Alle in Preußen öffentlich angestellten Landmesser müssen die nee e nach den ergangenen Bestimmungen abgelegt haben. An der Akademie besteht eine Prüfun skommission für Landmesser. — Mit der Landmesserprüfung Tann eine um- fassendere Prüfung in Landeskulturtechnik verbunden Va Diese Prüfung müssen alle Landmesser mindestens Agen abgelegt haben, die bei Behörden, die dem preußischen Landwirtschafts- ministerium unterstehen, dauernd beschäftigt werden wollen. t Die an der Akademie aufgenommenen Studierenden werden bei der Universität Bonn immatrikuliert und genießen alle Nechte von iversitätsstudenten. : | B P e Studierende haben bei der Meldung zur Auf- nahme außer den Nachweisen über Schul- O O Muna „ein Sittenzeugnis der Polizeibehörde ihres leßten Ra 8 Mau bringen, Minderjährige außerdem eine Start iguniger R es Vaters oder des Vormundes. Kommen die Studierenden unmitte! ar von einer anderen Hochschule, \o ist das Abgangszeugnis von dieser vorzulegen und ein besonderes Sittenzeugnis nicht erforderli). A
Ein Internat ist mit der Akademie nicht verbunden. Die Bg demiker wohnen in Privathäusern. j Wohnungen, mit und ohne L Y köstigung, den verschiedensten Wünschen und Anforderungen ent- sprechend, sind in ausreichender Zahl vorhanden. i g v,
Die Miete für ein Zimmer beträgt monatlih etwa 20—30 t, mit Beköstigung 70 # und darüber. Mittagstish im Raus kostet 80 „4 und mehr. Die Kosten für den gesamten Unterhalt eines Studierenden stellen \ich bei einfachen Ansprüchen etwa auf 100 bis 120 Æ monatlih, also im As (für 8 Studienmonate) auf rund 800 bis 1000 4 (ohne Studienhonorar). | 0 :
a Se S beträgt 120 4, für Neichsausländer 180 M für jedes Halbjahr und muß im Anfange des Semesters entrichtet werden. Bei nachgewtesener Bedürftigkeit und Würdigkeit kann das Honorar — innerhalb der zulässigen Zahl von Freistellen — ganz oder teilweise zurückerstattet werden. Auch werden an einzelne, durch Fleiß und. Wohlverhalten sich auszeichnende, bedürftige Sludierende seitens des Ministeriums (in der Negel mit Honorarfreiheit verbundene) Stipendien gewährt. N
R Andagen wegen Eintritts in die Akademie ist der Unter- zeichnete gern bereit, jedwede gewünschte nähere Auskunft zu erteilen. Drucksachen über die Einrichtungen der Akademie sowie Lehr- plä ne versendet das Sekretariat der Akademie auf Ansuchen kostenfrei.
Bonn, im Februar 1910, |
Der Direktor der Königlichen Landwirtschaftlichen Akademie.
Kreusler, Geheimer Regierungsrat.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 23. Februar.
Seine Majestät DET Kaiser und König nahmen gestern vormittag im hiesigen Königlichen Schlosse die Bor träge des Chefs des Militärkabinetts, Generals der JZnfanterie Freiherrn von Lyncker und des Chefs des Admiralstabs der Marine, Admirals von Fischel entgegen. Heute vormittag hörten Seine Majestät die Vorträge des Chefs des Zivilkabinetts, Wirklichen Geheimen Rats von Valentini, des Kriegsministers, Generals. der Infanterie von Heeringen, des Chefs des General- stabs der Armee, Generals der Jnfanterie von Moltke, des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Znfanterie Freiherrn von Lyncker und des Chefs des Jngenieur- und Pionierkorps, Generals der Jnfanterie von Beseler.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundes rats für Rech- nungswesen, für das Landheer und die Festungen, sür das Seewesen und für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Nechnungswesen und für Handel und Verkehr
Schaumburg-Lippe.
Beisezung Jhrer Durchlaucht Fürstin-Mutter Hermine im des fürstlichen Hauses statt. l zufolge, eingefunden in Vertretung Seiner und Königs Seine Königliche Hoheit der Pr burg und von tr Wie von Sachsen - Alten | Durchlauchten der Fürst und die und die d zu Waldeck - Pyrmont und
tragende sowie Abgesandte auswärtiger Höfe
Elsaß-Lothringen.
Bei Beginn der gestrigen aus Anlaß des Hinscheidens des Grafe Wernigerode dem Reichstage Landesaus\chusses zum Ausdruck gebracht der Verhandlung wurde die Regierung „W. T. B.“ angegriffen, weil sie eine 200 M für zwei Kanzleisekretäre beantragt Landesausshuß bezw. die Spezialkommission Aufbesserungen. erklärt hatten.
Bom Abg. Preiß (Zentr.) wurden der Manöver vorgeworfen. ng de von Bulach, Preiß rede nur um der Tribüne Tönen, rief der Abg. Preiß „Unverschämtheit“,
sekretär erwiderte, der Abg. Preis
Desterreich-1îngarn.
Tätigkeit angenom men. Der: deutsche Volksrat
Bohemia“ eine Kundgebung, in der aus A
pr % Z A Schreiners Deutscher nah Schreiner das Landsman1 nehmen dürfe.
geseßt. ' : Nach dem Bericht des Arbeiterpartei B arn es, daß ; j des Oberhauses wünsche, aber bereit sei,
dann vor, nach der Annahme des alten Budgets, partei wünsche, gegen das Vetorecht des Oberhau die Voranschläge für das nächste Finanzjahr und gelegt würden. Zum Schluß drängte Barnes die
Budgets, das für Irland verderbenbringend sei, Ver Handelsminister Church ill bekämpfte die man die Aufschiebung des Verfassungsänderung benutzen. den Bersuh zu machen, auf durch einen Druck auszuüben, das Budget überhaupt nicht betrachte die Annahme des Budgets Sieges bei den Wahlen.
in ihne
Lords man
die daß
als
9 R T
L
hielten heute Sißgungen.
Der österreichisch-ungarische Minister des Aeußern Graf
p : c { C § 4 18 » 5 » . von Aehrenthal empfing, „W. T. B. zufolge, heute vor mittag in seinem Hotel den Besuch des Reichskanzlers
Dr. von Bethmann Hollweg.
