4 “ihm weitere detaillinte Angaben über Wahlbeeinflussungen
Allgemeine Bemerkungen.
I. In obiger Zusanmenstellung sind die Militär-Eisenbahn, die bavecishen Bahnen, die Georgômarien ütte- und die Polen fedee Eisenbahn, E die unter eigener Verwaltung stehenden \{hmal- sourigen Ae qn nt erthe Bab
. Von den mi ezeihneten Bahnen werden ein als Bahnen untergeordneter O betrieben. E Mae Il]. Während der Inbalt der Spalten §5 bis 13 größtentheils auf provisorischen Angaben beruht, enthalten die Spalten 14 bis 22 nur insoweit provisorishe Angaben, als die früheren provisorischen Angaben inzwiscben nit durch Ermittelung der definitiven Einnahmen Berichtigung gefunden haben.
IV. Die in den Spalten 11 und 20 verzeihneten Angaben enthalten au die dem event. vorhandenen Erneuerungsfonds zufließenden Antheile.
Vesondere Bemerkungen.
1) Eröffnet wurde 1888/89: am 15. November die Stre Hagendingen—Gr. Moyeuvre (10,18 km). 1889/90: am 1. April die Strede Düdelingen—Reiteschkopp (0,76 km) (für Güter), an A E tamen E E e Hagenau—Saargemünd 0,59 km
eleise in Zugang; am 16. Dezember df iler—Ing- weiler (68 kw) i à e Strecke Buchsweiler—Ing
) Gröffnect wurden 1888/89; am 1. April in Folge Linien- verlegung durch Umbau auf Bahnhof Sulle (13,44 Las C Verbindungéstreck: Dorstfeld Rh,—Marten B. M. (3,22 km), am 1. April Soldau—JIllowo (11,73 km) in Mitbetrieb genommen am 16. April St1yrum—Oberhausen neue Linie (2,91 km) am 1. Mai Löwenbera—Templin (33,08 km), am 15, Mai Wehbach— Freudenberg (10,50 km), am 1. Juli Stralsund—Ribnit (43,33 km) Velgast— Barth (11,42 km) und Laasphe—Feudingen (9,80 km), am 15. Juli Altenahr—Adenau (17,21 km). Durch Umbau des Bahnhofes Karthaus find ferner 0,53 km hinzugekommen Am 1. August die Umgehungsbahn bei Staßfurt (2,49 km) am 11. August Birnbaum—Pinne (28,47 km), am 16. August Hildes- heim—Hoheneggelsen (17,40 km), am 1. September Dt. Krone— Callies (44,47 km) und Terespol—Shweß (6,19 km), am d. Sep- tember Sachsenhausen (Güt. Stat.)—linksmainischer Hafen (1,46 km) am 1. Oktober Lissa—Jarotschin (68,61 km), Kankel—Ostrowo (86,98 km), Gleiwiß—Drzefhe (21,93 km), Hohenstein i Pr.— Soldau (52,98 km), Hilchenbachß—Erndtebrück (18,80 km), Fulda— Gersfeld (23,21 km), Bleialf—St. Vith (15,79 km), am 6. Ok- tober dur Aenderungen auf dem Bahnhofe Halle 0,48 km, am 22. Oktober Teutschenthal—Salzmünde (8,57 km), am 1. November Wülfrath—Velbert (8,55 km) und Dahlerau—Beyenburg (5,00 km) am 1. Dezember Rogafen—Wongrowitz (18,94 km), Emden—Scifffs- liegeplaß (2,16 km), am 190, Dezember Staffel — Limburg (4,71 km), am 20. Dezember Ecndtebrück—Leimftruth (5,90 km) am 1. Januar Montwy — Kruschwiß (8,90 km), am 15. Ja- nuar Lauchhammer—Lauc/hammer Werk (0,89 km), am 1. Fe- bruar Hoheneggelsen — Gr. Gleidingen (16,90 km). 1889/90: am 1. April it die Fröttstedt—Friedrichrodaer Eisenbahn (8,92 km) in
Parlamentarische Nachrichten.
Schlußbericht der gestrigen (17.) Sißung des Hauses der Abgeordneten. Nach Erledigung der G nitiatinenieleo geht das Haus zu Wahlprüfungen über.
_Betreffs der Wahl des Abg. Mahlstedt im 5. Wahl- kreise des Regierungsbezirks Stade wird beschlossen, die Ent- scheidung über die Gültigkeit derselben auszuseßen und die Regierung um Ermittelungen über einige behauptete Wahl- beeinflussungen zu ersuchen.
‘Die Wahl des Abg. Stüve im zweiten Wahlkreise des Regierungsbezirks Osnabrück beantragt die Wahlprüfungs- kommission zu beanstanden, die drei Urwahlbezirke Bentheim zu kassiren, die dortigen Wahlmännerwahlen für ungültig zu erklären und über eine Reihe behaupteter Wahl- beeinflussungen und Unregelmäßigkeiten Beweis zu erheben.
_ Abg. Berger: Jn dem Berichte der Kommission finden sich einige thatsählihe Unrichtigkeiten. Jch habe einen Brief des Maschinen-Jnspektors Hummel hier in Händen, welcher S mehrere Richtigstellungen enthält. Jhm ist im Wahlprotest «zum Vorwurf gemacht worden, daß er am Wahltische ge- jessen und eine Liste geführt hat. Auch soll er Wähler be- einflußt haben. Der Protest ist von Centrumswählern aus- gegangen, und ih möchte für jegt nur konstatiren, daß Hr. Hummel nach seinen Angaben kein Wort bei der Wahlhandlung gesprohen und an derselben ledigli als Beisivzer am Wahltishe theilgenommen und die vorschriftsmäßige Liste mit den üblichen Merkzeichen geführt a Jch wundere mich, daß Centrumswähler derartige Be- auptungen aufstellen, denn dieselben scheinen ganz vergessen zu haben, daß am Rhein immer der Pfarrer im Wahllokal anwesend zu sein und den Gang der Wahl zu kontroliren pflegt. Das Centrum hat also keine Veranlassung, von dem Fall Hummel so großes Aufsehen zu machen. Jm Uebrigen bin ih mit den Anträgen der Kommission einverstanden und will nur bemerken, daß im Punkte der Wahlbeeinflussung alle Parteien Fehler begehen. i ‘Der Berichterstatter Abg. Sperrlic stellt fest, daß aus dem Bericht der Kommission nicht hervorgeht, ob der Protest von Centrumswählern herrührt.
