und Oder im 16., 17. und 18. A f ; ; s Jahre 1868. (1I1.) Christian Erich Hermann von Meyer. S Jahrhundert. Die preußische Landwirthschaft im

e R E

Die Schiffahrt auf der Elbe und Oder im 16.,F1 7, | cinander geleitet werden könnten. Der Kurfürst Moriß von und 18. Jahrhundert. LIGEA Es A gy Ss dieser Tagfahrt eingeladen. ; A ie eordneten von Brandenbur S Die deutschen Reichsstände, welche zu den Elbufersiaaten | traten in Frankfurt a. O. zusammen, n E TOOEE gehörten, hatten von jehcr die Elbschiffahrt als eine Ein- |} aber feinen Erfolg, weil der Kurfürst von Sachsen, gestüßt nahmequelle für sich betrachtet, und die an der Elbe belegenen | auf ein Gutachten seiner Räthe und der Séraremeittes zu Städte folgten dem Beispiel der Reichsstände nach. Bis gegen | Leipzig, das Leipziger NiederlagSreht nicht gegen die freie Elb- Ende des 16. Jahrhunderts waren, wie wir einem Aufsaß Über | shiffahrt aufgeben wollte. Eine nah dem Tode des Kur- die Elbschiffahrt in der wissenschaftlichen Beilage der »Leipziger | fürsten Moriß veranstaltete zweite Zusammenkunft welche im Zeitung« entnehmen, die Elbufer von Melnik bis Hamburg all- | Jahre 1556 in Franffurt a. O. stattfand, blieb eben so erfolg- mählich mit 47 Zollämkcrn verschiedener Könige, Kurfürsten, | 1os. Kurfürst August von Sachsen, der Nachfolger des Rur: Herzöge, Grafen, Herren und Städte besegt worden. Auf der | fürsten Moriß, entsendete gar keinen Bevollmächtigten, sondern Strecke von Dresden bis Hamburg hatte der Schiffec 30 Mal | nur eine Erklärung , in welcher er die von seinem Vorgänger Zoll zu bezahlen; ein Ohm Wein wurde dadurch um 9 Thlr. | bereits erhobenen Bedenken gegen Beseitigung des leipziger 00. Pf., nach unserem Münzfuß um mehr als 16 Thir. ; Niederlagbrechts aufrecht erhielt. Auch Herzog Otto von verth s ¡ Braunschweig - Lüncb »e d i Sta- Noch nachtheiliger als dic durch die Zôlle veranlaßten Ver- ; S s a n bee TELEA s säumnisse und Kosten waren für die Elbschiffabrt die Stapel- | Bevollmächtigten entsendet. Ein leßter Versuch, den Kaiser rcchte und der Umladezwang welche einige Ufersiädte sich | Ferdinand 1. noch wenige Jahre vor seinem Tode angeeignet hatten. Pirna erhielt sein Stapelrecht hon im | machte, hatte ebenfalls kein Resultat, „weil die Konferenz wie- Jahre 1325 bestätigt; kein böhmischer Schiffer durfte seine | derum von mehreren Betheiligten nicht beshickt war. Kaiser graht, mil Ausnahme von Getreide und Lebensmitteln, Über | Maximilian 11, berief zum 15. Februar 1571 eine neue Tagfahrt Pirna hinaus befördern. Jm Jahre 1443 gewann auch Dresden | nah Magdeburg, um die Berhandlungen endlich zum Abschluß en Stapelrecht, so daß die böhmische Schisfahrt, soweit ihr die | zu bringen. Die Konferenzen wurden erst im Mai 1571 er- Strecke unterhalb Pirna überhaupt noch offen ftand, in Dresden | öffnet und drebhten fich hauptsäcklich um das lüneburgische ihr lehtes Ziel erreichte. Weiter unten beanspruchte Magdeburg | Stapelrecht. Hamburg und Magdeburg brachten gegen das- den Stapel für alle Strom- und Thalfahrten ; sächsische Schiffer | selbe drei Kaiserliche Mandate aus den Jahren 1569 und 1570 durften in srüherer Zeit nah Hamburg passiren, später brachte | vor, welchen die Herzöge Heinrich und Wilhelm von Braun- Magdeburg aber auch den sächsischen Schifsern gegenüber sein | shweig-Lüneburg offenen Ungehorsam entgegengeseßt hatten. Stapelreht zur Geltung. Endlich sperrte Hamburg die Elbe | Die Justruktionen d:s Herzogs Wilhelm und des lüneburgi- für alle stapelbaren Waaren vollsiändig; diefe durften fluß- |- schen Raths sprachen sich auch ganz entschieden für das lüne- und seewärts die Stadt nur passiren, wenn fie Eigenthum ham- | burgische Stapelreht aus, da eine freie Schiffahrt auf der Elbe burgischer Bürger oder durch hamburgische Speditionsbhand- |. nie besianden habe, dieselbe auch den braunschweig-lüneburgischen lungen eingegangen waren. ie Ländern zum größten Nachtheil gereihen würde. Dice brandenbur- Außerdem war die Elbschiffahrt noch durch die Niederlag®- | gischen Gesandten crklärten, der Elbstrom sei ein freier offener Fluß rehte zweier, meilenweit von der Elbe entfernt belegenen Städte, | und tlumen publicum nicht weniger als Rhein und Donau, welche Lüneburg und Leipzig, behindert. Die Unsicherheit des Fahr- | Flüsse Gott nichtallein den