1910 / 63 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 15 Mar 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Musik und der scerzhafte Text kamen durch eine wohlabgerundete Den flotten Leutnant Mc Humbers gab Herr Braun gesanglih mit prähhtiger Stimme und darstelleris{ Titelrolle und liebens8würdiger Anmut Hedi Lady Summerset und Direktor Mortons in Gesang und Spiel ebenso \ympathish und. gewandt, wie andererseits Adolf Kühns und Helene Decker-Sperling dem grotesken Humor ihrer Nollen mit viel Takt und Grazie zu packendem. Ausdruck verhalfen. Als musikalischer Leiter der Operette bewährte sich der Kapellmeister Siegfried Nicklas-Kempner.

Aufführung zur vollen Geltung.

mit gewinnendem, ausdrucksvollem Spiel. In der

bewährte sich mit übermütiger l Ury. Mary Hoffmann und Rudolf

Sulzer wären als

Konzerte.

Ella Jonas, die am Mittwoch ein Konzert im Beethoven - saal gab, ift als hervorragende Pianistin wohlbekannt: mit der an ihr ge\chäßten musikalischen Sicherheit und vollendeten Technik brachte An der Uraufführung einer Serenade für Klavier und- zwei Violinen von Ch. Sinding beteiligte \ich neben Lili Petschnikoff; der modulationsreihe Geigenton, die feine Kunst

fie alle Nummern zu Gehör.

der Konzertgeberin das Künstlerpaar Alexander und beider Mitwirkenden halfen, die Neuheit zart und \{chön zu gestalten. Wie in der ersten Serenade Sindings, fiel anch in dieser zweiten das Allegretto durch seine Anmut und Zierlichkeit auf.

Im Saal Bechstein fanden am Donnerstag die Lieder- vortrâge der jungen Sängerin Leila S. Hölterhoff eine warme Aufnahme. Der zarte Sopran verlangt zwar noch eine eingehende Pflege; der freundlihe Ausdruck gab den Gesängen jedo hon jetzt ein angenehmes Gepräge. Um dieselbe Zeit fand in der Sing- akademie ein Konzert statt, das laut Programm von der

{(sSOCciation musiíicale de Paris (J. de la Tour, Président- Directeur) veranstaltet war. Es standen zwei neue Werke fran- zöfischen Ursprungs auf der Vortragsfolge, eine Suite francaise für V-rchester von M. Roger-Duca sfe und eine Symphonie in D- Moll von Witkowski. Beide Komponisten entwickelten keine starke ton seßerishe Befähigung. Doch hinterließ die Symphonie immer noch den besseren Eindruck, der Ernst des Strebens trat überall eindringlich hervor; dagegen ließ die Aufdringlichkeit der Klangfarben, die Kärg- lihkeit an wirksamen muüsifalishen Gedanken feine rechte Freude an dem Werk aufkommen. Schöne und kräftige Eindrücke gingen dagegen von den Violinvorträgen Albert Spaldings aus. Der bekannte Geiger spielte einen Saß aus Joachims Ungarischem Konzert und das H.-Moll Konzert von Saint-Saöns mit bestrickend weichem Ton und mit tadelloser Technik. Das Philharmonishe Orchester unter Dr. Ernst Kunwalds Leitung bewährte si rühmlihst niht nur bei der Begleitung des Sologeigers sondern noch mehr bei der Vor- führung der \{chwierigen neuen Tondichtungen.

Mit einem anerfkfennenswert kurzen Programm, das nur Lieder von Schubert und Wolf enthielt, stellte sich am Freitag Fräulein Glisabeth Hartmann im Saal Bechstein vor. Sie besißt einen dunklen, klangshönen Mezzosopran, der jedoch im Forte durch Ueberanstrengung leidet; auch ist ihr Vortrag noch zu wenig wandlungsfähig und vorläufig noch nicht innerlich belebt genug. Die Begleitung wurde durch Herrn Oskar von Pan der ausgeführt. Necht unbedeutend wirkten die Liedervorträge von Lucie Arndt, gleichfalls am Freitag, im Klindworth-Scharwenkasaal. Die Stimme und auch die Vortragsform erschienen ganz nett, sie genügen jedoch noch nicht künstlerishen Anforderungen. Die Vereinigung ungarischer Künstler in Berlin hatte für ihr Konzert im Mozartsaal (Freitag) ein volles Haus erzielt Cine Sängerin, cin Geiger und. ein Pianist erschienen als Vertreter obengenannter Vereinigung und boten durchweg tüchtige Leistungen. Der Sängerin Nosa von Marschalko, die im ersten Teil ziemli unbedeutend er- schien, gelang es im zweiten Teil, sich als eine stimmbegabte, musikalis{ reich empfindende Künstlerin zu betätigen ; ihre {öne Altstimme gewann einen weichen, vollen Klang und der Ausdruck an Freiheit der Be- wegung. An dem. Geiger Joseph Szigeti ist vorzugsweise die virktuose Technik zu rühmen; in Hubays CCzardaszene riß sie alle Hörer zu begeistertem Beifall hin. Alexander Res cho fsky entwickelte auf

