1890 / 41 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Feb 1890 18:00:01 GMT) scan diff

ten Theuerungsjahre immer noch niedriger \int, als in den 70er A vei Ce undo E Gere ene eni T e Peine uld, daß das Fleis jeßt zum Theil erbeblich aufge! (lagen til. S is s tefirapfte Fleis{steuer nämli wird nur

Jabren, vor

Die vom Freisinn fo arg L vom fris geschla#teten Fleis

das Pfund beträgt.

uber eiferten die Freisinnigen aber auch noch gegen das Schweine- i Sten Herbst vergangenen Jahres Aber die freisinnigen Klagen über das „ge“ laß; denn cs hat sich gezeigt, Behörden wahsam und gewissenhaft waren, als sie ihm Hätten sie das nämli unterlassen, so würde die vom Ausland immer wieder einges{chleppte Seuche «uh im Inland bei uns um sich gegriffen haben. Der Viehstand wäre also bedenklich zusammengeschmolzen und immer wentger „Schlachtvieh hâtte auf den Markt gebracht werden können. Dann wären mithin die Fleisbprei!e crít reckt in die Höhe gegangen und für die ärmere Bevöikerung ganz erade im Interesse dieser ärmeren Ve-

Einfuhr-Verbot, das von der Regierung im erlaffen werden mußte. maßregelte" Sch{wein waren nicht am taß ursere h die Grenze vers{lofsen.

unersch{winglic geworden.

völferung hat also die Regierung bei dem Schweine-

gehandelt.“

Die in der R iebt dem „Frankfurter | demokratishen Wahlaufruf hinzuweisen, gesagt wird, daß „ungeheure

das genannte Blatt:

aber ungeheuer viel billiger. den verbündeten Regierungen, daß

erhoben, das aber meift rur | Grenzdistrikten verbraubt wird; im Wesentlichen wird bekanntlich der

leischbedarf ais lebendes S(lactvieh eingeführt, und bei diesem Pran der Zoll 7j S für das Kilogramm. Also ist es unmögli, daß das Fleis um zwanzig Pfennig für das Pfund dur den Zol vertéeuert wird, wenn der Zoll überhaupt noch niht vier Pfennig für

vielfa erörtorte Militärfrage ournal“ Anlaß, auf einen

Ersparnisse am Militär- Etat erzielt werden können, ohne die Wehrkraft des Deutschen Reichs auch nur im Geringsten zu shwächen“. Hierzu bemertt

Da ift cs allerdings geradezu eine Sünde und Sante, daß man bei uns in Deutschland niht {on längst irgend einen demo- fratishen Kriegs-Minifter oder Marine-Minister ernannt hat, der uns ein vortreffli@es Heer und eine ausg:zeihnete Marine liefert Es ist wirklich geradezu boshafît von sie aus reinem Vergnügen am | Geldausgeben das arme deuts&e Volk mit Militärlasten und Geld- | opfern drücken, während das demokratische Heer-Rezept das alles

militärishen Dingen

weder der französischen nocch Weiter beißt es 1n „ungebeuer vi: worin dle Srfind! gehenden verdrängt. fann nur einen Sinn haben,

pur in den

Erfindung des

geradezu bandgreiflih ist.

L

jenen Persönlichkeiten, S fwersen; nicht bekannt, daß bereits ein aus8gezeicnetes

infuhrvertot 60 Milli Einfub Sommer allein 60 Millionen

hat ?

in welchem fehr leichtes Herz dazu, um das

miren zu tônnen.

L

Ermessen nach,

hinwegzukommen.

tem Wahlaufruf, [l Ge!d braudt . . . für neue Kanonen und Gewehre, Tages die er Saß? Er

einen Welchen Sinn hat dief E der Milisirnerwatioa C aidg ns

ird ebe unnüßes Geld aus für Kanonen und Gewehre, Un E Aa pee tir Partei von si@ behaupten will, fie würde, f sofern sie am Ruder wäre, solche überflüssige Ausgaben nit machen Man könnte fragen: „Wer laht da?*, wenn die Satte nit zu eraft râre und wenn sie nit unwiderleglih den Beweis erbrächte, daß die demokcatishe Vartei wegen Mangels an begründeten Vorwürfen gegen | fo unsere Militärverwaltung Behauptungen aufstelit,

Demnach muß do die „Demokratie“ als solche nit im Besiße i i i ü leidige „billig und \{lecht“ in cines Zaubermittels sein, um über das I S grn Pn

; üdlih, d uüd fertig zu bringe», was Demokraten allein so glückli e S Republik gelingen will ?

daß

Unsere Militärverwaltung würde si im Gegentheil der s{wersten Pflichtverleßung schuldig mawen, wenn sie jenem demokratischen folgen und feine neuen Kanonen und Gewehre beschaffen wollte.

die sib. zu Rathgebern des deutschen Volkes die kleire S{weiz, 0 Gewehrmodell besaß, im für neue Gewehre bewilligt hat ? Oder reiß man im demokratischen Hauptquartier nicht, daß Frank- reib seit 1872 gegen 2 Milliarden allein für neue Waffen ausgegeben Und da sollen wir an den Kanonen und Gewehren jparen ? | Nur weil sie „ungeheuer viel Geld“ fosten. Da gehört doch {on ein Volk G a Ee s wollen, nur um mit Ersparnissea im Militär-Etat renom- E E Und 2a würde E [9069 nteressen die demokratische Partei ja so eifrig einzutr Zim Kriegsfalle mit minderwerthigen Waffen kämpfen follte? Es würde jene Sparsamkeitsapostel verfluchen weil es i l die demofratische Devise bezahlen mußte : billig, welche immer die (leitete bleiben wird in Sacen des Heeres, weil fie menschlichem in einem unglüdckliben Kriege de auferlezen würde, mit denen auch nickt annähernd die Opfer zu ver- gleiden find, welche wir jet für unser Heer bringen.

