1910 / 60 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 Mar 1910 18:00:01 GMT) scan diff

na behandelt wird; es ist das 306., in dem Dr. P. Alt- m E einen Abriß der Fina nzwirtschaft bietet. Jedes Bändchen dieser reihhaltigen und gediegenen Sammlung kostet dauerhaft ge-

bunden 1,25 M bezw. 1 M.

Laud- und Forftwirtschaft. Saatenstand und Getreidehandel in Rumänien.

Das Kaiserliche Konsulat in Oas berihtèt unterm 5. d. M. : Auch in den Monaten Januar und Februar war das Wetter in Rumänien überaus milde, sodaß die Entwicklung der jungen Pflanzen ungestört fortschreiten konnte. Nennenswerte Frostschäden waren nirgends zu verzeichnen, zumal in den höher gelegenen Regionen eine ausreichende Schneehülle vorhanden war. In den schnee- und frost- freien Gegenden wurden die Feldarbeiten den ganzen Winter hindurh faum untcrbrohen. In der Dobrogea konnten {hon im Januar Frühjahrssaaten vorgenommen werden. Sehr zu {statten kam der ungewöhnlihe Witterungsverlauf auch der Viehzucht. Die Tiere fonnten fast ununterbrochen auf freier Weide gehalten werden. Die Donau war während des ganzen Winters offen. In den Häfen von Galayz und Braila liegen bereits einige Seedampfer unter Ladung, sodaß die Schiffahrt als eröffnet zu betrachten ist.

Auf dem Getreidemarkt herrschte andauernd ziemliche Ruhe. Nur in Mais und Hafer kamen einige Geschäfte zustande. Für ersteren trat besonders England als Abnehmer auf. Weizen blieb fest und wurde von Italien und Ungarn lebhafter begehrt. Da auch im Auslande andauernd mildes Wetter herrschte, blieb au die Kauflust für Futtermittel recht gering. Von den Vorräten in Sulina sind infolgedessen bisher nur geringe Mengen verschifft worden, sodaß noch ein recht erheblicher Restbestand vorhanden sein dürfte. Im ganzen gelangten vom 1. Januar bis 26. Februar 1910 über Sulina see- wärts zur Ausfuhr:

Weizen . 14444 t, Noggen . 14432 Mais 70 868 , Gerste 31220 Hafer O Die in Galaßt vorhandenen Vorräte wurden anfangs Februar eshätt auf: geschägßt auf Sao

6500 3500 4500

500

Mais Noggen Gerite ; Weizen . Hafer E Die Pre ise gestalteten sich, wie folgt: 1000 kg cif Kontinent A N CANUar: Weizen 80/81 kg nominell . S COICO v 92/0 Ioaaen O O Gerste 60/61 63/64 45/46 48/49 Galfor

r ( - (

Hafer

Mais S b. im Februar: Weizen 80/81 kg . 77/78 i 721/73 O 60/61 E e a 1/112, 67/68 S 121,—, 45/46 O O 115,—, Galforx 123/124, Donau s 125,—, S C QUaNTND «1 135,—.

Die Frachten blieben ziemlich fest, und zwar mit 7/9—8 für größere und 8/3 für kleinere Dampfer. Parcelfraht NRotterdam/ Antwerpen 6/9—7 Sulina.

Roggen Gerste Hafer

Mais

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 67. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Carmen. Oper in vier Akten von Georges Bizet. Tert von Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nah einer Novelle des Prosper Merimée. Musikalishe Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Negie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. 70. Abonnementsvorstellung. Neu einstudiert: Der Widerspenstigen Zähmuug. Lustspiel in fünf Akten von William Shakespeare, nah der Uebersetzung von Wolf Grafen Baudissin für die Bühne bearbeitet und in Szene geseht von Paul Lindau. Anfang 7F Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 68. Abonnementsvor- stellung. (Gewöhnliche Preise.) Dienst- und Fret- n d find aufgehoben. Der Prophet. Große Oper n d Akten (9 Bildern) nah dem Französischen des EGugène Scribe. Musik von Giacomo Meyerbeer. Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus. 71. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Strand- finder. Ein Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. Anfang 74 Uhr.

