1870 / 54 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Es erfordern nämlich: der Betrieb auf den Telegraphenstationen 1,951,763 Thlr. (mehr 139,146 Thlr.) die Centralverwaltung 59,850 Thlr. (mehr 1800 Thlr.) und die Bezirksverwaltung 924,865 Thaler (weniger 60,961 Thlr.). Die erhebliche Erhöhung der Betriebs- ausgaben hat ihren Grund darin, daß zur Deckung der für den Dienst erforderlichen Arbeitskräfte die Kreirung einer erheblichen Zahl von Stellen hat in Aussicht genommen werden müssen. Es sind neu auf den Etat gebracht 7 Sefkretärstellen, 70 Ober - Telegraphisten- stellen und 88 Telegraphistenstellen, während außerdem beabsichtigt wird, noch Telegraphenkandidaten heranzuziehen, zu deren Remuneri- rung während der Probedienstzeit resp. bis nach absolvirtem Versuche der Telegraphenshule 20,000 Thlr. in Ansaÿ gebracht worden sind. Außerdem soll nah einer Vereinbarung mit der Königl. {wedischen Telegraphenverwaltung vom 1. April 1870 ab eine von Beamten der Norddeutschen Telegraphenverwaltung und von schivedischen Tele- graphenbeamten gemeinsam zu verwaltende Kontrolstation in Malmoe, theils zur Erleichterung des Verkehrs, theils zur rascheren Abwidckelung der Abrechnung eingerichtet werden und sind für die dahin zu fom- mittirenden Beamten (1 Sefretär und 8 Ober - Telegraphisten) neben ihren Gehältern Lokalzulagen auf Höhe von 1500 Thlr. auf den Etat C Im Einzelnen werden für den Betrieb erfordert: zu Be- oldungen 1,178,528 Thaler (mehr 78,046 Thaler), zu anderen persönlichen Ausgaben 339,040 Thaler (mehr 14,470 Thaler), für Anschaffung und Unterhaltung der Apparate und Batterien 2c, 99,395 Thaler (mehr 6630 Thaler), für Unterhaltung, Ver- legung und Vervollständigung der bestehenden Telegraphenlinien 334,800 Thlr. (mehr 40,000 Thlr.) Bei der Centralverwaltung ist eine neue Stelle des Vertreters des General-Telegraphen-Direktors mit 3000 Thlr. auf den Etat gebracht, dagegen die Stelle cines Hülfs- arbeiters mit 1500 Thlr. eingezogen; außerdem ist die Anstellung eines 4. Hauösdieners im Dienstgebäude der General-Direktion mit 300 Thlr. Besoldung in Aussicht genommen. Für die oben nachgewiesene Mindecrausgabe bei der Bezirksverwaltung kommt hauptsächlich der Umstand in Betracht, daß in Folge der Abnahme des Transitverkchrs die Ausgaben aus den Abrechnungen mit sremden Verwaltungen haben ermäßigt werden können. Jm Einzelnen sind für die Bezirks- Verwaltungen auf den Etat gebracht: Besoldungen 107,475 Thir. (weniger 711 Thlr.), Dispositionsfonds zur Remunerirung von diäta- rischen Beamten 22,300 Thlr. (mehr 2450 Thlr.) , andere persönliche Verwaltungskosten 47,900 Thlr. (mehr 5600 Thlr.), sächlihe Ausgaben 432,975 Thlr. (mehr 6200 Thlr.) zur Unterhaltung der Dienstgebäude und Dienstlokalien 8800 Thlr. (wie für 1870), vermischte Ausgaben 305/415 Thlr. (weniger 74,500 Thlr.).

