Nichtkamkliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 26. Februar.
_ Seine Majestät der Kaiser und ,W. T. B.“ zufolge, fanzler Dr. von Marinekabinetts,
Vizeadmirals von Müller entgegen.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats
nungswesen sowie die
Verkehr und für Elsaß Lothringen hielten heute Sizungen.
Das Königliche
Staatsministerium trat heute z1 einer Sizung zusammen.
In der Zeit vom 1. April bis Monats Januar 1910 sind nah dem „Zentralblatt das Deutsche Reich“ folgende Einnahmen Reichs an Zöllen, Steuern und Gebühren, der Ausfuhrvergütungen usw., sowie Einnahmen der Reihs-Post- und Telegraphenverwaltung und der Reichseisenba hnverwaltung zur Anschreibung gelangt:
Zölle 610 968 651 M
abzüg lic
(gegen das Vorjahr + 113 928 314 M) Tabaksteuer 9 837 318 (+ 829465 M), steuer 18136746 Æ (4+ 4013690 M), 134 134 616 M (4- 4549 451 b), Salzsteuer 49 (7 S010 0), Branntweinsteuer: g. Verbrauchsabgabe 40575 285 M6 (—+ 40575 285 A), b. Vetriebsauflage 9096429 M (—+ 9 096 429 M), c. Maischbottichsteuer — 10 705 906 M6 (7 109004241 6), d Verbrauchsabgabe und Zuschlag aus der Zeit vor dem 1. Oktober 1909 119 288 482 M (+ 961 388 A), e. Brennsteuer — 1 719 364 U) Essigsäure- verbrauchsabgabe 287 513 4 (7 280013 M“) Schaumwein- steuer 10 845 992 46 (+ 5930963 M) Leuchtmittelsteuer 8320401 (6 (+ 8320401 H), Zündwarensteuer 6391 007 6 (+ 6391 007 H), Brausteuer und Ueber- gangsabgabe von Bier 61 483879 ¡6 (19715 8520 0), Spielkartenstempel 1586525 1 (+ 49653 M), Wesel- stempelsteuer 15 675588 M (T 1981 456 46), Reichs- stempelabgaben: A. von Wertpapieren 31 208 73 M (+ 9330426 M6), B. von Gewinnanteilshein- und Zinsbogen 2417587 M (+ 2417 587 M), C. von Kauf-
L O und sonstigen Anschaffungsgeschäften 18 300 870 6 (+ 8736 403 M), D. von Lotterielosen:
a. für Staatslotterien 23 939 168 Á6 (T 1E J), b. f Privatlotterien 11 393 889 M (T 2010808. M), D. von ¿Frachturkunden 12 826 698 M (+ 795 160 M6), F. von Personenfahrkarten 16 369 032 M (+ 1069120 M), G. von Erlaubniskarten für Kraftfahrzeuge 2 094 494 M (+4 357 145 H), H. von Vergütungen an Mit- glieder von Aufsichtsräten 39541 967 MÆ (+4 1 352310 M), J. von Schecks 2 418 077 M4 (+ 2418 077 6), K. von Grund- stücksübertragungen 17 475 998 M (+ 17 475 928 M6), Erbschafts- steuer 30 730 206 M (+ 7625542 M), Statistische Gebühr 1349 262 M (+ 111 811 M), Reichs-Post- und Telegraphen- verwaltung 558 974 154 M14 (+ 39314810 M), Reichseisen- bahnvermwaltung 104 059 000 A (+4 5 898 000 6) Die zur Reichsfasse gelangte Jsteinnahme abzüglich der Ausfuhrvergütungen usw. und der Verwaltungskosten beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen: Zölle 569 196 953 M (+ 110 733708 M6), Tabaksteuer 9 979 918 M (+ 732 529 46), Zigarettensteuer 15 631 704 M (+ 2969217 M), Buter- euer "129029 2998 M6 E 200809 0), Salzsteuer 46112223 #6 (— 369 023 M), Branntweinsieuer: a, Ver- brauchsabgabe 4 4329 698 M (+1 4 432 698 M), b. Betriebs- auflage 9096 429 M (+ 9096 429 M), e. Maischbottich- steuer 0260187 M ( 13 409 408 M), 4. Verbrauchs- abgabe und Zuschlag aus der Zeit vor dem 1. Oktober 1909 117 528 699 M (+ 24 088 124 M), e. Brennsteuer — 1 719 364 16 ( 1420127 M6), Essigsäureverbrauhsabgabe 125 464 M (+125 464 M6), Schaumweinsteuer 8 020 960 M (+3319 774 M I Leuchtmittelsteuer 4 946 713 6 (+ 4946713 M), Zündwaren steuer 3 303 480 M (—+ 3 303 480 M), Brausteuer und Ueber- gangsabgabe von Bier 48 231 639 M (+ 7967 956 M), Spielkartenstempel 1 484 896 M (+ 47 027 M6), Wechselstempel- steuer 15 675588 M4 (+ 1 881 455 M), Neichsstempelabgaben : A. von Wertpapieren 30 584 564 M (+ 9141 533 H), B. von Gewinnanteilschein- u. Zinsbogen 2 268 194 M6 (+ 2268 194 M6), U. von Kauf- und sonstigen Anschaffungsgeschäften 17 930 931 Á6 (+ 85960 422 M6), D. von Lottertelosen: a. für Staatslotterien 29 939 168 M (ch4 1439 522 M4), b. für Privatlotterien 11 242391 M’ LOU0 G12 Æ) M von Frachturkunden 12570 164 M “C0 ZOT O). P von Perfonenfahrkarten 16 041 651 M (+ 1 047 738 M), G. von Erlaubnisfarten für Kraftfahrzeuge 2052 604 M4 (4+ 350 002 6), H. von Ver- gütungen an Mitglieder von Auffichtsräten 3 471 128 M (+1 325 264 A), J. von Schecks 2 369 716 M (4 2 369 716 46), K. von Grundstüsübertragungen 17125918 M6 (—+ 17 125918 M), Erbschaftssteuer 30 730 206 M (+ 7 625 542 Á), Statistische Gebühr 1 329 858 M (+ 109 492 M).
Zigaretten- Zukersteuer 698 494 M
( (7 K
4123 Shiffe (gegen
) mit einem Nettoraumgehalt
Jm Monat Januar 1910 haben 1421 Schiffe im Januar 1909 von 420 858 Registertons (1909: 928 992 Registertons) den Kaiser Wilhelm-Kanal benußt und, nach Abzug des auf die Kanalabgabe in Anrechnung zu bringenden Elblotsgeldes, an Gebühren 210 082 M (1909 - 165 819 M) entrichtet.
