1890 / 30 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 31 Jan 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Der Stadtverordneten-Versammlung von deren Glücwunsch-Adresse zum Geburtstage es Kaisers und Königs das nachstehende Allerhöchste Antwortshreiben zugegangen:

„Die Stadtverordneten Meiner Haupt- und Residenzstadt Berlin haben Mi dur die treuen Glückwünshe zu Meinem Geburtstage, welche in ihrer Adresse einen so warmen Ausdruck gefunden haben, aufrihtig erfreut. Zu Meiner großen ' Befriedigung hat auch die Berliner Bürgerschaft unter gebührender Würdigung der dur die Trauer um Ihre Hochselige Majestät die Kaiserin und Königin Augusta gebotenen Beschränkungen #ich wiederum an der Feier Meines Wiegenfestes lebhaft betheiligt, wie Ih Mich aus Selbst überzeugen konnte.

Der Preis besteht in einem Stipendium von 3000 X zu einer Studienreise nach Jtali Genuß des Stipendiums beginnt mit dem 1. Oktober Rate im Betrage von er Studienreise, die zweite tipendiat nah

Berlin is auf Sr. Majestät d Die Auszahlung der er é erfolgt beim Antritt Rate in gleicher H

wird gezahlt, wenn d Verlauf von sechs 9 v

naten über den Fortgang seines Stu- diums an den Senat der Akademie der Künste für genügend erahteten Bericht erstattet hat. Maf genug Eine Theilung des Stipendiums an mehrere Bewerber ist ausgeschlossen. / ie Zuerkennung des Preises erfolgt im Monat Juni d. J. Die preisgekrönte Konkurrenzarbeit wird Eigenthum der Akademie der Berlin, den 28. Januar 1890, Der Senat der Königlichen Akademie der Künste, Sektion R m L Künste. . Beer.

den rerschieden- Ich kann es Mir

artigsten Kundgebungen eten Meines wärmsten Dankes

daher niht versagen, die Stadtverordn zu versichern. Berlin, den 29. Januar 1890, WilkelmR.“ An die Stadtverordneten zu Berlin. Justiz-Ministerium.

ell a. Mosel ist in den Land- nweisung seines Wohnsißes in

er Rechtsanwalt Donalies in Arys ist zum Notar für den Bezirk des Ober-Landesgerichts N a oioiberg, mit Anweisung seines Wohnsißes in Arys, der Rehtsanwalt Wy n eken in Stade den Bezirk des Landgerichts zu Stade, mit Wonne f t eta & er Rehtsanwa r. Sauer in St. Goarshausen zum Notar für den Bezirk des Ober-Landesgerichts en 4 a. M., mit Ausschluß der Hohe Anweisung seines Wohnsißes in

Der Notar Eckery in gerihtsbezirk Düsseldorf, mit

Neuß, vecsezt worden Jn der am 30. d. M. abgehaltenen Plenarsißung

Bundesraths legte der Vorsißende, Vize-Präsident des Staats - Ministeriums, è Dr. von Boetticher, zunähst Schreiben Reichstages vor, die Beschlüsse des Reichstages Wittwen früherer kurhessische Gewährung der Petition des V Entwurf eines Gesetzes haushalts und des für 1889/90,

Staatssekretär des des Präs dem Bundesrath u den Petitionen von iere und Beamten wegen Wittwen-Staatspension, zu der ereins deutsher Rechtskonsulenten, zu d übec die Kontrole des Reichs- Landeshaushalts von Elsaß- zu dem Cejeßentwurf wegen Fest- n Nachtrags zum Reichshaushalts- E wegen Feststellung

: in welchen um Notar für nweisung seines

kfurhessischen

u Frankfurt ande, unter

ollernschen t. Goarshausen, ernannt

Lothringen für 1 stellung eines zweite Etat für 1889/90, zu den

Reichshaushalts wegen Aufnahme einer Anlei waltungen des dem Gesetzentwurf , des Geseßes gegen die

der Sozialdemokratie, Reichstage in veränderter F eines Gesetzes, betreffend

bindung mit Ost-A für Elsaß-Lothringen ü die Zustimmung ertheilt. Ermächtigung zum \strafr gung des Bundesraths wegen anderweitiger zeit eines früheren B Folge niht z

elung von Verband Entwurf eines Geseßes

die Rechtsverhältnisse Wilhelm-Universitä Ergänzung verständige un über die Verwaltung de wurden den zuständigen

he für Zwecke der Ver- Mariîine 2c.» Abänderung gemeingesährlihen Bestrebungen mitgetheilt werden. assung angenommenen Entwurf Postdampf}\chif}sver- ka, und dem Entwurf eines Geseßes ber die Zwangserziehung wurde Einem Antrage auf Ertheilung dec echtlihen Einschreiten wegen Beleidi- durch die Presse und einer Eingabe erehnung der pensionsfähigen Dienst- eamten beschloß die Versammlung, eine Mehreren Verbänden eingetra- das Recht zur Be- s-Revisoren für Elsaß-Lothrin der Professoren an ein Geseßentwurf wegen bührenordnung für Zeugen und d der Bericht der Reichs-Schulden-Kom s Schuldenwesens des R Ausschüssen zur Vorberathung über-

Bekanntmachung. Reichsheeres ,

n Gemäßheit des §. 4 des Geseßes vom 27. Juli 1885, end Ergänzung und Abänderung einiger Bestimmungen über Erhebung der auf das Einkommen Kommunalabgaben (Gesez-Sammlung S. 32 fffentlihen Kenntniß gebracht, daß ahre kommunalabgabepflihtige Reineinkommen aus dem Betriebsjahre 1888/89 resp. 1888 1) bei der Zschipkau - Finsterwalder Eisenbahn 32 500,00

2) bezüglih der preußishen Strecke der von Halberstadt Blankenburg sowie der Eisenbahn von

; Langenstein nah Derenburg festgestellt worden ist. Aus dem Betrie

elegten direkten Dem vom

), wird hiermit das im laufenden

Eisenbahn auf . . 10624868 ,„

be der preußischen Strecken der Eisenbahn von Blankenburg nach Tanne ist ein kommunalabgabepflihtiges Reineinkommen in dem Jahre 1888 nicht erzielt worden. Berlin, den 28. Januar 1890. Königliches Eisenhayn IRat.

