1869 / 291 p. 11 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

tung; dieselbe belicf sich auf den Staats- und Privatwerken zusammen auf 693,140 Ctr. mit 184,249 Thlr. Werth gegen 529,406 Ctr. im Werthe von 177,210 Thlr. im Vorjahre.

Die ganze Bergwerksproduftion mit Ausscbluß des Dachschiefer- und Steinsalz - Bergbaues hat im Jahre 1868 die Höhe von *637,644,598 Ctr. und einen Werth von 62,415,528 Thlr. erreicht und diejenige des Vorjahrs im Betrage von 594,811,075 Ctr. mit 59,499,285 Thlr. Werth um 42,833,523 Ctr. oder 7,2 pCt. und 2,916,243 Tblr. oder 4,9 pCt. übertroffen. Dabei waren 2709 Werke mit 185,855 Arbeitern betheiligt, 176 Werke oder 6,1 pCt. weniger und 6648 Arbeiter oder 3,71 pCt. mchr als im Vorjahre. Auf die alten Landestheile fommen 606,324,648 Ctr./ 57,427,241 Thlr., 165,373 Arbeiter und 2106 Werke, mithin 40,501,876 Ctr., 2,835,387 Thlr. und 6772 Arbeiter mehr und 35 Werke weniger als im Vorjahre, auf die neucn Landestheile 31,319,950 Ctr., 4,988,287 Thlr., 20,482 Arbeiter und 603 Werke, mithin 2,331,647 Ctr. und 80,856 Thlr. mehr und 124 Arbeiter und 141 Werke weniger als im Vorjahre.

Auf den unter Aufsicht der Bergbehörde stehenden Bergwerken; Stein- brüchen und Aufbereitungs8anfstalten ereigneten \sih im Jahre 1868 389 Unglücksfälle, welche Opfer an Menschenleben erforderten, nämlich einer, die bekannte durch Explosion s{hlagender Wetter herbeigeführte Kata- sirophe auf der Zeche Neu-Jserlohn, bei welcher 82, einer, bei welchem 5 einer bei welchem 3, 14, bei welchen je 2, und 372, bei welchen je eine beim Bergbau beschästigte Personen das Leben verloren. Im Ganzen famen daher 490 Mann durch Unglücksfälle zu Tode, oder, da die Zahl der beschäftigten Arbeiter 186,907 betrug, im Durchschnitt unter 1000 2,622 Mann oder einer von Je 381 Mann, während im Jahre 1867 von 181,503 Arbeitern 420 oder 2,314 pro Mile verun- [ückten. Leider is daher die Zahl der Verunglücten in einem stär- feren Verhältniß gewachsen, als die der beschäftigten Arbeiter; den Grund davon bildet der {hon erwähnte Unglücksfall auf der Zeche Neu-Jserlohn. L E

Die meisten Unglücksfälle wurden dur Steinfall veranlaßt, wo- durch 178 Arbeiter um's Leben kamen. In Schächten verunglückten 97 Mann, darunter 40 durch Sturz und 27 beim Fahren, nämli 6 auf der Fahrt, 3 auf Fahr tängen! 11 bei regelmäßig eingerichteter Seilfahrt und 7 bei ausnahmsweistm Fahren am Seil. Durch Explosion shla- gender Wetter wurden 8 Unglücksfälle herbeigeführt; außer R auf der Zeche Neu-Iserlohn ereigneten sich 2, bei welchen je und zu Tode kamen. Bei der Schießarbeit ver- unglückten 29 Arbeiter; in einem Falle wurden 5 Arbeiter dur Explosion von Sprengsl, welches sie unbefugter Weise in der Nähe des Heerdes eines unterirdischen Wetterofens aufthauten und entmethyli- irten, getödtet ; durch eine andere in ihrer Ursache nicht aufgeklärte Explosion von Sprengöl famen 2 Arbeiter zu Tode. In Bremsbergen verunglückten 23, über Tage 19, dur den Betrieb von Dampfmaschinen 16, bei Le E 15, in bôsen Wettern 9 und auf sonstige Weise

rbeiter. /

Auf die Art der gewonnenen Produkte vertheilt sich die Zahl der Verunglückten in der Art, daß beim Steinkohlenbergbau 372 Mann oder 3,510 pro Mille, beim Braunkohlenbergbau 25 Mann oder 1,634 pro Mille, beim Erzbergbau 85 Mann oder 1,423 pro Mille und bei den übrigen Mineralgewinnungen 8 Mann oder 1,363 pro Mille in Folge von Unglücksfällen ums Leben kamen.

