1869 / 278 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

4550

Tagesordnung überzugehen. Ein Widerspruch wurde hiergegen nicht erhoben und folgte deshalb die Verlesung nachfolgender Interpellation der Abgg. Miquél und Genossen: d »Die Unterzeichneten richten an die Königliche Staatsregierung die Anfrage: i) Welche Jnformationen hat gegenwärtig die Königliche Staatsregierung über diejenigen Thatsachen, welche in Betreff der Wegräumung des in Celle für dic bei Langensalza gefallenen hanno- verscben Soldaten errichteten Denkmals zur Zeit der früheren Jnter- pellation in dieser Sache noh nicht festgestellt waren, eingezogen ? 2) Welches isst das Ergebniß dieser Jnformationen? 3) Licgt es in der Absicht der Königlichen Staatsregierung, dem peinlichen Eindrucke; welchen die Entfernung des Celler Denkmals in allen Theilen der preußischen Monarchie hervorgerufen hat, durch geeignete Maßregeln entgegenzutreten ? « N : s Der Abg. Miquél begründete diese Interpellation, wonächst der stellvertretende Vorsißende des Staats-Ministeriums, Krieg®- und Marine - Minister von Roon antwortete. (S. den

Wortlaut unter »Landtag8angelegenheiten «.) Abg. Dr. Windthorst (Meppen) stellte den Anirag auf Be- \sprechung der Jnterpellation. : stüßt und das Wort zunächst dem Antragsteller ertheilt. An der Debatte betheiligten sich außerdem die Abgg. Graf Bethusy-Huc, Miquel, Lasker, Graf Schwerin, Schulze (Berlin). Der Kriegs - Minister ,* der Minister des Jnnern und der Justiz-Minister griffen zu wiederholten Malen in die Debatte cin. Hierauf wurde die Diskussion geschlossen und die Sißung vertagt. Schluß 5 Uhr. Die heu tige (28.) Plenarsizung des Hauses der Ab- geordneten wurde vom Präsidenten von Forckenbeck gegen

10; Uhr eröffnet. : s : Am Ministertische befanden sich der Minister der geist-

lichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten Dr. von Mübler , der Minister des Jnnern Graf zu Eulenburg / der Finanz-Minister Camphausen und mehrere Regierungs-Kom-

missare. ees Haus trat nah kurzen geschäftlichen Bemerkungen des Präsidenten von Forckenbeck in die TagesSordnung ein.

Den ersten D derselben bildete die Vorberathung

des Staatshaushalts-Etats für das Jahr 1870 im ganzen Hause. Die Debatte über den Etat des Ministeriums des Jnnern

wurde fortgeseßt. Zur Ausgabe Titel 13 Nr. 2 lag vor der Antrag der

Wag: von Braucbitsh (Elbing) und Genossen :

as Haus der Abgeordneten wolle beschließen: die Königliche Staatsregierung zu ersuhen, Vorkehrung zu treffen, daß die Sitten- polizei in Berlin in jeder geseßlich zulässigen Weise und strenger als bisher gehandhabt werde, nöthigenfalls, wenn die Zahl der vor- handenen Beamten der Sittenpolizei oder die Gesebe zur Erreichung des beabsichtigten durhgreifenden Erfolges nicht ausreichen sollten, das zur nachhaltigen Beseitigung dieser Mängel Erforderliche ohne Verzug einzuleiten. L E

Es betheiligten sich an der hierüber eröffneten Diskussion die Abgg. Dr. Löwe, Dr. Künter, Strosser. '

Der Antrag wurde bei namentlicher Abstimmung mit 150 gegen 146 Stimmen angenommen. :

Qu Kap. 61. Tit. 14. hatte der Abg. Parisius folgenden Antrag eingebracht: :

