find. Ieder Artikel stammt aus einer anderen, besonders berufenen Feder, sodaß schon die Eigenart der einzelnen Autoren einen Vorzug und einen Reiz des Werkes bilden dürfte. Dazu kommt nod, daß dieselben zum großen Theil Männer find, welche
u dem betreffenden Fürsten irgend einer persönlichen Beziebung
eben oder standen, sodaß sie niht nur Gelegenheit hatten, manchen
g kennen zu lernen, der dem Avge des ferner Stebenden entgeht, sondern auch vielfach aus der unmittelbarsten Quelle zu {öpfen ver- mochten. Dadur ervalten diese Lebensbilder eine besondere Plastik, und dürfen in vielen Fällen geradezu als die erften diezbezüglichen
Arbeiten, als Unterlacen für spätere Biographien angesehen werden. Auf die kürftlerishe Ausftattuxg ift besonderer Werth gelegt worden. Die dem Werke beigegebenen 28 Porträts \ämmtliber deutschen Fürsten sind nach den besten vorhandenen Originalaufnabmen von Künstle: band, dem Maler Herrfurth in Weimar, gezeihnet und in der Kunstanstalt von Römmler u. Jonas in Dresden in Liétdruck reproduzirt. In Uebereinstimmung mit dem Bildershmuck ist auc die typograpbische Aueftattung gebract, für welche eine einfa&e Vornebmheit die Richt- {nur gab. Der Preis für jede Lieferung stellt sich auf 1 H, der Gesawmtpreis für das ganze Werk beträgt demnach 20 A Von dem Werk is au eine Fürstenausgabe kergestelt worden, wel%e nur in kleiner Anzahl gedruckt wurde; der Preis für jede Lieferung stellt si auf 1,50 , für das ganze Werk also auf 30 — Aus dem Vorstehenden erhellt zur Genüge, was dem Publikum mit diesem Fürftenbuh geboten werden soll, und im Hinblick auf die patriotis@e Tendenz verdient dasselle gewiß Anerkennung und Empfeblung.
— Encyklopädie der Rechtswissen\chaft in syftema- tischer Bearbeiturg. Herausgegeben unter Mitwirkung vieler Ret égelehrter von + Dr. Franz von Holkendorff, vorm. Pro- fessor der Rebte in München. Fünfte Auflage. Lieferung 1. Lipzig 1889. Verlag von Dundcker u. Humblot. Preis ieder Lieferung 1 4 40 4. — Der Umstand, daß das vorstehend bezeitnete Werk, dessen erfie Auflage im Jahre 1870 erschienen ist, innerhalb eines aas von noch nit ganz zwanzig Jahren bereits die fünfte
uflage erlebt, legt bercdtes Zeugniß dajür ab, daß der in diesem Werke zum ersten Male zur Ausführung gebrahte Gedanke, das nationalskonomis{e Prinzip der Arbeitêtheilung und Arbeitsvereinigung au für wifsenscaftli@e Darstellungen zu verwerthen, in steigendem Maße die Anerkennung Seitens des jurisris@en Publikums gefunden bat. Wie die im Jabre 1882 ers&ienene vierte, so bezeichnet sich au die gegerwärtige fünfte Auflage, deren Vorarbeiten noch sämmtli von dem inzwischen orbenen Herausgeber persônlih berrübren, als eine
„um gearbeitete und vermehrte“ Auflage, und diese Angabe wixd son dur die vorliegenden vier erfien Bogen des Werkes bestätigt. Die- selben bringen als „philosovbis@e Einleitung in die Rehtswiflen- saft“ zuradsi cinen 44 Seiten starken neuen Aufsaß über die „Elemente der allgemeinen Recbtélebre* aus der Feder des Profeffors Merkel ¡u Straßburg i. Elsaß und im Anshluß hieran eine von dem inzwishen verstorbenen Professor Geyer in Münwen berrübrende „Uebersicht über die Geshihte der Rechts- und Staattpbilofopbie*, wele bereits in der vierten Auflage enthalten war, jede gegenwärtig von Professor Merkel von Neuem durch- geseben und vielfa ergänzt worden ist. Namentlih auf den erîten Auffat glauben wir die Aufmerksamkeit des philosopbisch bezw. juristiich gebildeten Publikums binlerken zu sollen. Derselbe ift klar nd anziebezd geichrieben, entbält eine Fülle neuer und bös beadten8- werther Ideen bezügli der pbilosopbischen Grundlagen der Rets- wifsens&aft und erbebt si bierdurckch weit über das Niveau de2jenigen, was in den leßten Jabrzebhnten unter dem Titel einer fogenanr' n eRech!2philofopbie“ in die literaris@e Erscheinung getreten ist. dz.
— Grundriß der römiscken Alterthümer. Ein Lebr- tuch für Studirende der oberen Gpmnasialklassen und zum Selbst- unterricht. Vox G. Krieg, Profeffor an dcr Universität Frei- burg i. B. Dritte, abermals mcsertlih verbesserte Auflage. XVI. und 360 S. ar. 8, mit Titelbild, einem Stadtplane und 73 Tert-Illu- sirationen. Freiburg, Herder, 1889. Preis: 4 ä, geb. 6 # — Der Verfaffer dieses in dritter Auflage vorliegenden Srundrifses ver- einigt au2 den einzelnen Zweigen der römischen Alterthümer in ge- drängter aber ausreihender Weise alles da*, was der Scüler der obersten Epmnasialklafsen bedarf. Der umfassende Stoff ift zu einem leiht jn Übershauenden, innerlih zusammenhängenden Ganzen fo geschidt rerarteitet, daß Studirende einen Ueberblick über das betreffende Material und defsen Zusammenhang chne Schwierig- keit gewinnen Tönnen. Der Inhalt des Buches vertbeilt fch nach einer Eirleîitung auf ¿wei Theile: die öffentlihen oder Staatsalter- thümer und Priratalterthümer. In der ersten Abtheilung werden in fe&# Abschritten besprocen tie Staat3verwaltung, die Staat8- rerfafurg. da2 Rechtéwesen, die Rectépflege (Gerihtswesen), das Kriegëwe!en (Kriecgéalterthümer). In dem zweiten Theile werden behandelt das béuélide oder Familierleben, Erziehung, Sch{ule und Unterriét. Verkehréleben, Schriftwesen und das öffentli gesellige Leber. Die in den Text eingedrudten, mit Verständniß aus- geräßltir und mit technisem GSes&ick nach den Originalen wiedergegetenen Illuftrationen gewähren dem Unterricht eine ser mefertlicdhe Erundlage, weil fie eine Anschauung der rêmiscer Welt geben. Das Buch ift das Ergebniß eines sorg’amen Studiums und aner genauen Umschau auf dem neuesten wissenschaft- liden. Sebtiete. Mit genauer Kenntnifi der flassishen Schriftsteller find die 222 Niebtubr’s crundlegenden Fors&ungen gefolgerten neuen Unterfubungen ren Memresen, Lange, Marquardt und Friedländer umsichtig vermerthet. Ale eine Anerkenrung des verdienstvollen, mit einem rollftäntigen Regifter versehenen BuDes auch im Auslande darf bervorgetcten werder, daß eine Uebersetzung desselben ins Fran- ische und Italienische vorbereitet wird.
