wevn sie das 65. Lebensjahr überschritten haben, pensioniert werden ol. Es ift allèrdings* in mehreren Ressorts, beispielsweise in der Verwaucung der Zölle, folgendes ausgesprohen worden. Es seien in der leßten Zeit die Pensionsgesuche der Beamten sehr zurückgehalten worden, oder die Beamten hätten sie selber zurückgehalten, um ihnen noch die in Ausficht stehende Gehaltsaufbesserung zuteil werden zu lassen. Nachdem die Gehaltsaufbesserung jeßt durchgeführt sei, solle geprüft werden, ob in der Tat diese über 65 Jahre alten Beamten noch dienstfähig seien. So heißt es in einem Erlaß für die Zoll- verwaltung, es solle darauf hingewirkt werden, daß die Beamten, die nach dem Ermessen der Regierung
die zur vollen Erfüllung der Amtspflichten erforderliche Leistungs-
fähigkeit körperlih oder geistig niht mehr besißen, nötigenfalls auch
gegen ihren Willen in den Nuhestand verseßt werden. Also das Gravamen, daß man Beamte, bloß weil sie 65 Jahre über- schritten haben, obwohl sie noch leistungsfähig gewesen seien, in den Nuhestand verseßt habe, ist, soweit ih sehen kann, nit begründet.
Meine Herren, wir haben vorher von der Verwaltungsreform gesprohen. Nun frage ih Sie: wie soll eine Verwaltungsreform durchgeführt werden, wenn wir nicht ein voll leistungsfähiges Beamtenpersonal haben? Daß man bei Beamten über 65 Jahre der Frage nahe tritt, ob sie noh leistungsfähig sind, halte ich nit nur für berehtigt, sondern geradezu für geboten. Wer die Verhält- nisse bei den Richterkollegien und auch bei den Regierungkollegien kennt, der kann, glaube ih; nicht behaupten, daß da mit Nigorosität vor- gegangen wird, im Gegenteil, ih glaube, es wird ein sehr reiches Maß von Milde walten gelassen hinsichtlih der Beurteilung, ob ein Beamter noch als dienstfähig anzusehen sei oder nicht.
Fc glaube also den Herrn Abg. Schroeder dahin beruhigen zu fönnen, daß, soweit mir die Verhältnisse bekannt sind, nirgends ein Erlaß ergangen ist, wona die Beamten bei 65 Jahren ohne weiteres und ohne Prüfung ihrer Leistungsfähigkeit in den Ruhestand verseßt werden sollen, denn das würde — und da stimme ih dem Herrn Abg. Schroeder bei — gegen den Sinn des Gesetzes verstoßen. Es ist vielmehr nur in den verschiedenen Ressorts jeßt allerdings besonders nachdrücklich die Frage zur Erörterung gestellt, ob die Beamten, die das §5. Lebensjahr überschritten haben, dienstlih, sei es geistig oder förperlih, niht mehr voll leistungsfähig sind, und in solchen Fällen soll dann die Pensionierung bewirkt werden. Mir sind in meiner Praxis Fälle, wo den Beamten Unrecht geschehen wäre, nicht bekannt geworden, und ich glaube also, in dieser Beziehung den Herrn Abg. Schroeder beruhigen zu können.
Abg. Sh med ding (Zentr.) bittet, bei der Verteilung des Fonds, der den höheren Schulen die Durhführung des Normaletats ermög- lichen soll, mehr als bisher den Westen der Monarchie zu berück- sichtigen. Er müsse es im Namen seiner Freunde lebhaft bedauern, daß die Bezüge der Altpensionäre nicht aufgebessert werden können. Man könne nur wünschen, daß die Auszahlung von Unterstüßungen aus dem Aushilfsfonds erleihtert und daß im nächsten Jahr dieser Fonds überhaupt erhöht werde.