Abg. Bachem: Einstweilen sind die im Briefe des Hrn. Hummel behaupteten Thatsachen noh nicht festgestellt, es wer- den zu dem Behufe eine Anzahl Personen zu vernehmen sein. Wenn es aber auch richtig wäre, daz Hr. Hummel Beisißer war, so ist das zwar kein Anfechtungsgrund; aber s{hön ift es au dann nicht, denn der betreffende Herr hätte mit Nücksiht auf seine amtliche Stellung nicht Bei- siver werden sollen. Andere Parteien haben auf diese Weise oft die Wahlen beeinflußt; das Centrum hat Mer niemals in der Weise gearbeitet, niemals hat ein Os Arbeitgeber seinen Einfluß in der Weise zur li L tung gebraht. Wohl aber könnte ih ein national- iberales Eisenbahn-Direktionsmitglied in Köln nam aft en, welches im Wahllokal anwesend war und die Eilen bahnbeamten bei der Wahl überwaGte. Wenn der Abg. lokalen auf die Anwesenheit von Pfarrern in den Wahl- E aufmerksam macht, so erklärt sih diese Anwesenheit nich ( urch eine besonders damit verbundene Absicht, sondern mit n ländlich-sittlichen Zuständen. über Au, Dr. Windthorst giebt seiner Verwunderung dar- besch S daß der Abg. Berger, wenn er dem Kommissions-
Uß zustimmen wolle, diese Dinge hier zur Sprache
gran habe,
; g. Berger: Jh habe den Brief des Hrn. Hummel
es vorgebracht, um von dem Hause den ean Einbru
eule, herein abzuwehren, den der auf einseitigen Angaben ende Kommissionsberiht machen müßte. Der Abg.
Bachem darf \sih hier nicht als Cato aufspielen, und wenn
Bemerkungen.
das Eigenthum des preußischen Staats übergegangen; durch Neu- vexmessungen) Regulirungen u. \. w. hat die Linge der preußischen Staats-E senbahnen um 5,38 km zugenommen; es treten hinzu am 1. April Montwy—Montwy Fluß (1,08 km) und Küstriner Vor- stadt—Warthe Fluß (0,65 km); am 1. Mai Hochneukirh—Greven- broih (10,22 km); am 1. Juni Ribniß—Rosteck (28,54 km), Wonarowiß—Inowrazlaw (77,67 km) und Gögenhof—Bieberstein (12,87 km); am 1. Juli die Apenrader Hafenbaha (0,97 km); am 1. August Wrist — Itzehoe (21,40 km) u. Oppeln—Nams- lau für Güter (57,00 km); am 15. August Bergen—Putbus (9,74 km) und Trier r. — Hermeskeil (50,30 km); am 3. Sep- tember dur BELUU der Linie von Barmen—Rittershaufen über Langerfeld nah Ronsdorf 0,39 km; am 18. September Danzig O. Thor nah dem Weichselufer bei Neufahrwasser (4,44 km) für Güterverkehr; am 1. Oftober Nordshleswigshe Weiche—Niebüll (40,50 km), Neusalz a./O.—Freystadt (9,61 km), Königsberg i,/Pr.— Labiau (50,32 km), Leimstruth—Feudingen (8,50 km), Erndtebrück— Birkelbach (3,50 km) für Güterverkehr, Naumburg—Artern (55,52 km) und am 7. Oktober Langenlonsheim—Simmern (37,00 km); am 1. November Schee-Silschede (8,90 km), Krebsöge—Radevormwald (8,40 km), Mocker—Katharinenflur (2,29 km), Wulften—Duderstadt (20,59 km), Gifhorn—Triangel (7,85 km), Oebisfelde—Salzwedel (59,16 km), Baalberge—Cönnern (11,30 km); am 4. November St. Vith— Ulflingen (23,30 km); am 15. November Schmallenberg— Fredeburg (5,50 km), Wiesbaden—Langenschwalbach (21,37 km); am 15. Dezember Ballstädt—Herbsleben (16,72 km); am. 21. Dezember Stolberg (Hammer)—Walheim (7,27 km). Eé gehen ab: 1888/89: am 1. April Elsterwerda—Dresden (55,37 km), am 16. April Styrum—Oberhausen alte Linie (3,00 km). Durch die am 18, August stattgehabte Eröffnung des Haupt-Personenbahnhofes zu Franffurt a. M. ist die Betriebslänge um 0,44 km wver- mindert. Am 1. Oktober von der Grubenbahn Gleiwiß—Morgenroth die Strecke von Gleiwiß bis km 4,37 (4,37 km). Am 10. Dezember Staffel—Limburg alte Linie (1,81 km), 1889/90: am 1. Oktober dur S(licßung des Bahnhofes Rheydt-Morr 2,59 km.
3) Die hierfür in Betracht zu ziehende Bahnlänge beläuft si auf 23 556,10 km.
__) Eröffnet wurde am 2. Oktober 1889 die Strecke von Leutkir bis zur Landesgrenze 24,97 km.
5) Am 26. Mai 1888 ist die Strecke Nidda—Schotten (14,18 km), am 1. Oktober Stockheim—Gedern (18,45 km) eröffnet.
6) Die Angabe in Sp. 25 bezieht sh auf 175,82 km.
7) Eröffnet wurden 1888: am 1. April is die Strede Elster- werda—Dresden einschließli der Großenhainer Verbindungsbahn (55,37 km) in das Eigenthum der Sächsischen Staats-Eisenbahn- Verwaltung übergegangen, am 3, September die Elbkaibahn in Riesa (0,88 km), am 17, September die Verbindungsbahn Leipzig (Bayer. Bahnhof)}—Plagwiß— Lindenau (6,02 km), am 1. November Muügeln— Nerchau—Trebsen (23,94 km), am 1. Dezember Schönfeld—Geyer (9,04 km), am 1. Juli Grünstädtel—Oberrittersgrün (9,96 km) und Grünstädtel—Schwarzenberg (2,66 km), am 1s. Juli Stollberg —
Seitens des Centrums zu machen, so möchte ih den Abg. Bachem doch an den Fall erinnern, in dem L ba Reichs- tagêwahlen ein fkatholisher Geistlicher, selber Reichstags- mitglied, an einen armen Buchdrucker schrieb, wenn er noch irgend etwas Ungünstiges für das Centrum, auch nur in Form von Annoncen, aufnehme, werde er ihn und sein Blatt von der Kanzel herab vernichten. Jch habe niht zu viel gesagt, wenn ih behauptete, keine Partei have der andern etwas vorzuwerfen. Nament- lich hat si das Centrum niht davon auszunehmen. Es ist notorish, daß in den Rheinlanden si ein katholischer Geistlicher stets im Wahllokale befindet, und ih möchte keinem Wah:vorsteher rathen, ihn herauszuweisen, wenn derselbe etwa bloß ein Wähler der dritten Klasse s. Den Abg. Bachem lade ih ein, bei der nächsten Wahl sich meiner Leitung an- zuvertrauen, wenn ex meine Wahrnehmungen bestätigt jehen will.