__— „Seltft if der Mann.* Charakterskizzen und Lebens- bilder ron Samuel Smiles. Vom Verfafier autorisirte Ueber- sezung. Koltergz, C. F. Post'ste Buchhandlung. — In dem vor- liegenden Bute, welées früher unter dem Titel „Hilf Dir selbst“ erséien, wird tem teutséer Volk und feiner Jugend eine Bildungs- schrift dargeboten, die e fic jur besondern Aufgabe stellt, das ethische Element im Leten des Einzelnen, wie în dem cines ganzen Volkes alé tas erftretenêmerttefte und böchfte Ziel =üen menschblihen Ringens und Wirken2 binzuftellen. Eindringlich sckildert der Verfasser in ge- sémadroller unt intzreFanter Darstellung bewätrte Charaktere und das Wirken ren WMênrern, die oft unter den sck{wierigsten Verhältnissen und unter barten Kömpfen durb eigene Kraft und Bebarrlichkeit sich auf allen Gebieten des Wiens, der Kunst und der Industrie auszeihneten. Die Schilderungen sind Bilder ans bem Leben von Helden der Ar- beit; sie Éarafterifiren in treFliqer Weise, wie durch Selbstbeberr- \ckéurg uad etle# Streten mazres Glédck gefunter wird; Fe mabnen
e Selbfithätikeit und Auêtauer, die allein im Stande sind, Großes 4e leisten urd die eicentlide L lien, “amò feinen Mitmenichen núglió m maden. Dieses Bu, wel es „mit dem beften Erfolge in raft alle lebenden Sprachen überseßt ift, “fertient mit vollem Rett cls erjiehente und anregende Lektüre ins-
2e Letengaufgabe ju erfüllen, & der Welt
besondere für die mänrlide Jugend empfohlen zu werden.
— Unter tem Titel In de FeierabendEstied“ ift im Verlage ron Gerbard Stallinc in O „en plattdüts% Ge- scichtentec?“ ron Friedrid Frezbenthal ersckienen, welches in tem lanèfchaftli® Cegrenzten Kreise, auf dem es offenbar berechnet ift, gewiS Antlang und Anerkennung finden wirb. Der Verfasser giebt fémudlcé, ater nit uninterefant eine Reihe kiciner Grzäblungen, die des Humors und geféllicer Gingelleiten nit entbebren, und eine Meile ven „Herzrgeithitten“ ; tem Sesbluh tes Bändcens mber einige Gedicdte, die jedenfalls die werthrellfte Gabe des Berjafsers find.
— „Die gefiederte Welt“ Zeitsrift für BVegelliebhaber, -Zückter und -Händler, berartzezeten vom Dr. Karl! Nus (Magde- bura, Ceeuÿ'ide Verlagsbuctandlung). — Gin Biatt, welbes seit naßezuo gweï érjebten Leftebt und vielen enten barmlose
zuven mm Verznügen, aud ernste An: und Belehrung, selbfi nieizung zum materiellen Grwzert SeTLS wel e werth, daf wir jeStütie allgemeine Aufmerliamckbeit tarauf „Die
efiederte Welt*® erscheint als Wowensthrift im 19. Jahrgang und bringt Anleitung zur Haltung, Pflege und Züctung aller ben- vôgel, Nachrichten vom Vogelmarkt, Mittheilungen der Züchter und erfahrenften Pfleger ; außerdem ertbeilt der Herausgeber Auskunft und Rathschläge auf alien diesen Gebieten, und im Anzeigentheil find immerfort die beliebtesten Vögel ausgeboten. Auch die gesammten Hülfsmittel der Stubenvogelpfte e und -Zuct, Aisige, Sämereien u. a. Futiermittel, sowie Alles, dessen die Vogellie baberei überhaupt bedarf, ift cinerseits stets in den praktishen neuen Dingen beschrieben und andererseits zum Verkauf ausgeboten.
[Handel und Gewerbe.
