1870 / 19 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Näscher, gewertschaftäiher Fahrsteiger zu Grube Crone bei Hörde, Kreis Dortmund.

Napp, Botenmeister und Kastellan beim Ministerium des Janern.

Niese, Bahnmeister bei der Magdeburg - Wittenberger Eisenbahn, zu Goldbeck, Kreis Osterburg.

Nußbaum, Vize-Feldwebel bei der Unteroffizier-Schule in Jülich.

Oscheit, Unteroffizier und Futtermeister beim Remonte - epot in Brakupönen.

Otto, Briefträger zu Elberfeld.

Palm, Lombarddiener zu Berlin.

Panke, berittener Gendarm zu Solingen.

Pannewiß, Sergeant in der Hafen-Gendarmerie zu Swinemünde.

Paul, Post-Packetbesteller zu Neisse.

Petschick, Post-Packmeister zu Naumburg a. S.

Pieper, Schullehrer zu Bruchhausen, Kreis Arnsberg.

Pirau, Unter-Roßarzt beim Garde-Train-Bataillon.

PYirschel, Botenmeister beim Kreisgericht zu Pleschen.

Polrer/ Plsenmagee beim 3. Posenschen Jnfanterie - Regiment

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Pohl, Kreisgerichts-Bureau-Assistent zu Liegnig,

Pott, Zimmerpolier zu Königsberg i. Pr.

Pr eußer, Briefträger zu Berlin.

Prinz, Unteroffizier und Futtermeister beim Remontedepot in Hunnesrüdck.

Prollius, Kreisshulze zu Schmiedeberg, Kreis Angermünde.

Pruß, Steueraufseher zu Berlin.

Puls, Schulze zu Tzsheßshnow, Kreis Lebus.

Regel, Ober-Telegraphist zu Heiligenstadt.

Neinhardt, Steuer-Aufseher a. D. zu Querfurt.

Rettig, Fufgendarm zu Maltsh, Kreis Neumarkt.

Richter, Geheimcr Kanzleidiener beim Kriegs-Ministerium.

Ricbisch/ Gendarmerie-Ober-Wachtmeister zu Coblenz.

Rieß, Pedell und Kastellan bei der Universität zu Berlin.

Rieth, Sergeant im 2. Magdeburgischen Junfanterie-Regiment Nr. 27.

Rieß, Nachtwächter zu Berlin.

Rinkert, Schulze zu Cöthen, Kreis Ober-Barnim.

Roler, Registraturdiener bei der Charié zu Berlin.

Roch, Stabstrompeter im 2. Westfälischen Husaren-Regiment Nr. 11.

Römmert, Post-Conducteur zu Bochum.

Rohr, Wiesenbaumeister zu Bromberg.

Nomdbey, Schloßgärtner zu Eller.

Noost, Altsißer zu Dolchau, Kreis Salzwedel.

Rosenkfra nz, Botenmeister beim Appellationsgericht zu Paderborn.

Rosenlöcher, Kreisbote zu Liegniß.

E Dragoman des Konsulats des Norddeutschen Bundes in Trapezunt.

Salomon, Kammerdiener Sr. Königlihen Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen.

Schacko, Maschinenmeister zu Wilhelmshaven.

Schadendorf, Hofbesißer und Landes-Gevollmächtigter zu Hasloh, Kirchspiel Quickborn.

chaß, Post-Bureaudiener zu Münster.

chellenberg, Post-Pakmeister zu Saarbrücken.

chill, Kreisgerihtsdiener zu Schroda.

chilling, Stadtgerichtëbote zu Berlin.

chlottmann, Post-Conducteur zu Wismar.

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Gut

lüßler, Förster zu Wildfang, in der Oberförsterei Groß-Schönebeck. malz, städtisher Wegebau-Aufseher zu Fulda.

mersahl, Gericht8vogt zu Hannover. :