Theater.

L 5 Das Kouzert.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- haus. 71. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Frei- | plâte sind aufgehoben. Der Prophet. Große Oper in 5 Akten (9 Bildern) nah dem Französischen des Eugdne Scribe. Musikalishe Leitung: Herr Regie: Herr Negisseur Dahn. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 74. Abonnementsvorstellung. Der Widerspeustigen Zähmung. Lustspiel in fünf Akten von William Shakespeare, nach der Uebersezung von Wolf Grafen Baudissin für die bearbeitet und in Szene gesecßt von Paul Anfang 7X Uhr.

Kapellmeister Ble ch.

Fenster. Sorma.) Bühne Lindau. Donnerstag: Opernhaus. 72. Abonnementsvor- | Theater “.) stellung. (Gewöhnliche Preise.) Mignon. Oper in | Mirandolina. drei Aften von. Ambroise Thomas. Text mit Be nuzung des Goetheshen Nomans „Wilhelm Meisters | Lehrjahre“ von Michel Carré und Jules Barbier, deutich von Ferdinand Gumbert. Anfang 71 Uhr.

_STrfa srielhaus. 7». Abonnementsvorstellung. æ t candkfinder. Ein Schauspiel in vier Akten von

H emann Sudermann. Anfang 75 Uhr.

Iteues Dperntheater. Sonntag, Nachmittags 24 Uhr : Auf Allerhöchsten Befehl: 8. Vorstellung für die Vercrliner Arbeiterschaft: Zopf und Schwert. Lustspiel in fünf Aufzügen von Karl Gutzkow. | Mittwoch, (Die BVillette werden durch die Zentralstelle für | spiel in Bolkswohlfahrt nur an Arbeitervereine, Fabriken usw. advgegeben. Ein Verkauf an einzelne Personen findet nicht statt.) Abends 73 Uhr: 200. Bilettreservesat. Dienst: und Freipläte sind zufgehoben. Cavalleria Trusticana. (Bauernehre.) Oper in einem Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleich namigen Volksstück von G. Verga. Bajazzi. (Pag- liacci.) Oper in 2 Aften und einem Prolog. Musik und Dichtung von N. Leoncavallo, deuts von Ludwig Hartmann.

Zigeunerliebe.

Ci

Sonnabend:

4 Uften

Piccolomini.

Hans Lauge. Deys|e.

Deutsches Theater. Mittwo4, Abends 74 Ubr: Nomnmteo und Julia.

Donnerstag: Judith.

éreitag: Der Widerspeustigen Zöhmung.

Sonnabend: Judith.

Kammerspiele.

Mittwoch, Abends 8 Ulr: Der gute König Dagobert.

Donnerstag bis Sonnabend : Dagobert.

Garten. von Victor Léon.

Frau.

Der gute König

Punkt. | Berliner Theater. Mittwo®, Abends 8 Uhr: Taifun. Donnerstag und folgende Tage: Taifun.

Nachtlicht,

dem Flügel einen glänzenden Ton, zu dem si eine klare Gedankengliede- rung gesellte. Nach allen Nummern wurde überreicher Beifall gespendet. Zu wahrhaft stürmischen Beifallskundgebungen veranlaßte Paul Jeimers (Tenor), gleihfalls am Freitag, im Beethovensaal seine zahlreihen Zuhöhrer und mußte sih immer von neuem zu Wiederholungen und Zugaben bei der Durchführung seines \ch{on an sih reichhaltigen Programms verstehen. Die hohe Kultur seines weichen, einschmeihelnden Organs, verbunden mit natür- licher stimmliher Begabung, sowie seine geshmack- und empfindungsvolle Bortragsfkunst ließen alle Gaben des Abends glänzend gelingen, jodaß es {wer zu sagen ist, welhem der zu Gehör ge- brachten Lieder der Vorzug gebührt. Herr Professor Nobert Kahn, der auch als Komponist auf dem Programm vertreten war, war dem Konzertgeber, wie schon früher, ein ausgezeichneter Klavierbegleiter.