Berlin, 11. Januar. (Wochenbericht für Stärke, Stärke- fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky.) Ia. Kar- toffelmehl 16}—172 „6, Ia. Kartoffelstärke 16;—17] #, Ila. Kar- toffelmehl und Stärke 14}—15} 4, feubte Kartoffelstärke loco und Parität Berlin 7,60 #, Frankfurter Syrupfabriken zahlen frei
abrik Frankfurt a. Oder 7,30,.4, gelber Syrup 18—18è „, Capillair-
rport 20—20} «, Capillair Syrup 19—20 #, Kartoffel- zucker gelber 173—18} „#, do. Capillair 18}3—19} 4, Rum-Couleur 34—36 #, Bier - Couleur 34—36 Æ#, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 263—27} #Æ, do. sekunda 233—24i #, Weizen- ftärke einst.) 36—37 #, Weizenstärke (großftid) 39;—401 M, Hallesche und S(lesische 39#—402 „46, Schabe-Stärke 26 4, Mais- Stärke 30—31 #, Reisftärke (Strahlen) 45#—47 „&, do. (Stücken) 43 —44 46, Victoria-Erbsen 18—22 4, Kocherbsen18—22.4, grüne Erbsen 18—22 4, Futtererbfen 16—164 Æ, Leinsaat 22—24 Æ, Linsen, große 36—46 Æ, do. mittel 26—36 , do. kleine 20—26 H, gelber Senf 20—26 #, Kümmel 42—46 46, Buchweizen 14—15 „#, Mais loco 133—14 Æ, inländishe weiße Bohnen 19—22 H, breite Flahbohnen 22—25 #, ungarische Bohnen 19—21 #, galizische und russishe Bohnen 17—19 #, Hanfkörner 15—16 „#, Leinkuchen 15—164 Æ, Weizenshale 10¿—11} #4, Roggentleie 10¿—11# #, Raps- kuden 16—164 #, Mohn, weißer 46—52 #, do. blauer 44—48 #, Hirse, weiße 20—23 # Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindeftens 10 000 kg. i
— Vom rheinish-westfälischen Kohlenmarkt berichtet die „Rb. Westf. Zig.“. So wenig die frühlingsmäßige Witterung der leßten Tage unter forst normalen Verkältnifsen geeignet sein würde, den Koblen- und Koksmarkt zu beleben, so bildet sie dennoch heute aub nicht das geringste Hinderniß für eine außerordentlich dringende Na&frage. Ein Januar, wie bisher der von 1890, würde in früberen Jahren eine allgemeine Flaue im Kohlen- gesbäft unfehlbar herbeigeführt baben. ODiesjährig bringt die Influenza fo große Förderausfälle mit sich, daß sich au eine Bedarfsverminderung kaum bemerkbar machen würde; wie bedeutend diese Ausfälle sind, zeigt der bis Freitag um beinahe 3000 Doppelwagen gesunkene Tagesversandt an Kohle und Koks. Jm Gegensatz bierzu stebt nun aber der allseitige Begehr, hervorgerufen dur die gesteigerte Gewerbtbätigkeit im Inlande und die Seitens der belgis@en Koblerindustrie in Folge des Arbeiterausftandes un- gedeckdt bleibenden Bedürfnisse der Nachbarländer. So herrscht denn noch immer eine wahre Koblennoth, welche, da sie im Augenblick überbaupt nicht zu bescitigen ist, die Preise fortwährend steigert.
— In der außerordentli&rn Generalversammlung der Eisen- werke Gaggenau (Aktien-Gesellschaft) vom 11. d. M. wurde der Antrag der Direktion und des Aufsichtêraths auf Erböbung des Aktien- kapitals um 1 000 (00 Æ zur Erweiterung der Werke und Vermeb- rung des Betriebskapitals, sowie die betreffende Statutenveränderung genehmigt. Die von einem Garantie-Konfortium fest übernommenen H werden den Besißern der alten Aktien zum Bezuge angeboten werden.
— Die Mittbeilungen über dcn Außenhandel Groß- britanniens im Dezember v. J. ergänzen wir dur folgende An- gaben der Londoner „AUg. Corr.“ : Es betrug danach die Einfuhr 38 267 934 Pfd. Sterl , was eine Zunahme von 327 309 Pfd. Sterl. oder etwa 1 °/ fraent ves dem entsprebenden Monate des Vorjahres auêmacbt. Die Ausfuhr britischer Erzeugnifse stellte sich dem Werth nah auf 20 903 353 Pfd. Sterl., d. i. 2089 144 Pfd. Sterl. oder 119% mebr als im Dezember 1888. Für das verflofsene Jahr weist, ver- gliden mit 1888, die Einfuhr eine Zunahme von 40 628 804 Pfd. Sterl. oder 102 9%, die Ausfuhr eine solhe von 14 249 352 Pf. Sterl. oder 6 9% auf. Die Einfubr repräsentirte einen Gesammtwerth von 427 210 830 Pfd. Sterl. gegen 386 582 023 Pfd. Sterl., während dic Ausfubr eiren Gesammtwerth von 248 091 959 Pfd. Sterl. gegen 233 842 607 Pfd. Sterl. im Vorjabre erreihte. Diese Ziffern um- fassen indeß nit den Werth der dur die Packetpost importirten oder exportirten Waaren. Die Zunahme der Ein- und Ausfuhr er- fireckt sfi auf sämmtlice Art:fel. Nur die Einfuhr von Metallen weist für das verflossene Jahr eine Abnahme von 1158 113 Pfd. Sterl. auf. |
Wien, 11. Januar. (W. T. B.) Ausweis der öfterreihi\ch- ungarishen Staatsbahn in der Woche vom 1. Januar bis 7. idé 621 990 FI., Mebreinnabme 15 331 Fl.
Autweis der Südbahn vom
1. Januar bis 7. Januar:
608 582 Fl., Mehreinnahme 13 825 Fl.
London, 11. Januar... (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen- ladung angeboten.
Glasgow, 11. Januar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Robeisen în den Stores belaufen fich auf 928317 Tons gegen 1 032 325 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindliden Hochöfen 88 gegen 78 im vorigen Jahre.
New-York, 11. Januar. (W. T. B.) Der Wecth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 11 915 760 Dollars; davon für Stoffe 4020100 Doll.; der Werth der Einfubr in der Vorwoche betrug 7 309 042 Doll., davon für Stoffe 2 206 645 Doll,
Verkehrs - Anstalten.
Die Verkebrsanfstalten und die Ober-Postkafsen \ind veranlaßt worden, am 15. Januar festzustellen, welhe Bestände an Poft- wertbhzeiGen älterer Art — nah den einzelnen Sorten getrennt — an dem bezeihneten Tage beim S{lufse der Dienststunden vor- banden sind. Das Ergebniß soll der vorgeseßten Kaiserlihen Ober- Postdirektion unverzüglih angezeigt werden. Die Kaiserlichen Ober- Poftdirektionen haben auf Grund der eingegangenen Anzeigen eine Haupt-Zvsammenstellung zu fertigen und die in derselben für jede einzelne Postwerthzeihen-Gattung sich ergebende Schlußsumme dem Rechnungsbureau des Reichs-Postamts mit thunlichfter Be- \schleunigung, spätestens am 20. Januar mitzutheilen. In den Schreiben an das Rehnungsbureau haben die Kaiserlihen Ober- Postdirektionen sih zugleih darüber gutachtlich zu äußern, bis zu welchem Zeitpunkte die in ihren Bezirken. noch vorhandenen Bestände an âlteren Poftwerthzeihen vorauésihtlich gänzlih aufgebraucht sein
werden.