die Regierung | ve

des vorhber-

deren Thorheit Ratbe Ist

obwohl sie leßten

für dessen | n en vorgiebt, wenn

Weiß abbob. Das von einem Schilde am Postament tende rothe Kreuz auf weißem Grunde Friedens ,

nvergängli die Ieataninin Bestrebungen zur Linderung des berben Looses der

Senatémitglied der Akademie, egierung Dr. Jordan. In forms{önen und inkbaltreichen Versen pries die Ditung, nachdem darin der bitteren Prüfungen geda@t, welche der Kaiserin durch den Vorangang der beiden Helden beschieden, D theuer E die enen; au ine y T der Liebe gewesen und werde als solhe in lictverklärter estalt als unsterbliches ner e r Dei S6luß der Feier bildete Cherubini's hecriliwes Requiem, welhem, wie der Elegie, unter Leitung des Direktors Prof. Ioabim eine er- bebend ‘fchöône Aufführung zu Theil wurde. Besonderes Lob gebührt e äzisen Wiedergabe ) \ t T acaid des vis, dem dynawisch wirkungsvoll sattirten Vor- trage des O pie Jesus und des Agnus Dei sowie des innig rührenden

lezten Saßÿes.

hberableu- Symbol des an die um

mit dem darüber, erinnerte

id alme , e fe Ee beimgegangenen Fürstin

Verdienste der

rwundeten Krieger. Der hohen Beshüyerin der Künste, welche die

Akademie in Ihr verehrt, wurde dur diejenige der Sÿwesterkünste der die Kaiserin stets eine besondere Vorliebe zugewandt hatte, du

die Musik, von den zu Füßen Ilges Bildes versammelten Jüngern und JFüngerinnen derselben eine würdevolle leßte feierlide Huldigung dar- gebracht. Die Feier begann mit der Aufführung des elegishen Gesanges von Beethoven (op. 118), einer einfachen und do tiefergreifenden Chor-

mposition mit Streiccmusik-Begleitung, über die s{önen Terxtworte :

„Sanft wie Du lebtest, haft Du vollendet, zu heilig für den Schmerz ! Kein Auge wein? ob des

bimmlishen Geistes Heimkehr !*“ Dann gedihtet und vorgetragen von dem

j lle Ode, [gte cine schwungvolle Ode Gekeimen Ober-Regierungs-Rath

die Ikr als Gatte und erhabenen Eigenschaften der hoben Sie sei eire Heldin, «ine Heldin an

Vorbild einer edlen deutshen Frau fortleben.

der äußerst tomplizirten fugirten Säße,

Nad Schluß der Feier verweilten die Majestäten o cinige Zeit im Saale und drückten dem Direftor Joachim und

dem Gebeimrath Jordan Ihre huldvolle Anerkennung aus,

mit seinem Blut

er Nation Opfer

unnöthig maten und obendrein Deutschland als Militärmacht so gros |

zu matten verspricht, wie es noch nie war. ..

Wenn Deuts{land allein in der Welt wäre, oder wenn lauter ; friedfertige, \chlechtcerüstete Staaten an unseren Grenzen wobnten, | ch am Ende über die Sache reden aber Angeni@ts | l

darn ließe fi ¡ber der Aden Verbältniffe, wilitärishen in Europa, muß es zeihnet werden, dem Volk militärisGen Dingen Verschwender! angeführt, welche boben Militärbudgets.

vorzureden , Da sind

cs etwas über 9 den - h „demokratishe* Frankreih in demselben Zeitraum Zwecke über 12 Milliarden aufgewandt hat! Es gesagt, daß in der französischen Republik durhschnittlih für die Landesvertheidigung ausgegeben werden, in noch nicht die Hälfte! Es is ferner das stehende Heer einreihen, Deutschland nur 1 9%. erträhnt worden,

290 000 Mann beträgt, bei uns nur 180000 Man

Marine und Einjäbrig-Freiwillige.

Schweiz für die Landesvertheidigung im erhältniß

end Einwohnerzahl mehr ausgegeben wird, als in Deutschland.

die Leute grufelig machen sollen wegen di Zehn M es e ie

ben in den leßten 16 Jahren vorgerehnet that}acli@ find | ey my M lliarden —, dabei wird aber nicht gesagt, daß das |

Deuts vergefsen worden,

zu sagen, daß die französischen Demokraten 13 9% der Bevölkerung in

daß in jener freien Republik das Jahreskontingent |

| ferin und Königin Augusta, witaliedes, hatte die K wären in | nun Zablen |

des | damerstraße Nr. 120) stattfand und

für dieselben | Erbprinzessin von ift ferner nit | wurde. opf 22 nisteriut i dlaad | Kommandant Graf Schlieffen, | Tiden Schauspiele Nfademie mit | reie Künstler, wohnten der Meise verlief.

s ist ni&t Architekten und Auch ist aâtn Ta

n einschlietli®

zur Steuerkraft

! glei imponirend und zur

Wetterbericht vom 13. Februar, Morzens 8 Uhr.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meercs\p.

Stationen. | Wind. | Wetter.

in 9 Celsius Ho (F —= “40 R.

red. in Millim. “Temperatur

-

3\wolkig 6|bedeckt

1} wolkenlos 4iwolkig 2/Súhnee 4Schnee 1|bedeckt

Mullaghmore | Aberdeen |

er is Christiansund | Kopenhagen . | Stockbolm .

aranda .

osfau.…

41MIN I O O

I) 1 D D

Q I

j

îÎ

4Regen

2 wolkenlos 4\wolfenlos | 6!halb bed. 770 |D‘ 3 wolkenlos 773 |S 1 ¡Nebel 776 3'bedeckt 754 | 1sbedeckt 762 | 4iwolkenlos 760 2|wolkenlos | 761 2\wolkenlos 761 4\wolkenlos 765 D cie 768 ‘heiter 767 still wolkenlos 769 SO 3\bedeckt 755 WNW 7\wolkig 763 O 4\wo

764 'ONO 2beiter

00

—1—I J] 3 D N D t D O

winemünde | Neufabrwa?er! Memel | Dis... Münster. . . | Karlsruhe .

_ -_ S

Ile d'Aix . E ¿»e E ¿e

1) Nebel. 2) Reif.

Uebersict der Witterung. / Ein barometrishes Minimum von 745 mm liegt am Bristol-Kanal, Nordwestfturm auf den Scillys verursachend, am böôsten ift der Luftdruck über Nord- west-Rußland. Bei meist shwacher öftlicher Luft- strômung dauert in Deutschland das trockene, vor- wiegénd beitere Froftwetter fort. Die Temperatur liegt daselbst 3 bis 11 Grad unter dem Gefrierpunfte.