Auf die geförderten Produkte und deren Geldwerth vertheilt, fommt im Durchschnitt ein Verunglücter beim Steinfohlenbergbau auf 1,218,893 Ctr. mit 112,240 Thlr. Werth, beim Braunkohlen- bergbau auf 4,481,859 Ctr. mit 206,650 Thlr. Werth und beim Erz- bergbau auf 709,183 Ctr. mit 173,700 Thlr. Werth.

5, bei welchen je 1 Mann

Das bürgerliche Wohnhaus in feiner geschichtlichen Wandlun g. *)

Le Das erste bedeutsame Denkmal für die Geschichte des

deutschen Hauses ist der St. Gallener Klosterplan aus der Zeit um 820. Germanishe und römische Elemente liegen in dem- selben wie in dem Leben der ganzen Zeit noch unvermittelt neben cinander.

Die nächsten Jahrhunderte weichen wieder in - Dunkel urück; doch i} gew1ß , daß die Wohnung keine großen Fort- \ritte machte. Der Holzbau blieb vorherrshend. Zwar ilt auf den Meierhöfen Karls des Großen von steinernen Herren- häusern die Rede. Allgemeiner wurde der Steinbau erst im 10. und 11. Jahrhundert und beschränkte sich auch da noch, außer den Gotteshäusern , auf die Pfalzen der Fürsten und Bischöfe, die Klöster und Burgen, die Thore und öffentlichen Gebäude der Stadt. Wann in den Bauer- und Bürgerhäusern der einfache Balken- in den Riegelbau überging , wissen wir nit. Noch im 13. und 14. Jahrhundert bestanden auch in größern Städten , so_in Wien , Augsburg und andern , die meisten Häuser aus Holz und waren mit Schindeln oder Stroh gedeckt, wie häufige Verordnungen infolge verheerender Brände aus jener Zeit beweisen. Einer Ziegelsheune wird zuerst in Görliß 1358 gedactt.

®) Mit Zustimmung der

Taschenbuch; Jahrgang 1268 entnommen.

Noch im Jahre 1491, als eine heftige | Feuersbrunst fast ganz Dresden in Asche gelegt, begegnen wir db Gitter | dere Ausbildung.

: Nerlaashandlung F. A. Brockhaus aus | einem Aufsaß von A. von Eye in Friedrich von Raumers historischem |

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der Verordnung, daß die Eckhäuser ganz steinern, bei den ühy gen wenigstens ein Gestock ebenso aufgeführt und daß sie dis -weg mit Ziegeln gedeckt sein sollen. Nur den Unvermögende wurde gestattet, Hintergebäude und Ställe aus Lebm zu bay Die Wohnungen auf dem Lande, die gewiß den alten Charat am längsten beibchalten , finden wir noch im 16. Jahrhund, in fol Le E gewi ert: E Häuser sind ledi on Koth und Holz gemacht, auf das Erdreich gese Stroh gedeckt.« G O En Der Bau cinzelner getrennter Räume , die erst in ih Gesammtheit die Wohnung ausmachten , mußte aufgegeh werden , wie die Architektur mehr Rücksicht zu nehmen hgt auf den engen Raum der ummauerten Städte, als die Vi des offenen Landes, Auch mußte der Hochbau si hier riot gedrungen bald ausbilden. Um so auffallender ist es, wad die städtishen Wohnungen noch im 13. Jahrhundert vorbey, {end den Charakter ländlicher Siße an sich tragen und dit Bedürfnissen einer ackerbautreibenden Bevölkerung zu entspre scheinen. Wir vergegenwärtigen uns auch das bürgerlif Wohnhaus damaliger Zeit ziemlich genau, wenn wir das sh erwähnte heutige nordwestfälishe Bauerhaus untersuchen un) in seine historischen Bestandtheile zerlegen. Denn dieses if was Möser noch unbekannt war, keineswegs etwas ursprüng lih Volks8thümliches , sondern , wie auch unsere Volkstrachtey eine auf einem gewissen Standpunkt stehen gebliebene, wen

