1869 / 189 p. 10 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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wurde, so be-

10 vielfach schr der Bearbeitung, und erst in neuerer Zeit ift der Anfang gemacht worden, die Bedeutung dieser Stiftungen nachzuweisen. Die »Magdeb. Geschichtsbl. « liefern dazu folgende besondere Beiträge: Von Nienburg a. d. S. wird cin Bruchstück ciner aus dem Mittelalter stammenden Klosterchroni?k (von Winter) gegeben, welche die Reibe der Aebte vollständig und fonst noch manche werthvolle Notizen enthält, Rath Dr. Bode- mann in Hannover veröffentliht das Nekrologium des Klo- sters Neuwerk bei Halle, das die Todestage einer großen Zahl von Prôpsten und anderen Klosterpersonen, sowohl aus diesem, wie aus anderen Klöstern enthält. Jn der Neustadt-Magde- burg befand cin Kollegiatstift zu St. Peter und Paul, mit welchen die Stifter zu Seeburg im Manßsfeldischen und. zu Hundiswdurg vereinigt wurden. Die Gründung dicses Stifts, die bi8her noch nicht fkritisch behandelt war, wird von Winter und v. Mülverstedt aufgehellt, Ebendort in der Neustadt be- standen noch zwei Cistercienser-Nonnenklöster, St. Agneten und St. Laurentii. Das erstere hatte cine Vorecxistenz in Buckau bei der Pfarrkirche des Ortes, und diese Vorgeschichte des Klo- sters wird vom Archiv-Rath v. Mülverstedt behandelt. Die Gründung des Lorenzklosters hat cin Aufsaß des Dr. Janicke zum Gegenstand. Die Aufklärung der Gründung8geschichte dieser drei geistlichen Stiftungen giebt zugleich einen lehrreichen Einblick in die Entstehungs®geschichte der Neustadt-Magdeburg. Diese entfsand nämlich unter der Fürsorge des verdienst- vollen Erzbischofs Albrecht um 1225 aufs neue, nachdem Magdeburgs Umgebung durch Otto 1V. verheert worden war. Die geistlichen Stiftungen trugen wesentlich mit dazu bei, die neue Stadt zu heben. Die Verhältnisse des Hochstifts Mag- deburg und seines Domkapitels im Mittelalter werden in ihrer Mannigfaltigkeit vom Archivrath von Mülverstedt vorgeführt. Auch die kirchliche Kunst des Mittelalters ist nicht unbe- achtet geblieben. Vor allen Dingen mußte hier der magde- burger Dom die Aufmerksamkeit erregen. Der verstorbene Dom- kustos Brandt, bekannt durch cin cigenes Werk Über den magdebur- ger Dom, macht in den Geschichts8blättern die Kapitäle desselben zum Gegenstand einer eigenen Abhandlung. Die Kapitäle im Dom verdienen, abgesehen von der an ihnen sihtbaren Mannigfaltig- keit dex Erfindung, Sauberkeit und Feinheit in der Ausführung, auch de8Shalb eine forgfältigere Betrachtung, weil sie aus ver- schiedenen Zeiten des Mittelalters, aus dem Zeitraum von etwa 1210 bis 1300 ftammen und daber in ihren Formen und Or- namenten uns eine fast vollständige Geschichte der Veränderung und Ausbildung des gothischen Kapitäls überhaupt geben kön- nen. In einer Nebenkapelle des Doms fanden sich 1858 unter der Tünche Spuren von Malereien. Die weitere Nach- forshung enthüllte einen Cyklus von s{önen, farbigen, figuren- reichen Bildern, die einzigen Fresken, welhe Magdeburg auf- zuweisen hat. Sie stellen das jüngste Gericht dar, und rühren höchst wahrscheinlich aus der Zeit von 1400 her, in welcher der Domherr Johann von Redekin die Kapelle stiftete und dotirte, wie Archiy-Rath v. Mülverstedt in seiner Abhandlung nachweist. Die Begräbnisse der Erzbischöfe im Dom zu Magdeburg behandelt Direktor Wiggert. Veranlassung und Gelegenheit, die Gräber im Dom näher nachzuweisen und theil- weise ihren Jnhalt kennen zu lernen, bot die von 1826—1834 au8geführte Herstellung des Doms. Es mußten dabei die Gräber aufgedeckt werden und wurden dann von den darin ge- fundenen Gegenständen, als Ringen, Kelchen, Patenen, Bischofs- stäben U. st. w. Zeichnungen und Abdrücke genommen, dann aber die Grüfte mit ihrem gesammten Inhalt wieder mit Steinplatten bedeckt. Auf diese Weise gelang es, die Gräber vieler Erzbischöfe genau festzustellen. Dorffkirchen beschreiben die Wanderungen durch Kirchen des magdeburger Landes von Winter. Es ist überraschend , welche interessanten baulichen Denkmäler man oft in unscheinbaren Dorfkirchen findet. So ist z. B. die Kirche in Prekien an der alten Elbe bei Gommern ein völlig stilgemäßes Gebäude der romanischen Periode und stammt aus dem zwölften Jahrhundert. Bei Gelegenheit eines Ansirihs hat man sogar im Altarraum und in der Nische Spuren von Fresko-Malereien gefunden. Die Kirche in Glinde bei Schönebeck enthält in einem Fenster Glasmalereien von ausgezeichnet s{önem Kolorit. Bei manchen Kirchen freilich bedarf es eines sehr geübten Augcs, um aus den Verunstal- tungen noch die ursprüngliche Anlage heraus zu finden. Die Inschriften der Johanniskirche in Barby und die Beschrei- bung der Grabdenkmäler daselbst sind von Richter gegeben und von v. Mülverstedt erläutert. Die genannte Kirche war die Begräbnißstätte des Barbyer Grafenbauses und ‘deshalb sind Inschriften und Grabdeukmäler von nicht geringer Wichtigkeit. ¿Sine Altardeke des 14. Jahrhunderts, die sich in der Kirche zu Ocbisfelde befindet, beschreibt Hildebrand. Die darauf be- findlichen Figuren sind, wie es damals üblich, so hergestellt, daß auf einen Grund von dunfklem, braunen Tuch Stückchen von andersfarbigem , bunten Zeuge aufgelegt und festgenäht sind,