Deutsche Seewarte

Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- haus. Keine Vorstellung. L Im Concert - Saal, Abends 74 Uhr: Siebenter Sinfonie- Abend der Königliben Kapelle. Dirigent: Hr, Kahl, Königlicher Kapellmeister. Solist: Hr. ¿Professor Heinrih de Ahna, Königl. Kapellmeister. 4 1) Ouverture zum „Wasserträger", Cherubini. 9): „Von der Nordsee“, Sinfonie D-moll (Op. 4),

‘Fried. E. Koh. 3) a. Romanze G-dur, b. Romanze ‘«_F-dur für Violine, Beethoven. 4) Suite D-moll,

Sachsen-Meiningen neb

Graf Hochberg, der_ ihrem Präsidenten Professor e mit würdiger, ebe Der einfahe Saal war oberhalb des für die Sänger und das Orchester bestimmten Pams S Ar; agu va if ürdi i i ß in d und Blat zen dekorirt, von denen 11 ie Kolofialbüite Au if merkwÜrdigerweise verschwiegen worden, daß in der and D E L Eee nies Robeltvollen Pian 10 i Webmuth stimmend, in

wel

Mannigfaltiges. Zum Gedächtniß Ihrer Howseligen Majestät der Kai-

weiland ihres

der politischen sowobl wie der ¡i Au l erhabenen Eb! i Zv s öniglice Akademie der Künste für gestern A V altiiarit E | Abend eine Trauerfeier veranstaltet, welche vor „einem geladenen Publikum im Saale der Akademisden Hochschule für Musik (Pots-

NUerkochste persönlihc

durch die

| Theilnahme Ihrer Majestäten des Kaisers und der Ka j Veits der Kiitecia Friedrich mit Prinzessinnen Töchtern, König- lien Hobeiten, des Prinzen Alexander fowi- des Ertcprinzen und der

st Gefolge ausgezeihnet Au der Staats-Mirxister Dr. von Goßler mit mehreren | Räthen seines Ministeriums und* andere bobe Beamte, der Stadt- der General-Intendant der König- gesammte

Musiker

é. U

erhabenen Ebren-

Kai-

Senat der Becker, zahl- ihren Damen erhebender

lihtem

Achter Sinfcnie-Abend am 22. März 1890. Sitte: Saal à 4 4, Balkon à 2 M, Steb- und Nis&ensigvlag à 1 H, sind in der Königlichen Hof-Musikalier-Handlung der Herren Ed. Bote u. G. Bock und an der Abendkasse zu baben. J Stauspielbaus. 37. Vorstellung. Neu einstudirt : König Lear. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakeipeare. In Scene geseßt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Arfang 7 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 36. Vorstellung. Othello. Oper in 4 Aften con G. Verdi. Text von Arrigo Boito. Für die deutshe Bühne übertragen von Max Kalbeck. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus, 33. Vorstellung. _ Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Schiller. An- fang 7 Uhr. ;

Deutsches Theater. Freitag : Nordische Heer- ahrt. f Sonnabend: Zum 1 Male: Der Uuterftaats- sekretär. Lustspiel in 4 Aufzügen von Adolf Wil- brandt. Sonntag: Der Unterftaatssekretär. Die näbste Aufführung von Nordische Seer- fahrt findet am Montag, den 17. Februar, ftatt.

Berliner Theater. Freitag: 22. Abonnements- Vorstellung. Der Kaufmann von Venedig.

Sonnabend: Gräfin Lea.

Sonntag: Der Veilchenfrefser.

Tessing - Theater. Freitag: Der Fall Clémenceau. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d’Artois. :

‘Sonnabend: Die Ehre. Scauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. /

Sonntag: Das Vild des Siguorelli. Schau- spiel in 4 Akten von Richard Jaffé.

Wallaer-Theater. Freitag: Zum vorlegten M.: Die spanische Wand. S{wank in 3 Akten von Dr. Koppel - Ellfeld. Vorher : Zahnschmerged; Scwank mit Gesang in 1 Akt von Emil Pobl. Mußk von A. Conradi. Anfang 7 Ubr. E Zen leßten Male: Die spanische

aud. Zahuschmerzen. ;

Sonntag: Neu einstudirt: Der Hypochonder. Lustspiel in 4 Akten von G. von Moser.

Pictoria-Theater. Freitag: Zum e Mok Stauley in Afrika. Zeitgemälde in 1

Alex. Moszkowski und Richard Nathanfon.

Musk ues C. A. Raida. Ballet von C. Severini.

Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung. Friedrich - Wilhel. g itag: Mit Ausstattung : um 30. Male: er arme Jonathau. Operette in

Federmann. Sonnabend :

burg.

pofse in 4 Hartl. Mitius. 7x Uhr.

Freitag:

Sonnabend:

Freitag:

Musik von Fr

74 Uhr: nationale

amen und

I. Clotilde Sonnabend

‘Fr. Laner.

3 Akten von Hugo Wittmann und Julius Bauer,

Sonntag :

Mußk S Gan Millöcker.

lius Friß!che. E Mia 7 Uhr. Der arme Jonathanu.

Belle-Alliance-Theater. f sviel der Müntbener“ unter Leitung des Königl. bayer. Hofschauspielers Hrn. Mar Hofvaur. Der Proteubauer vou Tegernsee. Akten mit Gesang und Musik von H. Müller.

Sonnabend: Der Progtzenbauer.

Central-Theater. i Mit - vollständig neuer Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten, zum leßten Male: Verolina. Posse mit Gesang in 4 Akten pon Jean Kren. Musik von G. Steffens. In Scene gefeßt vom Direktor Emil Thomas. Zum 1. Male: Ein ge Maun. Posse mit Gesang in 3 Aufzügen von

Eduard Jacobson.

neuen Koftümen und n mever. Anfang 74 Uhr Sonnabend :

Circus Renz, Karlîtraße um 24. Male: Deutsche Turner. riginal - Pantomime. l M nen mit 24 Springpferden, geritten von

In S Dirigent: Hr.

Refidenz-Theater. Direktion: Siegmund Lauten- iel 15 Ati Lustspiel în en von von Robert Buchholz.

mund Lautenburg. Die neucn Dekora dem Atelier der Herren Hartwig,

Anfang 74 Ubr. Sonnabend u. folgde. Tage: Marquise.

Zum 7. Male:

Fre

Direktion:

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. F Zum as gn De Son i Ge/angspofse in en von Eduard Jacobfon un Leopold Ev, Couplets theilweise von Gustav Görß.

anz Roth. Novität!

- Urania, Invalidenstraße 57/62, geöffnet von

12—11 Uhr. -— Freitag um 74 Uhr: schichte der Urwelt.

Herrren. Arstret

Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. der 6 irländ. Jagdpferde (aanz neue Drefsur) von rn. Franz Renz. Auftceten der Schulreiterin

er. s Gala-Vorstellung. 2 Vorstellungen.