Abg. Quehl (kons.) tritt ebenfalls für die Erböhung der Bezüge der Altpensionâre ein. Wenn die Finanzlage es ir endwie erlaube, müsse im nächsten Jahre an eine Crhöhung des Aushilfsfonds heran- gegangen werden. L 5 : i
bg. Dr. Heisig (Zentr.) bemängelt, daß der Regierun 18präsident Sahreseinkommen der jugendlichen Arbeiter von
in Oppeln das / als das der jugendlichen
16—18 Jahren niedriger angeseßt habe Arbeiterinnen. : s S
Abg. Freiherr von Zedlitz undNe ukirch (freikonf.): Die Beschwerde über die Zwangspensionierung geht dahin, daß auch in solchen &âllen, wo der unmittelbare Vorgeseßte eine Erklärung über die Dienstunfähigkeit der betreffenden Beamten verweigert hat, doch die Pensionierung ver anlaßt worden ist. Auch meine Freunde sind dafür, daß im weit- ehenden Maße Unterstüßungen an Altpenfionäre aus dem dazu vor- andenen Fonds gewährt werden. Auch wir werden eine Grhöhung des Fonds im nächsten Jahre fordern müssen. Die Hauptforderung muß aber die sein, daß die Auszahlungen aus diesem Fonds erleichtert werden, damit nicht erst auf Grund großer Bittgesuche die Unter- \tüßzungen bewilligt werden, sondern in allen Fällen, wo die Pension nicht ausreicht, eine Beihilfe gewährt wird. : /
Abg. Peltasohn (fr. Vgg.): Uns kommt es weniger auf die
Gewährung von Unterstüßungen an, wir sind vielmehr der Meinung, daß diese Ältpensionäre ein Recht auf die Erhöhung ihrer Pension haben müssen. : N : E : Abg. Dre Schroeder Cassel (nl.): Mit den Unterstüzungsgesuchen sind besonders in kleinen Orten außerordentlich viel Demütigungen verbunden. Da kümmert sich dann der Polizeidiener um die ganzen Verhältnisse der betreffenden Familie. Wir müssen den geseßlichen Anspruch auf eine erhöhte Pension fordern. Auf meine Anfrage bezüglih der Zwangspensionierung habe ich vom Minister nicht die richtige Antwort erhalten.
Finanzminister Freiherr von Rheinbaben:
Meine Herren! Was zunächst die Erhöhung der Bezüge der Altpensionäre betrifft, so möchte ih bis zum Beweise des Gegenteils es in Zweifel ziehen, daß einem Altpensionär 15 4 im Jahre ge- währt worden sind. Das würde unseren Intentionen absolut nicht entsprehen; denn das ist keine Unterstüßung mehr, sondern das hat den Charakter eines Trinkgeldes (sehr rihtig! rechts); das würde ih durchaus mißbilligen.
Meine Herren, ob es möglich ist, wie das Herr Freiherr von Zedlig in fehr dankenswerter Weise angedeutet hat, von der Prüfung im Einzelfalle ganz abzusehen und gewisse generele Grund- säße wenigstens für die mittleren und unteren Beamten aufzustellen — bei den böheren Beamten können wir von der Prüfung des Be- dürfnisses unter keinen Umständen Abstand nehmen (sehr richtig! rets); da gibt es gottlob noch wohlsituierte ute —, werden wir, wie gesagt, gern nohmals erwägen. Der Fonds ist bisher nit auf- gebraucht worden, was mir, ehrlich gesagt, \{merzlich ist; denn er ist dazu da, aufgebraucht zu werden. Ob wir den Fonds vollständis seinen Zwecken zuführen und solhe Grundsäße aufstellen können, werden wir ebenfalls gern nochmals erwägen. Es wird ja bei dem nächsten Etat Gelegenheit sein, sih darüber erneut zu unterhalten.
Was dann die Frage der Zwangspensionierung betrifft, so kann ich
dem Herrn Abg. Dr. Schroeder sagen, daß vom Finanzministerium
oder von mir niemals ein Erlaß ausgegangen ist, wonach einfach jeder
Beamter, der über 65 Jahre alt ist, pensioniert werden soll, gleih- viel, ob er dienstfähig ist üder nicht.
fommt, bei uns bekannt geworden sein.
würde sie au den geseßlichen Bestimmungen als nicht entsprechend
erachten.