Der Betrieb der Bergwerke und Salinen im Ober-

Bergamtsbezirke Clausthal im Jahre 1868.

Der Bezirk des Ober - Bergamts zu Clausthal umfaßt die Provinz Hannover mit Ausschluß der Landdrostei - Bezirke Osnabrück und Aurich, die Provinz Schleswig - Holstein und das Gebiet des vormaligen Kurfürstenthums Hessen nebst den vormals bayerischen LandesStheilen mit Ausnahme der Enklave Kaulsdorf. Der Schwerpunkt der Bergverwaltung in dem auf diese Weije zusammengeseßten Bezirke liegt in der Leitung des Betriebes der demselben angehörigen zahlreich:n Staatszwverke ; der Privatbergbau besißt, obwohl er sih unter der wohlthäti- gen Herrschaft des Algemeinen Berggescßes allmälig mehr und mehr enftwickelk, denno zur Zeit nur eine untergeord- nete Bedeutung. Unter den Staatswerken befinden sich viele, welche unter den gegenwärtigen Konjunkturen nur cine geringe Aussicht auf dauernden Ertrag gewähren ; mehrere derselben (ind als nicht lebensfähig zu bezeihncn und ist deren Beräuße- rung daher auch bereits eingeleitet.

Der Steinkohblenbergbau des Vezirks wird auf 8 bis 26 Zoll mächtigen Flögen betrieben, welche in der Wälder- Thonformation innerhalb des Fürstenthums Calenberg und der Grafschaft Schaumburg auftreten. Jn Betrieb waren drei Staatswerke, von welchen eins fich in gemeinschaftlichem Besiße von Preußen und dem Fürstenthum Schaumburg - Lippe befinde. Von der Produktion desselben ist deShalb hier nur die Hälfte berechnet. Außer den Staatswertken sind 10 Privat-Bergwerte vorhanden. Sämmtliche Stein- kohlen - Bergwerke haben 5,911,809 Centner Steinkohlen im Werthe von 754,330 Thlrn. , d. i. 52,717 Ctr. und 15,420 Thlr. weniger als im Vorjahre, produzirt. Die Vermindernng hat ihren Grund in der milden Temperatur des Winters, so- wie in der starken Konkurrenz der westfälischen Steinkohlen. Außer jenen Werken haben 2 Steinkohlengruben in der Graf- schaft Hohnstein , in welcher das Recht auf Gewinnung und Verleihung von Steinkohlen dem Grafen von Stolberg - Wer- nigerode, theils allein, theils in Gemeinschaft mit derx Kloster- kammer zu Hannover zusteht , 143,988 Ctr. im Werthe von 17,093 Thlrn. gefördert. Mit Einschluß dieser beläuft sich die Gesammtproduftion des Ober-Bergamtsbezirks an Steinkohlen auf 6,055,797 Ctr. mit 771,423 Thlr. Werth.