lieferung. /

Wir haben da den mittlern Hauptraum , der , raudg {wärzt, wie er noch immer zu sein pflegt, auf den längstyy gessenen Namen Atrium mit vollem Recht Anspruch mate könnte. Ohne durch cine Jwischenwand geschieden zu sein, is er doch durch eine andere Bestimmung an seinen beiden Ende in zwei ungleiche Hälften getheilt, deren größere, dem Hau eingange zu gelegene, die geräumige Hausflur oder Diele, au schließlich wirthschaftlichen Zwecken dient. Die kleinere Hälf hat noch vollständig die Bedeutung des römischen Atriums by wahrt. Da befindet \sih in der Mitte die Feuerstelle, hint derselben der Ehrenplaÿ der Hausfrau , an einer Seite di Speisetish , an der andern der immer gefüllte Wasserbehältt mit allen Vorrichtungen, die auf Reinigung Bezug haben, Nu daß das Ehebett auch einmal in diesem Raume seinen Pla gefunden, ist längst aus dem Andenken der Menschen geshwun den, ja, daß es auf deutschem Boden anders als in Tállen dat Noth dagestanden, ist unwahrscheinlich. Man knüpfte eben a1 die fremdländische Entwickelung an, als diese die Räume Hauses und ihre Bestimmung schon mehr geschieden. Dij unter so -ganz veränderten Verhältnissen eine so völlige Antiy nung des Fremden stattfinden konnte und bei dieser do di Grundzüge des Alten so unverkennbar sih erhielten, bezeuyl nur, daß wir es von je mit einer rein naturgemäßen Einriß tung zu thun hatten.

Auch dieser Hauptraum is umbaukt. befinden sich ewöhnlih drei Gemächer von ungleicher Größ die Sonntagsstube , die Schlafkammer für Mann und Fral und eine Kammer. für Töchter und weibliche Dienstboten; di Herdpartie erstreckt sich durch die ganze Breite des Hauses nl den Fenstern und zwei Ausgängen. Längs der Diele al laufen zwei Reihen abgegrenzkter Räume, nächst der Küche eil Kammer für die übrige männliche Bewohnerschaft des Gehöft und gegenüber eine Vorrath®sstube , sodann Ställe für Pferd und Rinder , ebenfalls einander gegenüberliegend. Zwist beiden , der Feuerstelle entgegengeseßt , befindet sich die gr Einfahrt, in der Mitte der Decke eine Oeffnung , die leÿte innerung , wenn man will , an das alte Kompluvium, d aber hier nicht Licht oder Wasser giebt , sondern bestimmt den Inhalt des darunter gefahrenen Erntewagens auf kürzestt Wege auf den Boden zu schaffen. Qu beiden Seiten der Eil fahrt treten die Ställe wohl noch über die Hauswand hervl oder ein solcher, für die Schweine bestimmt, und ein niedrigl Schuppen find angebaut , so daß zwischen beiden ein Rau entsteht, der, von der Giebelwand aus überdacht, einem Vei bulum nicht unähnlich, aber hier nur bestimmt ist, die Pf auf geshüßtem Playe anschirren zu lassen.