Ih möchte dann den Herrn Abg. Dr. Schroder, was die Frage
Fch kann naturgemäß nicht wissen, ob das in irgendeinem anderen Ministerium geschehen ist, ih glaube es aber nicht; denn wahrscheinlich würde es, da'ja die Pensions- fesisebung im einzelnen Falle zur Kognition des Finanzministers Mir ist aus irgend einem preußischen Ressort eine solche Bestimmung nicht bekannt und ih
betrifft, wer {ließli über die Tatsache, ob ein Beamter noch leistungsfähig, noch dienstfähig ist oder nicht, zu entscheiden hat, auf den Absatz 2 des § 20 zu verweisen. Der Absay 1 sagt zunächst folgendes: i Zum Beweise der Dienstunfähigkeit eines seine Verseznng in den Nuhestand nachsuchenden Beamten ist die Erklärung der demselben unmittelbar vorgeseßten Dienstbehörde erforderlich, daß sie nach vflihtmäßigem Ermessen den Beamten für unfähig halte, seine Amtspflichten fernerhin zu erfüllen. D Nun kommt aber der Absah 2: íInwieweit noch andere Beweismittel zu erfordern oder der Er- flärung der unmittelbar vorgeseßten Dienstbehörde entgegen für ausreichend zu erachten sind, hängt von dem Ermessen der über die Verseßung in den Ruhestand entscheidenden Behörde ab. SFch möchte daher prima vista do glauben, daß in der einzelnen Verwaltung in leßter Linie der Ressortchef darüber zu entscheiden hat, ob ein ihm nalgeordneter Beamter in den Ruhestand zu versepen ist oder niht. Die Sache kann man aber genau nur beurteilen, wenn man ih. die Materialien, die zu dem 8 20 geführt haben, vergegenwärtigt.
Jedenfalls möchte ih nochmals betonen, daß meines Wissens die Behauptungen in jenen Artikeln unrihtig sind, daß generell in irgend einem Nessort — für das meine kann ih es bestimmt in Abrede stellen — die Frage der Prüfung der Dienstfähigkeit oder Dienst- unfähigkeit ganz ausgescaltet ist und der Beamte {hon bloß wegen der Erreichung der Altersgrenze von 69 Fahren gezwungen fein follte, in den Nuhbestand zu treten. ;
Damit ließt die allgemeine Debatte.
Die Einnahmen werden bewilligt.
Bei den dauernden Ausgaben beschwert sich
Abg. Bu h (Zentr.) darüber, daß in Düren dem katholischen Stifts- gymnasium kein Staatszuschuß zur Erweiterung der Anstalt gegeben worden \ei, daß vielmehr ein protestantisches Realgymnasium errichtet fei, und die Katholiken gezwungen seien, ihre Kinder in dieses Gymnasium zu schicken.
Finanzminister Freiherr von Rheinbaben:
Der Herr Vorredner hat bemängelt, daß ich auf die Frage keine Auskunft gegeben habe, warum der Stadt Düren nicht ein Zuschuß zu einer höheren Lehranstalt gewährt worden fei. Nun haben wir vor einigen Wochen Zusammenstellungen vom Kultusministerium be- kommen mit Vorschlägen von ca. 180 Gemeinden die Zuschüsse zu erhöhen und, ih glaube, 45 Gemeinden Zuschüsse neu zu bewilligen. Da können Sie mir nit zumuten, daß ih alle diese 225 Fälle im Gedächtnis habe; das ist, glaube ich, wirklich nit möglih. Jch kann nur erklären, daß mir der Fall im einzelnen nicht bekannt ist, und ih glaube, daß er auch nit hierher gehört, sondern zum Etat des Kultusministeriums. (Sehr richtig! rets.) Es handelt sich um einen Fonds, der im Etat des Kultusministeriums ausgeworfen ist zur Unter- stüßung für solche Lehranstalten. Aber jedenfalls muß ih in Abrede stellen, daß hier irgendwelche konfessionellen Rücksichten hineinspielen. Fh glaube, das Gebiet wollen wir doch hier ausscheiden; darum kann es si nicht handeln. Das Haus darf sicher sein, daß Tkonfessionelle Machenschaften in keiner Weise bei uns mitgespielt haben.