\ssensha ften wurde

en über er Kaiser t zu Straßburg,

n Blumenthal,

Der General-Feldmarschall Graf vo l Chef des Reitenden

der 4. Armee-Jnspektion, d des Magdeburgischen Füsilier-Regiments ih zur Beisezung seiner verstorbenen Gemahlin nah Krampfer bei Perleberg begeben.

Se. Durchlaucht der Pr

rhöchst mit Führung Ürlaub hier eingetroffen.

ürstlih s{hwarzbu undesrath,{ Staa

Bekanntmachung.

Nachdem uns die Abnahme der Hauptprüfung im Maschinenbaufache der Kai gabe der von dem H neamts erlassenen Prüfung! d. J. übertragen worden ist, brin Herrn Ministers de meinen Kenntniß, für jede dieser Prüfun haben, auf dreißig ür die erweiterte erste en zu jenen Prüfungsvorschri| und Ausführungsbestimmungen unl! an Stelle der genannten beiden kann, werden ebenfalls dreißig Für jede Wiederholung si nur auf einzelne Gegenstände er Prüfungsgebühren zu

General-Jnspecteur Feldjäger-Co tr. 36, hat

Vorprüfung und Schiffsbau-

en Marine nah Staatssekretär des Reichs- ungsvorschriften vom 3. Januar en wir im Austrage des rbeiten hierdurch zur allge- n, welche die Kandidaten tt in dieselbe zu entrihten

der ersten

inz Friedrich von Hohen- zollern, Alle der 22. Division beauftragt, r öffentlichen ist mit kurzem daß die Gebühre en vor Eintri ark festgeseßt sind. :

prüfung, wie sie ten gehörigen Uebergangs- ter gewissen Bedingungen ngen abgelegt werden an Gebühren erhoben. fung, auß, redckt, sind die vollen

rg-sondershausenshe Bevoll * mächtigte zum tsrath Petersen, ist von hier wieder abgereist.

S. M. Aviso „Wacht“, Kapitän Graf von Ba Triest die Uebungs - „Kaiser“, , und „Preußen“, mann, beabsihtigt am 1. Fe Malta in See zu gehen.

Bayern. München, 30. Fanuar. (Allg. Ztg.) Se.

Hoheit der Prinz-Re seines österreichischen Arti

Kommandant Korvetten- Januar von

udissin, hat am 29. über Malta angetreten. bestehend aus S. M. Stiffen d“, „Friedrih der Große“ Chef Contre-Admiral Hol l- ruar cr. von Smyrna nah

eshwader, Deutshhlan Geschwader-

entrichten. den 29. Januar 1890. Königliches tehnisches Prüfung3amt.

Oberbed Königliche Nachmittag nah 21/3

den bald darauf ank erdinand von Toskan

erie-Regiments gestern Uhr am Centralbahnhof und empfing ommenden Erzherzog Leopold a; Se. Kaiserliche und Königliche war in der österreichishen Marine-Uniform. er Begrüßung der hohen Herrs derseitigen Gesolges fuh- hohen Gast in die Reside St. Ludwigskirche abgehalten des ersten Jahrestages des Hin udolph von De hen Hoheiten der Prinz deren beide Töhter, Prin die gesammte ö

l der Artillerie

cellenz dex Genera ô s VI. Armee-

Angekommen: Se N v Va General de

von Lewinski T, kommand Corp3, von Breslau; chaften und Vorstellung z-Regent mit dem Der heute Vormittag in der altenen stillen Messe aus Anlaß cheidens weiland des Kron- : wohnten Jhre König- und die Prinze sin Leopold und essin Arnulph, die terreichish-ungarische Gesandtschaft und viele Angehörige der hiesigen österreichischen Kolonie bei. i ammer der Ab

des Justiz-Etats eförderung von zwei Landgerichts- erihtlihen Senats - Präsidenten then in Rang und Gehalt zu äthen unter Belassung am Landgericht. 40 solcher Beförde-

x Jufanterie urg i, E., von dort; erie von Hänisch, Armee-Corps, von Magd

on Seedct, kom- von Posen.

; General de Lewinski I1., Gouverneur von

Se, Excellenz der General der kommandirender General des IV.

Se. Excellenz der General-Lieutenant v mandirender General des V. Armee-Corps,

rinzen R terreih wo

Herzogin von

eordneten

(Köln. Ztg. rt und ge-

seßte heute die L nehmigte die Mittel zur Präsidenten zu oberlandes sowie von 30 Landge Ober: Landesgerichts:-R E Der Vermittelungsantrag des Ministers, rungen zu bewilligen, wurde abgelehnt.

