1910 / 55 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Mar 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Dort sucht man eben nah Auswegen, um das

Die staatlichen Beamten scheinen mit den Be- amten des Bergbaulichen Vereins einig zu sein. Mit dem Erlaß ist ein Fehlgriff gemacht worden ; er sollte aufgehoben werden, damit das Vertrauen zwischen den Bergleuten und der Bergvèrwaltung er-

halten bleibt. Oberberghauptmann von Velsen: Zwischen der Ansetzung der

Löhne und der der Materialien im Etat bestehen keinerlei geheimnisvolle Relationen. Wir können diese Positionen nur nach dem gegenwärtigen Stand der Löhne und der Materialienpreise ansezen. Wir können doch niht höhere Löhne anse en, als wir tatsächlih zahlen, wir wissen ja nicht, wie sih die Löhne im nächsten Ja re gestalten werden. Ein eigentümlihes Verlangen ist es, daß die Leute immer einen gleih hohen Lohn bekommen \ollen. Es kommt z. B. in Saarbrüten vielfach vor, daß die Leute absichtlich mit ihren Leistungen zurück- halten in der Annahme, daß die Verwaltung sie mit so geringem Verdienst nicht nah Hause gehen lassen und das Gedinge herauf- seßen würde. Der Fall, ‘daß ein Mann nur einen Tageslohn von 3,69 M gehabt hat, ist charakteristisch, wir sind darüber genau unterrichtet. Dieser Bergmann hatte im Juni 24 Schichten zu 3,69 6 und zwei Schichten zu 4,79 4, also insgesamt 98,14 4. Davon gingen 10 Æ# für die Knappschaft und 30 für die Sparkasse ab, und zwar auf Wunsch des Mannes ‘selbst. Der Lohn von 3,69 4 ist allerdings gering, der Durchschnittslohn beträgt 4,90 4. Der geringere Lohn war die eigene Schuld der Kameradschaft, die mit threr Arbeits[eistung absihtlich zurückhielt. Der Steiger bemerkte das fo auffällig, daß er den Schiedsmann heranzog, und auch alle anderen Beamten überzeugten sich und verzeichneten es \chriftlih, daß die Kamerxadschaft mit der Arbeit zurücgehalten hatte. Insgesamt hat der Mann im Jahre über 2300 4 verdient, und für den Mann ist noch gesammelt worden!

Abg. Noeren (Zentr.): Die Bergarbeiter im Saarrevier bel’agen, daß die Löhne an sich zu niedrig seien, um den allernotdürftigsten Unterhalt für die Familie zu bestreiten. Ganz besonders verbitternd wirkt, daß die Löhne an den fiskalishen Gruben dort erheblich \{lechter sind als an den Privatgruben; ein Staatsbergwerk soll do einen Musterbetrieb gegenüber den Privatbetrieben darstellen. Die dort bestehenden Wohlfahrtseinrihtungen sind zwar mustergültig, aber dann müssen auch die Löhne angemessen sein. Jm Nubbeebier be- trägt der Durchschnittslohn in den privaten Gruben 5,02 bis 5,36 4, in den staatlihen Gruben im Saarrevier nur 4,48 pro Schicht. Bei 25 Schichten im Monat ergibt das ein Minus von 13 bis 22 #4. Die Arbeit in den Gruben im Saarrevier ist mindestens ebenso {wer wie die Arbeit im Nuhrrevier ; die Lebens- mittél sind im Saarrevier zum Teil teurer als im Nuhrrevier, wo sie auf dem Wasserwege befördert werden können. Was aber die Arbeiter am allermeisten verbittert, ist, daß bei gleicher Arbeit, bei gleicher Tüchtigkeit und gleicher Leistungsfähigkeit ein erheblicher Unter- {ied in den Löhnen besteht. Ih bitte deshalb den Minister, im Interesse der dortigen Bevölkerung, aber auch im Interesse der Staatsregierung diese Verhältnisse einmal zu prüfen und Wandel zu schaffen. —- Ld E

Minister für Handel und Gewerbe Sydow:

Meine Herren! Gewiß hat auch die Staatsregierung den Wunsch, berechtigte Gründe der Unzufriedenheit auszuräumen. Wenn deshalb der Herr Vorredner an die Spiße seiner Erörterungen den Sah ge- stellt hat, daß die Löhne für die Arbeiter in den \taatlihen Gruben nicht niedriger sein sollen als die in den Privatgruben, \o kann ih ihm darin vollkommen beistimmen. Aber sie sind auch nit niedriger. Der Herr Vorredner hat Dinge verglichen, die meines Erachtens nicht verglichen werden können, nämlih die hne in den Staatsgruben des Saarreviers mit den LWhnen in den Privatgruben des Nuhrreviers. In jedem der großen Bergwerksgebiete haben {ih die Löhne ver- schieden gestaltet. Jm Ruhrrevier find se am höchsten, weil dort der Arbeitermangel am fühlbarsten is, dann kommt das Saarrevier, dann das oberschlesische Revier und dann das nieders{lefische. Wenn Sie in den Nachrichten auf Seite 104/5 das gütigst vergleichen wollen, so werden Sie finden, daß der durchschnittliche Jahresarbeitsverdienst eines Häuers im Oberbergamtsbezirk Dortmund im Jahre 1908 1766 4 betrug, in Saarbrücken 1333 4, in Oberschlefien ‘1146 4, in Nieder- lesien 1088.4. Jch habe mir shon neulich die Bemerkung erlaubt, daßdie staatllihe Bergwerksverwaltung über die allgemeinen Konjunktur- verhältnisse nit einfach hinweggehen kann; und den Nachweis, daß in den einzelnen Revieren, beispielsweise im Ruhrrevier oder in Ober- \{lesien, in den staatlihen Gruben geringere Whne gezahlt werden als in den Privatgruben desselben Reviers, den wird niemand führen können. Gher ist das Umgekehrte der Fall.