M. S. „Hansa“
Laut Meldung des ,W. T. Y.“ ; S. 6t am 10. März die
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vorgestern in Ferrol eingetroffen und setz
Reise nah Curhaven fort. S. M.'S. „Ti
„L1ger“ ift gestern in Schanghai eingetroffen.
Die für Handel und Verkehr, für Justizwesen, für das Seewesen und für Rech- vereinigten Ausschüsse für Handel und
zum Schlusse des für des Deutschen
gestern sein 62. Lebensjahr. wurde in Stadt und
König besuchten, gestern und heute vormittag den Reichs- 4 on Bethmann Hollweg und nahmen heute mittag im hiesigen Königlichen Schlosse den Vortrag des Chefs des
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l | einem einzigen gemeinsamen Verband Vorher hatten Vers,
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der Landesverteidigungsminister von hänge von der Vereinbarung mit der
Neform der Militä
Deutschnationa
Auf Grund der Quelle zufolge, Bildung des
Deutschen Nationalverbandes
lotte, 1909/10 ist dem Parlament
gierung über die
Trouillot, er habe Gouverneur der Streikenden zur Wiederaufnahme der in der ihnen gerechte P
bedroht sei als man fürchte, und Vorwurf, den
Finanzgeseß höhung der
Steuer, wird. beträgt für
abgestuft ist und
wonach jeder fremde Arbe
Kopfsteuer
öffentlichung des Steuerregisters entricht
vor überfülltem Hause und in Anwesen denten Stolypin und Itattet.
Ç
Budgets entgegen der Voraussetzung des &lnanzministers ohne möglih gewesen sei,
Kriegsministeriums
der Friedensgedanke \chöne ministeriums erfahren.
ermög
Ergebnis
Nubel Kred der Staatsrente
Bergleich mit dem Budget von 1909 ergebe, diesjährigen Bu
und Finanzleben des Landes vollziehe sich bis
Budget künstlich Schwierigkeiten enügend,
Württemberg.
Seine Majestät der König
Wilhelm Der Geburtstag des
Land. in der üblichen Weise gefeiert.
Oeftexreih-Ungarn.
Der Wehraus\chuß des österreichis etenhauses hat gestern das Rekrute Im Laufe der Debatte betonte, wie das ,W. T. B.“ 1desbe ] Georgi, e zweijährige Dienstzeit bereits fertiggestellt fei.
Cx
ntscheidung über ab.
die Frage der finanziellen Deckung rstrafprozeßordnung r Frage der Gerichtssprache abhängig.
- Gestern nahmittag fand in Wien eine Si len Verbandes statt, in d
inigung der deuts - freiheitlichen
Parteien
ligung und der deutsh-radikalen Mitteilungen dieser
der Deutschnationale
Vereinignn 9
Verband
lossen. Heute findet die grundlegende
statt.
Großbritannien und Frland.
Nachdem das Unterhaus gestern ein Amendement zur e auf die Thronrede, betreffend Ein zó des „W. T. hatte, wurde die
i führung der heimischen Jndustrie, mit 228 gegen 185 Stimmen Adresse einstimmig angenommen ann das Haus auf den 28. d. M. vertagt. Eine Vorlage, betreffend Erg änzungsfkre in Höhe von 689 100 Pfd. Sterl. zugegangen.
en zur Förderung L l
J
Frankreich.
gestrigen Sißung des Se von Guadeloupe, eine Interpellation Ereignisse auf vermutlih \{limmer seien, stellten, und kritisierte die Haltung der Kolonialbeamten. Wie das „W. T. B.“ berichtet, antwortete der Kolonialminister seit gestern außer einer Mitteilung, daß der Insel eine Proklamation erlassen habe, in der die if j Wini U werden und rüfung threr Wünsche zugestan en wird, keine lichen Nachrichten etbälten, Er Doe: daß P Ordnung entáet 1 protestiere gegen den allgemeinen man den Kolonialbeamten machen wolle. Hierauf wurde eine Tagesordnung, in der der Vertrauen ausgesprochen wird, angenommen.
— Die Deputiertenkammer trat gestern nah An- me des Marinebudgots in die Verhandlung über das ein und nahm, obiger Quelle zufolge, eine Er- Automobilsteuer an. Nach turzer Diskussion illigte die Kammer sodann die Bestimmung, und zweisißzige Automobile von Ausländern, die \ich in nkreich aufhalten, eine auf fünfzig Francs festgeseßte und zwar für einen Zeitraum von 360 Tagen erhoben Die Steuer für Automobile mit mehr a
l j ls zwei Siten, ür denselben Zeitraum neunzig ¿Francs. Außerdem elne Steuer, die je nach der
j y der Motorkraft des Automobils i zwischen fünf Francs und fünfzehn Francs die Pferdekraft schwankt, entrichtet werden. Im weiteren aufe der Sizung brachte Lebrun ein Amendement ein,
l iter, der nur während eines in Frankreich arbeitet, verpflichtet ist, eine zu entrichten. Jeder fremde Gewerbetreibende während des ersten Jahres seines Aufenthalts in Frank
Jeine direkten Steuern binnen vierzehn Tagen nach Ver en. Doumer erklärte,
Prinzip dieses Amende-
In der
L nats richt Senator
ele Cicéron, ) an die Ne- der Insel Guadeloupe, als die offiziellen Berichte sie
Regierung
wonach für
es des Jahres
Janze Kammer werde das gerechte
ments billigen.
Rußland.
gestrigen Sißung der Neichsduma wurde der Budgetkommission über den Etat des N eichs heit des Ministerpräsi- Finanzministers Kokowzow er
der Der
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des
Nah dem Bericht des
Aler
l D des „W. T. B." seßte der Neferent ‘ejento (Oftobrist)
auseinander, daß die
C!