Triest, 12. Januar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Euterpe“ ist geftern Nachmittag und der Lloyddampfer eUrano* ift heute vi g eingetroffen.
London, 11. Januar. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Arab“ ift geftern auf der Heimreise von Capetown und der Uniondampfer „Anglican®“ auf der Ausreise von den Canar ishen Jnseln abgegangen. — Der Uniondampfer „Trojan* ift hente auf der Heimreise von den Canarischen Inseln abgegangen.
_ — 13. Januac. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Moor“ ift auf der Heimreise heute in SoutkamptonF’angekommen.;
Theater und Musik.
Beirl i ter. 8 Ves, Niemann wird vor Sie ihres “in l L # en, und zwar am Domnerftag, . d. M. i an diesem Abend die „Gva* in dem gleichnamigen Voß'schen Schauspiel,
leßten Sonnta ausverkauft und unter größtem Brise neu einstudirt in \Scede ging. e
Mannigfaltiges.
Von Ihrer Majeftät der Kaiserin und Königin ift der Vorsitzenden des „Vereins der Berliner Volksküchen von 1866* nachstehendes Handschreiben zugegangen:
«Ich glaube im Sinne der von uns ties betrauerten Kaiserin Augusta zu handeln, wenn Ih den Verein der Berliner Volksküchen aus dem Jahre 1866, sowie die Anftalten, deren Protektorin die Hohe Heimgegangene war, Meines dauernden Interesses versichere.
ch erfülle damit eine heilige Pflicht gegen die theuere Ent- \chlafene, deren aufopfernde Liebesarbeit \sich in diesen Vereinen und Anstalten so lange fegensreich bethätigte. Berlin, den 9. Januar 1890. / Auguste Victoria, Kaiserin und Königin. *
Für die Straßenbahnen ist das Jahr 1890 ein Jubiläums- jahr, dena am 22. Juni d. J. wird, wie die „Straßenb.“ aus Anlaß des Jahreswechsels3 mittheilt, das deutsche Pferdebahnwesen auf eine A rige Wirksamkeit zurückblicken können. Seit dem kleinen Anfang, der Lime vom Ca Ee Tbor dur den Thiergarten nah Charlottenburg, hat \sich im Verlauf der Zeit ein mächtiges N ausgebildet, welches z. Z. 72 Betriebe mit 64 Städten umfaßt un [Inne mebr als 300 Millionen Fahrgästen \{chnelle und be- queme Gelegenheit zur A gewährt. Ganz besonders ift es jedoch Berlin, apo b von der Entwickelung der Pferdebahnen un- geahnte Vortheile gebabt hat. Die Beförderungsziffer betrug für 1888 bereits 117 Millionen.
Kassel, 9. Januar. Zu einer ernsten Feier versammelte si der Vorstand des Bezirks3verbandes Kassel heute Morgen 11 Uhr in dem Saale des Krankenpflege-Infstituts, welhes den Namen Ihrer Majestät der Adseliden Kaiserin und Königin Augusta trägt, zu einer Gedenkfeier für die verewigte Protektorin der Vaterländischen Frauenvereine. Auf dem s{warzbekleideten Altar bob fih die Büste der Hochseligen Kaiserin zwishen brennenden Kerzen aus dem grünen- Blättershmuck des Saales hervor und auf den Stufen des Altars lag der Lorbeerkranz, welcher die leßte Liebes- gabe des Bezirksverbandes an die Dahingeschiedene sein sollte. Der erste Schriftführer des Vereins, Hr. Dr. jur. Rudolf Osius, gab in warmen Worten dem Schmerze über das Hinscheiden der hoben Protektorin Ausdruck, hob in beredter Weise hervor die großen Tugenden, die unermüdliche Thätigkeit und die treue gewissenhafte Pflichterfülung der hohen Verblicbenen, die überall die Erste war, wenn es galt, menschliche Noth, menshlihes Elend zu lindern und vor- onzugeben in Bethätigung -:delster Menschenliebe, und {loß mit dem Wunsche, daß unsere Vaterländishen Frauenvereine stets durhdrungen bleiben mögen von dem edlen Geiste der Kaiserin Augusta. Dadurh werde am besten Ihr Andenken geehrt, Jhr am \{önfsten gedankt. Näcstdem machte Hr. Pfarrer Israel auf den reinen echten Sottes- glauben der Verewigten aufmerksam, wies in seiner Rede nach, daß alle Werke der Barmherzigkeit niht zu treunen seien von einem Leben in und mit Gott, ermahnte die Versammelten, in ihren Liebeswerken ib die edle Kaiserin Augusta zum Vorbilde zu nehmen, und chloß die schlichte, erhebende Bier mit cinem Dankgebet zu Gott für alle die Wohlthaten, die Gott durch die Werke der verewigten Kaiserin der Merschheit habe zu Theil werden laffen.
° Aachen. Das hiesige Zeitungs-Museum beabsihtigt in Verfolg seines Zweckes, späteren Geschlehtern ein getreues Spiegelbild der Zeiten zu liefern, alle auf den Heimgang Ihrer Hochseligen Majestät der Kaiserin und Königin Augusta bezüg- lihen Nekrologe, Lebenserinnerungen und fonfstigen Tiulave in der Hohenzollernmappe ¿u sammeln. Es ergeht deshalb die Bitte, dem Zeitungs8-Museum in Aachen alle hier in Frage kommenden Zei- tungen und Zeitschriften des Jn- und Auélandes zu übersenden.
Thale, 11. Januar. Vom Hexentanzplah zur Roßtrappe foll, nah dem hiesigen Wochenblatt, eine englishe Gesellshaft eine Kettenbrüdcke anzulegen beabsihtigen. Das Projekt ist {on alt, doch bat die Spannweite von 500 m bisher vör der Ausführung des- selben zurückgeshreckt. Dur den Bau eines Stügthurms im Bodethal würde die Spannung auf die E verklei- nert und die Möglichkeit geboten werden, ohne besondere tehnishe Schwierigkeiten diese Brücke herzustellen. Durch einen Fabrstuhl im Innern des Thurms selber würde die Verbindung aus dem Thal bis zu des Berges Höhe hergestellt. Elektrishe Bogen- lihter sollen das ganze Thal erleuchten. Es fteht zu hoffen — bez merkt das genannte Blatt — daß der Harzklub sich demnächst mit allen diesen Projekten beschäftigen und die beabsichtigte Beein- trähtigung der Schönheit des Bodethals zu verhindern suhen wird.
