1910 / 58 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Mar 1910 18:00:01 GMT) scan diff

den D Jacob John Fagel zu Avegoor Ellecom in Holland, den Grafen ¡Han Maurits Dideric van Linden zu Lisse ei Harlem, den Jnspektor des Christlichen Volksgunterrihts Dr. jur. Jonk- O Maximiliaern Rutgers van Rozenburg zu trecht, den Hauptmann in der Königlich niederländischen Artillerie Baron Willem Cornelis R öell zu Utrecht, den Baron Borchard Frederik Willem van Westerholt van Hackfort auf Schloß Hackfort bei Vorden, den Zivilingenieur, Mitglied der Deputierten-Staaten der rovinz Utrecht, Baron Frederik Alexander Robert Arnold van Jttersum zu Utrecht, den Jonkheer Gustaaf Willem Joan Hooft zu Utrecht, den Kaiserlich und Königlich österreichisch-ungarischen Rittmeister im Husarenregiment Friedrih Wilhelm ITII. König von Preußen Louis von Lübbe zu Budapest, den Königlich \hwedishen Generalkonsul und diplomatischen Agenten in Aegypten Grafen Carl Axel Hans von Wacht- meister zu Paris, den Rittmeister und Eskadronchef im Königlih s{hwedischen 4, GE En Grafen Gustaf Ludwig Hamilton zu Dl1ofd, den Bischof von Gotland D. Dr. Knut Henning Gezelius von Schéele zu Wisby in Schweden, / nah Prüfung derselben durch das Kapitel und auf Vorschlag des Durchlauchtigsten Herrenmeisters Prinzen Eitel- Friedrich von Preußen, Königlicher Hoheit, zu Ehren- rittern des Johanniterordens zu ernennen.

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser und König haben Aller- gnädigst geruht :

den bisherigen Königlih preußishen Landrat von Oppen zum“ Geheimen Regierungsrat und vortragenden Rat in der Reichskanzlei zu ernennen.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht : die Ernennung des nichtständigen Mitglieds des Patent- amts, Abteilungsvorstehers am Jnstitut für Gärungsgewerbe, Professors Dr. Rothenbach auf weitere fünf Jahre zu er- strecken.

Königreich Preußen.

SeineMajestät der König haben Allergnädigst geruht : den vortragenden Rat im Kriegsministeriuum, Geheimen Kriegsrat Stieme zum Wirklichen Geheimen Kriegsrat und den Regierungsassessor Klein in Wiedenbrück zum Landrat zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen außerordentlihen Professor Dr. Josef L etuit ch zu Genf zum ordentlichen Professor in der juristischen

átultät der Universität zu Göttingen und | den bisherigen außerordentllihen Professor in der Den Fakultät der Universität zu Kiel Dr. Moriß iepmann zum ordentlichen Professor in derselben Fakultät zu ernennen.

Die Ansicht der Königlichen Regierung, daß die in unserem ‘Runderlaß vom 27. Juli 1901 Min.-Bl. f. d. i. V. S. 206 getroffene Bestimmung, wonah die einzelnen Beamten neben der Besoldung gewährten Dienst-, Stellen-, Orts- oder Teuerungszulagen allgemein als Diensteinkommen im Sinne des § 27 Ziffer 2 des Pensionsgeseßes an- zusehen sind, durch Artikel VIIT des Geseßes vom 27. Mai 1907 (Geseßsamml. S. 95) eine teilweise Abänderung er- fahren hat, 1 zutreffend, denn nas der zuleßt erwähnten Geseßtzesvorschrift sind die Beträge, welche zur Entschädigung für ee n ahali he Teuerungsverhältnisse gewährt werden, und die Ortszulagen der Auslandsbeamten bei Berechnung des früheren und des neuen Diensteinkommens nicht in Ansaß zu bringen.

Eine weitere Aenderung ist dadurch eingetreten, daß nach der vom 1. April 1908 ab geltenden Besoldungsordnung die Lokalzulagen, und zwar sowohl die pensionsfähigen wie die nichtpensionsfähigen, sowie die Stellenzulagen, welhe den Charakter von Teuerungszulagen haben, als solche allgemein weggefallen sind, während andererseits nichtpensionsfähige Stellen- ulagen für Beamte in besonders verantwortlichen Stellungen (z. B. ür die Sekretäre in den Präsidialbureaus der Regierungen, die Ersten Gerichtsschreiber bei den Oberlandesgerichten, die Vor- teher bestimmter Bureaus bei der Eisenbahverwaltung, den

berzolldirektionen usw.) neu in die Gehaltsnachweisung ein- gestellt worden sind. Leßtere Zulagen fallen, wie hiermit an- geordnet wird, gleichfalls unter die Bestimmung des im übrigen noch in Geltung befindlichen, obenerwähnten Runderlasses.

Berlin, den 21. Februar 1910.

Der Finanzminister. Der Minister des Jnnern.

Jm Austrage: Jm Austrage :

Halle. von Kiting. An die Königliche Regierung in Koblenz.

Abschrift zur gefälligen Kenntnisnahme und gleihmäßigen

Beachtung wegen der Beamten der Verwaltung der direkten

Steuern. Berlin, den 21. Februar 1910.

Im Austrage : Halle.

An sämtliche Königliche Negierungen.

Ministerium des Jnnern.