Professor Bilanzierung des Vefizit mit äußerster Borsicht ielsweise das Budget des l Millionen gekürzt worden : denn sei sich wobl bewußt, daß, soviel auch gepredigt werde, dies doh vorläufig nur
Die Aufgabe der Landesverteidigung sei Nation. Die hauptsächlich{sten Abstriche des Verkehrsministeriums und des Marine- Die von der Budgetkommission am Etat vor- menen Aenderungen hätten einen Ueberschuß von 3752 898 Nbl. (iht. Der Nedner wies darauf hin, daß es zum leßten Male 2 Jahren vorgekommen sei, daß ein Budget ohne die Notwendig- einer Anleihe aufgestelt worden wäre. Das diesjährige
verdanke man dem Einfluß der Ernte im Zu- enhang mit , günstiger Konjunktur. Die Getreideausfuhr gewaltige Dimensionen angenommen und einen Zustrom
troßdem Abstriche nur leten. So sei beisp nur um sechs
nommen worden Kommission Worte
wichtigste 1 die
seien. der Etats
vollendete Monarchen
hen Abgeord- ngeseß angenommen. D berichtet, daß die Vorlage über | Ihre Einbringung ungarischen Negterung und der
? Auch die sei nur noh von der Negelung
er die Frage der L zu zur Erörterung gelangte. ammlungen der deutsch-fortschrittlichen Ver- Bere g stattgefunden. Vereinbarungen hat, obiger
rvand einstimmig die vorgeschlagenen Deutschen Nationalverbandes be-
Versammlung des
von Schuß- laut Meldung abgelehnt und
dite für die für das Jahr
festigt.
Nanges seien.
abgaben
arbeiten.
„Agence
Der gleitung
Wie Lama
erkennung worden.
D Volks\chichten Len, „M „auf dem richtigen W trat, das seine Stabi Regierung ruh
,_ Fremde Untert wie Einheimi ordentlichen
eines Offiziers. Kammerwahlen betraut. und Abberufung sind in der
Dieser Nevisions
Neise nah Dar ijt der Dalai
Seit 1906
in finan
nicht
beweise.
Der Entwurf der Regierung fertigge
König Gust av hat, der Königin gestern mittag zum etner Krankheit ei
Der
seten
die zielle
viele
Prozent gestiegen, während die Höhe Erfolg , wie der präzise ußland hat sich k ege befunden, inde lität bewiesen hat. ‘rubig und im Einkl Nach s{chwerer N Gegenwart gelangt,
1m
zwanzig
bis vierundzwanzi
Staatspapiere von Staaten ersten
gegangen, let
Griechenland.
Die A
Die
D
Verfas stellt und enthält Havas“ folgende Vorschläge: anen fönnen che Dienste nehm : 4 E Pn e i agung der Arbeiten der Kat bung des Session gestattet. Zwei Lesun jedes Geseßentwurfs. ß zettel erfolgen. weniger als 15 stitutionellen der Deputierten wird von 30 Die Stellung eines Deputiert
in Griechenland mit en. Das Budget r Kammer angenommen werden. nmer mittels s en anstel stimmun Die erforderliche Min 0 betragen. Immunitäte Jahren auf mindestens 25
bis
isher“, {loß me
A ang mit der Volksvertretung ergangenheit ift und es muß einer noch
sungs
Dekr le dreier genügen für die Annah
f L s V me
1g bei Wahlen soll durch S
e Vundestzahl der
In Kriegszeiten ks
n aufgehoben werden.
einige fogar gesunken
in le unterste Eingang der Lands der Minister s für ein Geldsystem ein. uf diesem Weg kann die weiter
„Nußland zu einer besseren besseren Zukunft zustreben “
revision ist von der
nach einer Meldung der
denselben
Nechten muß
im Laufe der Eine Ver- ets ist nur einmal in jeder | Stimm- utierten fann auch
einige der fon Das Mindestalterx herabgeseßt.
Dep nnen
en wird für unvereinbar erklärt mit der
Kassationshof wird
mit der Prüfung der
Stellung der Beamten, ihre Ernennung
Schweden.
vorgestern in Kalim jiling fortgese Lama wegen
der geistlichen Die Wahl des Nachfolger
W T [T4 A. e
ne furze Spazierfahrt unt
Afien.
das „NReutersche Bureau“ me
ßt.
Vorrechte
de
ldet, pang eingetroffen Durch ein Kai der Flucht aus L seines Am s ist bereits angeordnet.
Verfassung niedergelegt. : entwurf wird den mittelt und im Laufe der nächsten Woche i gebracht werden.
Parteiführern über- n der Kammer ein-
V.“ zufolge, in Be- ersten Male nach
ernommen.
ist der Dalagi und hat seine serliches Dekret hasa unter Ab- les enthoben
Die
nich in de
beiwohnte,
überhaupt
Neichstags
steriums des AMteL “Fort.
Na: Dr. Grunenb Standesamts in G
Parlamentarische Nachrichten, Schlußberichte über
Das Haus der (29.) Sißung, welcher
die
der weiblichen Endung
Minister des
zügliche
beachtet werde.
liegt eine
Kommifs Material.
nennung
geseßlichen betreffenden
old aus dem Auslande herbeigeführt. Der Staats- habe fich gebessert, und die Kurse der Staatspapiere hätten eine lige Höhe erreicht. Nötigenfalls könnten für 565 Millionen itsheine emittiert werden. Das Konto des Departements i betrage 256 Millionen, und außerdem sei noch ein Barbetrag vorhanden. — Nach dem Referenten ergriff der zminister Kokowzow das Wort. Er bezeichnete die Gesamt- des Budgets insofern als höchst lehrreih und erfreulih, als ein daß die Gesamtsumme des dgets um sechzehn Millionen kleiner sei als die des Vor- eit, daß Nußland von Anleihenausruhe. Das Wirtschafts- jeßt unter sehr günstigen es löônne daher keine Nede davon sein, daß das aufgestellt sei oder daß Nußland irgend welche ernsten auf diesen Gebieten drohten. Die Kornvorräte seien
. Es sei Z
gungen, und
und der Geldumlauf ruhe p festem Fundament. alle
nur die Staatspapiere, sondern Papiere seien ge-
aufgestellt
einer all bei der Gelegenheit
A bg. S
Xandeszentral |\prahige Bevölkerung nick
betreffenden denn auch Mitgebrauch Gegen diese als Nedner worden.
der amtieren
sich im Unrecht be Dieser Vorgang h
gerufen, was
\prachigen Bevölke
treue G Dies hatte me
öffentlichen
werden wir Borg
Zum Kapitel
Borschlagsre {hen Bürgermeister nit wäl ; drei von ibnen vom Provinzialrat nit f i gemeinen Negelung die demnächstigen B
Ale
dieser Nede in
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hältnis vo
Abg. Brors (Zentr.) Bedsberg bei Mülheim am meister aufgezwungen w der Gemeinde genieße dieses Bürgermeister in die Selbstverwaltung Systems der Ernen
Geheimer Ob
ernannt
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unteren
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chwab behörde a1
für
litaui
de Amtsvo
umsomehr
Verfammlungen in der vorigen Session nicht r dafür sorgen, d ang ist um so mel
Neichsverein8gesetzes der
Hollweg im Namen Erklärung abgab, da jedwede Schikane erf
Veranlassung,
Vorsorge
wieder vorkommt.