Braunkohlenförderung findet hauptsächliÞch im Re- gierungSbezirk Cassel stati, wo in den Kreisen Cassel, Hofgeismar und Wißenhausen zahlreiche Braunkohlenmulden auftreten. Im ganzen Bezirke lieferten 2 Staats- und 30 Privatwerke 9/498,(79 Ctr. Braunkohle im Werthe von 222,990 Thlrn, wovon auf den Regierungsbezirk Cassel allein 3,454,480 Ctr. tommen. Gegen da® Jahr 1867 hat si die Produktion der Menge nach um 237,614 Ctr. und dem Werthe nach um 4051 Thlr. gesteigert.

An Eisenerzen sind im ganzen Bezirke auf 7 Staats- und 67 Privatwerken 2,775,278 Ctr. mit 211,901 Thlen. Werth, 990/180 Ctr. und 27,893 Thlr. mehr als im Vorjahre gefördert. Der größte Theil der Förderung, nämlich 2,533,671 Ctr., fommt auf die Provinz Hannover, in welcher namentlich das in der Jura- und Kreideformation ausftretende Eisenerzlager im Amte Peine als besonders reich hervorzuheben UL: Die &örderung- desselben, welche 2 Millionen Centner überstieg, wird auf der Ilseder Hütte verschmolzen, Qur Ausbeutung ciner ebenfalls sehr reihen, dem Hilsthon angehörigen Eisen- erzlagerstätte im Amte Liebenburg wird gegenwärtig eine große Hütte bei Salzgitter erbaut. Jn der Grafschaft Hobnstein förder- ten 3 Gruben 10,753 Ctr. Eisenstein, welche in der obigen Summe nicht mit eingerechnet sind.

An Zinkerzen wurden auf den oberharzischen fiskalischen Bleierzgruben 73,136 Ctr. mit 66,364 Thlr. Werth, an Sil- bererzen auf einer Staats- und einer Privatgrube bei St. An- dreasberg 172 Ctr. mit 10,581 Thlr. Werth gewonnen.

Der Bergbau auf silberhaltige Bleierze nimmt im Ober- Bergamts8bezirk Clausthal die erste Stelle ein; derselbe wird auf dem Oberharze vom preußischen Staate allein be- irieben, „während an den Werken des Kommu- nion - Unterharzes die braunschweigische Regierung mit ’/7 betheiligt ist; in den nachfolgenden Angaben sind daher von der Produktion dieser leßteren Werke nur die auf Preußen fallenden ‘/, in Rechnung gestellt. Auf dem Oberharze belief fich die Bleierzförderung auf 2,629,162 Ctr. ; diese Erze müssen jedoch vor ihrer Verschmelzung noch ciner Scheidung und Aufberei- tung unterworfen werden, dur welche 217,496 Ctr. Schmelzgut mit 1,042,356 Thlr. Werth gewonnen sind. Gegen das Borjahr hat die Menge der aufbereiteten Bleierze um 15,983 Ctr. zu-, der Werth . derselben dagegen um 82,458 Thlr. abgenommen. Wenn in den Mittheilungen über die Produktion der Berg- werke des preußishen Staates im Jahre 1867 (Staats- Anzeiger vom 20. Februar 1869. Nr. 44. S, 762) auf die Verminderung der Bleierzförderung des Oberharzes

gegen die Borjahre * aufmerksam gemacht z merkten wir hierzu nachträglich, daß dieselbe nur scheinbar ist und ihren Grund darin hat, daß für die früheren Jahre von

der hannoverischen Regierung das unausfbereitete Haufwerk an- gegeben, für das Jahr 1867 dagegen nur die Menge der auf- |

bereiteten Erze in Rechnung gebracht war. Auf den Kommu- nionwerten find 140,032 Ctr. silber- und zum Theil auch kupferhaltige Bleierze gefördert