Neues Operntheater. 198. Billettreservesaßz. Dienst- und Freipläßze find aufgehoben. Doktor Klaus. Lustspiel in 5 Aufzügen von Adolf LArronge. Anfang 7# Uhr.

Deuisches Theater. Sonnabend, Abends 74 Uhr: Judith. Sonntag: Judith. Kammerspiele. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der gute König

Dagobert. Sonntag: Der gute König Dagobert.

mittags 3 Uhr:

Sonntag,

Sonnabend,

Goldfische.

Gespenster.

bauer. Orleans.

Garten.

Berliner Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Taifun. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Herodes und Mariamnue. Abends 8 Uhr: Taifun.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das Konzert. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: John Gabriel Borkman. Abends: Das Konzert. Montag: Das Kouzert.

um Amelie. von Georges

Bauwesen.

Bei dem Schinkelfe\t des Architektenvereins in Berlin am Sonntag, Abends 7 Uhr, wird der Landbauinspektor Jacobi aus Homburg v. d. Höhe einen Vortrag halten über „Den Wieder- aufbau des Nömerkastells Saalburg “.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Sonnabend, eine Aufführung von G. Bizets „Carmen“ statt, in der Frau Monrad erstmalig die Titelrolle singt. Fräulein Artôt de Padilla, die Herren Kirchhoff, Bischoff 2c. sind in den übrigen Hauptrollen der von Herrn Kapellmeister Ble musikalisch geleiteten Vorstellung beschäftigt.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, neu ein- studiert, Shake)peares Lustspiel „Der Widerspenstigen Zähmung“ in folgender Besezung aufgeführt: Baptista, ein reiher Edelmann in Padua: Herr Kraußneck; Vincentio, ein alter Edelmann aus Pisa: Herr Oberländer; Lucentio, BVincentios Sohn, Lieb- haber der Bianca: Herr Geisendörfer; Petruchio, ein Edelmann aus Verona, Katharinens Freier: Herr Patry; Gremio, Biancas- Freier: Herr Eggeling; Hortensio, Biancas Freier: Herr Werrack; Tranto, Lucentios Diener: Herr Boettcher; Biondello, Lucentios Diener: Herr Platen; Grumio: Herr Vallentin; Curtiuo: Herr Eichholz ; Katharina: Fräulein Arnstädt ; Bianca, ihre Schwester: Fraulein Nessel; eine Witwe: Fräulein von Mayburg. Die Regie führt Herr Dr. Paul Lindau.

„Nobins Ende“, Marimilian Moris! komische Oper, Musik von Eduard Künneke, geht als nächste Neuheit der Komischen Oper am Dienstag, den 22. d. M., zum ersten Male in Szene. Die musikalische Leitung hat der Kapellmeister Selmar Meyrowiß.

Am Sonntag, Abends 8 Uhr, veranstaltet der Professor Otto Becker mit seiner Gattin, der Geigerin Bianca Becker-Samolewska, in der alten Garnisonkirche sein leßtes Konzert vor seinem Weggang von Berlin unter Mitwirkung der Konzertsängerin Emmy von Holstein (Sopran) aus Kopenhagen, des Königlichen Opernsängers Aage Wang-Holm (Tenor) aus Kopenhagen, des Harfenvirtuosen Hermann Fiedler sowie des Schulen - Asten - Chors (Dirigentin : Margarethe Herrmann). Das Programm bietet folgende Ensembles mit Harfenbegleitung : Largo von Händel für Sopran, Cavatine von Beethoven, 23. Psalm für Frauenchor von Schubert und „Repentir“ (im französischen Text) für Sopran, Tenor, Violine und Orgel, ferner die Phantasie in G-Moll von Bach und das Impromptu aus Op. 66 für Orgel von N. Schumann fowie a cappella Chorgesänge von Mozart und Brahms. Eintrittskarten zu 1,50, 1,00 und 0,60 M sind in den n (M O von Bote u. Bock (Leipziger Straße) und Plothow (Kantstraße), im Warenhaus A. Wertheim und bei dem Hofküster Engelbrecht zu haben.