Dem Landrat Klein ist das Landratsamt im Kreise Wiedenbrück übertragen worden. :

Kriegs8ministerium. Der Militärintendanturregistrator Peters von der

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent in der philosophischen Fakultät der Friedrih Wilhelms - Universität zu Berlin, Professor Dr. Robert Pschorr, Abieilinäsnoriteher am Chemischen Institut daselbst, ist zum außerordentlichen Professor in der- selben Fakultät,

der bisherigeGymnasialoberlehrer Dr. HeinrihSchnißler aus Wongrowiß zum Kreisschulinspektor in Allenstein und

der bisherige Oberlehrer am Realgymnasium zu Geeste- münde Johannes Sauberzweig zum Kreisschulinspektor in Kreuzburg O.-S. ernannt worden. : Dem Abteilungsvorsteher am Jnstitut für Jnfektions- krankheiten zu Berlin und Privatdozenten in der philosophischen Fakultät der Friedrih Wilhelms-Universität Ne Dr. Georg Lo ckemann ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Nichkamlli®es.

Deutsches Reich.

Preußen Berlin, 9. März.

Das Königliche Staatsministerium trat heute zu einér Sizung zusckrmmen.

Dem Regierungsassessor von Hövel ist die Vertretung des Landrats im Kreise Stade, Regierungsbezirk Stade, über- tragen worden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M.S. „Tiger“ vorgestern von Schanghai in See gegangen. :

Wilhelmshaven, 9. März. Seine Majestät der Kaiser und König ist, „W. T. B.“ zufolge, mit dem Linien- hi} „Deutschland“ um 11 Uhr unter dem Salut der Küsten- geschüße nach Helgoland in See gegangen. Der kleine Kreuzer „Königsberg“ und die Depeschenboote „V. 150“ und „V. 161“ begleiteten die „Deutschland“.

Großbritannien und Frland.

Im Unterhause erklärte gestern, „W. T. B.“ zufolge, der Schaßkanzler Lloyd Geor ge.in Beantwortung einer An- frage, daß die Einbuße an e im laufenden Finanzjahr infolge der Ablehnung des Budgets annähernd auf 28 500 000 Pfund Sterling geschäßt werde, man aber zurzeit nicht lagen könne, wieviel von diesem Verlust \chließlich wieder ein- gebracht werden könne.

(Frankreich.

“Der Könt Obuard hat „W. T. B.“ zufolge, gefiern voxmittag dem Präsidenten Falk ères einen Besuch abgestattet, den dieser am Nachmittag erwiderte. Danach empfing der König den Prinzen Georg von Griechenland.

Türkei.

Ueber die Besprehungen des ferbischen Ministers Milso- wanowitsh mit den türkishen Staatsmännern ist ein halb- amtliches Communiqué ausgegeben worden, das nach einer Meldung des „W. T. B.“ besagt, bei den Besprechungen fei festgestellt worden, daß die Politik der Türkei und Serbiens l der Erhaltung des status quo auf dem Balkan beruhe. Gleichzeitig ziele diefe Politik auf die Entwicklung der wirt- schaftlichen und sozialen Beziehungen beider Länder ab.

Amerika.

Jn der vorgeftrigen Nacht haben in Bogota anläßlich eines Streites zwischen dem Direktor der in amerikanishem Besiß befindlihen Straßenbahn und einem Polizeibeamten Straßenunruhen stattgefunden. Wie das „W. T. B.“ meldet, suchte der Pöbel die Wagen der Straßenbahn zu zer- stören und bewarf dann das Gebäude der amerikanischen Ge- sandtschaft mit Steinen. Das Personal der Gesandtschaft konnte sih in Sicherheit bringen. Gestern vormittag herrschte wieder Nuhe.

Afrika.

Wie die „Agence Havas“ meldet, haben im Mai vorigen Jahres spanische Genietruppen den Bau zweier Straßen be- gonnen, die Ceuta mit Tetuan einerseits, mit Tanger andererseits verbinden sollen. Als es zu den Kämpfen bei Melilla kam, wurden diese Arbeiten eingestellt. Seit- her ist die Besaßung beträhtlich verstärkt worden und zählt jeßt 12000 Mann. Auch Munition und Ma- terial zum Bau von Baracken sind andauernd und in aller Stille nah Ceuta gebraht und Lebensmitteldepots er- richtet worden. Die Uebungen und Märsche, die sih über die Grenze des spanischen Lagers hinaus erstrecken, machen auf die benachbarten Stämme großen Eindruck. Wie versichert wird, foll der Bau der Straßen nah Tetuan und Tanger im April oder Mai wieder aufgenommen werden, und man fürchtet, daß die Arbeiten zu Zwischenfällen Veranlassung geben werden.

Koloniales.

Der Bau der deutsch-südwestafrikanishen Nord- Südbahn von Windhuk nach Keetmanshoop hat nach einer telegraphishen Meldung des stellvertretenden Gouverneurs von Keet- manshoop aus begonnen.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gefraen Sißzungen des Neichstags und des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Ersten und Zweiten Beilage.

Auf der Tagesordnung der heutigen (52.) Sizung des

tendantur des XVIIL. Armeekorps ist zum Geheimen egistrator im Kriegsministerium ernannt worden.

Reichspostamts Kraetke beiwohnten, stand die zweite Beratung des Etats für das Schußgebiet Kiautschou und dqz ostasiatishe Marinedetachement.

Zunächst erörterte das Haus die neue ete Kaub

' e die etatsmäßigen Beamten im Schußgebiete Kiautschou un

eim ostasiatishen Marinedetachement sowie für die Remung rations8empfänger im Schußgebiet Kiautschou und die Wohnungs ordnung für dieses Schußgebiet.