Da es unnöthig wäre, den Ställen cite Höhe zu gebt welche bis an die Decke hinaufreichte, so is der Raum zwis | beiden wiederum auf verschiedene Weise benußt, in den Bal | häusern meistens ohne Unterscheidung als Niederlage für N täglichen Futterbedarf. Höchstens ist noch eine Scblaffstelle den Pferdekneht abgetrennt. Jn den städtischen Wohnun? aber, die bis zum 14. Jahrhundert kaum von der eben bed benen Anlage abweichen, erfährt dieser Raum bald einé be

Hinter dem Heerdt

Die große Einfahrt mit einer den Hauptraum des Hau! einnehmenden und bis zum Boden hinaufsteigenden Flur stimmt auch hier die durchgehende Eintheilung des Gebau?

auch den Umständen gemäß modifizirte geschichtliche Uebe,ff

c D

Oa die Ställe meistens in Wegfall kommen, find anstatt ihrer Zimmer und andere Gemächer angeordnet, die indeß durch den oft winzigen Umfang ; welchen man ihnen gestattet , ihr Her- fommen und die ursprüngliche Gestalt anda schr verrathen. Der besprochene Raum über den Ställen erfährt als Qwischen- geschoß eine weitere Ausbildung , indem er zu Kammern, meistens als Schlafzimmer, Vorrath8verschläge u. dgl. gebraucht, abgetheilt wird. Um die einzelnen Räume zugänglich zu machen, wird rings8um ene Galerie gezogen, auf welche die Thüren der- elben münden eine Einrichtung , die allerdings aus der Bestimmung dieser oft zahlreichen Gemächer sih rechtfertigt, da eben wegen dieser es unzulässig werden fonnte, um das andere zu erreichen , das eine zu betreten , die aber jedenfalls auch noch an die ältere Einrichtung gemahnt, wie wir auf dem lane von Sanct - Gallen sehen , daß die Seitenstuben eines

auses weni

stiegen. Bei der dichtgedrängten Lage der Häuser in den über- füllten Reichsstädten, die nur von den beiden Schmalseiten dem - Lichte Zugang verstattete, blieben manche Dir oi ganz ohne Beleuchtung, seitdem die enge Flur davon selbst oft nur spär- lih zugemessen erhielt. Auch beute noch findet man in ältern Häusern, z. B. Nürnbergs8, die den gleich zu erwähnenden Vor- theil sih nicht zu eigen machen konnten, häufig genug Näume, selbst sogar Küchen , die, an fih völlig dunfel, nur dur be- ständige künstliche Beleuchtung verwendbar werden. Wo aber Plaß gegeben war, beschränkte man das Dach auf die wirklich bewohnten Reihen von Gemächern, indem man es in der Mitte über der Flur öffnete. So entstand ein Hof, so entstanden Vorderhaus, Flügel und Hinterhaus. Jn den Wohnungen des alten, handeltreibenden Stadtadels findet si sogar diese Anord- nung gewöhnlich wiederholt , so daß zwei Höfe und noch ein Mittel- oder Zwischenhaus si finden. Das Hauptgewicht wurde immer auf das Vorderhaus gelegt und es war ganz dem Geiste der D angemessen , dieses mit hohem Giebel und entsprehendem Dache aufsteigen zu lassen , während die Be- dachung der andern Haustheile niedriger war. Die Ausbildung der städtischen Wohnung begann mit dem 14. Jahrhundert; sie folgte der bürgerlichen Entwickelung durch die beiden folgenden und baute in ibrem Verlaufe Häuser , die vielfa bis auf unsere Zeit vorgehalten haben, so daß wir ihre Einrichtung mit eigenen Augen studiren können. Wie übrigens schon in der erstgenannten eriode das man auf den ersten Blick vermuthen möchte. Gewölbe sich in Gebrauch und Bedürfniß völlig eingebürgert II, hatte, schen wir aus dessen durchgängiger Anwendung selbs in