Das Haus der Abgeordneten wolle beschlieñen: Von dem Seite 62 der Anlagen geforderten Betrage Nr. 24 Diätenfonds für Hülfs- arbeiter (beim Polizei-Präsidium zu Berlin) 17,350 Thlr. die Summe von 2270 Thlr. (Remuneration der Lektoren des berliner Druschriften- bureaus) gu streichen, also unter Nr. 24 nur 15,080 Tblr. und unter Tit. 14 Nr. 2 nur 26,750 Thlr. 2270 Thlr. = 24,480 Thlr. zu bewilligen. f 0

Hierüber sprachen die Abgg. Dr. Eberty , Parisius. Der

Antrag wurde mit 158 gegen 143 Stimmen angenommen. | Ucber Tit. 19. Geheime Ausgaben im Interesse der Polizei |

40,000 Thlr, entspann fich eine längere Debatte, an welcher

sich betheiligten die Abgg. Dr. Virchow, Simon von Zastrow,

v. Hennig, Lent, Heise, Schulze (Berlin), Graf Bethusy - Huc. Bei der Abstimmung wurde der Tit. 19 genchmigt.

Qu Tit. 20—25 Landgendarmerie sprachen die Abgeordne- | ten Duncker, Witt, von Hoverbeck, Dr. Eberty, Lesse, Kantak, |

Fricedrih von Hessen Abends 7 Uhr zu den Jagden hier eingetroffen ist, erwartet heute noch den Erbprinzen von Dessau und morgen den Herzog von Altenburg zum Besuch.

Hefterreich : Ungarn. Wien, 24. November. Der Kronprinz Erzherzog Rudolph trifft heute Mittags von Ofen ier ein.

O Aus Japan wird berichtet, daß der Handelsvertrag mit Oesterreich zum Abschlusse gekommen sei.

Pesth, 24. November. Da die Finanzkommission des Unterhauscs die Prüfung der Achtundfechziger-Recchnungen ver- weigert und die baldige Errichtung des obersten Rechnungshofes unmöglich ist, beschloß der Deak-Klub, eine eigene Kommission des Unterhauses mit der Prüfung zu beauftragen. Eine er- hebliche Minorität stimmte dagegen, weshalb die Annahme des Beschlusses im Plenum fraglich ist. Das linke Centrum be- {loß die Verweigerung der Theilnahme an der Wahl der En- quête-Kommission in der Banfkffrage und an den Arbeiten derx

Derselbe wurde hinreichend unter- Kommission.

In Folge stattgehabter Unordnungen beschloß die hiesige Bebörde, Ordnungsmaßregeln zu treffen, falls Szilayi weitere Katholikenversammlungen einberufen sollte.

Bethlen's »Diplomatische Wochenschrist« meldet, daß die projektirte Reise der Kaiserin nah Rom nicht statt-

finden wird. : : Triest, 25. November. Der Lloyddampfer »Mars®8« ist heute Abend 6 Uhr mit der ostindishen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen. Risano, 23. November. Die Jusurgenten sind seit ihrer E ung in die westlichen Gebirge nicht mehr sichtbar. Seit zwei Tagen finden fortwährende Regengüsse statt. Die Truppen haben die Bivouacs daher aufgehoben und werden allmählich in Kantonnements an der Küste gelegt. j Ragusa, 24. November. Savfet Pascha leitet persônlich

die Truppen-Dislokation in der Sutorina.

Niederlande. Haag, 24. November. Die zweite Kammer hat das Budget für Indien genehmigt. Ein Antrag, die Ueberschüsse Indiens auf eine bestimmte Summe zu fixiren und die darüber hinau8gehenden Einnahmen als Reserve für das folgende Jahr zuriidawigen wurde mit 55 gegen 11 Stim- men verworfen. Es bewendet daher bei dem früheren Ver fahren, nah welchem alle Ueberschüsse aus Jndien in den niederländischen Staalsschaß fließen, der auch sämmtliche Aus- gaben bestreitet. :

Belgien. Brüssel, 25. November. Die Repräsen- tantenkammer seßte gestern die Diskussion über das Miliz- geseß fort und verhandelte über die Stellvertretung. Die Dis- kussion wourde bei Art. 62 vertagk.

