Die Straßen sind als Klinkerchausseen angelegt, die Gebäude Das Ee Terrain bleibt für
liegt e 700 ckchritt l 00 Schritt südöstlich vom Bahnhofe und 800 Schritt südwestlih vom Binnenhafen. Die gerade Entfernung des Binnenhafens vom Steindamm am westlichen Jadeufer beträgt ungefähr 400, die
zum Theil schon aufgeführt. die Handelsstadt reservirt. Der Bahnho Schritt westlich vom Binnenhafen, die Elisabethkirche
vom nördlichen Ufer des Jadebusens ca. 830 Ruthen.
Die Größe des in dem Wilhelmshaven geschaffenen Werks liegt nicht allein in dem Umfang seiner Anlagen, sondern ganz besonders in den technischen Schwierigkeiten , welche bei der Ausschachtung und Fundamentirung der Kaimauern zu Üüber- | Sämmtliche Bassins sind überall bis zu einer Tiefe von 25 Fuß unter Null ausgeschachtet worden, so daß in denselben, da der Wasserstand in ihnen auf 12 Fuß über
winden waren.
Null gehalten werden soll , eine Wassertiefe von 37 Fuß vor- handen sein wird. Diese Arbeiten boten um Schwierigkeiten dar, als der Baugrund aus feinem, im - Wasser äußerst beweglichen Triebsand besteht. Der Boden ist zunächst , soweit dies irgend möglich war, mit dem Spaten , dann mit dem Handbagger und zuleßt mit dem Dampfbagger ausgehoben worden. Die gewonnene Erde wurde zum Theil zur Ah des umliegenden Terrains benußt, zum Theil aber mußte sie auf schr bedeutende Entfernungen hin verkarrt werden. Da sich überdies im Binnenlande unter dem 55 bis 6 Fuß mächtigen Kleiboden (Thon und Sand) eine 1§—25 Fuß starke, wasserdurchlassende Schiht von Torsmoor vorfand, so mußte, um das Binnenland vor dem Eindringen des Wassers zu s{ühen, neben dem ganzen Kanal, zu beiden Seiten desselben, sowie um den Binnenhafen in Entfernung von 12 Fuß ein 6 Fuß breiter, 8—12 Fuß tiefer Graben aus- gehoben und mit fettem, das Wasser absperrenden Kleiboden wieder gefüllt werden. Die Fundamentirung der Kaimauern erfolgte durhweg auf Beton. Auch die Herbeischaffung des Trinkwassers hat bekanntlich große Schwierigkeiten bereitet, bis C Gt Pr n u Le von N als 800 Fuß
und reichliches Wasser zu Tage zu fördern. (Bergl. die Bes. Beil. zu Nr. 165 d. Bl.) N R S
Die Befestigungen werden sich im Wesentlichen auf die Erbauung der Seeforts beschränken, die erforderlich sind, um die Hafenanlagen gegen Angriffe von der Seeseite hier sicher zu stellen. Auf der Landseite wird Wilhelmshaven durch eine cin- fache Enceinte im Caponnièresystem umschlossen werden, die gegen jeden Versuch eines Bombardements von der Landseite - her Schuß gewähren wird.
Im künftigen Jahre soll die Hafeneinfahrt durch Entfer- nung des Fangedammes freigelegt werden und der Hafen dann zur Aufnahme von Schiffen bereit sein.
Die gesammten Baukosten waren auf 10,900,000 Thlr.
veranschlagt, wovon am Schlusse des Jahres 1868 9,632,421 Thlr. verausgabt waren.
Das Rathhaus zu Breslau. *) (S. die Bes. Beilage zu Nr. 213 d. Bl.)