Referent Abg. Liebermann von Sonnenberg (w. Vgg.) Die Besoldungsordnungen sind von der Kommission mit der Aenderung genehmigt worden, dal die Kolonialzulage bei dem Gouverneur uy 10 000, für eine Reihe anderer Beamtenklassen um 200 bezw. 100 % herabgesetzt wird.

Abg. Erzberger (Zentr.): Das Verlangen des Reichstags nad sparsamer Wirtschaft, das, wie wir heute früh in der Budgetkommission erfuhren, {hon in dem laufenden Etat der Marineverwaltung ganz hübsche Grfolge gszeitigt hat, indem- annähernd 1 Million Ersparnisse erzielt find, ist dem Etat für Kiautschou gegenüber noch vie berehtigter. Der Reichstag muß dieser Kolonie, dem deutschey Flottenstüßpunkt, ganz besondere Aufmerksamkeit schenken. V von uns im Vorjahre aufgestellte Grundsay: die Front, Militär hinter die Front !“, den auch die billigte, wird in dem vorgelegten Etat niht durhweg bekräftigt, Was an Selbstverwaltun fann man nur als Farce auf diesen Begriff bezeichnen, Auch in ganz ruhig und objektiv denkenden Kreisen der Tfsingtaue ge hat sih darüber Unzufriedenheit tief eingenistet. Un ie Mitglieder des früheren Reichstags dahin; es muß aber dog dort ein sehr ungesundes Klima herrschen, denn die betreffenden Herren find bei den Wahlen von 1907 sämtlich durchgefallen; mq sollte also einen Kollegen hinschicken, der einen festen Stamms hat. Erforderlih is es jedenfalls, daß der Neichstag fd durch einen Vertrauensmann unmittelbar haft; das amtlihe Material, so bilderreich es ist, doch über viele Gegenstände nur mangelhafte Angaben und {weit ih über wichtige Vorkommnisse bol is das Maß von Obijektivität, das wir verlangen können und müssen, Die Zahl der oberen und mittleren Beamten in Kiautschou ist vie zu groß; der Reichstag hat noch immer keinen Erfolg mi seinem Drängen auf Verminderung gehabt. Mit dem Bau und de Ausstattung des Gouvernementspalastes ist man viel zu luxuriöós ver fahren; dazu hat der jeßige Gouverneur auch noch eine besonde Sommerresidenz, die doch unnötig wäre, da der Palast auf luftigy Höhe liegt und Kiautschou sich doch angebli) mehr und mehr y einem besuchten Sommerbadeort entwidckelt. Ueber gewisse ganz bi stimmt s\ubstantiierte Klagen über Vergebung von Neichsmitteh beim Hafenbau ist bisher keine Aufklärung erfolgt, obwohl de Staatssekretär in der Kommission eine Publikation in der „Not deutschen Allgemeinen Zeitung“ versprochen hatte (Zuruf des Staats sekretärs). Die für Baggerarbeiteni gezahlten Preise sind gerad ungeheuerlih. Der ganze Etat ist ebenso unübersihtlih aufgestel wie der Marineetat. Die Kommission hat denn auch eine Mesolutin vorgeschlagen: den MNeichskanzler zu ersuhen, im Etat für 191 einheitlihe Grundsäße für die Unterhaltung der Gebäude unter Y rücksihtigung möglichster Sparsamkeit aufzustellen.

(Schluß des Blattes.)

- Das Haus der Abgeordneten nahm in der heutigg (37.) Sißzung, welcher der Minister für Handel und Gewer Sydow beiwohnte, zunächst in dritter Beratung den Geseh entwurf, betreffend Erweiterung des Stadtkreise Spandau, an und seßte dann die zweite Beratung des Etat der Handels- und Gewerbeverwaltung bei den Z hüssen zur Unterhaltung der gewerblichen Fachschulen fort.

L Thurm (fortshr. Volksp.) tritt für staatliche Förderu des Flachsbaues im Anschluß an die bei der höheren Fachschule f Textilindustrie in Sorau gemachten Versuche ein.

Ministerialdirektor Dr. Neu haus: Ob die Wiederbelebung di Flahsbaues unter den obwaltenden Umständen mögli ift, will i nicht entscheiden. Die ältere Art der Flachsröftung hat verlass werden müssen, und es find Versuche unternommen worden, ein nel Men zu finden; diese Versuche sind aber noch nicht d ges{chlossen.

Abg. Richtarsky (Zentr.) weist auf die Notlage der ob \{lesischen Hausweber hin, denen mit der Errichtung einer Arbei! nachweisftelle mit ftaatliher Subvention und bei Staatsausfträ mit der Garantierung von Mindestlöhnen geholfen werden müs wenn sie niht den Einflüsterungen der Sozialdemokratie unterlie! und ganz zugrunde gehen sollen.