(Schluß des Blattes.)
die
finde at große Beunruhi zu bedauern ift, rungsteil k esinnung und L
der
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üunnigfeld un zu wenig Behörden Amtsgerichte und in G Abg. Switala ( Standesbeamten, „Ta“ in die Standesat Innern b c Entscheidung
andrätliche Be hörde Petition Uebernahme der beamtenver Berichterstatter Abg. von ion die Ueberweisung
Der
landrätlicher
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orden sei, und auch der Bürgermeisters,
worden zeige
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in
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rsteher, und
habe, Borsißende der Ner
her Sprache m
d bemerkt, daß leten ;
Ì Und des Hauses der r Ersten und Zweiten Beilage.
Abgeordnete der Minister des zweite Beratung Jnnern bei dem
n Moltke v des Kammergerichts,
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( Zentr. )®?wünscht
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landrätlichen
Arnim der Petition
Der war, die Neform[l
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beshwert si darüber, Khein seitens des Ol obgleich di
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Oberpräsident
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Znstanzen nicht urgermeistereit
andelt, dessen v lebe zum Neich über a ( ine Freunde veranlaßt, von neu Festlegung der einzubringen. t mehr aß dies in die r zu bedauern
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Jebunden :
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[ ig zurüc geeignet erachtet. jer Materie echandlung der rh haben, darauf zuruckzukomm M a c) (
le betrifft, einischen Landgemeindeordnung
Bezirk o ausmacht den
Versammlungen g Memel
gestrigen Sißungen des Abgeordneten befinden
n seßte in der heutigen JZnnern von Mol Etats
Ausgabekapitel
tle des Mini- „Dlandes
die Errichtung eines in der dortigen Gegend del müßten tet werden.
die Weigerung der
en polnische Namen mit nilsregister einzutragen. erwetill auf die darauf be-
die durchaus loyal
n und Aemter“ Privatbeamten um fen in das Staats
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namens der
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_daß der Gemeinde präfidenten ein Bürger r niht das Vertrauen fich gegen die Er zum Tommissarischen habe. Dieser Eingriff
Z vedürftigkeit des ganzen nung der rheinischen Landbürgermeister. _berregierungsrat Dr. F
Bestimmungen ist der
Nach den bestehenden an die Zustimmung der diese haben nur ein atte den kommissari vier andere Kandidaten l, und der vierte wurde
Was nun die Frage
[0 werden tir ja
Nach dem Neichsverein8geseg kann die lolchen / t 600 [remden Sprache in Kreise der litauishen Sprach Bestimmung ist ak mitgewirkt der litauis
en, wo die fremd- Mitgebrauh der eslatten. Es ist Deydetrug der os gestattet worden. ammlung, in der ih er Weise verstoßen sammlung den Inhalt
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iedergeben wollte, untersagte dies obwohl cine
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unge!eßliche Vandlung begebe.
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ja Erbitterung hervor sich hier um cinen fremd aterländische und königs llen Zweifel erhaben ist. Freunde be / em cinen Antrag auf gesetzliche Zulässigkeit des Gebrauchs der litauishen Sprache in Nachdem dieser Antrag Verhandlung gekommen ist, Jer Session geschieht. _als bei der Verabschiedung des damalige Staats\ekret verbündeten ß die Handhabung olgen solle.
Der
ar von Bethmann rungen die bündige Vereinsgeseßes ohne
nimmt die Regierung
ein solcher Fall nit
Maren.
Mgestimmungen des Tarifs sind vor der Eröffnung eines Ausstands
Multurges{ichte denkwürdigen Stätte,
M nommen senschaftli : Pierstidang eine wissenschaftliche Notwend a Chrenpflicht
M Dro F iberließ die Verwaltung | erli e M Arbeitsgebiet dem Athenischen Institute, und M dur eine von der Neichsregierung in den o M gabe dauernd gerecht zu werden. Seit unier Leitung von Professor Dörpfeld und unter Mitarbeit von
; qn Me R and M ri F Professor Conze und von zahlreichen jüngeren Arhäologen und Archi M teten eine Ausgrabungskampagne in Pergamon stattgefunden.
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F vorchristlichen Jahrhundert, hat sich bei den vorjährigen
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Statistik uud Volkswirtschaft.
Zur Arbeiterbewegung. E ie Hc orstände des Verbandes der Arbei geber für as Sh E e (Sig München) und der O n en er Arbeitnehmer (Sih Berlin) haben s Frankfur 1 M. in den leßten Tagen ü ver die Meinungöverschiedenheiten ver- andelt, die in 35 Städten zwischen Arbeitgebern und N vegen des im vergangenen Jahre abgeschlossenen Tarifs Hi 4 i In allen Fällen ift, wie die „Köln. Ztg. berichtet, dur ggenseitige Verständigung eine Einigung erzielt worden. E In Schneidergewerbe sind infolgedessen nicht zu erwarten. Nach den e Cntschêidungen der Hauptvorstände der beiderseitigen Organisationen t A Werkstätten der Bethlehem (Pennsylvania) Steel ompany wurde, wie „Wee L. B.“ meldet, gestern abend n ge- beitet, die Werkstätten sollen so lange geschlossen bleiben, bis die ehörden in der Lage sind, die Arbeitswilligen gegen Eigen irfsam zu P Ungefähr 9000 Arbeiter sind ohne Beschäftigung. M Nt 40 d B i , : 4 Wie der Gai von Guadeloupe telegraphiert, ist auf er Insel eine leite Besserung festzustellen. Das Begräbnis 8 i den iüngsten Streiku nruhen getöteten Arbeiter ist obne Iwischenfall verlaufen. (Vgl. Nr. 46 d. Bl.)
Kunft uud Wissenschaft.
