1870 / 77 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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i erufung des ordentlichen Lehrers Dr. Hermann Keitnen ot bet Klostershule in Roßleben zum Oberlehrer am Progymnasium in Dramburg ist genehmigt worden. L

Der Hülfsprediger Bohnenstengel zu Berlin E al erster Lehrer am evangelischen Schullehrer-Zemtnarx zu tyriß orden. E ane n Seminar für Stadtschullehrer zu Berlin sind e Lehrer Paasche von der Waisen- und Schulanstalt zu Bunz au und der Lehrer Diercke in Berlin als ordentliche Lehrer an- Ce T rand Semi 1 Steinau a. O. gelischen Schullehrer-Seminar zu L ist E hein zu Altwasser ais Hülfslehrer an-

Ge e dabe Friese an der Friedrichsstädtischen Knaben-

in il 3 : Lehre i ischen Schul- le zu Berlin is} als erster Lehrer am evangé e Serninar zu Alt-Doebern angestellt worden. Bra M Am evangelischen Schullehrer-Seminar ZU Münster erg n der Hülfslehrer Vogel zu Grottfau als Hülfslehrer angeste worden.

z Kabinets8ordre vom 10. März 1870,

E ‘Abkürzung des laufenden und Einschaltung Aue

zweiten abgekürzten E O einer der 4 älteren Krieg§s- chulen. i | C

Auf den Mir gehaltenen Bortrag bestimme Ich, in Rük-

sit darauf, daß eine erhebliche Anzahl von Offizier-Aëpiranten

i 1 s ormalen Dauer der ei der allgemeinen Festhaltung der n en o Srieas\{ul « Kurse, in ihrem Aufsteigen und 1n ihrer wissen

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schaftlichen Berufsbildung wesentlich aufgehalten werden würde,

j Folgendes: 1) An einer der 4 älteren Kricgsßschulen A ne (aufende L ebeturius im Juni dieses Jahres ; o s{ließen, und " vier Wochen darauf cin A liber neuer Lehrkursus zu eröffnen, dem am L N 1871 ein achtmonatliwer Kursus zu folgen ha Se tritt diese vom Kriegs-Ministerium zu bestimmen Æ A schule in die Reihe derjenigen, bei welchen der normale 2 fursus vom 1. März bis ultimo November jedes Jahre G währen hat. 2) Die Offizierprüfung der gegenwärtig E N gedachten Kriegsschule kommandirten und der in e Ms monatlichen Lehrkursus bei derscllen eintretenden O Aspiranten is seiner Zeit vor dem Lehrer-Kollegtum dieser An- falt nah den von derx General-Jnspektion des e Erzichungs- und Bildungswesens zu ertheilenden Pete Wr mungen abzuhalten. Behufs der erforderlichen Kontrole 6 e Präses der Ober-Militär-Cxaminations-Konmmission “mit i 3 Mitgliedern derselben den Offizier « Präfungen L A Auch verbleibt der Ober-Militär Examinations- Kommission ie Superrevision der abgehaltenen Prüfungen und die E der Reifezeugnisse; 3) die fommandirten Offiziere, sowie cT Dircktor und die Lehrer der gedachten, vom L R zu bestimmenden Kriegsschule werden, bis zur Sens normalen Kursus vom 1. März 1872 von der in §. A Bestimmungen vom 21. Juli 1859 über Organisation x Kriegsschulen festgeseßten praktischen Dicnstleistung bei der

entbunden. erat ist das Weitere zu veranlassen.

lin, den 10. März 1870. R AK ilhelm.

v. Roon. An das Kriegs Ministerium.

die vorstehende Allerhöchste Kabinet®ordre zur aa ‘der Armee A wird, bemerkt das Kriegs-Ministe- rium , daß 1) die Kriegsschule zu Potsdam für die 1n Rede stehende Maßregel bestimmt worden ist / und daß 2) A abgekürzten Kursus auf diejer Kriegäicbule , der eNON a 1. August d. J. beginnen wird, rechlzeitig ‘bei der Genera - Inspektion des Miliär - Erziehungs- und Bildungéwesen® zue näcbst nux diezenigen Aspiranten anzumeldcn sind, weiche us Aufnahme am 1. März er. bereits vollberccbtigt waren , aber wegen beschränkten Raumes von dem Eintritte in die Kriegd- \{ulen ausgeschlossen werden mußten. Berlin, den 22. März 1870. Kriegs-Ministerium. v. Roon.