T In dem Souterrain des Rathhaus8gebäudes befindet sich der
bekannte Schweidnißer Keller, so genannt nah dem ehe- mals hier au®sgeschenkten Schweidnißer Bier. Der Eingan für das Publikum liegt in dem mittleren Süderkerthurm. Die Schankräume erstrecken sich längs der ganzen Südseite und bis unter den kleinen Vorflur und die Dienerstube an der Ostseite. Der leßtgenannte Raum, meist mit dem Namcn des Fürsten- kellers bezeichnet, weil er genau unter dem in der oberen Etage befindlichen Fürstensaale liegt, hat Kreuzgewölbe mit vorsprin- gendem Rippen und Schlußsteinen, während die Gewölbe der anderen Räume ganz glatt und s{mudcklos sind. Der Bau des Kellers wurde 1332 begonnen, die Gewölbe aber erst 1480 volUl- endet. Im Jahre 1519 erbaute man an der Südseite des Ge- bäudes einen unterirdishen Gang, um aus dem gegenüber belegenen Brauhause das Bicr direkt nach dem Keller schaffen zu können. Dieser Gang war so hoh und weit, daß man mit Wagen darin fahren konnte. Daher entstand die Räthsel- frage, wo man in Breslau mit zwei Wagen übereinander ldi könne. — Ehemals herrschte in dem Keller eine sehr Bde Disziplin, die noch im vorigen Jahrhundert beobachtet B e. — Gomolcky sagt: »in diesem Keller is alles Fluchen, » chwören, Kartenspiel, Taback - Shmauchen und Musik verbo- Vi A8 bei öreudensbezeugungen und andern Solennitäten 1! d E erlaubet ; wer ein Glaß unversehens zerbricht, er- a E. trafe 4 Silbgr., wer aber solches muthwilliger
eise thut , muß solche Straffe doppelt geben , wie auch im
*) Bearbeitet nach einer Beschreibung des breslauer Rathhauses
so größere
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Jahr-Markt. Zum Recompenz bekommt er mit einem A Bu R T Ian / so von dem Akt melglödcklein | y geleuiet a g genennet wird, dreymal qu ies Glölein, sowie manche andern Kuriositäten noch heute im Keller aufbewahrt und dem ee auf Be E O L od O bietet de ; ie übrigen Kellerräum : Ä Wirthschaftszwecke benußt. / S __ Unker der RathhausSftube und der Kanzlei, die beide etwgz rg liegen, als die übrigen Zimmer im Erdgeschoß, befind ih noch vier Gewölbe , welche gegenwärtig als Kohlentelle als Lokal einer Druckerei u. . w. verwendet werden. Diese 6; wölbe sind wahrscheinlih die alten Gefängnisse und liegy rechts und links von dem Gange, der direkt vom Mark plahe nach dem Hofe des Nathhauses führt. Der Hof selbs bietet nihts Bemerkenswerthes; zu beachten ist nur der Weß, iebel des nördlichen Anbaus wegen seiner gepußten SPihbogen lenden und der 1548 erbaute Renaissance-Erker an der alte Schöppenstube. Die Fenster der oberen Etage sind auf diese (nördlichen) Seite sehr einfa gehalten. Das Dach zeigt m, rere hohe Lukenfenster. Am Thurme bemerkt man noch Res, R clt Ua A N Erweiterung des Hof lergebäaudes, das wahrscheinli di
feblshaberei enthielt | E T 8 M