Nun wird gesagt, die Löhne möchten do erhöht werden, weil die Staatsbetriebe Musterbetriebe werden follen. Auch ih habe den Wunsch, daß sie als Musterbetriebe angesehen werden können, muß aber wiederholen, was ih neulich sagte: Musterbetrieb ist nicht identisch mit Wohlfahrtsanstalt. Jch muß mich immer nah all- gemeinen wirtschaftlichen Verhältnissen des Bezirks und der Ver- waltung rihten; und nun wissen Sie ja felbèr, meine Herren: in der Budgetkommission und hier ist darauf gedrängt worden, daß wir größere Uebershüsse herauswirtschaften sollten. Gleichzeitig noch die Löhne zu erhöhen, ohne eine innere Notwendigkeit, das wäre wohl kein Schritt auf diesem Wege, sondern ein Rückschritt.

Der Abg. Sauermann ist wie neulich der Abg. Imbush nochmal auf die Frage der Lieferung der Wahlzettel zu den Wahlen der Sicherheitsmänner durch die Werksverwaltung zurückgekommen. Jch kann nur noch einmal mit Nachdruck betonen, daß ich die Bestim- mung für die staatlichen Gruben erlassen habe im Zusammenhang mit der Vorschrift, daß keine Kennzeichen an den Zetteln sein sollen. Ich füge noch hinzu, daß ih in der Ausführungsanweisung zu der Berggeseßnovelle ausdrücklich angeordnet habe, daß das Oberbergamt bet der Prüfung der Vorschriften über die Wahlen nicht darauf be- {ränkt sei, die Uebereinstimmung der Vorschriften mit dem Gesetz zu prüfen, sondern ‘daß es auch zu prüfen habe, ob nach seinem freien, auf der Gesamtheit der vorliegenden Umstände beruhenden Ermessen die unmittelbare und geheime Wahl in Frage gestellt erscheine. Daß allein aus der Lieferung der Stimmzettel durch die Werksverwaltung eine solche Gefährdung eintrete, kann ih noch heute nicht anerkennen, und Sie können von mir nit gut verlangen, daß ih das, was ich vor einigen Monaten an- geordnet habe, ohne das Vorliegen neuer Tatsachen einfa zurück- nehme. Ich meine aber, es ist doch eine Bestimmung in dem neuen Gesetz, die eine große Kautel gegen mißbräuhlihe Anwendung dieser Bestimmung zuungunsten der Freiheit der Wahl \{chaft: das ist die Vorschrift, wonach im Falle der Anfehtung einer Wahl das Ober- bergamt über die Anfehtung entscheidet. Sollte sich also wider Er- warten herausstellen, daß diese Bestimmung den Effekt habe, die Unmittelbarkeit und Freiheit der Wahl in irgend einer Weise zu beeinträhtigen, und sfollte daraufhin eine Wahl angefochten werden, so hat das Oberbergamt, weil dem Geseßge widersprochen ist, eben die Wahl zu vernihten. Ich glaube, das genügt vorläufig, und man kann abwarten, ob wirklih die von den genannten beiden Herren

Abgeordneten befürchteten Gefahren eintreten werden.

baulihen Vereins. Geseß zu umgehen.

Ich möchte die Gelegenheit benußen, um hier noch Antwort auf eine vor einigen Tagen vom Herrn Abg. Imbusch gestellte Frage zu geben, wie ich mir {on damals vorgenommen hatte, nämlich die Frage, wie es mit der vom Geseß vorgesehenen Bergbaudeputation steht. Mein Herr Amtsvorgänger hatte damals in Aussicht gestellt, daß von den Mitgliedern dieser Bergbaudeputation etwa 4 von der Verwaltung ernannt, die übrigen F zur Hälfte aus den Arbeitgebern, zur Hälfte aus den Arbeitnehmern gewählt werden sollten. Auf diefer Basis wird -die Zusammensezung der Deputation aufgebaut werden. Nun ergibt \ich ferner die Notwendigkeit, die Mitglieder der Depu- tation auf die verschiedenen?Bergwerksreviere zu verteilen und innerhalb der Reviere wieder . die vershiedenen Arten: Erzbergbau, Kohlen- bergbau, Bergbau auf Salze, zu berücksichtigen. Das im Zusammen- hang mit der Notwendigkeit, die verschiedenen in Betracht kommenden Klassen, Bergwerksleiter, mittlere Bergbeamte, Arbeiter heranzuziehen, ergibt bei größter Beschränkung, daß man auf eine Zahl von 30 bis 40 Mitgliedern kommt. Das würde für eine begutahtende Behörde etwas unhandlih sein, und ih habe deshalb in Aussicht genommen, innerhalb dieser Bergbaudeputation 3 Abteilungen zu bilden, in welche die Mitglieder verteilt werden sollen; eine um es kurz zu sagen für bergrehtliche ‘und bergwirtshaftliche Fragen, eine zweite für berg- technische Fragen und eine dritte für Fragen, die das Verhältnis der Arbeitgeber zu den Arbeitnehmern betrifft, und in diese drei Ab- teilungen beabsichtige ih dann die Mitglieder zu verteilen und je nach den Fragen, die dann aufkommen, die eine oder die andere der Abteilungen einzuberufen und zu hören.