Die chinesische Gesandtschaft wird aus Berlin in nächster Woche hier erwartet:

Großbritannien und Jrland. London, 24, November. Der König der Belgier wird, wie nunmehr festgestellt ist,

Buckingham Palace entgegennehmen. Die eine, welche den Titel »die nationale« führt, wird von dem Lord-Pèayor und den Würdenträgern der City, sowie einer Anzahl anderer Per- sonen, in feierlichem Quge nach dem Palast gebracht und um 12 Uhr Mittags Überreicht werden. Zwei Stunden päter stellt si cine Deputation mit der Adresse kommandirender Freiwilli- genoffiziere cin, deren Unterschriften an der Spihe die Namen des Prinzen von Wales und des Herzogs von Edinburgh zeigen.

Der französische Botschafter hat sich zu einem Besuche bei Earl Granville nach Walmer Castle begeben. Der amerikanische Gesandte ist von dem Landsigze des Herzogs von Wellington, wo er als Gast verweilte, nach der Hauptstadt zurückgekehrt.

Frankreich. Paris, 24. November. Heute fand in den Tuilerien Ministerrath unter dem Vorsiße des Kaisers

v. Mitschke-Collande. Die Etatspositionen wurden bewilligt. Die Diskussion begann über Straf-, Besserungs- und Ge-

fangenen-Anstalten beim Schlusse des Blattes.

Der Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt ist heute früh 3 Uhr im Alter von 71 Jahren verstorben. Der- D au am 30. April 1798 geboren, vermählte {ih am Mathilde, Tochter des 1814 verstorbenen Prinzen Friedrich Wilhelm von Solms-Braunfels, welde am 8. Oktober 1865 verstarb, und succedirte seinem Bruder Friecdrih Günther am 28. Juni 1867. Sein Nachfolger is der Erbprinz Georg Albert, geb. am 23. November 1838.

Sachsen. Qtg.) Der Großherzog, welcher in Begleitung des Prinzen

statt. | Gestern besuchten der Kaiser und der Kaiserliche | Prinz die Cité, um die Arbeiten des Hotels de Dieu zu bc

uli 1827 mit der Prinzessin Auguste Louise Therese |

Schloß Allstedt, 21. November. (Weim. |

| sichtigen. ; | Vorgestern Abend versammelten sich etwa 64 gemäßig!

| liberale Mitglieder des geseßgebenden Körpers im Palais | Bourbon, um sich über die Wahl der Bureaux im voraus zu verständigen. Nach längerer Berathung wurde beschlos}en,/ | zum Präsidenten Hrn. Schneider, zum ersten Vize - Präsidenten | Hrn. de Talhouet, zum zweiten Vize-Präsidenten Hrn. Buisson- | Billault und endlich zum dritten den ehemaligen Minister Pl- | nard zu erwählen. Sollte die neu einzuführende Geschäftd- ordnung diesen drei Vize - Präsidenten noch einen vierten hin- | zufügen, so soll E. Picard dazu ausersehen werden.

_ Hausfsieuer.

beide Adressen, welhe angemeldet worden sind, morgen im

4551

Bordeaux, 25. November. (W. T. B eute Abend fand hier ein großes freihändlerisches Meeting 1 Gegen 4000 Personen wohnten demselben bei. Der Maire führte den Vorsiz. Bier Deputirte der Gironde hielten beifällig aufge- nommene Reden. Jules Simon trat entschieden für Aufrecht-

erhaltung der Handelsverträge und für volle Handelsfreiheit nah |

außen und innen auf.

Spanien. Madrid, 25. November. (W., T. B.) Der |

Civilgouverneur hat Befehl gegeben, Waffen, welche nicht zur Miliz gehören, abzuliefern haben.