Abg. Bus ch (Zentr.): Ich habe den Fall hier vorgebracht, weil ih überzeugt bin, daß der Widerstand nit im Kultusministerium, sondern im Finanzministerium liegt. Die Stadt Düren verlangt dringend die Erledigung dieses Falles, damit die Anstalt erweitert werden kann. f
Ueber den Titel des Dispositionsfonds der Oberpräsidenten zur Förderung des Deutschtums in der Ostmark, 2 250 000 4, über den Titel der Erziehungsbeihilfen an höhere Beamte in der Ostmark, 125 000 #6, und über den Titel der Ostmarken- zulagen für die mittleren Kanzlei- und Unterbeamten wird auf Antrag der Polen eine formelle Abstimmung vorgenommen ; die Titel werden gegen die Stimmen des Zentrums und der Polen bewilligt.
Jm übrigen wird der Etat des Finanzministeriums ohne weitere Tebatte bewilligt.
Damit ist die Tagesordnung erledigt.
Abg. von Brandenstein (konf., zur Geschäftsordnung) bittet, seinen Antrag wegen Regelung des Verhältnisses zwischen der Eisenbahn verwaltung, und den Adjazenten möglichst bald auf die Tagesordnung zu seßen. Die Kommission, die im vorigen Jahre darüber beraten habe, sei zu feinem abschließenden Ergebnis gekommen, habe ihre Be ratungen abgebrochen und die Protokolle als Material für die jeßige Session drucken lassen. Er habe nun in Verbindung mit Mitgliedern aller Parteien einen Jnitiativantrag eingebracht; damit aber die Kom mission ihre Arbeiten jeßt wieder aufnehmen könne, müsje dieser erst vom Plenum der Kommission überwiesen werden. Das werde in einer einzigen Minute erledigt werden können.
Bizepräsident Dr. Porsch erklärt sich bereit, den Antrag {hon auf die Tagesordnung für Montag zu seßen.
Schluß 41/4 Uhr. Nächste Sizung Montag 11 Uhr. (Antrag der Konservativen wegen der Aufrechterhaltung der Ordnung im Hause; Etat der Bentralgenossenschaftskasse; Antrag von Brandenstein wegen der Regelung des Verhältnisses zwischen der Eisenbahnverwaltung und den Adjazenten ; Antrag Aronsohn wegen Regelung des Arbeitsnachweises.)
Land- und Forstwirtschaft.
XXXVIII. Plenarversammlung des Deutschen
Landwirtschaftsrats.
In der vierten und leßten Sißung, die am 18. Februar statt- fand, hielten Dr. Höstermann, Dozent an der Königlichen Gärtner- lehranstalt in Dahlem, und Professor Dr. Gerlah-Bromberg Vor- träge über „Geschichte und Bedeutung der Clefktrokultur unter Berücksihtigung der neuÖeren Versuche“, denen auch Seine Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz . beiwohnte. An diese Vorträge {loß sich eine längere Diskussion, an der auch der Ministerialdirektor Dr. Thiel als Vertreter des preußischen Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten sich beteiligte.
Sodann behandelte Geheimer Bergrat, Professor Dr. Keilhad- Berlin in einem Referat die Bedeutung des Grundwassers für die Land- und Forstwirtschaft. Anträgen des Neferenten und des Geheimen Negierungsrats, Professors Dr. Orth gemäß faßte der Landwirtschaftsrat nah kurzer Diskussion eine Resolution, die folgendes besagt: „Eine genaue Ueberwachung des Grundwassers in allen Gebieten, in denen es unmittelbare Wichtigkeit für die land- wirtschaftlichen Kulturgewächse besißt, Ul von hoher Bedeutung, und die Bereitstellung von Mitteln zunächst zu den Vorarbeiten einer solchen Ueberwachung ist dringend erwünscht. Es liegt im Interesse der Bodenkultur und des Grundbesitzes, daß an möglihst vielen Stellen, überall wo es erforderlich ilt, die Beobachtung des Grund-
wasserstandes dauernd und einwandsfrei festgestellt wird."