(Der Konzertberiht befindet sih in der Zweiten Beilage.)

Maunigfaltiges. Berlin, 11. März 1910.

In der gestrigen Sißung der Stadtverordneten begann die Beratung des Stadthaushaltsetats für 1910, soweit die Einzel- etats im vorberatenden Auêëschuß bereits erledigt find. Genehmigt wurden die Spezialetats: „Grundeigentum und Berechtigungen“, „Unterricht“, „Kranken- und Gesundheitspflege" nah den Anträgen des Ausschusses. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.

Der alte Botanische Garten soll nah einem Beschluß der städtischen Parkdeputation, der noch der Zustimmung der Gemeinde- behörden bedarf, nah einem vom Gartendirektor Brödersen vorgelegten Plan umgestaltet werden. Vorgesehen sind mehrere kleine Spiel-

pläße, die Erhaltung des alten Baumbestandes und eine Abgrenzung .

der Königskolonnaden durch eine dem Bauwerk angepaßte niedrige Balustrade fowie eine dem Bau des Kammergerichts angepaßte Ein- teilung der Anlagen.

Als eine ret begabte Bortragskünstlerin stellte sich am Dienstag Laura Graumann im Choraltionsaal einer zahlreich erschienenen Zuhörerschaft vor. Ihre Wiedergabe von Dichtungen verschiedensten Charakters traf stets deren Geist und Inhalt und wußte diesem

eine lebensfrishe Gestaltung zu verleihen. Erhöht wurde der günstige CEindruck noch durch das klangvolle Organ und die deutliche Sprechweise, die nie auf den äußeren Eindruck hinzielte, sondern sich den Absichten des Teichters anpaßte. Den größten Erfolg erzielte die Nezitatorin mit Bierbaum s, Purpurschnecke“, der „Blinden“ von Rainer Maria Nilke und Hebels leidenschaftlih bewegter Dichtung „Der Karfunkel“. Ein anderer Vortragsabend fand am Tage darauf im Archi- tektenhause statt. Sascha Sant, die bereits im Februar v. J. hier auftrat, bestätigte von neuem die damalige günstige Beurteilung. Von den verschiedenen Dichtungen gelang ihr am besten die Wiedergabe derjenigen ausgesprochen dramatischen Charakte1s, worauf s{chon früher ihre ganze Begabung hindeutete. Sie wurde aber ungeachtet dessen auch allen Anforderungen gerecht, die das ab- wechselungsreih zu}ammengestellte Programm an ihre Vortragskunst stellte, sodaß ihr wohlverdienter Beifall zuteil wurde. Namentlich war dies nach dem anmutigen Goetheschen Gedicht „Nettung" der

Fall.

Oeffentlihe Vorträge im Hörsaal der Ständigen Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt in Charlottenburg (Fraunhoferstraße 11/12). Am Mittwoch, den 16. d. M., Abends 85 Uhr, sprehen Dr. med. C. Strecker und R. Burckhardt über das Thema: „Wie bekämpfen wir den Erbfeind Alkoholismus?“ Im O an die Vorträge findet eine freie Aussprache statt. JIeder- mann ist willkommen.

Auf der Treptower Sternwarte spriht der Direktor Dr. Archenhold am Sonntag, Nachmittags 5 Uhr, über den „Halleyschen Kometen und Weltuntergangsprophezeiungen“*, Abends 7 Uhr „Ueber Katastrophen auf der Erde und am Himmel“ und am Montag, Abends 9 Uhr, „Ueber das Aufsuhen der Sternbilder und des Halleyschen Kometen“ (mit praktischen Uebungen). Mit dem großen Fernrohr wird am Tage die Sonne, Abends die „Alkyone*, von der Mädler fäls{hlich annahm, daß sie die Zentralsonne aller Welten sei, gezeigt. Dieser Stern, der zu. den „Plejaden“ gehört, ist deutlich im Treptower Fernrohr als ein vierfahes Sonnensystem zu erkennen. Bei ganz klarer Luft kann auch der Halleyshe Komet beobachtet

werden.