His Pa i Be 24, November. etrel bestimmt ossiziell die im ganzen Fönigreiche zu feiernd S R E N Lagen E S Der Senat hat den Adreßentwurf zur Be der B are t p angenommen. f E le VePutlrten-Kammer votirte beute glei ie Adresse jus C rtuos der Thronrede. N E T 29. November. (W. T. B.) Die »Opinione det: Gestern Abend wurde Lanza vom Könige Aa N: König hat betreffs der Zusammenseßung des neuen Kabinets noch keinen Entschluß gefaßt. j Cabn g A a, ier angelangt. Die Zahl der jeht hier eingetroffenen Bischö belief sich gestern Abend auf 177. L C By

Grieceuland. Athen, 22. November. (N. K) Budget beläuft sich in der Einnahme auf 34 ! ‘Dra Sorte “0x ) f 34 Mill. Drachmen,

daß die Jnhaber von dieselben binnen 3 Tagen

r, Lie Ausgaben betragen an nahe illio wovon die Staatss{uld und die ‘Dériflakck Os D be spruchen. Außerdem kommen 8 Mill. auf das Kriegs- und 2 Mill. auf das Marinec-Ministerium; für das Kultus-Mini- sterium wcrden 15 Mill. beansprucht.

ANumánien, Bukarest, 25. November. (W. T. B.) Die

den 27. d. M., stattfinden.

Aegypteu. Port Said, 25. November. (W. T. B.)

Die Packetboote »Euryanthe« (2442 Tonnen) und »Al Mee i ) »Alphee« | 1867: 1755 betragen; 8 pCt. derfelben sind uneheliche gewesen.

| gen haben in den bezeichneten Jahren resp. 490, | gesunden,

St. Petersburg, 24. No- |- 1228 Personen.

(2464 Tonnen) find nach ciner schr günstigen Durcfa Suez bier eingetroffen. E ET BOR

Nußland und Polen. vember. Nach einer Mittheilung der russishen »St. Petersb Zeitung« hat der Gouverneur von Orel auf eine Anfrage des Vteduizinaldepartements das Gerücht von dem Uufircten der

_ Amerika, New-York, 23. November. (Kabeltelegramm.) | Die Reglerung hat auf spanische Kanoneaboote, welche gegen | Peru besiimmt sein sollten, Bescblag gelegt. Der spanische Ge- | sandte hat diese Bestimmung in Abrede gestellt und die Heraus- | gabe der Kanonenboote verlangt. |

Nachricht cin , daß der Graf d’Eu am 14. Oktober mit der

brasilianishen Armee in Estanislao eintraf. Lopez hatte Cu- |

ruguaty geräumt und in Jguatemy, 30 Meilen von Estanislao, | ivodurch 112 und resp. 106 und -93 Gek | wod 2 Wi esp. 106 Und 93 Gebäude vernichtet wurden

Position gefaßt. Man glaubte, er gehe mit dem Gedanken

um, nach Bolivia zu fliehen, und General Camara war auf : | ( U + 19 92 J c N auf | gen mit 49,238 Thalcr Reinertrag auf Aerland, 579 M. mit 1184

| Tkaler Reinertrag auf Gärten, 73,570 M. mit 76,302 Thaler Rein- | ertrag auf Wiesen, 83,812 M. mit 20,276 Thaler Reinertrag auf

dem Wege nach Corceiecao, um ihm den Rückzug abzuschneiden. . In Montevideo herrscht cine sehr besorgte Stimmung und man befürchtete einen neuen Nevolution®sversuch. Viele Per- sonen, darunter ein Sohn des verstorbenen Generals Flores, sind verbannt worden.

Asien.