Die lette, am 1. Februar abgehaltene Monatsfizung der Ar 09e gishen Gesellschaft zu Berlin, in der an Stelle des er rant en ‘heimrats Professor Dr. von Kekule der zweite Oie ofessor Dr. Trendelenburg _prâsidierte, stand „gans unter em velchen von Pergamon. Der außerordentlich zahlreiche Besuch von Mitgltedern und eingeführten Gästen bewies am besten, S unver- nindert stark das Interesse ist, das die wissenschaftliche We : i Fortgang der pergamenischen Ausgrabungen entgegen ringt.
rvollständigt sich do nah nunmehr über 30 Jahre langenBemühungen unk dem n G n. S Qu ate
etender Kräfte i s as Bild der gewc N e fetender Kräfte immer mehr A idi lis den Könialigen Nuseen zu Berlin in dem Altarfries einen herrlichen Besiß gesenkt hat, sondern auch einen nationalen Nuhmestitel für die deutsche Wissen-
fstt bedeutet. Freilih zeigt sich zuglei von Jahr zu Jahr mehr,
umfangreich die Aufgabe noch ist, die vor uns liegt, ‘bis von einer dollendung des Werkes gesprochen werden kann. e
Bekanntlich ist das große wissenschaftliche Unternehmen einer ein- jeitlihen und planmäßigen Untersuchung der Attalidenresidenz seit
1 Jahren in ein neues Stadium getreten. Während srüher die erwaltung der Königlich preußishen Museen zu Berlin, die seiner-
(1878) auf Veranlassung Karl Humanns die Aufdeckung der
inenstätte begonnen und als s{önstes Grgebnis den Gigantomachie-
des großen Altars heimgebracht hatte, die Trägerin des Unter- hmens war, i} feit 1900 das Kaiserlich Deutsche Archäolo- (she Institut zu Athen an d A getreten. Dieser Pechsel bedeutet natürlich nicht bloß eine aus Cent welchen Zweckmäßigkeitsgründen gebotene Berwaltungsma regel. (s lag ihm die Grkenntnis zugrunde, daß ein weiteres planmäßiges Arbeiten in Pergamon über die einem Museum für eine derartige Yetätigung ges\teckten natürlichen Grenzen hinauswachsen würde — auch aren die Kräfte der Königlichen Museen zu Berlin durch die seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts begonnenen bedeut- samen Ausgrabungsunternehmungen im feinastatishen Honien (Magnesia, Priene, Cer, Didyma) vollauf in 4 Anspruch ge- , daß aber andererseits die &Sortführung der Aufd eckung und igkeit und zugleich eine Gerade Professor Conze, der jährige Nestor der Pergamener und unermüdliche Borkämpfer Pérgamo“, war es gewesen, der immer wieder seine sem Sinne erhoben hatte, bis sie erhöôrt wurde. So g der Berliner Museen ihr altes, erfolgreihes l dieses wurde seinerseits rdentlichen Institutsetat angestellte und vom Neichstage Mee E Ns uer im Etatsjahr 1! in den S geseßt, dieser neuen \{chönen Auf- im Ctatsjahr 1901) in den Stand ge he Bedi 1000 Bee N November
für Deutschland sei.
Stimme in die
7 : “y E P S A i A alljährlih während der Herbstmonate September, Oktober,
Den wichtigen Ergebnissen und zahlreichen Funden der leßten Kampagne (Spätherbst 1909) galten die drei Vorträge des vends, indem Professor Dr. Dörpfeld aus Athen und seine beiden Miit- arbeiter Dr. H epding aus Gießen und Architekt Schazmann aus Senf, fih gegenseitig in ihren Ausführungen ergänzend, gewifser- maßen mit verteilten Nollen sprachen. Der noch auf lange hin für de Untersuhung unerschöpfliche Neichtum des „Stadtberges bon Vergamon, der Königsstadt der Attaliden dritten A Mrt vieder einmal besonders ergiebig und besonders überraschend gezeigt. Af einer der künstlichen Terrassen des Berges, die nach einem ver- iinzelten Inschriftfunde {on seit Vumanns Yeit die Demeter terrasse genannt wurde, hat si in der Tat ein großes H eiligtum der Demeter gefunden. Die aufgedeckten Bauwerke des Bezirks, iber die Herr Dörpfeld an der Land eines Wandplanes und mit terstüßung zahlreiher Uchtbilder berichtete, durch
im
find eine Reihe on Bauinschriften in glücklichster Weise nach Zeit und Urheber estgestellt. Der nach vorn (gegen Süden) durch mächtige Stüß- nauern aufgebaute, nah rückwärts (gegen Norden) dem _Felsen abgewonnene Terrassenbezirk des Heiligtums war von Säulen- ballen umgeben und trug im öInnern Den Tempel und den roßen Altar. Tempel und Altar lind durch Znschriften als Weihungen an die Demeter aus der Beit des Begründers der Attalidenherrschaft, des Philetairos (+7 262 v. GChr.), bezeugt, und ivar als Weihungen zu Ehren der Mutter des Dynasten, namens Boa. In römischer Kaiserzeit ist dem Tempel eine Vorhalle vor gelegt worden, als deren Erbauer ein Klaudios _Seilianos genannt vird. Der Tempel ist ionischen, die Vorhalle torinthishen Stils. In den Bezirk führt von Osten her ein Propyläenbau, auf dessen dlrhitrav als Erbauerin die Königin Apollonis, Gemahlin Königs Malo 1. (241197 Chr.) und Mutter der Könige Eumenes 11. (197—159 v. Chr.) und Attalos IT. (159—138 v, Chr.), genannt wird. _Sie weiht die Säâulenhallen und le daran liegenden Räume „der Demeter und Kore, den Thesmophoren“, ein Beiname, durch den die beiden Göttinnen als die Veschüßerinnen der Sitte und Ehe bezeichnet werden. In der In- drift des Tempelvorbaues des Seilianos wird Demeter als „Karpo- vhoros*, die Geberin der Früchte, benannt. Jm Norden des Bezirks, unterhalb der auch dort umlaufenden Säulenhalle, hat man begonnen, eine Flucht von Sißstufen für Zuschauer der Borgänge auf dem Tempelplagze freizulegen.