__ _Necht |chwächlich wirkte am Sonnabend Chopins G-Moll- Ballade, wie sie von Beatrice Day in der Singakademie wiedergegeben wurde: die herrlihe Tondichtung klang marklos und haltlos. Wohl war der Vortragenden eine gewisse Fingerfertigkeit nicht abzusprehen; zu einer guten Pianistin gehört aber auch Kraft des Gefühls und des Geistes. In Schumanns A-Moll- und Liszts Es - Dur- Konzert suchte das begleitente Philharmonische Orchester unter Dr. Ernst Kunwalds Leitung das Spiel der jungen Pianistin möglihst zu heben und zu beleben. In einem Kammermusikabend stellte sih gleichzeitig Fräulein Amy Hare (Klavier) unter Mitwirkung der Konzertmeister des Phil- harmoni]chen Orchesters J. Gesterkam v (Violine) und H. B eyer - Hans (Violoncello) vor. Mit klarer, flüssiger Technik, weichem und doch festem Anschlag sowie verstäntnisvoller Auffassung führte fie ihren Part in den Klaviertrios in C- und D-Moll von Beethoven und Arensky und in dem in B-Dur von Schubert dur. Freilich wäre bisweilen eine größere Nüksichtnahme auf die Streichinstrumente wünschenswert gewesen. Die beiden vorgenannten Herren spielten die leßteren in der ihnen eigenen fünstleri]chen Art, sodaß der Gesamt- eindruck ein durchweg günjtiger war.

__Im Königlichen Opernhause findet morgen, Mittwoch, eine Wiederholung des „Propheten“ statt, in welcher die Damen Goeße, Kurt, die Herren Berger Bischoff, Knüpfer, Bachmann, Sommer u. a. beschäftigt sind.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Shakespeares Lustspiel „Der Widerspenstigen Zähmung“ in der Neueinstudierung zum ersten Male wiederholt.

Im Neuen Königlichen Overntheater geht am nächsten Sonntag (Palmarum) „Cavalleria rusticana“ (Fräulein Pacholski a. D.) in Verbindung mit „Bajazzi“ in Szene. Der Billettverkauf hierfür findet an der Tageskasse des Königlichen Schauspielhauses statt. In der St. Marienkirche veranjtaltet der Königliche Musik- direktor Bernhard Irrgang morgen, Mittwoch, Abends 7# Uhr, das nächste Org elkonzert unter Mitwirkung des Hastung-Quartetts (Vokal-Doppelquartett) und der Herren Nudolph Schlemmer (Violine) und Alfr. Michaelis (Cello). Auf dem N tet it a. die große Vrgelsonate Psalm 94 von I. Neubke. Der Eintritt ist frei. Programme mit Text kosten 10 . :

Mannigfaltiges.

München, 15. März. (2. T. B.) Zum beutigen 80. Geburts- tage Paul Heyses ist eine große Anzahl von Glückwun s ch- telegrammen eingelaufen, darunter vom Reichskanzler, von den Intendanzen verschiedener Theater, von Schriftstellerkorporationen, sowie von der Stadt Kolberg, deren Ehrenbürger Heyse ist. Magistrat von Berlin hat ein längeres Glückwunsch|ch{reiben gesandt. Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent ließ heute vor- le seine Glückwünsche ühermitteln und eine Blumensvende über- reichen.

Der

T. B.) Die „Dresdner Nach-

Dresden, 14. März. (W. { Uhr fuhr ein mit fünf Personen

rihten“ melden: Gestern früh 3

Lessingtheater.

Donnerstag: Das Konzert. D Freitag: Baumeister Solneß.

Musik von Giacomo Meyerbeer. | Ueues Schauspielhaus, mittags 3 Uhr: Die Räubcr. sur die Bereinigung ,„ Klassisces Theater “.) 9 Uhr: Alt-Heidelberg. j Donnerstag: Zum ersten Male: Die Frau in Miranudolina.

Freitag: Der Herr Verteidiger.

_Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Die Räuber. (Sondervorstelung für die Vereinigung „Klassisches Abends: Die Frau im Fenster.