Ministerialdirektor Dr. Neuhaus: Die Notlage der ob \{lesischen Weber ift {hon in früheren Jahren erörtert worden. ( wird immer fehr {wer sein, der armen Hausindustrie zu helft Staatshilfe kann immer nur fo weit gehen, daß den jeßt in di Weise tätigen Leuten däs Leben erhalten wird, aber es muß verhül werden, daß einem solchen hoffnungslosen Gewerbe sich noch weit! Leute zuwenden. Das Verlangen, daß der Staat Mindestlöb garantiere, ist unerfüllbar. Dem Wunsche betreffs der Arbeitsna weisstellen wird die Regierung gern näher treten. j

Abg. Thurm bittet, die kleinen Flachsröstereien zu unterstüßl

Abg. Dr. Müller (forts{chr. Volksp.) fordert die Sozi demokratie, die sih doch als Vertreterin der Arbeiter Deutschlan aufspiele, auf, sich zu dieser Frage zu äußern; denn es handele || doch schließlich darum, ob die betreffende Arbeit im Inlande vom Auslande geleistet werden solle. Der Regierung könne man | ihr Interesse für die Sache nur dankbar sein. ]

Aba. Heine (nl.) tritt für die Einrichtung eines dritten Semel|l an der Fachschule der Bauhandrwoerker in Nehburg ein, damit an di Schule die Meisterprüfung gemacht werden könne. J

Ministerialdirektor Dr. Neuhaus: Die Verwaltung kann dit Wunsch nicht erfüllen; die Schule würde damit den Charakter el Fahshule für Bauhandwerker verlieren.

(Schluß des Blattes.)

Bei der Ersaßwahl eines Mitglieds des Hauses? Abgeordneten, die am 8. d. M. in dem aus dem Sti und Landkreise Bielefeld, den Kreisen Herford und Halle | stehenden 2. Wahlbezirke des Regierungsbezirîs Minden |! fand, wurde, wie „W. T. B.“ aus Bielefeld berichtet, | Gutsbesißer Meyer in Jerrendorf-Theesen (nl.) mi! Stimmen Mehrheit gewählt.

Nr. 9 der „Veröffentlihungendes Kaiserlihen Gesu! Ad lka vom 2. März 1910 hat folgenden Inhalt: Gesundht tand und Gang der Volkskrankheiten. eige Maßregeln (f Pest. Desgl. gegen Cholera. Gemeindeangelegenheiten Stadt Charlottenburg, 1908 Gesundheitsverhältnisse in K hagen, 1908. Gesetzgebung usw. (Deutsches Neich.) Typ Po Leichenpässe Leichenbeförderung. (Preußen.) ahrungsmitteluntersuchungs8ämter. Arzneistoffe. (Berlin.) Fut mittel. Metallbrennen. (Bayern.) Gemeingefährliche Krankh! Aerztliher Staatsdienst. (Württemberg.) Arzneimitke- (Baden.) Tiereinfuhr, 2c. (Hessen.) Fleishshaustatistik. (S Altenburg.) Krankenpflegepersonen. (Oesterreich. Eisenbahn (Italien und Oesterreih-Ungarn.) Medizinische Erzeugn f (Italien u. Frankreich.) Desgl.—(Schweiz.Kant. Zürich.) Brotbezei! (Frankreih.) Wein. (Niederlande.) Butterhandel. (Span!

Neichstags, welcher der I des Reichsmarine- amts, Admiral von Tirpiß und der Staatssekretär des

Saccharin. (Australisher Bund.) Arzneimittel. Tierseudhe!

De aa vor E Berwaltunz

in Kiautschou derzeit vorhanden if |

erhältnisse dort kennen zu lernen, ging bekanntlih eine Anzah[}

Informationen ver. enthält

[ständig aus. Das it nid}

Auslande. Desgl. in der Schweiz, 1909. Desgl. 4. Vierteljahr 1909. Desgl. in Belgien. Desgl. in den Niederlanden, 1908. Verhandlungen von géseßgebenden Körperschaften. (Baden.) Irren- fürsorge. Vermischtes. (Bayern.) Säuglingssterblichkeit, 1900 bis 1908. (Destereich. Wien.) Bericht über die Gemeindeverwaltung, 1907. (Kapfkolonie.) Bewegung der Bevölkerung, 1908. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40000 und mehr Einwohnern. Desgleichen in größeren ‘Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher E Desgleichen in deutshen Stadt- und Landbezirken. erung.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die deutschen Aktiengesellshaften im Jahre 1909.

Nach den Ermittelungen des Kaiserlihen Statistishen Amts au Grund der Bekanntmachungen der Gerichte im Maga wurden im Jahre 1909 179 Gesellschaften mit einem nominellen Aktienkapital von 230,8 Millionen Mark neu gegründet, gegen- über 151 Gesellshaften mit 162,5 Mill. Mark im Jahre 1908. Die Gründungstätigkeit des vergangenen Jahres ist somit erheblich stärker gewesen als im Jahre 1908. Auf die einzelnen Vierteljahre des ver- gangenen Jahres verteilen sih die Neugründungen, wie folgt:

Zahl Nominelles Aktienkapital 1000 M ete A a A2 85 065 2 N E SBL 44 414 Di 7 C E COB 61 584 4. è O8 39/703,

Von den 179 neuen Gesellshaften des Jahres 1909 wurden 73 Gesellshaften mit 93,4 Millionen Mark Aktienkapital unter Ein- bringung bestehender Unternehmungen gegründet; für die Sacheinlagen wurden hierbei 72,3 Millionen Mark in Aktien gewährt. Im Sihe 1908 war die Umwandlung bestehender Unternehmungen in Aktien- gesellshaften wie die gesamte Gründungstätigkeit geringer gewesen ; es waren im Wege der Umwandlung 72 Gesellschaften mit 82,0 Millionen Mark Nominalkapital gegründet. Bemerkt sei hierbei, daß „das Kaiserliche Statistishe Amt auf Grund der Angaben des „Meichs8anzeigers“ nur diejenigen Sacheinlagen feststellen kann, die unter Beobachtung der Schußzvorschrift des § 186 Abs. 2 des Han- delsgeseßbuhs eingebraht werden.