Abg. Dr. Nöchling (nl.): Es ist ja zu verstehen, daß die Arbeiter eine Grhöhung ihrer Löhne fordern. Aber eine einseitige Erhöhung der Löhne würde eine Steigerung der Kohlenpreise herbei- führen, und dadurch würden Industrie und Landwirtschaft geschädigt werden. Die Bergarbeiter find im großen und ganzen mit ihren Verhältnissen zufrieden.

Abg. Imbusch (Zentr.) rügt ebenfalls das Mißverhältnis zwischen den Erhöhungen der As für Löhne und Materialien. Besonders im Saarbrücker Revier falle dieses Mißverhältnis sehr ins Auge. Der Minister habe unstreitig die beste Absicht, die Geheimhaliung der Wahlen zu den Arbeiteraus\{hüssen zu sichern; aber in der Praris wurde vielfah dagegen verstoßen. Es sei ihm erst heute noch eine Mitteilung aús dem Harz zugegangen, die zeige, wie man mit einer Ci der Nadelstiche verfü den Arbeitern das Amt als Sicher-

eitsmann zu verleiden.

Beim Fonds für Wohlfahrtszwecke führt

Abg. Bee (Zentr.) weiter aus: Dieser Fonds ist im Etat auf 12 Millionen festgeseßt, also um 784 000 4 erhöht worden. Davon sollen 556 000 4 mehr für Knappschaftskassenbeiträge aufgewandt werden. Aber es müßte noch mehr geschehen, damit auch die Leistungen der Kassen wirklich auf der Höhe sind. Das Knappschaftswesen hat jeßt sehr unter bureaukratishen Zuständen zu leiden. Das den Arbeitern geseßlih zustehende Mitverwaltungs- recht sucht man thnen lulorith zu machen. Jn vielen Fällen besteht noch die öffentlihe Wahl. (Der Redner zeigt als Beweis drei Stimmzettel vor, die sich durch ihr Format und ihre Farbe unterscheiden, und die es im Bezirk Aachen bei einer Wahl er- möglichen follten, die Wahlen der Knappschaftsältesten zu fontrollieren, und führt eine große Menge weiterer Fälle von Beschränkung des Mitverwaltungsrechts der Arbeiter an.) Auch in der Verwaltungspraxis finden \sich mancherlei Uebelstände. Besonders werden die Strafbestimmungen rigoros durchgeführt. Jn einem Falle ist eine Strafe von 230 # verhängt worden. (Éin Negierungskommissar geht auf den Redner zu und läßt ih das Material geben.) Die Gutachten der Aerzte werden oft zu leicht- fertig abgegeben. Zu verurteilen ist es au, wenn einige Knapp \chaftskassen sich eigene Krankenhäuser schaffen. Der engherzige Bureaukratismus muß aus der Verwaltung heraus, damit das Knapp- \haftswesen sich wirklih vollkommen entwideln kann.

Geheimer Oberbergrat Steinbrin ck: Der Wunsch des Vorredners, daß die Knappschaftsvereine ihre Aufgaben möglichst vollkommen er- füllen mögen, wird von uns allen geteilt. Er hat #ich aber aus Cinzelfällen ein zu {chwarzes Bild gemacht. Ich stehe seit 25 Fahren im Knappschaftswesen, zehn Jahre hier in der Zentrale. Das Knappschaftswesen hat nah meiner Meinung einen Aufschwung ge- nommen, daß einem ‘das Herz im Leibe lacht. Der Wunsch, daß die Knappschaftsvereine zu höheren Leistungen kommen, ist verständlich. Aber wir müssen uns doch daran erinnern, daß das neue Knappschafts- geseß vor zwei Jahren uns einmal die Sicherstellung der Forderungen der Mitglieder und zweitens die Freizügigkeit durch ganz Preußen und auch dur ganz Deutschland gewährt hat. Die Sanierungs- aktion hat zur Folge gehabt, daß die Beiträge von 704 Millionen auf 95,1 Millionen im Jahre 1908 emporgeschnellt sind, also um 25 Millionen in einem Jahre. Daneben sind dann aber noch die Beiträge zur Unfallversicherung mit 25,2 Millionen und zur reichs- geseßTichen Inbvalidenversicherung mit 13,12 Millionen vorhanden, \o- daß also 133 420 000 4 an Versicherungsbeiträgen aufgebracht werden müssen. Wenn Sie das bedenken, müssen Sie sich sagen, daß jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um wesentliche neue Einrichtungen zu schaffen. Wir müssen uns erst einige Zeit vershnaufen, che man an eine bedeutende Beitragserhöhung herangehen kann. Die ungeheure Mehrzahl aller Knappschaftsmitglieder wählt jetzt {on ein, Nur in wenigen Knappschaften ist noch die öffentliche Wahl vorhanden. Das Knappschaftskassengeset is damals durch ein- mütigen Beschluß des Hauses zustande gekommen. Nur die Polen waren dagegen, Sozialdemokraten waren noch nicht da. (Zuruf von rechts: Die hätten auch dagegen gestimmt !) die geheime Wahl vorgeschlagen, es wurde aber unter den Parteien ein Kompromiß geschlossen, wonach die geheime Wahl fakultativ sein solle. Es würde niht zweckmäßig sein, jeßt wieder die Unruhe ins Land hinauszutragen. Der Vorredner hat eine Reihe von Einzelfällen vorgetragen. Für folhe Fälle gibt es Nechtsmittel. Die Fälle hätten Ein: erst vorgebraht werden sollen, wenn der Rechtsweg erschöpft ist. Geseßlihe Vorschriften darüber, ob die Knappschafts- vereine cigene Krankenhäuser einrichten können oder nit, bestehen nicht. In dieser Beziehung kann i also nichts tun.