der Saarbrücker Eisenbahn, zu

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midt, Slationsaufseher bei Beckingen, Kreis Merzig. Z midt, Wärter bei der Jrrenanstalt zu Frankfurt a. M. miß, Zugführer bei der Cöln-Mindener Eisenbahn, zu Dortmund. neekluth, Kellereidiener zu Berlin. : | neider, Zugführer bei der Bergisch-Märkischen Eisenbahn, zu _ Mülheim a. Rhein. i L : j) A Portier bei der Altona-Kieler Eisenbahn, zu Bahnhof ona. ober, Aufwärter beim Kadettenhause zu Berlin. önberg, Schulze zu Dôönstedt, Kreis Neuhaldensleben. önemann, Gerichtsdiener und Gefangnenwärter zu Dannenberg. önke, berittener Gendarm zu Büttgenbach, Kreis Malmedy. olz, Geheimer Kanzleidiener beim Finanz-Ministerium. omburg, berittener Gendarm zu Dortmund. amm, Bote beim Polizei-Präsidium zu Berlin. : efeldt, Stellmachermeister zu Muskau, Kreis Rothenburg. einer, Zimmermeister auf dem Blaufarbenwerk zu Schwarzen- els, Provinz Hessen-Nassau. röder, Steuer-Aufseher zu Roßleben, Kreis Querfurt. röder, Kohlenmesser zu Schachtberg bei Wettin im Saalkreise. e Lokomotivführer bei der Oberschlesischen Eisenbahn, zu reslau. umacher, Wachtmeister im Regiment der Garde du Corps. umann, Schulze zu Holdenstedt, Kreis Sangerhausen. ulz T, Steuer-Aufseher zu Berlin. ulz, Steuer-Aufseher zu Berlin. Schulz, Magistrats- und Polizeidiener zu Driesen, Kreis Friedeberg in der Neumark. j chulz, Schloßpolier zu Berlin. i E chulze, Geheimer Kanzleidiener beim Justiz-Ministerium. chwarz, Schulze zu Kolonie Mierucin, Kreis Mogilno. chwenk, emerit. Schullehrer zu Weßlar. l chwiebus, Fußgendarm zu Bleicherode, Kreis Nordhausen. ewald, Eisenbahn-Postconducteur zu Soest. iffert, Wallmeister bei der Fortifikation in Neisse. [lin, Geldzähler zu Berlin.

Semm/, Fußgendarm zu Droyssig, Kreis Weißenfels.

Siegert, Polizei-Sergeant zu Potsdam.

Siemsen/, Kreisgerichts-Bote zu Altona.

Sobfkowsfi, Landbriefträger zu Wronke.

Sondermann, Förster zu Obershausen im Ober-Lahnkreise. Stauß/ Bürgermeister zu Untershmeien, Oberamt Sigmaringen. Steinke, katholischer Garnisonküster in Berlin.

Stiller , Gerichts\{ulze zu Mielits{.

Stimming, Stabs-Roßarzt beim 2. Pommerschen Ulanen-Regi- ment Nr. 9.

rauß, Strom-Aufseher zu Landsberg a. W.

eill, Stabstrompeter im 2. Schlesischen Husaren-Regiment Nr. 6. U Kassendiener bei der Seehandlung zu Berlin.

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el, Hauptamts-Diener zu Oppeln.

elmann, Förster zu Fleisbach im Dillkreise.

lo, Unterarzt beim Brandenburgischen Füsilier-Regiment Nr. 35. lfkemitt, Thor-Controleur zu Elbing.

app, Geheimer Kanzleidiener zu Berlin. autmann, Sc(hleusenmeistez zu Mellen, Kreis Teltow. benthal, Silberverwalter Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Priedrih Karl von Preußen. n der Vecht, Schullehrer zu Jhmert, Kreis Jserlohn. óge/ Grenzaufseher zu Möltenort; Provinz S(leëwig-Holstein. Wachsmuth, Kreisbote zu Torgau. Wagenhoff, Post-Expediteur zu Tarnow, Regierungsbezirk Posen. Wagner, Kreisgerihtsbote und Exekutor zu Glaß. M A im Ade now Balailon (Altona)

r. 86.

Walla, berittener Gendarm zu Creuzburg.

Wawrzynek, Schulze zu Kriewald, Kreis Rybnik.

Wedell, Sergeant im 1. Garde-Regiment zu Fuß.

Wegener, Lehnschulze zu Alt-Trebbin, Kreis Ober-Barnim.

Weiland, Theatermaschinist zu Berlin.

Weise, Vice-Feldwebel in der Schloß-Garde-Compagnie.

Wellach, berittener Gensdarm zu Kruschwiß, Kreis Jnowraclav.

Weltner, Feldwebel in der Schweizer Leib-Garde zu Cassel.

Welzel, Feldwebel im Jnvaliden-Bataillon Berlin.

Werner, Ober-Telegraphist zu Potsdam.

Werner, Bezirks-Feldwebel im 1. Bataillon (Burg) 1. Magdebur- gischen Landwehr-Regiments Nr. 26.