Verurtheilung des nach ihrem Parteistandpunkte. L billigen des eseßes. es é auf die eee istishen Kundgebungen hinweisend, die Urheber derselben hätten, wenn sie beabfichtigten, des Gnadenrehts zu können. Hoffentli ou T R lassen. eine Genugthuung ü Loiesen: iei wie großen Dienst der Herzog von Orleans ohne sein Wissen und Willen der monarchishen Sache ge-

leistet habe.

Victorien Sardou. Deul In Scene gesezt von Sieg-

Hinze und Harder.

euen Dekorationen von Lütke-

Dieselbe Vorstellung.

Freitag,

Nach Schluß der Redaktion eingegangene i Depeschen.

Paris, 13. Februar. (W. T. B.) Die gestern Nach-

mittag verhafteten Manifestanten sind sämmtlih im Laufe des Abends wieder in i J 0

von Orleans soll, wie es heißt, seinen Vertheidigern erklärt haben, daß er gegenüber dem gestrigen Urtheil Appellation verzichte.

reiheit geseßt worden. Der Herzog

auf eine

Morgenblätter besprehen insgesammt die Herzogs von Orleans je Die republikanischen rüdckhaltlos die strikie Anwendung meint,

Die

as „Journal des Débats“

die Anwendung

niht anders handeln Regierung durch Provo- Der „Gaul ois“ spricht ber die Kundgebungen aus, welche

ershweren , ch werde sih die

Sansibar, 13. Februar. (W. T. B) Der englische

Kreuzer „Conquest“ ist in der Nähe von Pemba ge-

sheitert. 2 Des andere Schiffe zur Hülfeleifiung abgegangen.

Die Lage des Schiffs ist gefährlich; es sind zwei

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Concert - Anzeigen.

Sing - Akademie. Freitag, 14. Febr.: Lieder- abend von Marie Schmidt- Köhne und Felix Schmidt Anfang 7F Uhr.

Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilfe)

Karl Meyder-Concert. Freitag, 14. Febr : Wagner- eier.

e 18 Febr. (Faftnacht): Leßter Sub-

\kriptions-Ball.

Billets à 3 im Bureau des Haufes.

B Familien-Nachrichteu.

Verlobt: Frl. Frieda Herrwig mit Hrn. Franz S(reiber (Rostock—Doberan). Frl. Klara Feuereissen mit Hra. Bergingentieur Karl Lach- mann (Freiberg i. S. San Narciso b. Yrun, Spanien). Frl. Maria Sulz mit Hrn. Paul Kupfer (Berlin). Frl. Emilie Saalbah mit Hrn. Kaufmann Gustav Langenbeck (Gerbstedt— Alsleben a. S.). Frl. Anni Elsholy mit Hrn. Georg S&üg (Berlin). Frl. Sophie Paradies mit Hrn. Karl Brammer (Schwerin).

Verehelicht: Hr. Hugo Thieme mit Frl. Klara Bagehorn (Leipzig). Hr. O. Hilmer mit Sri Allwardt (Rostock). Hr. Franz Pelz mit Frl. Maria Kandler (Gr.-Strehliß) Hr. Farmen- besitzer Henry Lazinka mit Frl. Minna Ullmann (Oblau i. Schl). Hr. August Nawrath mit Frl. Eugenie Pabst (Breslau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. med. Fr, Reeker (Damgarten). Hrn. Paul Opiy (Jassenki i.Rußland). —Hrn. Oberinspektor Braun ( reëlau). Hrn. Heinri Stenzel (Chemniß). Hrn. Ernst Kreßschmar (Oberfrohna). Hrn. Karl res ies Ckas S : Amtérichter Wißmann rimm). Hen G Goebel (Berlin), Hrn. Chr. Beker (Mülheim a. d. R.). Hrn. Hermann Rieß (Aue). Hrn. Alfred Wunderlich E

Gestorben: Hr. Rittergutsbesißer Hermann Nouvel (Wierzeja). Hr. Hotelbesiger Wilhelm Wachs- ning (Hannover). Hr. Kapitän Albert Zelck (Puerto Plata, Haiti). Hr. Rentier Karl Lud- wig Ihrcke (Berlin). Hr. Kanzlei-Rath Heinrich Rempen (Hannover). Hr. Bezirksvorsteher Alexander Brauer (Berlin). Hr. Konsul a. D. Dr. Santiago de Palacios (Stegliß) Frau Pastor Emilie Bauer ir Frau Rentiere Marie Stecker, geb. Böttcher (Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee. Verlag der Expedition (S ch olz).

cene geseht von Kapellmeister

Marquise. Deuts

tionen sind aus

itag: 39. Gasft-

Zum 4. Male:

Gebirgs- Tanz von Anfang

Emil Thomas.

Anf. 74 Uhr. emadchter

er Goldfuchs.

Mit vollständig

Die Ge:

Abends

Große - Großartiges

von | Berlin: en der vorzügl. Vorführen

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. “Fünf Beilagen (einf{ließlich Börsen-Beilage):

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags-

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M 41.

