96 N Minerva, Schlesische Hütten-, Forst- und Bergbau-Gesellschafl.
In der heute abgehaltenen Sißung des Verwaltungsrathes, an welcher die unterzeihneten Mitglieder desselben theilgenommen haben,
i einstimmig beschlossen worden : : i | N auf den 10. Januar er. einberufene außerordentliche Generalversamm: |
lung aufzuheben,
was wir hiermit zur Kenntniß der Herren Aktionäre bringen. y ; | Di i i ien können von heute ab bei den Anmeldestellen wieder in Empfang genommen werden. O D E A EiitiGluf de 4 daß es für das fernere Gedeihen und die fünftige Rentabilität |
d zu diesem Entschluß durch die Erwägung bestimmt worden | ( | des R eRS Voit va Löchsten ‘Wichtigkeit \ci, die im Schooße des Verwaltungsrathes noch bestehenden Meinungsverschiedenhe!ten , in |
Betreff der wichtigsten Gegenstände der Tagesordnung, die Beseitigung der Unterbilanz und die Abände- |
rung der Statuten vor dem Zusammentreten der Generalversammlung auszugleichen , und daß es uns aus diesem Grunde |
ali war, dem in der Petition zahlreicher Berliner Aftionäre vom 24. Dezember 1869 ausgesprochenen, durchaus gerechtfertigten E Gat den Entwurf der ‘revidirten Statuten, welche nah den Intentionen der leßten Generalversammlung weitgehende Aenderungen des bisherigen selzr mangelhaften Gesellschafts-Statuts nothwendig machen, vor der Generalversammlung retzeitig zur Kenntniß | der Herren Aktionäre zu bringen. Wir werden nah Kräften dafür Sorge tragen, daß die oben geschilderten Anstände beseitigt und die Herren |
Aktionäre zu einer außerordentlichen Generalversammlung in fürzester Frist einberufen werden.
Berlin, 3. Januar 1870. i Der Verwaltungsrath der Minerva.
Julius Alexander. Wilhelm Jßinger. Hugo Pringsheim. : Max Alexander. Paul Gaspard Fricdenthal. Theodor Molinari.
Minerva, Schlesische Hütten-, Forst- und Bergbau- Gesellschast. |
Auf das Zeitungsinserat des Herrn Johannes Graf Renard vom 8. d. Mts. entgegnen wir: N : i E Am 3ten dieses Monats hat eine Sipung des Verwaltungsraths stattgefunden, sie ist in der Sihung des Boa angs i
rathes am 27. Dezember 1869 beschlossen worden. Die in beschlußfähiger Anzahl anwesend gewesenen sechs A si |
auf Veranlassung des damaligen Vorsißenden Herrn Pr, Thiele laut Protokoll ohne fernere Ein!ung y
T R E E lichen Erklärung, dem Beschlusse des Verwaltungs F einzufinden versprochen. Herr Dr. Thiele hat nach seiner in den Akten befindlichen Erfkläri Mitglieder des Verwaltungsrathes È
rathes gemäß, den General-Direktor beauftragt, die in der Sißung nicht anwesend gewesenen. der 3 P s m 3. Januar einzuladen. Der General-Direktor hat nach g. 30 des Statuts die Beschlüsse s E L auszuführen, die Königliche Regierung in Breslau is von der bevorstehenden Sißung vom Verwaltungsrathe dire
geseht worden. i 0c M geseß Das Protokoll über die Verwaltungsrathssißzung vom 3. d. Mts. wurde dem General-Direktor am 5. d. Mts. einge l General-Direktors unabhängig Ÿ
händigt, ist daher zu den Aen L n A A 2
Sg. 19, N E L O nal (nit Sandelägericht) hat nur bei Eintragungen? in das Gesellschaftsregister die Mitvollziehung der Anmeldungen durch den General-Direktor verlangt. ; Ÿ Will Herr Johannes Graf Renard am 10. d. M., Nachmittags} 3 Uhr, eine Versammlung von Aktionären eröffnen, so habe wix feine Veran lasung, dies zu hindern; eine Generalversammlung der „Minerva“, Hütten-, Forst- und Bergbaugesellschaft, wird nah dem Beschlusse des Ver waltungsrathes am 10. Januar nicht stattfinden. Eee j Julius Llexander, Wilhelm JHbinger, Hugo Pringsheim, Th. Molinari,
Mar Alexander, Paul Gaspard Fricdenthal, . als Mitglieder des Verwaltungsrathes der „Minerva“.