Werner, Bezirks-Feldwebel im 1. Bataillon (Hildesheim) 3. Hanno- vershen Landwehr-Regiments Nr. 79.

Wiedemann, gewerkschaftliher Ober-Hüttenvogt a. D. zu Eisleben, im Mansfelder Seekreise.

Claus Wiese, früherer Bauernvoigt, jeßiger Hüfner zu Bondfeld, in der st. g. Probstei in Holstein. :

Wilcke, Stationsvorsteher 11. Klasse bei der Niederschlesish-Märkischen Eisenbahn, zu Erkner. |

Wilhelm , Vize-Feldwebel in der Schloß-Garde-Compagnie.

Wii R E im Kürassier-Regiment Königin (Pommer-

en) Nr. 2.

Wittig, berittener Steuer-Aufscher zu Wernigerode.

Wikßtel, Ober-Maschinist in der Marine.

Woer ner, Theatermeister zu Wiesbaden. :

Wolff, Bezirks-Feldwebel im 2. Bataillon (Jülich) 5. Rheinischen Landwehr-Regiments Nr. 65.

Wolff, Kesselwärter zu Berghausen, Kreis Essen. i

Wollshina, Wachtmeister bei der Shußmannschaft zu Berlin.

Wulff, genannt Schulte am Esch, Gemeindevorsteher zu Horst- hausen, Kreis Bochum. :

Wuttke, Waldwärter zu Biadau)chke, Kreis Trebniß.

Zellmer, Schulze zu Alt-Borny, Kreis Bomst. :

S Botenmeister beim Ober - Appellationsgericht zu

erlin. Zöllner, Post-Expediteur zu Koppiß, Kreis Grottkau.

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Norddeutscher Bund.

Dem Professor Dr, Wappaeus in Göttingen is Na- mens des Norddeutschen Bundes das Exequatur als Konsul der argentinischen Republik daselbst ertheilt worden,

Nichtamtliches.

SHamburg, 22. Januar. Der österreichische Gesandte Gr a Thun hat heute dem Senate sein Abberufungsschreiben überreicht

Sachsen. Dresden, 22, Januar. Die Erste Kam mer hat heute den Bericht ihrer Deputation über die Anträge der Abgg. May und Genossen, den Militäraufwand des Nord- deutschen Bundes, sowie die Anstrebung einer allgemeinen Ab- rüstung betreffend, berathen. Wie bereits mitgetheilt worden ist, hat die Majorität der Deputation beantragt, die Anträge der Abgg. May und Genossen: ;

die beiden Kammern des Königreichs beschließen: die Königliche Staatsregierung wolle beim Norddeutschen Bundesrathe mit allen gebotenen Mitteln dahin wirken, daß a) »der Aufwand für die Militärverwaltung des Norddeutschen Bundes ensprechend abgeän-

dert, b) eine allgemeine Abrüstung angesirebt und möglichst bald durchgeführt, zu dem Ende aber bei dem Bundes-Präsidium das

Vorgehen auf diplomatischem Wege angeregt werde«, auf sih beruhen zu lassen, während die Minorität der Depu- tation der Kammer anräth, den obigen Beschlüssen der zweiten Kammer unverändert beizutreten. Seitens der Staatsregierung

Beilage

| besten Einversländnisse.

305 Beilage zum Königlich Preußischen Staats - Anzeiger.

e 19.

Sonntag den 23. Januar

1870.

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verwendeten sih Staats-Minister Freiherr von Friesen und von Fabrice mit Entschiedenheit für die Annahme des Majori- tätsantrags. Bei namentlicher Abstimmung wurde derselbe indeß mit 24 gegen 21 Stimmen abgelehnt und mit gleichem Stimmenverhältniß der Antrag der Minorität angenommen.

Baden. Karl®8ruhe, 22, Januar. Die Abgeordne- ten-Kammer hat in heutiger Sißung das Anleihegeseß mit allen gegen 4 Stimmen angenommen. Die Bedingungen, unter denen die Anleihe ausgegeben werden soll, so wie der Zeitpunkt sind noch unbestimmt.

Defterreich-Ungarn. Wien, 22. Januar. Der Kron- prinz Erzherzog Rudolf und die Erzherzogin Gisela find gestern Morgens nah Ofen abgereist.

Die »Wiener Jtg.« meldet: Der Reichskanzler Graf Beust, der nah dem Tode des Freiherrn v. Becke von dem Kaiser mit der Leitung des Reichs-Finanzministeriums beauf- tragt wurde , hat den Reichs-Finanz-Minister schon seit dem September v. J. in allen dem Minister vorbehaltenen Ange- legenheiten vertreten.