Berlin, Donnerstag, den 13. Februar

1890.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

_ Die „Zeitschrift für Deutshlands Buchdrucker“ nimmt aus den beiden Allerböch{sten Erlafsen bezügli der Arbeiter- frage Anlaß, darauf binzuweifen, daß ter Weg, den Se. Majefiät der Kaiser „für die Pflege des Friedens zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern“ vorzeihnet, im Prinzip derselbe ist, welchen der Vorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins in seiner leßten Sißung, am 283. Januar 1890, für rothwendig erkannt und thatsählich dadurch bereits beshritten hat, daß er, wie an dieser Stelle in Nr. 30 des „R. u. St.-A.* vom 31. Januar bereits mit- getheilt wurde, einstimmig den Beshluß faßte: „Vorbehaltlich der Ermächtigung der Generalversawmlung auf die Bilzung gleich- artiger Vertretungsorgane der Prinzipale und Ge- bülfen behufs gemeinsamer Berathung und Befschließung der gemeinsamen Angelegenheiten hinzuwirken, daß er ferner wegen prafktisher Dur{fübhrung des zwischen den Prinzipalen und Gehülfen vereinbarten Lokntarifs mit dem Vorstande des Unterstützungêrereins Deutscher Buchdrucker, als dem derzeitigen Vertretungéorgan der Gehülfenschbaft, {on in Verbandlung ge- treten ist*. Der Vorstand ift, wie die genannte Zeitschrift ausführt, hierbei von der Erwägung ausgegangen, daß sid in Folge der so- zialen Entwicklung und der ihr bereits gefolgten sozialen Gesetz- gebung in den Verhältnissen der Arbeitgeber und Arbeit- nehmer zu einander in allen Gewerbs- und Induftriezweigen, auch in dem Buchdruckgcwerbe, eine bedeutende Veränderung angebahnt babe, nämli ein näheres Inbeziehungtreten zu einander in orga- nisirter Form Behufs Regelung gemeinsamer Angelegenheiten, eine Veränderung, welher das Unfallversiherungsgeseß vom 6b. Juli 1884 bereits insofern Rehnung getragen hat, als es hinsicktlih der von den Berufsgenofssenshaften zu erlafseaden Unfallverbütung®- vorschriften eine gemeinschaftlißhe Berathung und Bes(luß- fassung zwischenn den von den Unternehmern gewählten Genoffenschaftsorganen und den von den Arbeitern gewählten „Vertretern“ vorschreibt. Auch die Antwort aus den Kreisen der deutschen Buchdruckergehülfen auf die Beschlüsse des Prinzipalvorstands ist nict autgeblieben. Das Publikationsorgan derselben, der „Correspondent“, schreibt darüber unter dem 5. Fe- bruar : „Mit vorstehenden Beschlüssen ist mancher Stein ins Rollen gebraht. Gelingt ein Zusammenarbeiten beider Korporationen obne Hintergedanken, erleben wir, daß die modernen Begriffe von Gleich- bercchtigung des Arbeitgebers und -nehmers in praktischer, für die Ge- bülfenbedürfnifse verständiger Weise Bethätigung fixden, so dürfte der Boden für die gewerblichen Ararwiften ein heißer werden. Wir sind zu wenig Schwärmer, um auf diesem Wege den Anbruch des tausend- jährigen Reichs zu prophezeien, aber manche Sumpfpflanze, die dem heute überhaupt möglichen Wokble hinderlid ist, würde geknickt.“

„Im Hinblick auf diese Vorgänge gewinnt der Erlaß des Kaifers für das deutste Buchdruckergewerbe schreibt die „Zeitschrift für Deutschlands Bucdrucker“ eine besondere Bedeutung. Auch der Kaiserlihe Erlaß will eine Betheiligung der Arbeiter an der Regelurg der aemeinsamen Angelegenheiten und eine Befähigung derselben zur Wahrnehmung ihrer Interessen bei Verhandlungen mit den Arbeitgebern und Regierungsbehörden \{afffen, und zwar durch «Ver treter, welte das Vertrauen der Arbeiter besigen.“ Ueber die „Formen“, in welchen dies ges{cheben soll, sind „geseßliche Bestimmungen“ in Auëfiht genommen. Es bleibt abzuwarten, wie hi ernach das Verbäliniß der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu cinander und die Wahl der Arbeitervertreter geregelt werden wird. Vor allem wichtig aber wird die Frage sein, ‘in welcher Weise und in welhem Umfange die Vertreter der Arbeiter zur Wahrnehmung von deren Interessen befähigt, beziehentlich wie die Vercinbarungen derselben mit den Arbeitgebern zur Durchführung gebraht werden sollen. Der Vorstand des Deutschen Buchdruter- Vereins hat sich in dieser Beziehung zunäbst auf den Standpunkt gestellt, daß dur einen zwishen der Prinzipal- (Arbeitgeber-) und der Gehülfen- (Arbeitnebmer-) Organisation abzuschließenden Ver- trag festgeseßt werde, wit welchen Mitteln die Durchführung der gemeinschaftlih gefaßten Vesclüsse zu si@ern sei. Diese Mittel können bei freien Organisationen, ohne Mitgliederzwang, immer nur darin bestehen, daß die Mitgliedschaft von der Erfüllung gewisser Bedingungen abhängig gemacht wird und daß die Orga- nisaticn Arftaltea und Einrihtungen \ch{afffflt, welche ge- cignet sind, den Mitgliedern, gegenüber den Nictmit- gliedern, greifbare Vortheile zu gewähren. Aber die langjährigen Erfabrungen des in Deutsbland, wie kaum in cinem anderen Lande ausgebreiteten Vereinswes ens haben gelehrt, daß die Wirksamkeit solher Mittel dech eine sehr fragliche, in den meisten Fällen eine unzulänglice ist. Insbesondere ist dies bei den Verkandlungen über die Innungs8gesetze hervorgetreten. Wir dürfen daber gefpannt darauf sein, wie diese wichtige, vielleiGt wichtigste Frage bei der vom Kaiser ins Werk geseßten Friedenéorganifsation gelöst werden wird. Mehr als in jedem anderen Stande wird daber in dem Buchdrudcker- stande die Friedensbotscchaft unseres Kaisers mit Zu- stimmung, Dank und Genugthuung begrüßt werden. Und wenn ein hervorragender Gelehrter der Velkswirth- haft erst fürzlih den Ausspruch gethan hat: „Das deutsche Buchdruckgewerbe fteht insofern an der Spiße der sozialen Entwicklung in Deutschland, als in ihm am frühesten und durhaus spontan sich die beiderseitigen Organisationen der Arbeit- geber und Arbeiter entwickelt haben, welche die Vorausseßung für das \chlicßliche vereinte Zusammenwirken beider zum sfozialen Frieden sind“, so wollen wir diese, das Buchdrucgewerbe in fo hohem Grade ehrenden Worte au in Zukunft zur Wahrheit machen und vor den Schwierigkeiten, auf welche die Kaiferlien Erlasse selbft hindeuten, niht zurückshrecken, sondern soweit es an uns ist, in freudig ernster Arbeit, mit gegenseitigem Vertrauen und Entgegenkommen die edlen, von höcbstec Vaterlandsliebe und wahrem Christenthum gewiesenen Ziele unseres Kaisers verwirklichen helfen.“ y |

Auch die „Kölnische Zeitung“ meldet, daß sih die sozial- demokratishe Kundgebung am 1. Mai auf Versammlungen beschränken, die zahlreihen geplanten Arbeitseinstellungen aber für diesen Tag unterbleiben werden. Eine äbnlihe Mittheilurg, von welcher wir gestern an dieser Stele Notiz nahmen, brachte die „National-Zeitung“. :