Der Ueberschuß ist für 1871 auf 59,822 Thlr, um 17,985 Thlr. niedriger als im Etat für 1870, veranschlagt. Derselbe wird um vollen Betrage zu extraordinären Nusgaben verwendet, nämlich: 4,822 Thlr. zu neuen Anlagen Behufs Vermehrung der Telegraphcn- Verbindungen, 25,000 Thlr. zur Erwerbung von Diensigebäuden und 10,000 Thir. zur allmäligen Erwerbung der von Kommunen herge- stellten Telegraphen-Anlagen. Jn leßterer Beziehung ist zu bemerken, daß sih bisher 29 Kommunen bereit gefunden haben, auf eigene Kosten Telegraphenlinien zum Anschluß an das bestehende Net, sowie Telegraphenstationen unter der Bedingung zu errichten, daß die An- lagen von der Norddeutschen Telegraphen - Verwaltung, gegen Erstat- tung der Hälfte der von den Kommunen aufgewehndeten Kosten, über- nommen werden, und läßt sich erwarten, daß dieses Ausfunfismittel im Jahre 1870 von einer uoch größeren Anzahl Kommunen ergriffen werden dürfte; es mußte deshalb auch sür 1871 zu diesem ZJroecke die gedachte Ausgabe von 10,000 Thlr. vorgesehen werden.

V. Verschiedene Einnahmen. Bei Darstellung der Spe- ial-Etats der Au®gabe-Verwaltungen sind die geringeren Einnahmc- etrâge, welche einzelne derselben gewähren, bereits näher angegeben Es wird daher genügen, daß der Gesammtertrag dersclben für 1871 auf 134,288 Thlr., um 30,720 Thlr. höher als in 1870, veranschlagt worden ist. Vom ersigedachten Betrage entfcllen auf das auswärtige Amt des Norddeutschen Bundes 30,840 Thlr., die Konsulats-Verwal- tung 21,820 Thlr., die Militär - Verwaltung 65,000 Thir. die Ma- Go Et B 15,998 Thlr. und das Bundes-Ober-Handelsgericht T,

VI. Einnahmen aus der Bundesanleihe. Aus der Bundes- Anleihe sind für 1871 2,020,924 Thlr. flüssig zu machen, nämlich: 248/924 Thlr. für die Militärverwaltung zur Küstenbefestigung und 1,772,000 Thlr. als planmäßiger Zuschuß zum Extraordinarium der Marineverwaltung. Für 1870 waren aus der Anleihe 2,822,700 Thlr. A so daß sich also für 1871 ein Weniger von 801,776 Thlr. VII. Matrikularbeiträge. Die Gesammtausgabe des Bundes für 1871 beträgt 77,446,287 Thlr. Darauf fommcn als gemeinschaft- lihe Einnahmen in Anrechnung 51,697,754 Thlr. (Zölle 2c. 48,574,500 Thaler, Wechselstempelsieuer 896,000 Thlr., von dem Ueberschusse der Postverwaltung, zur Deckung der extraordinären Ausgaben 12,220 Thaler, der Ucberschuß der Telegraphenverwaltung zu demselben Zweck 99/822 Thlr, die verschiedenen Einnahmen 134,288 Tblr, aus der Bundesanleihe 2,020,924 Thlr.) und bleiben ungedeckt 25,748,533 Thlr. Diesen treten indeß hinzu die einzelnen Bundesstaaten gewährten Nach- lässe an den Militärausgaben mit 576,762 Thlr. und die Nachlässe an den Ausgaben für die Bundesgesandtschasten, welche den eigene Gesandtschaften haltenden Bundesstaaten zugestanden sind, mit 5450 Thaler, so daß also gemäß der Bestimmung im Art. 70 der Ver- fassung 26,330,745 Thlr. von den einzelnen Staaten nah der Zahl ihrer Bevölkerung aufzubringen sein würden. Auf diesen Betrag werden indeß die den einzelnen Staaten zustehenden Antheile an den Postrevenüen (520,211 Thlr. und 1,868,284 Thlr.), beziehungsweise die vorbezifferten Nachlässe an den Militärausgaben und Gesandtschafts- kosten zu Gute gerechnet, so daß sih also die laar zu zahlenden Ma- trifularbeiträge nur auf 23,360,038 Thlr. stellen.

Statistische Nachrichten.