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Die Fortseßung dieser Freilegung sowie die lufdeckung des ganzen westlichen Teils des Demeterbezirks wird die ufgabe der Ausgrabungen im kommenden Herbst sein. L :
Im Anschlusse an diese Darlegungen des Herrn Dörpfeld be tihtete Dr. Hepding über die während der HGrabungen ge- machten Einzelfunde, namentlih über die Inschriften und Skulpturen. Er gab zunächst einen Ueberblick über die Geschichte ‘s Demeter-Heiligtums, soweit sie sich aus den bisher aufgedeckten Vauresten und den Inschriften gewinnen läßt, und über die Entwicklung des aus der Zeit pergamenischer Selbständigkeit bis in die römische Kiserzeit fortgeseßten Kultus. Namentlich für diese leßtere A brate êr eine größere Anzahl von Inschriften bet. Sie geben uns Es von dem priesterlihen und sonstigen Kultpersonale, das im wesen ichen nit dem von Eleusis übereinstimmt, und von den zahlreichen gôtt-
heiligen Bezirk Altäre des Attalos L Der Mise (einer der Kore verwandten Gestalt), des Asklepios, _Hermes, _Helios, Zeus Ktesios, Pentheios usw. aufgestellt. Von besonderen Zuteresse ift die leider nicht ganz vollständig erhaltene Inschrift eines Marmoraltars, der nah Herrn Hepdings Ergänzung den „Unbekannten Göttern“ geweiht gewesen zu sein scheint: ist die Ergänzung richtig, so wäre dies der erste inschriftlihe Beleg für die im Anschluß an die berühmte Areopag- rede des Apostels Paulus (Apostelgeschichte 17, 23) oft behandelten Weihungen an „unbekannte Götter“. Später ist dieser selbe Altar dann den Windgöttern geweiht worden. Eine besondere Gruppe bilden die Altäre von Personifikationen, deren Kult dort auffallend mannigfaltig ist, so der Tugend (per) und Besonnenheit (ow@pooó»), der Treue (7éoreç) und Eintracht (ócóvoc), der Nacht (vóS), der Weihe (TelerŸ) und des Zufalls (adróartov), dieses das erste inschriftliche Zeugnis für die Vergöttlichung des Zufalls. Des weiteren führte Herr Hepding in seinem dur Lichtbilder veranschaulichten Vortrage auch die ansehnlichen Skulpturenfunde der Ly vor. Von der Kultstatue der Demeter wurden leider nur einige sehr beschädigte Bruchstücke gefunden. Von dem {hon bekannten (Altertümer von Pergamon VII 2 Nr. 408) \{chönen Nelieffriese mit Aehren und Mohn, den Symbolen der Demeter, kamen mehrere neue Fragmente im heiligen Bezirke zutage. Dieselben Symbole kehren dann u „neben Krateren, und Trauben auf den Schranken der spätrömischen füd- lien Säulenhalle wieder. Zwei dieser Schranken zeichnen sich dur besondere Neliefdarstellungen aus: auf der einen ift der dreiföpfige Höllenhund Kerberos dargestellt, auf der anderen Demeter mit der Fackel in der Linken und der Schale in der Rechten zwischen einem angebundenen Opferstier und einem Altar stehend. Von den übrigen Skulpturen aus dem heiligen Bezirk verdienen genannt zu werden: eine Asklepioss\tatuette, drei hellenistishe Niketorsen in halber Lebensgröße, ein feines Mädchenköpfchen, die Köpfe eines Eros und eines Hermes aus der römischen Kaiserzeit, vier lebensgroße römische Porträtköpfe (des Augustus, der älteren Agrippina, eines jugendlichen Claudiers, vielleicht des Tiberius, und einer Dame aus trajanischer Zeit). Unter den Zerrakotten aus dem Heiligtum find die vielen Figürchen von Frauen mit betend erhobenen Händen zu erwähnen. Auch einige Inschriften, fo der hon erwähnte Altar der unbekannten Götter und die Basis der Statue einer gewissen Philotera, die ihre dankbaren Söhne im Heiligtum er- richtet hatten, wurden im Bilde vorgeführt. Und zum Schluß gab der Vortragende ein in den Stucküberzug eines Brunnens eingerißtes byzantinisches Liebesbriefhen, das wie \o mancher dur das Spiel des Zufalls uns aus dem Altertum erhaltener Graffito nichts verrät und doch viel besagt: „T Zum Nachdenken. Stumm ist der Brief, stumm ift der Ueberbringer. Aber der Empfänger hat es verstanden *+." S j
Men. die scit 1900 vom Deutschen Arhaolvgis@en Institut vor- genommenen Ausgrabungen vornehmlih auf die efestigte Stadt der Attalidenkönige auf dem Berge gerichtet gewesen sind, so ist es namentlich dem Eintreten des Herrn Schazmann aus Genf zu danken, daß jeßt au die von dem [eider zu früh verstorbenen Richard Bohn begonnene Untersuhung der „Nuinen der römischen Unterstadt hat fortgeführt werden können. Darüber berichtete als dritter Bortragender Herr Schazmann selbst. Er hatte dazu seine bereits ausgeführten Aufnahme - und NRekonstruktions- zeihnungen, die zur Herausgabe im VI. Bande der „Ultertümer von Pergamon“ bestimmt sind, aus Genf mitgebracht und zu einer Ausf\tellung im Saale vereinigt: die fein und elegant gezeichneten Blätter fanden die allgemeine Bewunderung der Anwesenden. Die Ruinen der römischen Unterstadt Pergamons sind sehr ansehnlich. Hochragend über den Häusern der heutigen Stadt steht noch ein großer Teil eines „Bezirks, dessen folosfsaler Hauptbau in die Hadrianische Zeit gehört. Bon den heutigen Bewohnern wird dieje Nuine um der Ziegelmauern des Hauptbaues willen die „Note Halle“ (Kisil Awli) genannt : über ihre ursprüngliche Bestimmung ist noch nichts endgültig festgestellt. Außer den übrigen augenfälliger dastehenden Bauten der römischen Unterstadt ist namentlich eine sehr ausgedehnte Anlage, die Herr Schazmann als „Palastbau“ bezeichnet, zuerst von ihm weitgehend, wenn auch noch nicht vollständig, durch Nachforschungen in den die Ueberreste überdeckenden Häusern der heutigen Türkenquartiere an «das Licht gezogen worden.
Durch Ausgrabungen allen diefen römischen Bauten auf den Grund zu gehen, ist leider dur die moderne Stadt meistens sehr erschwert und hat auch noch nicht ernstlih unternommen werden können. Das Sichtbare und Zugäng- lihe ist über die ältere Darstellung von Charles ZFerier hinaus in Herrn Schazmanns Zeichnungen gegeben, jo namentlich das neben den imposanten Nuinen des Amphitheaters besonders raumfüllende ver- mutliche Gymnasion Unterstadt, von Türken und Griechen „Domus-Alan“ oder „Gurnellia“ genannt. i E :
Die monumentale, im Auftrage des Kultusministeriuums heraus- ‘gebene, auf 8 Bände berechnete Museumspublikation der „Altertümer gegebene, auf 8 Bänd« eredh useur n de! ee von Pergamon“ hat, wie im Anschluß an den Bericht ü er die Pergamonsitzung der Archäologischen Gesellschaft mitgeteilt werden mag, in diesen Tagen einen wichtigen Schritt vorwärts getan. Am 5. Februar wurde dem ehemaligen langjährigen Generaldirektor der Königlichen Museen, Wirklichen Geheimen Nat Nichard S ch ô n e, zu seinem 70. Geburtstage der bisher noch fehlende zweite Teil des [{1. Bandes überreicht. Er bringt den glänzendsten unter den pergamenischen Funden, die Reliefs des Großen Altars, herausgegeben und erläutert von Hermann Winnefeld, gewidmet Nichard Schöne in dankbarer Erinnerung an seine Verdienste um das erfolgreiche Zustandekommen der Untersuchung. Der zuerst veröffentlihte Band der großen Publikation, der 1885 erschienene Band LL, ist leinerzeit Seiner Königlichen Hoheit dem damaligen Kronprinzen eFriedrich Wilhelm, dem späteren Kaiser Friedrich, als dem mächtigen Förderer des Pergamenischen Unternehmens gewidmet worden.
