1890 / 24 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Jan 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Lieutenant ihres Reviers persönlih zu melden und ihre Gehurts- oder Loosungsscheine und die La onstigen Atteste, welhe bereits ergangene Ent- ceidungen über ihr Militärverhältniß enthalten, mit zur Stelle zu bringen. j ür diejenigen hiesigen Militärpflichtigen, welche zur Zeit abwesend find (auf der Reise begriffene Handlungsgehülsen, auf See befindliche Seeleute 2c.), haben die Eltern, Vor- münder, Lehr-, Brot- und Fabrikherren die Anmeldung in

der vorbestimmten Art zu bewirken. : i Wer die vorgeschriebene Anmeldung versäumt, wird nah & 33 des Reihs-Militär-Geseyes vom 2. Mai 1874 mit einer E On bis zu 30 # oder mit Haft bis zu 3 Tagen be- raft. Reklamationen (Anträge auf Zurückstellung bezw. Be- freiung von der Aushebung in Berücfsihtigung bürgerlicher Verhältnisse §&. 32 2a—g der Deutschen Wehrordnung —) sind bezüglih aller Militärpflihtigen, auch der Einjährig- grewitigen, vor dem Musterungsgeschäst, spätestens aber im usterungstermine anzubringen; nach der Musterung ange- brate Reklamationen werden- nur dann berücksichtigt, wenn die Veranlassung zu denselben erst nah Beendigung des

Musterungsgeschäfts entstanden ist. Berlin, den 10. Januar 1890. A Die Königlichen Ersatz - Kommissidnen der Aushebungs-Bezirke Berlin.

Nichkamtliches. Deutsches Reich.

Preuszen. Berlin, 25. Januar. Se. Majestät der Kiaiser und Kön ig hörten gestern Nahmittag von 51/2 bis 61/, Uhr den Vortrag des Reichskanzlers Fürsten von Bismard und präsidirten daran anschließend einer bis 78/, Uhr dauern- den Sißung des Staats-Minister

Heute Vormittag arbeiteten Se. Majefiät mit dem Chef des Generalstabes der Armee, General Grafen von Waldersee, dem Kriegs - Minister, General von Verdy du Vernois, und dem Chef des Militärkabinets, General-Lieutenant von Hahnke, nahmen später militärische Meldungen entgegen und ertheilten sodann noch einige Audienzen.

Den Kommunal-Landtag der Kurmark be- \häftigten in seiner 4. Plenarversammlung am 23. Januar fernere 19 Vorlagen, welche die Berathung der Ausschüsse in- zwischen für die Entscheidung in pleno vorbereitet hatte. Auf den Vorschlag des: T. Ausschusses beschloß der Landtag die lebenslängliche Anstellung eines Baubeamten Behufs Revision der bei der Land-Feuersozietät genommenen Versicherungen, be- stätigte eine Anzahl Wahlen von Kreis-Feuersozietäts-Direktoren und deren Stellvertretern und bewilligte eine Prämie zur Anschaffung einex uet sprige an eine Landgemeinde. Auf Vorschlag des 11. Aus\{hus}ses bewilligte der Landtag aus seinem Dispositionsfonds der Kurmärkishen Hülfskasse acht Unterstüßungen an milde Stiftungen, Vereine und Gemeinden der Kurmark. Vier solher Gesuche mußten abgelehnt werden, theils weil die Bedürstigkeit nicht erhellte, theils weil«die Wirksamkeit weit über die Grenzen der Kurmark hinausging, theils weil frühere Unterstüßungen nicht in dem Sinne verwendet waren, in welchem sie bewilligt worden. Auf Vorschlag des- selben Ausschusses wurde die Entlastung der Rehnungen der Kurmärkischen Hülfskasse pro 1888 beschlossen. Dasselbe geshah auf Vorschlag des III. Ausschusses mit der zweiten Stückrehnung über den ehemaligen kurmärkishen Landarmen- fonds. Derselbe Aus\{huß berichtete über die Lage des Kriegsshuldenwesens und empfahl die Vornahme zweier Wahlen, welche der Landtag beschloß.

Der Herzogli sachsen-coburg- und gothaishe Bevoll- mächtigte zum Bundesrath, Staats-Minister Dr. von Bonin, ist hier eingetroffen.

Potsdam, 24. Januar. (W. T. B.) Jn der heutigen Stadtverordneten-Versammlung gelangte folgendes Schreiben Sr. Majestät des Kaisers und Königs zur R A ée, faum begornene Jahr hat durch das Hinscheiden Meiner unvergeßliben Gros,mutter, Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin Augusta, über Mich und Mein Haus eine {were Heim- suchung gebraht. In Meinem Schmerze um die Verblichene hat Mir die warme Theilnahme, wélche Mir der Magistrat und die Stadtverordneten - Versammlung Meiner Residenzstadt Potsdam aus diesem Anlaß in alter Treue kundgegeben hat, erhebenden Trost ge- währt. Ich kann Mir daher nicht versagen, Ihnen hierfür Meinen berzlihen Dank auszusprechen.

Berlin, den 15. Januar 1890. Wilbelm R. An den Magistrat und die Stadtverordneten-

Versammlung zu Potsdam. /

Ferner wurde nahfolgendes Anschreiben zur Kenntniß der Stadtverordneten-Versammlung gebracht:

Dem Magistrat und den Stadtverordneten der Residenzstadt Potsdam soll ich auf Befehl Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Allerhöchstderen herzlichen Dank übermitteln für den Ausdruck der Theilnahme aus Anlaß des Todes Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Augusta. Í

; : 1890. ; Berlin, den 15. Januar Freiherr von Mirbach,

rf Ober-Hofmeister. Au den Magistrat und die Stadtverordneten “F “der Residenzstadt Potidam.