Nach ciner vom Centralbureau des deutschen Zollvereins kürzlich aufgestellten Uebersicht war die Produktion des Bergwerks-, Hütten- und Salinenbetriebes in sämmtlichen zum Ver- cine gehören den Staaten im Jahre 1868 folgende: I. Berg- werfksbetrieb. Jm Betriebe standen 4046 Werke mit 226,012 Ar- beitern und belief sih der Gesammtiverth aller geförderten montanistischen Produkte auf 74,184,974 Thlr.; gegen das Vorjahr 1867 hat sich zwar die Zahl der Werke um 199 vermindert, die der Arbeiter aber um 9882 ver- mehrt, während der Produfktionswerth um 3,804,513 Thlr. oder 5,4 pCt, gestiegen ist. An dem angegebenen Gesammtwertde parlizipirte der Kohlenbergbau mit 55,265,869 Thlr. oder 74,5 pCt., der Eisenerz- Bergbau mit 6,462,761 Tblr. oder 8,7 pCt., der Bergbau auf Gold,

“_Silber-, Blei- und Kupfererze mit 8,438,959 Thlr. oder 11,4 pCt,

der Zinkerz-Bergbau mit 2,038,027 Thlr. oder 3,4 pCt , während die Förderung aller sonsiigen Produtte der Montanindustrie nur einen Werth von 1,479,358 Thlr. oder 2,0 pCt. repräsentirt.

Im Einzelnen kommen in Betracht: Steinkohlen 648 Gruben mit 123,523 Arbeitern, 514,095,157 Ctr. im Werthe von 48,597,029 Thlr. (gegen 1867 mehr 39,328,614 Ctr. oder 8,3 pCt. und 3/024,078 Thlr. oder 6,6 pCt.); Braunkohlen 876 Gruben mit 22,233 Arbeitern, 143,487,300 Ctr. im Werthe von 6,668,840 Thlr. (gegen 1867 mehr 3,590,942 Ctr. oder 2,6 pCt. und weniger 14,841 Thlr.); Eisenerze 1622 Gruben mit 28,356 Arbeitern, 72,687,372 Cir. Werth 6,462,761 Thlr. (gegen 1867 mehr 7,398,097 Ctr. oder 11,3 pCt. und 338/251 Thlr. oder 5/5 pCt.); Golde und Silbererze 191 Gruben mit 10,145 Arbeitern, 568,697 Ctr. Werth 1,571,237 Tblr. (gegen 1867 weniger 70,355 Ctr. oder 11 pCt. und mehr 105,867 Thlr. oder 7,2 pCt.); Bleierze 198 Gruben mit 19,589 Arbeitern, 1,890,627 Ctr. Werth 5,184,722 Thlr. (gegen 1867 weniger 21,244 Ctr. oder 1,1 pCt. und mechr 8719 Thlr.); E 53 Grubcn mit 6342 Arbeitern, 4,033,811 Cir. Werth 1,683,000 Thlr. (gegen 1867 mehr 456,806 Cir, oder 12,8 pCt. und 364,479 Thir. oder 27,6 pCt.); Zinfkerze 69 Gru- ben mit 10,576 Arbeitern, 7,397,484 Ctr. Werth 2,538,027 Thlr. (gegen 1867 mehr-18,911 Ctr. oder 0,2 pCt. und weniger 142/876 Thlr. oder 5/6 ÞpCt.) Bei den sonst noch gewonnenen Erzen ergiebt sich gegen das Jahr 1867 eine Zunahme des Werths um 120,836 Thir. oder 8,9 pCt. ; unter denselben sind namentlich hervorzuheben: Vitriolerze 568,029 Thlr., Manganerze 500,744 Thlr., Phosphorit 184,249 Thlr. Zinnerze 80,715 Thlr., Kobalterze 75,404 Thlr., Flußspath 20,244 Thlr. Graphit 18,822 Thlr., Arsenikerze 15,048 Thlr. u. \. w.