Mikado hat an die diplomatischen Agenten der Mächte am

23. September folgendes Cirkular erlassen : | »Scit den ältesten Zeiten bis ere T E en ältesten Zeiten bis auf unsere Tage hat Japan dic

feudale Regierungsform gchabt. Nach der im leßten Jahre vollzogenen der Regierung rührte nit von einer einzi j

: un ti zigen Quelle her; dem ent- sprechend i} soeben verfügt worden, daß in Zukunft der Name Daimio mgs Di S N werde ; Yuntlionen von Präfckten in ihren Provinzen verschen und den Titel: Ka-zatlon (Adlige) führen sollen. « E

Aus dem Wolff’ schen Telegraphen-Bureau. G Dresden, Freitag, 26. November. Abgeordnetenkammier. | le Regierung legte den Geseßentwurf, betreffend die Dissiden- |

Ein Königliches

Der Mm | schieden werden.

Der Erzbischof von Paris ist gestern |

Das Mill. Grundsteuer , 10 Mill, Jölle und 4 Mill. |

| phiicen Quadratmeilen. | Prets: dr 1867 38,5957 Seelen, j ichen und 19/895 Personen weiblihen Geschlechts i

Eröffnung der ordentlichen Kammersession wird Sonnabend, He E lebten. eile lebten im Durst | 2141 Seelen. | betrug 5395 Seelen; die jährliche | diesem Zeitraume mithin 257

i h L | Katboliïen, 44 Mennoniten, 176 Jude Cholera daselbst, für ganz unbegründet erklärt. : L,

| Wege, Hofräume und Begräbnißpläte.

7 Aus Japan, 12. Oktober, meldet das » Journal | officiel«: Die Versanunlungen von Daimios, welche in Yeddo |

tagten, sind aufgelöst worden. Der Minister des Aeußern des | ; R | von 3 Sgr. 5 Pf, Ocdland von 1 Sgr.

| des Morgens im ganzen Kreise beträgt 11 Sar. 5 Pf

î

eform haben wir große Veränderungen eingeführt; aber der Impuls |

daß alle bidherigen Daimios die |

ten, vor, mit Bestimmungen über die Civilehe, das Civi

i mit 9 ivilstands" ces für Dissidenten, die Aufhebung des Ebeverbots e | inie qr fe meg a prroee über die Freiheit, aus derx | chri auszutreten, o | , fefion anzuidliesen z ; ohne sich einer andern Kon 2% üUnchen, Feitag, 26. November. Nach dem ° liegenden Gesammtresultat der Wahlen find S0 (téäitotfane | 69 fortsrittliche und 9 liberale Abgeordnete gewählt, y | C D N fursirt in Folge dessen allgemein das Ge- e inisterium habe dem Könige seine Entlassung Wien, Freitag, 26. November. Die Wiener »*

| zeikung« meldet: Die Regierung hat wegen kev felt A RRE | Tagen fehlenden positiven Nachrichten vom Kriegsschauplatze | sih veranlaßt gesehen, von der Statthalterei und dem Truppen-

| Tommando in Dalmatien s\oforti ; | zu verlangen. \ofortige und telegraphische Berichte

Mehrere Morgenblätter heben hervor , daß nur bei einer

| Besegung Grahovos (Montenegro) eine \ M4)! z n 7 -- / 0 ortl e voll Untcrdrückung der Jnsurgentenbanden las Mage

mittelbar nach der Rückkehr des Kaisers würde bierüber E

London, Freitag, 26. November, Morgens. : Die Prin-

zessin von Wales is von ciner Tochter entb O, E ; entbunden wor- is Por dit Wöchnerin und die neugeborne Prinzessin befinden

In Tipperary wurde der (zur Zeit in Haft befindliche)

&enierführer Rossa in das Unterhaus gewählt.

Der Kreis Heydekrug

(Nach der von dem Landrathe Freiherrn von Lyncker im O

1869 herausgegebenen statistischen Ses@reibung ded Dtcilid SeupeteET Der Kreis Heydekcug, welcher den nördlichsten Theil des Regie-

rungebezirfks Gumbinnen bildet, hat eine Größe von 18,086 geogra-

Die “Einwohnerzahl desselben betrug am

darunter 18,662 Personen männ-

Auf der Quadratmeile levten im Durcb\cnitt

Der Zuwachs der Bevölkerung seit dem E 1846

ie Steigerung der Bevölkerung in

i Einwohner.