Den leßten Punkt der Tagesordnung bildeten Berichte über die Arbeiteransiedlung in England, Schweden, Dänemark Holland und Belgien. Hierüber referierten die deutschen land: wirtschaftlichen Sachverständigen Dr. Sfkalweit-London, Dr. Holl. mann-St. Petexsbung und Dr. Frost-Kopenhagen. Im Anschluß an dies Neferate saßte der Landwirtschaftsrat einem Antrage von Professor Dr. Sering-Dahlem und Nittergutsbesiger Freiherrn von Wangen- heim-Kl.-Spiegel gemäß eine Resolution folgenden Wortlauts: „Die Seßhaftmahung zahlreicher Arbeiterfamilien auf dem Lande gehört zu den wichtigsten Aufgaben der deutschen Sozial- und Wirtschafts- politik. Nach den bisher vorliegenden Erfahrungen erfolgt diese Seß- haftmahung am besten im wirtschaftlichen, sozialen und politischen Anschluß an bäuerliche Landgemeinden. Wo diese Vorausseßung fehlt afen Gemeinden dur eine planmäßige innere Kolonisation zu
afen.“
Hierauf {loß der stellvertretente Vorsißende, Reichsrat Dr. Freiherr von Soden-Fraunhofen, die 38. Plenarversammlung mit einem Hoh auf Seine Majestät den Kaiser, die Bundesfürsten und die freien Städte, in das die Anwesenden begeistert einstimmten.
xoritaou
Weizeneinfuhr in Marseille. — Nach den Wochenberichten der in Marseille erscheinenden Zeitung „L Sémaphore“ hat die Weizeneinfuhr Marseilles auf dem See- wege betragen : in der Zeit vom ‘16. bis 21. Januar . =« ««- 52 2592 dz davon aus Nußland : 28 413 in der Zeit vom 23. bis 28. Januar 21 913 DADON a8 Ran s 1292 in der Zeit. vom 30. Januar bis 4. Februar 13 719 davon aus Nußland E s in der Zeit vom 6. bis 11. Februar 81 004 DAVON aus M e O LCO In den Zollniederlagen in Marseille befanden sich am 9. Februar 108 670 dz.
Rom, 20. Februar. (W. T. B.) Das Internationale landwirtshaftlihe Institut veröffentlicht feinen zweiten land- wirtschaftlich-statistishen Bericht. Der Bericht beginnt mit der Be- merkung, daß es zur Erreichung der gewünschten Einheit, Vergleich- barkeit und Vollkommenheit des statistishen Dienstes notwendig sei, daß eine Anzahl von Ländern ihren Dienst nah den Forde- rungen des Instituts einheitlich ausgestalte. Das Institut ist zu diesem Zwecke bereits mehrfach in Verhandlungen ein- getreten. — Die Tabellen über die im Fahre 1909 in den einzelnen Wndern ausgesäte Weizenmenge ergeben folgende Zahlen: in Deutschland 37 557 470 dz (Vorjahr 37 677 670 dz), Spanien 39 218 885 (32 650 384) dz, Frankreich 98 032 700 (86 188 050) dz, Ungarn 54019888 (45 021 468) dz MRußland 213 425 336 (154 332 020) dz, Canada 45 251 707 (30 140 530) dz, Vereinigte Staaten von Amerika 193 564 975 (175 715 150) dz, Argentinien 38 250 000 (42 500 860) dz, British - Indien 68 817 470 (55 377 302) dz. Der Bericht enthält außerdem Angaben über die im Fahre 1909 in den Hauptgetreideländern mit Roggen, Gerste, Mais und Hafer besäte Flähe und die Ver- gleih8zahlen aus den Vorjahren. Ferner find Tabellen iber den Stand der Kulturen am 1. Februar vorhanden, doch sind diése sehr unvollständig, da die meisten Länder im Februar feine Berichte darüber veröffentlichen. Ein beigegebenes Communiqué, das von amtlicher russischer Seite stammt, besagt, daß der Winter in diesem Jahre nur zögernd eingeseßt habe und vergleih8weise mild gewesen sei. In den Zentral- und südwestlihen Provinzen Nußlands seien die Ernteaus\ichten wenig zufriedenstellend oder \{lecht, in den übrigen Provinzen gut, außer in einer des Nordens und einer des Ostens, wo sie zufriedenstellend seien. — Der Vertreter des Instituts in Kalkutta telegraphiert: Die indische Baumwollernte wird amtlich auf 4502 000 Ballen geschäßt.