A
N
Der Regierungsassessor Dr. Kielhorn aus Heinrichswalde ist der Königlichen Regierung in Wiesbaden, der Regierungs assessor von Ellerts aus Hagen der Königlichen Regierung in Erfurt, der Regierungsassessor Gorius aus Schmalkalden der Königlichen Negierung in Arnsberg, Der Regierungsassessor Dr. Göh mann aus Labiau der Königlichen Regierung in Trier und der Regierungsrat Salémon aus Osnabrüdck Der Königlichen Regierung in Breslau zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen, der Regierungsassessor Brunsich Edler von Brun aus Stettin dem Landrat des Kreises Labiau zur
s ES “tsi teschäften zuaoto: Ho Hilfeleistung in den landrätlichen (Geschäften zugeteilt worden.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M.S. „Sper Der am 18. Februar in Groß Friedrichsburg an der Goldküste und am 19. Februar in Lome (Togo) eingetroffen und von hier an demselben Tage wieder in See gegangen. urt
S. M. S. „Victoria Louise“ ijt vorgestern in Ferrol eingetroffen und jeßt am 3. März die Neise nah Falmouth fort.
Bayern,
Zu Beginn der Sißung der Kammer De vgs ordneten teilte der Präsident von Orterer mit, daß er an den Reichstag aus Anlaß des Ablebens des Präsidenten Grafen zu Stolberg ein Beileidstelegramm gesandt habe, Un Dee O S zufolge, darauf dem Verstorbenen einen warm empfundenen Nachruf unter Hinweis auf die ritterlihen und edlen Eigenschaften des (Grafen.
Baden. Jn der gestrigen Sizung der Zweiten Kam mer recht- fertigte, „W. T. B.“ zufolge, der Minister des Znnern Frei- herr von Bodman die von sozialdemokratischer Seite an- gefochtenen Auslassungen der „Karlsruher Zeitung" zur Wahl rechtsrede des Reichskanzlers im preußischen Abge- ordnetenhause, für die er die volle Verantwortung übernehme. JIn der Frage der Sch iffahr tsabgaben erhosfte der Minister auch für das Land Baden eine befriedigende Lösung. Die Regierung werde sich die Rheinregulierung von Straßburg bis
SAR
bezüglich der das Die durch dieses Vorgehen
Budget erfolge. ) di V | \ dite finanzielle Lage
sei, soweit es stch um
zustellen, bevor nicht der Premierminister sag eine große Majorität verfüge, welche betreffenden Vorschläge unterstüge. Cristenz dafür einseßen, um E machen. — Im weiteren Verlauf
2or\chl der
ihr Bedauern darüber aus, halten habe. Wedgwood {lug vor, daß daé solle; Balfour würde es ablehnen, die Negierun Asquith könnte sih dann weigern, sie ohne weiterzuführen.
Eine Versammlung der + abgeordneten hat gestern, G, V, nachstehende Nefolution angenommen :
N 44 5,
sofort daran zu gehen,
verwickelter zu gestalten. : Frankreich. Jm gestrigen Ministerrat teilte der
des Tages noch eine offizielle Bestätigu halten werde, Abkommen ratifiziert habe. ie Ratifizierung gelange in dem Augenblick die vom Gesandten Negnault abgeschik!
Die
Wege nach Fes seien. D
Abkommen, | | f stellen. Sie habe die Begleichung der S
einer Kontrolle und die Regulierung der Militärmission zum Gegenstande. Ueberzeugung aus, es sei unter diesen Ui
struftionen zu geben über Mitteilungen,
n wären. mache Ga Der Senat hat in seiner gestrigen zufolge, beschlossen, den Antrag Ferid Pas stärkTung der
Konstanz fichern.
der Verfassung vom Jahre 1876,
Gestern fand im Mausoleum zu Slantyagnt zen, Harze, Kl
er Beisein sämtlicher{reme und Lek Außerdem hatten sich, | Majestät cechnische
erner Jhre Königlichen Hoheiten die Großherzöge l | n e Weimar, Jhre Hoheiten No» Verzog urg und der Landgraf von Héssen, Jhre Fürstin zur Lippe, ) der
Sißzung : auss\chusses teilte der Präsident von Jau nez mit,
das herzliche Beileid —des
; Tönne ihn hier nicht mehr beleidigh, - { n 5 f +2 0 4 Torf ( im übrigen stehe er außer dem Hause jederzeit zur Berfügung.
Der Kaiser Franz Joseph hat, wie das „ meldet, die Demission des Ministers Schreiner unter dem Ausdruck des wärmsten Dankes für dessen hingebungsvolle
für Böhmen
gegen den Führer der Christlih-Sozialen Geßmann heftige Vorwürfe erhoben werden und erklärt wird,
Großbritannien und Frlaud. Zm Unterhause wurde gestern die Adreßdebatt
„W. T. B.“ erklärte der Führer der seine Partei die vollständige Abschaffung Schritt für Schritt vorzu- gehen, so lange man nur auf das Ziel los\teuere.
liche Zusicherungen zu geben. —O*Brien, unabhängiger Nationalist, griff Nedmond heftig az1.wegen seiner, „Stellungnahme gegenüber dem Budget und er{lärtè, F füx, seine erson würde
Budgets als Hebel zur Herbeiführung einer Gs sei ein tórihtes Auskunftsmittel,
mehr erbalten.
8 notwendigen Beweis
)as Haus habe indessen ein Necht darauf Betorecht des Oberhauses be
informiert zu werden, bevor die endgültige Abstimmung über
Churchill erklärte zum Schluß, auf die Frage der Garantien ein- s gehend, es sei nußlos und töricht, einen bestimmten Aktionsplan auf-
n
Wir werden
mehrere radikale Mitglieder die Politik der Jlegierung und sprachen daß die Negierung keine Garantien er ; Kabinett zurücktreten
irischen
In Anbetracht der außerordentlichen Wichki Kampfes zwischen beiden Hâusern des Parlaments und in di leber zeugung, daß es die erste Aufgabe dieses Parlaments it, in Gemäßheit des durch die allgemeinen Wahlen erteilten Mandats zu handeln und ] das jeßt vom Hause der Lords uber alle pro gressive Geseßgebung ausgeübte Veto zu beshränken, beschließt irische Partei, diese große Frage nicht durch i à elt Amendements zur Adresse oder Anträge während der jeßigen Session
Pichon, „W. T. B.“ zufolge, mit, daß et
daß Mulay Hafid die in Paris getroffenen
Sultan eine Bedenkzeit von 48 Stunden seßen sollten, auf dem ie Mitteilung, die sie dem Sultan zu übergeben hätten, folle außerdem nicht bloß die Natifizierung Der ) sondern auch ihre praktische Durchführung sicher die Vollmachten zur Zeichnung der Anleihe, die Einrick Lage der französischen Der Ministerrat sprach die
vorhanden, den Vertretern Frankreichs in Marokko neue
Rechte der Krone sowie Wie
v e Wederpuß- und -
‘appretur, Sp,;/
nämlich Pa: Ö r3
inz Eitdöl, Masccich, ¿Den-
Gust andere ‘hohe Leid-
des Ländes- Haß er n zu Stolbþrg-
habe. Jm L laut Bericht þ Aufbesserung hatte, obwohl fich gegen wei
Sohn,
Negierung unlau| : Auf die Erklärung des Staatssekretärs Zibmitte
willen in fo _stardukte worauf der Stadnaze
to
D S) W, D.