Abg. von Eynern: Wenn der Abg. Bachem Wahl- beeinflussungen dur das Centrum in Abrede stellt, wird nur ein mildes Lächeln über die ganzen Rheinlande gehen, und keiner wird ihm glauben. Nach den gestrigen Vorgängen im Hause muß man die von dem Abg. Bachem vorgebrachten Thatsachen genau prüfen und ich bitte ihn deshalb, den Namen des erwähnten Eisenbahn-Direktionsmitglieds zu nennen.
Abg. Ba hem: Jch bin bereit, den Namen zu uennen, aber nur dem Herrn Vorredner privatim. Der vom Abg. Berger erwähnte Fall beweist als Ausnahme nur die Regel. Wenn der Abg. von Eynern an die gestrigen Vorgänge er- innert, so kann ih ihm heute mit weiterem Material auf: warten: Die nationalliberalen Blätter in Hannover hatten zwei Tage vor der Wahl des Jahres 1884, wo es sich um die Entscheidung für den Sozialdemokraten Meister und den Welfen Brüel handelte, ausdrücklich erklärt, daß die Wahl des ersteren nicht nur zu wünschen, sondern auch thatkräftig zu unterstüßen sei, Mit Hülfe der Nationalliberalen ist Meister auch gewählt worden. Die „Köl- nische Zeitung“ selbst hielt die Wahl eines Sozialdemokraten auch für erwünscht, erklärte, die Mehrzahl der Sozialdemo- kraten sei niht revolutionär, man könne sih wohl mit ihnen verständigen. Jch glaube, Alles erwiesen zu haben, was ih M vebauptete, Gand: Wf
[bg. Dr, Windthorst: Gestern ift hier gesagt worden, daß die Nationalliberalen und die S O mit ein- ander in Beziehung gestanden haben. Alles dies ist heute bestätigt worden. Jh frage den Abg. Dr, Sattler, ob er von alledem nichts gewußt hat. : Abg. Vr. Mit thof f: Der Vorredner möchte durch diese An- taa wohl nur den Eindruck der gestrigen Verhandlungen abshwächen. Es handelt sich aber gar nicht um die Frage, ob die Nationalliberalen in Hannover für den Sozialdemokraten gestimmt haben, sondern um die Behandlung, welche ein nicht jür den Abg. Bachem bestimmter Brief in dex Redaktion der „Kölnischen Volks-Zeitung“ erfahren hat. Del“ Abg. Bachen muß den Austrag gegeben haben, die für ihn bestimmten Briefe zu erbrechen, und es ist ihm haupisählih zum Vorwurf ge- macht worden, daß er von dem Znhalt des Briefes, den er widerrehtlich kennen gelernt, hier Gebrauh gemacht hat. Abg. von Eynern: Jh habe die „nationalliberalen Blätter“ nicht gekannt und habe auf Erkundigungen bei meinen reunden aus Hannover gehört, daß eine Zeitlang diese Blätter erschienen, aber wegen ihrer ungeschickten Haltung sehr bald wieder eingegangen sind. Wenn auch in diesem Blatte und in der „Kölnischen Zeitung“ die Unterstüßung von Sozial- demokraten bei den Stichwahlen empfohlen worden ist, so ist das doch kein Beweis, daß eine solche Unterstüßung wirklich stattgefunden hat. So fest ist keine Partei organisirt, daß sie ohne Weiteres ihre Wähler kommandiren könnte. Abg. Dr. Windthorst: Es ist festgestellt, daß 1884
4ch augenblicklich auch nicht in der Lage bin, aus freier Faust
sowohl in Hannover wie in Köln ein gemeinsames Vorgehen
Zwönitz (16,59 km), am 1. Dezember Grünftädtel—Buchholz (21,44 km), und Waltersdorf—Obercrottendorf (5,18 km). 8) Die Angabe bezieht \sih auf 2381,14 km. 9) Die Angabe bezieht sih auf 1355,68 km 10) Am 1. Oktober 1889 is die Strecke Holthusen—Ludwigsl t ans am 29. Dezember 1889 Dömiz—Lübtheen (32.90 Lu) röffnet. 11) Die hierfür in Betracht i ä ä auf 388,37, km. cht zu ziehende Bahnlänge beläuft \fich 12) Die Angabe bezieht sich auf 313,57 km. 13) Die hierfür in Betracht i ä ä a N u 7 etraht zu ziehende Bahnlänge beläuft sich m 1. Oktober 1889 ist di t ünde— (11,76 U crffftet, ist die Strecke Orlamünde—Pößneck 15) Am 1. August 1889 ift die Zweigbahn Immelborn—Lieben- stein—S{weina (6,41 km) eröffnet. 16) Die Angabe bezieht sich auf 198,95 km. 17) Die Bahn ist am 31. Dezember 1888 eröffnet. 18) Das Anlagekapital ist von der Gemeinde Löningen aufgebracht. 19) Die Bahn i für Rehnung des Bankhauses Erlanger u. L L N E nah de A p Ok ¿8 8 Cigenthumsre es Bankhauses an die Jever - Carotinensieler Eisenbahn-Gesellschaft Übergegangen. ___ 2) Aus\chließlih 87 400 für «Betriebsmittel und Werkstatts- einrihtung, welhe dem Betriebspächter gehören. 2) Vom 1, Fanuar 1890 ab findet auf der Strccke Eisern— Eiserfeld (5,00 km) auch Personenbeförderung {tatt. Gs e Das Anlagekapital is von der Stadt Osterwieck aufgebracht rden, 23) Die Bahn ift am 14. April 1888 eröffnet. 2) Die Bahn ift vom Hessishen Eisenbahn-Konsortium (Darm- städter Bank und Hermann Bachstein) für eigene Rechnung erbaut. 25) Wie zu 24. 26) Die Bahn ist am 11. Oktober 1888 eröffnet. 27) Wie zu 24 2) Außerdem sind 195 488 M für die Dampffähr-Anlage zwischen Karolinenkoog und Tönning verwendet. 29) Das Anlagekapital ist von der Stadt [eber bracht. A R U OL Perleberg aufgebrach 31) Die Bahn ist vom Mitteldeutschen Eisenbahn-Kousortium (Darmstädter Bank und Hermann Bachstein) für eigene Rehnung erbaut. 32) Die Bahnen sind Eigenthum der Firma H. Bachstein, Berlin. B) Für die Jahre 1889 und 1888 hat aus dem Betriebs-Ueber\chuß eine Dividende nicht gezahlt werden fönnen. Die Zinsen für die St.-Aft. Litt. A sind in Höhe von 3 v. H. von der Lotaleisenbahn-Betriebsgesell- schaft in Hamburg garantirt, während für die Zinsen der Pr.-St.-Ukt. die Emissionshäuser die Garantie bis zu 4 v. H. übernommen aben. 34) Die Bahn bildet einen Vermögensbestandtheil der Stadt
der Nationalliberalen mit den Sozialdemokraten beabsichtigt
Schmalkalden.