Sachsen. Dresden, 30. Jan ehmigte in ihrer heutigen krets Nr. 23 vorgelegte Gese, die Pensions-

der berufsmäßigen Gemeindebeamten t der Städteordnung für mittlere und kleine Städte, sowie in Landgemeinden be- nd, allenthalben mit den von ihre igen Abänderun timmen und bezüglihen Petitionen aßten Beschlüsse einstimmig für erledigt.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

: Berlin, 31. Jan Kaiser und König empfingen \{hwarzburg-rudolstädtischen mittags arbeiteten Se. Majestät, nahme lorettfehten und statteten um fürst icolaus Nicolajewitsh, Kaiserlicher Russischen Botschastshotel einen Besuch

ch Se. Majestät zum Kr

x. Se. Majestät der Jef ern um 1238/4 Uhr den

5 Uhr Unter-

. (Dr. J) Di 61/4 Uhr dem Groß- nuar. (Dr. J.) Die Erste

Kammer gen Sitzung das mittelst P en De » ¿ erechtigung iegsspiel nah der Kriegs- | in den Städten mi te früh erledigten Se. Majestät Regierungsangelegen- r 1. Deputation vor-

en unter Namens-

eshlagenen gering gesGlag f erklärte die

aufruf gegen 4 Gemeinde-

eamten durch die ge

Es sprachen sih gegen das Geseg aus die Abgg. Graf Könneriß, Bels und. Wecke, während die Abgg, Freiherr von Friesen,

ürgermeister Beutler, Graf Rex, Bürgermeister Thiele und von Trüßschler dasselbe befürworteten un der Staats-Minister von avi iron zu erkennen gab, daß er bei unbefangener Beurtheilung der für und wider vorgebrahten Gründe, do die ersteren für durhshlagend ansehen müsse. Hervorgehoben wurde in der Haup ahe von den Gegnern des Gesetzes die dur dasselbe herbeigeführte Belastung der Gemeinden mit höheren Kosten, die Vermehrung der Gemeinde-Berufsbeamten und der in dem Gesetz liegende Eingriff in die Autonomie der Gemeinden. Die Freunde des Gesetzes hingegen betonten, daß, um bei der Mehrarbeit der Gemeindebamten, in h e der Reichs- und Landesg?seßgebung gute und tüchtige Arbeiter E bekommen, den betr. Gemeindebeamten eine Sicherung des Al- ters gewährleistet werden müsse, daß die Vermehrung der Gemeinde ia durhaus nit feststehe, da die Ge- meinden wahrscheinlich in Folge der ihnen auferlegten Pensionsverpflihtung vielfah von der Anstellung von Berufs- beamten absehen und die Opferwilligkeit ihrer Gemeinde-

glieder zur Uebernahme des Amts eines Vorstands als

Ehrenamt in Anspruh nehmen würden.

Den Ständen is eine die Umgestaltung der

Dresdener Bahnhöfe betreffende Vorlage zugegangen, in e die Regierung beantragt, die Ständeversammlung w0lUe:

1) Zu dem Umkau der Dresdcner Bahnhöfe und der Ausführung der damit zusammenhängenden neuen Bahnanlagen nah dem dar- gelegten Plan, dessen Ausführung generell auf 34870 000 4 ver- anf lagt worden ift, das Einverständniß unter der Vorausseßung, daß mit ter E Dreéden wegen Leistung des als an- gemessen eracteten Beitrages zu den Baukosten ein befriedigendes Abkommen erzielt wird, erklären,

2) der Staatsregierung für die gedachten baulichen Herstellungen die Expropriationsbefugniß, soweit nöthig, ertheilen, und A als erste Baugelderrate den Betrag von 3 000 000 46 be- willigen. _ Der von der Stadt Dresden zu den Baukosten zu leistende Beitrag wird auf 1 000 000 4 veranschlagt.

Württemberg, Stuttgart, 30. Januar. Se. Majestät der König hat, wie der „St.-A. f. W.“ meldet, den Freiherrn Hans von Ow zu Wadchendorf zum Direktor der Central- stelle für die Landwirthschaft ernannt.

Mecklenburg-Schwerin. (2) Schwerin, 30. Januar. Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin Mutter wird morgen Nachmittag mit dem Zuge 5 Uhr die Reise nah Meran, zum längeren Aufenthalt daselbst, antreten.

Braunschweig. (K.) Braunschweig, 30. Januar. In der heutigen Sißzung des Landtages theilte der Präsi- dent von Veltheim den Eingang folgender Vorlagen mit:

1) des Aus\shußberihts, 2) des Etats der Kammerkasse, 3) des Etats der Krosterverwaltungskasse, 4) des Etais der Klosterreinertrags- fasse (sämmtlihe Etats für die Zeit vom 1. April 1890 bis 1, April 1899), 5) einer Vorlage wegen Erhöhung des Höchstbetrages für Bauten auf Forstdienstgehöften, 6) einer Vorlage wegen Abänderung des Nuzungsverhältnisses der Kammerkasse und der K.osterverwaltungs- kasse wegen gemeinsamer Verwaitung der Kloster- und Kammerforsten, 7) einer Vorlage wegen Abtretung der im hiesigen Krankenhause auf- bewahrten anatomishen Sammlung an die Universität Göttingen, 8) einer Vorlage (die Disziplinarverhältnisse der städtishen Beamten betreffend), 9) einer Vorlage wegen Einführung der Krankenversiherung für land- und forstwirthschaftlihe Arbeiter, 10) einer Vorlage wegen Errichtung einer Handelskammer für das Herzogthum Braunschweig, 11) der Erwiderungen der LandeLregierung auf die früheren Anträge der Landesversammlung, betr. a. Erlaß geseßliher Bestimmungen wegen Sit erung der auf Bauernhöfen ruhenden Parochialverpflihtungen im gen der Zershlagung der Höfe, b. wegen Errichtung einer Prüfungs- tation für Baumaterialien. c. wegen Ausscheidung der Stadt Wolfenbüttel aus dem Kreis - Kommunalverband Wolfenbüttel. Ferner is eingegangen eine Petition des Haus- und Grundbesitzer- vereins in Braunschweig. : :