Bayern. München, 24. Januar. (A. Z.) Se. Königliche Hoheit der Prinz-Regent hat in Folge blebens weiland Sr. Durchlauht des Fürsten Georg. zu Schwarz- burg-Rudolstadt eine Hoftrauer von drei Tagen befohlen, welche einshließlih der jeßt bestehenden getragen wird. A Aus Veranlassung des gestrigen Namensfestes un des heutigen Geburtsfestes Sr. Königlichen Hoheit des rinzen Alphons sowie des heutigen Namens- [oes der Prinzessin Ludwig Ferdinand fin- et für die - erlauhten Mitglieder der ShlonE fin Ada en Familie ute Nachmittag Waaten lone zu

urg ein Familiendiner ta Sit gelate a Donnerstag, den 30. d.,

Suiten geladen find. Am nächsten

K. Hoheit des Kronprinzen Erzherzogs Rudolph a Besterreid veranlaßt die hiesige österreichisch- ungarishe Gesandtschaft die Abhaltung einer stillen Trauermesse, we um 11 Uhr Vormittags in der St. Ludwigskirhe stattfindet. Zu den Trauerfeier- lihkeiten in Ullstadt für den Freiherrn von und zu Franckenstein wird statt des durch Unwohl- jein verhinderten Grafen Joner der Kämmerer und Game komthur des Georgi-Ritter-Ordens Freiherr von Zu-Rhein den Oberst-Hofmarschall Freiherrn von Malsen begleiten. Der zweite Präsident ‘der Kammer der Reichsräthe, Freiherr von Pfreyschner, mußte darauf verzihten, sich zu der Beerdigung nah Ullstadt zu begeben, da ihm wegen Unwohl- seins die Reise dahin von ärztliher Seite nicht gestattét worden ist. Die nächste Sißung der Kammer der Abgeordneten ndet Mittwoch, den 29. d. M., statt. Auf der Tagesordnung Pa die Nahweisungen und der Etat des Justiz-Ministeriums.

Sachsen. Dresden, 24. Januar. (Dr. J.) Beide Kammern hielten heute Sißungen ab. Die Erste Kammer erledigte die Kap. 63 bis 69, 71 und 72, 22 bis 37 des ordentlihen Staat8haushalts-Etats, Departement des Jnnern, allgemeine Staatsbedürfnisse und Gesamnmt-Ministerium nebst Dependenzen betr., indem sie allenthalben nah der Vorlage die geforderten Positionen auf Antrag ihrer 2. Deputation einstimmig bewilligte. Ein bei IlI Titel 1 in Kap. 69, Jnventarisirung u. \. w. von Kunst- und Baudenkmälern, vom Kammerherrn von Schönberg gestellter Antrag auf Einstellung eines Transitoriums von 3000 H gemeinjährig zur weiteren Herstellung der Freiberger Kreuzgänge wurde nach einiger Debatte gegen 5 Stimmen angenommen. Bei Kap. 22 und 23, Civilliste und Apanagen, regte der Kammer- herr Freiherr von Friesen die Frage an, ob nit im nächsten Etat eine Form gefunden werden könnte, aus welcher mit mehr Deutlichkeit als jeyt hervorgehe, daß die gedachten Po- sitionen lediglih ein vom Staat zu gewährendes Aequivalent an Stelle der ihm überlassenen Nußungen aus dem Domänen- ute sind, Der Cu von Nostiy-Wallwitß agte dementsprehende Erwägungen zu.

f Die E Kammer erledigte den Personal- und Besoldungs-Etat der Landes-Brandversicherungs- anstalt für die Jahre 1890/91, dessen unveränderte Geneh- migung von der Finanzdeputation A beantragt wurde. Nach kurzer Debatte wurde der Etat einstimmig genehmigt.

Württemberg. (+) Stuttgart, 24. Januar. Die Erholung Jhrer Majestät der Königin macht die erfreulihsten Fortschritte. Der Kräftezustand hat sich wesentlih gehobe, und Jhre Majestät bringt wieder einen großen Theil des Tages außer Bette zu.

effsen. Darmstadt, 24. Januar. (Darmst. Ztg.) Se. Bonielidhe Hoheit der Großherzog und Se. Groß- herzogliche Hoheit der Prinz Wilhelm sind heute Vormittag von Rubol tadt hierher zurüdckgekehrt. Braunschweig. (K.) Braunschweig, 24. Januar. Jhre Königlichen e, die Prinzen Friedrich Heinri, Rega Albrecht und Friedrich Wilhelm von

reußen haben sih heute Nachmittag nah Berlin begeben.

Oesterreih-Ungarn. Prag, 24. Januar. (W. T. B.) Der Oberst-Lanviaars@all theilte dem böhmischen Landtage die Allerhöhste Genehmigung des Fnslebentretens der Böhmischen Kaiser Franz-Josephs-Akademie und ihrer Statuten mit. Ferner wurde demselben die Ernennung des Erzherzogs Carl Ludwig zum Protektor der Akademie zur Kenntniß gebracht. Der Öberst-Landmarschall gab darauf der unbegrenzten Dankbarkeit des Landtages für den Kaiser Ausdruck und die Versammlung brachte begeisterte Slavarufe

auf den Kaiser aus.

Großbritannien und Jrland. London, 23. Januar. (A. C.) Prinz George von Wales wird in Kurzem zum Commandeur ernannt werden. Lord Wolseley wird sein Amt als General-Adjutant der Armee Ende September nieder-

n. / Da Der „Times“ wird aus Lissabon gemeldet, daß die english-portugiesishe Frage vom internationalen Ge- sihtspunkte aus eine günstigere Gestaltung annehme, weil Lord Salisbury seine versöhnliche Politik fortsege.