Paris, 11. Man, (W. T'Y) Der Ligutdator. Dues (vgl. Nr. 58 d. Bl.) hat dem Untersuchungsrichter gestanden, daß er dem Liquidator Imbert, dessen Sekretär er vor Jahren ge- wesen ist, 500 000 Francs veruntreut habe, um Verluste zu deen, die er dur unglüdcklihe Börsenspekulationen erlitten hatte. Er habe die Veruntreuungen durch Bücherfälshungen verheimlihen können. Da er der Nachfolger Imberts geworden, sei es ihm ein leichtes ge- wesen, die Entdeckung des Verbrechens zu verhindern. Der Unter- suchungsrichter entsandte au einen Polizeibeamten in die Wohnung einer Frau, zu der Duez seit Jahren Beziehungen uvyterhielt. Der Polizeibeamte stellte fest, daß die Frau Schmuckgegenstände, Staats- papiere im Werte von mehr als 200 000 Francs und beträchtliche Bankeinlagen besitze. Die Frau erklärte, alles {hon besessen zu haben, bevor sie die Bekanntschaft Duez? gemacht habe.

Paris, 11. März. (W. T. B.) In der staatlihen Waffen- fabrik Chatellerault wurde ein Werkführer verhaftet, der eingestand, seit längerer Zeit bedeutende Diebstähle verübt zu haben. Weitere Verhaftungen stehen bevor.

San Francisco, 11. März. (W. T. B.) Gestern abend um 10 Uhr 30 Minuten wurde hier ein starkes Erdbeben mit lang- andauernden Bewegungen verspürt. Auch in anderen Teilen des Ca machte ih nach telegraphischen Meldungen das Erdbeben ühlbar.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

dressierten Tauben. Um 97 Uhr: Die drei

Ueues Schauspielhaus. Sonnabend, Nach-

für die Vereinigung „Klassishes Theater“.) Der Herr Verteidiger. Sonntag: Der Herr Verteidiger.

Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Zigeunerliebe.

Nachmittags Erzählungen. Abends 8 Uhr: Zigeunerliebe.

Schillertheater. Abends 8 Uhr: Lustspiel in Schönthan und Gustav Kadelburg.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Viel Lärm um Nichts. Abends: Goldfische.

Montag: Neue Jugend.

Charlottenburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

von Henrik Ibsen. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Meineid-

Montag: Egmont.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Kantstr. 12.) Die geschiedene Frau. von Victor Léon. i

Sonntag, Nachmittags 3} Uhr (halbe Preise): Der fidele Bauer. -—- Abends 8 Uhr: Die geschiedene Frau.

Lustspielhaus. (Friedrichstr. 236.) Sonnabend,

Abends 8 Uhr: Der dunkle Punkt. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Los vom Manne. Abends 8 Uhr: Der dunkle Punkt.

Residenztheater. (Direktion : Ridard Alexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Jm Taubenschlag. Schwank in 3 Akten von Hennequtn und Veber.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Kümmere Dich

Taubenuschlag.

(Sondervorstellung

Die Räuber. Abends :

3 Uhr: Hoffmanus

(Wallnertheate r.) Zum ersten Male: 4 Akten von Franz von

O.

(Johan Ulfstjerna.)

Cin Familiendrama in 3 Aufzügen Deutsch von Wilhelm Lange. Die

Abends: Jungfrau von

Sonnabend, Abends 8 Uhr : Operette in drei Akten Musik von Leo Fall.

Operette von Leo Fall.

Schwank in dret Akten (4 Bildern) Feydeau. Abends 8 Uhr: Jm

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gastspiel des Neuen Operettentheaters: Die Dollarprinzesfin. Operette in drei Akten von Leo Fall. (Frau Müller-Lopinski, Oskar Braun a. G., Marie Forescu, Helene Ballot, Ioh. Junker - Shaßz, Emil Sondermann, Kurt Wohlgemuth.)

Sonntag und folgende Die Dollar- prinzesfin.

