1870 / 13 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Wir beschränken uns hier dar- auf, diesen Aufsaß durch die in dem erwähnten Heft des Jahrbuc)s neu

altenen Zahlen zu ergänzen. s s Der F Ry en n ha lt des bremischen Staats ist auf 99,653 bremer

Jahrgangs 1869 d. Bl. mitgetheilt.

orgen oder 4,67! Qu.-Meilen angegeben. Die Bevölkerung hat fd Ls Ende 1867 bis Ende 1868 von 109,878 auf ca. 111,744, also um 1866 Eimvohner oder 1,# pCt. vermehrt. An Geburten fam im Jahre 1868 auf je 26,52 Einwohner eine; (1867 auf 27,171 Einw.), oder auf je 100 Einwohner trafen 3,77 Geburten (1867: 3,60). Un- eheliche waren von 100 Geburten 6,45 (1867: 6/27), Todtgeburten von 100 4,13 (1867: 3,84). Unter den Geburten waren 1/54 pCt. Mehrgeburten (1867: 1,23). Die Sterbefälle (ecinshließlich Todt- geburten) betrugen im Jahre 1868 2,92 pCt. der Bevölkerung (1867 : 2/64); auf 33,23 Lebende fam ein Sierbefall (1867 auf 36,82). Auf 89,5 Einwohner traf eine Trauung (1867 auf 109,3); seit dem Jahre 1826 sind in s Jahre so zahlrcihe Trauungen vorgekommen, wie im Jahre 1868. : :

Ne blidetgcntva mi hat sich im Kapitalwerth (Steuer- werth) vom J. 1867 zu 1868 von 78,4:6,100 Goldtblr. auf 85,401,125 Goldthlr. (wovon 63,206,175 Goldiblr. auf die Stadt Bremen fallen) oder um 6,915 022 Thlr. = 8 pCi. erhöht. Die Liegenschaften, welce im Laufe des Jahres 1868 in andere Hände übergegangen find, waren 4,848,796 Goldihlr. (5,92 pCt.) wertH. Der Werth der Gebäude in der Stadt Bremen belief sich im J. 1868 auf 63,206,175 Goldthlr , gegen 1852 eine Zunahme von 86,27 pCt ; die Gebäude im ganzen Staate hatten 1863 einen Werth von 85,401,125 Goldthlr., 88,94 pCt. mehr als im J. 1852. Jm Landgebiete befanden sih Ende 1868 3229 einzelne Besißungen mit 90,384 Morg. Flächeninhalt, im Werthe von 5,714,338 Goldthlr. 1647 oder 51,01 pCt. dieser Besißungen (mit zusammen 2,33 pEt. des gesammten Flächeninhalts) erreichen nit die Gröfe von 5 Morgen. Au die Besißungen von 5 bis 20 M. Umfang biltcn n: ch 20,78 pCt. der Gefammftzahl der Besigungen (7,83 pCt. des Flächeninhalts). Ebenso sind dem Werthe nah die Besißungen vis 1000 resp. 2000 Thlr. die zahlreichsten , sie umfassen 31/53 rep. 22,39 pCt. des Gesammiwerths. Das pflanzentragende Arcal im Staate betrug im J. 1868 83,051 Morgen. T

Der Viebv stand verhält sich (nah der Zählung von 1867) zur Einwohnerzahl wie folgt: Auf je 1000 Bewohner kommen 37 Pferde, 124 Stück Rindvich , darunter 68 Kühe und 7 Ochsen, 17 Schafe, 51 Schweine und 28 Ziegen, im Ganzen 196 Stück auf Haupt Rind-

ich reduzirtes Vich. i : “D S iffsbau fertigte im Jahre 1868 auf 14 Werften mit 1384 Arbeitern 14 Seeschiffe von 3844 Lasten à 4000 Pfd, im Werthe von 419,690 Goldthalern. 12 dieser Schiffe waren im Auftrage bre- misher Staatsangehörigen erbaut, 1 war aus Preußen (Provinz Hannover), 1 aus Hamburg, 1 aus Belgien, 7 aus Südameriïa, 2 aus Honolulu bestellt, 14 Schiffe befanden sich am Jahressclusse noch im Bau.

E bremischen Jndustrie-Erzcugnissen wurden im J. 1868 für 2,374,965 Goldthaler ausgeführt, 383,688 Goldthaler wenigir als in 1867. Der Hauptartikel waren Cigarren, 874,072 Goldthaler, auch Cigarrenfistenbretter (für 317,188 Goldthaler), die meist nach Preußen versandt wurden.