Dem Vernehmen nach wird die neue iri\che Lan d- ankaufs-Bill den Landankauf im Allgemeinen in den Willen der Parteien stellen und nur in einer Beziehung den Verkauf zwangsweise machen. Die Lanokommission soll näm- lih den Verkauf jedes Gutes befehlen dürfen, sobald die Streitigkeiten zwischen Gutsherren und Pächtern jede Ver- söhnung ausschließen. Auf diese Weise hofft die Regierung einen stärkeren Schlag gegen den Feldzugsplan zu führen, als es ihr selbst mit dem lezten Zwangsgeseße möglich ge-

n ist. : i R Januar. (W. T. B.) Jn einer gestern in Kilmarno ck gehaltenen Rede erklärte der Unter-Staatssekretär des Auswärtigen, Fergusson: der Anspruh Portugals, die Streitfrage mit England einem Schiedsgericht zu unterbreiten, sei unhaltbar und laufe dem Berliner Ver- trage zuwider. y :

/ ublin, 25. Januar. (W. T. B.) Iu Folge der ein- getretenen ruhigen Zustände hat die egierung in mehreren Grafschaften die Strenge des Zwangs- gesetzes in mancher Hinsicht gemildert.

ankreih. Paris, 25. Januar. Der boulangistische Ausschuß im 19. Arrondissement hatte, wie wir der „Köln. tg.“ entnehmen, seine Mitglieder auf vorgestern Abend zu- ammenberufen, um die Erklärungen ihres Deputirten Mar - tineau über sein Vorgehen gegen die boulangistishen Abgg. Laisant und Castelin, welhes einem Bruch mit dem Boulangismus gleihzuahten sei, zu vernehmen. Etwa 400 Boulangisten waren erschienen. Martineau wollte das Wort ergreifen, allein die Stimmung der Ver- sammelten war ihm so feindlih, daß man Ffihn auf jede Weise mißhandelte und ihn zwang, sein Entlassungs- esuh als Deputirter zu unterzeihnen. Wie es heißt, hat Macttineau dem General Boulanger, der ihn als Ver- räther und Lump bezeichnete, weil er die Sache des Bou- langismus aufgegeben habe, seine Zeugen gesandt.

räsident Floquet die Vorgänge als Gewaltakte ansieht, r kein gültiges Demissionsgesuch hren können. E wird auf einen Präcedenzfall Connet-Duverdier vom Jahre 1878 unter der Kammer-Präsidentshaft Grévy Bezug ge- nen, Grévy habe damals die Demission auch nicht als ine gültige angesehen. : :

N Die iee E Vorsiß des Deputirten Viette gebildete agrarishe Gruppe republikanishen Charakters zählt bereits 130 Mitglieder.

Dem am 29. d. M. in dem Departement Basses Pyrénées stattfindenden Begräbnisse des verstorbenen Botschafters Mariani werden der Minister des Aeußern Spuller und

der Kammer-Präsident Floquet beiwohnen.

Spanien. Madrid, 24. Januar. (W. T. B.) Die Nantes nahm heute mit 143 gegen 31 Stimmen den Artikel 1 der Vorlage, betreffend Einführung des allgemeinen Wahlrechts, an. i /

eus . Januar. (W. T. B.) Jm Senat erklärte der Finanz-Minister heute: er beabsihtige nicht die Einführung einer Rentensteuer und werde mit seinen Kollegen wegen Ersparungen bei dem Kriegs- und Marine- budget berathen. Der Kriegs - Minister erklärte sih als Anhänger der obligatorishen Dienstpfliht und bemerkte, daß er einer Reduktion der Cadres der Armee prinzipiell niht abgeneigt sei. Sagasta bestritt, daß er der Königin- Regentin gerathen hätte, die Konservativen zur Regierungsgewalt zu berufen; er bedauere den Mißerfolg der zur Herbeiführung einer Versöhnung gemachten Ver- suhe und werde seine Bemühungen in dieser Richtung fortseßen.

Belgien. Brüssel, 24. Januar. (W. T. B.) Die Königin, welhe in den leßten Tagen von Neuem an der Grippe erkrankt war, befindet sich auf dem Wege der Besserung und hat heute das Bett wieder verlassen.

Vanderstraeten de Gand, welcher kürzlih nach dem Kongo abgereist war, um die Stellung als Richter in Banana anzutreten, ist einem Fieberanfall erlegen.

Türkei. Konstantinopel, 24. Januar. (W. T. B.) zum Intendanten der Evkafs is der Vali von Brussa,

iza Pascha, ernannt worden. Griechenland. Athen, 24. Januar. (W. T. B.) Die großen Manöver sollen im Frühjahr stattfinden. Prinz Georg ist zum Schiffs-Lieutenant ernannt worden.

Asien. apan. (A. C.) Der Kaiser wird beide au R A japanishen Parlaments im Sep- tember in Person eröffnen.

Afrika. Mombassa, 24. Januar. (R. i Zwei von Tana hier eingetroffene französishe Missionäre berichten, daß sie Dr. Peters bei guter Gesundheit in Subaki verlassen hätten. Dr. Peters sei auf dem Marsche zur Küste und erwarte Proviant.

Parlamentarische Nachrichten.

Jn der heutigen (52.) Sizung des Reichstages, welcher die Staatssekretäre Dr. von Boetticher, Freiherr von Malyahn und von Oehlschläger, der Staäts-Minister Herr- furth, sowie andere Bevollmächtigte zum Bundesrath nebst Kommissarien beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß der Abg. Borowski, Vertreter des 9. Königsberger Wahlkreises, ver- storben ist. Das Haus ehrte das Andenken des Dahin- geschiedenen durch Erheben von den Sigen.

Auf der Tagesordnung stand die dritte Berathung des Entwurfs eines Geseßes, betreffend die Abänderung des Gesetzes gegen die gemeingefährlihen Bestre- bungen der Sozialdemokratie, vom 21. Oktober 1878, auf Grund der in zweiter Berathung im Plenum des Reichs- tages unverändert angenommenen Kommissionsbeschlüsse.