A
M 41 B.
erläßt in der
nla}z der Demission
daß kein ministerium über
e fort-
Barnes \{lug fo die auch. die Arbeiter- ses vorzugehen, bevor das neue Budget vor- Regierung, diesbezüg-
der Annahme des nicht zustimmen. — Auffassung, als dürfe
der Vetofrage da- n drode, sie sollten Die Regierung ihres ‘treffenden Resolution das bedingte Verzögerung handle, unbedeutend.
en Tônne, daß er über das Oberhaus unsere ganze Gesetz zu fritifierten
die
äge zum Debatte
g zu übernehmen, und genügende Garantien
Parlaments zufolge, einstimmig
¡leit des gegenwärtigen der Ueber
die N 541+ If n PR Oetantlragung etnes
Minister des Acußern jedenfalls im Laufe 1g der Nachricht er
Nachricht von der nah Frankreich, wo en Boten, die dem
chulden des Machsen, Einrichtung
nständen kein Grund In-
die dem Sultan zu
Sißung, „W. T. B.“ has, betreffend Ver- derherstellung
ÏC,
zu überweisen, und ferner einen Beschlußantrag der Regierung angenommen, im Programm für die Marinebauten auch dep Bau von Unterseebooten vorzusehen.
Unter den in die neugegründete Volkspartei getretenen Abgeordneten befinden sih der Vizepräsident fünf Mitglieder der Komiteepartei, die gestern aus diesex Partei ausgetreten sind. Das Programm der Volkspartei basiert auf dem Prinzip der Stärkung der Volkssouveränität und tritt
Q
somit den von Ferid Pascha verfolgten konservativen I endenzen
entgegen. : Griechenland.
Nach Meldungen des „W. T. B.“ Nikolaus gestern in Athen eingetroffen. Andreas ist nah Jtalien mit dem Kronprinzen, dessen ist, zusammenzutreffen. E — Dem Blatt „Athenae“ zufolge sind Verhandlungen ein- geleitet, damit ein Antrag zur Einber ufung der National versammlung vor dem nächsten Montag in der Kammer ein-
gebracht werde. Afien.
Nach einer Blättermeldung aus Kalkutta ist der Dalai- ma mit mehreren tibetanischen Notabeln aus Lhasa geflohen , hat die indishe Grenze überschritten. Der Grund zur Lucht «soll in dem Vorgehen chinesischer nichtbuddhistischer ruppen iegen, die die tibetanischen Klöster geplündert hätten,
Afrika. An Stelle des ermordeten Butros-Pascha B B melde dey Mohammed Said Bey worden.
ein- und
Der Prin; abgereist, um dort voraussichtli Rückkehr nah Athen aufgeschoben
Ja ist, wie das bisherige Minister des Innern zum Ministerpräsidenten ernannt
Parlamentarische Nachrichten.
Zn der heutigen (42.) Sißung des N eihstages, weler der Staatssekretär des Jnnern Delbrü ck und der Staats- sekretär des RNeichsschaßamts Wermuth beiwohnten, teilte der Vizepräsident Dr. Spahn vor Eintritt in die Tages ordnung mit, daß von Seiner Majestät dem Kaiser folgendes Kondolenzschreiben eingegangen sei :
Oinscheiden des hochverdienten 9 Grafen Udo zu Stolberg-Wernigerode hat Mich nahme erfüllt, und spreche Jch dem Präsidium Verlust Mein Beileid aus.
Weiter sind folgende Beileidskundgebungen eingegangen: Von Seiner Majestät dem König von Sachsen, der dem Präsidium des Reichstags seine Allerhöchste Teilnahme aus Anlaß des Trauerfalls ausspricht, dann von Seiner HDo9heil dem - Herzog von Sachsen Altenburg, von Seiner Durchlaucht dem Fürsten von Schaum- burg-Lippe, von der Königlich sächsischen Regierung, der Großherzoglich meckcklenburg shwerinschen und der mecklen- burg-strelißschen Regierung, der Großherzoglich sachsen-weimart schen Regierung, der Staatsregierung von Walde, der shaum- burg-lippischen und der lippischen Negierung, der braunschweigischen Staatsregierung, der Landesregierung von Neuß älterer und Neuß jüngerer Linie, von dem Senat der Freien Hansestadt Hamburg, vom preußischen Herrenhause, von der Kammer der Abgeordneten in München, dem Landesaus\huß von Elsaß-Lothringen, vom schweizerischen Nationalrat und von dem Oberbürgermeister von Königsberg.
Der Vizepräsident Dr. Spahn erbat uud erhielt die Ermächtigung, auf diese eingegangenen Kondolenzschreiben in kurzer Form namens des Reichstages zu danken. E
Auf der Tagesordnung stand zunächst die erste Beratung des Entwurfs eines Neichskontr ollgeseßes.
Als erster Redner ergriff der Staatssekretär des Reichs- schaßzamts Wermuth das Wort, dessen Ausführungen morgen im Wortlaut werden mitgeteilt werden.
ç
NHeich8tagSpräsidente; init herzlicher Teil zu diesem {weren
Na & Vas
Jn der heutigen (26.) Sißung des Hauses der Ab geordneten, welcher der Minister des Fnnern von Moltke und der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Freiherr von Schoen beiwohnten, gelangte zunächst der Gesetzentwurf, betreffend Erweiterung des Stadtkreises Ma gdeburg (Eingemeindung der Landgemeinden Krakau und Prester vom Landkreise Jerihow T1 und der Landgemeinden Fermersleben, Salbke, Westerhüsen und Lemsdorf vom Landkreise Wanzleben), zur ersten Lesung.
Die Abgg. Gruson (nl.), Dr. H eisig (Zentr.) und von Brandenstein (konf.) beantragen die Ueberweisung der Vorlage an die verstärkte (Gemeindekommission.