Bei den Ausgaben ps Hüttenwerke führt

Abg. Sauermann (Zentr.) gleichfalls Beschwerde über die niedrigen Lößne der Schlosser, Schmelzer und Dreher; die Leute hätten schr shwere Arbeit, und do kämen unter Berücksichtigung aller Abzüge Jahresarbeitsverdienste von nit viel über 800 4 vor.

Bei den Ausgaben für die Gesamtsteinkohlenberg- werke bei Oberkirchen, die gemeinsam vom preußischen und vom sGcaumburg.lippés en Staat betrieben werden, weist

Abg. Leinert (Soz.) auf die vorjährige Petition der Arbeiter dieser Werke um Lohnerhöhung hin ; die Löhne seien inzwischen nicht erhöht, sondern sogar noch ermäßigt worden, und die Direktion habe si sogar auf den rückständigen Standpunkt gestellt, daß der Arbeiter- ausschuß sich nicht mit der Lohnfrage beschäftigen dürfe. Man gehe außerordentlich stiefmütterlich mit den Arbeitern um. Die Lieferung der Stimmzettel durch die Grubenverwaltungen sei das shwerste Unrecht gegen die Arbeiter. Der Minister sollte den Erlaß aufheben und bie Lieferung von Kuverts dur die Gruben- verwaltungen vorschreiben, in welche die Stimmzettel gesteck werden müssen. Ueber die Untersuchung der Massenerkrankungen an Typhus infolge \{lechten Trinkwässers, das aus alten Sruben abgefangen worden sei, hätten die Arbeiter nihts erfahren, und doch läge es gerade in ‘deren Interesse, darüber àaufgeklärt zu werden.

Bei dem Kapitel der Oberbergämter bemerkt Abg. Göbel (Zentr.): In der Cleophas-Grube in Oberschlesien hat eine Gxplosion stattgefunden; da dort Schlagwetterexplosionen bis

Die Regierung hatte

dahin niht vorgekommen gd, so fragt es si, ob es eine Scla explosion war. Das Oberbergamt Breslau hat eine Kommis oa ANCIGa an Ort und Stelle ernannt. Das Ergebnis der Unt

suchung ist bisher nicht bekannt geworden. Leider it zu befürgid daß bei dem weiteren Vordringen “der Teufe auch in Oberschl; F Schlagwettergefahren eintreten können. Ich hoffe, daß auc) in A O von der Verwaltung, wie auf anderen Gebieten, fo aud) 4 Verhütung von Kohlenstaubexplosionen alles getan werden wird u für die Sicherheit der Bergleute notwendig ist. Ich habe erst i einigen Tagen gehört, daß von der Aufsichtsbehörde das Augenmz darauf gerichtet ift, dai auch in ODberschlefien alle Maßregeln iy troffen werden, um Kohlenstaubexplo tonen möglichst vorzubeugg Jch würde dankbar sein, wenn der Minister eine beruhigende Q klärung geben würde. Mit großem Interesse habe ih gelesen, daß i das gesamte Nuhrgebiet im Anschluß an den Bergbaulichen N 4 eine Zentralstelle für das Grubenrettungswesen eingerichtet wil Der Abg. Fleischer hat im Reichstage auf die Crfindung jut Grubenwetterapparates hingewiesen, der den Kohlenstaub aufsaugt yl frishe Luft zuführt. Das Neichsgesundheitsamt hat aber erklärt dd es mckcht in der Lage sei, diesen Apparat zu prüfen. i

Geheimer Oberbergrat Meißner: Wir haben noch keine lihe Mitteilung über die Untersuchung in der Cleophas-Grube. Bergwerksdirektion in Breslau hat sofort eine Kommission d gesandt. Wir werden diese Frage e prüfen, wie die Kohlenstauberplosionen. In allen o verschlesishen Gruben sind ch Wasserleitungen zur Anfeuchtung der Kohlen eingerichtet. n Netkungswesen ist auch dort in Fluß, und die Breslyl Direktion war die erste, die eine bestimmte Zahl von RNetty apparaten vorgeschrieben hat. Wenn nun die Zentrals für Bergrettungswesen eingerichtet ist, werden wir an der S aller Nationen marfchieren. Der von dem Vorredner erwähnte We apparat hat sich für den praktischen Dienst als unbrauchbar erwie Wir haben daher keine Veranlassung, diese Erfindung noch im pra schen Dienst prüfen zu lassen. Wir haben in diesem Jahre eine gro Menge von Erfindungen vorgelegt bekommen, und eine Jolche Prüf dauert immer monatelang.