Die „Rhein.-Westf. Ztg." stellt die neuen Forderungen der Bergleute zusammen, welhe die Belegschaften der beiden Shähte von Zee „Clerget“ bei Bruh-Recklinghausen (Harpener Bergwerks- Aktiengesell\chaft) am 30. Januar und, veranlaßt von der Beleg- schast von Zehe „Hibernia und Skamrodck“, die Belegschaften des Herner Reviers am 7. Februar in Resolutionen zum Ausdruck gebracht haben, un» vergleicht dieselben mit den Forderungen, welche die Belegschaft der Be „Centrum“ bei Wattenscheid am 10. Februar der Direktion. überreiht hat. Während die in den Re- solutionen ausgesprochenen Forderungen sich im Wesentlichen unter- einander und mit den bekannten Forderungen des bergmännischen Verkanèsvorstands vom 13. Januar decken, sind die Forderungen der Zehe „Centrum“ dem Inhalt und Ton nah sehr erkennbar herab- gestimmt. Wir führen nur die Forderu igen der Belegschaften des Herner Reviers und derjenigen der Zehe „Centrum“ an:

Herner Revier: 1) Zusaß von 50% des Durcschnittslohnes von Monat Mai v. J. nach dem veröffentlichten Lohne und zwar

: 09% der gesammten Arbeiter unter wie über Tage. 2) Hält die Schichtdauer von der Delegirten-Versammlung vom 26. Januar d. I. vom Bocumer Delegirtentage aufrehi und zwar eine achtitündige Schicbtèauer inkl. Ein- und Ausfahrt. 3) Uebershihten sollen gänzlich avsfallen, ausgenommen Schahtreparaturen. 4) Abzüge von Koblen desgl. 5) Wegen des Bezahlens des verdienten Lohnes stellen wir folgende Forderungen und zwar: Am d. und 15. eine Abs&lagszahlung von 39 für verbeirathete, 20 4 für unverbeirathete Arbeiter, die Restzablung am 25. jeden Monats; sollten diese betr. Tage auf einen Sonns oder Feiertag fallen, dann ¿inen Tag zuvor. Jedoch bedarf es nit mehr einer vorherigen Anrotirung des betr. Abschlags. 6) Die Delegirten sind am 2. Februar d. J. von den betr. Belegscbaften auf ein Jahr gewählt. Die Abkehrung eines Delegirten löst ibn von seinem Posten nit ab, oder er muß von der Belegschaft abgeseßt werden. Die Belegschaft verlangt die volle Anerkennung derfelben und giebt ibnen das Ret, für die Belegscaft mit der Verwaltung in deren Namen zu unterhandeln und fügt fch deren Beschlüssen. 7) Sollten indessen einer oder mehrere Delegirte von der Verwaltung gekündigt werden, so baben die Delezirten das Ret, auf sofort die ganze Belegschaft zu kündigen, wenn die Kündigung oder Atkehrung

; binnen 24 Stunden von der Verwaltung niht zurückgenommen wird.

Ausgenommen hiervon sind diejenigen, welche fstch ein grobes Verschulden gegen Beamte oder Bergpolizeiverwaltung zu S(ulden kommen laffen. 8) Sollten die Bes{lüsse, Beschwerden oder Ver- sprechen Seitens der Verwaltung nit genau inne gehalten werden, fo haben die Delegirten das Ret, nah vorhergegangener Verständigung mit der Belegschaft oder den Arbeitern, einerlei, wie viel Personen, in ibrem Namen für die ganze Belegschaft zu kündigen. 9) Die Belegscaften verlangen, wenn die Verftändigung erzielt ist, für fernere Zeiten alle drei Monate am leßten des Monats wegen der Lobhn- und anderer Fragen mit der Verwaltung in Verbindung zu treten, wegen Regelung derselben. 10) Wir verlangen die Gezähe und alle Materialien zum Selbstkostenpreis durch Vorlegung der Preisverzeicnifse. 11) Wir verlangen das Ankleben von Plakaten in den betreffenden Kauen, ausgenommen sind hiervon solche Plakate, die sozialdemokratischen Ursprungs sind, dies darf niht von der Verwal- tung geduldet werden.

___ Zee Centrum: 1) 259% Lobnerböhung, mit 1. März be- ginnerd, 2) eine fernere Lohnerhöhung von 25 °%/% mit Beginn der neuen Koblenabshlüfse, am 1. Juli 1890, 3) firirte Zahlungstage : am 25. jeden Monats Lohntag, am 10. Absch{laz; fallen diefe Tage auf einen Sonn- oder Feiertag, dann am Tage zuvor, 4) die Beleg- schaft der Nackmittagsschiht wird Vormittags ausgelohnt, 5) Bitte um die Erlaubniß, daß in der Kaue Seitens der Zahlstelle Mitthei- lungen an die Belegschaft angeschlagen werden dürfen, wie dics au an anderen Zechen erlaubt wird.

Die „Rhein.-Westf. Ztg." bemerkt, daß in der Versammlung der Zehe „Centrum“, in wel(er jene Forderungen aufgestellt wurden, au sonst eine denselben entsprehende Stimmung erkennbar geworden sei. Abgefehen davon, daß ein großer Theil der Reden si hauptiächlih gegen die sozialdemokratis&en „Spißen“ (Schröder, Siegel, Bunte u. |. w.) des Vorstandes des bergmännishen Vereins für Rbeinland und Westfalen und das den Bergleuten von dem Vorstande aufoctrovirte Verbantsorgan „Glückauf* in Zwidckau rihtete, wurde in der Ver- sammlung fehr entschieden betont: „es sei allgemein die Parole aus- gegeben: es dürfe nicht wieder ein allgemeiner Strike an- gefangen werden“. ;

In Magdeburg besckloß am letzten Dienstag eine öffentlihe Versammlung der Zimmerleute Magdeburgs undUmgegend, wie die „Mad. Z1g.“ berichtet, den Kongreß der Zimmerer Deutschlands, welcher Ostern d. I. in Gotha stattfinden soll, zu beshicken, und wählte zwei Abgeordnete; außerdem wurde in einer Refolution erklärt, man wolle mit allen erlaubten Mitteln energisch für die Centralisation des Verbandes deutscher Zimmerer eintreten, und die gewählten Delegirten wurden verpflichtet, auf dem Zimmerer- Kongreß in diesem Sinne zu wirken.