Tage :

Trianontheater. (Georgenstraßz, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Theodore «& Cie. Schwank in 3 Akten von D. Armont und N. Nancey, deutsch von Erich Mog.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: VBuridans Esel. Quslspiel in drei Akten von R. de Flers und G. A. de Caillavet. Abends 8 Uhr: Theodore «& Cie.

Hebbeltheater. (Königgräßer Straße 57/58.) Sonnabend, Abends 8} Uhr: Kavaliere. Sport- kfomödie in 3 Akten von Nudolf Lothar und Nobert Saudek.

Sonntag und folgende Tage: Kavaliere.

Konzerte.

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Beatrice Day (Klavier) mit dem Philharmonischen Orchester. Dirigent: Dr. Erust Kunwald.

Beethoven-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: 3, (leßter) Liederabend von Elena Gerhardt. Am Klavier : Prof. Arthur Nikisch.

Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 74 Uhr: Kammermusikabend von Amy Hare (Klavier). Mitw.: J. Gesterkamp (Violine) und H. Beyer- Hané (Bioloncello).

Pirkus Vchumann. Sonnabend, Abends 74 Uhr : Galaabend. Neu: Die Amerikaner Acerial Shaws. Casa Blanca, neuester Sportakt zu Pferde der 3 Gebr. Houcke. Frl. Dora Schumann mit ihrem Hannoveraner Hengst Dewett. Barbareutänze derx 11 Personen

Rivalenu oder Das mysterisse Schloß; in dex Normandie. Große Feerie in 5 Akten aus der Hugenottenzeit.

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr und Abends 7X Uhr: S Vorstellungen. Nachmittags ein Kind frei, weitere Kinder unter 10 Jahren halbe Preise. In beiden Vorstellungen: Ungekürzt: Die drei Rivalen.

Pirkns Busch. Sonnabend, Abends 74 Ukr: Galaabend. U. a.: Die berühmte Lockford- Truppe. Therese Fillis, James Leon Fillis jun., Heinrich Fillis in ihren Pro- duktionen der hohen Schule. Die Hafsans.

Ferner: Herr Erust Shumaun, Original- dressuren. Reiterfamilie Proserpi. Zwerg- clowu François als Kunstreiter. Gigerl- cloivu Alfr. Daniels. Um 9 Uhr : Die rusfische Pantomime Marja.

Familiennachrichten.

Verlobt: Miß Mary Charlie Sparling mit Hrn. Walter Adolf Frhrn. von Bissing (Menton— Brighton, England, z. Zt. Menton). Frl. Edelgard von Blücher mit Hrn. Ferdinand von Lochow-Zieckau (Teschhow bei Teterow i. M.— Zieckau bei Luckau). Frl. Mary von Scharfen- berg mit Hrn. Oberleutnant Busso von Asseburg- Neindorf (Kalkbof bei Wanfried a. Werra— Cassel).

Verehelicht: Hr. Bruno von Nhoeden mit Frl. Margarete von Hartwig (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Charly Melms- Woepkendorf (Woepkendorf). Hrn. Hauptmann von Amsberg (Breslau). Eine Tochter: Hrn. Rittmeister Wilhelm Frhrn. von Nichthofen (Breslau).

Gestorben: Hr. Referendar Dr. jur. Carl-August von Nenthe gen. Fink (Jena).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg,

Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nx. 32.

Elf Beilagen

(eins{ließlich Börsenbcilage und Warenzeidßen- beilage Nr. 20).

Les Ni-Tchaves. Mlle. Silva Loyal mit

¿ GO.

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Freitag, den 11. Mürz

—————————————————

Berichte vou deutschen Fruchtmärkten.

Marktorte niedrigster b

gering ____Gezal

Uar mittel

[ter Preis für 1 Doppelzentner

|

höhster | niedrigster

M

höchster

niedrigster

gut

höchster Mh

Verkaufte Menge Doppelzentner

Verkaufs-

wert

M

Dur(schnitts-

preis für 1 Doppel- zentner

Mb

Am vorigen Markttage

Durch- \chnitts- preis

Ci

|

|

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach übers{chläglider Schäßung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

dem

Landsberg a. W. . Wongrowiß . Breslau . : S A E Hirschberg i. Schl. Dato 9 ¡ Gn Geldern . : Neuß .