Darauf folgt die erste Beratung des Gese ßgentwurfs, betreffend Erweiterung des Stadt kreises Spandau (Eingemeindung der Gutsbezirke Haselhorst, Sternfeld und Spandau-Land vom Landkreise Osthavelland). .
Abg. Lüdicke (frkonf.) begrüßt die Borlage mit großer Diese Gutsbezirke seien von Spandau durch die Havel getrennt: jeder siche für sich allein da, hänge aber wirt\{haftlich mit Spandau zu sammen. Der Nedner beantragt, au diese Vorlage der verstärkten Gemeindekommission zu überweisen. i : )
Abg. Borgmann (Soz.) macht darauf aufmerksam, Begründung der Vorlage angegeben sei, der Kreis © sthav für seine Zustimmung zu dieser Borlage von der Stadk 2 690000 & Abfindung erhalten. Wenn dies fein fehler sei, so müsse es als ein RNaubzug des Kreise die Stadt bezeichnet werden. Es lel anzuerkennen, Stadt in der Zwangslage sei, diese Abfindung
Leichtfertigkeit, die sich
aber es sei doh eine l die sich etn sehr gefährlih erweisen könnte. Wie Jetnerzeit Borsig aus Berlin
Freu
Go
O
zu
wegziehen, und dann wäre Spandau um den Borteil dieser Ein gemeindung betrogen. Jedenfalls habe der Kreis bisher für Bezirke nichts geleistet. Es würden ; / \ Stadt Spandau, sondern nur diejenigen einer Klique üm Kreise Ost havelland wahrgenommen. S
Abg. von Brandenstein (konf.) {ließt
sachliche Erörterung in diesem Stadium nicht für angebracht.
Abg. Lüdicke (frkon\.) bemerkt,
daß die Abfindung von 2 650 000 M, di
allein D die einzugemeindenden Gutsbezirke, )
ereiga
die allerdings hoch sei, nid! auch für
londern
für die Vorlage gestimmt. E Abg. Dr. Dumrath (nl.) stimut
Kommissionsberatung zu. H Die Vorlage wird der verstärkten Gemeindekommission
nicht der Kommission
überwiesen.
Das Haus beschließt die Ueberweisung an diese Kommission. |
oln (CDCI, B
später als j
C5 DICIC F
fortgezogen sei, so könne auch Siemens u. Halske vom Nonnendamn f hier niht die Interessen der j
n dem Antrage aus f Neberweisung an die verstärkte Gemeindekommission an und hâlt ein j der Abg. Borgmann übersebe, |
dip B
[l
e von Flächen von Tiefwerder und Pichelédorf gezahlt wer Uebrigèns hätten die sozialdemokratischen Stadtverordneten in Spandal ;
gleichfalls dem Antrage au! f
4
4
yaushaltsetats für 1910 bei dem gen Angelegenheiten fort.
D. Hadckenberg (nl) fragt nah dem Stande der neuer- wegen des Gebiets von Neutral-
der
Abg. lichen Verhandlungen mit Belgien
Darauf segt das Haus die zweite
auswärti
Moresnet. i: Staats\ekretär des Auswärtigen Amts
Die
bis heute niht zum Abschluß etnem befriedigenden Ende gelangen , fann ih h
aber
Antrag der fonds zur Bes
Verhandlungen sind geführt
das Auswärtige Amt wendet der Sach
zu geben. Dr. Kaufmann (Zentr.)
Der Etat wird genehmigt.
Zum Etat der
Konservativen vor, den
mäßigen.
Referent Abg. Graf von der C Fahre hat bei präsident in des Deutschen Neichs
(in entsprechender
lehnt
der Neuregelung der teiner Eigenschaft als
worden.
Abg. Peltasohn (fr. Vgg.): Die A
von der Kommifsionsmehrheit mit Necht
um
Beamten
fon
entgegengetreten werden. _ Besoldungsordnung geschaffen,
indirekte gehandelt Nüdsicht
eine preußische bâtte.
auf
Zulage vo (inem so die
Wir haben
mit
Rethe von Jahren sein Bewenden laben.
DEr tönnt turz
lagen
lusn Dem
einfad
l
»öhsten Beamten en sih viele Tausende von Beamten, gekommen zu sein glauben, im Wege des Etats zu gewähren, ahme zulässig sein. Umwege über das h auszuschalten.
(Schluß des Blattes.)
Freiherr von
seit längerer Zeit im Gange, kon Ob fie in Kürze zu eute noch nit sagen ;
werden.
weist 1 Moresnet hin.
Oberrehnungskammer Beitrag aus Reichs-
oldung des Chefpräsidenten um 2000 M zu er-
Besoldungen im Neiche de \ Chefpräsident des Nechnungshofs er- lungen zwischen Preußen werden sollte.
eine pensionsfähige Zulage von halten, die nah den voraufgegangenen Verhand und dem Neich von Preußen zur Hälfte übernommen Antrag ift von der Kommission allerdings abge
erfolgt,
prâjudizielle hier und damit \ Soa Q A A QDiY 7 A O PPPCP-LIGN des Landes eîne \olche vuiage vetommen,
sofort darauf berufen.
Andererseits ist es doc Neich No ( fetkgebende o BRifcbe Trt ayvpo JlelC viC gel eBge enden preuß] en éFalloren
Beratung des Staats- Etat des Ministeriums
.
e besondere Aufmerksam- keit zu und wird ferner darauf bedacht sein, den Verhandlungen den möglihsten Nachdruck
Abg. unerträglihen Schulzustände i
insbesondere
liegt
Sroeben (fons.): Im vorigen r Chef-
4000 M
blehnung des Antrags ift es fich dabei diesen mußte energisch im vorigen Jahre die für eine längere ] einer fo
weil n 2000 [chen
U für Borgehen Wirkung
oll es Würde schon jetzt die im vorigen Jahre zu KUnstig Zu
[oll ausdrücklich nur als h nit angängig, auf
Schoen:
nten aber
auf die
der
Ma gegeben im Ministe
i
Hat folgenden bruar
Des
öInhalt : Bekanntmachung des
1910, betr. die
CFifenbahnfrachtverkehr beigefügte Liste. — B
eifenbahnamts vom (. zur Cisenbahnverkehrsordnung.
No
der Anlage C
„Cisenbahnverordnungsblatts“, cum der öffentlien Arbeiten, vom 20. Februar,
heraus-
Jeichsfanzlers vom 5. Fe
dem Internationalen Ucbereinkounmen über den etanntmachung des Yeichs- &ebruar 1910, betr. Ergänzung und
Aenderung Nachrichten.