München, 9. Januar. (Dtshch. Tagebl.) Verbrannt wurden vom Briefpostamt zu München zwei große Waschkörbe voll Neujahrs-Chikanekarten, die wegen des Inhalts sich nicht zur Beförderung eigneten.
Zara, 11. Januar. (W. T. B.) Die Influenza ist bier sowie in Spalata und Ragusa im Zunehmen begriffen. Die Schulen sind geschlosfen.
St. Petersburg. Ueber einen merkwürdigen Vergiftungs- fall berihten St. Petersburger Blätter: Eine den höchsten Gesell- \haftsfreisen angebörende junge Dame hatte zu einer Soirée Glacéhand\schuhe angezogen, welhe ihr nach Verlauf einer halben Stunde furhtbare Schmerzen verursachten und sie zum Ber- lassen der Gesellschaft nöthigten. Am anderen Morgen bedeckten bereits große Beulen Hände und Arme und die Aerzte konstatirten eine hocgradige Blutvergiftung, welcher die Dame {on nah zwei Tagen erlag. Ein Professor der Medizin der St. Petersburger Universität, welcher das Leder untersucht hat, behauptet, daß das p P van dessen Fell dieselben hergestellt wurden , pestkrank ge- wesen sei.
Luzern. Die schwebende Drahtseilbahn auf dem Pilatus, schreibt das „Nidwaldner Volksblatt“, kommt zur Aus- führung. Hr. Leonardo Torres von Santander in Spanien erläßt bereits die nöthige Baupublikation im „Amtsblatt*. Die projektirte Anlage soll die beiden Aussihtspunkte Esel (Terrasse des Hotel Bellevue) und Klimsenhorn verbinden. Diese Verbindung besteht aus ses Kabeln, die an ibrem Endpunkt beim Känzeli und unten- her der Terrasse beim Hotel Bellevue fixirt sind. Die ganze Anlage kommt auf Eigenthum der Korporation Hergiswyl, Kt. Nid- walden, zu ftehen, und es find die baulihen Anlagen unterhalb Bellevue ausgefsteckt und zwar unter genauer Beobachtung der zu- treffenden Bestimmungen des Nidwaldner Baugesetzes.
New-York, 11. Januar. (W. T. B.) Dem „New-York. Herald“ wird aus San Francisco telegraphirt, ein daselbft am 10. d. Aae Dampfer habe gemeldet, daß der deutshe Dampfer „Duburg“ auf der Poros von Singapore nah Amoy mit 400 chinesischen Fas agieren an Bord während eines Orkans untergegangen set.
New-York, 10. Januar. (Frankf. Zta.) Gestern stürzte der Caisson einer im Bau befindlihen Brücke über den Ohio-
luß zwishen Louisville (Kentucky) und Jeffersonville ein. Von den 8 an dem Caifson beschäftigten Arbeitern wurden 14 zermalmt.
E E f:
mis Sesclshaften auf Aktien u. Aktien-Gesells{. enschaften.
Oeffentlicher Anzeiger. | S aegen
Verschiedene Bekanntmachungen.
[D Steckbriese und Untersuchungs - Sachen,
(57805] ESteckckbriefs-Erneuerung.
Der gegen den Budlbbalter resp. Kaufmann Adolf Löwenheim wegen wiederbolten Betruges unter dem 7. März 1885 iîn den Akten U. R. 11. 190. 1885 erlassene Steckbrief wird erneuert.
Verlin, den 9. Januor 1890.
Der Untersuchungsrichter beim Königlihen Landgeri(ht I.
(58145) ESteckbriefs-Erneuerung.
Der gegen den Franz Marks aus Berlin wegen Diebstahls unter dem 19. August 1885 erlassene und unter dem 21. September 1885 erneuerte Steckbrief wird hierdurch erneuert :
Potsdam, den 10. Januar 1890.
Der Untersucbungsriter beim Königlihen Landgericht.
[57806] Steckbriefs-Erledigung. Der gegen den Kaufmann Oskar Danz wegen wissentlihen Meincides unter dener 30. Dezember
1889 in den Akten U. R. I. 405 1889 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 9. Januar 1890. Der Untersuhungsri(ter beim Königlichen Landgericht I.
i 57807] VBeschlufs gegen f 1) Feibel, Peter, geb. am 2. Juni 1867 in
orba, i : 2) Hager, Alfred Johann Joseph, geb. 24. Juli 1868 in Forba, : 3) Poncelet, Paul Staniélaus, geb. 17. August 1867 in Stieringen, 4) Scherer, Nicolaus Peter, geb. 19. Oktober 1868 in Bischdorkf, A Alle zuleßt in Mey wohnhaft, gegenwärtig ohne bekannten Wohnort, wegen Entziehung der Webr pflicht, wird zur Deckung der die Angesculdigten möglicherweise treffenden bôchsten Geldstrafen und der Kosten des Verfahrens in Gemäßheit des §8. 1401 St.-G.-B., und der & 325 u. 326 St.-P.-O. die Beschlagnahme ein- zelner Vermögensstücke der Angeshuldigten eventl. des ganzen im Deutschen Reiche befindliten Vermögens derselben angeordnet. e 31. Dezember 1889. aiserlihes Landgericbt. Strafkammer.
[58142] Bekanntmachung.
Durch Beschluß der Strafkammer des Kaiser- lihen Landgerichts zu Zabern i. Els. vom 31. De- zember 1889 wurde das im Deutschen Reiche be- findlibe Vermögen nawverzeihneter der Verleßung der Wehrpflicht * angeklagter Personen mit Be- \clag belegt : i
1) Lehrer Johann Michel Thiry , geb. am 22. Januar 1867 zu Kappel, zuleßt in Pfalzburg, jeßt in Toeuf (Frankrei) wohnend, Z
2) August Cölestin François, geb. am 18. März; Ds zu Saaralben, zulcßt in Saarburg wohnhaft gewesen.