Es wurde dann in die Tagesordnung eingetreten und dur Akklamation die Mitglieder zu den verschiedenen Kom- missionen gewählt. Als Substitut für den Landsyndikus

Rhamm wird Assessor von Damm fungiren. Einem Höchsten -

Reskripte gemäß wurde sodann, wie bereits gemeldet, der Landtag bis Dienstag, den 4. März cr., vertagt.

Nachmittags 5 Ühr fand im weißen Saale anläßlich der Landtagseröffnung ein Galadiner statt, an dem sämmtliche Abgeordnete, die Mitglieder des Herzoglichen Staats- nid vai die Hofstaaten und Spiyen der Behörden Theil nahmen.

Schwarzburg-Rudolstadt. Rudolstadt, 30. Januar. Se. D der regierende Fürst hat den nah- stehenden Erlaß an das Ministerium gerichtet :

Bei dem Dahinsckeiden Meines nun in Gott ruhenden Herrn Onkels des Fürsten Georg zu Schwarzburg-Rudolstadt sind dem Hohen Entslafenen aus allen Theilen des Landes und weit über dasselbe hinaus zahllose prachtvolle Kränze und Blumenspenden ge- widmet und zugleich Mir und Meiner Familie dur die in so reicher Menge eingegangenen Telegramme, Zuschriften und Adressen so viele Beweise der Liebe, welhe der Hohselige Fürst genossen, und der all- gemeinen Theilnahme, welche dieser jähe unerseßliche Verlust gefunden hat, entaegengebracht worden, daß Mein Herz mit tiefer Rührung und Dankbarkeit erfüllt ist. Die jeßigen Umstände machen es zu Meinem Bedauern unmögli. jedem Einzelnen zu antworten. und Ich beauftrage deshalb Mein Ministerium, die Versicherung Meines wärmsten und aufsrichtigsten Dankes für alle Zeichen der Theilnahme öffentlih auszusprechen. Ï

Rudolstadt, den 28. Januar 1890.

Günther

ürst zu Schwarzburg-Rudolstadt. An das Ministerium. Fürst zu Schwarzburg j

Schwarzburg - Sondershausen. Sondershausen, 30. Januar. (Reg.- u. a Nächsten Montag wird hierselbst der verfassung3mä dem Landtags-Syndikus und je einem Mitgliede des Landes aus der Unter- und Ober-Herrschaft bestehende Landta gs8- Cu Ou s zur Prüfung der Staatskassenrehnung zusammen- reten.

__ Hamburg, 29. Januar. (H. C.) Der Senat hat für die Anlage eines neuen See- und Fluß\schiffhafens auf dem ego Freihafengebiet eine Kostenbewilligung von 6 811 4 beantragt. Die Bauzeit für den neuen Hafen ist auf 3 Jahre bemessen. Derselbe soll eine Fläche von 180 000 qm einnehmen und Raum für 35 mittlere See- schiffe und 110 Flußschiffe der Oberelbe bièten. Der Senat bemerkt gleichzeitig in ri Antrage, daß er bereits in kurzer Zeit einen weiteren Hafen beantragen werde, um dem wachsen- den Bedürfniß A erner seien die Vorarbeiten be: M eventuelle Anlage eines großen Petroleumhafens ein- geleitet. ;