Il. Hüttenbetrieb. Es standen im Jahre 1868 1457 Hütten mit 109,953 Arbeitern im Betriebe, auf welchen Produkte im Werthe von 146,742,026 Thlr. gewonnen worden sind. Läßt man die hier- unter befindlichen Hüttenwerke der Provinz Schleswig-Holstein außer Betracht, da dieselben in die Tabelle für 1867 nicht mit aufgenommen sind, so ergiebt sih gegen das leßtere Jahr eine Abnahme der Weike um 85, dagegen cine Zunahme der Arbeiterzahl um 9275 Und des Produkftionswerthes um 13,225,721 Thlr. oder 10 pCt. Her vorragend is der Betrieb der Eisenhütten (1268 mit 95,570 Arbeitern); sie partizipiren an dem obigen Gesammtwwerthe mit 114,383,537 Thlr oder 77,8 pCt.; es folgen dann die Zinfhütten mit 11,560,186 Thlr. oder 80 pCt., die Kupfer und Messingwerke mit 6,990,471 Thlr. oder 4,8 pCt., die Bleiwerke mit 6,541,582 Thlr. oder 4/4 pCt., die Gold- und Silberhütten mit 5,692,158 Thlr. oder 3,9 pCt., während der Werth aller sonstigen Hüttenprodufte nur 1,574,092 Thlr. oder 1,1 pCt. betragen hat.

Im Einzelnen wurden gewonnen: Roheisen und Ro hstahl- eisen 24,003,753 Ctr. für 27,577,266 Thlr. (gegen 1867 mehr 4,260,497 Centner oder 21,1 pCt. und 3,873,575 Thlr. oder 16,3 pCt.); Guß- waaren aus Erzen und Roheisen 5,326,618 Ctr. für 16,746,558 Thaler (weniger 982,262 Ctr. oder 15,6 pCt. und 520/529 Thlr. oder 3/9 pCt.); Stabeisen und gewalztes Eisen 12,291,951 Ctr. für 39,914,117 Thlr. (mehr 1,484,452 Cir. oder 13,8 pCt. und 5,605,220 Thaler oder 16,3 pCt.); Eisen blech 1,829,705 Ctr. für 7,480,805 Thlr. (mehr 439,571 Ctr. oder 31/6 pCt, und 1,609,439 Thlr. oder 27,4 pCt ); Eisendraht 907,693 Ctr. für 3,449,490 Thlr. (mehr 274,874 Ctr. oder 43,4 pCt. und 723,325 Thlr. oder 26,5 pCt.); Stahl 2,456,736 Centner für 19,215,301 Thlr. (mehr 4910 Ctr. und weniger 200,622 Thaler); Gold 230,249 KZollpfund für 106,009 Thaler ¿mer 60,745 Pfd. und 27,651 Thir.); Silber 187,118 Pfd. für 5,586,149 Thaler (mehr 10,467 Pfd. oder 5,9 pCt. und 310,311 Thlr.); Kauf- Blei 971,297 Ctr. für. 5,824,096 Thir. (mehr 91,663 Ctr. oder 10,4 pCt. und 455,686 Thlr. oder 8,5 pCt); Glätte 105,057 Ctr. für 606/203 Thlr. (weniger 2221 Ctr. und 13,C08 Thlr); gewalzte Bleiplatten 15,553 Ctr. für 111,283 Thlr. (weniger 7819 Ctr. oder 33,4 pCt. und 48/119 Thlr. oder 30,2 pCt.); Garkupfer 86,054 Etr. für 2,268,882 Thlr. (mehr 8612 Ctr, oder 11,1 pCt. und 183,912 Thlr. oder 8,8 pCt.); verarbeitetes Kupfer 68,762 Ctr. für 2,233,478 Thlr. (mehr 10,053 Ctr. oder 17,3 pCt. und 255,837 Thlr. oder 12,9 pCt ); Messing 81,497 Ctr. für 2,488,111 Thlr. (mehr 41,433 Ctr. oder 103 pEt. und 1,210,376 Thlr. oder 95 pCt.); Platten- oder Barrenzink 1,322,636 Ctr. für 8,070,530 Thlr. (mehr 45,165 Ctr. oder 3,5 pCt. und 76/346 Thlr. oder 1,0 pCt.); Zinkweiß 50,374 Ctr. sür 384,040 Thlr. (mehr 1467 Ctr. und weniger 3597 Thlr.); Zinkblech 387,794 Ctr. für 3,105,616 Thlr. (mehr 36,338 Ctr. oder 10,3 pCt. und 475,292 Thlr. oder 18,0 pCt.).