Verdingungen im Auslande.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „MReichs- und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9 bis 3 Ühr eingesehen werden.) Oesterreih-Üngarn.
Spätestens 7. März 1910, 12 Uhr. Direktion der K. K. Hof- und Staatsdruckerei in Wien: Lieferung von Steinkohlen (Koks). Näheres im Direktionsbureau und beim „Reichsanzeiger“.
DULTLE1
Kriegsministerium in Konstantinopel: Vergebung der Lieferung olgender Gegenstände: 1) 2—3 Mühlen mit Petroleummotorantrieb, Tagesleistung 1000—1500 kg Mehl. Die Mühlen müssen so ein- gerichtet sein, daß sie sowohl zum Mahlen als auch zum Wasserheden benußt werden können; sie müssen derart zerlegbar ]ein, daß hie auf Kameelen nach einem beliebigen VDrte transportterk werden fönnen. fi f
e
Ferner dürfen die Maschinen, wenn sie zum Gebrauch fertig montiert find, nur aus einem Stockwerk bestehen, ihre Zusammen- sezung und das Zerlegen darf niht s{chwierig fein, fie müssen solide und stark sein. Die Lieferung erfolgt in Konstantinopel. Die Mühlen werden von Fachleuten und Spezialisten geprüft und ausgesuht werden. Angebote mit vollständigen Plänen, Zeichnungen und Gebrauch8anweisung in türkisher Sprache bis zum 13. Marz 1910 an die Generalintendantur, Sektion 11, des genannten Ministeriums. 2) 300 Transportwagen. 3) 10000 Stücke sogen. italienishe Linwand „Cabbot“, nah Muster, für das 4. Armeekorps (Erzindjian). 4) 50 000 Stücke sogen. amerikanische Leinwand für dit Militärdepots. Endgültiger Zuschlagstermin am 27. Februar 1910. 5) 4000 Gros Rollen Nähgarn zu 200 Yard. 1000 Gros sofort lieferbar, der Rest nah 20 Tagen. Endgültiger Zuschlagstermin am 93. Februar 1910. Angebote für die Lieferung der Positionen 2—®? an die Generalintendantur des Kriegsministeriums.
Großmeisterei der Artillerie in Konstantinopel: Vergebung der Lieferung von 100 000 kg Eisenstahl, 200 000 kg Stüclzahl (das Stück zu höchstens 100 ke), 20 000 kg Magnesia (grobkörnig/ 90 000 kg getecerte Magnesia, 30 Gußformen nach Zeichnungen. Angebote Dienstags und Donnerstags an den Konsfeil für Kriegê- bedürfnisse der genannten Behörde. Sicherheitsleistung in Höhe von 10 9/9 des Kaufpreises.
Dette Publique Ottomane in Ronstanttnopel: Vergebung der Lieferung folgender Gegenstände für ihre Salinen: 1) Petroleum- motoren, eleftrische Maschinen, Zentrifugalpumpen und verschieden Zubehörteile. Einreichung der Pläne und Zeichnungen dur dë Snteressenten bis zum 3. März 1910. Angebote in versiegeltem Um {lag bis zum 7. März 1910. Sicherheitsleistung in Höhe von 20 türfishen Pfund. 2) Transportable Eisenbahn mit Waggons Uw verschiedenen Zubehörteilen. Einreihung der Pläne und Zeichnung! dur) die Interessenten bis zum 1. März 1910. Angebote in v siegeltem Umschlag bis zum 5. März 1910. Sicherheitsleistung Höhe von 150 türkishen Pfund. Lastenhefte zu L und 2 in der De! waltungszentrale der obengenannten Behörde in Stambul.