Jn der Generaldiskussion führte der Abg. Bebel aus, daß alle Mittel gegen die Sozialdemokratie, wie sie bisher erfolglos gewesen seien, auch in Zukunft ihre Wirkung ver- sagen würden. Die an dem Geseg vorgenommenen mildern- den Anträge hätten nichts zu bedeuten, das Geseg bleibe darum das alte. Jn der Handhabung des Gesetzes seien drei Perioden zu unterscheiden: die erste, in der man die Sozial: demokratie radikal und gewaltsam niederzuschlagen versuchte, dann eine zweite, in der eine mildere Praxis Plaß ge- griffen, und die gegenwärtige dritte, durh welhe end- lich ein halberträgliher Zustand geschaffen worden sei. Wer aber bürge dafür, daß, wenn das Gese zu einem dauernden gemaht werde, dieser Zustand erhalten bleibe? Ob das Gesey Ausnahme- oder Spezialgeses genannt werde, die davon Betroffenen würden sich in beiden Fällen als Bürger zweiter Klasse fühlen. Die Massen hätten alle Ursache, mit der gegenwärtigen Geseßgebung, Den gg n S Reichs- tage und den gegenwärtigen Zuständen im Allgemeinen unzu-

darauf hin, Einfluß auf die Geseggebung Man werfe der Sozialdemokratie n inter- nationalen Charakter vor. Das Kapital sei aber ebenso international und die Repräsentanten der goldenen Juter- nationale säßen in allen Parteien. Jn Bezug auf das Ver- samnlungsrecht werde durch die Abänderungen des Geseyes wenig, ¡ébolfen; Der Beschwerdeweg habe für das Versamm- lungsverbot der Natur der Sache nah wenig zu bedeuten, da es sich in der Regel in den Seelaimungeo um Besprechung brennender Fragen handle, die nach Erledigung der Be- {werde häufig von der Tagesordnung schon zurüdckgetreten seien. Der Beshwerdeweg habe aber um so weniger Be- deutung, als die troffenen n auf die Gründe des Verbots

auf und weise zu gewinnen.

einzugehen, den Betroffenen nit gegeben sei. Bezüglich des Vereinswesens solle es bei den bisherigen Bestimmungen bleiben. Aber gerade in diesem Punkte sei bei Handhabung des Gesehes Seitens der Reichskommission die alte strenge Praxis auch in der legten Zeit herrshend geblieben. Diese shärfere Art der An- wendung habe nur zur Folge gehabt, daß die Geheimbündelei sich weiter entwickelt es Die Geheimbündelei wiederum abe der Geheimspißelei besondere Nahrung gegeben. Jn Aller Erinnerung seien noch die Vorgänge, die im Elberfelder Sozialistenprozeß zu Tage getreten seien. Redner ging auf eine ausführliche ilderung derselben ein und unterzog die eugen und die Staatsanwalt Qa einer scharfen Kritik. Es Ä eine, als ob man den Anarchismus und Sozialismus zur

Wie „W. T. B.“ meldet, wird Martineau indessen

als dem ersten Jahrestage des Ablebens weiland Sr. K. und

seinen Siß in der Kammer behalten, da der Kammer-

s arole machen wolle. Daß sih aber jedenfalls praktish Araebignrns und Sozialismus außerordentlih unter)chieden,

frieden zu sein j Noth aber lehre denken, rüttele die Massen“ ie

dasür existirten die deutlihsten Beweise. Soweit der Anarhismus

in Deutschland bestanden er ein Produkt des preußishen Polizei- gegen- so sei das allein der zu danken. L SoRa t engaes solle verewigt werden, nur um der Auf- ei der Verlängerung u entgehen. Die Streichung allerdings eine wesentlihe Kon-

genau betrachtet hätten aber l arteien, denn nichts habe mehr zur Verbreitung der sozialdemokratischen Lehre beigetragen als die Ausweisungen. Den Debatten über das Gejey werde der Reichsteog auch in Zutunse niht entgehen, ( ? w entlich in Zukunft so

stark erscheinen, um selbständige Anträge ellen zu können. t bei len dafür sorgen, daß die äter des Geseßes möglihst wenig wiederkehrten; sie traue

in ch be, sei Sozialistengesezes und der Königlich beamten gewesen; wenn er in Deutschland

so gut wie vershwunden sei, [lein der fozialdemokratishen Agitation

regun

der Ausweisunasbefuaniß sci

gession an die Sozialdemokratie; n Hauptvortheil davon die herrschenden

denn die Sozialdemokratie werde ho Fefe werde sie bei den Wahlen

fich die Macht zu, die gegenwärtige Majorität zu sprengen. Staats - Minister x errfurth erwiderte, tung, das Sozialistenge

Verbrechen fördere. Das Geseg von 1878 richte ih

niht gegen die Sozialdemokratie an sich, sondern nur : j derselben. Das bewiesen die Thatsachen, daß eine Reihe von Zeitungen erschienen, die sih ofen zur Sozialdemokratie bekennen, daß l l Versammlungen abgehalten würden und eine große Anzahl von fog. Vereinen zur

] Redner wider- legte dann im Einzelnen die Vorhaltungen Bebel's bezüglich des Elberfelder Prozesses.. So lange im Geheimen mit geseß- widrigen Mitteln gesezwidrige Zwecke verfolgt würden, müßten die Behörden denselben nahgehen und könnten dazu leider der Unterstüßung von Geheimpolizisten, die niht immer reinlih und zweifelsohne seien, niht entbehren. Der Elberfelder Prozeß lehre auch, daß, wenn die sozialdemokratischen Führer ur Erreichung ihres

gegen die gemeingefährlihen Bestrebungen

zahlreihe fsozialdemokratische

Erzielung volksthümliher Wahlen beständen.

im Reichstage die geistigen Mitte ieles betonten, die Masse draußen die Richtschnur ihres andelns in dem Londoner „Sozialdemokrat“ finde. Der Abg. ebel rede stets im -Namen der Arbeiter; thatsählih gehöre

die Mehrzahl der Arbeiter der Sozialdemokratie nicht an. Die

Sozialdemokraten seien höchstens Vertreter desjenigen Theils

der deutschen Arbeiter, der nit arbeiten wolle.