ig aus dem Landtags-Präsidenten, Die Legislatur von

Die Session des Landesaus\chusses wurde hevte Nach- mittag urs den Statthalter, Fürsten von Hohenlohe, mit CgNoNE Neve rbifnet: a : ne Herren! Auch in der diesjährigen Session des Landes- ausschusses med Ihre bewährte Thätigkeit durch zahlreihe und wichtige Gesepßêsvorlagen in Mlyend genommen werden. Mit Be- srievigang darf ih. zunächst auf die günftige Finanzlage des Landes inweisen. Das Etatsjahr 1888/89 hat einen namhaften Uebers{chuß ergeben, und das laufende Etatsjahr 1889/90 wird vorausschtlih mit einem noch erhebliheren Uebershuß abschließen. Der Ihnen zur Berathung zugehende Landeshaushalts- Etat für 1890/91 weist in allen Verwaltungszweigen reihlide Mittel zur Förderung des öfent- lihen Wobles auf. Dies is namentlih für das Schulwesen, für die Vernon gung v6 Eisenbahnnetzes, für die öfentlihen Bauten und für die ndesmelioration der Fall; dabei nimmt die Sc(buldentilgung aus den ordentlichen Einnahmen ihren geseßlih geregelten Paas, und bleiben die für die Schuldentilgung sowie für die Verbesserung und für den Ausbau des Kanalneyzes zurückgelegten außerordentlihen Fonds zur Verfügung. Neben dem Haushalts- Etat für 1890/91 werden Ihnen die allgemeine Rechnung über den Landeshaushalt für das Etatsjahr 1885/86 nebst den dazu praorigen Spezialrebnungen und den Bemerkungen des Rechnungs- ofs, sowie die Uebersicht der Auëgaben und Einnahmen der Landesoerwaltung für 1888/89 zugehen. Abgesehen von diesen finanziellen Vorlogen werden Sie sich mit einer Reihe von Geseß- entwrürfen zu beschäftigen haben, welhe die für das Land so wichtigen Interesscn der Landwirtbsbaft zu fördern bestimmt sind. Dicse Entwürfe betreffen : die öffentlihen Genofsenschaften zum Zwecke der Anlage von Feldwegen, fowie von Bewässerungen und Ent- wässerungen; die Gewährung von Entschädigungen für Viehverlust in Folge von Milzbrand oder Rauschbrand, die Haltung der Zuwt- stiere und die Ausübung tes Hufbes{laggewerbes. Es wird Ihnen ferner ein Gesegentwurf über die Viehver- stellungfverträge vorgelegt werden, der den Zweck hat, der wucher- lien Ausbeatung der ländli@en Bevölkerung durch diese Art von Rechtsgeshäften entgegenzuwirken Weitere Entwürfe betreffen die Zmwangserziehung verwahrlo|ter Kinder, einen Gegenstand von erheb- liher sozialer Bédeutung, sowie die Verjährung von Fischereifreveln und die Ausführung des Reichsgeseßzes vom 22. März 1888 über den Sckup der Vögel In Vorbereitung befinden {\ich und werden voraussihtlich auch noch zur Vorlage gelangen: Geseßt- entwürfe über die Rectsverhältnisse der Professoren der Kaiser Wilhelms: Universität, über die Einführung von Grundbüchern, sowie über die Versicherung der Rindviehbestände. Indem ich mich der Erwartung hingebe, daß es Ihnen gelingen wird, die Ihrer harren- den Aufgaben zum Wohle der Bevölkerung in gedeihliher Weise zu lösen, beiße ih Sie zum Beginn der diesjährigen Session freundlih willkommen. Im Namen Sr. Majestät des Kaisers erkläre ich die 17. Session des Landesaués{usses für eröffnet.

Das Haus wählte dur Akklamation seinen früheren A wieder, mit Jean Shlumberger als Präsi- enten.

Deutsche Kolonien. Einem Telegramm der „Times“ aus Sansibar vom 28. Januar zufolge soll sich Emin Pascha's Befinden bedeutend gebessert haben. Er hat das Hospital verlassen und wohnt in einem Privat ause in Bagamoyo. Von dort fortzugehen könne er sich jedo immer noch nit entschließen.

Elsaß-Lothringen. Straßbur i 30. Januar. (W.T. B.)

Oesterreich-Ungarn. Budapest, 29. Januar. (Wien. Aa Das Unterhaus e heute die Berathung des Etats des Ministeriums für Kultus und Wissen- \chaft fort und vertagte sich dann bis zum Freitag.

Fiume, 30. Januar. ( ; 9) Der Zustand des Grafen Andrassy ist sehr bedenkli

Großbritannien und Jrland. London, 30. Januar. (A. C.) Jm Mansion Houje wurde gestern Nachmittag unter dem Vorsitz des Lordmayors, Sir Henry Jsaacs, eine Ver- sammlung abgehalten, um im Zusammenhange mit der in Brüssel tagenden internationalen Anti - Sklaverei - Konferenz Fragen zu erörtern, welhe die Wohlfahrt der afrikani- nischen Rassen berühren, Es wurden Beschlüsse ge- faßt, welhe dem König von Belgien herzlichen Dank abstatten für die Einberufung der internationalen Konferenz in Brüssel, ferner die Hoffnung ausdrücken, daß die von der Konferenz vorgeshlagenen Man die shreck- lichen Uebel, unter denen die Eingeborenen frikas leiden, verhüten werden, und gegen die Einfuhr europäischer Waffen und Munition sowie den Handel mit berauschenden Getränken in Afrika protestiren. Unter den Rednern befand si der Herzog von e, Schwiegersohn des Prinzen von Wales und Vize-Präsident der British-südafrikanishen Ge- sellschaft, welher erklärte: . seine Gesellshaft wäre ent- \{lossen, im Sinne leßterer Resolution zu handeln. Die britisch-\üdafrikanische Gesellschaft betrahte sih nicht ledigli als eine Handelsgesellschaft ; sie würde auch im Jnteresse der Civilisation wirken und im Verein mit der afrikanischen Seen-Gesellschast einen Dampfbootdienst auf dem Zambesi und dem Shire sowie eine Post zwischen der Küste und den Missionärstationen herstellen, was viel dazu beitragen dürfte, dem Sklavenhandel ein Ende zu seßten. /

Der Präsident des Handelsamts, Sir Michael Hicks- eas, EE gestern Abend in Chester vor einer Versamm- lung fonservativer Wähler eine Rede, im Verlaufe welcher er bestätigte, daß sich unter den Regierungsvorlagen der O an Parlamentssession eine für den Ankauf von

ütern in Jrland befinden werde.

Der Schauplay der diesjährigen Seemanöver der englishen Flotte wird vorauss\sihtlih das mittelländische Meer sein. Das Mittelmeer -Geshwader, welches diesen Sommer beträchtlih verstärkt werden soll, wird gegen das vereinigte Kanal-, Reserve- und Shu eshwader operiren.

Aus Quebec, 27. Januar, meldet die „Allg. Corr.“ : uebec hat ein Gejey genehmigt, welches jedem Cam leno ater von 12. lebenden ehelichen Kindern, mag derselbe in der Provinz geboren oder natura- lisirt sein, 100 Acres öffentliche Ländereien schenkt.