Die Zabl der Geborenen hat im Jahre 1865: 1719, 1866: 1618, Trauun-

eichneten J 397 und 362 statt- Verstorben sind in diesem Zeitraume resp. 1059, 1625 und

i Dar Nationalität nah sind zrvei Drittel der Bevölkerung Deutsche, cin Drittel Litthauer. Die überwiegende Mehrzahl der Bevötfkerung gehört der evangelischen Konfession an; nur 1250 Einwohner sind S , 44 Der Dem Berufe nah beschäftigt lid der größte Theil der Eimvohner, 27,391 Personen, mit der Suite roirths{aft; Handwerker und Fabrikbarbeiter sind 422 und fonstige Geiverbetreibende 187 vorhanden. Städte hat der Kreis nicht, dagegen sind die M ' G

t (C geg ) arftflecken Heyde- frug/ Ruß, Karfkeln und Kinten die Sammelpläße für Satidel ry Verkehr. Die größten Wohnpläge sind Ruß mit 1997, Szibben mit 1115, Spieß mit 1015, Karkein mit 987 Einwohnern. Die Zahl der

Die Aufständigen am Red River haben si im Territorium | Landgemeinden beträgt 188; für \ich bestehende Güter und Vorwerke

Winnipeg in einer Stärke von 600 Mann des Forts Carry | bemächtigt. / : Vom Kriegsschauplaye in Paraguay trifft die |

sind 24 vorbanden , von denen 6 in die Kreismatrikel aufgenommen

sind. „Unkommunalisirte Forstkolonien sind 4 im Kreise, ferner 1 Ober-

försterei und 7 Unterförstercien. | Die Gebäude im Kreise sind beinahe durchweg aus Holz - oder

| Lehmringwänden erbaut. Sie waren im Jahre 1867 mit 2,4: 6,087

Thalern bei 18 Feuerversicherangs - Gesellschaften versi ä l icherangs - aft ert. Brände haben in den Jahren 1865-—67 resp. 73 ,. 75 und 68 stattgefunden,

Die Grundfläche des Kreises vertheilt sich wie folgt: 70,433 Mor-

Weiden, 38/487 M. 1nit 6604 Thaler Reinertrag auf Holzungen Der Rest der Bodenfläche fällt auf Gewässer, Oed- und Unland, f il Der Anthei s Kreis Kurischen Haff beträgt 92,899 M. Der Morgen A n Duc schnitt cinen Reinertrag: Acerland von 20 Sgr. 11% Pf, Garten- land von 2 Thlr. 1 Sgr. 4 Pf., Wiesen von 29 Sar 3 Pf, Weide- land von 7 Sgr. 3 Pf., Holzungen von 5 Sgr 2 Bf, Wasserstück Der Durch{schnittsertrag

N Ganzen bat der Kreis 2297 gespannfähige Nahrungen und 1608 fleine [ländliche Besißungen ; die leßteren vermehren sich von Jahr zu Jahr in seigendem Verhältniß; in den leßten 14 Jahren sind allein 226 Parcellirungsverträge abgeschlossen worden. Diese Zer-

| stücelung ist für einen Theil des Kreises von grofem landwirthscaft-

lichen Vortheil, indem durch dieselbe große Haideländereicn der Kultur ershlossen werden. Die Gemeinheitstheilung is bis auf wenige Ort-

| {haften und Wiesen ausgeführt. Dagegen sivd im Kreise nur 2 alte

Rittergüter, wovon das eine nicht 200 M. groß is. Selbständi Gutsbezirfe von 30C€0 und mehr M. giebt cs nur einen. Dèr Werth

| des Landes beträgt auf der Höbe 6—40 Thaler für den M., im

Durchschnitt 20—30 Thaler, in der Niederung 60— darüber. O g 100 Thaler und

56948