Bei den Kapiteln der Bergtech nischen Lehranstalt} und der Geologischen Landesanstalt in Berlin tritt |

_ Abg. Sp inzig (freikon\.) für die Gleichstellung der Bergakadey mit den technischen Hochschulen, insbesondere für die Gewährung Promotionsrechtes ein und bittet den Minister um Bereitstellung f Mitteln für Preisausschreiben für die Studierenden. i

Abg. Macco (nl.) führt Beschwerde über mangelhafte räum ves D in der Geologishen Landesanstalt zu Berlin und bi den Minister, sih einmal an Ort und Stelle selbst die Verhält anzusehen. Vielleicht ließe sih auf dem Wege, daß die Geologi Landesanstalt Neichsanstalt würde, für sie ein besseres Gedeihen zielen.

Minister für Handel und Gewerbe Sydow:

Das will ih dem Herrn Vorredner gern versprehen ih h es auch s{chon seit längerer Zeit vor —, daß ih mi über d wichtige Frage persönlich und auch an Ort und Stelle, wenn q niht gerade im Monat August, unterrihten will. Der Herr Y redner weiß ja, wo die Schwierigkeiten liegen; sie liegen an y schiedenen Stellen, am wenigsten im Handelsministerium. Ich we das meinige tun, um die Sache zu fördern zu suchen; der Erf liegt natürlih nit allein in meiner Macht.

Die eine Andeutung des Herrn Vorredners habe ich vielle nicht ganz richtig verstanden, wenn er nämli der Meinung sein sol | das Ziel wäre, die Bergakademie in die Technishe Hochschule ai 2 gehen zu lassen (Widerspru des Abg. Macco) ja, das habe il Î dann fals verstanden —, sonst würde ih sagen, daß ih dem gegen über recht erheblihe Bedenken geltend zu machen hätte. |

Das Kapitel und der Rest der dauernden Ausgaben son die einmaligen Ausgaben des Etats der Bergverwaltunf werden ohne Debattee bewilligt. : |

Schluß gegen 61/2 Uhr. Nächste Sizung: Sonnaben|| 11 Uhr. (Eingemeindungsvorlagen; Etat der Handels- nf Gewerbeverwaltung.) 4

anl

Statistik und Volkswirtschaft.

Ein- und Ausfuhr einiger wihtiger Waren im Spezial handel in der Zeit vom 21. bis 28. Februar 1910 und (E Monat Februar der beiden lezten Jahre. V,

dz = 100 kg. 4

E

Einfuhr Ausfuhr

z H

21.—28.| Monat Februa M Februar] : 4 1910 | 1910 1909

21.—28. Februar! 1910

Monat Februar

1910 1909

115246] 411007| 570434 446!

i 51927

j

Baumwolle.

Flachs, ge- brochen, ge \chwungen

18018)

24209| 107966) 686881 7704| 21611 220M Hanf, - | | | | é brochen, ge- | j \{wungen

: 4673|

| 45833 9008| |

714/ 944]

10708| 42945! Suite \ und Juterderg . 94237 Merinowolle | | im Schweiß| 96157| 147082} 127176 90 Kreuzzucht- | | | wolle im | | | | Schweiß 46372) 106386| 100828 301| 494 Eisenerze . .| 522440] 1844500| 5869182 734590| 2353216| 2067 \ Steinkohlen 2150626| 57021 17| 6273881 9839746/16214272/17764 ¿ Braunkohlen|2106944| 5317793| 5233488] 14732| 47336 e Erdöl, ge- | | reinigt . . .| 258986| 1030719| 971670 Chilesalpeter 666554| 1239219| 885123 Roheisen . 23671| 95015 41823 Rohluppen, | |

35246) 1161 16] 211/

225 17187 308291

980 44801 675027

Rohschienen, Nohblöcke 0 S QAUCEL » Eisenbahn-, Zahnrad-, latt- fenen CEifenbahn- \{wellen aus Eisen . 58 58 30026 Kupfer . . .| 42267| 138501| 112374] 1220 419 Berlin, den 5, März 1910. F

Kaiserlihes Statistishes Amt. van der Borght.

135521 103228

304] 100035

Indien

Mund 57 auf Karachi), 679 auf Najputana, 1 9% auf den Staat Myjore, 50 auf Zentral indien, 39 auf

zum Deutschen Reichsanzeiger

M DDe

Dritte Beilage

Berlin, Sonnabend, den 5. März

| E

Statistik und Volkswirtschaft.

und Königlich Preußishen Staatsanzeiger.