__ Die 00 dex ronte angelegte Freitreppe hinaufstei tritt man durch das {on besprochene L ort U Parterregeshoß und gelangt zunächst in einen kleinen Vorflu; der von einem großen , nah Westen sich erstreckenden Haut flur durch eine Querwand geschieden ist. Beide Flure werden durch eine kleine Thür verbunden , welche, wie die auf den Sturz eingehauene Jnschrift zeigt, 1481 erbaut ist. Der Vor flur und die rets an demselben anstoßende Dienerstube bilde ten ursprünglich cinen Raum. Jm 17. Jahrhundert hat may durch eine von Westen nah Osten gerichtete Querwand dey Glur getheilt. Jn den Schlußsteinen der vier Sterngewölh die den Flur bedecken , sind einige der Schilder des Bre lauer Wappens fffulpirt. Die Konsolen der Gewölbe zeihnen sich durch “einfache , aber gefällige Formen guß, und rühren wahrscheinlich aus dem Jahre 1481 her, wo de Borflur überwölbt wurde. Links von diesem Flure sind dri kleine Zimmer; die Thür, welche von dem Flur in dieselben führt, ist mit einem gegen 1528 gefertigten, im Geschma de Frührenaissance gebildeten steinernen Gewände dekorirt. Dur dieselbe tritt man zunächst in ein Zimmer, das jeßt als Kassen lokal benußt wird und früher die grüne Stube hieß. Ai dieses {ließt sich ostwärts ein zweites Zimmer an, zu welchen auch die im Untergeshoß des Erkerthurmes befindliche klein: Stube gehört. Diese beiden Zimmer bildeten ursprünglich di: Voigtei. Die » uggdóre drei Räume sind mit alten Kreuzgewölben versehen. — Rechts aus dem Vorflur dur die Dienerstube hindurch gehend, gelangt man zu dem Raths Session8zimmer, zu dem mehrere Stufen hinauf führen. Di Thür, welche den Eintritt aus jener in dieses vermittelt, zeig! gleichfalls die Form der Frührenaissance; an dem linken Pfosten derselben ist die Jahreszahl 1538 angebracht, an der rechten hat der Baumeister die Anfangsbuchstaben seines Namens ein gehauen. Das i Sessions8zimmer der Maggistratsdeputationen ist die alteRathsstube. Aus ihr führt südwärts eine Thür zu einer genen Treppe, welche die Verbindung mit dem Fürstensaal Sehe t. (Man zeigt an ihr noch Spuren der Axthiebe, mit A die Zunftgenossen bei dem Handwerkeraufstand im Jahr 18 den Eingang aus der Rathsstube nach dem oberen Geschoß er hingen wollten). Nach dem Hofe hin {ließt sich an die Rath®- De die Kanzlei an, das jezige Konferenzzimmer. Di hür, welche beide verbindet, trägt auf ihrem Sturz die Jn e Ila G, L. A 8. xpvs., ist also 1428 angelegt. De [6 ne getriebene Beschlag von Eisenbleh gleicht dem der Thüren a Fürstensaales und ist daher wohl erst gegen 1480 angr racht worden. Eine zweite Thür, welche durch cine Treppt N dem Erdgeschoß communicirt und durch welche wahrschein ih die Gefangenen aus den Gefängnissen vorgeführt wurden, befindet sich an der Südwand der Kanzlei. Die Rathsstube ns der Kanzlei und die darüber befindliche Schöppenjtube ürften unter den jeßt vorhandenen Theilen des Rathhaus baues die ältesten sein. Eine Renovation der Kanzlei und der Rathsstube fand 1562 und 1563 statt, Erhalten is von dieser Renovation nur noch die eingelegte Doppelthür, welche beid verbindet. Jm vorigen Jahrhundert hing in dem Rathszimmt noch das Porträt Carls V1. und über der Thür nach dit Zei »die Erklärung des Ertherzogs Caroli zum Könige von panien.« Beide Bilder, von der breslauer Kaufmannschaf gestiftet, sind jeßt niht mehr vorhanden. Dagegen finden sid
„noch zwei Gemälde von Willmanns Hand: das Urtheil de
von Dr. A. Schulß in der »Zeitschrift für Bauwesen«, Heft 1—VII,
Salomo und Cambyses, der den ungerechten Richter strafen
E. Küche,