D
Nach dem Januarbeft der vom herau Deutschlands" betrug Tonnen, ferner
9 6046
Januar v.
VOTU1
vorunter
681,9 ferner
lionen Mark, der Wert
466 0
metalle gegen 22 5
Ulle 19 Tarifabschnitte ze eine E mineralische und Erzeugnisse,
stoffe,
Vorjahr in der Einfuhr 65.7 Millionen,
Mark
R Í
“-
(58
leßten
gegangen ist, und zwar, wie die
der a [eßt neun
ck v » n L T4 e A Ote geben einen Maßstab für di
elen
sür di
zentne
f 6) l » y 18 12 9/6 bedeutet.
die
Statistik und Volkswirtschaft.
eutschlands ausvä rtiger Hand
die Ginfuhr im F [15580 Stück, worunter 409 Tonnen und 83 595 Stü, F., die Ausfuhr 3730 385 Ton 489 Uhren, gegen 3 352 088 To 718 Uhren, im Januar v.
s
\ Millionen Mark gegen 139 Millionen Mark Wert der Cdel
N der Ausfuh außerdem 6,6 Millionen Millionen Mark im
iter 44 36 O
Millionen,
Zunahme der Ausfuhr. U so\nle Rohstoffe,
ie Wertzunahme des reinen W
aus. Von jeßt ab enthalten die ,M-c ten Waren.
er Nüctgang des Bie ijt eine Tatsache von großer | Ea lro »y Lorbhra A v1 Zahren der Verbrauch von
Cr: U a
nderen alfoholischen Aus abschließenden Zahlen des Monaten aus de1 norddeutschen e Bierprodukt
5weck betrug in der genannten r gegen 5 651 121 im Vorjahre, was e Sehr bemerkenöwert ift
Br
gang nicht etwa vorwiegend auf die Monate
fällt, die bereits unt
stärksten
am hervor fteuert mehr,
ländisc
her Biere zurückgegangen : auf einen [remde Borjahr und 583 dz
hon in den lrat, in denen do eigentli weget en Malzes eine stärkere Biererzeugung als die deutshe Bierproduktion,
der
vermehrten Verbrauch dieser r Biere betrug Flaschenbier gegen 737
Nüdgang von fast 170 o für Faßbier und von
bier.
sprehenden erhöhten itartite
noch n Grund müssen
D
zufällige, hältnissen ihren Grund
Einsich
steigende Enthaltsamkeit zurückzuführen heinung,
willige
noch a1
Cine Bertrauensmännerversamml und Zweige des Deu t schen Holzar
„Boss. die zwi Arbeits
verfehlt. D yandelt, da
schen den beiderseitigen
Auch dieser Nückgang ist nicht auf 5ollzuschlag zurückzufüh Iahres, in
n in den Monaten des {ht zur Geltung fam
e eine erhöhte Einfubr statt er Nückgang des Bierverbrauchs Jondern eine
tnd denen
ist
t in die Gefahren des übermäßigen UT 4 Ci
Uufklärungsarbeit ihren Eindruck auf Ves Joll zu neuer Arbeit anspornen D
if lange Zeit nie genug getan werden.
el im Kaiserlichen Statistischen Amt - 5 » p » À 4 ; n ck44 P T 2 4 I I « E 4 e y 7 -
8gegebenen „Monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel
J., der Wert d 616,2 Millionen Mark
tnetalle r 942
Jan S igen eine Zunahme der Cinfuhr, 17 au Am erheblichsten haben in der Einfuhr e, landwirt in der Ausfuhr ebenfalls miner landwirtschaftliche, chemisce Erzeugnisse, ferner
und Waren daraus, besonders Eisen,
D
In de
Malzverbrauchs
deutsche Ausfall zuruc
1909 353 684 hl Saßbier gegen
einer verminderten hätte er
4llfoholgenusses, quf
Ct
SanuUar 1910.
S5. 4204313 104 890 Uhren, gegen
auuar. De: 2E
worunter 74 859 Uhren, ün
nen, ferner 45 183 Stück, immen und 37393 Stück, er Einfuhr im Vorjahre, gegen 14,3 Mil- 3 Millionen Mark gegen Mark Wert der Edel- Ua D. S8.
schaftliche und chemische allshe und fossile Noh- tmnedle Metalle
zugenommen. Waren
verkehrs macht gegen das r Ausfuhr 76,8 Millionen
e „Monatlihen Nachweise“ all- nonatlich auch Angaben über den Wert der eingeführten und der Tefübr Jefül
auHÿ-
_—
Veutschland. i daß in den eutschland ständig zurück-
l zeigt, keineswegs zugunsten
dem Jahre 1909 liegen in den ersten austeuergemein\chaft vor. ion. Der Malzverbrauch
Zeit 4933 444 T oppel
inen N icgang von mebr
dabei, daß dieser Nü August und September
er der neuen Brausteuererhöhung [tanden, fondern Monaten X i
Nat, Sunt und Juli
i des noch geringer ver
zu erwarten Noch
ilt die
war. Einfuhr qus ist also nit zuführen. Die Einfubr
425 198 im un Vorjahr; das ist ein elwa 20% für Flaschen-
den der Brausteuer ent
ren; denn er war am
in denen dieser 5ollzushlag
diesem varten
inan {on aus
ud augenscheinlich nit eine standige Erscheinung, sindet und ün wesentlichen auf
S)
lozialen Ver die zunehmende die ne hôhst erfreulicze Er
die in
die einen Beweis dafür liefert, daß dauernde und ovfer-
die breite Masse nicht denn wo es sich darum
s deutshe Volk dem Alkoholmißbrauch zu entwöhnen, fann 1
Zur Arbeiterbewegung.
0
zufolge, am Moutagabend zu den
vertrags für das Berliner Lohngebiet g
ung sämtlicher Berliner ‘beiterverbande
Zentralvorständen
Bezirke s nahm, der Vertragsverhandlungen, _zur Festlegung eines cpslogen find, Stellung.
Nachdem in mehrstündigen Beratungen alle Punkte der von der Arbeitgeberkommission gemachten Zugeständnisse erörtert waren, nahmen Versammelten einen Äntrag an, nach welchem die Zugeständnisse ür unzureichend erklärt werden, namentlich in bezug auf Lohn- erhöhung — diese müsse sofort in Kraft treten und nit erst im Dezember d. Lohnsicherung bei Akkordarbeiten, Arbeitszeit- berkürzung und in der Arvbeitsnachweisfrage. Die Kommission wurde beauftragt, weiter zu verhandeln, um günstigere Bedingungen zu erlangen.