((

Komische Oper. Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Vonnerstag: Das Tal der Liebe. Freitag: Der polnische Jude. Zigeunerliebe.

Sthillertheater. Abends pon Guftav Kadelburg. Donnerstag: Goldfische. Freitag: Walleusteins Lager. Hierauf: Die

Charlottenburg. D Schauspiel in 4 Akten von Paul

Donnerstag: Egmont. ¿reitag: Neue Jugend.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Kantstr. 12.) Die geschiedene Frau.

Donnerstag und folgende Tage: Die geschiedene

Lustspiclhaus. (Friedrichstr. 236.) Abends 8 Uhr: Der dunkle Punlt. Donnerstag und folgende Tage: Dex dunkle

Residenztheater. (Direktion : Ni&ard Alexander.) Mittwoch, Abends 8 Ubr: Zum ersten Male: Das Schwank in 3

Mittwcch, Abends § Uhr: | Zamacoëss.

Hterauf : 5

Hierauf: Der felige Octave.

Mittwoch, Nag4,* (Sondervorstellung Abends

Mittrwooh, Abends 8 Uhr:

in drei Akten von Leo Fall.

(Gastspiel Agnes

Musik von R. Danziger. (Oskar

Helene Ballot, Arnold Nieck.) Sonnabend: Die Dorftfomtesse.

Sastspiel Agnes Sorma.) «& Cie. Schwank in 3

Donnerstag und folgende

«& Cie.

Hebbeltheater. Mittwochb, Abends

(Köntiggräter 8t Ubr:

Saudek. E Donnerstag und folgende Tage:

Q. 8 Ubr: Franz

(Wallnertheater.) Goldfische. Lust- von Schönthan und

beseßtes Automobil auf der Wilsdruffer Staatsstraße nach RKesselsdorf zu. Am Eingange von Kesselsdorf überschlug sih das Automobil, wodurch der Motor explodierte und dag Fahrzeug in Trümmer ging. Von den Insassen wurde ein Arzt sofort getötet, drei andere Personen wurden \{chwer ver- jeßt, der fünfte dürfte mit dem Schreck davon gekommen sein.

Wien, 14. März. (W. T. B.) Mit einem selbst in Wien noch nicht gesehenen Pomp wurde heute vormittag die Leiche des Bürgermeisters Dr. Lueger von der Volkshalle des Nathauses aus zu Grabe getragen. Nahezu die gesamte Bevölkerung Wiens war Zeuge dieses Schauspiels. Um 114 Ühr wurde unter dem Geläute der Kirchenglocken der Metallsarg auf den Galawagen gehoben. Bevor der Trauerzug \sih in Bewegung seßte, widmete der Bizebürgermeister Dr. Neumayer dem WVerblichenen Worte des Abschieds. Der Zug bewegte sih über die Ningstraße und hielt vor dem NReichsratégebäude an, wo der Präsident des Abgeordnetenhauses Dr Pattai und der Landmarschallstellvertreter Freiherr von Freudenthal Ansprachen hielten. Um 1 Uhr traf der Trauerzug an der Stephanskirche ein. Altäre, Säulen und Wände der Kirche waren mit schwarzem Tuch auzgeshlagen. Der Kaiser Franz Joseph hatte auf dec Evangelienseite Plaß genommen, hinter ihm die Erzherzöge, gegenüber die Vertreter der auéwärtigen Souveräne, unter thnen der Botschafter von Tschirshky als Vertreter des deutschen Kaisers. “Auf der Epistelseite nahmen der Kardinal Fürst erzbishof Gruscha und in Vertretung des Papstes der Nuntius Granito di Belmonte Plaß. Nach der kirchlichen Feier seßte sich der Zug nah dem Zentralfriedhof in Bewegung, wo die vor- laufige Beiseßzung der Leiche Dr. Luegers im Grabe seiner Mutter erfolgte. Am offenen Grabe sprachen u. a. der Vizebürgermeister Porzer im Namen des Gemeinderats, der Minister a. D. Dr. Geßmann im Namen der ristlih-fozialen Partei leitung. Ver Botschäftsrat Dr Graf don Dbexrn- dorf hat im Auftrage des Deutschen Kaisers an der Bahre des Bürgermeisters Dr. Lueger ein herrlihes Blumengewinde mit weißen Schleifen niedergelegt, welche die deutsche Kaiserkrone und den Namenszug „Kaiser Wilhelm 11." tragen. Der Graf von Oberndorf drückte dem Vizebürgermeister Hierhammer das Beileid des Deutschen Kaisers aus, der den Verstorbenen persönlich gekannt und ihn s{ätzen zu lernen Gelegenheit gehabt habe.