Zabern, den 8. Januar 1889.
Der Kaiserì., Erste Staatsanwalt.
[58147] Veschluf.
Auf Bericht des Landgerichtsraths Caspers auf Antrag der Kfl. Staatsanwaltschaft wird das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Fahnen- flühtigen Iosef Walter, aeb. decn 7. Mai 1868 zu Sherweiler, Kreis S(hlettstadt, bis zur Höhe von Dreitausend Mark mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Verfügung im Deut- schen Reichs-Anzeiger, sowie in den Elsäfser Nach- richten verordnet.
Colmar, 14. Dezember 1889,
Kil. Landgericht. Strafkammer. gez. Rauschkolb. Caspers. Weber. Beglaubigt : Der Landgerichtssektetär. L. S.) Diebels,
[58148] Beschluß.
Auf Berit des Landgerichtsraths Catpers auf Antrag der Ksl. Staatsanwaltschaft wird das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen des Fahnen- fluchtigen Franz Xaver Erhard, geb. den 18. Juni 1867 zu Swerweiler, Kreis Swlettstadt, bis zur Höhe von Dreitausend Mark mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver- (Daun, im „Deutschen Reichs-Anzeiger*, sowie in den „Elsäfsfer Nachridbten* angeordnet.
Colmar, 14. Dezember 1889,
K\l. Landgeriht. Strafkammer. gez. Raushkolb. Caspers. Weber. d, id Der Landgerihtssekretär.
iebels. [58141] K. Staatsanwaltschaft Ellwangen. iti L L Mle: gegen den Ste ihtigen Franz Josep arzkopf von aß- A O.-A. Gmünd, im Sinne des §. 326 S O. Bethe Vermögensbeschlagnahme ift aufgehoben worden. Den 10. Januar 1890. H.oStaatétanwalt Me zler.
2) Zwangsvollstreckungen Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
(50268) Sjwangsverfieigerung.
Im Wege der Zwangspollstreckung soll das im Grundbute von der Louisenstadt Band 39 Nr 1965 auf den Namen des Neusilberfabrikanten Chriftian Ludwig Böhne hier eingetragene, in der Wasser- thorstraße Nr. 34 belegene Grundftück am 5. März 1890, Vormittags 104 Uhr, vor d B Ta Ge Err,
eue Friedrihstraße 13, Hof, Flügel C., erre, Saal 40, gert werden. Das Grundstück ift mit 14780 4 Nutzungöwerth zur Gebäudesteuer ver- anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab-
\{hrift des Grundbublatts, etwaige Abs{äßungen und andere das Grundftück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- s{reiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge- fordert, die nicht von selbs auf den Ersteher über- gebenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbue zur Zeit der Eintragung des Versteigerung8vermerks nicht hervorging, ins- besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Koften, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab- gabe von Geboten anzumelden und, falls der be- treibende Gläubiger widerspri{t, dem Gerichte alaubhaft zu mawen, Se dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berücksihtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes geger die berüccktsichtigten Ansprühe im Range zurück- treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundftücks beanspruhen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Ein- stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundftücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu- {lags wird am 5. März 1890, Nachmit: tags 125 Uhr, an oben bezeihneter Gerichtsstelle verkündet werden. Verlin, den 31. Dezember 1889. Königliches Aratsgeriht 1. Abtheilung 52.
D œ (50269) Hiwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von der Königstadt Band 95 Nr. 4726 auf den Namen des Fabrikanten Hugo Arndt einge- tragene, Georgenkirhftraße 65 belegene Grund- süd am 7. März 1890, Vormittags 103 Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht — an Gerichtsftelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof,
lügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden.
as Grundftück ift mit 17,16 ( Reinertrag und einer Fläche von 12 a 17 qm zur Grundsteuer ver- anlagt Auszug aus der Steuerrolle , beglaubigte Ab- christ des Grundbu(hblatts , E Ab- shäßungen und andere das . Grundstück be- treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf-
bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda , ügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realbere{tigten werden aufgefordert,
die nichi von selbs auf den Ersteher über- ebenden AnsprüGe, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuße zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nit her- vorging , insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerihte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berücksihtigt werden und bei Ver- tbeilung des Kaufgeldes gegen die berüdsih- tigten Ansprüche im Range zurücktreten. ODie- jenigen, 'welhe das Eigenthum des Grundftüds be- anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver- steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstüds tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. März 1890, Nachmittags 123 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeihnet, verkündet werden.
Verlin, den 31. Dezember 1889.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 952.
[57932] Zwangsverfteigerung. |
Das im Grundbuche von Charlottenburg Band 19 Nr. 736 auf die Namen der Kaufleute Friedrich Theodor Oscar Behrend und Johann Wilhelm Fer- dinand Frick, Beide hier, zu gleihen Antheiklen ein- getragene, am Holsteiner Ufer (Nr. 40) belegene Grundftück soll auf Antrag des Kaufmanns Friedri Theodor Oscar Behrend zum Zwecke der Auseinander- segung unter den Miteigenthümern am 6. März 1890, Vormittags 10è Uhr, vor dem unterzeih- neten Geriht — an Gerihts\telle —, Neue Friedrich- straße 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Zimmer 40, zwangsweise versteigert werden. Das Grundstück ist mit 7 4 77 § Reinertrag und einer Fläche von 16 a 47 qm zur Grundsteuer und für das Etats- jahr 1890/91 mit 550 # Nugzungswerth zur Ge- bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts\hreiberei, ebenda, Flügel D., ge 42, eingesehen werden. Diejenigen, welche das igenthum des Grundstücks beanspruchen , werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri- enfalls nach erfolgtem Zuschlag das Saulgeid in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die E ung des Zuschlags wird am 6. März 1890, ags 12 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.
Berlin, den 30. Dezember 1889.
Königliches Amtsgeriht T. Abtheilung 53.