Îù der Maschinenfabrik Fr. Dehne in Halberstadt traten, wie das\elbe Blatt meldei, 150 Arbeiter wegen Lohnforde- rungen in den Ausstand.
Aus Philadelphia meldet ¿W, T: B“: Der Präsident der Central Labour Union hat den allgemeinen Ausstand pro- flamiert als Sympathiebeweis für die ausständigen Straßenbahn- angei\tellten. (Val. Nr. 44 d. Bl.) Die Streikaufforderung er- streckt \ich nur auf die in der Stadt selbst lebenden Arbeiter. Der Aufruhr der Straßenbahnangestellten hat ih “ Montag- abend wieder erneuert; ein Ausständiger wurde deter, der Führer der Ausstandsbewegung verhaftet. Die Erregung hat einen solchen Umfang angenommen, daß man noch vor Ende dieser Woche einen allgemeinen Ausstand aller Arbeiterverbände, welche hunderttausend Personen umfassen, erwartet. Auch im Laufe des gestrigen Tages kam es zu großen Menschenansammlungen. Dabei wurde ein älterer Mann, der mit den Streikenden in gar keiner Be-
Ov e 1
ziehung stand, auf den Straßendamm gedrängt und durch Ueberfahren getötet.
(Weitere „Statistishe Nachrichten“ s. i. d. Ersten Beilage.) Kunst und Wissenschaft.
A Die leßten beiden Fachsißungen der Gesellschaft für (T rdkunde waren durch besonders interessante Vort ‘ge ausgezeichnet. n der ersten berichtete der Privatdozent A. de Quervain aus Zürich über die von ihm und Vr. Stolberg im vorigen Sommer ausgeführte Grönlanderpedititon, in der Sißzung vom letzten Montag s\prach der Professor Dr. Passa rge aus Hamburg über geomo rphologishe Probleme aus Kamerun. Jene Grönlanderpedition galt neben dem beabsichtigten und in der Zeit vom 5. Juli bis 2. August ausgeführten Vorstoß in das Innere von Karajak-Fjord unter 70 ° n. Br. an der Westküste aus nach Osten der Untersuchung wichtiger Fragen. Es liegt so nabe und ist durch den bekannten Plan einer im Sommer 191] von Spitt- bergen aus ins Werk zu seßenden Erkundung des Nordmeeres mit Vilfe eines Deppelin-Luftschiffes noch näher gerückt, auch Wftfahrzeuge zur Crforschung JInnergrönlands zu benußen. Der Ausführung voran zugehen hat aber eine längere Beobachtung der meteorologi!chen Borgänge, vor allem der Winde, mit denen im grönländishen Sommer zu rechnen ist. Die Möglichkeit von Aufstiegen bis zu mittlerer Höbe ist ja sicher vorhanden, es fragt fich nur zugleich. ob der Erfolg Mühe, Gefahren und Kosten lohnt, wenn lange Zeit anhaltendes unsichtiges Wetter und starke Nebel mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten sind. Auf alle diese Fragen sollte der Ouervain - Sto bergshe Versuch - einer Durchquerung Grönlands nach Möglichkeit Antwort geben. Er ist keineswegs ergebnislos gewesen; aber die Verhältnisse des Inlandeises stellten sih überaus s{chwierig, die Fuß- und Schlitten- reise auf ihm als fo furchtbar anstrengend heraus, daß etwa 100 km von der Küste ostwärts entfernt der Versuch aufgegeben werden mußte. Es waren nicht so sehr extreme Temperaturen, die hierzu nöôtigten (die Temperatüuren der Nächte unterschieden sich von denen der Tage um 12—6°, die Tagestemperaturen schwankten um 5—69), als der unausgeseßt {arf von O. oder SW. wehende Wind von 5 —12 Sekundenmeter Geschwindigkeit und vor allem die furchtbare Zerklüftung und Unebenheit des Eises. Da Sommer war, und die Neiseroute sich unter der in 12—1300 m Meereshöhe liegenden Schneegrenze hielt, waren alle Schwierigkeiten des Weges dem Eise allein zuzuschreiben. Zunächst war eine hohe Eiss\tufe, pâter noch drei solcher zu überwinden, dann begegnete man so vielen, auf weiten Umwegen zu umwandernden, tiefen und bis 20 11 breiten Spalten im Eile, daß es Tage gab, an denen man nur 50 m wveiterfam TrOB De D 6 stündiger täglicher An strengung. Manche dieser Spalten waren mit Schnee gefüllt; aber es war kein Verlaß darauf, daß der Schnee die Schlitten tragen werde, wie die Neisenden zu ibrem Schaden mehrfach erfuhren. Hinzu kam die noch viel ausgedebntere Crschwernis, welche das Kreuzen mächtiger Gletschermoränen verursahte. Man begegnete überraschenderweise auch größeren Seen im Eise. In den späten Nachmittagsstunden mußte immer an die Aufrichtung des in den Morgenstunden abyze- brochenen Zeltes gedaht werden, um die Nacht erträglih zu ver bringen. Während dieser den Begleitmannschaften zufallenden Arbeit wurden die verschiedensten Messungen ausgeführt, u. a. solhe am Cise vorgenommen, das häufig aus deutli abgegrenzten Eisstufen besteht, aber {wer erkennen läßt, ob es Gletschereis oder Scholleneis ist. An manchen Eisblöken tlonnten Schichtenfolgen und unter An nahme, daß jede Schicht einem Jahr entspriht, Alter von 50 bi 100 Jahren festgestellt werden. Auf dem Juüdwege s{lugen Heisenden einen etwas abweichenden Weg ein, ohne einer weihung von dem geschilderten, unsäglih öden und zerklüftetez Charakter des ohne jede Unterbrechung das Innere des ' bedeckenden Eises zu begegnen. Es gewährte den Forschern 1e angenehme Abwecslung für das Auge, als sie, erst hart am Fjord, wieder auf dunkle, eisfreie Felsen blicken konnten. Trotz der überaus \{wierigen Verhältnisse, die auf der gewählten Noute angetroffen wurden, glaubt Dr. Quervain, daß diese Verhältnisse nit überall im Lande die gleichen sind. Bermutlich wird das Eis tiefer im Innern besser zugänglich und gleichmäßiger, und ficher ist, daß mebr südlich die besonders lâstig empfundenen Spalten aufhören. Ein Vorstoß in das Derz des Inlandgebietes ist jedenfalls erwünscht. Soll es in der ¿Folge mit lnterstüzung von Lusftfahrzeugen versucht werden, so is es jedenfalls nôtig, ein anzulegendes Depot zum Ausgangspunkt zu machen.