Aegypten. __ Verwaltung der ägyptischen Staatseisenbahnen und in Kairo. 2. April 1910: Lieferung von -denaturiertem und zwar nach Wahl der Verwaltung entweder 54 t in sechs 7 162 t in 18 Monaten lieferbar. Bedingungsheft in englischer Spl beim „Reichsanzeiger“.
telegraphe Sypirilus r ed)s ode
: Dritte Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.
M 44. Berlin, Montag, den 21, Februar 1910.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln. : NaMweisung uber den Stand von Viehseuchen in Oesterre ich- Ungarti am 16. Februar 1910. (Kroatien-Slavonien am 9. Februar 1910.)
(Auszug aus den amtlihen Wochenausweisen.)
U I Rotlauf Klauen- (Schweine=- der seuhe) | Schweine
der verseuchten
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_9 K. Tolna
21 K. Thorenburg (Torda- Aräanyos) s
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St. Csóffa, Élesd, Központ ¡mos Torbtbecse Torob: Mezökeresztes, : Sualärd! | aa aa aele E M An (Nagy- BoIuA) Skadt M: árda ifinda b
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St. Bé L Belényes, Ma- St. Alibunár, Antalfalva
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\anád, Cfongrád, M. St. Bodrogköz, Gálszécs
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Raab (G D t ; rencs, Tokaj, Varannó,
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L eme ¿s Kishont, betbele Se, Sto Anh f Q. Sa A, I L St. Körmend, Olsni (Mu- De ebreczin raszombat), Szentgott- a Bn hárd, Cisenburg (Vasvár) K. Hunyad S O L K. Jász-Nagykun-Szolnok |- Sie, Ditia lein K. Kleinkokel (Kis-Küküllö), | | | Tapolc A A R _Großkokel (Nagy-Küküll ö) |—| | } 5 Zalas M Ne R K.Klausenburg (Kolozs), M. | De arOs, N _Klausenburg (Kolozövär) SÈ. Alsólendva, Csáktor: St. Béga, Bogsán, Facset, nya, Nagykanizsa Ltenye
E A: Nova Perlak StadtGroß-
D D, Se ) if ] i i S os ädte kanizia (Nagykanizsa) . . K. Máramaros K. Maros - Torda, Udvar- _hely, M. Marosvásárhely K. Wieselburg (Moson), Oedenburg (Sopron), M. | | _Sopron | 12] —| — K. K. Neograd (Nógrád) . . . |—| - | St. Biía, Gödölló, Pomáz, Waiten (Väácz), Städte St. Andrà (Szent Endre), BVácz,Ujpest, M.Budapest St. Alsódabas, Monor, | | | | |
Nagykáta, Ráczkeve, | | | | K. Städte Nagykörös, Cze-| | gléd, M. Kecskemét St. Abony, Dunavecse, Kalocsa, Kiskörös, Kis- kunfélegyháza, Kunszent- miklós, Städte Kiskun- halas, Kiskunfélegyháza
Preßburg (Pozsony), De Don C. n K. Säáros St. Igal, _Marczal, Tab St. Barcs, Csurgó, Ka- posvár, Nagyatád,Sziget- vár, Stadt Kaposvár . K. Szabolcs - (f Szatmár, M. Szatmäár- Nameti - f: \
K. Suiláad E | O Außerdem Pockenseuche der Schafe in den Sperrgebieten Nr. 2
ck Sholuok-Dobola f R y i 12, 22, 28; 29, 33, 47, 48, 50, 52, 53, zusammen in 59 Ge-
St. Buziásfürdö. Köwont, meinden und 142 Gehöften.
Lippa, Temesrékás, Uja- __rad, Vinga, M. Temesvár St. Csâkova, Detta, Weiß- firhen (Fehértemplom), Kubin, Werscheß (Ver- secz), Stadt Fehértem- plom, De: Neriett 6 s
K. Bereg, Ugocsa —— St. Berettyóujfalu, recsle, Ermihályfalva, Margitta, Székelyhid,
Königreiche
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Komitate (K.) Stuhlbezirke (St.) Munizipalstädte (M.)