Der Produktions8werth aller außerdem im Jahre 1868 gewonnc- nen Hüttenerzeugnisse zcigt gegen das Vorjahr nur eine Zunahme um 8197 Thlr., hat sich also nur unerheblich geändert. Unter denselben fommen namentlich in Betracht: Nickel mit 455,959 Thlr., Kupfer- vitriol mit 337,519 Thlr , Blaufarbenwerks - Produkte mit 292,359 Thlr., Alaun mit 159,221 Thlr., Eisenvitriol mit 89,245 Thlr., Zinn mit 89,185 Tblr., Arsenik mit 60,803 Thlr., Schwefel mit 37,002 Thlr.! gemischter Vitriol mit 36,533 Thlr. u. #. w.

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11. Salinen-Betrieb. Auf 91 Werken mit 4425 Arbcitcrn

d im Jahre 1868 Produkte im Werthe von 3,403,907 Thlr. (gegen

Br 890,947 Thlr. oder 20,7 pCt. weniger) gewonnen werten, na- ;

tlid: Steinsalz 6,377,325 Ctr. für 949,552 Thlr. (mehr 857/839 Cir. f 15,6 pCt. und 141,337 Thlr. oder 17,4 pCt.); weißes

Ko hsalz 5,339,031 Ctr. für 2,275,527 Thlr. (weniger 224,735 Ctr. j

4,0 pCt. und 1,135,079 Thlr. oder 33,3 pCt.); s{chwarzes und elb es Salz 341,165 Gtr. für 165,698 Thlr. (mehr 214,997 Cir. und 103,562 Thlr.); Düngegyps 125,058 Ctr. für 13,130 Thlr. weniger 23,526 Ctr. und 767 Thlr.) : i

Die oldenburgische Rhederei umfaßte, nach der im „Brem. Handelsblatt« abdgedruckten Aufstellung des Handel®vereins zu Brake, am 1. Januar 1870 223 Seeschiffe von 27,893 Scbiffslasten 4000 Pfd.) und 361 Fluß- und Wattschiffe von 5942 Schiffsl., usammen 584 Schiffe von 33,885 L. mit 2380 Mann Besagung. Pon diesen Schiffen famen 189 See- und 225 Fluß- und Wattschiffe von 26,261 resp. 4449 L. auf das oldenburgische Wesergebiet (die meisten auf Elsfleth : 106 Seeschiffe von 14,948 L. und 11 Glußschisfe von 210 L., und auf Brake: 82 Seeschiffe von 11,288 L., 107 Fluß- hie à 2421 L.) und 17 Sce- und 33 Fluß- und Wattschiffe auf das oldenburgische Jadegebiet (meist auf Hosiel und einige andere Siele im Amte Jever), 17 See- und 103 Fluß- und Wattschiffe von 979 resp. 1055 L. auf das oldenburgische Emsgebiet (meist Amt Frie- soytha—Barßel). j L

An Schiffswerften waren im Großherzogthum Oldenburg am 1. Januar 1870 44 vorhanden, 32 im Betriebe. Auf den Werf- ten wurden im Jahre 1869 34 Seeschiffe von 5879 L. und 10 &luß- hie von 185 L. neu erbaut; 22 See- und 7 Flußschiffe von 4267 resp. 123 L. waren am 1. Januar 1870 noch im Bau begriffen. Die meisten Werften besißen Brake: 12 mit 435 Arbeitern und Elsfleth 7

mit 271 Arbeitern. Landwirthschaft.

Berlin, 4. März. Nach den Verhandlungen über die Jnteressen- vertretung ging das Landes-Oekonomie-Kollegium über zu der Berathung der Vorlage des Ministers für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, betreffend die Unterstüßung des Flach2baues und der Leinenindusirie, welche in folgender Zuschrift des Ministers an den Vorsißenden des Kollegiums, Geheimen Ober-Regierungs-Rath v. Na- thusius, enthalten ist »Aus verschiedenen Provinzen der Monarchie sind mir neuerdings Anträge zugegangen dem Flachsbau und der Keinenindusirie vom landwirthschaftlihen Gesichtepunkte aus Untker- stüßung zuzuwenden. Da die Mitglieder des Lande8-Ockonomice-