Die Einfuhr Bremens belief \sich in 1868 auf 19,157,840 Etr. im Werthe von 98,131,103 Goldthalern, gegen 17,970,903 Ctr. im Werthe von 98,173,085 Goldthalern in 1867; die Ausfuhr auf 10,263,857 Ctr. im Werthe von 89,970 998 Goldthalern , gegen 10,290,190 Ctr. im Werthe von 92,314,771 Goldthalern in 1867, Von der Einfuhr des J. 1868 fallen 9,727,528 Ctr. im Werthe von 15,136,946 Goldthlrn. auf Preußen, 50,77 pCt. vom Gewicht, 15,43 pCt. des Werths, auf Großbritannien und Jrland 6,39 resp. 16,28 pCt., auf New-York 7,62 resp. 12/31 pCt., Lübeck 1/43 resp. 3,23 pCt., Hamburg 1,56 resp. 1,07 pCt., Braunschweig 1/51 resp. 0 47 pCt., Sachsen 0,50 resp. 6,33 pCt./ Bayern 036 resp. 1,68 pCt y Oesterreich 0,78 resp. 2,32 pCt., das europäische Rußland 3,52 resp. 1,65 pCt., Norwegen 2,35 resp. 0,28 pCt., Philadelphia 2/01 resp, 1,69 pCt., Baltimore und Washington 1,32 resp. 2,36 pCt., Savannah 0,34 resp. 1,02 pCt., New-Orleans 1,30 resp. 4,17 pEt / (Zalveston 0,54 resp. 2,36 pCt., Neugranada 1,11 resp. 4,84 pCk., Brasilien 0/97 resp. 2,62 pCt., Cuba 2,03 resp. 3,30 pCt., quf die Übrigen Staaten und Städte in beiden Positionen je weniger als 1 pCt. Die Ausfubr betrug: nach Preußen 3,441,229 Ctr. = 38,53 pCl. vom Gewicht und 25/165/268 Goldthlr. = 27,97 pCt. vom Werihe, Lübeck 3,46 resp. 2,49 pEt., Hamburg 10 35 resp. 3,21 pCt., Braunschwetg 1,24 resp. 0,97 pCt., Sachsen 3,91 resp. 11,16 pCt., Bayern 2,05 resp. 3,57 pCt., Oester- reich 3,72 resp. 6,73 pCt , der Schweiz 1,35 resp. 3,75 pCt,, den Niecder- landen 3 03 resp 1,45 pCt, Dänemark 1 resp. 0,85 pCt., Schweden 1,19 resp. 1,01 pCt, dem europäischen Rußland 2,27 resp. 3 pCt., Großbritannien und Jrland 3,11 resp. 4,44 pCt., Frankreich 0,43 refp. 1,35 pCt., New-York 5,94 resp. 17,19 pCt., Cuba 1,43 resp. 0,73 pCt., Birma 1,49 resp. 0;,07 pCt.,, nah den anderen Ländern und Städten dem Gewichte wie dem Werthe nach je unter 1 pCt.

Der Verkchr mit den deutschen Staaten, den Durchschnitt der Jahre 1847-—1851 zu 100 angencumen/ hat sich im Durchschnitt 1867—1868 auf 298,08 gehoben, also beinahe verdreifacht.

Der Antheil der Seehäfen an den nach Bremen bestimmten Se(eschiffen hat sich für Bremerhaven (von 1847—1868) von 58,65 auf 69,82 pCt,, für Geestemünde (1863—1868} von 1,22 auf 15,79 pCt. gehobcn, für Vegesack ist derselbe (1857—1868) von 1,09 auf 0,88, für Bremen (1862-- 1868) von 8,65 auf 5,73 pCt., für Brake (1857—1868) von 13,16 auf 3,10 pCt., für Elsfleth (1857—1868) von 6,77 auf 1,49, für Norderhamm u. A. (1862—1868) von 12,17 auf 3/19 pCt. gesunken. .

Im J. 1868 wurden 66,433 Auswanderer (gegen 73,971 in 1867) über Bremen befördert. i

Der Umsay der Bremer Bank erreichte im J. 1868 308,500,000

Goldthlr. (gegen 273,000,000 Goldthlr. in 1867), der Betrag der dis. fontirien Wechsel 40,076,850 Goldthlr. (wie in 1867); der durchschnitt. liche Diskonto war 3 31 pCt. (1867: 3,65 pCt.).