Tagesordnung.

icbStages 39 Plenar-Sißung des ReichSkag

Yas Nowxddeutscemn Bure f a Treitag, den 1. April 1870, Bormitlags r. 4) Breit, Verathung über den Gesegentwu1f, betreffend die Festitellung des Haugsbalts-Ctats des Norddeut})ck en V' ndes für das Jahr 1871. 2) Zweite Berathung Uber den Ges. h- entwurf, betreffend die Eheschließung und die Beurkundung dis

andes evangelisber Bunde8angehöriger n außer- Pes Ländern, cu Grund des von der I, Ronen darüber erstatteten Berichts. 3) Zweite Berathung Ù s O Geseßentwurf wegen Abänderung des Geseßzes en Mi vember 1&67, betreffend den außerordentlichen Geld N L Norddeutschen Bundes zum Zweck der Erweiterung der E Kriegsmarine und Herstellung der Küstenvertheidigung. E und Qweite Berathung über die Konsular onuete D n dem Norddeutscen Bunde und Spanien. 5) Erste ur Ee Berathung über den Bertrag zwiscen dem gro L f Bunde und dem Großherzogthum Hessen wegen wechselseilig Gewährung der Rechtshülfe.

Bei d bten 17. Verloosung des Anlehens der vormals A N ur a. M. d. d. 12. Mai 1846, iwurden E zeichnete Nummern Jae N C

f de i 1587 q c . L. d 5 l. Nr. I I T9. 490, 432, 799 813. 889. 967. 1104. 1118. 1127. 1993. 1387. und 1569. 15 Obligationen lit, E. à 500 Sl Nr. 1839. 1846. 1894. 1933. 1941. 2084. 2306. 2827. 2345. 2126. 2 20 L L E lit. L, à 300 l, Ne. 2908, 2092 8012, 3018. W128 B 3131. 3183. und 3186. 7 Obligationen 14%, l d s & l. Nr. 3392. 3476. 3511. 3514. 3614. 8729. und 87:8. B. Sur Rüczahlung U De L Januar 1871. 4 Si A tionen lit. F. à 1000 Fl.: Nr. 2 134. 19%. L Sia 657. 679. 902. 909. 954. 1439. 1452. 1547 und 1642. A : 0a tionen Lit. F. à 500 Fl.: Nr. 1942. 2083. 2164. 2183, 204. L 9304. 2327 2349. 2403. 2475 29541. 9550. 2741 und 2787 9 Obli»

Ï L: &|l.: 0 | C 974. 3135 i lit. F. à 300 F1l.: Nr. 2901. 2910, 2939. 2974. 3135. go A 3975 und. 3278. 6 Ob ligationen M à 100 Sl: Ne. 3313. 3313. 3389 3482. 3523 und Die Inhaber dieser Obligationen werden hieivon mit dem

Bemerken be ichtigt, daß sie trie Kapitalbeträge, deren Verzinjung enen V P iben Einlösungetermine stattfindet, L der Königlichen Regierungs-Haupikasse in Wiesbaden Nu bei E L V lichen Kreis-Stcuerkasse in Franksurt a. M. gegen 4 aa er is gatiónen nebst den dazu gehörigen, nicht verfallenen Coupon und den Talons erheben können. Von den bei der 15. und 16. Bintoanig zur Rückzahlung gezogenen Oh gogen find orgen, 29 a non au rin16) ekommen : a) rüdckza ara Ju 69. Lit. L O Ll Mr 12. ¡98 523. 1267. 1363. und 1566. Lit. E. à 900 Fl, Nr, 1996. 2165. 2181 2455 2507. und 2692. Lit. E. A 300 dl, Nr. 2892. 2825. 2893. 3105. 3165. und 3206. Lit. E. à 100 ÿl Nr. 3607 und 3745. þ) rücckzablbar am 1. Januar E Lit, B: & 1000 (0. Nr: T 288. 87. 438. 468, 468 595. 41. A 854. 884. 1304. 1603 und 1634. Lit. F. à 500 Gl. : Rr. 181 : E 1976. 2479. 2568. 2669 und 2722. Lit. F. à 200 l: Mr. 2920,

} é 54. 3063 3201. 3263. 3269 8254 und 3299. Lit. F, 4 ME 4348. 3358. 3441. 3563. 3654 und 3751. Die Tue

haber dics:r Obligationen werden hiermit wiederholt zu deren Ein- lösung aufgefordert. Wiesbaden, 21. März 1870. k Der Königliche Regierunge-Präfident. Gf. Eulenburg.