worden ist. Die Kundgebungen sind zu gleicher Zeit in beiden Orten erfolgt, und das kann kein Zufall sein. Es ist noth- wendia, das gerade jet wieder in Erinnerung zu bringen.
Abg. Bachem: Der Abg. Dr. Mitthoff hat so gesprochen, als wenn ih den Auftrag gegeben hätte, den speziell aus Hannover irrthümlich in die Redaktion der „Kölnischen Volks- Zeitung“ gelangenden Brief zu eröffnen. Das soll doh wieder einen falschen Schein erwecken. Jh habe allerdings die Er- mächtigung gegeben, Briefe, die für die Redaktion der „Kölnischen Volks-Zeitung“ unter meiner Adresse einlaufen, zu eröffnen. Von dem Jnhalt des Briefes ist in der „Kölnischen Volks-Zeitung“ eine Andeutung gemacht worden, D nicht von mir. Glauben Sie doch endlih, wenn ih es sage!
Abg. Dr, Friedberg: Der Abg. Bachem hat unterlassen mitzutheilen, daß in den ihm zur Kenntniß gekommenen beiden Briefen der Abg. Sattler den Abschluß eines Paktes mit den Sozialdemokraten abgelehnt hat. Er hätte in Bezug auf diesen Vorfall wenigstens sein Bedauern aussprechen sollen. Aber ebenso wenig wie er in dem Falle des Bürgermeisters Conrad es für nöthig erahtet hat, seine Ehrenpflicht zu er- füllen und einzugestehen, daß er Unrecht hatte, ebenjo wenig hat er auch in diesem Falle seine Ehrenpflicht erfüllt.
Abg. Bachem: Jh habe durchaus keine Ehrenpflicht in dem Falle Conrad, denn wenn ih eine solche erfüllte, müßte ih das Urtheil des Landgerichts vollständig desavouiren, und das kann ih nicht. Den Brief, in welchem der Abg. Sattler den Pakt mit den Sozialdemokraten ablehnt, kannte ih nicht.
Die Wahl des Abg. Stüve wird beanstandet.
Es folgt die Berathung von Petitionen.
__ Die Gemeindevorstände von Mittelsteine, Ober- steine und Biehals beshweren sich über die Anordnung der Schulaussichtsbehörde, nah welcher, bisheriger Gewohnheit entgegen, an einem Gelöbnißtage der von ihnen vertretenen Gemeinden Unterriht in den dortigen Schulen ertheilt werden soll.
‘Die Unterrichts:Kommission beantragt, die Petition der Regierung zur Erwägung zu überweisen.
_ Abg. Szmula beantragt die Ueberweisung zur Berück- sihtigung.
Das Haus beschließt nah dem leßteren Antrage.
In Bezug auf die Petition von Lehrern Königlicher Gymnasien um Gleichstellung im Gehalte mit den Richtecn erster Instanz beantragt die Kommission mit Rück- siht auf die bereits auf gleichartige und ähnliche Petitionen in früheren Sessionen gefaßten befürwortenden Beschlüsse des Abgeordnetenhauses und im Hinblick auf die Erklärungen des Herrn Kultus-Ministers in der Session des Jahres 1885, wonach der Anspru der Lehrer an staatlihen Gymnasien auf Gleichstellung im Gehalt mit den Richtern erster Instanz an sich ein berechtigter sei, und auf die Erklärung des Finanz- Ministers in der laufenden Session, daß eine Erhöhung der Beamtengehältec beabsichtigt sei und unter diesen Beamten auch Lehrer zu verstehen seien, über die Petitionen zur Tagesordnung überzugehen. :
Abg. Drawe beantragt, die Petition zur Berücksichtigung zu überweisen. Ueber die Sache selbst könne keine Meinungs- verschiedenheit bestehen. Nachdem die Kultus-Minister von Mühler, Falk und von Goßler den Anspruch der Lehrer auf Gleichstellung mit den Richtern der unteren Fnstanz für be- rehtigt erklärt haben, müsse endlih einmal etwas geschehen.
Abg. Schmelzer bestreitet die in der Kommission ge- äußerte Meinung, daß die Lehrer früher zur Anstellung ge- langten als die Richter. Vielmehr sei die Vorbereitung der Philologen bis zum ersten Examen eine viel längere als die der E Dazu kämen noch zwei Probejahre für die Lehrer, dn ier . Zeit bis zur Anstellungsfähigkeit bei beiden fast gleich sei. sei die Frage nur Lehranstalten,
Auch in gesellshaflliher und sozialer Beziehung
wichtig, Sollen die Schulen nicht sondern auch Erziehungsanstalten sein,
so sei die Gleichstellung der Lehrer mit anderen Beamtenkreisen durchaus nöthig, denn deren jeßige Abgeschlossenheit von allen anderen Kreisen wirke nachtheilig auf ihr Verhalten gegenüber den Söhnen anderer Berufskreise und somit auf die Erziehung.
Abg. von Bülow erklärt si für den Kommissionsantrag.
Abg. Dr. Arendt (frk.) hält den Beshluß der Kom- mission, der ohne eine eigentliche sachliche Prüfung der Petition zu Stande gekommen sei, für einen Rücschritt gegenüber den früheren Beschlüssen des Hauses. Er sei deshalb für den An- trag Drawe; sollte der aber abgelehnt werden, jo wäre ihm die nohmalige Verweisung der Petition an die Kommission lieber, damit dieselbe eine sahliche Prüfung vornehme.
Abg. Graf Clairon d’'Haussonville macht darauf aufmerksam, daß der Kommissionsbeshluß nur aus Oppor- tunitätsgründen mit Rücksicht auf die beabsichtigten Gehalts- erhöhungen gefaßt sei. Jm Uebrigen seien seine Freunde entschieden für die Wünsche der Petenten.