Die »Augsb. Allgemeine Jeitung« veröffentlicht eine vom Kardinal-Erzbischof Ra u scher verfaßte Adresse gegen das Unfehlbarkeit8dogma, welche in den nächsten Tagen dem Papst Überreicht werden soll.

Jm Abgeordnetenhause wurde die Berathung über den Adreßentwurf fortgeseßt. Für den Entwurf sprach Weidele, dagegen Szawcinsîa. Graf Beust erklärte, er würde für die Adresse stummen, weil dieselbe Worte der Ver- söhnung enthalte, obwohl er im Detail nicht vollkommen mit derselben einverstanden sei. Der Reichskanzler warnte vor einem Pessimis8mus, welcher immer mehr um si greife, und verwahrte sich gegen den Vorwurf, gegen die Verfassung intri- guirt zu haben. Er habe sich immer, daher auch in der leßten

| Zeit, der Politik der Versöhnung zugencigt, aber nie geseß-

widrige Mittel angewendet. "Auch in der lehten Delegation sei er beschuldigt worden, gegen eine au8wärtige Macht geheßt zu haben, heute sei Oesterreich mit allen europäishen Mächten im Ebenso hoffe er, den jeßigen Verdächti- gungen gegenüber, daß die Zukunft ihn rechtfertigen werde.

Pesth, 21. Januar. TmUnterhause überreichte Wahr- mann eine Petition der Mühlen um Verbesserung der Wege, Herabseßung der Eisenbahntarife und Reform der Einkomment steuer. Die Spezialdebatte über das Budget wurde fortgescßtt. Bei Berathung des Etats für das Ministerium um die Person des Monarchen fragt Jranyi, ob in Ungarn die Verleihung irgend welcher Würde an die Geburt gebunden, und warum dies bei den Kammerherren der Fall sei. Graf Festetics ant- wortet, keine ungarische Würde sei an die Geburt gebunden ; die Ernennung der Kammerherren gehöre nicht in sein Ressort. Das fragliche Budget wurde ohne Abstrih bewilligt. Das Budget des Finanz-Ministeriums (Titel Centralleitung) wurde ohne Abstricy mit 777,268 Fl. votirt.

In der Oberhaus-Sißung wurde die Abschaffung der Prügelstrafe in der Spezialdebatte angenommen.

Großbritannien und Jrland. London, 21. Januar. Im Befinden des Prinzen von Wales is eine Besserung eingetreten, doch hat derselbe die beabsichtigte Reise nach Schloß Berkeley definitiv aufgegeben. O

Das Komite, welches den Empfang des Königs der Belgier bei seiner jüngsten Anwesenheit in London geleitet hatte, wird sih nächsten Montag über acht Tage in Beglei- lung verschiedener Lokalbehörden nach Brüssel begeben, um die bei Gelegenheit jenes Besuchs abgefaßte Adresse zu überreichen. Am 2. Februar wird die Deputation , vom Könige in Gegen- wart der Königlichen Familie, des Ministeriums und des Hof- staats empfangen, und Tags darauf soll ihr zu Ehren ein Ball veranstaltet werden. i

Die Ernennung des General-Majors Prinzen Eduard von Sachsen-Weimar zum Befehl8haber der Garde-Division, welche vor einiger Zeit als wahrscheinlich bezeihnet wurde, ist nunmehr wirklich erfolgt. Ein Gleiches ist auch Über die Ober- befehlshaberstelle der englischen Truppen in Indien zu melden. Sobald die in nächster Zeit ablaufende Amtsperiode des Genc- rals William Mansfield ihr Ende erreicht hat, tritt Lord Napier of Magdala an seine Stelle. Lord Napier führte bis in die leßte Jeit den Oberbefehl in Bombay.

Die Minister sind sämmtlih nach der Hauptstadt zu- rückgekehrt und haben einem Kebinetsconseil in der Amts8woh- nung des Premiers beigewohnt.

Der Admiral Seymour ist in seinem 84. Lebensjahre gestorben. Ebenso wird der Tod des ehemaligen Vize - Gou- verneurs von Bengalen und Präsidenten des indischen Rathes Thomas Herbert Maddock gemeldet.