[52444] Aufgebot. Der Rentier H. Sommerfeldt zu Berlin hat gaubtaft gemaht, daß ihm die ihm gebörigen rhessishen Prämienscheine Serie 361 Nr. 9024 und 9025 fowie Serie 1332 Nr. 33279 im Juni 1889 abhanden gekommen find, und das Aufgebot dieser Papiere beantragt. Der Inhaber derselben wird aufgefordert, \päteflens in dem auf den 15. Januar 1891, Ce 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, ZU mer 19, anbe- raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Papiere vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Kassel, den 7. Dezember 1889, R A Aoiheilung I. gez. eobald. Wird E A Gerichts\{reiber : r
iderici.
50253 Aufgebot. i : D Arbeiter Wilhelm Foelsch zu Tangermünde hat das Aufgebot des unkündbaren vierprozentigen Pypottetenariries der Pommerschen Hypotheken-
ien-Bank Nr. 254 Lätt. D. Serie I. über Drei- bundert Mark lautend, nebst Talon und den vom 1. Januar 1888 bis 1. Juli 1893 laufenden Coupons beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf- gefordert, spätestens in dem auf den 18. Februar 1892, Vormittags 12 Uhr, vor dem unter- zeihneten Gerihte, Zimmer Nr. 29, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Köslin, den 5. Januar 1888.
Königliches Amtsgericht. I.
[21148] Aufgebot. :
Es ift das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommener Urkunden beantragt worden :
1) der Police Nr. 8794 der Lebensoersicherungs- Anstalt für die Armee und die Marine über 500 vom 1. Januar 1881, lautend auf den Königlichen Seconde - Lieutenant im Scher gu E Joachim Friedrih Alexander von Wachholt, geboren 23. September 1859,
von Fräulein Bertha von Wachholy zu Braun- sdweig, vertreten durch den Justizrath C. Leiste ebenda,
2) der Sparkaffenbücher der \tädtishen Sparkasse hier Nr. 63 786 und 105 199, ersteres über 308 M 33 S auf das Fräulein Emilie Dieckow, leßteres über 1120 A 81 4 auf das Hausmädchen Emilie Dieckow hier lautend,
von Frau Emilie Offermann, geb. Dieckow, bier.
3) der Police Nr. 2335 ter Lebenéversicherungs- Anstalt für die Armee und Marine über 100 Thlr. vom 1. Januar 1874, lautend auf den Königlichen Seconde-Lieutenant im 6 Ostpreußischen Infanterie- Regiment Nr. 43 Bernhard Louis Walter Wollen- berg in Königsberg i. Pr., geboren 6. Juni 1855,
von dem Oberftabsarzt Dr. Wollenberg, Divi- sionsarzt der 1. Division zu Königsberg i. Pr., vertreten dur den Justizrath Engelmann hier,
4) des Sparkassenbuces der Sparkasse des Kreises Teltow Nr. 14 412 über 650 M 55 A, lautend auf den Dierstknecht Johann Piela zu Kerzendorf, Dom. Böyow bei Hennigsdorf (Ost-Havelland),
von dem Kutscher Johann Piela hier, Wrangel - straße 60a.,
5) der Police Nr. 9365 der Lebensversicherungs- Anstalt für die Armee und Marine über 500 vom 1. April 1881, lautend auf den Königlichen Seconde-Lieutenant im 3. Großherzogli Hesfishen Infanterie-Regiment Nr. 117 Carl Ludwig Paul Simons zu Mainz, geboren 22. Juli 1859,
von den Erben des Königlich Preußischen
Seconde-Lieutenants Carl Johann Paul Simons
1) des Rentiers Ludwig Gustav Heinri Simons,
2) dessen Ehefrau Augustine Wilhelmine, geb. Schüßler, Beide zu Wiesbaden,
3) des Seconde-Lieutenants Walter Wilhelm
__ Dtto Simons zu Mainz,
sämmtlih vertreten durch die Rechtsanwälte
Justizrath Dr. Brück und Dr. Fleischer zu
Wiesbaden,
6) des Depotscheins des Comtoirs der MReihs- hauptbank für Werthpapiere zu Berlin Nr. 112 324 vom 22. Juli 1879 über von Friedrih Maurer in Darmstadt deponirte 14400 M 4 9/% Prioritäts- Obligationen der Rbeinischen Eisenbahn mit Coupons per 1. Oktober 1879 bis 1. April 1882 nebst Talons,
von dem 2c. Maurer zu Darmstadt, vertreten us die Rechtsanwälte Lisco und Dr. Springer ier,
7) der beiden JInterims\heine Nr. 7485 und 27735 der 43 9% Portugiesishen Staatsanleihe vom Jahre 1888 über je 406 „46 oder 500 Franken oder 19 Pfund Sterling 18 Sh. oder 238 holländische Gulden vom 1. Septembcr 1888,
von dem Rentier Gustav Titius zu Goldberg in Mecklenburg,
8) der 42 %/% Berliner Pfandbriefe Nr. 5877 und 23 852 über 100 Thlr. bezw. 300 #, ausgefertigt am 1. Januar 1872 bezw. 1. Januar 1875,
o Schlossermeister Friedrich Maudrey zu Brit.
Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, \pâtestens in dem auf den 17. März 1890, Vor- mittags 112 Uhr, vor dem unterzeihneten Ge- richte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B.,
rt., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre
ehte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Berlin, den 4. Juli 1889.
Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 49.
[48858] Aufgebot.
Die Banca unione italiana zu Mailand, vertreten durh die Firma A. Molenaar & Cie. zu Krefeld, hat das Aufgebot eines von Giuseppe Erba in Mai- land am 2. Oktober 1889 über den Betrag von Blaliehntausend Mark auf die Firma Goe8nann
Cie. zu Krefeld ausgestellten Primawechsels, zahl- bar an die Ordre der Banca unione italiana zu Mailand und fällig drei Monate nah dem Tage der Ausftellung, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späteftens in dem auf Donnerftag, den 12. Juni 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Auf-
ebotstermine seine Rehte anzumelden und die Ur- nde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Krefeld , den 27. November 1889.