[76]
[69] Monats-Uebersict [72] Monats-Uebersicht der städtishen Bank pro Dezember 1869, der j l gemäß §. 23 des Bank-Statuts vom 18. Mai 1863. Hannover Wen Dan E Activa. pro A 1869. E i : | 1) Geprägtes Geld e eeerereerenn e 339/173 a A 1) Kassen - Vorrath. «arn S aat Thlr. 1,088,160 9 Königl. Bank - Noten, Kassen - Anweisungen a) Geprägtes Geld .….----- anne ares hlr. / und Darlehns-Scheine ….....---«--------- 120618 — — b) Hannoversche Stadtscheine, Noten oh chs 3) Wechselbestände eee. -erberbes 1,838,360 5 10 der Preußischen Bank 2c. » ! ial 4) Lombardbestände. eee eoeere 854,296 — — | 2) Wechsel-Bestände ie ebener ntt ald“ » 3128/08 5) Effekten nah dem Courswerthe .….........- 132,625 — — | 3) Ausgeliehene Kapitalien gegen Unterpfand .……..... Passiva. 4) Debitoren in laufenden Rechnungen gegen Sidcher- Thlr. Sgr. Pf. heiten und Diverse. «...-..----: aae baba ra naotns » 4 1) Banknoten im Umlauf „+«+«.-.--«+--------- 940,000 — — j i Passiva. | 9) Guthaben der Theilnehmer am Giro-Verkehr 203,533 4 3 | 1) Eingezogenes Aktien-Kapital. «eere eore Thlr 3) Depositen-Kapitalien.….. «tete . 945,030 — — | 2) Banknoten im Umlauf... eee ereore » 4) Stamm-Kapital .…...---- «een r e . 1,000,000 — — | 3) Depositen-Kapitalien zur Verzinsung .…….---- r igs » welches die Stadt - Gemeinde der Bank in Gemäßheit der §§. 4 und | 4) Kreditoren in laufenden Rechnungen und Diverse. » 10 des Bank-Statuts überwiesen hat. Hannover, den 31. Dezember 1869. Breslau , den 31. Dezember 1869. Die Direktion.
Neumann. Wertheimer.
D i ädti Bank. l ie städtische Ban Hiex folgt die besondere Beilage
Besondere Beilage des Königlich Preußischen Staats-Anzeigers.
T 2s
“ Juhalts-Verzeichniß: e
|
Hohenzollern-Bilder in den Herzoglich Anhaltischen Schlössern zu Dessau, Zerbst und Cöthen.
Das Schloß in Dessau bildet cin nah Norden offenes Viereckck, welches früher ges{hlossen war und 1467 zum Theil eingeäschert wurde. Der westliche Flügel, welcher von dem älteren Schlosse stehen geblieben ist , bekundet den gothischen Baustyl. Fürst Leopold Maximilian (7 1751) begann das Mittel\chloß und den östlichen Flügel nach einem, von dem Architekten des Königs Friedrich 11. H. G. W. von Knobels- dorf entworfenen Plane neu zu bauen.
In den Gemächern des Schlosses befindet sih eine Gemälde- Sammlung, welche 2287 Nummern zählt und zum Theil von großem Werthe ist.
Eine große Zahl der vorhandenen Gemälde besteht aus Familienportraits. Unter diesen gehören folgende dem preußi-
hen Königshause an. + 1514, Tochter des Kur-
Nr. 504. Anna, geb. 1487 fürsten Johann (Cicero) von Brandenburg, Gemahlin des
Königs Friedrich 1. von Dänemark. Nr. 537. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm Nr. 508. Dessen Gemahlin Luise, Prinzessin von Oranien
(+ 1689.) Der König Friedrich I. von F. W. Weide-
Nr. 549. mann.