Frankreih. Paris, 30. Januar. (W. T. B.) Die Deputirtenkammmer erklärte heute „nah langer und ae Debatte mit 253 gegen 219 Stimmen die Wahl des Deputirten für Gien, Loreau (kons), für ungültig, weil derselbe auf seine Arbeiter bei der Wahl einen Druck ausgeübt habe. :

Die rohe Zollkommission wählte heute Méline zum Präsidenten. Jn einer Ansprache erklärte derselbe, daß die Majorität der Kommission keine vorgefaßte Meinun habe, sie sei von keinem Sondergeiste beseelt un würde keine Maßregel ‘außer Acht lassen, die zur

Vertheidigung der nationalen Arbeit nothwendig sei. ir |

nehmen, so {loß Méline, für unsere Produzenten weder

- Stimmung entstehen können und die offenen und versteckten

Privilegien noch \{ußzöllnerische Maßregeln in Anspru; wir haben keinen anderen Ehrgeiz, als daß es uns gestattet [d But leihen Waffen mit unseren auswärtigen Konkurrenten zu kämpfen.

Eine heute Abend abgehaltene republikanischeWähler- versammlung des PRPIILAA Arondissements nahm einen tumultuarishen Verlauf. Während einer Rede des Republikaners Fo urnière drangen Anhänger des Bann Méry, dessen Wahl für ungültig erklärt war, in den Saal. M Handgemenge wurde Méry verwundet, ein anderer

heilnehmer an der Versammlung dur einen Messerstih R verlegt, und mehrere andere mehr oder minder chwer verwundet.

Niederlande. Haag, 30. Januar. (W. T. B.) Jn der Ersten Kammer wurde heute das Budget des Kriegs-Ministeriums mit 33 gegen 3 Stimmen an- genontten, nachdem der Kriegs-Minister erklärt hatte: er hege

as absolute Vertrauen, daß eine etwaige Meyuiirung der Armee befriedigend verlaufen werde. Eventuell sei er bereit, einem General-Aus\huß jede gewünschte Auskunft zu ertheilen. Die Kammer nahm jedoch den Ausshuß nicht an, da sie nit in der Lage sei, die ihr zu machenden Mittheilungen zu beurtheilen; die Verantwortlichkeit müsse dem Kabinet über- lassen bleiben.

Bulgarien. Sofia, 30. Januar. (W. T. B.) Die „Agence balcanique“ erklärt die in der \ erbishen Presse ver- breiteten Gerüchte über eine Mobilisirung der bulgarishen Armee und die Be estigung der bulgarischen Grenze für durchaus erfunden.

Die Verhandlungen über den serbish-bulgarishen g andelsvertrag dauern fort, obglei sich wegen gewisser

unkte des Tarifs Schwierigkeiten erhoben haben.

Amerika. Vereinigte Staaten. N erin 28. Januar. (A. G) Das Schazamt beabsichtigt radikale Verändernngen in der Art und Weise der Aufnahme der Einwanderer zu treffen. Nah dem März, wo der Kontrakt mit der Staats-Einwanderun s-Gesellshaft abläuft, wird das Schagzamt die gesammte Einwanderung unter eigene Kontrole nehmen. Die Einwanderer werden dann an einer Stelle landen, wo sie frei sind von äußeren Beeinflussungen. Wahrscheinlich wird die Governors Jnsel, welhe im Hafen von New: York liegt, als Landungsplay benußt werden.

Brasilien. Der in New-York angekommene Dampfer „La Place“ hat die legten Nachrichten von Rio de Janeiro gebracht. Dieselben lauten nach_ der „A. C.“, wie folgt:

_ „Die vom Militär unterstügte Tyrannei General da Fonseca's wird immer drückender. Seine Stellung und die des Ministeriums ist deshalb recht prefär geworden. Die Regierung \tüpt sich ledigli auf die paar in und um Rio de Janeiro liegenden Regimenter. Viele Soidaten sind durchaus nicht für die Regierung begeistert, müfsen aber ihren republikanishen Offi- zieren gehorhen. Der arößte Theil der Marine is der Regierung offen feindlih gesinnt. Obgleich es seit der Meuterei des Artillerie-Regiments am 18. Dezember nicht zu Blutvergießen ge- kommen ist, hat die Bevölkerung die jeßigen Zustände satt, und die Aufregung ist groß. Die Geschäfte stoten und einige Zoll- beamte flagen, daß sie ihr Gehalt nicht bekommen. Die Zahl der ausländishen Einwohner Rios hat sih vermindert, und die Ladenbesiger klagen über \{chlechte Zeiten. Rio ist voll von in Lumpen gekleideten, schmußigen Soldaten. Diese haben alle verfügbaren Ge- bäude besegt, da niht genug Kasernen da sind. Sie benehmen \ich Ege, gegen die Civilisten, und unzüchtige Angriffe auf Frauen

nd hâufig.*

Asien. Persien. Aus Teheran wird dem Bureau Reuter unterm 19. d. M. gemeldet, daß die Nachricht: es N am 23. d. M. vor dem Palaste des Schahs eine Ruhe- törung stattgefunden, unbegründet sei. Ebenso unwahr sei die Meldung, daß der britishe Gesandte nah Tabriz abgereist sei; Sir Henry Drummond Wolff habe Teheran niht verlassen.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Séhlußberiht über die gestrige Sizung des Hauses der Abgeordneten befindet sih in der Ersten Beilage.

Vorbereitungen für die Wahlen.