: , , den Landsißen, den sogenannten Weiherhäusern welche zu jener Die erste Aenderung, welche in der Folge getroffen wurde L O M / und die man in den erhaltenen Baudenkmalen größerer Städte Bi bei E wiederholten Erhebungen des Gewerbstandes das meistens hon in Anwendung gebracht findet , war die Schei- | Patria tele S O LLe der Stadt zur gelegentlichen Zuf en dung der Kochstelle von der Eiur oder die Verlegung derselben e errichtete. Mit Gräben, Zugbrücen, Mauern und festen

der Seitenräume und somit die Herstellung der eigent- horen versehen, konnten sie zu E der Gefahr recht wohl lichen Küche. Jn den westfälischen Bauerhäusern wie auch in fleine Festungen abgeben; ihren Charakter änderten fie aber manchen Wohnungen der kleinen Städte bildet bekanntlich die auch nicht, als bei gesicherten Zuständen längst ein vergneig-

( ; ; : ; | licher Landaufenthalt ihr Zweck geworden , und erst jeßt hat Küche, die von der Diele höchstens L N fertdattet A man hier und da angefangen, das ganz offen und leer stehende

(ieden ist, bis auf den heutigen Erd (i 8 ausbewohner, die nah geschehener Arbeit ihre Sessel um das | Erdgeschoß wohnlich aus8zubauen. Tacernde Feuer rücken. Die weitere Entwielung des Hauses | i Die Höfe des größern Stadthauses wurden nach und nah dreht sich hinfort aber um das Verhältniß der lur und der | mit Säulenhallen umzogen / die fich nur nach der Zahl der Wohnzimmer zueinander, wie um den Borrang des Erd- und | Stockwerke übereinandergestellt wiederholten, so daß ihr Charakter des Qwischengeschosses: Die Flur wird unausgeseßt kleiner, bis allerdings mehr als der einer gestüßten und überdachten Galerie e zum engen Gehäuse für die Treppe zusammenshrumpsft Ea | at erste A E E E B den l Stuben werden in demselben Maße größer, wie Wohlhaben- pande errie gee at S T ans E A n a main Þ L Un Ie heit die Besiher des Hauses vom Arbeitsplaße in die Räume b i U G er E ditió E A nyr ros Ge. des behaglichen Genusses einführt; das Quwischengeshoß wächst E, Ae A a e 4 E fich d, L Ly : e (assen. Die zum ersten, zweiten und vielleicht gar dritten Stocwerk hinan. | Olde Un) U fahrt harrten, sich damit vetaven zue V cens Manche andere Umstände traten bedingend hinzu. Ín der | Unkern Räume des Hintergebäudes dienten anfänglich E ¿ltern Anlage waren die Zimmer an den Langseiten und der E MIaLROM e, E e ben amites Dos en Hinterwand des Hauses angeordnet gewesen; die große Einfahrt | Ln, so sehen wir ihn gefüllt mil buntgedecle | befand si zwischen denselben in der Vorderwand. Dadurch oder reichgeschirrten Zeltern, von alten Hausdienern gehalten, wurde man genöthigt, auch in den Städten die Giebelseite nah bereit, die shleppentragende Herrin gy dane Hochzeit ee Kind- der Straße zu kehren, während die Rücksicht auf das Licht offen- taufe, oder zum Gesellenstehen den. Herrn da tragen y i E ua bar eine freiliegende Langseite hätte vorziehen lassen müssen. leinenen Comptoirrock, im sammtenen Rathsherrnmante! un Nachdem aber einmal in einer Stadt die Hauspläze vertheilt in der eisernen Rüstung ih gleich gescbickt zu benehmen weiß. und zu Besißtiteln geworden waren mußte die Einrichtung Später freilich, als der S E E R beibehalten werden , auch wo in der Sache selbst kein Grund A gg A a ents S s E D mehr vorlag. Die Städte gingen aber mehr und mehr als uellen des Relchlhum® 3 g gc en ER g Gewerbs- und Handelsstädte hervor. Die Handelshäuser , zu- rathen, die Hinterhäuser nußbar zu aas g De ay gleih mit dem Patriziat verbunden, wurden reich und ton- So spielte son S Dürer, der Sohn des Handwer fei f angebend. Statt mit den Erzeugnissen des Bodens füllten sich auf dem zweiten Hofe des Hauses, auf dessen erstem si sein die Speicher mit den Lasten der Saumthiere und der Schiffe. | \pâterer Freund und E der Patrizierknabe Wilibald Die Ernte war immer am besten auf dem Boden bewahrt und Pirkheimer, herumtummeite. fonnte gemächlich davon verzehrt werden; die Güter des Han- dels, die rasch kamen und gingen, verlangten ges{üßte Räume zu ebener Erde. So sehen wir denn, wle 1n den großen Kauf-