esamnmie Bleierzförderung des Ober -Bergamtsbezirks auf

253,378 Ctr. mit 1,065,671 Thlr. Werth stellt. Aus diesen Erzen sind auf den oberharzischen Hütten zu Clausthal, Altenau, Lautenthal und St. Andreasberg 152,991 Ctr. Vlei im Werthe von 943,678 Thlr.,2375Ctr. Glätteim Werthe von 15,186 Thlr. und 26,400 Pfund Silber im Werthe von 788,930 Thlr. und auf den Kommunion-Unterharzischen Hütten (preußischer Antheil) 3906 Ctr. Blei mit 20,423 Thlr. Werth, 1659 Ctr. Glätte mit 9566 Thlr. Werth und 1000 Pfd. Silber mit 29,138 Thlr. Werth dargestellt, An Kupfererzen wurden auf den oberharzischen Werken

3567 Ctr. (aufbereitete Erze) mit 9781 Thlr. Werth, auf den |

Kommunionwerken 64,147 Ctr. mit 73,439 Thlr. Werth und auf dem Kupferwerke zu Niechelsdorf im Regierungsbezirke Cassel 64,200 Ctr. mit 16,409 Thlr. Werth gefördert. An Kupfer stellten die oberharzishen Hütten 851 Ctr. mit 20,595 Thlr. Werth, die Kommunion-Unterharzischen Hütten 2862 Ctr. mit 68,681 Thlr. Werth und die Riecchelsdorfer Hütte 1499 Ctr. mit 37,673 Thlr. Werth dar. i 7

An Kobalt- und N icckelerzen find 687 Ctr. 11,162 Thlr. Werth, an Manganerzen 10,825 Etr, 13,192 Thlr. Werth, an Schwefelkies 47,770 Ctr. 15,979 Thlr. Werth und ‘an -Vitriolerzen 4943 Ctr. 1006 Thlr. Werth gefördert.

Außerdem sind noch geringere Mengen von Flußspath, Schwerspath, Gyps, Alabaster, Farberde und Thon- und Wascherde auf Werken , welche unter der Aufsicht des Ober-Bergamts stehen, gewonnen. E An

Salzproduktion. Jn dem zum Ober-Bergamtsbezirk Clausthal gehörigen Theile der Provinz Hannover waren 1 Staats- und 12 Privatwerke und im Negierungsbezirke Cassel 3 Staatswerke , von denen eines im Laufe des Jahres verkauft worden ist, in Betrieb. Diese Werke produzirten ZzU- sammen 827,270 Ctr. Salz, im Werthe von 920/713 Thlr., während sie im Jahre 1807 911,874 Ctr. mit 668,581 Thlr. Werth lieferten. Die Abnahme der Menge rührt fast aus- shließlich von der Minderproduktion der ehemals hessischen Salinen hex, deren Absaß si bei der durch die Aufhebung des Salzmonopols herbeigeführten Konkurrenz fremden Salzes be- trächtlich verringert hat. Die Verminderung des Werthes hat ihren Grund hauptsächlih darin , daß den hessishen Salinen früher die Einkünfte aus der Monopolverwaltung zuflossen und daß von diesen daher für die früheren Jahre der Centner Salz mit cinem Werthe von mehr als 2 Thalern angegeben war , wäh- rend der Verkaufspreis dieser Werke bei der freien Konkurrenz, welche im Jahre 1868 nach Aufhebung des Salzmonopols cin- getreten ist, auf etwa 4 Thaler gesunken ist. :

Bohrversuche des Staates. Das Bohrloch bei Nenterdshausen, mit welchem man die Aufsuchung von Steinkohlen bezroeckle, wurde bei 2720 Fuß Tiefe eingestellt, da sich der Bohrmeißel vor Ort so festgeklemmt hatte, daß es nicht gelang, denselben mit den untersten Gestängetheilen aufzuholen.

Das ebenfalls behufs Aufsuchung von Steinkohlen bei Sc{malkalden angeseßte Bohrloch wurde bis zu 1208 Fuß Tiefe niedergebracht. Mit demselben sind röthliche Konglomecrat- schicten und röthlichgraue Sandsteinschichten, weiche dem unteren Rothliegenden anzugehören scheinen, durchteust.