Füllhörnern
der
Das Königliche Institut für Meereskunde, Georgen- straße 34—36, veranstaltet in der kommenden Woche, Abends 8 Uhr, folgende öffentlihe, Herren und Damen zugängliche Borträge : am Dienstag spricht Dr. M. Bonn München: Ueber die Regierung der Kolonien; am Freitag Graf Lari |ch-Wien: Ueber Skurmtage im Südatlantik, unter Vorführung von Lichtbildern, die er auf eine! Fahrt um Kap Horn aufgenommen hat. Einlaßkarten find von [2 bis 3 Uhr Mittags und an den Vortragsabenden selbst von 6 Uhr ab zum Preise von je 25 9§ für den Vortrag in der Geschäftsstelle des Instituts zu haben.
Literatur.
NReitergeist und Reitertat in deutscher Dichtung. Aas Gmil Burbaum, Generalmajor. Verlag von Otto Hendel, Halle a. S. (Preis geh. 3 M, geb. 4 4.) — Der Gedanke, die markigen Helden vergangener Zeiten im Liede verherrlicht vor unseren igen Augen erstehen zu sehen sowie die Nuhmestaten der einzelnen eiter- regimenter in eigenen Dichtungen, die ihnen zu Ghren elaffen, zu sammeln und in bleibende Crinnerung zu bringen, hat dem N Werke zugrunde gelegen. Es wird dadurch ein herzerfre uen ves Bild der idealen Güter des Neiterlebens in poetischem Rahmen geboten, das wohl imstande ift, den hohen eni und die Begeisterung in „jedem Kavalleristen lebendig zu erha en: Einer außerordentlich mühevollen Arbeit hat si der Vetauege er dieser Sammlung aller Art einshlägiger Dichtungen, Seer, klassisher, romantischer, moderner, von Volksliedern und AERGen, mit großem Geschick und Umsicht in dankenswerter Weise un Boge, Auch des treuen Greundes jedes braven Neitersmannes, eler 4 ist ebensowenig vergessen wie des Lobliedes auf „Die edle e e y sodaß ein Buch entstanden ist, welches in seiner C igenart wohl kaum seinesgleichen haben dürfte und reihes Interesse bietet. O
- Von der deutshen Ausgabe der „t cisterbilder in Farben“ (Berlin, Harmonie, à 2 Æ) liegen zwei neue Bändchen vor: Whistler von J. Martin Wood und Botticelli von
\chmüdcken, sind weitaus besser gelungen als die der früher erschienenen Bündehen a Nembrandt und Tizian. Besonders willkommen wird Bielen die Whistler-Monographie sein, deren Tert fesselnd und inhalts- reih geschrieben ist und weiteren Kreisen die Persönlichkeit dieses Künstlers zum ersten Male vermittelt, da die kürzlich erschienene zweia bändige Monographie von E. R. und J. Pennell, ¿wei Schülern Whistlers, doch nur für einen fleinen Kreis von Liebhabern in Betracht kommen ftann. Die bemerkenswert guten farbigen Reproduktionen nach Bildern Whistlers sind um so wertvoller, als die Vriginale sich zum größten Teil in unzugänglichem englischen Privatbesitz befinden. Nicht ganz \o befriedigend sind die Illustrationen zu Botticelli und der Tert über diesen Künstler von Binns, der zwar flott geschrieben, aber nit ohne Fehler ist und allzusehr an der Oberfläche bleibt, sodaß er das Wesen Botticellis den Unkundigen kaum flar ers{ließen dürfte. Auch die sonst tüchtige Ueberseßerin Alice Fliegel läßt in diesem Band manches zu wünschen übrig.
Theater und Musik, Königliches Opernhaus.
Gestern fand im Königlichen Opernhause auf Allerhöchsten Befehl Théâtre paré ftatt; es war einer jener Abende, dite denen, welchen sie mitzuerleben vergönnt war, nit nur als gesellschaftliches, sondern als bedeutsames künstlerisches Ereignis im Gedächtnis haften bleiben. Der bis auf den letzten Plaß gefüllte Zuschauerraum zeigte vor Beginn der Vorstellung jenes glänzende, eue Bild, das man bei solhen Gelegenheiten zu schauen gewohnt ijt, als das Erscheinen des Generalintendanten Grafen von Hülsen-Haeseler in der großen mittleren Hofloge des ersten Nanges das Nahen Ihrer Maijest äten des Kaisers und der Kaiserin verkündete. Die Majestäten grüßten das Publikum mit einer Verneigung. Mit ihnen kamen Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kron- prinz und die Kronprinzessin, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Viktoria L
uise und der gestern abend hier ein- getroffene Prinz Adalbert.