Ein- und Ausfuhr von Zucker vom 21. bis 28. Februar 1910 und im Betriebsjahr 1909/10,

Gattung des Zuckers

beginnend mit 1. September.

Einfu hk

im Spezialhandel | uf Niederlagen

1. Septbr. | 1908"

E

28. Febr. 1909

Pu 1. Septbr. | 1909 | bis

1. Septbr. 1909 bis 28. Febr. 1910

21. bis

| 2 | Februar 28. Febr. | 98. Febr. ó

1910

dz V Un

Uf UPr

im Spezialhandel | von Niederlagen |1. Septbr. | 1. Septbr. 1909 | 1908 bis 28. Febr. 1909

21, bis 1909 1908 | bis

28. Febr. |

S

1 DIS | | 28. Febr. | 1910

d | 28. Febr. | | 1909

Februar 28. Febr. 1910

A2 T

Verbrauhszucker, raffinierter Fund dem raffinierten gleihgestellter Zucker (176 asi) C è Rohrzucker (176 a) L. DODON 2 CPeDeLUNdSDe E M (granulierter), (auch Sandzuer) O DADOI MSCreDelungSbe e Platten-, Stangen- und Würfelzucker (176 c) . . Gemablener Mes G davon Veredelungsverkehr Stücken- und Krümelzucker (176 6) davon Beredelungsverkehr gemahlene Raffinade (176 f) davon BVeredelungsverkehr Brotzucker (176 2) Farin (176 h) e davon Beredelungsverkehr Kandis (176 i) O dabon Beredelungsverkehr Andere Ee O Nohrzucker, roher, fester und flüssiger (176k) Nübenzucker, roher, fester und flüssiger (1761) davon Veredelungsverkehr N anderer fester und flüssiger Zucker (flüssige Naffinade ein\{ließlich Des SNDEVTZ Uer TUDS D) e N davon Veredelungsverkehr . . Füllmassen und Zuckerabläufe (Sirup, Melasse), futter; Rübensaft, Ahornsaft (176n) . E DADON ASGTCDEININASDE e N Zuckerhaltige Waren unter steueramtliher Aufsicht: Gesamtgewiht . .. C E

Nübenzucker :

Melassekraft-

Menge des darin enthaltenen Zuers . Berlin, den 5. März 1910.

525 966 4 694

141 241 4 504

16 000 297

89127 | 12 868 696

74 637 74 413 23 13

14138 | 120973 |

5 649 | 9 33 | “183 | 239 303 |

285 | 188 144 |

27219 | 733 | 26 006 |

22 475 |

73 068

Kaiserliches Statistisches Amt. van der Borght.

| | 2 060713 | 1907036 | 1792 | 21 4| M

170 345

21

101 825 | 1936 419 49 | ò

1318 043 | 158 164

3 548 } i; | 209 013 | 14 | 9 939 | 121 865 | 1 6|

1413452 | 1740 | 8 940 |

212 936 |

167 249 |

29 691 |

87 080 |

57 799 |

469 | C1 1 15 043 | 6130 | 12 259 |

| 1031 840 e 2 130 362

29 |

74 562 | 590 |

56 267 |

33 046 | 42 342 | a

19 670 | Z 9 h i ; | | 16119 | H 49 | 80 | | 13 f ; i; | 2179140 | 1572124 } 400 066 | 101435 | | 1 C | 1

1 562 643 | 0c 080 | 55242

907

2 163 205 |

| a

448 |

1952 | 93 |

13 983 | 8 735 |

33 240 | 12 162

9032| 6844 E

i L S

22349 | 46192

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten

maßregeln. cui 4 Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.] z

(Aus den „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ Nr. 9 vom 2. März 1910.)

Pest.

In der Kirgisensteppe des Gouv. Astrachan ist in

T4

ala j

und Absperrungs- !

Rußland.

N der Ortschaft Akbalyk der Gemarkung Kamysh-Samar in der Zeit M vom 10. bis 13. Januar 1 Person an der Pest neu erkrankt. F Gemarkung Naursali-Tschagyl wurden vom 26. Januar bis Y 2. Februar 13 Erkrankungen und 15 Todesfälle festgestellt.

In der

Aegypten. Vom d. bis 11. Februar wurden 5 Erkrankungen (und 2 Todesfälle) an der Pest gemeldet, davon 2 (1) aus Tukh, l (1) aus Minieh und je 1 aus Deirut und Minia.

British-Ostindien. Vom 16. bis 22. Januar sind in ganz 12 405 Erkrankungen und 10 928 Todesfälle an der Pest vorden. Von den Todesfällen kamen 5085 auf die Vereinigten Provinzen, 1624 auf das Punjab gebiet, 1222 auf Bengalen, 1184 auf die Zentralprovinzen, 759 auf die Präsidentschaft Bombay (davon 21 auf die Stadt Bombay f 181 auf Burma,

angezeigt

die Präsidentschaft Madras, 13 auf Hyderabad und 2 auf

Kas ch mir. A : A Japan. In Kobe-Hiogo sind im Januar 2 Personen an Pest erkrankt und gestorben. In Osaka sind auch im Januar neue Pestfälle niht vorgekommen. Pest und Cholera. British-Ostindien. In Kalkutta starben vom 16. bis 29. Januar 16 Personen an der Pest und 168 an der Cholera.