Nr. 572. Derselbe von einem unbekannten Maler.
Nr. 675. Philipp Wilhelm, Markgraf von Branden- burg-Schwedt. (+ 1711.)
Nr. 477 und 447 dessen Gemahlin , Johanne Charlotte, Prinzessin von Anhalt, Aebtissin von Herford (4+ 1750), von Lysiewsky.
Nr. 454. König Friedrich W ilhelm 1.
Nr. 455. Dessen Gemahlin , Sophie Dorothea, Prinzessin von Braunschweig-Lüneburg. (j 1757.)
Nr. 530. Friedri ch Wilhelm, Markgraf von Schwedt. 0/709) :
Nr. 642 und 676. Heinrich Friedrich , leßter Markgraf von Schwedt. (4+ 1788.)
Nr. 640, 641, 669 und 674. Dessen Gemahlin, Leopoldine Marie, Prinzessin von Anhalt. (4+ 1782.) Nr. 640 und 669 von Anton Pesne. i
Nr. 474. Henriette Marie, Prinzessin von Preußen, Tochter des Markgrafen Philipp Wilhelm von Schwedt, Gemahlin des Erbprinzen Friedrich Ludwig von Württemberg, F V,
Nr. 794. Friederike Caroline, Prinzessin von Preußen, Tochter des Markgrafen Friedrich Wilhelm von Schwedt, Acb- tissin zu Herford, 7 1806. i
Nr. 645. Luise Henriette Wilhelmine , Schwester der vorigen, Gemahlin des Herzogs Friedrich Franz von Anhalt- Dessau, +4 1811. |
Nr. 524 und 573. König Friedrich 11,
Nr. 524 (von Anton Pesne.)
Nr. 527. Prinz He inrich von Preußen, + 1802. Bruder des Königs Friedrich 11, /
Nr. 469. 607. Prinz Ludwig Friedrich Carl von Preußen, Sohn des Königs Friedrich_ Wilhelm 0, 4e 1/90, Mr, 408 von Franz Anton Zeller, 607 von Staube,
Nr. 470. Dessen Gemahlin Friederike Prinzessin von Mecklenburg-Streliß, -{ 1841 (ein besonders vortreffliches Bild, von Tischbein gemalt.) ; :
Nr. 419. 743. Maria Anna Prinzessin von Anÿhalt- Dessau , geboren den 14. Sevtember 1837, vermählt den 99 November 1854 mit dem Prinzen Friedrich Carl Nicolaus von Preußen. Nr. 414 ist von Fr. Meier , Nr. 743 von Richter gemailk. : E |
Außerdem erwähnen wir noch ein vortresslihes Bild aus der van Dyfschen Schule, welches in Lebens8größe den Prinzen Heinrich von Oranien, 4+ 1647, und scine Gemahlin Amalie, geb. Gräfin Solms - Braunfels, 7 1675, darstellt, da dies die Eltern der Kurfürstin Luise, Gemahlin des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, sind. : |
In der Kunsikammer des Dessauer Schlosses befinden sich sehr viel historishe Merkwoürdigkeien.
Als speziell für Preußen merkwürdig is eine goldene
A2 1 vom 8. Januar 1870.
Anhaltischen Schlössern zu Dessau, Zerbst und Cöthen. — Das
4 Hohen zollern-Bilder in den Herzoglich Empfangsgebäude der Königlichen Ostbahn zu Berlin. — Verschwundene Thierarten in Pommern. — Zur Statistik des Münzwesens.-
Dose zu nennen, mit dem reich mit Brillanten beschten Bilde
des Königs Friedrich I1 , welche derselbe dem L ürsten Leopold
verehrte, und der Degen des Fürsten Leopold, welchen er
S vom König Friedrich Wilhelm T1. zum Geschenk elt.