In seinem Bortrage über gcomorpholegishe Probleme ( Kamerun sprach Professor Passarge unter voller Anerkennung meist von deutschen Offizieren geleisteten genauen und umfassende Terrainaufnahmen der Kolonie Kamerun das Bedauern aus, daß nicht gleichzeitig d Geologie Kundige zur Stelle gewesen wären, weil in diesem Falle der aus den Aufnahmen zu erhoffende (Gewinn sür die Kenntnis des Landes ungleih größer gewesen wäre. Bortragende durch eine Anzahl vom Bildwerfer vorgesührter Karten bewies, ist Kamerun geologish ein höchst inter ssantes Stück Afrikas. Man kann seine Terraingestaltung der Uebersichtlichkeit balber in 4 große Gebiete sondern. Im Gebirge walten die archäischen Gesteine vor; do treten an vielen Stellen auch Sedimentgestein, an der Küste vornehmlich ein Kranz von Erhebungen auf, die dem Cocän angehören, und das aus Sand und Lebm bestehende Küsten land umsäumen. Beherrs{t wird der Charakter des Gebirges durch die vulkanischen Bildungen, die ibre bedeutendste Entfaltung in dem den höchsten Gipfel des Landes und zugleih den südlichen Borposten des Gebirges darstellenden Kamerungebirge finden. Der Vulkanismus hat hier jedoch nur seine beirädtlicste reistung entwielt; er ist sonst auch fast überall in den Gebirgen vertreten, und es sind ibm zu einem großen f zuzuschreiben, die dem
A
es
L
19 L n
Y l N L
(4 4 e N
Ds H aves ZVlUe Der
Teil die mannigfachen HNâätfel Geologen bei der geomorphologischen Deutung des Landes entgegentreten. Die Abdachungsverhältnisse des Landes sind merkwürdig. Ubdachung findet eigentli nach allen 4 Seiten statt, von Wasserscheiden ift keine Rede, so naheliegend die Bermutung einer Sonderung der Fluß;läufe nah den 4 Abflußgebieten: Ozean, Benue, Tschadsee und Congo wäre. Die überaus reichen Niederschläge, verbunden mit dent sehr aufnahmefähigen Doden, bringen es zUwege, daß si ausgedehnte Sümpfe bilden, die ibren Ueberfluß leiht nad allen Seiten abgeben, je nachdem dem Wasserdruck ein Ausweg sich öffnet. Der zur Erläuterung 6 in verschiedenen Richtungen aufgenommene Profile
Vortragende zeigte ( Nichtunget l e vor, die über- wiegend geringe, häufig äußerst geringe Höhenunterschiede ergeben.
Mit Ausnahme des das Kamerungebirge stellenweise natürlich fehr abwe{selnd verläu t, aber mit Ausnabme des Kamerunberges doch auch zumeist si fla zeigt, bietet nur das bon S nah N durhgelegte Profil ziemli starke und sih \{nell folgende Höhenuntershiede von 400, 600, 800, 1000, 1300, 1600, 2000, 3000, 4000 und 5000 m Séehöhe. Mit diesen Unter- schieden in Vebereinstimmung H £8, daß Dio Profil - das Waldgebiet im Süden, dann das ausgedehnte Graëland, das Gebiet des Laubbushwaldes und des Dornbusches kreuzt. Der Vortragende spra hierauf über das Aestuar des Kamerunflufses und die es beeinflussenden Meeres\trömungen. Die Küstenumbiegung an dieser Stelle gegenüber der Insel“ Fernando Po ‘übt auf die Dünung die Wirkung, daß sie scharf auf den Strand von Kamerun [tößt. Dieser Umstand hat wohl die trichterförmige Senkung geschaffen, als welche sich die Mündung des Kamerunflusses darstellt und fie zu einem guten und geshüßten Hafen macht. Da hinter dem Kamerunberge das kristallinishe Gestein anfängt, das an zwet Stufen sehr stark gegen Süden abfällt, fo entsteht die Frage, wie sih die Flußtäler gebildet baben mögen. “Die Frage ift ¿. D. und solange nicht spruchreif, als wir über die Grundfrage des Aufbaues des Gebirges nicht genügend orientiert sind. Hat Erosion ltattgefunden, haben Berwerfungen mitgewirkt? Wie sind die starken Wie erklärt \ih ein auch durch
Ablagerungen von Kaolin zu deuten ?
die Profile zur Anschauung kommender Parallelismus der Gebirgs- gliederung? Wie die mauer- oder wallartige Erscheinung vieler Ge- birg8wände, die aufs steilste ins Tal abfallen, während dieses fich flach wie ein Tisch bis hart an den Fuß des Gebirges erstreckt 2? Die Er- scheinung hat so große Aehnlichkeit mit dem innerafrifanischen Graben, daß man versucht ift, dieselbe Gntstehungsursache anzunehmen, nim einen gewaltigen Einsturz. Doch stehen dieser Erklärung andere Gründe entgegen, die der Vortragende lihtvoll entwidelte, immer be- tonend, daß weitere Untersuchungen abzuwarten seien. Sehr interessant
einshließenden Profils, das
var, was er im weitern über seltsame vulkanishe Bildungen mit- teilte: weite Kessel mit ganz flahem Boden, umrahmt vor fristallinishem Gestein, während erst in einiger Entfernung Basalte die Mitwirkung des Bulkanismus vermuten lassen. Von hoher geologisher Wichtigkeit sind die Fragen, die ch an das Schollengebiet von Adamaua knüpfen. Ist der gute Boden, der es auszeichnet, den vulkanisen Gesteinen zu danken, die die allerhöchsten Stellen seiner Gebirge einnehmen, so muß die Verwitterung ungeheure Zeit erfordert haben. Die Gebirge dieses Gebietes sind aber noch in vielen anderen Punkten von Intereffe ; denn an sie knüpfen fich vor allem die geomorphologiscen Rätfel des Landes. Man findet hier in bunter Abwechslung braunen und roten Sandstein sowie Porphyr durchbrochen von Trachyt und in der Tiefe ein Urgestein, das die leßten Reste eines siluris{en Gebirges zu fein scheint, oder auch die Reste eines alten Faltengebirges, dessen Tiefe durch Sandstein ausgefüllt wurde, was auf einstige Neberflutung [ließen ließe. oum Schluß erläuterte der Bortragende