1869 / 213 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

3942

1) im Transit durch Fraulreich : aus St. Nazaire per Dampfschiff am 16. jeden Monats, in Vera-Cruz nach einer Fahrzeit von ungefähr 24 Tagen ;

Him Transit dux@ England

a) aus Southampton per Dampfschiff am 2. eines jeden Monats, in Vera-Cruz nach einer Fahrzeit von etwa 25 Ta- gen, b) aus Liverpool’ per Dampfschiff am 10. eines jeden Monats, in Vera-Cruz nach einer Fahrzcit von etwa 34 Tagen ;

3, im Transit durch die Vereinigten Staaten von Amerila aus New-York per Dampfschiff am 26. September, 16. Oktober, 5. November U. st. w. jeden zwanzigsten Tag, in Vera-Cruz nach einer Fahrzeit von ungefähr 12 Tagen. S

Es empfiehlt sich, bei Bemessung der Einlieferungs-Tage für die nah Mexiko gerichteten Briefe in denjenigen Fällen, in welchen die Briefe erst über See nach dem eigentlichen Einschiffungswhafen expedirt werden müssen, nit zu eng zu rechnen, damit bei etwa ungünstigen Witterungs- Verhältnissen die Mit-Beförderung durch das betreffende, weitergehende Dampfschiff nicht beeinträchtigt werde. Namentlich wird darauf aufmerksam gemacht, daß die via New York über- zuführenden Briefe spätestens am Tage vor dem Abgange des von New-York nah Vera-Cruz fahrenden» Dampfschiffes in New-York eingetroffen scin müssen, um demnächst zur un- mittelbaren Weiterbeförderung zu gelangen. i |

Hinsichtlich der Tarife für die Correspondenz bleiben die bisherigen Bestimmungen maßgebend.

Berlin, den 10. September 1869.

General - Post - Amt. von Philipsborn.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. i ans Heinrich Thiellesen zu Apen-

Dem Fabrikanten eptember 1869 ein Patent

rade ist unter dem 8.

auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene

Straßenreinigungs - Maschine, soweit diestlbe für neu und eigenthümlich erkannt worden ist, . auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staates ertheilt worden,

Justiz-Ministerium.

Der Staatsanwalt Bank zu Friedeberg in der Neumark ist zum Recht8anwalt bei dem Kreisgericht zu Marienburg und zugleich zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Marienwerder, mit Anweisung seines Wohnsißes in Marien- burg, und mit der Verpflichtung ernannt worden , statt seines bisherigen Charakters fortan den Titel »Justiz-Rath« zu führen.

Der Notar Müller in Opladen ist in den Friedensgerichts-

bezirk Düsseldorf, mit Anweisung seines Wohnsißes ebendaselbst,

verseßt worden. Allgemeine Verfügung vom 26, August 1869, be-

treffend die Befugniß des General-Konsuls des Norddeutschen

Bundes „zu London zur Bewirkung von Zustellungen, Ab- hôörung von Zeugen und Abnahme von Eiden,

Dem General-Konsul des Norddeutschen Bundes zu London steht in Gemäßheit des §. 19 des Bundesgeseßes vom 8. No- vember 1867, betreffend die Organisation dec Bundes-Konsulate (Bundes-Geseßblatt S. 137), die Befugniß zu, auf Ersuchen der diesseitigen Bebörden Zustellungen jeder Ari an Personen, die

sih in dem Königreiche Großbritannien und Jrland aufhalten,

zu bewirken. Demselben ist gleichzeitig auf Grund des §. 20 a. a. O. von dem Herrn Bundeskanzler die Ermächtigung zur EPrung von Zeugen und zur Abnahme von Eiden ertheilt worden.

Sämmtliche Gerichte, beziehungsweise Beamte der Staats-

anwaltschaft werden hiervon unter der Aufforderung in Kennt-

niß geseßt, fich mit ihren Anträgen wegen Insinuation von

Vorladungen, Verfügungen oder Erkenntnissen an Personen, welche sich im Vereinigten englishen Königreiche aufhalten, künftighin niht mehr an das Ministerium der auswärtigen An-

gelegenheiten oder an die Botschaft zu London, sondern unmittelbar an den General-Konsul des Norddeutschen Bundes in London zu wenden. IJngleichen sind Requisitionen um Abhörung von Zeugen und Abnahme von Eiden sofern die betreffenden Zeugen oder Parteien in London wohnen direkt an den ge- dachten General-Konsul zu richten.

Berlin, den 26. August 1869.

Der Justiz-Minister. i j Leonhardt.