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«t, sodann einige Porträts preußischer Könige und die von E N haus (Tomschamsky) gemalte Apotheose Leopolds 1. Bemerkenswerth sind in diesem Zimmer außerdem der große, anfangs des 16. Jahrhunderts erbaute Ofen, der Rathstiscy mit ingelegtem Holzmosaik von 1731 und eine Stuguhr mit der In)chrift: »Vivat Leopoldus I, Románor, Imperat. Hungariae Fßobhem. Rex.« Jn dem Konferen immer sind zwei gemalte Glasscheiben, die das Breslauer appen darstellen und von 1530 und 1563 datiren, in das Fenster eingeseßt. Dieselben waren ursprünglich in den Fenstern. der Rathsstube angebracht. Von dem großen Flur, in den man aus dem Vorflur durch die {hon erwähnte 1481 erbaute kleine Thür gelangt, führt westwärts eine Thür und Treppe nach dem alten ishmarkt hinab. Die Bureaus welhe auf beiden Seiten von diesem Raume durch Mauern abgetheilt sind, waren ursprünglih nicht vorhanden ; vielmehr bildete, abgeschen “von einer Stube / die, ursprünglich hon angelegt und eingewölbt, 1658 als Registratur eingerichtet wurde, dieser ganze Theil des Erdgeschosses eine eln- zige große Halle, welche dur große und hohe Fenster erleuchtet war. Der Haupteingang zu dieser Halle befand sih an der südlichen Front in dem mittleren Erkerthurm, der zugleich den Eingang zum Schweidnißer Keller enthält. Rechts und links von dem Thurm führten Freitreppen nach dem Erdgeschoß. — Auf diesem großen Flur hielten die Kürschner feil; au wurde den niederen Bürgern erlaubt, dort ihre Tanzhelustigungen ab- zuhalten. Die jehige Gestalt hat der Flur erst im 17. Jahr- hundert erhalten. Die gegen Süden gelegenen Räumlichkeiten, die jeßt als Bureaus der Hauptkasse verwendet werden, dienten als Wachtlokale, bis 1745—46 eine neue Hauptwache auf dem Fishmarkte erbaut wurde. Zwischen der Soldatenwache und der grünen Stube lag das »Offizierstübel«, und inmitten der Wachtstube und der Registratur die Exekutionsstube. Die Arrestantenstube und die ccisestube sind wahrscheinlich in den jeyt als Aktenkammern benußten Räumen zu suchen. Auf dem Hof des Rathhauses stand der natómie-Tisch, auf welchem wahrscheinlich die Leichen der Erschlagenen secirt wurden ; ein Stacket umgab ihn, um den Andrang des Volkes A Seaber. Im Hofe war außerdem der Brunnen für den Befehlshaber. Aeber der Wohnung desselben (der Befehlshaberei), die, wie hon bemerkt, wahrscheinlich in einem Anbau war, befand fi die Paß stube. Der Befehlshaber hatte die Schlüssel des Rath- hauses zu bewahren, mußte die Rathsstube auf- und zuschließen, bei den Rathssißungen zur Hand sein, die Schlüssel der Stadt- thore, die täglich des Morgens von ihm abgeholt, des Abends ihm zurückgebracht wurden, in Verwahrung halten, die Diener- {haft beaussichtigen und die Gefangenen hüten. Die gewöhn- lien Kerker lagen wahrscheinlich im Thurme ; bezeugt ist dies von dem Reucherl oh. Die Namen der Gefän nisse sind größtentheils Gu T Ns ¿ en Zeisigge ob r, ie grüne Eiche, der Sich-dich-für, der geduldige , die T p Als Gefängniß für die Honorationen
der Leerbeutel. i diente die bereits erwähnte grüne oder Ritterstube neben der
Voigtei. A, ; tage führt eine im Vorflur be indliche Treppe aue, exsten Bage Le im November 1680 neu gebaul.