Kapitalerhöhungen erfolgten im Jahre 1909 bei 332 Ge- sellshaften um 508,2 Millionen Mark, während 87 Gesellschaften Kapitalherabsezungen in Höhe von 472 Millionen Mark vor- nahmen. Von den leßteren erfolgten nur 8 durch Rückzahlung oder Ankauf von Aktien, und zwar im Gesamtbetrage von 25 Millionen Mark. In den übrigen 44,7 Millionen Mark wird man Kapital- verluste der Aktionäre infolge von Sanierungen zu erblicken haben.

i 12 Gesell'haften mit einem Aktienkapital von zusammen §0,1 Millionen Mark wurden wegen Fusion mit anderen Gesellschaften im Handelsregister gel ö\cht. j

Neben den „tätigen“ Gesellschaften ermittelt das Kaiserliche Statistishe Amt die Gesellschaften in Liquidation und in Konkurs. Im Jahre 1909 traten in Liquidation 64 Gesellshaften mit 49,8 Millionen und gerieten in Konkurs 20 Gesellschaften mit 20,3 Millionen Mark Nominalkapital. | _ Auf der Grundlage der für Ende 1906 aufgemachten Bestands- statistik ist mit Hilfe der Bewegungsstatistik der drei Jahre 1907, 1908 und 1909 eine Fortschreibung des Bestandes der „tätigen“ Ge- {ellshaften und der Gesellschaften in Liquidation und Konkurs erfolgt. Hiernach bestanden am 31. Dezember 1909: i

Nominelles Aktienkapital Sahl “" Millionen Mark 10 141 1 366,1 49/9.

„Tätige“ Gesellschaften. 5256 Gesellschaften in Liquidation. . 302 Gesellshaften in Konkurs. . « 73

Der Dbligationenumlauf der deutschen Hypotheken- banken am 31. Dezember 1909.

Das Kaiserliche Stotistishe Amt hat nah den Halbjahrsausweisen der 38 deutschen Hypothekenaktienbanken deren Pfandbriefumlauf für den 31. Dezember 1909 auf 9840,61 Millionen Mark ermittelt : daneben waren im Umlauf 324,65 Millionen Mark Kommunal- und 5,95 Millionen Mark Kleinbahnschuldverschreibungen. Der gesamte Obligationenumlauf betrug somit Ende 1909 10 17121 Millionen Mart. Der Betrag von 10 Milliarden Mark ist also bereits über- schritten. Gegenüber dem Obligationenumlauf vom 30. Juni 1909 in Höhe von 9961,14 Millionen Mark bedeutet der Umlauf Ende 1909 eine Zunahme um 210,07 Millionen Mark. Für das ganze Jahr 1909 betrug diese Zunahme 570,65 Millionen Mark.

Pachtlandbetriebe und Pachtland in der Landwirtschaft Preußens 1895 und 1907.

Nach einer früheren Mitteilung!) hat \sich in der preußiscen Landwirtschaft die Zahl der Cigttililbbetribbe" und der Gee flächen von 1895—1907 vermehrt, und diese Tatsache ist hauptsächlich . den mittelbäuerlihen Betrieben (mit 5—20 ha Anbaufläche) zu qute etfommen, während sich bei den großen Betrieben das Umgekehrte erausgestellt hat.

Ueber die Pachtlandbetriebe ist 1895 und 1907 nachstehendes ermittelt. Es waren vorhanden Myentes

Betriebe von je 100 1895 1907 1895 1907

1) Betriebe mit aus\{chließlich Pachtland: a. Betriebe überhaupt:

Zwergbetriebe (bis F ha) Parzellenbetriebe (F—2 ha) . Kleinbäuerl. B.

(25 ha). Mittelbäuerl. B. (0—20 ha) .. Großbäuerl. B. (20—100 ha) . Großbetriebe (über 100 ha). 3447 3 268 zusammen 702534 729 977 b. Hauptbetriebe insbesondere?): Parzellenbetriebe 37 700 20 943

(F—2 ha), .. Kleinbäuerl. B.

24 647 24 253 12 067 15 430

(2-5 ha)... Mittelbäuerl. B.

6 464 6 852 3336 3237

(5—20 ha) .. 84 214 70 715

Unter schied d. Anteils

496 561 546 052 74,81 + 4,13 16,10 B08 _— O27 2,58 + 0,39 0,98 + 0,00

0,45 0,05 O e,

142 603 117 560 37 158 13 796

7 143

4,20 37 621 15 419 6 883 0,98 0,50 100 44,77 29,26 14,33 7,68

3,96 100

29,62 —15,15 34,29 + 5,03 21,82 + 7,49 9,69 —- 2,01

4,58 + 0,62 100 _— ;

Großbäuerl. B. (20—100 ha) . Großbetriebe (über 100 ha). zusammen

) „NReichs- und Staatsanzeiger“ Nr. 89 vom 16. April 1909. ?) Bei den Hauptbetrieben sind die Zwergbetriebe fortgelassen,

1895

a. Betriebe überhau Zwergbetriebe y (bis F ha) Parzellenbetriebe (F—2 ba)... Kleinbäuerl. B. (2—5 ha) Mittelbäuerl. B. (6—20) ha) . . Großbäuerl. B. (20—100 ha) . Großbetriebe (über 100 ha). zusammen

b. Hauptbetriebe in

Parzellenbetriebe (2h)... 9847 36 §1

59 46 34 67

Kleinbäuerl. B. (2—b ha) Mêittelbäuerl. B.