Abg. Boediker erklärt sih für den Antrag Drawe. Würden die Gymnasiailehrer besser gestellt, so würden sie sich auch als solche thatsähliG fühlen, während sie jeßt häufig noch in dem Gefühl ihrer Stellung als Reserve-Offfizere die Schüler {hroff behandelten. Außerdem müßte der Krebsschaden der Privalstunden wegfallen. Würden die Lehrer besser gestellt, so würce das Gymnasium auch das leisten, was man verlangen könne, einen normalen Schüler in einem Jahre durch die Klasse zu bringen. Den Wünschen der Petent n muß die Regierung möglichst nachgeben, damit sich die Herren vom Gymnasium der Sache ganz hingeben können. :
Abg. Graf zu Limburg-Stirum bestreitet, daß die Stellung der Lehrer als Reserve-Offiziere sie veranlasse, die jungen Leute \{hrof zu behandeln. Das entjpräche den Erx- fahrungen niht. Jm Gegentheil, Diejenigen, welche Offiziere gewesen sind, haben die rechte Manier, mit Menschen umzu- gehen und sich die nöthige Autorität zu verschaffen. Sei wirklih einmal ein Reserve-Offizier schroff gegen die jungen Leute, so liege das nicht an seiner Eigenschaft als Reserve- Offizier, sondern in seiner Natur. Er wünsche gerade, daß die Lehrer danach strebten, Offiziere zu werden.
Abg. Boediker: Meine Auffassung über die Reserve- Offiziere unter den Lehrern beruht auf den Mittheilungen älterer Lehrer über jüngere Kollegen; die ‘ersteren wünschten lebhaft, daß die Sentiments, die jene aus ihrem Militärleben
mitherübergebracht, verschwinden mögen.
Die Petition wird nah dem Antrag Drawée rung zur Berücksichtigung überwiesen.
Es folgt die Berathung der Petition des Schul- vorstandes der Schule Salau-Sperl-Pruskehmen, betreffend die Aufbringung der Squllasten nah dem Grund- stücks-Reinertrag.
Abg. Dr, von Heydebrand und der Lasa hält den gegenwärtigen Zustand für unerträglich; alle Lasten würden den Herrschasten aufgelegt; eine baldige Aenderung sei drin- gend nothwendig; diese könne in gründlicher Weise nur durch Éclaß eines Schuldotationsgesetes erfolgen. :
Abg. von Tiedemann (Bomst) weist auf die ver- worrenen Verhältnisse bezüglih der Vertheilung der Schul- lasten hin und bittet, daß die Regierung nicht länger mit dem Erlaß des Schuldotationsgesezes zögern möge.
Abg. Sack meint, daß dem Wunsche der Petenten nur dadurch Rechnung getragen werden fönne, daß endlih einmal das Unterrichtsgeseß gegeben werde. Die Regierung möge endlih mit der in der Verfassung gegebenen Verheißung Ernst machen. E
Die Petition wird der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen.
Schluß 31/4 Uhr.
— Jn der gestrigen Sipung des Hauses der Abgeord- neten bemerkte bei der fortgesezgten Berathung des Etats des Ministeriums des Jnnern auf die bei Kap. 94 „Landgendarmerie“ gemachten Aeußerungen des Abg. von Meyer (Arnswalde) der Minister des Jnnern, Herrfurth:
Mit der Auffassung des Hrn. von Meyer in Betreff der Land- gendarmerie kann i mi im Wesentlichen nur einverstanden erklären. Únsere Landgendarmerie ist wirkli cinElite-Corps und wenn der Abg. von Meyer meint, daß Jeder vor den Gendarmen den größten Respekt habe, so habcn si? av in der That das Re cht, diesen Respekt zu fordern. Aber dieses Institut hat zwei große Nachtheile, erstens ist es zu wenig zahlreich und zweitens ist es nicht hochch genug besoldet. Was die Zahl der Gendarmen arlangt, so möchte ich mich auf cine Zusammenstellung berufen, die, wenn ih nicht irre, Hr. Abg. von Meyer felbst in srüberer Zeit bier einmal angegeben hat, rämlih daß für Berlin mit 14 Millionen Einwohnern nur eiwa 500. Schußleute, weniger Swhußleute sind als Gendarmen für das gesammte platte Land mit etwa 15 Millionen Einwohrern, obwohl Letzteres mehr wie 25% der Flähe des gesamn!ten Staatsgebiets umfaßt. Ih kann deshalb sagen, daß, wenn aus ten verschiedensten Gegenden des Landes an mi Anforderungen wegen Vermehrung der Landgendarmerie Berantreten, ic von vornherein in der Regel das Bedürfniß als vorhanden an- erkennen muß, aber ich habe mit Rücksicht auf die finanzielle Lage zu prüfen, welches Bedürfniß als das dringendste erscheine. Und wenn ih dann derartige Anträge abzulehnen, genöthigt bin, so geschieht es niht, weil ih etwa das Bedürfniß nicht anerkenne, sondern weil ih meine, an anderen Orten ift es noch dringender und nur den dringendsten Bedürfnissen kann nach dieser Richtung hin ohne allzu starke Belastung der Staatskasse Abhülfe ge|chaft werden. Le :
J will ofen sagen, mein Wunsch wäre, daß_ wir bezüglich der Landgendarmerie eine den französischen Verhältnifsen ähnliche Ein- rihtung treffen könnten, namenilich au die Einrichtung größerer Depots voa fkasernirien Gendarmen, von denen aus in Noth- {ällen eine größere Anzahl von Gendarmen zur Verwen- dung kommen könnte. Auch würde ih wünschen, daß wir die Möglichkeit hätten, Doppelpatrouillen einzurichten vorzugsweise in den Kreisen mit großer industrieller Bevölkerung, mit einer großen Anzahl von Ouvriers — ih will aus den vom Hrn. von Meyer angegebenen Gründen das Wort Arbeiter nicht gebrauchen ; denn das wird mir der Hr. Abg. von Meyer auch zugeben, wenn der einzelne Gendarm eine sehr große Autorität bat, zwei Gen- Mal meh r Autorität wie ein Einzelner.