nen gekrönten pen, stilisirt behandelt. j : einen Streitkolben, mit der Linken einen Schild. Figuren sind Baldachine angebracht. : Fischblasen - Maßwerk ornamentirte Schranke trennt den erhöh- ten Erkerplay von dem Vorderraum. den Eingang bilden , sind Affen (mit gespaltenen Klauen) ge- seßt, an deren Halsbändern Wappenschilde hängen. B kenswerth ist in diesem Zimmer noch eine Sanduhr aus dem 17. Jahrhundert; sie enthält vier kleine Gläser (für die viertel, halben, dreiviertel und ganzen Stunden); dur einen Mecha- nismus seßt der rinnende Sand den Zeiger eines Zifferblattes in Bewegung. — Die ganze Reihe leßten höht. ) Bürger gefeiert, Schaukämpfe tionen abgehalten 2c.
inauf. Dieselbe wurde ‘ 4 s Seal dex oberen Etage bildete, gleich dem unteren
lur, ursprünglich eine einzige große Halle, die durch zwei R in i Schiffe getrennt war. Erst um die Mitte dieses Jahrhunderts hat man die eine Pfeilerflucht durch Mauern verbunden und so ein Drittel des Raumes abgetrennt, das jeßt zu Bureaus verwendet wird, Die achteckigen Pfeiler sind durch Spißbogen miteinander verbunden und tragen die Neßgewölbe, welche den ganzen Saal überdecken. Jn den Schlußsteinen sind die Schilder des Stadtwappens und verschiedene andere Wappen und Bildwerke \fkulpirt, die man bei der leßten im Jahre 1860 vorgenommenen Renovation bunt bemalt hat, während der ganze Saal nur einfach getüncht wurde. Die Konsolen, auf denen die Gewölbegrate fußen, sind meist mit Skulpturen ge- \chickt dekorirt. Ueber die Zeit der Einwölbung giebt cine Jn- {rift Auskunft, welche in einem der Schlußsteine eingehauen ist; nach derselben sind die legten vier Gewölbe am ck* Dezerm- ber 1481 beendet wor n ursprünglich nach dem Saale hin ofen und nicht dur Scigemauern von einander getrennt. Die Neßgewölbe mehrerer Bureau? ruhen auf kleinen Säulen, die von Maskenkonsolen getragen werden. Dic Schäfte der Säulen, sowie die Kapitäle derselben sind mil Blatt- werk dekorirt. Die Gewölbe sind laut Inschrift im Jahre 1484, o drei Jahrenach denen des Saales, beendet worden. Besonders merl-
Zahlfenster der alten Kämmerei. Am interessantesten ist das ICBUs Bibliothek benußt. lichen Erkerthurme. durch einen Bogen von geshnißten Täfelei aus dem 16. oder 17. Jahrhundert ,
neuerdings bemalt ) ; | trennenden Bogen stehen zwei geharnischte Ritter mit geschlosse-
vige Arbeitszimmer des Ober - Bürgermeisters, früher als Es liegt theilweis in dem mittleren süd- Der Erkerplay , einige Stufen erhöht , ist dem Zimmer getrennt und mit ur
ic und vergoldet worden ist, bedeckt. An dem elmen; die Helmdecken sind , wie die der Wap-
Jeder der Ritter hält in der Rechten Ueber den
Eine mit durhbrochenem Auf die Pfosten , die
Bemer-
der Bureaus ijt bei der Stufen über dem großen Saal er- früher die Feste der vornehmeren veranstaltet, gelehrte Disputa-
Umgestaltung einige In diesem Saale wurden
Die Majoratsherrschaften der Markgrafen von Brandenburg-Schwedt.