Das bei Segeberg in einem Anhydritstock angeseßte Bohr- loch hat, wie bereits aus anderen Mittheilungen bekannt ist,

mit mit mit mit

11 C v0 e Cr Tie 5j (ck l / a L : n Januar des laufenden Jahres bei 472 Guß Tiefe eine Salz | Und flottirende Bevölkerung hat \sich um 11,628 resp. 44,641 verringert;

: 2 A E | | Hi Nachdem man in derselben 24 Guß, | wahrscheinlich in Folge der Konsffkription.

also bis zu 496 Fuß Gesammttiefe, gebohrt hatte, wurde das |

lagerstätte aufgeschlagen. Bohrloch eingestellt, da das Bohrgestänge zerbrach und die Hebung

des abgebrochenen unteren Theiles einen bedeutenden Aufwand |

an Zeit und Geld verursacht haben würde, ein tieferes Nicder- gchen mit diesem Bohrlohe aber überdies von herein nicht beabsichtigt war. Mitte Mai wurde de8halb ein zweites Bohrloch in Angriff genommen, welches Ende Juni in einer Tiefe von 131 Fuß anstand. Arbeiterverhältnisse. Dic Belegschaft der unter Auf-

die der fisfalishen Hütten 2045 Mann, der fiskalischen Salinen 289 Mann und die der fiskalischen Steinbrüche zusammen 11,246 Mann. Im Allgemeinen stand der Bedarf | an Arbeitskraft zu dem Angebot in einem günstigen Berhält- mß; auf den Aufbereitung8Lanstalten des Oberharzes machte sich

in Folge der Einführung der Vorschriften über die Beschäftigung |

und- daraus 35,882 Ctr. | Schmelzgut mit 23,315 Thlr. Werth dargestellt, so daß \ich die |

j | | | j

| nannten Geseßes gemäß

Vvorne-

s j 100 Mann, | zahl , rührt daher , daß

| rondissements, 2941 Cantons und 37,548 Gemeinden.

Jugendliher Arbeiter ein Mangel an Arbeitskräften fühlbar. Der Arbeitslohn s{wankte zwischen 10 und 18 Sgr.; auf dem Oberharze y wohin sämmtliche Lebensmittel aus dem flachen Lande hinaufgeshaft werden müssen, betrug er 20 bis 22 Sgr. für den Häucr und 16 bis 18 Sgr. für den Fördermann. Außerdem erhalten die oberharzishen Arbeiter Brodkorn zu elnem ermäßigten Preise. Um den &rauen und Töchtern der oberbarzer Bergleute, welchen es an lohnender Arbeit fehlt, neue C E ROUEE Int 7 A sollen auf Anordnung des Herrn ANDEL-ZUntiers Nähmaschinen anges(afft und an Industrie- s{ulen vertheilt werden. MaN 4 A

Die Zahl der Knappschaftsvereine des Ober-Bergamtsbezirks beläuft sich auf 94; dieselben sind meist sehr klein und viele umfassen nur die Arbeiter ciner Grube; in ihren Leistungen bleiben fie zum großén Theile hinter den durch das Allgemeine Berggeseß vorgeschriebenen zurück. Man ist gegenwärtig damit beschäftigt, das Knappschaftêwesen den Bestimmungen des ge- | zu reorganisfiren und wird dabei Zzu- gleicb darauf Bedacht nehmen, dice fleinen, meist nit lebens- fähigen Vereine zu größeren Vereinen zu verschmclzen. Für die Arbeiter der oberharzischen Berg- und Hüttenwerke ist be- reits ein allgemeiner Berein gegründet, dessen Statuten am 1, Oftober d. J. in Kraft treten. Jm Ganzen zählten die Fnappschaftsvereine 12,178 Mitglieder *); ibr Vermögen be- trug am Schlusse des Jahres 1868 877,384 Thlr. oder (a E: auf den Kopf der Mitglieder; auf die ein- zelnen Vereine is jedoch das Vermögen sehr ungleich vertheilt; denn es kommen bei den Vereinen der Staatswerke auf ein Mitglicd 95,8 Thlr., bei denen der Kommunionwerke 39,1 Thlr. und bei denen der Privatwerke 19 Thlr. Die Ein- nahmen der Kassen beliefen fih auf 172,899 Thir. und die Ausgaben auf 162,656 Thlr. , von den lezteren kommen auf ein Mitglied bei den Vereinen der Staatswerke 16,7 Tblr., bei denen der Kommunionwerke 10 Thlr. und bei denen der Privat- werke 4,9 Thlr. Unterstüßt wurden aus den Bereinskassen 627 Invaliden , 2382 Wittwen und 1139 Waisen, zusammen 4148 Personen.