noch an dem Flußneß des Nordens der Kolonie Kamerun, an dem Schari-Strom und seinem großen linken Nebenfluß L0ogor die Eigen- tümlihkeit dieser aus den Tuburi-Sümpfen ihre Hauptspeisung empfangenden Flußläufe, welche sie in den Stand seßt, ihre Wasser nach verschiedenen Seiten zu senden, gegebenenfalls nah dem Tschadfee oder dem Benue. Hiermit im Zusammenhang steht die Eigenart der Flüsse, scharfe Krümmungen so hohen Grades zu machen, daß der untere Lauf streckenweise dem oberen parallel ist. Auch diese Er- scheinung bedarf indessen noch der weiteren Aufklärung dur Nivellierung. Bestätigt diese, daß ein bedeutendes Gefälle an dieser Stelle besteht und der NO. des Gebiets 120 m böber liegt als der SW. so würde [ih die Neigung der Nebenflüsse des Schari, ihre Wässer zuweilen an tiefer gelegene Wasserläufe abzugeben, erklären. In der Diskussion, die sih an den mit vielem Beifall aufgenommenen Vortrag knüpfte, wurde Vor- nehmlih die vom Bortragenden angeschnittene Frage behandelt, ob die Behauptung des Vorhandenseins von Dünen am Tschadsee richtig fein könne. Der Vortragende bezweifelte es und erflärte dünenartige Bildungen als aus mitgeführtem Sand dur den Fluß getürmte Dämme des Niger und anderer Ströme. Es wurde aber nachgewiesen, daß Dünen entfernt vom See und allen Flußläufen vorhanden seten. Der Vorsitzende, Geheimrat Hellmann dankte dent Nedner für seine bôhst wertvollen gceomorphologischen Dar- legungen und bezeichnete auch vom Standpunkt des Meteorologer l
die vom Profes Pafssarge wiederholt emvyfoblene genaue Nivellierung von Kamerun als fehr wünschenswert. Denn man verdächtige z. J. den Tschadsee den Mittelpunkt einer beständigen barometrifchen Depression. Das scheine den Meteorologen zweifelhaft, Tonne aber nur Seechöhe des Tschadsees aufgeklärt
as durch genaue (C der 10 m fommen 1 Millimeter Barometerstand gletds.
) G
als rmitttlung werden : denn jede
Der Bund“ eine Reibe doppelt mit hoher Freude chweiz gemacht worden
u dem Züricher Goethefund macht von Mitteilungen. Es heißt da: Was uns erfüllt, ist, daß diese Entdeckung in der © ist, der Gocthe so vi (
el verdankt und die in seinem Leben wie in feiner Dichtung eine fo wichtige Nolle Zei nun faft etnem Bierteljahrbu1 l Ur-, Faust“ entdeckt L M Pt o epowemachender Goethe-Fu d worden. er ersle Sah der Einleitung chmidts Ur- Faust - Ausgabe gibt dem tiefen Bedauern Ausdruck, daß aub nah der Eröffnung des Weimarer Goethe-A: Gi |
4 ; ( «UwWIvS der fo fd ¡lich vermßie alte „Wilhelm N
Iptelt elt Do
vor It
gemacht
ha L chmerz! ) al l mit zum Vorschein gekommen fet. Veute durfen wir froblocken : „Er leb Gr ist da! Es bebielt ihn niht!“ Entdeckt ist das unse aßbare Werk bei einem Nachkominen der wackeren Züricherin M ;z. Aus ihren bekannten (und gedruckten) Brief angst, wie nahe sie thm, dem Menschez viele Jahre lang eine seiner vertraute dinnen (mi Du wec\elte), und er hat die ( feine Fr ie er wiederholt ZUrich besucht hat, wie we ige andere an seinen fei nenden und ent stehenden Werken teilnehmen lassen. uh , Wilhelm Meisters theatralische Sendung“ zugesandt, ein überaus glüdlicher Zufall, daß si das Manuskript bis beute in ibrer Familie erhalten hat. Die etwa 600 Oktavseiten umfassende Vandschrift ist nicht von Goethe felbst geschrieben, sie trägt weder Ti noch Vet fassernamen und die ersten Seiten haben mit dem Tert „Lehrjahre“ ganz und gar nihts gemein: so if begreiflich, wenn man nicht früher die Bedeutung diese: vergilbten Blätter erlannt hat. Der neue Fund hat elwa nur anti quarischhen und Liebbaberwert, \ondern mt „Wilhelm Meisters theatralisher Sendung“ wird jedem Literaturfreunde, jedem Gebildeten ein ganz neues und ganz lostlihes Geschenk [ Werte gemacht. besten jeßt nämli deutschen Literatur in d
I 0
Cliler
in
Tito] A V4 4 d T l'CT
L
nicht
von unschätßbarem Wir b( s: er Form, in der
den größten Noman de: ihn der junge Gocthe, der Goethe vor der italienischen Heise, entworfen hat. Der Dichter diefer ¿assung ift hier fast zwanzig Jahre jünger und viel fub jekttiver als der Herausgeber der stark überarbeiteten „Lebriabre“. Seine Darstellungskunst ist in der Urform von einer so blutvollen rische und Unmittelbarkeit, von einer so jugendlichen Kraft, Treff lichkeit und künstlerischen Prägnanz, wie font nur noch in den besten Partien des „Werther“ und des Ur „Faust“, und nirgends sonst tritt die starke bumoristisce Ader, über die de1 ¡unge Goethe verfügt, wahrend sie bei dem alternden immer meb! versiegt, so glücklich zutage. Ferner kommt hier das Autobiographishe des Nomans noch stärker und unmittelbarer zur Geltung. In ganz neucr, höbst reiz voller Beleuchtung erscheinen uns jeßt Goethes Frankfurter Knaben und Entwicklungsjahre. Uh in Einzelheiten bringt der Ur-, Meister“ manche wertvolle Bereicl unseres Wissens. So erhalten wir hier 3. B. Proben aus. Goethes vernichteten Schäfer dramen. Und aus dem biblischen Drama „Belsazar“, von dem wir bisher gerade nur den Titel tannten, ist ein langer Monolog eingelegt. Einen eingehenden Bericht über alle je Dinge und größere Probeabschnitte wird eine in den nächsten Tagen erscheinende Bróöschire Billeters bringen; die bereits vorbereitet
Verlage ans Licht treten.
ebr
"toll VIEl
diele
vollständige Ausgabe wird von Professor Mayne
1oll noch in diesem Jahre
n cinem Züricher
und