darmen haben drei 2 : / Was dann die Besoldung anbelangt, so ist es zu meiner Erhöhung
Freude — ganz abgesehen von der allgemeinen
dec Beamtenbesoldungen — mögli geworden , eine besondere Erhöhung für die Gendarmen \hon jeßt in den Etat auf- nebmen zu können. Ih erkenne an, daß es schr wünschenswerth wäre, nah dieser Richtung hin noh viel weiter zu gehen. Denn, meine Herren, das ist auch rihtig, es ist ein Nachtheil, daß ein so bäufiger Wechsel in der Gendarmerie eintritt, und dieser Wechsel tritt vielfa ein in Folge der geringen Besoldung. Die Leute können bessere Stellen bekommen, sie werden sehr angestrengt, sie gehen rasher in Pension, als sie cs sonst vielleiht ge- than haben würden. Gerade aus dieser Rücksicht habe ich im jeßigen Etat die Einrichtun getroffen, daß die Besoldungsverbesserung nit allen Stellen gleichmäßig zu Gute kommt, sondern daß Klassen gemacht werden. Es soll ein Aufsteigen erfolgen in der Weise, daß 2 auf dem bisherigen Saß bleibt, daß ein zweites Driitel um
der Regie-
Ï
75 A und das dritte um 150 4 im Gehalt steigt. Dadurch wird den Gendarmen der Anreiz gegeben, länger im Dienst zu bleiben, um das Maximalgehalt zu erreichen und nicht fo rafch ihre Pensions- anträge zu stellen, wie das ja jeyt vielfach der Fall ift. :
Ich möte \chließlich nur noch erwähnen, daß, wenn bei der Aufstellung des Etats 52 Stellen noch nit haben beseßt werden können, inzwishen die weitaus größte Zahl derselben beseßt worden ist. Die Anwärter baben \sih gefunden, und wenn wir mit der Ver- besserung dieser Gehälter weiter gehen, werden si die Anwärter au in dem Maße weiter finden, daß dem Bedürfnisse nach Vermehrung der Gendarmen — welches ih vollständig anerkenne — vollständig Genüge geleistet werden kann.
Den Abgg. Dr. Langerhans und von Oertzen (Jüterbog) erwiderte der Minister des Jnnern, Herrfurth:
Fch kann das Bedürfniß, welches der Hr. Abg. von Oerßen hervorgehoben hat, au meinerseits nur vollständig anerkennen. I hoffe auh, daß im Nachtrags-Etat nach dieser Richtung hin bereits eine Vorsorge getroffen werden wird. h
Ich möchte nur noch eine Aenderung, welche den Ober-Wacht- meisterna und Gendarmen bereits jeßt zu Gute fommt, erwähnen, nämlich dea Umstand, daß die Kreis-Wachtme ister jeßt dur diesen Etat mit den Ober-Wachtmeistern gleich gestellt worden sind. Es ift somit für die Kreis-Wachtmeister eine Erhöhung bereits in diesem Etat vorhanden, und erwächst dadurch den Gen- darmen jeßt eine viel größere Möglichkeit des Avancements, indem 62 neue Stellen von Ober-Wachtmeistern dur diese Umwandlung der Kreis-Wachtmeister in Ober-Wachtmeister hinzugekommen sind.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Recklinghausen berichtet die „Nordd. Alg. Ztg." unter dem 26. d. M, daß eine Änzahl von Bergleuten folgenden Auf- ruf erlassen habe: „Kameraden, die Reichstagswabhl ist vorüber und wir haben zu unserm größten Bedauern schen müssen, daß viele von den Bergleuten sich einer Partei anschließen, die uns nie und nimmer zum Ziele führen, d. h zur Verbesserung unserer materiellen Lage helfen kann. Mit dieser Anschauung, welche diese Leute vertreten, können wir wohl den Bergarbeiterstand zu Grunde richten, aber nit ver- bessern. Sogar die Spiße des Verbandes hat sich offen zur Sozialdemokratie bekannt. Darum, Kameraden, müsen wir dafür sorgen, daß diejenigen, die über unser Wohl und Wehe wachen, und die, wenn es sein muß, mit unseren Arbeitgebern für uns unter- handeln, keine Sozialdemokraten sind. Wie wir aus den Blättern ersehen, soll am Sonntag eine allgemeine Bergarbeiterver- fammlung stattfinden, welche aber von Sczialdemokraten ein- berufen ist. Dieses allen hristlih-sozialen Arbeitern zur Notiz. Kameraden, wie ihr ja wohl Alle {on gehört habt, haben wir uns in der letzten Zahlstellen-Versammlung ganz ofen gegen die Spiße des Verbandes zur Wahrung und Förderung bergmännischer Interessen ausgesprochen, ebenso gegen das Verbands - Blatt. ünd damit sind die Mitglieder voll und ganz einverstanden gewesen. Was brauchen wir da noch eine großartige Bergarbeiter- Versammlung abzuhalten, denn die Hauptpunkte, die în dieser Ver- sammlung erörtert werden sollen, werden am Besten am 8. März în Bochum erledigt. Und damit dieses rihtig und zum Wohle des Bergarbeiterstandes geschieht, müssen die Mitglieder der Zahlstellen dafür sorgen, daß sie richtige Vertreter nach Bochum schicken, aber keine Sozialdemokraten," i
Wie der „Köln. Ztg.“ aus Bochum gemeldet wird, hat die Be- legshaft dec Zeche „Hansa“ folgende Forderungen an die Verwaltung gerihtet: Für die Arbeiter, welhe monatlich niht über 70 M verdienen, eine Lohnerhöhung von 50 9%, bis 90 6 40 °/o, bis 100 M 25 9/0, über 100 A 29 °/o, für die Schichtlöhner 29 9/0. Der Durchschnittsverdienst des Hauers darf nickt unter 5 M für die Schicht betragen. Ferner: achtstündige Schicht einschließlich Ein- und Ausfahrt, Wegfall der Ueberschichten, abgesehen von Repa- raturarbeiten. Ueber das Nullen der Wagen hat nur eine aus Bergleuten bestehende Kommission zu entscheiden u. st w.