Gegeben wurde zum 301. Male, neueinstudiert und in Szene ge- seßt von dem Generalintendanten, Meyerbeers große Oper «Der Prophet“. Als willkommene Beigabe hatten die Besucher am Ein- gang eine von der Generalintendantur Verausgegebene, geschmackvoll ausgestattete Festschrift erhalten, welche die Bilder Meyerbeers und Scribes und der ersten bedeutenden Kritiker der Oper, Berlioz! und Theophile Gauthiers, bringt, den Theaterzettel der ersten Berliner Aufführung vom 28. April 1850 wiedergibt und eine Geschichte des Werkes enthält. Außerdem bietet das Heftchen wertvolle Angaben über die Gesichtspunkte, die für die Neueinstudierung des Werkes maßgebend waren. Da sie ungefähr einen Begriff davon geben, welhe Summe von Arbeit eine folche Aufführung bedeutet, so sei es ver- stattet, bevor auf diese selbst eingegangen wird, einige dieser Angaben hierherzusezen. Es heißt darin : «Wohl weniger als in den
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Büchern zu den früheren Meyerbeer- hen Opern hat fi Scribe im „Propheten“ wegen der Reichlichkeit der geshihtlihen Vorgänge und des historischen Kolorits sonderlich angestrengt. Von der gerade ges{ichtlich hochinteressanten Epoche des gekrönten Wiedertäufers stet im Tertbuch des Pet nicht mehr, als man aus jedem leiht zu- gänglichen Nachshlagebuche in einer Viertelstunde erfahren kann. Und die Charaktere wenn man für die von Scribe auf die Bühne ge- stellten Figuren dies Wort überhaupt gebrauchen darf — wirken zu- nächst zeitlos, heimatlos, oder sie sind vielmehr allzeitig und überall zu Hause. : 7 “Bun Haut-pas des bohlen theatralischen Pathos herab können diese Gestalten auf uns eine tiefere Wirkung niht mehr üben ! Und dennoch pulst in ihnen ein halb erstorbenes Leben, weil Scribe — und das ist der instinktiv geniale Zug in ihm — in der Führung der Handlung immer zu einer Schürzung _des Knotens kommt, aus dem sih rücTwirkend — interessante Psychologien uns{chwer ableiten lassen. Und wenn, im Sinne von Berlioz, mit den heute wohl unmöglichen G&torituren und Kadenzen au die theatralische Gewandung der Fides fällt, so enthüllt fich uns das s{lichte Bauernweib in seinen Schmerzen und Qualen, in seinem innersten Wesen, in setnem seelischen Verhältnis zu dieser Um- gebung, die eine unaufdringliche, aber bis in jede Cinzelheit psycho- logish fein getönte Kulturstudte bieten will. Und - wunderbar erblüht uns aus diesem vermorshten Werk, aus diesen Nuinen einer überwundenen Theatralik ein neues wärmendes, unseren modernen An- schauungen keineswegs fremdes Leben. | j ú t «Neueinstudierungen" nannte man bis vor wenigen Jahren die Versuche, Bühnenwerke, die auf eine erfolgreiche Laufbahn zurück- bliden dürfen und ein früheres Geshlecht höchlih erbaut hatten, die dann aber ihre Lebenskraft eingebüßt zu haben schienen und s\eit mehr oder minder langer Zeit von den Brettern verschwunden waren, für die Bühne der Gegenwart zurüczugewinnen. : / j Wenn mit dem Worte „Neueinstudierung“ nicht viel anderes ge- meint war, als eine Aufführung mit neuer Nollenbesegung, mit auf- gebesserten oder auch neuangeschafften T ekorationen , Trachten, NRequisiten, so ist diese Auffassung eben gerade so veraltet, wie die Stücke, um die es sih handelt. Unserer Zeit genügt es gottlob — nicht mehr, ein Bühnenwerk aus dem Schlafe aufzurütteln, abzu- stauben und die \ch{lotterige Gewandung straff zu zichen. Nicht um eine äußerlihe Auffrishung und Ausbesserung, nit um “eine ge- {chminkte neue Jugend, um eine bloße Aufrichtung des Verfallenen kann es sich bei einer wirklich pietâtvollen Neueinstudierung handeln, fondern nur um eine tiefinnerlihe geistige Verjüngung, um einen Neubau, zu dem der alte überkommene stereolype Grundriß nur noch akzessorish benußt wird. Aus diesen Gesichtspunkten beraus hat die Regie ihres Amtes zu walten versucht. VEE B I O j Daß einer solchen Negiearbeit die gewissenhafteste Hevision del Partitur, das s\orgfältigste Eindringen in die Intentionen des Kom- ponisten und ein feinwägendes, bis in das kleinste Detail dringendes musikalishes Studium mit den Darstellern vorhergehen muß, ift zu selbstverständlich, um noch besondere Erwähnung zu finden. Für das Studium des historishen Rahmens standen hervor ragende Quellen zu Gebote. Diese grausige Gpilode der Wiedertäufer in Münster hat nämlich in einem Augenzeugen einen überaus ge- wissenhaften, die geringfügigsten Cinzelheiten verzeichnenden Historiographen gefunden. Vermann von Kerssenbroich hat die Schreckensjahre im Alter der Neife und in einer angesehenen Stellung als Gymnasiallehrer miterlebt und in richtigem Grkennen der Wichtigkeit die geradezu unglaublichen Vorgänge wie die daran be teiligten Personen auf das lorgfältigste und genaueste geschildert. Gr \chrieb wohl ein Tagebuch mit großen Gesichtspunkten und einer erdrückenden Masse von Einzelheiten bis zur lorgsältigsten Angabe aller Trachten, der Ordnung des Krönungszuges kurz, aller er forderlichen Mitteilungen über das außere Vild der Handlung und der handelnden M e E "g mit anderen für die Jußerlihe mise en scène sinngemäß benutz worden. L N E den vorstehenden Zeilen geht hervor, daß der Schwerpunkt der gestrigen Neuaufführung im Szenischen liegt; musikalifch ist alles, bis auf einige Streihungen hier und Srgänzungen da, A Kapellmeister Blech, dem musikalischen Leiter des Werks, D, alles beim Alten geblieben. Diese Musik kann blenden und bei es theatralis{ch geschickt aufgebauten Aktschlüfsen sich zu ma I LER Patos steigern, nur zu erschüttern und zu erwärmen vermag sie O e i, „hon die Pflicht der Dankbarkeit gegen seine „ehren un O e Vergangenheit berechtigt wohl dazu, dieses Werk aus dem m Il e x / in dem es seit Jahr und Tag dahindämmert, wieder in das helle Lid der Nampen zu rücken“, meint der Verfasser der Festschrift, N n kann man ihm um fo mehr beipflihten, als au der jürïgeren ene- ration der Theaterbesucher Gelegenheit gegeben werden mu 3, sich ein eigenes Urteil darüber zu bilden. Fn einer besseren ufführung könnte das jedenfalls nit geschehen, als sie die jeßige ‘13 nine rue rung bietet. In neun Bühnenbildern von erlefenem E OS E denen jede Prunkentfaltung, die niht organish mit der a - lung verwachsen ist, vermieden wird, zieht diese vor den iden
lien Wesen, deren Verehrung an die der Hauptgöttin des Heilig- tumes angefclofen und dort lofkalisiert war. So waren im
H. Bryan Binns. Die aht farbigen Nachbildungen, die jeden Band
der Zuschauer vorüber. Ihr Höhepunkt ist natürlich die große Doms