Die „Köln. Ztg.“ führt in einer Besprehung des großen Gas- arbeiter-Strifes in London, welcher, wie in der Nr. 35 d. Blattes mitgetheilt wurde, dur einen Vergleih beendet worden ist, Folgendes aus: Die Gesfellshaft hat eingewilligt, an Stelle der jeßigen längeren Arbeitszeit die vor dem Ausstande be- stehenden aútstündigen Schichten wieder einzuführen und bei ein- tretenden Lücken in der Belegschast die alten Arbeiter vor Fremden zu berücksichtigen. Man fann nit sagen, daß in diesen von den Unionsführern vorgeschlagenen und von Livesey angenommenen Bestimmungen der Keim des ganzen Streites berührt worden sei. Der Gewinnbetheiligungs-Entwurf und die dabei eingeführte Verpfli&tung der Arbeiter auf längere Zeit haben die Union, welche fi in ihrer Matístellurg bedroht fühlt, ¿u ihrem Vorgehen gegen die Gesellschaft veranlaßt. In dem Friedenss{luß steht kein Wort darüber, wie es künftig mit dieser Frage bestellt sein soll. Livefey bat nicht das ge- ringiie Zugeständniß în dieser Hinsiwt gemat Die Ein- stelungsfrage wird erft im Anfange des nâGsten Winters brennend werden, wenn durch die früher eintretende Dunkel- beit der Gaësverbrauch und infolge dessen der Arbeiterbedarf sich steigert. Livesey hat denjenigen neuen Arbeitern, welche während des Ausstandes thätig waren, verspcohen, wenn sie im Frübling etwa entlassen werden müßten, bei der Winterthätigkeit sie zunähst anzunehmen, Das wicktigste Ergebniß, welches der Streit der Gasgesellshaft mit der Union aufzuweisen hat, ift die Thatsache, daß es der zielbewußten Energie eines Mannes ge- lungen ist, sich den maßlofen Ansprüchen und der übermüthigen Tyrannei, mit welcher der Gewerkverein die Lebensinterefsen weitester Kreise bedrohte, mit Erfolg entgegenzustelen, Der Beschluß eines großen Theils der Londoner Dock-, Werft- und Speicherbesitzer (vgl. Nr. 36 d. Bl.), zum gemeinsamen Scuß und Handeln . eine Vereinigung zu bilden, ist gewiß durch den Sieg Livesey's wesentlich beeinflußt worden. Die „Times“ meint, mit diesem Bunde sei eine neue Aera in dem Verhältniß zwischen Kapital und Arbeit auf der Themse eröffnet worden. Bisher hätten einzelne Geschäfte bei einem Ausstande ges{hlossenen Verbänden gegenüber gestandén, künftig stände Verband gegen Verband, und der Kampf würde zwischen ihnen viel erbitterter werden, aber dafür auc entsheidendere Formen annehmen. Dot sei die Hoffnung vorhanden, daß die Gewerkvereine, wenn sie geshlofsenen Reihen sih gegenübersähen, auf friedlihere Weise als bisher ihre Wünsche zu erreichen suchten.

Arbeiterkolonien.

In der gestrigen Sißung des Centralvorstandes der deut- \chen Arbeiter-Kolonien wies Pastor Dr. von Bodelschwingh (Bielefeld) darauf hin, wie nothwendig es sei, Arbeiter-Kolonien und Verpflegungsftationen in den großen Städten zu errihten,damit die große Zahl der Bettler, die dort alljährlich verhaftet würden, abnehme. Bis jeßt aber hätten sich die Magistrate dagegen sehr kühl verhalten. Berlin würde mindestens zwei Arbeiterkolonien mit je 200 Betten brauen. Er befürwortete \{chließlich die Annahme einer Reihe von Thesen, die etwa in zusammenzufassen sind: „1) Es ist eine unabweisbare Nothwendigkeit, daß in allen Orten Arbeitsstätten errichtet werden. 2) Ebensowenig wie die Arbeiterkolonien, sind die Arbeits\tätten und Arbeitsnahweise-Bureaus von den Behörden

der Armenverwaltung oder Polizei ins Leben zu rufen

oder zu beauffichtigen. Die Arbeit soll niemals als cine Schmach, fondern stets als eine Ebre geiten. Deshalb sollen womöglih christ- lihe Vereine diese Angelcgenheit in die Hand nebmen; diese Vereine sind mit ausreihenden Mitteln Seitens der städtischen Verwaltungs- behörden zu verseßen. 3) In Städten von über 20000 Ein- wohnern empfiehlt es si, besondere Arbcitsftätten für Ein- beimishe zu erri&ten. Dadurch sfoll verhütet werden, daß ver- heirathete arbeitälose Leute auswandern und ihre Familien der Armenverwalturng anheimfallen. 4) In großen Städten empfiehlt es si, so viele Herbergen zur Heimatb zu erribten, daß dieselben niht über 190 Betten zw erhalten brauben. 5) Die Mittel für die Verpflegungêstationen sind von den städtis&:n Verwaltungen aufzubringen. Diesen steht in Folge dessen die Controle über die Einrichtung der Herbergen zur Heimath ‘und Über die Bucfübrung der Hausväter zu. 6) Lettere entscheiden über die Aufnahme, ob ein Wanderer unentgeltlich verpflegt oder überhaupt aufgenommen werden soll, 7) Der Wandershein hat sowohl bezügli der Arbéeitsforderung als auch bei dem Wandern als Kontrole zu dienen. 8) Zur Sicherung von Erfolgen i eine stramme Zut gegen- über wirflih arbeitsheuen Subjekien nothwendig“ Pastor Diefstelkamp (Berlin) bemerkte: es sei sebr bedauerlid, daß die Bewohner der Großstädte, die doch geistig böber als die Kleinftädter steben wollen, dem Arbeiter-Koloniewesen so weniz sympathisch gegen- überstehen. Von St. Petersburg, Paris, Kopenhagen und New-York sei die in der Reinickendorferftraße belegene Berliner Arbeiterkolonie besucht worden ; die großen Städte Deutshlands und speziell die Berliner verhielten fi dagegen zum großen Theil ablehnend, Troßdem sei Hoffnung vorhanden , daß die Kolonie es in einiger Zeit auf 200 Betten bringen werde, und da5 in vielleicht nicht zu ferner Zeit noch eine zweite Arbeiterkolonie werde errichtet werden können, Im Monat Januar mußten leider 400 Aufnahmebegebrende wegen Mangels an Raum in der Kolonie ab- gewiesen werden, Er hoffe aber, daß es cventucll auch gelingen werde, obne ftaatliche oder städtishe Unteritüßung durch:ukormmen. Es wurde \chließlich beschlofsen, von ciner definitiven Abstimmung über die Thesen- des Pastors Dr. von Bodelsbwingh Abstand zu nehmen.