Tharmaci icsizer Uni- Die Harren Kandidaten der Pharmacie, welche auf hicsize i versität E woller, werden ersucht, vom 25, April ab sich bei dem Unterzeibneten Zu melden Breslau, den 30. März 18/UV. 29 2 : I Der Dircktor des pharmaceutischen N an hiesiger Universitäk,. Göppert.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 31, März. Se. Mate ns! 0 König wohnten heute Vormittag 1m Königlichen Opern us der Probe der Oper »Die Meistersinger« bei und machten p

E i cine L Majestät die Königin erschien gestern nf! Ihrer Königlicten Hoheit der Großherzogin von Baden qu Soir6e der Oberhofmeislerin Gräsin Schulenburg. a Rammerberrndienst bei Jbrer Majestät übernehmen vom u bis 15. April die Königlichen E Graf von Fur!

in und Freiherr von Frankenberg. :

agi A Bniglide Hoheit der Kronprinz E gestern militärische Meldungen entgegen, empfing den N Dr. Petermann, ertheilte mit Ihrer Kut bren Ties der Kronprinzessin dem Prenuer- Lieutenant, Oran E burg, Adjutanten der 2. Garde-Kavallerie-Brigade, Le E und dinirte bei Jhren Majejtäten. Abends besucht H vei der die Vorstellung im Circus Renz und später die Soirce ? Oberhofmeisterin, Gräfin Scbulenburg. ü

Das Staats-Minister1um trat heute lunter Zus des Minister - Präsidenten Graïen von Bismarci+S bausen zua einer Sibung zusammen.

br A E E Bundes QLex Bundesrath des Norddeutschen Bun trat beute zu einer Plenarsigung zusammen. c Atf j J Dex Aua des Bundesrathes desNol d deut s Bundes für Eisenbahnen, Post und Telegraphen u

eine Sihung ab.

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Die Kommission zur Ausarbeitung des Entrwourfs einer Civilprozeß-Ordnung für den Norddeutschen Bund hat im März 16 Plenarsißungen abgchalten.

Die JZwangs8vollstreckung ist nunmchr bis auf einige Nebenpunkte und Nedaktionsarbeiten erledigt und der Entwurf somit, abgeschen von einigen außerordentlichen Prozeduren (Ehesachen u. st. w.) in der Hauptsache vollendet.

Der Reichstag des Norddeutschen Bundes fuhr in seiner gestrigen Sißung in der Berathung des Antrages des Abg. Lasker wegen baldmöglichster Vorlage über eine Re- vision der Militär - Strafgesege und der Militär - Gerichts- barkeit fort.

Bei namentlicher Abstimmung wurde der bereits mit- getheilte Abänderungs - Antrag des Abg. von Hagemeisier mit 112 gegen 80 Stimmen abgelehnt.

Dagegen wurde gleichfalls in namentlicher Abstimmung der Antrag des Abg. Lasker mit 117 gegen 73 Stimmen an- genommen. Derselbe lautet: »Der Bundeskanzler wird aufge- fordert, baldmöglichst eine Vorlage des Bundesraths über die Revision der Militärsirafgeseße herbeizuführen ; ferner spätesiens gleicbzeitig mit der neuen Strafprozepß - Ordnung eine Revision der Militär - Strafgerichtäbarkeit vorzubereiten auf der Grund- lage, daß das Militär - Strafverfahren mit den wesentlichen Formen des ordentlichen Strafprozesses umgeben und die Qu- ständigkeit der Militärgerichte im Frieden auf Dienstvergehen der Militärpersonen beschränkt wird.« Es folgte als zweiter Gegensta1d der TagesSordnung nachfolgender Antrag des Abgeordneten Miquél: Der Reichstag wolle folgenden Gesegentwurf annehmen: Geseß u. st. w. »Die Ausgabe von Staats - Papiergeld findet nux auf Grund eines auf Antrag der betheiligten Landesregierung cexlassenen Bundes- geseßes statt.«e Abgeordneter Grumbrecht beantragte , dem Gesetzentwurf folgende Fassung zu geben: Gesch über die Aus- gabe von Papiergeld. Wir Wilhelm u. st.w. §. 1. »Bis zur geseßlichen Feststellung der Grundsäge Über die Emission von Papiergeld fann in den Staaten des Norddeutschen Bundes unverzin®liches Papiergeld nur auf Grund eincs von der be- theiligten LandeSßregierung beantragten Bunde®Sgeseßes au®8ge- geben werden.« §. 2. »Das zur Zeit umlaufende Papiergeld Tann nach stattgefundenex Einziehung durch neue Werthzeichen erscht, bezichungsweise dagegen umgetauscht werden. Hierbei darf jedoch Papiergeld von geringerem Nennwerthe nicht an Stelle von Papiergeld höheren Nennwerthes geseht werden. «

An der Debatte betheiligten sich die Abgg. Miquel, Grumdbrecht , von Sybel , von Hennig, Günther (Sachsen), von Blankenburg , Dr. Löwe und Graf von Bassewiß, sowie der Großherzoglich mecklenburgische Bundesbevollmächtigte, Staats-Minister von Bülow.

Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Abg. Miquel

mit großer Majorität angenommen , der Antrag des Abg. Grumbrecht dagegen abgelehnt. Hierauf wurde die Sißung vertagt. Schluß 45 Uhr. Die Lande®Sversamm-

Braunschweig, 29. März. lung hat, wie schon kurz gemeldet, den von der Regierung mit der Darmstädter Bank als Vertreterin des bekannten Kon- sortiums abgeschlossenen Vertrag wegen Verkaufs der Braun- shweiger Staatseisenbahnen definitiv mit 33 gegen 9 Stimmen genehmigt. Aus der Debatte ist noch Folgendes zu erwähnen: Die Versammlung hatte beantragt, daß von der sofort zu zah- lenden Kaufsumme vier Millionen Thaler , nah Abzug ciner Summe von höchstens einer Million Thaler zu der im Wege der Gesehgebung zu bewirkenden Ablösung der an die Geist- lichen zu zahlenden Stolgebühren, an die Kreise oder Kon munen des Landes zu gemeinnüßigen Zwecken nach noch auf diesem Landtage fest zu stellenden Grundsäßen vertheilt wer- den. Die Regierung hat sich auch damit einverstanden erklärt, daß von den Kaufgeldern ein Betrag bis zu einer Million zur Ablösung der Stolgebühren verwandt werde, sie will dagegen außerdem nur zwei Millionen als diejenige Summe, welche fih für die Bestreitung der Staatsbedürfnisse entbehren lasse den Kreisen zu gemeinnüßigen QZwecken unter der Bedin- gung überweisen, daß bei der Verwendung durh Kreis- behörden staatliche Mitwirkung und Aufsicht eintrete. Ob- gleih nun der Geheime Rath Zimmermann die Be- reitwilligkeit der Regierung erklärte, aus den Ueber- shüssen der leßten Finanzperiode noch 500,000 Thlr. zur Ver- wendung auf die Kreise zur Verfügung zu stellen, so nahm die Landesversammlung doch mit sämmttichen gegen 5 Stimmen einen Antrag des Abgeordneten Bode an, worin der Regierung erklärt wird, daß die zur Ueberweisung an die Kreise osserirten 2 Millionen und resp. 500,000 Thlr. zwar vorläufig acceptirt werden, daß damit indessen die Verhandlungen über die Höhe der zu diesem Qwecke bestimmten Summe noch nicht als ab-

geschlossen gelten sollen, daß sich vielmehr die Landesversamm-

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lung vorbehalte, nach erlangter Kenntniß Über das Resultat der leßten Finanzperiode oder über die projektirten Mehrausgaben für die Zukunft noch weitere Verhandlungen darüber cinzulciten.

Mectklenbura. Schwerin, 30. März. Ueber den am 18. d. M. zu Berlin von den Gesandten Mecklenburgs urd Belgiens, den Staats-Ministern von Bülow und Baron No- thomb, unterzeichneten Vertrag in Betreff des Beitritts Melenburg - Schwerins zur Ablösung des Schelde- zoils auf Grund des Hauptvertrags vom 16. Juli 1863, enthalten die » Mecklenb. Anzeigen « U. A. Folgendes:

Der Vertrag besieht aus 4 Artikeln. Der erste Artikel stellt den Beitritt Mecklenburg-Schwwerins zu dem Hauptvertrage vom 16 Juli 1863 fest, Jn Artikel 2 übernimmt Belgien gegen Mecklenburg- Schwerin die im Hauptvertirage vom 16. Juli 1863 gegen andere Staaten übernommenen Verpflichtungen, und sichert inebesondere dem Grofherzogthum alle dem Zollverein oder Preußen in Bezug auf Handel und Schiffahrt vertrags8weise zugestandenen Vor- tbeile. Im 3 Artikel verpflichtet sich Mecklenburg, als Antheil an der Ablösung des Scheldezols 40 Jahreszahlungen von je 28,000 Franfen in halbjährlihen Raten in Brüssel zu leisten, und zwar die erste halbjährliche Rate von 14.000 Franfen am 2. Januar 1871, und daun weiter nah je 6 Monaten, zu berichtigen. Der 4. Artikel be- stimmt, dak die Natififation des Vertrags in Berlin sogleih na er- folgter Zuslimmung der mecklenburgischen Landsiände geschehen soll, und eine dem 3. Artifel beigefügte Uebergangsbestimmung hebt für die den Hafen von Antwerpen besuchenden meckienbüurgischen Schiffe die Verpflichtung zur Zahlung der surtaxe mit dem Tage der Unter- {rift des Vertrags auf, doch sollen dieselben statt dessen cin Caution bestellen, welche erst nach Ratifikation des Vertrages zurückgegeben wird.