Cholera.

_ Nußland. Nach neueren amtlihen Mitteilungen find in der eit vom 2. bis 8. Januar außer den aus Moskau gemeldeten 16 Er- ungen (und 4 Todesfällen) noch 7 (—) im Gouv. Jekaterinoslaw d 1 (1) in der Stadt Baku, im ganzen also 24 Erkrankungen (und 5 Todesfälle) vorgekommen, vom 9. bis 15. Januar im ganzen 9 (3), davon 5 (2) im Dongebiet; vom 16. bis 22. Januar sind n der Stadt Moskau von ‘den früher Erkrankten 3 gestorben, neue Erkrankungen wurden nicht festgestellt. Niederländisch-Indien. In Batavia sind vom 6. bis Dezember v. J. 58 Personen, darunter 7 Europäer, an der Sholera erkrankt ; die Zahl der vom 10. September bis 28. De- ember gemeldeten Gholeratodesfälle wird auf 840 angegeben, jedo ommen angeblich nicht alle solche Sterbefälle zur Kenntnis r Behörde. Die Seuche schien in den Preanger NResidenz- haften o {mmer arl um n "zu gvrefen; die zu hrer Bekämpfung ergriffenen Maßnahmen wurden dur die tindselige Haltung der Bevölkerung ershwert, die si der

Mleberführung der Kranken in die Krankenhäuser widerseßte und das

eginfektionspersonal tätlih angriff. Neuerdings wurde der Aus- ruh der Krankheit auch aus Soekaboemi, Tegal nnd Soera-

aja gemeldet. : Gelbfieber. Gs gelangten zur Anzeige in Manaos vom 12. Dezember bis

M. Januar 5 Todesfälle, ferner in Para vom 26. Dezember bis

). Januar 4 Erkrankungen (und 4 Todesfälle), in Guayaquil vom s, bis 31. Dezember v. J. 29 (10). Podcken.

Deutsches Neich. In der Woche vom 20. bis 26. Februar

Mvurden 5 Erkrankungen angezeigt, und zwar 1 in Wittmannsdorf

(Kreis Osterode, Neg.-Bez. Allenstein), 1 in Osterwick (Kreis Danziger Niederung), 2 in Marienburg (Neg.-Bez. Danzig) und

1 in Hamburg. : Fledckfieber. Veiterrtid Von 13 a 19.

37 Erkrankungen. Genidckstarre.

Preußen. In der Woche vom 13. bis 19. Februar sind [1 Erkrankungen (und 5 Todesfälle) angezeigt worden in folgenden Negierungsbezirken [und Kreisen]: Arnsberg 3 (2) [Bochum Stadt 1 (1), Hagen Land 2(1)], Cassel 1(1) [Ziegenhain], Coblenz 1(1) [Mayen}, Düsseldorf 3(1) [Duisburg 1 (1), Essen Stadt 1 (1), Mörs 1], Potsdam 2 [Osthavelland, Templin je 1], Wiesbaden 1 [Frank- furt a. M. Stadt].

Spinale Kinderlähmung.

Preußen. In der Woche vom 13. bis 19. Februar sind 4 Er- krankungen (und 2 Todesfälle) angezeigt worden in folgenden R e gierungsbezirken [und Kreisen]: Aachen (1) [Heinsberg], Düsseldorf 1 (1),4 [Dinslaken 1, Duisburg (1)], Hildes- heim 1 [Uslar], Münster 1 [Münster i. W. Stadt], Oppeln 1 Oppeln Stadt|.

ODejierreih. Vom 6. bis 12. Februar je 1 Erkrankung in Niederösterreih, Oberösterreih, Böhmen und Mähren.

Verschiedene Krankheiten.