Die Majoratsherrschaften bestanden aus dem Amte Schwedt, dessen Güter in der Uckermark und Neumark, und der Herrschaft Wildenbruch, deren Besizungen an das Ämt Schwedt grenzend in Hinterpommern (Kreis reifenhagen) liegen-
A. Das Amt Schwedt und Vierraden. Das Amt Schwedt und Vierraden gehörte im 15. Jahrhundert der Familie von Aschersleben. Ein Mitglied dieses Geschlehtes, Hans von Aschersleben, verkaufte seinen Besiß 1451 an den Grafen Hans von Hohenstein, bei dessen Nachkommen er blieb, bis mit dem Grafen Martin von Hohenstein das räflihe Geschlecht 1609 ausstarb. In Folge dessen fiel das Amt als erledigtes Lehen an den Fen Johann Sigismund. Dessen Gemahlin, Anna von Preußen, sowie dessen chwiegertochter, die Gemahlin des Kurfürsten Georg Wilhelm, Elisabeth Charlotte von der Pfalz, hatten das Amt als Witthum inne. Nach dem Tode der Leßteren, 1660, nahm der Kurfürst Friedrih Wilhelm von
diesem Amte Besiß, verpfändete es aber am 28. Juni 1664 an den Grafen Gustav
Adolph von Varensbach für 25,000 Thlr. auf 6 Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit vermochte die Kurfürst- lide Kammer nicht , die Pfandsumme herbeizulhassen, wohl aber war die Kurfürstin Dorothea im Stande, dem Kurfürsten diese 25,000 Thlx. und außerdem noch 1500 Thlr., welche man dem Grafen für Meliorationen huldete, zu übergeben und so
das Amt einzulösen. | Der Kurfürst trat darauf das Ámt an seine Gemahlin am
98. Juni 1670 mit der Bedingung ab, daß es nach ihrem Tode an Teinen ältesten mit ihr erzeugten Sobn, den Markgrafen Philipp Wilhelm, und von diesem nah dem Rechte der Erst- eburt weiter vererben sollte. Im Fall aber von den Nacb- ommen der Kurfürstin Dorothea nur Prinzessinnen vorhanden wären, sollte das Amt an den Kurfürsten fallen, dieser. aber die Prinzessinnen mit den, von der Kurfürstin Dorothea her- gegebenen 26,500 Thlr. und mit Erstattung der inzwischen vor- genommenen Meliorationen, sowie mit der Auszahlung der Kaufsumme für etwa später gekaufte und dem Amte einver-
ibte Güter entschädigen. : S Der g E Philipp Wilhelm war somit nah dem Tode seiner Mutter 1689 der Erbe von Schwedt und nahm
den Titel eines Markgrafen von Brandenburg-Schwedt an. Er vermählte ih 1699 mit Johanne Charlotte von Anhalt und starb 1711. i :
erh folgte sein ältester Sohn Friedri ch Wilhelm, welcher sich 1734 mit Sophie Dorothea Marie, ‘Tochter des Königs Friedrich Wilhelm 1, vermählte, jedoch bei seinem 1771 T ten Tode nur Töchter hinterließ, welche von dem Majorat®- Erben mit 187,933 Thlr. 21 Sgr. 8 Pf. entshädigt werden mußten. Das Majorat fiel an seinen Bruder , Friedrich Heinrich, welcher von - seiner Gemablin Leopoldine Marie, Tochter des Fürsten Leopold von Anhalt, nur zwei Töchter, Friederike,
würdig ift die prächtige Thür welche von dem Bureau des Ober-BÜr- germelsters (O-Bureau genannt) nach dem Arbeitszimmer, dessel- ben führt. Das Wappen, das 1m Bogenschild dieser Thür eins geseht ift, gehört Matthias Corvin an, dessen Familtenw appen als Herzschild aufgelegt ist. Neben der Thür i} eine Wand- nische mit ciner zierlich gegliederien Verdachung ;
vielleicht das |
" Aebtissin von Herford , 7 1806, und Luise, Gemahlin des lebtissin erford , “j (7 1811) batte. /
4 : 7 " Gerzogs Franz von Dessau S E Vertaraî Friedrich Heinrich war demnach der leßte
Markgraf von Schwedt. Nach seinem am 12. Dezember 1758 " erfolgten Tode fiel das Majorat an die Krone Preußen zurü.