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Veröcze, M. s (Eszek) K. Agram (Zágráb), M.} |
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b. Ungarn. K. Abauj-Torna, M. Kaschau _ (Kassa) K. Unterwoeißenburg (Alsó- Fehér) — Me c 9 ) St. Arad, Borosjenö, Elek, ; i Kisjenò, Pécska, Világos, M. Arad St. Borosf\ebes, Nagyhal- _mágy, Nadna, Tcrnova . K. Arva, Liptau (Liptsó), Turócz St. Bäcsgalmás, Baja, Topolya, Zenta, Zombor, Städte Magyarkanizsa, Zenta, M. Baja, Maria Theresiopel (Szabadka), Zombor St. Apatin, Hódság, Kula, Palánka, ODbecse, Titel, 2teusaß (Ujvidék), Zs\a- DIVO, 20G AUDIDOE K. Baranya, M. Fünfkirchen (Pécs) K.Bars,Hont, M.Schemnitz (Selmecz- é8 Bélabánya)
Zusammen Gemeinden (Gehöfte)
a. in Oesterreich :
Lengyeltót, 8 Roß 17 (19), Maul- und Klauenseuhe — (—), Schweinepest (Schweineseuche) 152 (699), Rotlauf der Schweine 30 (30).
b. in Ungarn (aus\{chl. Kroatien-Slavonien) :
Rot 20 (23), Maul- und Klauenseuche — (—), S i __—_ „Aoß 20 (23), Via Klauen]euche — (— weinepeft (Schweineseuche) 290 (629), Rotlauf der Schweine N ats
Kroatien-Slavonien :
Rot 3 (4), Schweinepest (Schweineseuche) 51 (191 , r f D» x M 5 A ), v der Schweine 7 (26). VO j Aa
Pf BoSen eue ger Mal 4 Oesterreih, Beschälseuche der ferde und Lungenfeuche des Rindviehs sind in Oesterreich und Unga nit aufgetreten. Ÿ vid
1910, i Tierscuchen im Auslande.
M oifanieet 1) Ein Punk (Nach den neuesten im Kaiserlichen Gesundheitsamt eingegangenen amtlihen Nachweisungen.) rbemerkungen : Sin Punkt in einer Spalte der Uebersicht bedeutet, daß in der betre en I ifung eine Ana für diee S i ; G N k; nach ben vorliegenden Angaben nit A E etreffenden Nachweisung eine Angabe für diese Spalte nicht enthalten is; ein Strich bedeutet, 2) Die Bezeichnung „Gehöfte“ {ließt ein: Ausbrüche (Großbritannie C, Mi ¿4K Rit T , dee (Norwegen), Bestände (Dänemark). sbrüche (Großbritannien), Ställe, Weiden, Herden (Schweiz und Frankreich), Besißer (Luxemburg und Niederlande), Ställe
3) Die in der Uebersicht niht aufgeführten wichti eue ie Ri s / ; del iht nich: geführten wihtigeren Seuchen, wie Rinderpest, Nau and - und Rinderßeucbe, 5 Q e: A Uen n feude, Gäimöalbbinurie Usiv., find in der Fuknote naBgemie(en, pest, Raushbrand, Wild- und Rinderfeuche, Tollwut, Lungenseuhe, Schafpocken, Geflügelholera, Hühnerpest, Büffel-
Nr. S.
daß Fälle der betreffenden Art
Maul-
und Klauenseuche Schweineseuche?)
Milzbrand : S ä : Z i z Notz Schafräude Rotlauf der Schweine !) (einshließlich Schweinepest)
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Zeitangabe.
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Staaten 2c. Gehöfte] Bezirke Gehöfte | Bezirke Gehöfte | Bezirke Gehöfte | Bezirke Gehöfte] Bezirke Ee n Gehöfte e î
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RNumäni 14./1.—20./1. P 0TH S T L it Magen, G 91./1.—28./1. A n O S M S M6 E Feigarien. Lo 2/9, A : P \ Mi ; N / En» «4 e 69 Dell l Q 9 Ua As 7) PTIA og T O (9—13./2. E P A L L 9) S : Großbritannien . . | 88 ./2.—12./2. M E U e. les, A, ils l fa
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)) Schweiz: Stäbchenrotlauf und Schweineseuhe. — ?) Großbritannien: Schweinefieber; Jtalien: Schweineseuchen (allgemein).