Der Fleischverbrauch berechnet sich für die Stadt Bremen für 1868 auf 112,7 Pfd. pro Einwohner (1867: 111,6 Pfd. )/ der Mehl- und Brodverbrauch auf 134,8 Pfd. (1867: 137,2 Pfd. ),

Die Sparkassenbücher haben sich von 1867 zu 1868 von 37,029 auf 38,045 { per Kopf 0,34), das Guthaben der Einleger von bt, auf 6,741,991 Goldthlr. (per Kopf von 57 auf 60 Goldthblr.) vermchrt.

Die Ausgaben für die Gemeinde-Armenpflege in Bremen betrugen im J. 1868 59,505 Thlr. oder 0,79 Télr. pro Kopf der Be- völferung (1867 59,906 Thlr. = 0,80 Thlr. pro Kopf).

Die Zahl der öffentlihen Elementarschulen im Staat war 1868 42 (wie im J. 1867) mit 205 Klassen, 220 Lehrern, 39 Fach- lehrerinnen, 5608 Schülern und 5083 Schülerinnen. An Privat- \hulen waren 12 vorhanden mit 32 Klassen, 25 Lehrern, 23 Lebrerin- nen, 504 Schülern und 927 Schülerinnen. Die Zahl der öffentiichen höheren Schulen betrug 6 mit 51 Klassen, 76 Lehrern, 1515 Schülern, die der höheren Privatschulen 22 mit 115 Klassen, 103 Lehrern, 104 Lehrerinnen, 914 Schülern, 1913 Schülerinnen. Außerdem exlstirten 8 Fachschulen mit 17 Klassen, 45 Lehrern und 553 Schülern und Schülerinnen. Die Ausgaben des Staats und der Stadt Bremen für das Schulwesen beliefen sich im J. 1868 auf 113,132 Goldthlr, Netto oder 1,01 Goldthlr. pro Kopf der Bevölkerung.

Die Bruttio-Staatseinnahmen ergaben im J. 1868 2,209,742 Goldthlr. (1867: 2,057,945 Goidrhlr.); davon famen aus direften Abk- gaben 338,802 Goldthlr., aus indireften Abgaben 892,285 Goldthlr, aus dem Eigenthum des Staats 869/499 Goldthlr., aus verschiedenen anderent Titeln 13,038 Goldthlr ; 96,076 Goldthlr. Einnahme wurde durch Verminderung der Uftiva erzielt. Die Vrutto-=Staatsaus- gaben betrugen im J. 1868: 2,447,379 Goldthlr., (1867: 2,393/874 Goldthlr.), das Defizit 237,676 Goldthlr. (1867: 335/928 Goldthlr). Die Umfaßsteuer brachte im J. 1868 (von 116,121,500 Goldthlr, Kapital) 304,840 Thlr. (1867: von 104,499,300 Goldthlr. Kapital 283,611 Goldthlr.), die Konsumtionsabgabe 246/671 Goldtblir, (1867: 234,608 Goldthlr.); zu der leßten lieferten Vich- und Fleisch- waaren 25,44 pCt., Austern 0,35, Butter u. Käse 6,29, Getreide Mehl u. dgl. 11/18, = Eßwaaren 43,56 pCt.; Getränke und Maßlgeld

10,36, Weine u. \. w. 24,17 pCt.7 Viehfutter 0,557 Baumaterialien |

7,61; Brennmaterialien 13/75 ÞCt._

Die Staatsschuld betrug Ende 1868, in 35 pCt. berechnet, 13,850,790 Goldtblr., pro Kopf der Bevölkerung 123,95 Goldthlr. (Ende 1867: 13,976,335 Goldthlr., pro Kopf 127,30 Goldthlr.).

Römische Alterthümer in Wies8baden.

In den Annalen des Vereins für Nassau’sche Alterthumê- funde, 9. Band, macht Dr. Schalk Mittheilung über die neueren Funde von Alterthümern in Wiesbaden.

Er erwähnt zuerst die bei den Ausgrabungen zu Neubauten auf dem Terrain des, nach seinen Erbauern, den Freiherren Schüß von Holzhausen, sogenannten ehemaligen Schütenhofes zu Tage gefördertcn Alterthümer. Schon die ältesten Schriften sprechen von den römischen Bädern in Wiesbaden. Jn det Nähe der warmen Quelle des Schügenhofes findet man eint aus größeren und kleineren mit dem Stempel der 14, römischen Legion versehenen Bleiröhren zusammengeseßte römische Wasser leitung. Dieselbe Legion hat auch das auf der Anhöze über den Bädern belegene castrum erbaut. Sie führie den Beinamen martia victrix, mit welchem sie im Jahre 62 nach einem Siege in Britannien geehrt wurde, worauf fie Standquarticre in Ober - Germanien erhielt. Es läßt sich daher hiernach auf dic

eit der Erbauung der Wasserleitung durch jene Legion mil Sicherheit schließen.

