1890 / 84 p. 42 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Apr 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs-Anzeiger

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Preußischer Staats-Anzeiger.

Insertionspreis für den Raum ciner Druckzeile 30 «i, Juserate nimmt an: die Königliche Expedition des Deutshen Reihs-Anzeigers und Königlich Preußischen Gtaats-Anzeigers Berlin §W,, Wilhelmftraße Nr. 32.

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8W., Wilhelmftraße Nr. 32. Einzelne Uummern kosten 25 «i.

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Berlin, Mittwoch, den 2. April, Abends.

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Se. Majestät der König haben Allergnädigft geruhi: den racbenannten E der ihnen verliehenen nicht{ipreußi} Und ZWAaL : des Großkreuzes [id : vienst-Ordens vom heiligen Michael: dem General-Lieutenant von Lattre, Direktor der Kriegs- Akademie;

des Ritterkreuzes erster Klasse des Großherzoglich ;

badischen Ordens vom Zähringer Löwen: dem Major Held vom Großen Generalstabe;

ferner:

des Kaiserlich und Königlich ósterreihisch-ungari- j

schen Ordens der Eisernen Krone erster Klasfe: von Shlieffen II.; Des Komthurkreuzes des Kaiserlich Ut österreihisch-ungari]chen Franz: ofep den Oberst - Lieutenant Athen staedt, à la Z. Oberschlesischen Infanterie-Regiments Nr. 62 Linien-Kommissar in Breskau, : i i dem Major Geest, à la suite des Infanterie-Regiments von Grolman (1. Posenschen) Nr. 18 und Eisenbahn-Linien- Kommissar in Bromberg, und ; E dem Major von Massow, à la suite des 3. Garde- Ulanen-Negiments und Eisenbahn-Linien-Kommissar zu Königs- Hera i. Pr.; des Kaiserlih russishen St. Annen - Ordens drrtler Kla] }e: dem Hafen-Bauinsp-ektor Kummer zu Neufahrwasser ; des Kaiserlich russishen St. Stanislaus-Ordens dritter Klas ]e: _ dem Regierungs - Baumeister Wilhelms zu Neufahr- wasser; des Ritterkreuzes des Ordens der Königlich italienishen Krone: dem Eisenbahn-Stations-Vorsteher I. Klasse Wenige zu Berlin ; fowie des Persishen Sonnen- undò Löwen-Ordens fünfter Klase: / den Eisenbahn-Stations-Vorstehern 1. Klasse Fournier zu Berlin und Zahn zu Potsdam.

G \ E Ordens:

suite Des

Deutsches Reich.

Majestät der Kaiser baben gestern, Dienstag, M., um 11/4 Uhr Nachmittags, im hiesigen König- lihen Schlosse den neuernannten Minister-Residenten der Republik Haiti, Herrn Demeévar Delorme in Audienz zu empfangen und aus dessen Händen das Schreiben des Herrn Präsidenten von Ha ïti entgegenzunehmen geruht, durch welches Herr Delorme in der gedachten Eigenschaft am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigt wird.

Der Audienz wohnte der Staatssekretär des Auëwärtigen Amts Freiherr von

Se.

den 1. d.

Marschall bei.

S c. Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: den Königlih preußischen Amts1nichter Jsenbart zum Kaijerlichen Regierungs-Rath und ständigen Mitgliede des Neichs-Versicherungsamis zu ernennen.

Der ordentlihe Professor Pr. Scheffer-Boichorst ist in Folge seiner Ernennung zum ordentlichen Professor an der Friedrih-Wilhelms Universität Berlin aus der philosophi- schen Fakultät der Kaiser - Wilhelms - Universität Straßburg ausgeschieden.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Eisenbahn-Sekretär Flindt in Frankfurt a. M. aus Anlaß der Vollendung feines fünszig|ten Dienstjahres den Charakter als Rechnungs-Rath zu verleihen,

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Der bisherige Marstall-Vorsteher, Rittmeister a. D. von Wedell zu Lindenau ist zum Direktor des Branden- burgischen Landgestüts ernannt worden.