(9—20 ha) .

Großbäuerl. B. (20—100 ha) .

Großbetriebe

(über 100 ha) . zusammen 3) Betriebe m

Zwergbetriebe Bn) Parzellenbetriebe (F—2 ha) . S§ecabäuerl. B. (2—b5 ha) Mittelbäuerl. B. (09—20 ha) . Großbäuerl. B. _(20—100 ha) . Großbetriebe (über 100 ha) . zusammen

Parzellenbetriebe (—2 ha) .…. Kleinbäuerl. B. D ha) i M ittelbäuerl. B. _(9—20 ha) Großbäuerl. B. (20—100 ha) . Großbetriebe

zusammen

99 786 125 898

5 206

788 325 817

27 269 4476

704 97 435

135 652 29 150

(über 100 ha). 2 535 2 324

338 737

2) Betriebe mit mehr als der Hälfte Pachtland:

Unter- schied d. Anteils

Betriebe

von je 100 1907

T09D L907 P! 99.951 125 164 3 61 913 6 40 335 4213 622 332 198 sbesondere?): D 21 731 L 80090 32 998

3 629

30,63 38,64 18,25 10,65

1,59

0,24 100

30,09 0,54 37,68 0,96 18,64 + 0,39 12,14 +149 1M G32 0,18 0,06 O 29,22 37,48 27,99 4,59

22,87 6,35 37,97 + 0,49 34,72 + 6,73 3,82 0,77

988 0,72 0,62 0,10 95 036 100 100 ;

it Pachtland bis zur Hälfte:

a. Betriebe überhaupt: 80 398 161 185 168 459 151 285 30 445

2 684 ] 594 456 b. Hauptbetriebe insbesondere ?): 52 040 119 360

11 390 144 449 169 942 171 401

12,12 1,41 24,45 28,88 +1 0,55 29,13 + 3,68

2,07

28 929 4,91 0/21 2 399 588 455

0,41

0,04 100

40 511 11,75 - O0 O24 342: 156 161 27 838

40,05 45,28 + 523

860 808

324 £:(0,75 0,66 0,09 H O 100

0,52

Die Betriebe überhau um 3,91 v. H. vermehrt. fozialwissenschaftlih, nicht

Betrieben mit mehr als überhaupt ist

(um 246 v. H.).- Die haben sich überhaupt um

gung der Entwicklung der

die an Zahl und Bedeutu

stehen. An zweiter nnd drit Großbetriebe, die keinen so

erstere auch der Zahl nah.

gewonnen haben. wie bei der Eigenlandbewir von Pachtland als besonder

1907 in nachstehender Weis

1895 ha

Zwergbetriebe (Is 4a). i Paarzellenbetriebe (F—2. ha)... Kleinbäuerl. B. (2—0 ha) . Mittelbäuerl. B. (0—20 ha) .. Großbäuerl. B. (20—100 ha) . Großbetriebe (über 100 ha) 1 584 991 zusammen. . 3736168

b. bei den Hauptbe

100 885 300 964 412 884 696 048 640 396

Parzellenb etriebe

(2A)... 938367 Kleinbäuerl. B. (9. ha)... Mittelbäuerl. B. (D A0 Ha)» Großbäuerl. B. (20—100 ha) . Großbetriebe (über 100 ha) 1524 744 juüsammen. . 3063446

277 585 582 114

585 636

Zahlen über die Pachtland Nückgange der Pachtlandbew

übrigen (außer den Zwergbe festgestellte

meinen geringe

weil diese 1895 erst von !/; ha Anbaufläche ab ermittelt sind.

T mit ane ct Pat baber G Das Gewicht dieser Tatsache ist zwar aber landwirtschaftlich bedeutsam ; sie be-

ruht einerseits auf dem Zuwachs bei den Zwergbetrieben, andererseits auf einer Zunahme der Nebenbetriebe, wie die wesentlihe Abnahme der Hauptbetriebe (um 16,03 v. H.) zeigt.

Aehnlid

) steht es bei den der Hâlfte Pachtland;

ei den Betrieben

hier die Zunahme noch geringer als bei den reinen Pachtlandbetrieben, nämlih nur 1,96 v. H., während \ih die gleich- artigen Hauptbetriebe gleichfalls, aber weniger vermindert

aben Betriebe mit Pachtland bis zur Hälfte 1/01 v. H. vermindert; die Hauptbetriebe

dieser Art zeigen aber eine kleine Zunahme (um 1,80 v. H.). Alles in allem ergibt sich, wenn Zuwachs und Abnahme unter Berücksichti-

Hauptbetriebe gegen etnander abgewogen

werden, im Pachtlandbetriebe eine Neigung zum Nückgange. Dies gilt jedoch nicht für alle Größenklassengruppen. Hier ragen zunächst

ng gestiegenen mittelbäuerlihen Betriebe

hervor, hinter denen die fleinbäuerlihen Betriebe nit wesentlich zurück-

ter Stelle stehen die großbäuerlichen und die scharf ausgeprägten Rückgang zeigen und

fogar bei den wirtschaftlih wichtigsten Hauptbetrieben mit aus\{ließlich Pachtland bezeichnenderweise zugenommen haben, beide den Anteilen,

Die Parzellenbetriebe weisen gegen 1895

einen Nückgang auf, ebenso bei der Bewirtschaftung von mehr als der Hâlfte und bis zur Hälfte Pachtland die Zwergbetriebe, die nur bei den Betrieben überhaupt mit aus\{hließlich Pahtland an Bedeutung Die mittelbäuerlihen Betriebe kennzeihnen sich,

tschaftung, auch bei der Bewirtschaftung s entwidcklungsfähig.