Brünn, 14. März. (W. T. B.) In einem Dorfe in der Nähe von Koniß vernichtete am Sonnabend ein Schadenfeuer siebzehn Häuser. Vier Menschen fanden in den Flammen den Tod. Die Dorfbewohner wollten den Häusler, bei dem der Brand ausgebrochen war, lynchen und in die Flammen werfen, da man ihn beschuldigte, den Brand angelegt zu haben. Die Polizei verhinderte jedoch die Menge an diesem Vorhaben.

Sofia, 14. März. (W. T. B.) Der Minister des Innern ist nah Nustschuk abgereist, wo gestern Straßenkrawalle statt- fanden. Einer amtlichen Meldung zufolge ist die Ursache des Zu jsammenstoßes zwishen dem Militär und der Bolksömenge darin zu suchen, daß die Menge eine Türkin, die gegen den Willen der Eltern einen Bulgaren geheiratet hatte, aus dem Polizeiamte befreien wollte. Der Pöbel griff das Militär mit Steinwürfen an und s{hoß auch auf die Soldaten, worauf eine Salve zunächst in die Luft abgegeben und, nachdem der General Dimitriew verwundet worden war, auch eine \{harfe Salve ab gefeuert wurde. Ergänzende Nachrichten geben die Zahl der Ge tôteten mit 17, die der Shwerverwundeten mit 32 an. Der hiesige türkishe Gesandte Assim Bei hat den Minister tes Acußern Paprikow aufgefordert, zum Schuße der türkishen Be- völkerung Nustshuks Maßnahmen treffen zu lassen. Paprifkow ver sprach, das Nôtige zu veranlassen.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten

: | t Der selige Octave. Burleske Drefssuren. in 1 Aft von Yves Miraude und Henri Géroule. | Donnerstag und folgende Tage: Das Nachtlicht.

Cv 3; . ! eL! Gi [F ck—ch c \ Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.) Gastspiel des_ Dperettentheaters: Die Dollarpciuzesfin. Operette

Donnerstag: Die Dollarprinzesfin.

, t L 1 . Freitag: Zum ersten Male: Die Operette in 3 Akten von Pordes-Milo und E. Urban.

Dorfkomtefse.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Mittwoch, Abends 8 Uhr: Akten von D. N. Nancey, deutsch von Erih Mog.

f Tage :

Straße 57/58.) twodi 1 Kavaliere. komödie in 3 Akten von Nudolf Lothar und Nobert

Kavaliere.

und Zweiten Beilage.)

Miß Silva Loyals dressierte Tauben. Um 92 Uhr: Die drei Rivaleu oder Das mysteriöse Schl!oß in der Normaudie. | Große Xeerie in 5 Akten aus der Hugenottenzeit. | Im 2. Akt: Auf dem Schlosse des Ritters de la Champagne.

Neuen | PBirkus Kusch. Mittwoch, Abends 74 Ukr: | Galaabend. U. a.: Die berühmte Lockford- | Truppe. Therese Fillis, James Leon | Fillis jun., Heinrich Fillis in ihren Pro- | duktioneu der hohen Schule. Die Hassanus. E Ferner: Herr Erust Scchumaun, Origina | dressuren. Neiterfamilie Proserpi. Zwerg- | clown Frauc€ois als clown Alfr. Daniels. Pantomime Marja.

Braun, a. G., Kunstreiter. Gigerl(l- - Um 9 Uhr: Die russische

ss , | E T S E E E P E Theodore | erra

Armont und Familiennachrichten. Verlobt: Frl. Elisabeth von Holleuffer mit Hrn. Kammergerichtsrat © (Greiz—Berlin).

Theodore

y Otto Vater Frl. Katharina Steinführer mit Hrn. Ober- leutnant Johann Detloff von Cosel (Neubranden burg Charlottenburg). Elvire Neichsfreiin von Twidel mit Hrn. Felix Frhrn. von Vittinghoff genannt Schell (Kervel, Holland). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Nathusius (Berlin-Wilmersdorf).

Sport

David von

Konzerte. ingakademie.

Mittwoch, Abends 8 Uhr:

Heinemann, Kammersänger.

(Iohan Ulffstjerna.)