er ineinander, als auf den gemeinschaftlichen Hof oder in den auptsaal münden. | : Anlagen der Art lassen sich in manchen Häusern unserer ltesten Städte auch aus den spätern Ummwandlungen noch er- kennen , wie Mithoff im »Archiv für Niedersachsens Kunst- eschichte « einen solchen Massivbau zu Hannover und einen Holzbau in Goslar beschrieben hat. Ja, in den fleinen acckerbau- treibenden Städten des genannten Landstrichs finden sich Woh- nungen noch aus dem vorigen Jahrhundert nach diesem Grund- plane angelegt. Auch in den Palästen Venedigs ist er häufiger nachzuweisen , als unter der kostbaren Ausführung derselben

in dieser Weise

in einen

III

Eine vorzügliche Stelle nahm im deutschen Hause das Fenster cin. Unsere heutige Berkleidung des Fensters mit häusern unserer alten Reich8städte, wie Augsburg, Nürnberg | weißem Glas datirt aber erji aus später Zeit. Zwar ist die u. \. w., deren Handel vorzugsweise Speditionshandel war, die erste Anlage einer Glashütte auf deutshem Boden und Flur des Hauses sih nicht nur nicht zusammenzieht, sondern | zwar im Kloster zu Konstanz urkundlih {hon aus dem als Gewölbe so sehr ausdehnt, daß sie die untern Zimmer gar | 9. Jahrhundert festgestellt. Im Beginn des 11. Jahrhunderts verdrängt. Nur die Schreibstube und ein Stübchen für den | wurde eine solche zu Tegernsee in Bayern eingerichtet. Doch Wächter bleiben unten ; aller übrige Raum wird Waarenlager. | ist immer nur noch von Ausshmückung der Kirchen die Rede Doch nur der untere Raum; dadurch eben unterscheidet sich das | und die Fenster hatten farbiges Glas. Durch die Klöster, Gewölbe von der Diele. Je mehr Plah aber die eigentliche | welche am frühesten den Borzug der Gotteshäuser sih aneig- Wohnung unten verloren, desto mehr dehnt sie si oben aus. | neten, und die Paläste der Großen stieg diefes in demselben Das erste Stockwerk wird der Aufenthalt der Familie; hier | die Bürgerhäuser hinab , als man lernte,

Maße langsam in Ä _alt werden die Zimmer hoch und weit, besser geordnet und einge- | dasselbe zu entfärben und weiß und durchsichtig herzustellen. richtet. Dahin wird auch die Küche mit hinaufgenommen; |

Die erste Hütte für weißes Glas soll in Frankreich König Kammern, für untergeordnete Zwecke bestimmt, legt man einen | Philipp im Jahre 1330 gegründet haben. Jn ctwas späterer Sto höher oder in ein Hinterhaus. |

Zeit kommen Glaserzünfte in deutschen Städten vor, doch der Denn von verschiedenen Seiten her war auch das Hervor- |

NRerbrauch dieses Materials für Privatwohnungen gehörte geben cines solchen . vorbereitet. Hinreichender Bodenraum ist |

| noch zum höchsten Luxus. Die Fenster des 1402 erbauten

für eine wirthschaftliche Anlage eins der ersten Bedürfnisse. Die | Rathhauses zu Zürich behielten noch den größten Theil des Erweiterung der Flur im Handelshause hatte ihn hier entbehr- | |

S ett hindurch eine Bekleidung von Tuch; Aecneas lih gemacht. Dazu war aber -das Verlangen nah Licht ge-

ylvius hebt noch 1458 als Zeichen des Reichthums der Stadt