Abg. Prinz zu Shönaih-Carolath kam zunähst auf zwei von dem Abg. Dieß neulih vorgetragene Vorfälle zurü, um Aeußerungen der Regierungen darüber zu verlangen. Jm Namen eines Theils der Reichspartei erklärte sih derselbe so- dann gegen den Ausweisungsparagraphen. Diese Ab- geren seien darum keineswegs Förderer und Beschützer er Aale, sondern hätten nur in Bezug auf die Wahl der Mittel zur Bekämpfung derselben eine andere Meinung als die Regierung. Die Maßregel der Ausweisung sei eine vollkommen versehlte; sie schaffe gewerbsmäßige Agitatoren und fördere die Sozialdemokratie. Gesetzliche be- sondere Mittel gegen die. Sozialdemokratie seien allerdings nothwendig, diese . seien aber in den übrigen Bestimmungen des Geseßes bereits gewährt. Daneben könne man auf die Wirkung der geistigen Mittel nicht verzihten, die viel zu sehr untershäßt würden. . Man befinde fich gegenwärtig in einer. Zeit des Kapitalismus und des Streberthums:; um so mehr jollte ein Jeder in seinem Kreise, soweit es in seinen Kräften stünde, auf die Erhaltung und Förderung der Jdeale hinwirken. Das wäre au ein Stück Sozialpolitik und nit das s{hlechteste.

Sgließlih wurde in namentlicher Abstimmung das Geseg, nahdem es im Einzelnen nah den Beschlüssen zweiter Lesung unverändert angenommen war, im Ganzen mit 169 gegen 98 Stimmen abgelehnt.

Darauf nahm das Wort der Staats-Minister, Staats- sekretär des Jnnern von Boetticher: Jh habe dem Reichs- tage eine Kaiserliche Botschaft zu verkünden. (Die Mitglieder erheben sich von ihren Sigen.) Die Botschaft lautet:

„Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser

und König von Preußen, thun kund und fügen biermit zu wisscn, daß Wir beabsihtigen gemäß Artikel 12 der Verfassungsurkunde die gegenwärtigen Sizungen des Reichstages am 25. dieses Monats zu \ch{ließen- Wir fordern demnah den Reichstag auf, zu diesem Zweck am ge- dahten Tage, Nahmittags-6 Uhr, in dem Weißen Saale Unseres Residenzshlo}ses zu Berlin zusammenzutreten. Gegeben Berlin, 24. Januar 1890, Wilhelm. von Boetticher.“

(Der S@hlußberiht über die gestrige Sizung des Reichs- tages Bndot sh in der Ersten Beilage.)

HZeitungsftimmen.

Dem am Ende seiner Arbeit stehenden Reichstage widmet die „Berliner Börsen - Zeitung“ eine Betrahtung, in der es heißt: Í

„Der vielgeschmähte Kartellreihstag naht {ih seinem S{luß, wenn er niht beute {on zu seiner leßten r zusammentritt. Wer erinnert sich nit noch der aufregenden und au geregten stürmi- \hen Zeit, welche dem Wahltage, dem 21. Februar 1887, voranging ? Wer nicht all der Verdächtigungen, Verleumdungen, Verhetungea, welche eine wilde, ungezügelte Wahlagitation hervorgerufen? Wer niht aber auch des glänzenden Sieges, den der nationale, pa- triotishe Gedanke davontrug? Dieser Sieg erhielt uns da- mals den Frieden. Er verstärkte unsere Waffenrüstung, er machte das deutshe Heer \chlagfertiger, so daß \ich die Feinde in Ost und West {heu zurückzogen vor dem blanken, \charfen Schwert

ermanias. Der Sieg des nationalen Gedankens wirkte ebenso zer- chmetternd auf die ‘Gener, wie ein Sieg der wirklihen Waffen, und vielleicht hat uns jener längere Zeit hindur den Frieden erhalten, wie das ein Sieg auf blutiger Wahlstatt vermocht hätte. Aber wie er vernihtend für die Gégner Deutschlands und der deutschnationalen Fortentwickelung wirkte, so spornte er die Freunde des Reichs, die nationale Mehrheit des neugewählten Reichstages an, auf der einmal eingeschlagenen und vom deutshen Volke gutgeheißenen Bahn muthig vorwärts zu schreiten; nicht nörgelnd und fkriti rend in die Vergangenheit zurüczublicken, nit zagend und zweifelnd in die Zukunft

) die Behaup- ) i eb habe die Geheimbündelei und den Anarchismus gezüchtet, sei ebenso falsh wie etwa die, daß der Staat durch die Bestrafung von Diebstahl und Raub diese

Provinzial-Aktîienbank Gel o en n , versammlung die Ertheilung einer D

Reis nah innen und nah außen, und wahrli®, wenn wir zurüdck- schauen auf die lehten drei Jahre, so müssen wir zugestehen, daß ein großer S(hritt dem Ziele entgegengethan worden ift dafi was in der Matt des Reichstages stand, das Ziel zu Fivern, gesehen ift! Und leiht ift ihm diese Arbeit, dieser Kampf niht gemacht worden. Wie seine Wahl bei hochgehender See des nationalen Empfindens, bei tosendem Sturm der Parteileidenshaften geïchah, so umtobten auc \chwere Stürme seine Arbeit und oft ge ‘der Tod hinein in das Getriebe der Arbeit, daß sie stockte und till stand, glei der gewaltigen Maschine, deren Feuer erloshen. Zwei neuen Deutshen Reihs sah der Kartellreihstag sterben! Unter drei Kaisern diente er! Drei Kaisern {wur er Treue und Gehorsam! Und dem ersten Deutschen Kaiser des neuen Reichs folgte gar bald, kaum daß die Trauerzeit abgelaufen, seine Gemahlin, die erste Deutshe Kaiserin, nach in {ene Gefilde, von denen kein Wanderer wiederkehrt. Drei Mal wech{selte der Herrscher auf Deutshlands Thron! Neue Ideen, neue Pläne, neue Strômüngena tauchten auf! Aber der Reichstag, der vielges{mähte,

nationalen Gedankens, er verfolgte unablässig den Weg der ruhigen Bartentwictelung der deutschen Nation, der Stärkung nach Außen, der erubigung nach Inn