Pocken: Moskau 11, Odessa 5, St. Petersburg 11, Warschau 23, Kalkutta (16. bis 29. Januar) 2 Todesfälle; Odessa 17, Paris 2, St. Petersburg 44, Warschau (Krankenhäuser) 25 Erkrankungen ; Varizellen: Budapest 37, New York 146, St. Petersburg 40, Prag 21, Wien 147 Erkrankungen; Fleckfieber: Budapest 2, Moskau 11, Odessa 2, St. Petersburg 1 Todesfälle, Budapest 8, Odessa 13, St. Pa 14, Warschau (Krankenhäuser) 6 Erkrankungen; ck- allfieber: Moskau 4, Odessa 8, St. Petersburg 1 Todesfälle; Vdessa 57, St. Petersburg 6, Warschau (Krankenhäuser) 2 Erkran- kungen; Genickstarre: Kopenhagen 1, New York 10 Todes falle; New York 3 Erkrankungen; Tollwut: Reg. - Bezirke Koblenz, Düsseldorf je 1 Erkrankung; Milzbrand: Neg. Bezirke Koblenz, Erfurt, Königsberg, Magdeburg, Stettin je 1 Erkrankung, Ruhr: Neg.-Bez. Breslau 40 Erkrankungen (im Kreise Waldenburg); Influenza: Berlin 6, Braunschweig 2, Lübeck 1, Amsterdam 4, Budapest 1, A 4, London 41, Moskau 5, New YVork 7, Paris 2, St. Petersburg 6, Stockholm l Todesfälle; Nürnberg 105, Kopenhagen 343, Stockholm 46 Er- krankungen. Mehr als ein Zehntel aller Ge- storbenen starb an Diphtherie und Krupp (Dur(hschnitt aller deutshen Berichtsorte 1895/1904: 1,6296): in Hildes heim Erkrankungen wurden gemeldet im Landespolizeibezirk Berlin 203 (Stadt Berlin 154), in den Neg.-Bezirken Cassel 119, Cöln 114, Düsseldorf 108, Merseburg 142, Potsdam 120, in Hamburg 69, Budapest 23, Kopenhagen 26, London (Krankenhäuser) 109, New York 397, Odessa 27, Paris 61, St. Petersburg 108, Stockholm 34, Wien 65; ferner kamen Grkrankungen zur Anzeige an Scharlach im Landespolizeibezirk Berlin 206 (Stadt Berlin 138), in den Neg.- Bezirken Arnsberg 110, Potsdam 115, in Hamburg 53, Budapest 72, Christiania 26, Edinburg 29, Kopenhagen 74, London (Kranken- häuser) 215, New York 635, Odessa 41, Paris 84, St. Petersburg 126, Wien 75; desgl. an Masern und Röteln in den Reg.-Bezirken Fränkfurt 60 (im Kreise Königsberg), Posen 134, in Nürnberg 127, Hamburg 126, Budapest 179, Kopenhagen 26, New York 1095, Odessa 37, Paris 299, St. Petersburg 190, Stockholm 35, Wien 251 ; desgl. an Keuchhusten in Budapeit 30, Kopenhagen, New York je 31, Wien 74; desgl. an Typhus in Paris 39, Skt. Petersburg 71.

Februar in Galizien

aws Ung über den Stand von Tierseuchen im Deutschen Neich am 28. Februar 1910.

(Nach den Berichten der beamteten Tierärzte zusammengestellt im Kaiserlihen Gesundheitsamt.)

Nachstehend sind die Namen derjenigen Kreise (Amts- 2c. Bezirke) verzeihnet, in denen Noß, Maul- und Klauenseuche, Lungenseuthe oder Schweineseuche (einshl. Schweinepest) am 28. Februar herr\{ten. Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte sind letztere iu Klammern bei jedem Kreise vermerkt; sie umfassen alle wegen vor- handener Seuchenfälle oder auch nur wegen Seuchenverdachts gesperrten Gehöfte, in denen die Seuche nah den geltenden Vorschriften noch niht für erloschen erklärt werden konnte.

Rot (Wurm).

Preußen. Neg.-Bez. Gumbinnen: Niederung 1 (1). Bez. Marienwerder: Culm 1 (1). Stadtkreis Berlin: L Neg.-Bez. Potsdam: Nirdorf Stadt 1 (1). Reg.-Bez. Stettin; Stettin Stadt 1 (1). Neg.-Bez. Posen: Posen Stadt 1 G), Bomst 2 (2). NReg.-Bez. Bromberg: Hohensalza 2 (3), Witkowo l (1). Neg.-Bez. Breslau: Oels 1 (1). Reg.-Bez. Liegniß: Freystadt 1 (1). Reg.-Bez. Oppeln: Kreuzburg 1 (l), Zabrze l (1). Neg.-Bez. Magdeburg: Jerihow Il 2 (2). Neg.-Bez. Hannover: Hoya 2 (2). Reg.-Bez. Münster: Lüdinghausen 1 (1). Neg.-Bez. Cöln: Cöln Stadt 1 (1). Mecklenburg-Schwerin. Nostock 1 (1).

Zusammen : 22 Gemeinden und 24 Gehöfte.

Lungenseuche. Frei.

Maul- und Klauenseuche und Schweineseuche (einschl. Schweinepest).

Schweine- feuche einschl.

Schweine-

Maul- und

Klauen

feuche

Preußische Provinzen, ferner Bundes-

Negierungs- 2c. Bezirke

sowie

pest

/

Bundesstaaten, die nicht in Regierungsbezirke geteilt find.

staaten,

die in Regierungs-

bezirke geteilt find.

Gemeinden

o | Gemeinden

S | Gehöfte

Gehöfte

Laufende Nr.

S D rent | erti)

Kreise 2.

71

i |—]} g) 23| 29 Cuno |—| 6) 9 9 Aua S |—[—} 8/19/19 A |—|—]} 8/ 11/ 11 Marienwerder. -|—| 14| 44! 47 e afi O E E 1| 1| 2 Potsdam. . . . .. 1—|—|—[ 11 74/114 Frankfurt [— |— 119] 86/120 Stettin E E - 1 10/ 22] 23 E |— |-— 7| 19| 19 Stralsund —_(—|— 1 1 3/8

Do

l,

ck | Kreise 2c.

Ostpreußen

Westpreußen

| Königsberg . O

Brandenburg/

Pommern

Posen Bromberg 11/ 51| 59 | Breslau . 21| 73| 88

Liegnitz 17| 97/121

Schlesien

| 2| Posen . 18] 43| 58

Oppeln 11j 26| 32