Ferner ist daselbst cine römische Sonnenuhr zu Tage g fördert worden, welche vollständig der 1832 in Pompeji zum Vorschein gekommenen gleicht, Die Platte ist von Kalkstein, der Gnomon , ein ciserner Stift, findet sfich auf der geraden die ganze Platte durchziehenden Linie , zu deren beiden Seiten radienförmig die anderen Stundenlinien liegen, welche sämm! lich von einer weiteren Linie , die Mittag®8linie allein rech! winkelig , durchschnitten werden. Die Einrichtung is so ge troffen, daß bei einiger Ucbung auch die Jahreszeit erkenn- bar war. 4

Dritten8 wurde auf derselben Skelle ein kleiner Quadel mit einer lateinischen, auf die Göttin Sirona, welcher zu Ehren cin gewiffer C. Julius Restitutus diesen Stein scßle bezüglichen Inschrift aufgefunden. Der Kultus dieser als Heil- göttin verehrten und mit Apollo meistens verbundenen celtischen Göttin war in den Rheinlanden sehr verbreitet und die Schwefel quelle in Nierstein führt auch den Namen »Sironenbad«

Viertens is noch zunächst der Artilleriekaserne in Wies baden beim Legen eines Fundamentes “ein chrisilicer Grabstein/ eine Kalksteinplatte von 25 Centimetern im Quadrat, gefunden worden , nach der Annahme des Dr, Schalk erst der zweilt hristlice Grabsiein , welcher aus alter Zeit auf dem rechte" Rheinufer entdeckt wurde, während solcte Grabsteine auf den linken Rheinufer sehr zahlreich sind.

Das Abonnement beixägt fl Thlr, für das Vierteljahr.

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Königlich Preufischer

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Alle Poft - Anstalten des An- und Auslandes nehmen Sesteilung an, für Berlin die Expedition des Königl, Preußischen Staats - Anzeigers:

Behren-Straße Nr. Üa, ff Ecke der Wiihelmsfstraße.

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¿ 15. Berlin, Montag den 17.

Januar Abends

1870.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, |

den nachbenannten Kaiserlich russischen Offizieren Orden zu ver- leihen, und zwar: Den Rothen Adler-Orden erster Klasse:

Den General-Lieutenants und General-Adjutanten Seiner Majestät des Kaisers, von Drenteln und von Potapoff; Den Stern in Brillanten zum Rothen Adler-Orden

zweiter Klasse:

Dem General-Major und General à la suite Sr. Majestät

| des Kaisers, Grafen von Scbuwaloff;

Den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse: Dem Obersten von Erckert, Commandeur des 86. Jn- fanterie-Regiments Willmanstrand ; Den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klasse mit dem Stern: Dem General-Major und General à la suite Sr, Majestät

| des Kaisers, von Nottbeck, dem General-Major von Dschun-

kow skoj, Chef der Kanzlei Sr. Kaiserlichen Hoheit des General-

Inspecteurs der Kavallerie, und dem General - Major von

Aller, Commandeur des St. Petersburger Grenadier - Regi-

ments König Friedrich Wilhelm 1, ;

Den Stern zum Königlichen Kronen-Orden zweiter Klasse:

«Dem General-Major von Hall, Attaché Seiner Kaiser- |

‘lichen Hoheit des Großfürsten Nicolaus; j Den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klasse: Dem Obersten Jafimowitsch, Adjutanten Seiner Kaiser- lien Hoheit des Großfürsten Nicolaus ; fowie Den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse: Dem Rittmeister von Thümen im Leib-Garde-Ulanen- Regiment, dem Garde-Kapitän Grafen von Kleinmichel, Adjutanten Sr. Kaiserlichen Hoheit desGroßfürsten Nicolaus, und Dem Major von Kopioff, Adjutanten des Komman- direnden der Truppen im Wilnaer Militärbezirk.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Geheimen Justiz-Rath und Professor De. Bluhme zu Bonn den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Landrath vonDitfurth zu Biclefcld und demLandratha. D. Grafen von der Schulenburg auf Angern im Kreise LWol- mirstedt den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife ; dem Ritterschafts - Rendanten Golz zu Prenzlau den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; dem Kaufmann und JQukerfiederei- Besißer Humblot zu Berlin den Königlichen Kronen - Orden vierter Klasse; sowie dem Schullehrer Nick zu Wiebelsheim im Kreise St. Goar und dem Steuer - Aufseher Conrad Müller zu Oldendorf im Kreise Rinteln das AUgemeine Ehrenzeichen zu verleihen ;