(Harmonium).

Mittwoch, Abends 8 Uhr: u. Operette in drei Akten Mußk von Leo Kall.

Liecderabend von Anua von Klavier: Eduard Behm.

Mittwoch,

Mittrooh, Abends §8 Uhr: 3. Lieder- und Balladenabeud von Alexander Mitw.: Zeiler, Kgl. Konzertmeister, Walter Cavallery, Kgl. Kammermusiker, Willibald Wagner (Bratsche), Kgl. Kammermusfiker, Friß Espenhahn (Violon- cello), Kgl. Kammervirtuose, und Karl ° Am Klavier: Alfred Simon,

Saal Bechstein. Mittwoch, Abends 74 Ubr: Jerebtzoff.

Klthner-ZSaal. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Blüthner-Orchester. 5. Symphouischer Musik- abeud. Dirigent: Joseph Strausky (Hamburg).

Gestorben: Hr. Oberst z. D. Georg Carl von Carlowitz (Großhartmannsdorf i. Sa.). Hr. Geheimer Regierungêrat, Landrat Konrad von YNosenstiel (Rapallo). —- Hr. Kommerzienrat Hugo Lifsauer (Charlottenburg). Berw. Elisabeth Gräfin von Klot Trautvetter, geb. von Buggens- hagen (Berlin Hohendorf). Fr. Oberst Var garethe von Brause, geb. Brumm (Bextlin). —— Verw. Fr. Konsul Theodora Grunau, geb. Kummer (Ballenstedt a. H.).

Robert

Kaempf

i Verantwortlicher Redakteur:

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Drud der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Dreizehn Beilagen

Am

Brisslante Vorstellung. Necial Shaws. Clowns Jim-=Jam und Cottrell.

Akten von Miguel

Dirkus Schumann. Mittwoch, Abends 74 Ukr: Neu: Die Amerikauer Ningkampsparodie der

täuze der 11 Perfouen Les Ri-Tchaves. Dircktor Alb. Schumauns neue und moderne

_— (einshließlich Börsenbeilage und Warenzeichen- beilage Nr. 21), sowie die Jnhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent- lichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffeud Kommanditgesellschaften auf Aktien uud Aktiengesellschaften, für die Woche vom 7. bis 12. März 1910.

Barbaren-

Erste Bei Mae Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

zum Deutschen 1910.

„M G3.

Verichte von deutschen Fruchtmärkten.

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Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nah überschläglicer Schäßung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt}

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Berlin, den 15. März 1910.

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as 308 4374 14,20 15,50 : i; : E . . . | 17.00 65 985 15,27 14,85 F: 729, 16,00 48 756 15,75 1544 | 7.3. : 16,20 73 1169 16,01 1604| 73 : Der DurW{hschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berehnei, (. ) in den legten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.

14,50 E 14,80 14,60 16,00 ) | E 15,40 15,60 00 N _ 15,80 16,00 j

its s ( f ; { det mitgeteilt. olle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet : E E reis niht vorgekommen ist, ein Punkt

14,50 14,80 14,80

Katserlibes Statistisches Amt. F. V.: Dr. Zacher.

136,18! 118,90 116,83 128,92 127,39 129,39

134,69 118,74 118,43 128,11 127,33 129,63

es | Hafer, englischer weißer L Ae | 16506 S __s/ Schwarze Meer-

Noggen, Mittelware 9 165,06 | Gerste, Futter-

U 1 “M

947 97 l Kurrachee Weizen, é HEUI Mais

af 135,92 Odessa . Bals n Perste,

Weizen, Lieferungsware |

Großhandelspreise von Getreide an deutschen und fremden Börsenplätzen für den Monat Februar 1910 i ncbst entsprechenden Angaben für den Vormonak. 1000 ko tn Mark.

¿eutter- (Preise für greifbare Ware, soweit niht etwas anderes bemerkt.)

119,95 amerikan., bunt Zes L Q \ Liber. Mai 108,91 La Plata, gelber Mais,

CPICcagao.