* Kollegiums über die desfallsigen Bedürfnisse der verschiedenen Gegen-

den Auskunft zu geben im Stande scin werden, so ersuche ih Ew. Hochwohlgeboren , diese Angelegenheit bei der nächsten Versammlung des Kollegiums zur Sprache zu bringen und mir das darüber abzugebende Gutachten demnächst vorzulegen. «

Der Referent Wirklicher Geheimer Kriegs - Rath Menßtel fam

zu folgender Schlußresolution: »Es dürfte fich empfehlen, die Provin: | zialorgane einschließlich die landwirthschaftlichen Haupi vereine, zu ciner

zründlicben Prüfung und Begutachtung zU veranlassen, namentli aud in Bezug auf die Garantien, welche Unterstüßung erbittende Unter- nehmer zu leisten vermögen.« Der Korreferent Landrath v. Borries machte nachstehende Vorschläge: I. Die Verbesserung und Ausdehnung des eigentlichen Flachsbau:s im engeren Sinne (auf dem Felde) ist dadur herbeizuführen 1) daß der Flacsbauer von der Last der Rotte und Zubereitung befreit wird; 2) daß die Frühsaat auf fräftigen gedüngten Boden eingeführt und zu dem Ende ausgedehnte und. zuverlässige Versuche mit fünstlihen Düng- mitteln nach cinem einheitlichen Plane angestellt werden; 3) daß die dadurch gewonnenen Erfahrungen und die sonst bei dem Bau von Frühflachs zu beachtenden Regeln durch Wort und Schrift unter den flachsbautreibenden Landwirthen weiter verbreitet werden; 4) daß Flachs8märkte eingerichtet werden an Orten, wo sih von denselben ein guter Erfolg erwarten läßt. 11. Die Verbesserung des Rottverfahrens wird dadurch zu fördern sein: 1) daß die künstliche Rotte nach Er- findungen von Leoni und Lefébvre durch sachverständige Kommissarien näher geprüft und eventuell auch in Deutschland eingeführt wird; 2) daß zur Verbesserung der natürlichen Rotte a) chemische Unter- suchungen des für die Rotte geeigneten Wassers angestellt, þÞ) in allen flahsbauenden Gemeinden gute Rottgruben angelegt und unter Aufsicht und Leitung von tüchtigen Rottmeistern gestellt werden, c) daß außerdem ausgedehnte Versuche mit der Kurstenrotte angestellt werden. 111. Eine verbesserte Zubereitung des Flachses wird dadurch erzielt, daß größere Flachsfabriken, wie sie in Vaugenlicu und Algier bestehen eder, was mehr Erfolg verspricht und in der Ausführung weniger \{wierig ist, kleinere Brech- und Schwing-Anstalten, welche für Lohn den Flachs reinigen und bereiten, ins Leben gerufen werden. Nach der »Wien. Ztg.« war am 24. Februar d. J. der Stand der Rinderpest in Oesterreih-Ungarn folgender: Jn icbenbürgen herrscht die Seuche in Klopotiwa des Hunyader Komitates und isl in Osztrovel desselben Komitates neuerdings ausgebrochen. Jn Galizien sind die Hornvich - Kontumazanstalten Husiatyn im gleichnamigen Bezirke und Skala im Borszczower/ sowie der Orte Lonie im PVrzen, yslanyer Bezirke verseucht. Jn der Bukowina herrscht die Rinderpest im Orte Mandzina des Radaußer Bezirkes und ist in der Kontumazanstalt Nowosielißza ausgebrochen. Die übrigen Länder sind rei von Rinderpest. j l Aus A E (Australien), 3. Januar / wird der »Nat. Qtg.« geschrieben: Der Woll - £xport der jeßigen Saison dürfte gegen den der vorjährigen (195,550 Ballen) ein Minus von nahe 40,000 Ballen ergeben. Es wurden bis heute 123,346 Ballen, gegen 136,009 im betreffenden Zeitraum des Vorjahres - auf England verschifft. Ferner aus Sydney, 31. Dezember: Die Wollschur ist jeßt auf allen Stationen der Kolonie beendet und wird im Allgemeinen als eine recht zufricedenstellende bezeichnet. Es wurden in dieser Saison bisher

| 22,627 Ballen auf England verschifft.