Sachsen. Dresden, 30. Márz. Vom »Geseg- und Berordnung®sblatte für das Königreich Sachscn« gelangen soeben das 5, und 6. Stück vom Jahre 1870 zur Ausgabe. Dieselben enthalten u. A.: Geseß, die Aufhebung des Instituts der Kom- munalgarde betreffend, vom 3. März d. J.; Verordnung, die Verschmelzung der amtsthierärztlichen und der bezirksthierärzt- lien Prüfung betreffend, vom 9. März d. J.7 Gesetz, einige Bestimmungen über das Volisireckungsverfahren im Wechsel- prozesse und in den beim Handelsgerichte zu Leipzig zu ver- handelnden Recht8sachen betreffend, vom 14. März d. J.; Geset, die Uebernahme des Unterstüßungsfonds für die Hinterlassenen der zu Burgk verunglückten Bergleute auf die Altersrentenbank betreffend, vom 15. März d. J.; die Presse betreffend, vom 24. März d. I.

Sessen. Darmstadt, 30. März. Das gestern erschienene »Regierung8blatt« Nr. 10 enthält eine Bekanntmachung des Ministeriums des Großherzoglichen Hauses und des Aeußern, das Portofreiheitswesen in den nicht zum Norddeutschen Bunde gehörigen Theilen dcs Großherzogthums betreffend.

Vaden. Karl8ruhe, 30. März. Der Großherzog ist gestern Nachts aus Berlin hier wieder eingetroffen.

Die Erste Kammer genehmigte einstimmig, fast ganz entsprechend der Fassung des Abgeordnetenhauses, die Finanz- gesche pro 1870—71 , sowie das Militär - Strafgeseßbuch nebst Einführungs8gesch dazu.

Die Abgeordnetenkammer nahm das Gemeinde- Geseß nach den Anträgen der Kommission ohne Diskussion mit

Einstimmigkeit an. Hierauf wurde das Armen-Geseÿ mit allen gegen 13 Stimmen angenommen.

Bayern. München, 29. März. Jn der heutigen Sißung der Abgeordnetenkammer legte der Finanz-Minister - den Entwurf des Tax- und Stempelgeseßes vor. Bei Beginn der Debatte über die außerordentlichen Militärbedürfnisse stellte Abgeordneter Crämer den präjudiziellen Antrag, die Berathung und Beschlußfassung über die Vorlage bis zur Feststellung des ordentlichen Militärbudgets zu vertagen. Die Kammer lehnte

jedoch diesen Antrag ab und trat in die Debatte ein, welcbe morgen fortgeseßt wird.

30. März. Jn der heutigen Sißung berieth die Kammer über die außerordentlichen Militärbedürfnisse. In der Debatte erklärte der Minister - Präsident Graf Bray: Der Zweck der innern Politik Bayerns sei die Ver-

söhnung, nicht blos die Erzielung von Kompromissen, und die Beseitigung unbegründeter Besorgnisse. Die Regierung sei keine Parteiregierung. »Bezüglih der äußern Politik ist uns ein enger Weg vorgeschrieben, von dem wir weder rechts noch links uns weit entfernen dürfen, Wir wollen unsere freie Selbständigkeit unversehrt erhalten.« Graf Bray theilt nicht die Ansicht über die Unhaltbarkeit der jeßigen Lage. Die Lage Bayerns sei cine unangreifbare, Jede ernfsie Drohung wouürde Komplikationen hervorrufen, denen sich auch die größte Macht. nicht aus8segen werde, Der Minister verspricht eine offene, ehrliche und loyale Politik. Es gebe keine geheimen Verträge, keine geheimen Verpslichtungen, keine Geheimnisse der Politik Bayerns. »Wir wollen Deutsche, aber auch Bayern sein. « Die Verträge von 1866 seien der einzige Ersaß für den durch

den Krieg zerrissenen Bund, sie haben keine offensive Bedeu- tung, sondern nur den Zweck der Abwehr. »Wenn unseren