Die Fläche der Pachtlandbetriebe hat \ich von 1895 bis

e verändert. Sie betrug

1907 von je 100ha ha 1895 1907

Unter- schied d. Anteils

a. bei den Betrieben überhaupt:

106 248 2,69 2,82 + 0,13 (30 074

14,01

276 958 8,06 442 817 829 314

617 901

11,05 18,63

+ 0,66 + 3,31

16,35 -

21,94 17,14 1 507 134 42,43 3 780 372 100 trieben insbesondere:

39,86 100

66 648 3,05 289 075 706 404 582 419

1 487 162 3 131 708

9,06 19,00 19,11

49,78

100 100

Verbindet man mit dem Ergebnis dieser Uebersiht die aus den

betriebe hervorgetretene Neigung zum irtschaftung, so ergibt sich alles in allem

eine nur unbedeutende Veränderung im Bestande des Pachtlandes. Die Größenklassengruppen zeigen auch bei der bewirtschafteten Pacht- landflähe den allgemeinen Charakter der Landwirtschaftsentwicklung : Zunahme der mittel- und kleinbäuerlihen Betriebe zu Ungunsten der

trieben); bis zu einem gewissen Grade

ist die Zupachtung von Land mit der Grund der kräftigeren Ent- wicklung dieser Betriebsgruppen.

#Faßt man die Zahlen über die Betriebe und den Flächenumfang zu einem Gesamtbiide zusammen, so ergibt ih, daß die im allge-

Fortentwicklung der Pachtlandbewirt-

haftung so gut wie aus]hließlih auf den Zuwachs bei den mittel-

und kleinbäuerlichen Betrieben zurückzuführen ist. Die übrigen Gruppen weisen einen Nückschritt in der Pachtlandbewirtschaîtung auf, Ler tes doch in diesem alle beim Großbetriebe weniger bedeutend ist als in den anderen rückläufigen Gruppen. (Stat. Korr.)

a Zur Arbeiterbewegung. us Cöln wird der „Rh.-Westf. Zkg." gemeldet, daß dort ge- pflogene Verhandlungen der Lohn kom UiTitoa mit uan Shug- verbänden der Brauereien gescheitert sind, obgleih die Ver- treter der Arbeiter mit ihren Forderungen weit zurückgingen. Darauf- hin legten gestern vormittag sämtliche Arbeiter in der Adler * N s s

Stebentausend Wollkämmer zu Bradford sind, ,W. T. B.“ zoge in den Ausstand getreten. Die Arbeit ist fast vollständig ein-

ellt.

Nach einer Meldung des „W. T. B." gus Chicago baben 88 9/9 der Lokomotivführer und Heizer von Fánfzie Cp Ee gesellshaften im Westen, Nordwesten und Südwesten der Un 8 n zur o Le Ls an s Det ia

Zum allgemeinen Ausstan n hiladelphia (vgk. Nr. 57 d. Bl.) wird dem „W. T. B.“. von dort folgendes taleatnbbier: Der Chef des Sicherheitsdienstes macht bekannt, daß der Aufforderung des Verbandes der syndizierten Arbeiter zum Generalstreik weniger als ¿wanzigtausend Arbeiter Folge geleistet haben. Die Arbeiter- führer geben die Zahl der jeßt im Ausstand Befindlichen au 125 000 an. Der Bürgermeister von Philadelphia erklärte, ae der Sympathiestreik der in den Diensten der Stadtverwaltung stehenden Leute beendigt sei. Auch gestern abend- wurden die ip d der Straßenbahn von der Menge mit Steinen be - worken. Dabei wurde einer der Arbeitswilligen verwundet. Die in demselben Wagen befindlichen Arbeitswilligen gaben hierauf Nev olver- \chüsse auf die Menge ab und verwundeten \echs Personen, unter ihnen ein junges Mädchen. Die wütende Menge zertrümmerte mehrere Wagen.

Wohlfahrtspflege.

M Die Heilerfolge der Schöneberger Heimstätte für Tuberkulöse in Sternberg sind {on im ersten Betriebsjahre 1909 überraschend gewesen. Von 186 Personen in den verschiedenen Stadien _ der Erkrankung, von denen der größere Teil ih im dritten Stadium befand, konnten 18 als geheilt, 152 als gebessert entlassen werden; bei 12 war eine Besserung nicht eingetreten, und 4 starben während der Kur. Von 64 Kranken, bei denen ih Tuberkulosebazillen nachweisen ließen, verloren 23 die Bazillen im Auswurf. Bei 167 Patienten trat eine Gewihtszunahme von 5 bis 39 Pfund, alfo durchs{chnittlich von 13,1 Pfund ein, während bei nur 19 Patienten eine wesentlihe Zunahme des Körpergewichts nicht fest- zustellen war. 156 Kranke, d. h. 83,9% der Gesamtzahl, konnten als ganz oder teilweise arbeitsfähig entlassen werden. Als besonders erfreulihes Zeugnis für den humanen Betrieb der Shöneberger Anstalt kann es bezeichnet werden, daß si ein „Verein ehemaliger Sternberger“ tonstituiert hat, der die dankbare Erinnerung an das Heim, in dem fie Besserung und Heilung ihres Leidens gefunden haben, zu pflegen gedenkt. Eine folche Vereinigung erscheint besonders geeignet, für die Bekämpfung der Tuberkulose segensreich zu wirken, da seine Mit- glieder am eigenen Leibe erfahren haben, mit welchen Mitteln man am erfolgreihsten der Verbreitung der verheerenden Volkskrankbeit entgegentritt.