So stehen wir denn am Schluß der drei Jahre, welche eine so hobbedeutsame Epoche in der Entwickelung des Deutsben Reichs bilden Unvergänglih werden diese drei Jahre auf den Tafeln der Geschichte eir gegraben sein, denn troß Sturm und Wetter hat si der Bau des Deutschen Reichs als fest und sicher bewährt; selbst der Tod vermochte niht an ihm zu rütteln. Daß aber der Bau so fest gefügt, daran hat _ der verflossene eihstag ehrlih und treu mitgearbeitet. Auf fünf Jahre sollen jeßt die neuen Volks- vertreter gewählt werden, an dem Deutshen Volke ist es, die Ent- \heidung zu treffen, ob an der Befestigung dieses Baues in dem bis- bericen Sinne weitergearbeitet werden, oder ob die nöraelnde, zerbröckelnde und zerseßende Kritik und Verneinung alles Beftehenden die Oberhand gewinnen soll. *

Die „Deutsche volkêwirthshaftlihe Correspon- denz“ bemerkt. in einem Artikel über die Subventionirung der Dampfervorlage nah Ost-Afrika:

_ Die Vorlage wird aller Voraussicht nah zu den guten Re- sultaten dieser leßten Session des ersten Kartell-Reichstages gehören, und dieser Umstand wird dazu beitragen, die Chancen für die Wieder- kehr eines glei ginftig für prafktisches Wirken zusammengesetten Reichstages zu erhöhen. Denn so viel ist sicher, daß selbt in Kreisen, die sons zum Oppositionellen binneigen, niht verstanden wird, wenn sich eine Partei, die sich einst „Fortschritts“- partei nannte und die sich immer noch einbildet, ihr müsse irgend eire Zukunft gebören, grundsäßlih jeder aktiven För- derung unserer üÜberseeishen Interessen durh den Staat entgegentritt. Merkwürdiger Weise behaupten unsere Freihändler, Überseeisher Handel sei ihnen ja auch willkommen, nur von Kolonial- politik wollen sie nits wissen. Als ob nit überseeisher Handel und Kolonialpolitik Dinge wären, die auf das Innigste miteinander verwandt, die eines ohne das andere kaum denkbar sind. Hat do der Umstand, daß die frühere politische Zerrissenheit Deutschlands.nur ge- stattete, berseeishen Handel, nit aber auch Kolonialpolitik zu betreiben, weil der für die leßtere erforderlihe, nur in einem großen nationalen Staatswesen zu ermöglibende Uebershuß an Kräften niht vorhanden war; hat do dieser Umstand unsere wirthschaftlißen Interessen anderen mehr begünstigten Nationen gegenüber auf das Tiefste ge- schädigt, sodaß wir heute alle Ursahe haben, beide Zwillingsbrüder, Handel und S aufs Emsigste zu pflegen. Bei der Subventionirung überseeisher Dampferlinien handelt es si zunächst um den Handel. Dieser soll dem eigenen Lande zugeführt werden sein Erstarken aber foll dann unseren Kolonialunternehmungen wieder indirekt zu Gute kommen. Aber troy dieses doh rebt dur{sichtigen Zusammenkbanges behauptet unser Mantesterthum, zwar für den über-; seeishen Handel ein weites Herz, indessen für die Kolonialpolitik nit das Mindeste übrig zu haben

Natürlich waren auch wieder die angebli geringen Erfolge der oftasiatishen und ausftralischen Linien ins Feld geführt. Aber diesem Gerede mate Hr. von Stephan ein für alle Mal durch die Mittheilung ein Ende, man werde voraussihtlich in nächster Zeit hon mit dem Bremer Lloyd über die Verdoppe- [lung der Fahrten auf beiden Linien zu unterhandeln genöthigt sein. Das prächtigste F pegniß für die Vorlage legte aber die von derselben Seite gemachte ittheilung ab, daß die Transvaal-Regierung ih aus freien Stücken gemeldet hätte, sie wolle zur Subvention dieser Linie ihrerseits beitragen, falls die Dampfer einen ihr genehmen Hafen anlaufen würden. In Transvaal, nun da sind die praktischen Holländer, von denen Kolonialpolitik zu lernen uns der Freisinn so oft empfohlen hat. Daß es aber auch dem Freisinn gerade so A v den Wahlen begegnen mußte, daß solche Dinge bekannt

urden

Die „Berliner Politishen Nachrichten schreiben : „Weder in den Verhandlungen des Landtages über den Staats- haushalts-Etat, noch, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, in der Presse ist ein Punkt in den Ausführungen des Finanz - Ministers von Scholz ausreichend gewürdigt, welher gleihwohl von besonderem Interesse ist. Hr. von Scholz hob nämlich bei der Besprechung der geplanten Erhöhung der Beamtengehälter hervor, daß die Maßregel der Einkommenverbefserung sich nit auf die unmittelbaren Staats- beamten beschränken, sondern in Konsequenz des Art. 23 der Ver- ffung auch auf die Volksschullehrer \ich erstrecken solle. Dieser Verfassungsfsaß bestimmt bekanntlih, daß die Volks\{ullehrer die Relte und Pflichten der Staatsbeamten haben sollen. In früheren Zeiten, wo man in Ses geringerem Maß als jeßt Staatsmittel für Schulzwecke in Anspruch nahm, ist aus dieser Bestimmung die Konsequenz nit gezogen, daß eine Erhöhung der Beamten ehâlter erhöhte Zuwendungen aus Staatsfonds an die Volks\{ullehrer zur Folge habe. So ist namentlich in der allgemeinen Aufbesserung der