Mai . E S September Mai 0

Odessa. Roggen, 71 bis 72 kg das hl . Weizen; Ulka, 75 bis 76 kg das hl. Riga. Roggen, 71 bis 72 kg das bl Weizen, 78 bis 79 kg das hl Paris. / lieferbare Ware des laufenden Monats \

126,57 167,90

172,41 157,50 150,96 112,23

173,36 159,55! 152,81

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[ 47 bis 65: 32, erste, Brenn-, 647 bis 652 g das 1 y

166,40 E 160,75| 163,85 | Neu York. . 199,88 195,88 185 44 171,62| 125,02

200,81 194,41 183,81 169,70 126,77

roter Winter- Nr. 2 4 D erle G Nord Frühjahrs- Nr. 1. 1 Q A s Mai Lieserung8ware \ Zuli

Mai

Aires.

1001 N 5a : i Gggen | 199,14] Weizen Antwerpen. | |

Donau, mittel

Odessa C6

Kansas Nr. 2 .

La Plata .

KULraaee.

Kalkutta Nr. 2 Amsterdam.

Breslau. 146 50 Mais y n: 40,9U!

Noggen, Mittelware S

Weizen, v s B20

Pet, s Baue 142,00

Gerste, v

2 C 42,00) 1 andere (Futter- usw.) . 135,50 ; russischer A Mais |

160,00

i i 0,00!

amerikanischer 160, | Berlin.

Roggen, guter, gesunder, mindestens Ter g a i r s i s 450 g das 1 , u / A A A L

Noggen, Pfälzer, russischer, bulgari]cher, mitte! : ea Pfälzer, russischer, amerif., rumän., mittel . Hafer, badischer, russi]cher, mittel e 17139 Gerste j badische, Pfälzer, Me e) LORN T9878 erie \ russische, Futter-, mittel... + 94,98) / München.

Noggen, bayerischer, gut mittel . Meizen, ü ë E

afer, L A 8,50) Haf ungarische, mährische, mittel A dfer Gerste bayerische, gut mittel è 56,

. . é * . . l l Wien. |

Roggen, Pester Boden 268 79 Weizen, Theiß- . 137 26| Hafer: ungarmer L, 142 78| 14! erste, slovakische . "x ‘9: Mais, , ungarischer 1 18,56) 118,90

151,20 213,90 146,10 146,50 137,00 158,00 160,00

Buenos

Weizen l Q F N Lbba §6 Durchschnittsware Mais | h)

170,38)

k: 9,159!

170,38

Weizen 114 63.

188,06 191,05

Bemerkungen.

1 Imperial Quarter ist für die Weizennotiz von engl. Weiß-

und Rotweizen = 504, für La Plata und Australier (Baltic) = 480 Pfund engl. gerehnet; für die aus den Umsägen an 196 Markt- orten des Königreichs ermittelten Durhschnittsprei]e für einheimisches Getreide (Gazette averages) ist 1 Imperial Quarter Weizen = 480, Hafer = 312, Gerste = 400 Pfund englis angeseßt. 1 Bulhel Weizen 60, 1 Bushel Mais = 56 Pfund engli]; 1 Pfund englisch 453,6 g; 1 Last Roggen = 2100, Weizen = 2400, Mais 2000 ke. : / 7 : 2 Del der Umrechnung der Preise in Reichswährung sind die aus den einzelnen Tagesangaben im „Reichsanzeiger ermittelten monat- lichen Durchschnittswech]elkurse an der Berliner Börse zugrunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurfe auf Wien, für London und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und Neu York die Kurse auf Neu York, für Odessa und Riga die Kurse auf St. Peters- burg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse auf Lvlich gamen Preise in Buenos Aires unter Berücksichtigung der Goldprämie.

Asow a St. Petersburger Ea i amerikanischer Winter amerikanischer bunt La Plata .

London. Produktenbörse. engl. weiß | (Mark Lane) . « « Weize a 40 M eizen 4 Qa Plata an der Küste Australier

162,83) Roggen 297 62| 165,77|

167,04 227,06 164,78

J | Weizen

Mais

172,05 9245,66

173,27

167,93 163,58

163 69] 160,47

178241 193,23 157,89 \ 125,75

140,60

159,50

| (Baltic) S 237,00

158,00) 240,50

158,50!

186,86]

englisches Getreide, 155,71] Mittelpreis aus 196 Marktorten

(Gazette averages)

128,97

Weizen 138,56]

erste Liverpool. ie 2+ roter Winter Nr. 2 Manitoba Nr. 2.

La Plata . Kurrachee .

Berlin, den 15. März 1910.

188, E Kaiserliches Statistisches Amt.

184 11 2 190,77 æ B.:

190,86] 185,43) 190,22]

187,19]

188,94 194,23 s

Weizen 189,73 Or. Ziacher.