An sämmtliche Gerichte und Beamte der Staatsanwaltschaft. Ministerium der geistlichen , Unterrichts - und Medizinal - Angelegenheiten.

Dem Rektor Dr, Berger und dem Oberlehrer Helmes am Gymnafium in Celle ist das Prädikat »Professor« ver- liehen worden.

Dem ordentlichen Lehrer Dr. Georg Steeg an der Regal. schule zu Trier ist das Prädikat » Oberlehrer« verliehen worden,

Kriegs: Ministerium.

BelannimavouU 4 : Wohlthätigkeit.

Aus der zur Jubelfeier des 17. März 1863 dargebrachten, verzinslih angelegten Gabe eines ungenannten Patrioten im Betrage von 5000 Tblr. werden alljährlich circa 600 Thlr. zur Unterstüßung von Veteranen sowohl Offizieren als Personen des Soldatenstandes vom Feldwebel abwärts aus den Feld- zügen von 1813/15 verwendct, und zwar, was die leßtgedachte Kategorie betrisft, in der Weise, daß 19 Jndividuen auf Lebenz- dauer je 24 Thlr. in halbjährlichen Raten à 12 Thle. im März und September jeden Jahres erhalten. Demgemäß sind gegei- wärtig wieder an nachbenannte Veteranen 1) Heinrich Ÿ ß- mann zu Stettin, 2) Johann Gottfried Haftmann zy Thieliß, Kreis Görliß, 3) Michael Richau zu Alt-Christburg, Kreis Mohrungen, 4) Simon Laurinat zu Groß-Lumpönen, Kreis Tilsit, 5) George Busse zu Coniß, 6) Martin Pom- meranz zu Todtenhagen, Kreis Fürsteuthum, 7) Joachim &riedrih Kagel zu Berlin, 8) Johann Samuel Eggert zu Berlinchen, 9) Johann Nagel zu Perleberg, 10) Adam A aus Falken, Kreis Mühlhausen, 11) Georg Schulz zu

eidenhain, Kreis Torgau, 12) Johann Balzer zu Wil helmS§feld, Kreis Rothenburg, 13) Friedrich Klimyel zu Sierakowo, Kreis Kröben, 14) Joseph Muschkowski zu Tschammer-Ellguth, Kreis Groß-Strehliß,“ 15) August Krause zu Trebniß, 16) Gottfried Dueksch zu Seniß, Kreis Nimptsch, 17) Wilhelm Glubb zu Herdecke, Kreis Hagen, 18) Bernhardt Fester zu Münster, 19) Jacob Müller zu Wittlich, Unterstüßungen à 12 Thlr. mit zusammen 228 Thlr, bewilligt worden, Jndem das Kriegs-Ministerium Vor- stehendes zur Kenntniß bringt, bemerkt dasselbe, daß die Aus- zahlung der gedachten Beträge durch die Königlichen General- Kommandos erfolgt.

Berlin, den 4. September 1869.

Kriegs-Ministerium, Abtheilung für das JInvalidentwesen.

Angekommen: Der Kammerherr und General-Jnten- dant der Königlichen Schauspiele, von Hülsen, von Hamburg,

Personal - Veränderungen in der Armee.

Beamte der Militär-Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Den 18. Augus|. Molitor, Zahlm. vom 1. Bat. 3. Westf. Jnf. Regts. Nr. 16, zum 1. Bat, Ostfries. Infant, E Nr. 78 versest. Witten berg, Zahlm. Aspir. vom 8. Westf, Inf. Regt. Nr. 57, zum Zahlmeister beim 1. Bat. 3. Westf. Jnf, Regts. Nr. 16 crnannt. Den 27. August. Bergmann, Se fretariats-Assisient vom V. Armee-Corps, zum 1. Oktober d. J. zum I. Armee-Corps verseßt. Den 29. August. Buchholz, Rechnungs- Rath, Intendant. Sekret. vom Il. Armee-Corps, zum 1. Oktbr. d. 9 zu der Intendantur des I11Il. Armee-Corps verseßt. Den 2. Sepyp- tember. Rösler, Sekret. Assiscent vom Garde-Corps, zum 1. Of- tober d. J. zum IV. Armee-Corps verseßt.