_Die Zahl der beim Bergwerksbetriebe verunglückten Arbeiter belief sih auf 14 oder 1,456 pro Mille.

Zur Statistik von Frankreich 1866. E Die amtliche Statistique de la France, II Serie, Tome XVII. (Strasbourg, imprimerie edministrative de veuve Berger-Levrault, 1869) enthält sehr eingehende statistische Tabellen über die Zählung der Be- völkerung Franfkreihs im Jahre 1866, Wir sellen derselben nachstehend zusammen :

Na der im April und Mai 1866 stattgehabten Zählung hatten die 89 Departements eine Bevölkerung von 38,067,064 Einrv. (ohne nicht mitgezählte ca. 125,000 Mann Truppen in Algier, Rom, Mexiko u. st. w.) gegen 1861 (37,386,313) eine Zunahme von 680/751 oder jährlich 136,150 oder 0,36 pCt. In demselben Zeit- raum Überstiegen die Geburten die Sterbcfälle nur um 715,963, die Einwanderung die Auswanderung also um 27,252, (wobei der ZQu- wachs nach Hinzurechnung jener Truppen auf 743,215 Einwobner angenommen ist). Jn früheren Perioden betrug die jährliche Zunahme der Bevölkerung 1836—41 0,41 pCt., 1841—6 0,68, 1846-51 0,22, 1851—6 0,20, 1856—61 0,32, 1861 (Annexion) 0-37 pCt. Jn denselben Perioden war die Zahl derjenigen Departem:-nts, in denen die Be- völferung zunahm, 73, 81, 64, 32, 58, (1861—6) 58, und die Zahl derjenigen , in denen sie abnahm, 16, 5, 251 54, 28, 31. Von den- jenigen 680,751 Einwohnern, um welche die Bevölkerung von 1861—6 zugenommen hat, entfallen 458,421 oder 67 pCt. auf die 186 Städte mit mehr a1s8 10,000 Einwohnern und nur 222,330 oder 33 pCt. auf sämmtliche übrigen Gemeinden. Hierbei ist noch zu bemerken, daß in 41 Städten mit mehr als 10,000 Einw. die Bevölkerung abgenommen hat, so daß die Vermehrung von 67 pCt. nur 145 derartige Städte trifft. Besonders stark war der Zuwachs in Saint Nazaire (14,84 pCt.), le Creuzot (9,66 pCt.), Roubaix (6,42) und Mülhausen (5,61). Die Zunahme der Einwohnerzahl in den großen Städten trifft nur die gedrängt wohnende Bevölkerung (+ 514,690); die zerstreut wohnende

die Hauptresultate

Die Bevölkerung vertheilt sich in 89 Departements, 373 Ar- : Seit 1861 if die Zahl der Cantons um 3, die der Gemeinden um 38 ge- wachsen. Vom Jahre 1836 bis 1861 (vor der Annexion) hat si die Zabl der Gemeinden unter 9000 Einw. um 433 (auf 36,314) ver- mindert, die der Gemeinden von 5 10,000 Einw. um 24 (auf 298),

| die von 10— 20,000 Einw. um 32 (auf 108), die von 20,000 Einw. | und darüber um 26 (auf 69) vermehrt

| von 1861 bis 1866 die Zahl der Gemeinden von weniger als 5000 ; f s : T | Einw. um 26 (auf 37,057), die von 5—10,000 Einw. um 7 )5) sicht der Bergbehörde stchenden Bergwerke betrug 8812 Mann, | ( R | n (auf 305),

Nah der Annecxion hat s

die von 10—20,000 Einw. um 2 (auf 113) und die von 20,000 Ew.

*) Daß diese Zahl höher ist , als die eben angegebene Arbeiter-

von den Knappschaftsmitgliedern ein Theil

beurlaubt und nicht mit Bergarbeit beshäftigt war und daß in

der obigen Arbeiterzahl von den Arbeitern des s{haumburger Stein-

kfohlenwerks nur die Hälfte und von denen der tfommunion-unter- harzischen Werke nur ‘/7 eingerechnet sind.