In der beutigen Sizung wurde von Pastor Cremer (Seyda) die Frage erörtert: „Wie kann für das innere geistliche Leben der Koloniften und für die gemütblike Seite des Lebens in umfassenderer Weise als bisher gesorgt werden?“ Der Redner erörterte in eingel ender Weise das Verfahren, das auf der Arbeiter-Kolonie zu Seyda beobadtet werde. Es werde dort nit nur darauf Bedacht genommen, das Wort Gottes zu pflegen, sondern es würden au sogenannte gesecllize Abende abgehalten, auf denen die Gemüthlihkeit in angemessener Weise eine Stätte erhalte. Bei dieser Gelegenheit werde nidt ermangelt, die Liebe zu Kaiser und Reih, zu König und Vaterland zu wecken. Pastor Prodler (Reppen) theilte mit, daß auf der Arbeiter- Kolonie in seiner Heimath in ähnliher Weise verfahren werde. Pastor Graeber (Düsseldorf): Er halte es für erforderlich, die Seelsorge in den Arbeiterkolonien in den Vordergrund zu stellen. AuH set es nothwendig, wirtb\chaftlihe Fragen mit den Kolonisten zu besprechen und auch das Tucnen u. \. w. zu pflegen. Graf von Hohenthal (Provinz Sabsen): Er sei mit den Vorschlägen des Vorredners vollständig einverstanden, man dürfe nur bei aller Seelsorge die Pflege der Gefelligkeit nicht vergessen. Es sei das {on nothwendig, um den Angriffen gegen die Arbeiterkolonien, die in jüngster Zeit sich wieder mehren, entgegenzutreten. Pastor Dr. vonBodels{hwingh (Bielefeld): Ein Haupterforderniß sei es, auf das innere geittige Leben der Kolonisten zu wirken. Der Geistlibde müsse mit dém Koionisten über seine Familienberhäl spcehen und be- strebt sein, die etwa abgebrohenen Familienbeziehungen wieder anzuknüpfen ; dies set eins der beiten Viittel, um den Kolonisten wieder auf - den rechten Weg zurückzufübren. Auch müsse auf das fernere Fortkommen der Kolonisten Vedaht genommen werden. Ein Beschluß betreffs dieses Gegenstandes wurde nit gefaßt.

Pastor Braune (Sé{leswig- Holstein) tebandelte hierauf die Frage: eLäßt sich innerhalb der Kolonien die Rettung trunk- fälliger Kolonisten erfolgreich in die Hand nehmen, oder ist dazu die Errichtung besonderer Trinker - Asyle nothwendig?“ Eine Umfrage bei 20 Arbeiter-Kolonien babe ergeben, daß in den mcisten Fällen die Trunksuct die Ursahe des Ruins der Kolonisten gewesen sci. Man kann sagen, daß etwa 80% der Kolonisten der Lruxksuht verfallen seien. Es sei allerdings hierbei zu bedenken, daß der erste Gruß, der den Wanderern auf der Land- straße gebotea werde, der Shnavs sei. Es entstehe deshalb die Frage : ob avs diesem Anlaß besondere Maßnahmen zu ergreifen seien. Die Möglichkeit der Rettung trunkfällizer Personen sei, Gott sei Dank, niht ausges{lossen, wenn au die aroße Schwierigkeit hierbei nibt von der Hand gewiesen werden könne. Das Laster der Trunksucht sei um- fomehr zu bekämpfen, wenn man erwäge, daß die Folgen dieses Lasters in geradezu verhecrender Weise auf das nahkommende Geschblecht wirken. Wenn die Trunk\suwt noch nicht zuweit vorgeschritten sei und dies sei bei der grozen Mehrheit der Kolonisten der Fall fei eine Heilung nit ausae[ch{lossen. Eine sole Heilung sei aber nur mögli durch vollständige dauernde Enthaltung von allen geistigen Getränken. Man müße desbalb die Willenskraft der Trunksüchtigen zu stärken suchen. Trinkerasyle mit den Kolonien zu verbinden, sei nit ratbsam, denn es wolle Niemand Kolonist zweiten Grades sein. Die Geistlichen, Vorstandsmitglieder u. #. w. sollten auf sie einzu- wirken suchen. Es-müsse dafür gewirkt werden, daß die Kolonisten nit nur in der Kolonie, sondern auch außerhalb der Kolonie ent- haltsam und den Verführern gegenüber standhaft seien. Wenn man erwäge, wel@es Unheil die Trunksuht im deutshen Volke an- rihte, dann sei es Pflicht niht blos der Geistlichen, sondern jeden % mainbiinntas dem Laster der Trunksucht mit allen Mitteln zu wehren.

Stließlih gelangte folgender Beshluß zur Annahme: „Der Centralvorstand bält es für eine dringende Pflicht der einzelnen Kolonievorstände, für die Rettung der großen Zahl von Trunkfälligen unter den Kolonisten besondere as manen zu treffen. Zu leßterem Zwecke besondere Trinker-Asyle in Verbindung mit den Kolonien ein- zurihten, wird nicht überall möglich und auch nicht nöthig sein. Dagegen ersceint die Eiaführung der Trinkerheil - Vereins\sache in die Kolonien nicht nur überall möglich, sondern au geeignet, den Gefährdeten, sofern sie sich von allen beraushenden Ge- tränken retten lassen wollen, die rettende Hand zu bieten. Es ift nach

Möglichkeit dafür zu sorgen, daß die in den Kolonien begonnene Trinkerheilarbeit bei den Entlassenen in der Weise fortgeseßt werde, daß man dieselben Kreisen oder Personen zuzuführen suht, an denen sie für ihre fortgeseßzte Enthaltsamfkeit eine Stüße finden.“

Alsdann wurde die diesjährige Sißung geschlossen.

- Na dem Januarberiht der säch{sishen Arbeiterkolonie Schnecken grün sind seit Eröffnung der Kolonie überhaupt 1541" Kolonisten aufgenommen worden. Zu dem beim Abschluß des vorigen Berichts verbliebenen Bestand von 120 sind im Laufe des Monats Januar 23 Kolonisten hinzugekommen, während 22 abgegangen find. Der jetzige Bestand beträgt 121, darunter 106 Sachsen. Von den

22 abgegangenen Kolonisten gingen 16 auf eigenen Wunsch, 2 wurden wegên ungebührlihen Betragens und 1 wegen Arbeits\{eu verwiesen