eamtengebälter nah 1870 aus Staatsmitteln eine Erhöhung des Lehrereinkommens nit erfolgt, vielmehr {sind von SBulgust@lowegen die Sulunterhaltungspflichtigen hierzu angehalten worden. Neuerdings ist wiederholt auch eine schwerwiegende Konsequenz für die Staatskasse aus jenem Verfassungssate gezogen. Eine solche ist u. A. in der mit der Auf- bebung der staatlichen Wittwen- und Waisengelder parallel gehenden Uebernahme der Reliktenbeiträge der Volks\{hullehrer auf die Staats- kasse zu erkennen. Jett geschieht ein weiterer bedeutsamer Schriit in dieser Richtung, der in bündiger Weise die Absiht der Staats- regierung dokumentirt, die retlidhe Gleichstelung der Volkss{hul- lehrer mit den Staatsbeamten zum Vortheil der ersteren au da durchzuführen, wo dadur erhebliche finanzielle Opfer erwachsen. Im Interesse sowohl der Lehrer, wie der Schulunterhaltungspflichtigen L a eallafsung der Staatsregierung mit Anerkennung zu ver-

en sein.

r

Sanitäts-, Veterinär- und Quarantänewesen,

Türk ei. _ Die über die Provenienzen der jemenischen Küste von Lith bis Loheya verhängte fünftägige Quarantäne, sowie die bisherige Quarantäne gegen Provenienzen aus Mesopotamien und dem

persishen Golf sind auf ehoben; die persis}chen Provenienzen en

unterliegen einer fünftägig eobahtung.

Handel uud Gewerbe.

25. Januar T. B.) Der Aufsihtsrath der in der nächsten General-

Posen,

zu sehen. Ein großes Ziel galt es zu erreichen, die Sicherung des

Vorschlag zu bringen.

vidende von 6 9% -pro 1889 in

Kaiser die Begründer des*

ließ sich nit irre machen in seiner Anigate, er blieb der Hort des

Wien, 25. Januar. (W. T. B.) Ausweis der öosterreichisckch- ungarifschen Staatsbahn in der Woche vom 15. Januar bis 21, Le: a E E dbme 9067 Fl.

u er üdbahn vom 15. L : 720 884 FL, Mehreinnahme 2423 l Sonuar bis 21. Januar

Theater und Musik,

i: Königliche Schauspiele. , ¿Der Spielplan der Oper für die Zeit vom 26. Januar bis 3. Februar ift folgendermaßen entworfen : Am Sonntag, den 26, Januar: „Der Freishüß“; Montag, den 27.: „Eurya: the“; Dienstag, den 28. : „Carmen“; Mittwoch, den 29. : „Aennen von Tharau“ ; Donnerstag, den 30, : „Die luftigen Weiber von Windsor“ ; Freitag, den 31. : „Das goldene Kreuz“, Solotanz; Sonnabend, den 1. Februar: Zum ersten Male: „Othello“; Sonntag, den 2.: „Der Prophet“ ; Montag, den 3.: Zum ersten Male wiederholt : „Othello.“

Für das Schauspiel: Am Sonntag, den 26. Januar: „Wil- belm Tell“ ; Montag, den 27 : „Colberg* ; Dienstag, den 28.: „Graf Esser“ (Graf Essex : Hr. Dr. Bassermann, vom Hof- und National- Theater in Mannheim a. G., Gräfin Ruthland: Frl. Kuhlmann vom Großh. Theater in Oldenburg a. G.); Mittwoch, den 29,: „Die Quigows* ; Donnerstag, den 30.: „Die Journalisten“ (Conrad Bolz: Hr. Dr. Bassermann, vom Hof- und National-Theater in Mannheim a. G.); Freitag, den 31,: „Ein Wintermärcen“ ; Sonnabend, den 1. Februar: „Colberg“; Sonntag, den 2.: „Die Râuber*; Montag, den 3.: Unbestimmt.

vi S Pes Tante.

orgen wird „Ver Pfarrer von Kirfekd*“ gegeben, über s am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers, fiadet cine AOf führung von „Krieg im Frieden® statt, der ein Prolog, gesprochen von ‘Frl Pospishil voraufgeht. Mittwoch, 29,, geht neu ein- studirt „Das Käth{en von Heilbronn“ und Freitag, 31,, Faust's Tod“ in Scene. Die übrigen Tage der Woche bringen abweckchselnd Aufführungen von „Zwischen den Schlahten® und „Der Tartüff“ sowie „Krieg im Frieden“.

N E A E c N

n der Vienstag, den 28, d. M., ftattfindendcn Hamlet“ - Aufführun spielt Ludwig Barnay wieder die Titelrolle. van _ Das Repertoire vom 26. Januar bis 2. Februar lautet: Am Sonntag, den 26 Januar: „König Lear“ ; Montag, den 27, Januar : „Prolog“, „Der Veilchenfresser* ; Dienstag, den 28, Januar : „Hamlet“; Mittwoch, den 29. Januar: „Der Veilchenfresser“: Donnerstag, den 39, Januar: „König Lear“ ; Freitag, den 31 Januar, 20. Abon- nements-Vorstellung : „Der Veilchenfresser“ ; Sonnabend, den 1. Fe- bruar: „Hamlet“; Sonntag, den 2. Februar : „Der Veilchenfrefser“.