Einer weiteren Meldung aus Bochum zufolge, wird in den vom Vorstand des Rheinish-Westfälishen Bergarbeiter- Verbandes berufenen Versammlungen gegenwärtig folgende Re- \folution zur Annahme vorgelegt: Jn Erwägung, daß der im Berg- bauwesen zwischen den Bergwerksbesißern und den besißlosen Berg- leuten bestehende rechtliche und wirthshaftlihe Wider- treit nur dadur vollständig beseitigt und der soziale Friede nur dann dauernd und sicher hergestellt werden kann, wenn die Bergwerke in den Ve sit der dieselben für das Gemeinwohl nuybar machenden selbstthätigen Arbeiter, Beamten und Leiter derselben über- gehen; in fernerer Erwägung, daß, wenn geeignete Rechtsformen geschaffen sind, um die Bergwerks-Unternehmungen zum gemeinshaftlichen Eigenthum oder rihtiger Herrenthum der gegenwärtigen Besißer und namentlich der sogenannten Aktionäre von Aktiengeselishaften zu machen, es au niht s{wierig sein kann, andere Rechtsformen herzustellen, welche dieselben in das gemeinschaftliche Eigenthum der in ihnen selbsttbätigen Leiter, Beamten und selbst- ständigen Arbeiter umwandeln; in endlicher Erroägung, daß diese und ähnliche Eigenthumsumwandlungen in größerem Umfange, wie ins- besondere bei der Befreiung des Bauernstandes und bei dem Uebergange der Eisenbahnen auf den Staat, wiederholt dur Enteignung vorgenommen sind und in kleinerem Maßstab, wie. bei der Anlegung von Wegen, Straßen, Kanälen, Festungen, Wasserwerken, öffentlihen Gebäuden u. \. w. auf dieselbe Weise fast alltäglih vollzogen werden, beschließt die Versammlung, in Gemeinschaft mit dem gesammten deutschen Bergmannsstande bei dem Reichstage, dem Bundesrath und bei Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser darauf hinzuwirken, daß sämmtliche deutsche Bergwerks-Unternehmungen durch Enteignung der bisherigen Besiyer in das dauernde, gemeinscaftlihe und unveräußerlihe Eigenthum der in denselben selbsithätigen Leiter, Beamten und selbständigen Arbeiter übergehen, wie, daß bis zum Vollzuge dieses Ueberganges s{leuntgii cin Bergbau-Nothgesey erlassen werde, welches den \hwersten gegenwärtigen Mißständen dur etwaniges unmittelbares Einschreiten der Organe der Staatsbehörden nah Möglichkeit vorläufige Abhülfe zu verschaffen im Stande ist, Sämmtliche deutschen Bergleute werden ersuht, diesem Beschlusse beizutreten. — Die „Köln. Ztg.“ bemerkt hierzu: Die urtheilslosen Arbeiter stimmen der Resolution selbst- verständlih jubelnd bei. j ; i
Auf Mr A Fohann- Deimelsberg bei Steele ist, wie die „Rhein.-Westf. Ztg.“ meldet, gestern ein Theil-Strike der Bergleute ausgebrohen. Weder die Morgenschicht, ca. 180 Mann, noch die Nacmittags\schicht, ca. 40 Mann, sind angefahren. Gründe der Nichtanfahrt wurden Seitens der Leute, welche am 9%, Februar ausgelohnt worden waren, niht angegeben. ;
Aus Breslau wurde einer Meldung des _„W. T. B.“ zufolge gestern Abend folgendes Telegramm an Se. Majestät den aiser abgesandt: „Eine Arbeiterversammlung von 4000 Männern, bestehend aus Mitgliedern des evangeli] hen und des katholishen Arbeitervereins und vielen anderen N O Arbeitern Breslaus, bringt Ew. Majestät den ehrfurhtsvollen, tiefempfundenen Dank dar für dje aufs Neue in den herrlichen Erlassen von Ew. Majestät vor aller Welt bekundeten GntsGlieungen, das Wohl des_Arbeiterstandes kräftig fördern zu wollen. Wir erflehen Gottes Segen für Ew. Majestät und das Königliche Haus und geloben, auch weiterhin fest- zustehen zu Kaiser und Reih. Im Auftrage der Versammlung: Cann Seidel, Fabrikbesißer, und die Redner: Lasca, Dompvicar ; ünther, Pastor.“ ï d
Aus Zwickau berichtet das „Wolff’she Bureau , daß das Bergamk zu Freiberg das Gesuch der bekannten Zwölfer-
Kommission der Zehen-Belegshaften, welches die Aner-
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Getreide, stande der shehe, sei zölle, die werden.
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kennung der Kommission als legale Verhandlungen in Lohn- und Arbeitszeit-Fragen forderte, ablehnend beschieden babe.
In Magdeburg fand, wie die „Mgdbg. Ztg.“ mittheilt, am 25. c. eine öffentliwe Versammlung der
Arbeitszeit eingetreten und zum
16. Februar, die
am Freitag wieder aufgenommen. daß den Gesellen in der genannten Werkstatt Sriftstücke mit be- sonderen Verpflichtungen leßtere würden die Gesellen jedenfalls verweigern. Sollte sich aus
Mobilisirung des Waarenkapitals.
Warrantsysem au in Deutschland einzuführen. wendig, daß die deutschen Landwirthe zu dieser Einrichtung Stellung Die deutschen Landwirtbe haben jedenfalls alle Veranlassung,
Au in Handelskreisen seien die system sehr Warrantsy\tem
das Warrantsystem erklärk. C es 1 sit auf Vorgänge in England in dem Warrantsystem eine Gefahr, da dieses System nothwendigerwet]e zur Neberproduktion und Ueber-
nicht nur die
sobald ihre Produkte zur nstan Redner {loß mit der Einbringung einer Resolution, deren
Erwägungégründe in seinen Ausführungen gipfeln und die am Schluß
mir daher fern,
Arbeitervertretung für
aler, Lakirer und r statt, in welcher entschieden für die neunstündige esthalten an den Bestrebungen wurde. — Zu gleicher Zeit wurde eine Versammlung der
Magdeburger Zahlstelle des Deutschen Tischlerverbandes abgebalten, die sehr zahlrei besuht war. In der Versammlung kam u. A. der Strike in der Dittmar’ schen Werkstatt (Neustadt) zur Besprechung.
Diese Werkstatt gehört zu den größten Tischler- in Magdeburg; die Gesellen hatten Montag, den Arbeit niedergelegt, da ihnen ihre „Abschaffung der Afkfordarbeit“ und „Lohnaufbesserung“
rit bewilligt worden war. Nach einigen Tagen bewilligte der In-
Geschäfts die Forderungen und nahdem noch am der Wahl wegen gefeiert worden war, wurde die Arbeit Es wurde nun darauf hingewiefen, zur Unterschrift vorgelegt worden seien ;
flikt ein erneuter Strike ergeben, so soll in der nächsten
Versammlung Seitens des Verbandes zu dieser Angelegenheit Stellung iti, mé e E
In der Zuckerraffinerie von Fölsh/ u. Co, in Suden- burg bei Magdeburg hat eine Anzahl von Arbeitern, um die Er-
hrer Arbeits[öhne zu erzielen, vorgestern die Arbeit Gestern Morgen sind, - wie dke „Magdb. Ztg.“ mit-
theilt, die durch die Arbeitsniederlegung] frei gewordenen Stellen andere
Arbeiter besetzt und worden, da die weiter arbeiten.