Die \chlesishe Centrumspartei beschloß, der „B. B. Ztg.“ zufolge, in allen 35 Wahlkreisen der Provinz eigene Kandidaten aufzustellen. Dr. Windthorst kandidirt in Grünberg und Liegniß.

_— Der seiner De wegen Erkrankung des Ober-Bürger- meisters Miquel ver)hobene pfälzische nationalliberale arteitag findet, wie die M. „Allg. Ztg.“ meldet, am Sonntag, den 2. Februar, in Kaiserslautern statt. Hr. Miquel, bisher Reichstags: Abgeordneter für Kaiserslautern, wird jenem Blatte zufolge erscheinen.

Zeitungsstimmen.

Am Sglluß eines Artikels der „Konservativen Correspondenz“ über das Schilsal des Sozialisten- ges es im Reichstage heißt es:

„Da man auch vom Feinde lernen joll, so mag nicht unerwähnt bleiben, daß die prinzipiellen Gegner des Gesetzes über seine Ablehnung nit sonderlih erfreut zu sein \chienen. Es jah vielmehr so aus, als ob sie durch ihren unerwarteten Sieg in eine unbehaglihe Stimmung verseßt würden. Nach außen tragen sie selbstredend die nöthige Siegesfreude zur Schau und trösten sih dann damit, daß das Kartell einen unheilbaren Riß erhalten habe. Diese Freude ist lücklicherweise eine völlig unbegründete. Der innerhalb des

artels zu Tage getretene Dissensus war ni{t prinzipieller Natur. Ueber das Printiv, daß ein dauerndes Ausnabme- geseß geshaffffen werden müsse, waren die Kartellparteien einig; sie trennten sich wegen einer Zweamäßigkeilsfrage, Als sehr lûdlih st dabzi der Umstand zu bezeichnen, daß die Reichspartei mit den Nationalliberalen stimmte. Hätten beide konservative Parteien gegen das Gelep gestimmt, so wären die Nationalliberalen innerhalb des Kartells in die Minorität gedrängt worden; daraus hätte eine gereitte artell- egner hâtten in der anton einen Gegensay im Kartell kon- ruiren können. Dies “ist jeßt nicht möglich, denn auh der optimistiscbste Nas eind wird sich nicht einbilden, daß er die kon- servative und die Reichspartei unter einander verheßen kann.

Es wäre ein gewag es Unternehmen, die weitere Entwickelung in

dem großen uns bevorstehenden Kampfe mit Sicherheit voraussagen

„#

zu wollen, allein so viel \cheint \{on jeßt festzustehen, der Frei-

sinn, weil er die soziale Frage ignorirt, allmählih zwischen Kartell und Sozialdemokratie zerrieben werden wird, und v n der bevor- stehenden Wahl im Wesentlichen gefragt werden wird, wer Sozial- demokrat oder Helfershelfer der Sozialdemokratie uud wer es nicht ift.“

n

einem Artikel über die Reihstagswahlen bemerkt die Bean Vas Ó A

„Es ist von der ten Bedeutung, die Zahl der sozialdemo- kratisden Wahlsiege möglicst s E E er E der Stimmenzahl dieser Tore: eine möglichst poroße Stimmenzahl der anderen Parteien aufzubringen; denn darüber kann kein Zweifel be- stehen, daß mit den Wakhlerfolgen der Sozialdemokratie ihre An- ziehungskraft auf die Arbeitermassen, und damit ihre Gefährlichkeit für die staatliche und soziale Ordnung wächst. Hierin ist die Un- verantwortlihkeit des Gebahrens der deuts-freisiz.nigen Parteileitung begründet, welche, troß aller Vertuschungen und halben Aktleugnungen die Sozialdemokraten als Bundesgenofsen behandelt, obglei sie selbst mehrere Mandate an sie verlieren dürfte. In allen den Wahlkreisen in welchen die Sozialdemokratie Aussicht auf Erfolg hat, wüthet das Bürgerthum wider si selbst, wenn es ihr gegenüber nit unbedingt zusammenhält.“

Das „Wiener Fremdenblatt“ schreibt:

„No immer giebt es Parteien, welche das Deutsche Reich der Unersättlihkeit, der Krieaslust,- der -planvoilen Ränkesuht anklagen und gläubige und ängstlihe Zuhörer für ihre aufrihtigen oder un- aufrihtigen Behauptungen finden. Unzweiselhaft ist es jedo, daß die Schaar dieser Zuhörer abgenommen hat, daß zwanzig Jahre der makellosesten Friedensliebe, des Vermeidens jeden Machtmiß- brauchs und jeder Nuhmredigkeit niht ohne Einfluß auf die öffent- lihe Meinung selbst solcher Völker geblieben sind, in denen die deuts{feindlihe Gesinnung traditionell oder das Mißtrauen gegen die neue Macht besonders lebhaft war. Jede erneuerte Kundgebung ist geeignet, diefen Eindruck no zu verstärken und das Vertrauen, das die deutsche Politik bei allen Einsichtigen und Ehrlichen genießt, noch zu ver- mehren. Dieses Vertrauen aber ist vielleicht nicht minder wichtig für die Aufrehthaltung des Friedens, als die ungeheuere Kraft des Reichs und die Festigkeit des von den drei Großmähtin geschlossenen Bundes. Deutschland is stark und geachtet, und dadur erhält es sich den Frieden und trägt es in großem Maße dazu bei, auch den allgemeinen Frieden zu erhalten. Oft ausgesprochene Wahrheiten werden auf die Dauer leiht nur wie eine Phrase angebört, und darum ist es gut, sich immer wieder ihren Sinn und ihre Begründung zurückzurufen, um inne zu werden, _daß sie thatsählih grundlegende Säße sind, die man si tief einprägen und von denen man sich durh- dringen muß. Die über Eitelkeitstrieb weit erhabene Weisheit der deutshen Staatsleitung und die Stärke der deutshen Wehrkraft gehören zu den Grundlagen der europäishen Wohlfahrt, und daß dieser Staat Alles thut, damit seine Mat nicht durh s{chwere innere Kämpfe gestört werde, daß er rüstig und in vielen Dingen als erster die Aufgaben auf sich nimmt, welce die Zeit vorzeihnet, ist ein neues Element der allgemeinen Beruhigung, Mögen die nächsten D das Ihrige thun, um eine gedèeihlihe innere Entwickelung zu fördern.“