_In ein s{hweres massiv-goldenes Gefäß ist eine zweischneidige Klinge eingestoßen, welche in einer gelbledernen Scheide E Bei dem Degengefäß ist auch der Griff mit shwerem Golddraht E dot
n dem Archiv im Schlosse zu Dessau befinden sich in einem Schrank von Nußbaumholz Sattel, Molen und Vinto: lenhalfter, welche der König Friedrich Wilhelm 1. kurz vor sci- nem Tode dem Fürsten Leopold sammt seinem Leibpferde ge- schenkt hat. Die vom Fürsten Leopold selbst angefertigte Beschreibung dieses Königlichen Geschenkes wird in einer silber-- nen Kapsel aufbewahrt.
Außerdem befinden sih in demselben Archive zwei Kupfer- platten, die Descente von Rügen und die Schlacht von Kessel®- dorf enthaltend, und Pläne der Festungen Cüstrin, Wittenberg und Spandau, endlich noch ein Plan der Schlacht von Mollwiß.
Das Schloß in Zerbst. Der Bau des jezigen Schlosses, 1681 begonnen und unter dem Fürsten Christian August + 1747), mit dessen Sohn Friedrich August (7 1793) die
erbster Linie au®Lstarb , vollendet, birgt in seinem Jnnern manche Merkwürdigkeit, wozu die Wiege der aus dem Zerbster Hause hervorgegangenen Kaiserin Catharina vor Allem zu rechnen ift.
Unter den Portraits finden wir das des Markgrafen Albrecht Friedrich von Brandenburg (7 1731) und der Markgräfin Friederike Louise von Anspach, König Friedrich Wilhelm 1. von Preußen Tochter, (‘7 1784.)
Das Schloß in Cöthen. Das jeßige Schloß stammt aus verschiedenen Zeiten. Der östliche Flügel wurde 1597 neu erbaut, nachdem der frühere im Jahre 1547 durch eine Feuers- brunst zerstört war. 1599 wurde das sogenannte Querhaus und 1602 der nördliche Flügel vollendet.
Unter einer noch vorhandenen Eiche im Schloßgarten tagte einst die »fruchtbringende Gesellschaft«, zu deren Gründern der Fürst August von Cöthen (7 1650) gehörte. Unter den im Schlosse vorhandenen Bildnissen befinden si: Albrecht der Bär (+ 1170) von A. Temmel, der Kurfürst Friedrich Wilhelm, die Könige Friedrich Wilhelm 1, Friedrich Wilhelm 11. und Fried- rih Wilhelm 111, leßteres von Bardu gemalt.
Das Empfang8gebäude der Königlichen Ostbahn U Berlin.)
Das Empfang8gebäude der Ostbahn zu Berlin, welches in den Jahren 1866 und 1867 nach cinem höheren Orts festge- stellten Programm am Küstriner Play in der Fruchtstraße erbaut wurde, bildet den Abschluß des in Form ciner Kopfstation hergestellten Personen - Bahnhofes der Osibahn nach der Stadtseite,. Das Gebäude besteht aus einem dreistökigen Kopfbau und zwei größtentheils einstökigen Flügeln, welhe nur in den Endrisaliten zur Gewin- nung cines angemessenen Abschlusses und in den Vestibülen zweistöckig aufgeführt sind, Den wesentlichsten Theil der An- lage bildet die große Halle, woelche bei 120 Fuß lichter Weite zwei Perrons von 24 Fuß Breite und 5 Geleise ohne Stüßen überdect. Die Länge der Halle, für welche zunächst die räumliche Ausdehnung der zu beiden Seiten derselben be- findlichen Betriebslokalitäten bestimmend war, beträgt 600 Fuß und genügt für Züge von 45 Achsen. Es ist hierbei vorbchal- ten, bei cintretendem Bedürfniß für größere Züge in der Ber- längerung der großen Halle noch zwei kleinere Perronhallen von ausreichender Länge auszuführen. Bel der allgemeinen Anordnung der Halle war ferner, abgesehen von der vorge-
e
©) Nach einem Aufsaß des Baumeisters Hassenkamp in Brom- berg, abgedruckt in dem 1. Heft des XX. Jahrganges der »Zeitschrift für Bauwesench«, redigirt von G. Erbkam, Baurath im Königlichen Ministerium für Handel , Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Verlag
von Ernst und Korn, Berlin 1870,