Kunst und Wissenschaft.

Der Historiker, Professor Daenell von der Universität Kiel ist, «W. T. B. zufolge, für das Jahr 1910 als Austaus professor an die Columbia-Universität berufen worden.

Literatur.

__ Von dem Universitätsprofessor Dr. Rud. liegen zwei Schriften vor. Im Verlage von A. ist ein Teil seiner Geschichte des Volkes F völlig neubearbeiteter Auflage erschienen. (12 M.) zweite des aus zwei Bänden bestehenden Werks. Geschichte des \ |

Kittel in Leipzig erthes in Gotha rael in zweiter, Es ist dies der B ; : Er behandelt die des Volkes Israel in Kanaan, bietet also die Quellenkunde und Geschihte der Zeit vom Tode Josuas bis zum babylonischen Gril. Die neue Auflage des ersten Bandes soll in Jahresfrift vor- liegen. Die erste Auflage des Werks, die Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre in demselben Verlage erschien, hat fih der anerkennenden Zustimmung der berufenen Kritik erfreut; so darf die zweite Auflage, in der der Verfasser die inzwischen im Jn- und Ausland erschienene Fachliteratur berüsihtigt hat, ebenfalls auf Anerkennung und eine freundliche Aufnahme bei FForschern wie bei Lehrern und Lernenden rechnen. Das Buch beschränkt sich nicht darauf, eine Geschichte Israels in dem behandelten Zeitraum zu bieten, sondern es enthält auch das, was man gemeinhin als Ein- leitung in das Alte Testament und als biblische Theologie zu be- zeichnen pflegt. Cin ausführlihes Negister und ein Verzeichnis der herangezogenen Bibelstellen erleihtern die Benußung des Bandes. Cin zweites Werk desselben Verfassers ist im Verlage von Quelle und Meyer in Leipzig unter dem Titel: Die alttestamentliche Wissenschaft in ihren wichtigsten Ergebnissen mit Be- cksfihtigung desNeligionsunterrichtes, erschienen (3,50 M). In großen Zügen und in gemeinverständlicher Form legt Professor Dr. Kittel hier die gesicherten Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung dar, zunächst die der orientalischen Ausgrabungen. Dann zeigt er den Zusammenhang zwischen den biblishen Vorgeschichten und ihren assyrish-babylonischen Parallelen. Des weitern wird das Alte Testament unter die Literaturkritik gestellt die dem Verfasser als die wahrscheinlithste ersheinende Wsung des Meinungskampfes in der Pentateuchforshung dargelegt und dann ein Bild von der religiösen und ethishen Entwicklung Israels von der Jahwereligion der Hirten- stäâmme bis zum Monotheismus der Propheten entworfen. Den Schluß bildet ein Ueberblick über die Gestaltung der Messianischen Idee. Das lesenswerte Buch ist mit 6 Tafeln und 10 Tertabbildungen ausgestattet. Das Märzheft der Monatsschrift „Deutsch{e Revue *, herausgegeben von Richard Fleischer (Verlag der Deutschen Verlags- anstalt ; vierteljährlich 6 M) hat folgenden Inhalt: Aus den Denk- würdigkeiten des Prinzen Friedrih Karl von Preußen; Dr. Bernhard Varms, ordentlicher Professor der Stáatórisfer 4 eten an der Uni- versität Kiel: England und Deutschland; Dr. Stephan Kekule von Stradoniß: Gedanken über eine Um- und Ausgestaltrng des Adels- wesens in Deutschland; Karl Reinecke: Perfönlihe Erinnerungen an Klara Schumann ; Svante Arrhenius (Stockholm): Der Planet Mars nach neueren Untersuchungen ; Freiherr Max von Wendland: Die Mekka- fahrt des Khediven; Ernst von Leyden: Lebenserinnerungen (Fortseßung) ; Erinnerungen an das leßte Lebensjahr Kaiser Wilhelms 1. Aus dem literarisen Nachlaß Christophs von Tiedemann; Dr. Hans Wehberg (Düsseldorf): Die Friedensbewegung, die Völkerrechtswi}en- chaft und die Haager Friedenékonferenzen; Dr. Anton Scloffar: Ungedruckte Briefe Erzherzog Johanns aus Frankfurt a. M. von 1848 und 1849 (Fortsegung); Friedrich Dessauer: Die Nöntgen- kinematographie; v. d. Boeck, General der Infanterie z. D.: Belgiens Miilitärreform im Lichte der Neutralität; Oberstudienrat Dr. CEgelhaaf (Stuttgart): Achtzehn Briefe Friedri Theodor Vischers aus der Paulskirche (Fortseßung); Berichte aus allen Wissenschaften; Volks- O S “Sneveg nes e O über Staat und Stadt als Vetrtiebsunternehmer; Literarishe Becichte; Ei : Neuigkei ae Bichermartts. hte; Eingefandte Neuigkeiten _— Ein merkwürdiges und in seinem Wesen noch unaufgeklärt Mittel, die Farbe der Edelsteine zu beeinflussen, arg A A lies dem Element Radium ausgehenden Strahlungen. Durch nur \tunden- langes Belassen eines Edelsteins in der Nähe eines stark radioaktiven

Präparats wird die Färbung oft ganz erheblid verändert. So färben