Döbeln

Nastatt Château-Salins

20,00 19,20 21,30 19,00

21,10

Kaufbeuren . Lanfenau

Landsberg a. W. . Kottbus . Wongrowiß . Breslau . 4 S 5 Hirschberg i. Schl. Natibor . S Göttingen Geldern .

Neuß . j

St. Wendel. Döbeln Winnenden . Nastatt Château-Salins

D A D Q E

Y

Wongrowig . Breslau .

E : . Braugerste Striegau A Hirschberg i. Schl

Ratibor . Göttingen Geldern . Döbeln

Nastatt Château-Salins ,

.

10, Landsberg a. W. Kottbus Wongrowiß . Breslau .

SIPEOaU Hirschberg i. Schl. Ma Göttingen

Geldern .

Neuß .

St. Wendel . Kaufbeuren . Döbeln

Winnenden . Xaundenal i « »

E e a4 Friedland i. Mecklb. . Château-Salins

r " »w r " »w " - " " v o æ

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufgwert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt.

20,40 20,30 21,70 20,80

20,30 21,40 20,20 21,00 22,50 22,10

20,20 20,20 21,50 19,00

21,40

Kernen (enthülster Spelz, D

22,20 22,40

15,00 14,40 13,60 14,20 14,50

15,20 15,20 14,60

14,40 16,60 16,00 15,80

12,60 13,40 14,00 14,70 14,00

14,80 13,30

16,40 15,00

16,00 14,00 14,00 14,80 14,40

15,30 15,00 14,50

16,00 15,20 15,20 15,60 16,50

15,00

| | 22,20 | 22,60

|

f

15,20 |

14,50 14,50 14,40 14,50

15,20 15,50 14,60

14,60 16,60 16,20 16,00

12,60 13,70 14,40 15,00 14,00

14,80 13,70

16,40 15,20

16,00 14,20 14,50 15,10 14,60 15,30 19,90 14,50

16,00 15,40 15,30 15,60 16,50

15,20

|

21,80 20,60 21,30 22,10 22/30 21,80 21,00 21,70 21,20 21,20

22,80

15,50 15,40 14,60 14,60 14,60 15,10 14,80 15,70 15,50 15,60 17,00 14,80

16,50

st e. 12,80 13,80 14,50 15,20 14,50 13,50 16,50 13,70 16,50 17,00

afer. 16,00 16,30 14,40 14,60 15,20

13,00 15,70 15,50 15,50 17,00 16,92 15,60 15,40

16,87 16,00

|

oggen.

|

|

|

| |

21,80 20,80 22,20 22,30 22,30 22,00 21,00 21,90 21,20 21,40

inkel, Fesen).

23,00

15,50 15,40 14,70 159,10 14,80 1510 15,20 19,70 15,80 15,60 17,00 15,00

16,50

13,00 14,00 15,00 15,50 14,50 14,00 16,50 14,00 17,00 17,00

16,00

15 60

17,00 16,00

1 770

80 580

4

5 195

10 300

1 470 100 430 5

8 54

1 641 50 46

15 100

50 630

75 30 13

41 197 6

54

Ein liegender Stri (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein

Berlin, den 11. März 1910.

Deutscher Reichstag. 53, Sißung vom 10. März 1910, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.) Auf der Tagesordnung steht die Fortseßung der zweiten

Beratung des Etats der Reichspost- und Telegraphen verwaltung. Die Beratung wird fortgeseßt mit dem Titel der fortdauernden Ausgaben des Ordentlichhen Etats (Staats sekretär).

Ueber den Anfang der Sißung is in Nummer des Blattes berichtet worden.