Fürsten undStänden des Reichs, sondern wassers der Elbe hatte in den ältesten Zeiten den Verkehr von | allen Menschen ohne Unterschied zu gebrauchen geschaffen, auf Hamburg aufwärts für gewisse Waaren auf den Landweg | welchen auch das Jus gentium oder natürliche Recht, sowie das über Lüneburg , Salzwedel , Stendal nach Magdeburg und | gemeine Kaiserrecht Jedem solhe Schiffahrt zugebilligt habe Leipzig gelenkt. Diese dem Flußstapel nicht unterworfenen } U. st. w. Auch die Kaiserliche Kommission trat dieser Deduftion (unstapelbaren) Waaren bestanden aus den wichtigien Fracht- | bei, sie bezog sih auf den Sachsenspiegel, »welcher Strom frei gütern der Seeschiffahrt, Fischerei- und Fetlwaaren, ausländi- | fließet, der ist gemein zu fischen und zu fahren jedermann.« hen Weinen , Spezereien u. dgl. Lüneburg machte aus der | Kurfürst August von Sachsen war in seinen Ansichten zweifel- Gewohnheit, hier niederzulegen, cin Recht und die Herzöge von j haft geworden; er hatie von dem Nath zu Leipzig ein neues Braunschweig fügten dem Niederlag8reht noch den Straßen- | Gutachten erfordert; er machte den Rath darauf aufmerksam, zwang und das Geleitsreht hinzu. Unstapelbare Waaren | daß Kaiserliche Majestät die Elbe für cin flumen publicum, wie durften elbaufwärts nicht verschifft, mußten vielmehr auf dem | den Rhein erachte, daß deëhalb nicht die freic Schiffahrt, die seit Landwege über Lüneburg befördert werden. Leipzig stüßte fein | der Sündfluth jedem erlaubt sei, sondern die dawider erhobene Niederlagsreht auf die »hohe Landstraße«, welche si von | Behinderung cine Neuerung sei ; die Landstände seien auch der Danzig und Stettin über Leipzig nah dem Rhein, Oester- | Meinung, daß der Nactheil der freien Schiffahrt für Leipzig reich und Venedig zog. Es verlangte, daß alle, Waaren, die | nicht so groß sein werde, als man jeßt darzustellen versuche, den Umkreis von 15 Meilen Halbmesser um Leipzig berühren, | und durch billigere Fracht aufgehoben werden könne. Der Rath auf bestimmten Straßen nach Leipzig geschafft, dort cine Zeit | vertheidigte jedo das leipziger Stapeireht und bat den Kur- lang niedergelegt und feilgeboten, oder durch eine Geldabgabe | fürsten, si nicht zur Eröffnung der Schiffahrt bereden von diesem Quwange gelöst würden, Kaiser Maximilian bestä- | zu lassen. Da der Streit auf der Tagfahrt sih auf igte im Jahre 1507 dieses beanspruchte NiederlagLrech!, in | das lüneburgishe Siapelreht beschränkte, so konnten die dessen Bereich auch die Elbe fast in ihrem ganzen, fich auf 35 | kursächsishen Gesandten sich neutral verhalten, und als die Meilen erstreckenden Lauf durch kursächsisches Gebiet fiel, Also | Verhandlungen damit endeten, daß der Kaiserlicve Koms- lbst die sächsishen Schiffer, welche hier das Exfklufivrecht be- | missar erklärte, der Kaiser werde sih bemühen, mit Lüneburg saßen, durften dasselbe nur für die stapelbaren Waaren, Steine, | diese Angelegenheit besonders zum Abvscluß zu bringen, berich- Holz, Bretter, Getreide und weniges Andere ausüben. Endlich | teten die fursächsishen Gesandten ihrem Hofe, sie bätten fich verursachten auch die mannigfachen Ausfuhr- und Handelsver- } hierbei so vorgesehen daß Kurfürsilibe Gnaden die Dinge in bote mit ihren zahlreihen Kontrollen den Schiffern viele Weit- | Händen haben und mögen etwa die Schiffahrt befördern oder läuftigkeiten, Versäumniß und Beeinträchtigungen“ bei der Aus- | hindern. | Uung ihres Gewerbebetriebs. Die Herzöge von Braunschweig-Lüncburg ließen sich bald

Einige Reichsfürsten bemühten sich schon im 16. Jahrhun- darauf bereit finden, das lüneburgische Stapelrecht gegen Ver- rh die Elbschiffahrt von den sie bedrückenden Fesseln zu be- doppelung ihrer Elbzölle zu Higaer Blekede und Schnaken- eien, Kurfürst Joachim von Brandenburg und der König | burg aufzugeben. Nach diesem Vorgang hielten sich aber auch von Böhmen, Kaiser Ferdinand 1, verabredeten zum 7. Okto- | die übrigen Stände und Städte an der Elbe für berechtigt, ber 1548 eine Tagfahrt nah Frankfurt a. O., um zu be- | ihre Zôlle zu erhöhen, und so verdoppelten sih bis zum west- rathen, wie künstig die Waaren aus der See auf Oder | fälischen Frieden fast alle Eibzölle von der kursächsischen Grenze und Elbe nah Böhmen geführt und beide Flüsse in | bis Hamburg. Im Jahre 1630 kam auf der Elbe unterhalb