Dak Meverieité lautet ile V 10e ahre p, Vas Repertoire lautet für die nähste Woce wie folzt: Sonntag : «Die Ehre“. Montag : Bei festlih erleutetem Haus? : „Der Fall Clémenceau. Dienstag, Mittwoh und Donnerstag: „Die Ghre“.

reitag: „Die Kreuzelshreiber.“ Sonnabend und Sonntag: „Die

hre“.

i _Residenz- Theater.

__ „Die arme Löwin* is für die nähsten Tage an drei Provinz- bühnen in Vorbereitung, deren Direktoren zu dieiem Zwecke der Auf- führung im Residenz- Theater beiwohnten. Uebermorgen, am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers geht dem genannten Schauspiel ein von Eugen Zabel verfaßter und von dem Regisseur dieser Bühne, Hrn. Emil Lessing gesprohener Prolog voran.

: i Central-Theater.

Die Kren’sche Posse „Berolina“ hat bereits ihre dreißigste Aufführung binter sih und wird demnächst das Fest der fünfzigsten Wiederholung feiern. Die lustigen Scenen und wechselnden Bilder dieses drolligen Werkes erregen allab:ndli die ungezwungenste Heiter- keit des gut beseßten Hauses, zu welcher freilid das trefflihe Spiel der Darsteller am meisten beiträgt. Hr. Direktor Thomas in seiner unverwüstliten Komik, die Hrin. Kaiser, Bollmann, Tyrkowsky, Meyer, sowie die Damen Betty Dambofer, Hocke, Frick spielen sämmtlich so frisch und gewandt, daß von einer Ermüdung troy der häufigen Wiederholung nihts zu bemerken ist. Eine erprobte Kraft scheidet soeben aus dem Central-Theater aus: Frl. Dora, welche seit einigen Jahren ein ges{äßtes Mitglied des Thomas'shen Instituts war und als flotte Soubrette \sih ras bei den Besuchern des Central- Theaters beliebt zu machen verstanden hatte. Die Dame tritt in den Verband des Adolph Ernst-Theaters ein und wird daselbst demnächst auftreten. Ein Ersag für sie ist in Frl. Lidy Bo droghi gefunden, welche bisher dem Friedrih-Wilhelmstädtishen Theater angehörte und nun in der „Berolina* die bis dahin von Frl. Dora gegebene Rolle der „Vroni* übernommen hat. Die junge Dame hat insofern einen s{wierigen Stand, als ihre anerkannt tüchtige Vorgängerin au aus der „Vroni“ wieder eine ihrer wirksamsten Rollen zu \{chaffen verstanden hatte; daß Frl. Bodroghi Talent und ein angenehmes Organ besißt, muß anerkannt werden; jedenfalls war ihr erstes Auftreten von freundlihem Erfolg begleitet. Eine weitere neue Kraft ist in Frl. Gallus gewonnen, welde im Wallner-Theater thâtig war un» in der nä&sten Novität des Central-Theaters, an deren Vorbereitung eifrig gearbeitet wird, auftreten joll.

j Adolph-Ernst- Theater.

In fröhlicher Jubiläumsstimmung und vor ausverkauftem Hause gingen geftern die „Flotten Weiber“ zum 150, Male in Scene. In Folge der Zugkräftigkeit des genannten Stückes i Direktor Ernst in der angenehmen Lage, die demnähst zur Aufführung gelangende Jacobson-Ely’she Possen-Novität , Der Goldfuhs“ mit Sorgfalt ein-

zustudiren. ; Parocial-Kir e.

Mittwoch, den 29. Januar, Abends 7} Uhr, findet in der Parochial-Kirhe (Klosterstraße) zum Best en des erblindeten Familien- vaters Hermann Werth ein Concert statt unter gütiger Mit- wirkung der Concertsängerinnen Fr. Hedwig Wolfradt und Frl. Valerie Karstedt, des Hof-Concertmeisters Hrn. Max Grünberg (Violine), des Königlihen Kammermusikers Hrn. Grip Maneke (Cello), des Organisten Hrn. A. Friedrih und des gemischten Chors der Dankeskirhe unter Leitung seines Dirigenten Hrn. Fri Schmid. Es kommen zur Aufführung: Seb. Ba: 24 ludium C-moll. Grell: „Barmherzig und gnädig“. eb. Bach: Chaconane für Violine. Händel: Arie aus „Samföz.* Locatelli : Adagio für Cello und Orgel. Hiller : Gebet. Mendels- sohn : Pastorale für die Orgel. Schmid: Sei getreu bis in den Tod. Mozart : Larghetto für Cello und Orgel. Beethoven: Bußlied. Schulz : „Triumph ihm, Jubel und Dank“, Becker : Adagio für Violine und Orgel. Krause: Abendlicd. Raff: Morgengesang. Billets à 1 M sind zu haben in der Hof-Musikalienhandlung von Bote und Bod, Leipzigerstraße 37, und am Concertabend am Eingang der Kirche, woselbst auch vollständige Programme mit Text à 10 „Z ver- abfolgt werden. Die Begleitung hat Hr. Organist Friedrich - über- nommen.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)-

Bei der gestern fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 181. Königlich preußisher Kla} senlotterie fielen in

der Dan gung ?

2 Gewinne von 30000 aul Nr. 18 077. 80295.

2 Gewinne von 15 000 4 auf Nr. 50 037. 151 303. 2 Gewinne von 10000 6 auf Nr. 23 407. 92 122.

2 Gewinne von 5000 46 auf Nr. 33 890. 137 747.

35 Gewinne von 3000 4/6 auf Nr. 4191. 5022, 20 842. 31 358. 40098. 40878, 56616. 60192. 60947. 62 104. 64536. 67981. 74829. 76030. 79257, 84785. 86644. 98 655. 99 885. 120 039. 134 000. 135 093. 138 125. 146 317. 154112. 157816. 166269. 166662. 178297, 1792929,

183 258. 183 309, 183 380, 187 371. 189 175,