Abg. Zubeil (Soz.) fortfahrend: Die Verhöhnung der Ar beiter geht so weit, daß sich Beamte hinreißen lassen, dem Arbeiteraus\{huß zu erklären, daß es doch in Arbeiterkreisen all gemeiner Brauch sei, daß Frauen und Kinder zum Unterhalte der Familie mitverdienen müßten; die Arbeiter könnten sich also über zu niedrige Löhne nicht beschweren. Das kennzeihnet den Tief stand des sozialen Empfindens der Postverwaltung und das ganze System Kraetke. Jn der Kommission ist uns vom Staatssekretär gesagt worden, der Lohn der Telegraphenarbeiter steige von 3,50 auf 415 Æ Nach 12 jähriger Arbeit kann man allerdings diesen Lohnsaßtz erreichen ; aber in vielen Oberpostdirektionsbezirken ist der Anfangslohn 2,50 4, der Endlohn nach 12 jähriger Dienstzeit 4 4. In Bremen, einem fo teuren Orte, beträgt der Lohn 3,20 bis 4 Æ. Auf der Strecke haben die Telegraphenarbeiter 14- bis 15 stündige Arbeitszeit, unter Umständen müssen sie noch dazu außerhälb ihres Wohnortes übernachten, die Zulage dafür von 75 4 ist ebenfalls niedrig genug bemessen. Wird ein Arbeiter von der Post als Unterbeamter angenommen, so sind die 15 Jahre, die er als Arbeiter Dienst getan hat, einfach ausgelö\{t; da muß un bedingt Wandel eintreten. Ein |

der

i früherer Postillion erhält bei der Anstellung als Unterbeamter 1000 M, der frühere Arbeiter oder Post- bote nur 900 # Anfangsgehalt; die aus dem Arbeiterstande hervor

gestrigen |

Kalferlihes Statistishes Amt.

van der Borght.

gegangenen Unterbeamten haben

! allzu maßregelung Conradi, der

Drt Briefe

Conradi nicht

diesen unterschlagen.

\charf WwIrd neun

T geöffnet schein entwendet haben.

_niht zuließ. Der Postdirektor erklärte sich bereit, ihm

| zustellen; er würde ihn nur ungern missen. schwand, lenkte sih der {were Verdacht auf Conradi, er habe auc (Glücklicherweise klärte ih die Sache auf. Unterfuhung wurde in durchaus einseitiger Weise geführt und endete mit der Dienstentlassung Conradis, der ih alle Mühe gegeben hatte, bewirken :

macht aus Iahre

und

(C8

ein Wiederaufnalbtneverfahren

postamte wurde er nicht einmal einer Antwort gewürdigt. Warum E Staatsanwalkschaft Eine strenge Bestrafung wan

hat „fich denn

mächtigt?

wirklich die Tat begangen hatte. ihn gewendet

Monat an

gegen ihn Postverwaltung,

1

wirtschaftlich Vernichteten zu seinem Rechte zu verhelfen ? den Staatssekretär, \trengste Untersuchung über diesen Fall eintreten zu lassen. Conradi hat kein Mittel, die Postverwaltung zu zwingen, Der Staatssekretär

die

nihts vorgelegen alles

ihm feine Ehre wiederzugeben.

ihm Beschwerdefälle vorher mitzuteilen. Der Kollege Scheidemann hat fh schon vor längerer Zeit an den Staatssekretär « aus Cassel

werden

einen Fall

Antwort. Wir

daran!

aus

folgte

zu

hâtte.

mitgeteilt. uns hüten,

j l auh mit dem 65. Lebensjahr noch nicht das Endgehalt erreiht und müssen, um eine Pension zu erreichen, noch einige Jahre weiter Dienst

denken :

tun.

\chartig. Wiesbaden

im

einem

eine

Er uns

War ( l zu seten, gesunden und das Wiederaufnahmeverfahren eröffnet wird, um einem

nicht 1 notwendig, wenn Conradi Zch habe mich persönlich im vorigen

Eine gemeldet ; 1 Dienst Postamt der Wiesbadener Ausstellung von 1909 auf einem stillen derselben ein 1 Die Beschuldigungen s\tüßten si lediglich auf die Ausfagen cines Schauspielers, bei dessen Vernehmung man resfultatlose Haus\suchung. Zeugnis aus-

warket

Der Staatssekretär foll be unerhörte

war,

ein gutes - ein Brief

Als

vergeblich,

dieses

tona zewendet und von ihm die Antwort erhalten, die Skaatsanwaltschaft jede Anklage gegen ihn abgelehnt habe, weil es da nicht Pflicht der

daß der

hat

t

noch

“Der oll

einen

Jjewendet und ihm heute auf eine nohmals an den Staats

600

Beamten- Postbote auf dem

Fünfmark

Ver

ha Le

vom Neichs

Falles be

daß

Denunziant

Ich bitte

uns ersucht,

1 020

38 763

l 730 12 006

90

9245 410

717

) 905

135 450 229 655

2 996 94 911

9 600

sekretär zu |!

behandeln zu lassen.