Frankreich. Paris, 22. Januar. Jm geseßgebenden Körper wurde die Debatte über die Handelsfrage fortgeseßt. Thiers hielt eine längere Rede, in welcher es heißt: »Wir haben die große und edle Aufgabe, dem Lande die Freiheit zu geben, ohne daß es dadur in Verwirrung gestürzt wird. Vergessen wir nicht, daß wenn das Land jett nicht zufrieden gestellt wird, die Ver- antwortung aussließlich auf uns fällt, Redner sprach sich in ausführlicher Weise zu Gunsten der Schußzölle aus und zeigte, daß die Handelsverträge allen Zweigen der franzöfischen Jn- dustrie shädlich gewesen sind und die Schiffahrt Frankreichs ruinirt haben. Die Situation Frankreichs sei deshalb eine viel solidere als die Englands, weil Frankreich die Konsumenten im Lande habe, während England durch die Schließung der frem- den Häfen in hohem Grade geschädigt werden könne.« Die Diskussion wird am Montag fortgeseßt.

Die Anklage gegen die »Marseillaise« kam heute zur Verhandlung; die Angeklagten waren nicht erschienen. Der öffentliche Ankläger sagte, man habe das Gerücht verbreitet, daß die härteste Strafe, die das Gescy zuläßt, gegen „Rochefort in Anwendung gebracht werde solle, er beantragte sedoch nur eine Strafe, welche ausreiche, um den Gesezen Achtung zu ver- schaffen. Rochefort wurde zu 6 Monaten Gefängniß und 3000 Frcs. Geldstrafe, Grousset zu 6 Monaten Gefängniß und 42000 Fres. Geldstrafe, und Dereure zu 6 Monaten Gefängniß und 500 Fres. Geldstrafe verurtheilt.

Rochefort wohnte der heutigen Sißung des geseßz- gebenden Körpers bei. Während der Verhandlungen gegen die »Marseillaise« war eine zahlreiche Menschenmenge vor dem Palais de Justice versammelt. Die Ruhe ist in keiner Weise gestört worden.

Es wird versichert, daß die Stelle cines General-Prokura- tors am Kassationshofe Dufaure angeboten worden ist.

Nach Berichten aus Creuzot ist die Ruhe während der leßten Nacht nirgends gestört worden. Die Werkstätten wurden heute Morgen eröffnet. Die Truppen waren am Playe, um etwaige Ruhestörungen seitens der noch strikenden Arbeiter zu verhindern. Zwei Drittel der Arbeiter haben bereits die Arbeit wieder aufgenommen.

Spanien. Madrid, 21. Januar. Der Finanz-Minister hat in der heutigen Sißung der Cortes den Geseßentwurf ein- gebracht, betreffend die Konvertirung der Staatsschulden in cine dreiprozentige konsolidirte Schuld.

Türkei. Konstantinopel, 21. Januar. (N. fr. Pr.) Durch ein Geseß wird die Einführung des Dezimalsystems für die Maß- und Gewichtsverhältnisse in der ganzen Türkei an- geordnet.

Nufßiland und Polen. St. Petersburg, 21. Januar. Der »Rufss. Jnvalide« enthält Nachrichten von dex neuen Kolonie zu Krassnowodsk am Kaspischen Meere, die bis zu Ende November reichen. Die gute Jahreszeit war zu Ne- kognosßcirungen in der Umgegend benußt worden. Der Gesund- heitszusiand der Truppen, die bereits freundliche Beziehungen zu den Eingebornen angeknüpft hatten, war befriedigend.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Januar. Die erste Reich8tags8kammer hat den Landeshauptmann Lagerbielke, die zweite den Bischof Dr. Sundberg zum Vorsißenden gewählt.

Dem Reichstage wird eine Proposition unterbreitet wer- den, betreffend die Kontrahirung einer neuen Anleihe zu Eisen- bahnbauten im Betrage von 95 Millionen Reichßthalern. Außerdem wird von Seiten der Regierung eine Er6öhung des Einfuhrzolls für einige Artikel und cine Erhöhung der Brannt- weinsteuer um 10 Oere per Kanne in Vorschlag gebracht werden.

Dánemark. Kopenhagen, 20. Januar. Jn der heuti- gen Sizung des Folkethings meldete der Abgeordnete Ville cine Jnterpellation an den Kriegs-Minister an, also lautend: Wann kann das Folkething die Erfüllung des von dem Finanz- Minister Namens des Kriegs-Ministers zu Beginn der Session abgegebenen Versprechens hinsichtlich eines Berichts über die Ablösung der durch die Demarkationslinie Kopenhagens8 auf- erlegten Beschränkungen erwarten ?

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