: D (aqu ntmaOuNñn g,

Die auf die Dauer der Badesaison berechneten Post-Verbindungen des Nordseebades Norderney gestalten sich für die Zeit vom 13. S ep- tember e. bis inkl. 22. September c. wie folgt:

A. Von Norden nach Norddeich. 1) Auf dem direk- ten Wege über Norddeich: Von Norden wird täglich eine Per- sonenpost nah Norddeich abgefertigt , welche zu Norddeich mit einem Une nach Norden in unmittelbarem Zusammenhange steht.

ie Abfahrt von Norden erfolgt: am 13. Sept. um 37 Uhr Nachm, am 14, Sept. um 47 Uhr Nahm., am. 15, Sept. um 5% Uhr Meorgens, am 16. Sept. um 6% Uhr Morgens, am 17. Sept. um 7% Uhr Morgens, am 18. Sept. um 8# Uhr Morgens, am 19. Sept. um 9% Uhr Vorm, am 20. Sept. um 9% Uhr Vorm., am 21. Sept. um 107 Uhr Vorm, am 22. Sept. um 10% Uhr Vormittags. Diese Verbindung dient zur N von Postreisenden und zur unbeschränkten BVeförde- rung von Brief- und Fahrpost-Gegensländen. Die Beförderung per Post dauert ppr. % Stunden, diejenige per Fährschiff 1 Stunde. Jn Norden treffen die Personenposten von Emden nach einer 33; stündl- gen Beförderungsfrist um 6,45 Uhr früh, 3,5 Uhr Nachm. und 9,55 Uhr lbends und aus Sande nach einer ppr. 9stündigen Fahrt um 6,45 Uhr früh und 7,30 Uhr Abends ein. ) Auf dem Wege über Hage, Hilgenriedersyhl und durch das Watt: Diese Verbin- dung wird auf der ganzen Strecke dur eine tägliche Personenpost vermittelt, bei welcher eine Beförderung von Reisenden, sowie von Brief- und Fahrpost - Gegenständen stattfindct. beträgt circa 4 Stunden. Die Abfahrt von Norden erfolgt: am 13, Sept. um 73 Uhr Vorm., am 14. Sept. um 8; Uhr Vorm, am 15. Sept. um 10 Uhr Vorm,., am 16. Sept. um 115 Uhr Vorm, am 17, Sept. um 125 Uhr Mitt., am 18. Sept. um Uhr Nachm, am 19. Sept. um 2 Uhr Nachm., am 20. Sept. um 25 Uhr Nachm, am 21. September um 3 Uhr Nachm,, am 22. September um 34 Uhr Nahm. Wegen der Postverbindungen von Emden und von Sande nach Norden siehe A. 1.

Die Transportdaucr

9943

B. Von Emden nah Norderney. Die Verbindung wird durch Dampfschiffe unterhalten, deren Abfahrt in der Richtung von Emden nah Norderney stattfindet: am 14. Sept. um 9 Uhr Vorm, am 15. Sept. um 11 Uhr Vorm, am 16. Sept. um 11 Uhr Vorm., am 17. Septbr. um 6 Uhr Morgens, am 19. Septbr. um 75 Uhr Vormittags, am 21. Sepibr. um 8 Ubr Vormittags, am 22 Septbr. um 9 Uhr Vormitt. Diese Verbindung wird zum Transporte von Bricfpost-Gegenständen benußt. Die Fahrzeit von Emden nach Nor- derncy beträgt circa 4 Stunden.

C. Von Geestemünde nach Norderney. Die Verbindung wird gleichfalls dur Dampfschiffe vermittelt, welche aus Geestemünde abfahren: am 13. Sept. um 10 Uhr Vormittags, am 15. Sept. um 115 Uhr Vorm., am 17. Sept. um 1 Uhr Mittags, am 20. Sept. um 4 Uhr Morg, am 22. Sept. um 55 Uhr Morgens. An Postsen- dungen werden mit diesen Scbiffen nur Briefpost - Gegenstände be- fördert, Die Fahrzeit von Geestemünde nach Norderney beträgt 5 his 6 Stunden.

Wie sich die Verbindungen vom 23. September cr. ab gestalten, dar- über bleibt weitere Publikation vorbehalten.

Oldenburg, den 9. September 1869.

Der Ober-Post-Direktor.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 11. September. Nachdem Se. Majestät der König vorgestern Mittag nach Beendigung des ersten Feldmanövers in Pansin angekommen und von dem Besißer des historisch wie architektonish merkwürdigen Schlosses, Herrn v. Puttkamer, ehrerbietigst empfangen und in die fürstlih eingerichteten Gemächer geleitet worden waren, be- gannen die Vort! äge. Das Diner fand um 7 Uhr im Schlosse mit 30 Couverts statt; nah demselben zogen Se. Majestät Sich in das Arbeitskabinet zurück. Abends um 10 Uhr traf, wie telegraphisch bereits gemeldet, der Minister-Präsident Graf von Biosmarc{-Schönhausen in Pansin ein, übernachtete daselbst M hatte gestern Morgen 8 Uhr bei Sr. Majestät cine udienz.