: _hierdurch die Strikenden Neuangestellten zu den bisherigen Auch in verschiedenen anderen Zucker-
raffinerien Sudenburgs soll eine glciche Lohnaufbesserung gefordert werden. Die Angaben über die Höhe des jeßigen Lohnes fehlen, die Arbeiter sollen cine Erhöhung von 409/69 gefordert haben.
Am 22. und 24, d. M.
; d sind sämmtliche neun Cigarren- in Halberstadt geschlossen worden. Nachdem eine
Vereinbarung zwischen den Fabrikanten und Arbeitern nit erzielt worden is, war sämmtlichen Arbeitern gekündigt worden. Die Berliner Civilschneider, welche sich am Dienstag
zahlrei versammelt batten, um Stellung zu dem Strike
ihrer Kollegen von der Militärbranche zu nehmen, beschlossen, wie die „Volks-Ztz.“ berichtet, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln die Militärschneider zu unterstügen. Militärschneider \triken, soll au von den Civilshneidern die Arbeit niedergelegt werden.
In den Geschäften, wo
Deutscher Landwirthschaftsrath. er gestrigen Sitzung erschienen gleih bei Beginn der
Minîiter für Landwirthschaft 2c. Dr. Freiherr Lucius von Ball-
nd der Geheime Regierungs-Rath Dr. Hoffmann vom
ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete: Die g der deutschen Landwirthschaft zu einem t-Geseß, Der Referent, Rittergutsbesißer von Below- bemerkte etwa Folgendes: Das Warrantsystem bedeutet die Es bedeutet, daß der Lagerschein Das Warrantsystem besteht wohl mit
MNeichs-Justizamt.
des Wesels tritt.
Erfolg in England, allein die englishen Verhältnisse sind andere als in Deutschland.
Das Warrantsystem ist in England eine traditionelle g, es beruht auf gegenseitigem Vertrauen, weniger auf der
Gesetzgebung selbst. Man geht nun damit um, das Es ist daher noth-
die Einführung eines Warrantgeseßes zu wenden. Das
Gesetz birgt wohl eine Reihe von Vortheilen in ih. Der Geheime Regierungs-Rath Koh von der deutschen Reichsbank habe gesagt: Das Warrantsystem werde zur Ueberproduktion und Ueberspekulation führen. Ohne Zweifel werde durch das Warrantsystem ein neues
Börsenpapier geschaffen,
dadurch aber die Gefahr einer häufigen
Produktion nothwendigen gleihmäßigen
und Verkehrs herbeigeführt werdem" Meinungen über das Warrants: /#*® getheilt. Für den realen Handel berge das». * zweifellos Gefahren in sich. Aber auh die... Warrantsystem nur geschädigt
in der für die des Handels
fônne durch das
Die Vertrete: der Eisen-Industrie hätten sich bereits gegen#
Diese Industriellen ecblickten mit Rük-
führen würde. Die Vorgänge an*® der Glasgower Börse stverständlih den Produzenten den empfindlihsten Schaden Die jüngsten Glas8gower Vorgänge hätten aber Eisenindustrie, sondern auch eine ganze
¡derer Industrien in Mitleidenshaft gezogen. Die
Landwirthe hegten dieselben Bedenken gegen das Warrantsystem wie
riellen. Es sei durch das Warrantsystem nit bloß die
Ueberproduktion und Ueberspekulation zu befürhten, sondern ganz besonders ein ade z t,
fo ¡um Verkauf derselben genöthigt sind. Die Einfuhr ausländischer Produkte würde eine große Zunahme erfahren, und es würde dies um #0 mebr der Fall sein, wenn au den steuerfreien Lägern die Berechtigung zur Ausftellung von Lagerpapieren ertheilt werden würde, zumädl die- selben dur die Verschiedenheit der Valutaverhältnisse noch begünstigt werten dürften. Die Landwirthschaft sei niht gleich der Industrie in der Lage, die Krisis, die dur das Warrantsystem geschaffen werden dürfte, abzuwarten; sie sei dur die Verhältnisse gezwungen, inner- halb einer gewissen Zeit müsse si MWarrantsystem
Preisdruck auf ihre Produkte gerade zu einer Zeit, in der
Man
Produkte zu veräußern. aegen das
deshalb mit allec Entschiedenheit wenden und dagegen protestiren, daß das das wichtigste Volksnahrungëmittel, zum Gegen- Spekulation gemaht wird. Daß dies niht ge- eine unabweisbare Aufgabe der Regierung. Die Schuy- den Landwirthen gewährt worden, würden zur Illusion, zum Gegenstande der Spekulation gemacht
ihre
deutsche Landwirthschaftsrath erklärt, daß der Erlaß eines
Gesetzes, betreffend das Lagergeschäft und die Lagerpapiere (Warrant- Gesetz) weder einem Bedürfniß noch auch dem Interesse der deut- \hen Landwirthschaft entspricht.
Der deutsche Landwirthschaftsrath
daher seinen Vorstand, die gegen den Erlaß eines
Warrant-Gesetßes dargelegten Bedenken in einer motivirten Denk-
maßgebenden Stellen mit dem Ersuchen zu unterbreiten, unter
Berücksichtigung der vorgebrahten Bedenken vor Einbringung eines Gesezentwurfs in eine eingehende ein Warcant-Geseß Gefahren und Nachtheile für die landwirthschaft- lihe Produktion und deren Verwerthung in sh etwaigen dem Handels-, Börsen- und Bankgeschäft erwachsenden Vor- theile überwiegen.“
Prüfung darüber einzutreten, ob
birgt, welche die
orreferent, Graf von Ler chenfeld-Köfering, bemerkte
daß das Warrant-Gesey nit fo ohne Weiteres von der Hand zu
Es komme auf die Beschaffenheit des Geseyes an. (r
halte es für selbstverständlih, daß die inländischen Produkte primo
loco bei diesem Geseß berücktsichtigt würden.
das Wateanb Sep der Landwirth\{chaft Vortheil bringen. Geheimer
zu der Frage etwa mit nachstehenden
Unter Umständen könnte
egierungs-Rath Dr. Hoffmann äußerte \i Worten : Ich bin vom Reichs- als Hörer kommittirt worden; es liegt materiell auf die Sache einzugehen. Allein mich doch genöthigt, die emerkung des
hierher Herrn