Die Obergerichts-Räthe Dry, Köhler in Göttingen und Nolte und Nebe-Pflugstaedt in Celle, unter Beilegung des Titels »Kronanwalt«, mit dem Amte des Kronanwalts, Und zwar den 2. Dr. Köhler bei dem Obergerichte in Göt- lingen, den 2c. Nolte bei dem Gesammt-Obergerichte in MepÞp- pen und den 2c. Nebe-Pflugstacdt bei dem Obergerichte in Hannover zu beauftragen ;

Den Staatsanwalt Dalcke in Elbing zum Direktor des Kreisgerichts in Dramburg zu ernennen; und

Dem Kreis- Sekretär Apell zu Erfurt den Charakter als Kanzlei-Rath zu verleihen.

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Commandeur der 18, Division Frhr. von Wrangel von Flensburg.

VBerlín, 17. Januar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: zur Anlegung der dem Jngenieur und Privat - Docenten an der Gewerbe-Akademie, Dr, Hermann Grothe zu Berlin, verliehenen Dekorationen , nämlich: des Ritterkreuzes des Königlich württembergischen Friedrihs-Ordens und des Nitterkreuzes des Ordens vom Königlich niederländi- schen Löwen ; sowie zur Anlegung des dem Geheimen Kommer- zien-Rath Louis Ravené zu Berlin verliehenen Ritterkreuzes erster Klasse des Königlich bayerischen Verdienst-Ordens vom heiligen Michael und des dem Kommissions - Rath August Lichtenberg ebendaselbst verliehenen Ritterkreuzes des Ordens der Königlich italienischen Krone, UAllerhöchstihre Genehmi- gung zu ertheilen.

Ie ichtamtliches.

Preußen. Berlin, 17. Januar. Jhre Majestät die Königin war vorgesiern in der zweiten Vorlesung des Wissen- \chaftlihen Vereins anwesend und wohnte gestern dem Gottes§- dienste im Dom bei. Das Familiendiner fand bei den Königlichen Majestäten im Palais statt.

Der besondere Ausschuß des Bundesraths des Nor d- deutschen Bundes für den Gesetzentwurf über den Unter- stüßung8wohnsiß hielt heute eine Sißung ab.

Die heutige (48) Plenarsitzung des Hauses der Abgeordneten wurde vom Präsidenten von Forckenbeck um 105 Uhr eröffnet.

Am Ministertische befanden sich der Minister für die land- wirthschaftlichen Angelegenheiten von Selchow und der Minister des Innern Graf zu Eulenburg.

Den ersten Gegenstand der TageSordnung bildete die fol- gende Interpellation des Abg. Duncker:

Ic) richte an die Königliche Staatsregierung die Frage: 1) Jt es begründet, daß den feiernden Bergleuten im Waldenburger Kreise, welche auswärtige Arbeitsstellen, zum Beispiel in Oesterreichisch-

Schlesien und Baden aufsuchen wollen, die Auslandspässe verweigert oder nur gegen Hinterlegung von Kaution ertheilt werden? 2) Hat sie Kenntniß genonmunen von den mehrfach bei Ge-

legenheit der Arbeitseinstellung der Bergarbeiter vorgekommenen Ver- lezungen des Versammlungêrechtes durch die dortigen Lokalbehörden è Z) Hat sie Maßregeln ergriffen, um dem gegenüber die geseßliche Frei- heit zu Versammlungen für die dortigen Bergarbeiter wiederherzustellenè Der Abg. Duncker begründete diese Jnterpellation in einer längeren Rede, worauf der Minister des Innern, Graf zu Eulen- Pur Crbialie. Ich glaube, ih habe das Recht, mich innerhalb des Rahmens der Interpellation selbst zu halten, und erwidere auf die erste ¿jrage: »Ist es begründet, daß den feiernden Bergleuten ium Waldenburger Kreise, welche auswärtige Arbeitsstellen , z. B. in Oesterreichisch- Schlesien und Baden, aufsuchen wollen, dle Auslandspässe verweigert oder nur gegen Hinterlegung von Kaution ertheilt werden « , : : auf diese Frage erwidere ih: Nein! Die Naÿhrichten, die ih in der furzen Zeit zwischen der Steilung der Interpellation und dem

| Termine ihrer Beantwortung habe einziehen können, lauten dahin, 26