Gestern früh um 29 Uhr ftiegen Se. Majestät der König auf dem Schloßhofe zu Pferde und ritten mit den Königlichen Prinzen Karl und Albrecht, den Generalen v. Moltke, v. Treôsckow 2. nah dem Manöverfelde zwischen Treptow und Suckow. Die Truppen bcider Divisionen hatten die Nacht bivouaquirt und sich gegen 34 Uhr in Bewegung geseyt, um die durch das Resultat des gestrigen Gefechtes ge- botenen Stellungen einzunehmen. Nach Beendigung des N bezogen die Truppen abermals ihre Bivouaks für ie Nacht.

Die Stände des Kreises Saaßig gaben Mittags 1 Uhr Sr. Majestät dem Könige und dessen hohen Gästen in den sogenannten Kammerherren - Eichen cin Dejeuner dinatoire, Es war ein Komite zusammengetreten , bestehend aus dem Landrath von Waldaw-Steinhöfel, den beiden Kreisdeputirten von Wedel - Voßberg und Schallehn - Schoenebeck, dem Bürgermeister von Stargard, Pehlemann, und dem Schulzen Behrend aus Pansin. Dasselbe hatte in dem erwähnten Eicben- haine eine lange ¡zesthalle erbauen lassen, die nah vorne offen, durch vier risalitartige Vorbaue geziert war. Der hügelige Waldboden war von einem Detachement Garde-Pioniere von 1 Unteroffizier und 22 Mann in 2 Tagen theils eingeebnet, theils terrassirt worden, und der Stadtbaurath Hinzpeter aus Stargard hatte die Halle geschmackvoll mit Draperien, Guir- landen, vorzüglich s{öôönen Hirschgeweihen und Fahnen verzieren lassen. Jn der Halle war eine Langtafel zu 82 Couverts gedeckt, und an den Seiten Buffets an Quertischen.

Als das Manöver zu Ende war, kam zuerst Jhre König- lihe Hoheit die Kronprinzessin zu Pferde, da Höcbstdtre- selbe auch an diesem Tage dem Mavöver beigewohnt hatte. Dann erschienen Se. Majestät der König mit den Königlichen Prinzen, sowie die fremdherrlichen Offiziere. Nach elner kurzen Abküblung, während welher Se. Majestät Eich mit den fremdberrlichen Offizieren unterhielten, wurde zu Tische gegangen. Das Musikcorps des Colbergschen Grena- dier-Regiments machte die Tafelmusik. An der mit Guirlanden verzierten Brücke, welche den einzigen Zugang zu dem Fest- hallenplage bil. cte, hatten sih die sämmtlichen Schulzen des Saaßger Kreises mit ihren silberbeknöpften Stöcken aufgestellt. In der Mitte der Tafel erhob sich der Landrath v. Walkkw- Steinhöfel und redete Se. Majestät den König mit folgenden

orten an:

Ew Majestät darf ih den allerunterthäniasten Dank der Be- wohner dieses Kreises aussprechen, daß Allerböchstdieselben die Gnade gehabt haben, in dieser einfacen ländlichen Halle unter uns zu erschei- nen, uns dadurch gleih hoch beglückend wie ebrend. Durch die Un- unst der Natur stehen wir zwar weit zurück hinter vielen von Ew. tajestät reich gesegneten Landen Nur in einem wollen wir hinter feinem zurücfstehen uno werden wir es Allen gleichthun, das ist in er Treue und Ergebenheit gegen unseren König und Herrn.

Mit Ew. Majestät hoffen und wünschen wir, daß der Friede er-

| geseßt.

halten werde; sollte es aber anders fommen, sollten Ew. Majestät gezwungen sein, für Preußens Recht und Ehre das Schwert zu ziehen, nun so werden wir die Lasten des Krieges willig tragen und das Theuerste, was wir besißen, unsere Söhne, freudig zu Ew. Majestät Fahnen senden. Sie werden eingedenk sein, daß Hingebung und Tapferkeit von jeher das Erbe der pommerschen Regimenter war. Möchte es ibnen und diesen dann eben au vergönnt sein, unter der Leitung ihres bewähr-

as

ten ruhmgefrönten Führers an der Entscheidung, also mit Gottes Hülfe am Siege, eincn reichen Antheil zu erringen. Meine Herren, bestätigen Sie meine Worte, indem Sie, die Gläser hoch erhebend, mit mir rufen : »Unser Allergnädigster Herr und König lebe boch! hoh! bo Unmittelbar nach dem dreimaligen Lebehoch allec Ver- sammelten erwiderten Se. Majestät der König:

»Es macht Mir Freude, auf die von Jhnen gesprochenen Worte in gleicher Weise entgegnen zu können; Jh füge aber noch hinzu, daß, wenn die Natur Jhnen auch manche Schönheit versagt, sie Ihnen doch Produkte gegeben, auf die Sie stolz sein können. Besonders an- erkennen will Jh aber die Gesinnung Pommerns, die von jeher und zu allen Zeiten dieselbe gewesen ist, ehrenwerth und treu! Was Sie von der Tapferkeit und Hingebung der Söhne Jhrer Provinz gesagt, kann JTch nur bestätigen, denn unter Meinen Augen und unter spezieller Führung Meines Neffen hat das zweite Armee- Corps so lange muthig und ausdauernd gefohten, bis Mein Sohn zu seiner Unterstüßung herbeikommen konnte. Was die pom- merschen Regimenter zu allen Zeiten bewiesen haben, werden fie auch, wie Sie andeutcten und wie Tch es als meine Ueberzeugung aus- spreche; für alle Zukunft beweisen; Jh habe das bereits in Stettin in Bezug auf die ganze Provinz gesagt, und ergreife gern die Ge- legenheit, dies auch den Ständen des Kreises Saaßig zu wiederholen, in deren Mitte Jh Mich befinde und auf deren Wohl, sowie auf das Wohl Jhres Kreises und der ganzen Provinz Jh dicses Glas leere

Nach beendetem Festmahle begaben Se. Majestät der König Sih nah Schloß Pansin, wo der Minister-Präsident Graf von Bismarck, welcher während des ganzen Manövers in der Suite Se. Majestät geritten war, empfangen wurde. Abends beritten Se. Majestät das Bivouak der Süddivision.

Heute früh um 8 Uhr empfingen Sr. Majestät der König den Minister-Präfidenten Grafen von Bismarck. Nach Been- digung des heutigen Manövers erfolgt die Abreise vom Bahn- hofe Trampke aus über Kreuz nah Königsberg.

Jhre Majestät die Königin ist am 10ten d. M. aus der Schweiz in Baden zum Gebrauch der Badekur ein- getroffen.

DasStaats-Ministerium trat gestern unter Vorfiß des Finanz - Ministers Freiherrn von der Heydt zu einer Sißung zusammen.

Der General - Feldmarschall Graf von Wrangel, weicher der Revue des 1. Armee-Corps bcizuwohnen gedachte, um bei der großen Parade die Ehre zu haben, sein Kürassier- Regiment Sr. Majestät dem König vorbeiführen zu dür- fen, hat zu seinem Bedauern, durch Unwohlsein veranlaßt, die Reise nah Preußen aufgeben müssen.

In Rom wird- vom 1. Februar bis 1. Mai 1870 eine Ausstellung von Gegenständen der chchrist- lihen Kunst stattfinden, bei welcher sih auch die Künstler des Auslandes betheiligen können. Als Ausstellung®lofal wird der Kreuzgang des Karthäuserklosters bei Santa Maria degli Angeli nebst einem Glaspalast auf dem davon umschlossenen Raume dienen.

Altona, 9. September. Der Justiz-Minister, Dr. Leon“ hardt, traf gestern Morgen, von Hamburg, wo?)elbs derselbe Übernachtet batte, hicr ein und ließ sih das Gericht8personal vorstellen. Später besuchte er die Ausstellung und begab sich dann nach Nienstedten. 5

Hechingen, 9 September. (A. A. Z.) Gestern Abend langte die Leiche des Fürsten Friedrich Wilhelm Con stan- tin von Hohenzollern-Hechingen hier an und wurde in imposantem Zuge zwischen einem von der Feuerwehr gebildeten Spalier von Fackelträgern vom Bahnhof in die Stadtpfarr- kirche geleitet, dort vor dem Eingange in die Gruft niedergestellt, von Hausoffizianten, Geistlichen und Livréebedienten die Nacht über bewacbt und heute Vormittags unter Trauergeläute und Kanonendonner von der Zollernburg in der Familiengruft bei- Bei den Beisczirngsfeierlicbkeiten waren die Prinzen Leopold und Friedrich von Hohenzollern, der Vertreter Sr. Majestät des Königs von Preußen, der fommandirende General des 8. Armee-Corps, Herwarth von Bittenfeld, und eine sebr große Anzahl von Königlichen und Fürstlichen Beam- ten, Geistlichen und Vertretern der Landgemeinden anwesend.

4434 ®