Verkehrs - Anstalten.

Königsberg i. Pr., 30. Januar. (W. T. B.) Mit Hülfe des Eisbrehers ist heute Vormittag der erste e O „Dwia“ hier eingetroffen,

Schweidniß, 30. Januar. (W. L. B.) Die Stadtverordneten- Versammlung bewilligte heute für den Bau der Eisenbahnstrecke Schweidniß —Ströbel 50000 A als Beitrag zu den Grunderwerbungskosten; der weitere Kostenbetrag soll aus Kreismitteln bestritten werden. Behufs Fortführung der Bahn nah einem Punkt des niedershlesishen Kohlenreviers, etwa nah Sorgau oder Dittersbach, stellt der Verein für die bergbaulichen Intere}sen Niederschlesiens 40 000 „# zur Verfügung. Der Bau der gesammten Linie erscheint gesichert.

Hamburg, 30. Januar, (W. T. B) Die Hamburg- Amer ikanische Paetfahrt: Aktiengesellschaft und der Norddeutsche Lloyd in Bremen haben in einem gemeinsamen Sreiben dem österreihishen Ministerium des Innern mitgetheilt, daß sie Angesihhts der fortgeseßten Angriffe, welchen sie in einem Theile der ôsterreihishen Presse ausgeseßt seten, vorzögen, auf die ihnen ertheilten Konzessionen Verzicht zu leisten. Beide esellshaften haben ihre Bureaus in Wien bereits geschlossen,

30. Januar. (W. T. B.) Der Postdamp}er „Rhenania® der Hamburg-Amerikanischen Padetfahrt-Aktiengesell- \ Ga ist, von Hamburg kommend, heute in St. Thomas ein- getroffen.

London, 30. Januar. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Moor * ist heute auf der Ausreise von Madeira aNgeganges und der Union-Dampfer ,„Tartar* gestern auf der usreise in Capetown angekowmen. Der Castle-Dampfer „Gran- tully Caftle* hat gestern auf der Heimreise Madeira passirt. Der Castle-Dampfer „Drummond Castle“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen.

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

Verdi's Oper „Othello“, die morgen im Königlichen Opern- hause zum ersten Mal in Scene gebt, ist von dem Komponisten weder mit einer Ouverture, noch mit einer Introduktion ausgestattet worden. Die Handlung des Werkes set mit dem ersten Takt der Mußk ein. Wir machen das n auf diesen Umstand aufmerksam, weil ein pünktlihes Erscheinen der Besucher zur Vermeidung von Störungen durchaus wünschenswerth ift.

Deutsches Theater.

Unmittelbar nah dem frühen Tode Ludwig Anzen ees ist in Wien ein Comité zusammengetreten, welches dem Dichter ein würdiges Grabdenkmal zu A beshloß. Die Veranstaltung des Begräbnisses hat die Stadt Wien als eine ihr gebührende Ehren- pflicht für sich in Anspruch genommen. Die Ehre der Grabmals- errichtung will Wien mit Berlin theilen, als der Stadt, deren An- erkennung dem Dichtcr neben der Wirkung in der Heimath stets die vollste Freude bereitet. Das Deutsche Theater, durch dessen Vorgehen der Dramatiker Anzengruber ers in Berlin festen Boden gewonnen, hat si auf Ersuhen des Wiener Comités bereit erklärt, zum Besten des Grabmals die Vorstellung eines Anzengruber’\chen Stückes zu veranstalten. Am Mittwoch, den 5, Februar, findet demgemäß zu dem genannten wede eine Auf- führung des „Pfarrer von Kirhfeld* statt. Dem Stück folgt ein von Friß Mauthner verfaßter Epilog, welchen Hr. Dr. Ma x Pohl im Charakter des , Wurzelsepp* \prechen wird.

Ó N e

Eine Schiller'she ung, die in Berlin noch niemals auf- geführt worden ist, geht am Berliner Theater in nicht zu ferner Zeit zum ersten Mal in Scene; es find dies die Scenen aus den „Phönizierinnen“ des Euripides.

Lessing-Theater.

Das Lessing-Theater wird an seinem nähsten Novitätenabend zum ee Mal in dieser Saison einen neuen Dramatiker, an dessen Erstl ngêwerk sh lebhafte Hoffnungen knüpfen, auf die Szene führen. Der Direktion wurde vor einiger Zeit von einem unbekannten Autor, der sich hinter dem Pseudonym Sealutin Prahs versteckt, ein vieraktiges modernes Scbauspiel eingereiht: „Das Bild des Sig-

norelli*, das sofort zur Darstellung angenommen wurde und am nächsten Mittwoch zur ersten Aufführung kommen 1oll.