Neichsverbandes

dieses Verbande (T8 ift erklärlich

Nedakteur

der Bitte wandten,

20,40 21,90 21,63

22 50

22,48

15,20 14,35

15,00 15,40 15,10 17,00

16,60 16,20

12,60

13,74 13,40

venden

und

29 40

21,80 90,70

23,00

22,84

15,40 14,55

19/45

15,75 159,10

13,63

16,25 |

16,73 14/60

14,60 14/20

15,88 15,00

18,00 |

16,20

10,11 14,40 16,62 15,00

Uns

Der Durchschnittspreis wtrd aus den unabgerundeten Punkt ( . ) in den legten sechs Spalten, daß entsprehender

von In Cassel besteht N rbanî zur _Bekämpfung der Sozialdemokratie. leder anständige Mensch von diesem Verbande zurückzieht, man zu einem anderen Mittel.

Zahlen berehnet. Bericht fehlt.

ihm als Schuhpuyzer eine Geschäftsstelle des Da sich jo greift

Zu dem Vorstande der Ortsgruppe

s gehören eine ganze Reihe höherer Postbeamten.

daß man beamten der Post zum Beitritt zu diesem Verbande zu bewegen. Unterbeamten konnten sich nicht anders belf sie und an das Mitglied des Reichstags Schecidemann mit die Sache im Reichstag zur Sprache zu bringen.

sich krampfhaft bemüht, auch die Unter-

Die fen, als daß sie sih an den

Der Abg. Scheidemann ist verhindert, dies hier zu tun, darum tue ich es.

Wenn nicht ein unerhörter Druck ausgeübt würde, i im Bezirk Cassel 318 Post- er dortige Postdirektor hat seine Stellung

denkbar, daß in unerhörter W wahl in Caffel wird gezwunget Neichsverbandes wird beute

dem unterbeamte angehören. T

Verbande D

allein

lo wäre es un-

eise mißbraucht, auch hinfihtlih der Stadtverordneten-

. Die dortige Mujikerkapelle der ¿Festlichkeiten Ich

l, bei

zu spielen. dem Hause mitteilen, mitzuteilen sih geweigert hat. ih hätte beinahe gesagt Neichslügenverband

boffe, eilen, was er dem Abg. Scheidemann In Köntgsberg verbreitete der Verband

Postunterbeamten Vrtsgruppe des Staatssekretär

der der

ein Flugblatt gegen die

SozialdemokStie bei der Stadtverordnetenwahl unter den Unterbeamten. Vie Post läßt das Flugblatt zirkulieren und viele Unterschriften sammeln. In Cassel besteht eine Geschäftsstelle des Metallarbeiterverbandes. hatte cine Einladung zu einer Versammlung verschickt ;

Die Ortsgruppe

ein Adressat war verzogen.

die Geschäftsf\tell

den Brief an die Firma ab, dieser Firma Hentschel u. Sol Verbande

ibrer Arbeiter Koch

fommen und

öffnet das

e zurück,

dem Kuvert ertlärt

ihm:

Sie

der

Der Briefträger gab den Brief nicht an wie gebeten und zugesagt war, \ondern gab in der m besteht die Vorschrift, daß keiner angehören dürfe. und läßt sofort den Arbeiter zu fich beteiligen é

Arbeiter arbeitete. Fn

Der Prokurist

ih an Ver-

sammlungen des Metallarbeiterverbandes, Ihnen ist hiermit gelündigl.

So war durch eine Fahrlässigkeit der Postverwaltung ein

tann ge-