Handels-Negister.

Handels-Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin. In das Firmenregister des unterzeihneten Gerichts ist unter

Nr. 5860 E : der Fabrikant Anton Friedrih Neumeyer zu Eilhausen, Ort der Niederlassung: Berlin; jeßiges Geschäftslofal :

straße 113, Firma: A. F. Neumeyer, zufolge heutiger Verfügung eingetragen.

A das Firmenregister des unterzeihneten Gerichts ist unter Nr. 1

ermann Eduard Emil Scholz zu Berlin, Ort der Niederla}sung : Berlin; jeßiges Geschäftslokal. Oberwasser- raße 10, Firma : E E E. Scholz,

zufolge heutiger Verfügung eingetragen.

Unter Nr. 5856 unseres Firmenregisters, woselbst die zu Ludau mit einer SIVeigniederlassung zu A bestehende Handlung, Firma: . Brumb)y/ i ; und -als deren Jnhaberin die Frau Wittwe Brumby, Luise Caroline; geborne Albreccht zu Luckau vermerkt steht, ist zufolge heutiger Verfü- ung eingetragen: j A 5 f Die biesige I weigniederlassung ist zu einem selbständigen Geschäft erhoben und mit dem Firmenrechte dur Kauf auf den Kaufmann Paul Eduard Leopold Engel zu Berlin übergegangen. Vergleiche \ s Firmenregisters. : “nte Nr. 58692 des Litmenregisters ist heut der Kaufmann Paul Eduard Leopold Engel zu E als es der Handlung, Firma: W Brumby,/ : jeßiges Geschäftslokal: Köpnickerstraße 73, eingetragen. A

Unter Nr. 4968 unseres Firmenregisters, woselbst die hiesige Hand-

lung, Firma :

otographische Gesellschaft, i und als deren Inhabér der Kaufmann Friedrih Gustav Werckmeister vermerkt steht, ist zufolge heutiger Verfügung eingelragen :

Wilhelms-

der Kaufmann Robert

Deffentliche

Anzeiger.

Der Kaufmann Emil Eduard Werkmeister zu Berlin is in das Handelsgeschäft des Kaufmanns Friedrich Gustav Werckmeister als Handelsgesellschafter eingetreten und die nunmehr unter der Firma: i Photographische Gesellschaft y bestehende Handelsgesellschaft unter Nr. 2844 des Gesellschaftsregisters eingetragen. i i Die Gesellschafter der hierselbst unter der irma: Photographische Gesellschaft, i | jeßiges Geschäftslokal: Krausenstraße Nr. 36, am 1. März 1870 errich- teten offenen Handelsgesellschaft sind: : 1) der Kaufmann {Friedrih Gustav Werkmeister, 2) der Kaufmann Emil Eduard Werkmeister, beide zu Berlin. | / : Dies i} in das Gesellschaftsregister des unterzeichneten Gerichts unter Nr. 2844 eingetragen. :

Unter Nr. 811 unseres Gesellschaftsregisters, woselbst die hiesige

Firma:

S A Bon1vitt, Littauer & Pikardt, : i und als deren Jnhaber die Kausleute Bernhard Bonwitt, Carl Lik tauer und Julius Pickardt vermerkt stehen, ist zufolge heutiger Verfü-

eingetragen: O Kaufmann Julius Pickardt is aus der Handelsgesellschaft aus-

geschieden. Die Firma is in : Bonpvitt & Littauer

geändert.

Die Handelsgesellschaft Bonwitt & Littauer hat für ihre hierselbst

unter der Firma: ' i Bonwitt & Littauer bestehende, unter Nr. 811 des Gesellschaftsregisters eingetragene Handlung; dem Moriß Bonwitt zu Berlin Prokura ertheilt.

Dies is zufolge heutiger Verfügung unter Nr. 1513 des Profuren- registers eingetragen. “Ote

Unter Nr. 111 unseres Gesellschaftsregisters, woselbst die hierselbst

irma : bestehende Handlung, F Meyer & Co.,

und als deren Inhaber die Bankiers Alexis Meyer, Max Meyer

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