Königliches Amtsgeriht. Abtheilung 1V. gez. Lauer. Für gleihlautende qi:
lke, Gerichts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts. [57935] Aufgebot. : Das Sparkassenbuh der hiesigen Dtadtivartale Nr. 10809 über 711 M 27 S, ausgefertigt für Marie Glaser, ift angeblich verloren
egangen und soll auf den Antrag ihrer durch den biefigen ureau- vorfteher Pawellek vertretenen Vormünderin, Wittwe
Adele Glaser zu Kosel, zum Zweck der neuen Aus- fertigung amortisirt werden
Es wird daher der Inhaber dieses Sparkassenbuchs, sowie überhaupt Jeder, der an demselben ein Anreht zu haben glaubt, aufgefordert, spätestens im Auf- gebotstermine den 18. September 1890, Vor- mittags 9 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte — Zimmer 12 — seine Rechte anzumelden und das Sparkafsenbuh vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserklärung desselben erfolgen wird. i
Oppeln, den 3. Januar 1890,
Königliches Amtsgericht.
[51876] Aufgebot.
Auf Antrag der unverehelihten Louise Roth zu Helberhausen wird das Aufgebot des Sparkafsenbuhs Nr. 1216 der Sparkasse der Stadt Hilchenbah, auf den Namen der Antragstellerin lautend, erlassen. Der Inhaber desfelben wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Juli 1890, Morgens 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterzeihneten Gerihte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Hilchenbach, den 7. Dezember 1889,
Königliches Amts3geri{ht.
[57933] Aufgebot.
Der Besißer der beiden Grundstücke
a. Gr. Lubin Nr. 8, bestehend aus ein-r Wiesens pariehe von 2a 10 qm und belastet mit der Rentens pflicht. N
b. der zum Grundstücke Gr. Lubin Nr, 20 geo hörigen Wiesenparzelle Kartenblatt 1 Fläbenabschnitt 241/6, umfassend 14 a 70 qm und belastet mit der Domänenrente, der Wirth Stanislaus Banaszak zu Prusinow und der Besizer der zu dem Grundstücke Gr. Lubin Nr. 20 gebörigen Parzellen Kartenblatt 1 Flächen- abshnitt 239/214 d., 240/214 a. b. c. d, und 242/6 mit einem Flächeninhalt von zusammen 2 ha 74 8 10 qm von welchen Parzellen die erste das Wohn- haus mit Hofraum und Hausgarten, die zweite den Aer, die dritte die Wiese umfaßt, sämmtliche Par- zellen belastet mit der Domänenrente,
der Wirth Martin Odasz zu Prusinow haben das Aufgebot dieser in ihrem Besitze befindlihen, im Dorfe Gr. Lubin belegenen, auf den Namen des Norbert Pakulski und seiner gütergemeins aftlichen Ehefrau Hedwig Pakulska, geb. Terakowska (Tyra- kowsfa) eingetragenen Grundstücke zum Zwecke der Eigenthuméeintragung beantragt. Es werden daher alle Eigenthumsprätendenten , insbesondere fol- gende ihrem Aufenthalte nah unbekannten Rechts- nadihfolger des am 22. Dezember 1874 verstorbenen Norbert Pakulski,
1) die Arbeiterfrau Catharina Blaszczyk, geb.
Olejniczak,
2) der Arbeiter Michael Olejniczak, beide angeblich in Amerika, aufgefordert spätestens im Aufgebotstermine am 6. Juni 1890, Vor- mittags 11 Uhr bei dem unterzeihneten Gerichte Zimmer 12 ihre Ansprüche und Rehte auf die be- zeihneten Grundstücke anzumelden und ihre ver- meintlihen Widerspruchêrete glaubhaft zu mahen, widrigenfalls sie mit ihren Ansprühen und Rechten auf die aufgebotenen Grundstücke ausgeschlofsen und die Antragsteller als Eigenthümer der auf ihren An- trag aufgebotenen Grundstückle im Grundbuche ein- getragen werden werden. :
Jarotschin, den 3. Januar 1890.
Königliches Amtsgericht.
Gebel.
[57934] Todes - Erklärungs - Aufgebot.
Die Todeserklärung ist beantragt:
1) für die Geshwister Maria Elisabeth, Johanna Louise Henriette und Johanna Dorothea Caroline Willmer von Carl Hinrich Blank in Ottensen als Vormund für den seit den 1840er Jahren unbekannt abwesenden, hier bevormundeten Seemann Johann Peter Willmer, geboren am 6, Juni 1819 zu o burg als eteliher Sohn des Gärtners Carften Jacob Willmer und seiner Ebefrau Susanna Elisabeth, geb. Kröger, in Barmbeckl, 4
2) von dem Rechtsanwalt Jungclaussen für den seit vielen Jahren unbekannt abwesenden, bier bevor- mundeten Christian Friedrih Wilhelm Olms, ge- boren zu Altona am 21, November 1809 als ehe- lider Sohn des Hartwig Friedri David Olms ien Teiner eran Catkarina Elisabeth, geb.
üller, daselbft.
Es G tten daber die vorbenannten, unbekannt ab- wesenden Personen hierdurh gerihtlih aufgefordert, sich bis zu dem auf den 25. März 1890, Mittags 12 Uhr, in dem unterzeichneten Amts- geriht anberaumten Aufgebotstermin zu melden, widrigenfalls dieselben auf den D mender für 1odt erklärt werden und mit ihrem Vermögen dem Gesege gemäß verfahren werden wird.
Altona, den 2. Januar 1890.
Königlies Amtsgericht. Abtheilung V.
[57443] Aufgebot.
Auf Antrag ihres Vormundes, des Landmanns Johann Bestmann aus Hasloh wird die abwesende Anna Margaretha Ehlers, geboren zu Hasloh am 2. März 1819 als unebelihe Tochter der Wittwe Anna Mar- garetha Ehlers, welhe hon länger als 10 Jahr vermißt wird und für welche hier etwa 200 Mark vormunds{aftlih verwaltet werden, sowie deren un- bebaute Eben hierdurch aufgefordert, sich spätestens u dem au “Ven: 29. April 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anberaumten Ter- min zu melden, widrigenfalls dieselbe auf Antrag ihres Vormundes für todt erklärt und ihr im Lande vorhandener Nachlaß den bekannten Erben, bezw. falls solche niht ermittelt werden, dem Fiscus wird ausgeliefert werden, nachdem er noch ein Jahr lang zum Besten der en Grben aufbewahrt
worden. Pinneberg, den 21. Dezember 1889. F eriht.
Königliches