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Personen die Erlaubniß zur Anlegung | chen Insignien zu ertheilen, |

des Königlich bayerischen Ver- ? | Mendeltsohn - Bartholdy'schen

O N j S 1E: | angehörige, ohne daß sie

dem General-Lieutenant und Ober: Quartiermeisier Grafen ;

1d Königlich | Beföhigung sie dazu für h- | 2 betreffenden,

;7 | das Kuratoii und Eisenbahn- | KUraloriun

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Felix Mendelssohn-Bartholdy-Staats-Stipendien für Musiker. 1. Oktober cr. kommen zwei Stipendien der Felix 3 Stiftung für befähigte und strebsame Musiker zur Verleihung. Jedes derselben beträgt 1500 /& Das eine ist für Komponisten, das andere für aus- bende Tonfünstler bestimmt. Die Verleihung erfolai an Schüler der in Deutshland vom Staat subventionirten musi-

Am

| fauishen Ausbildungs-Jnstitute, ohne Unterschied des Alters,

des Geshlechts, der Religion und der Nationalität. Bewerbungsfähig ist nur derjenige, welher mindestens ein halbes Jahr Studien an eincm der genannten Fustitute gemacht hat. Ausugahmsweise können preußishe Staats- diese Bedingungen erfüllen, ein das Kuratorium für die Ver-

Stipendium empfangen, wenn l Prüfung ihrer

waltung der Stipendien auf Grund eigener qualifizirt erachtet.

Die Stipendien werden zur Fortbildung auf einem der vom Staat subventionirten Jnstitute ertheilt, ist aber berechtigt, hervorragend begabten Bewerbern nah Vollendung ihrer Studien auf dem Jnstitut ein Stipendium für Jahresfrist zu weiterer Ausbildung (auf Reisen, durch Besuch auswärtiger Institute 2c.) zu verleihen.

Sämmtliche Bewerbungen nebsi den Nahweisen über die Erfüllung der oben gedachten Bedingungen und einem kurzen, selbstg esriebenen Lebenslauf, in welhem besonders der Studiengang hervorgehoben wird, find nebst einer Beschei- nigung der Reife zur Konkurrenz dur den bisherigen Lehrer oder dem Abgangszeugniß von der zulegt besuchten Anstalt bis zum 1. Juli c. an das unterzeichnete Kuratorium Berlin W, Behrenstraße Nr. 72 einzureichen.

Den Bewerbungen um das Stipendium für Komponisten sind eigene Kompositionen nach freier Wahl, unter eidesftatt- licher Versicherung, daß die Arbeit ohne fremde Beihülfe aus- geführt worden ist, beizufügen.

Verleihung des Stipendiums für ausübende Ton- fünsiler erfolgt auf Grund einer am 30. September cr. in Berlin dur das Kuratorium abzuhaltenden Prüfung.

Berlin, den 1. April 1890.

Das Kuratorium für die Verwaltung der Felix Mendelssohn-Bartholdy-Stipendien.

N: Vie

Finanz-Ministerium.

Dem Regierungs-Rath, Ober-Zoll-Fnspektor Hartmann

zu Nordhorn ist die Stelle eines Mitgliedes der Provi nzial- Steuer-Direktion zu Stettin verliehen worden

Die Nummer 10 der Gesez-Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter

Nr. 9373 das Geseg über den Ansaß der Zinsen von den aus dem vormaligen Stadtbuch von Altona in das Grundbuch übertragenen Hypotheken im Zwangsvolstreckungs- verfahren. Vom 24, März 1890.

Berlin, den 2. April 1890.

Königliches Gese -Sammlungs-Amt. Didden.

Personalveränderungen.

Königlich Preafßische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 299, Mäârz. v. Hartmann, Pr. Lt. vom Kür. Regt. Herzog Fricdrich Eugen von Württemberg (Westpreuß ) Nr. 5, vom 1. April d. I. ab auf ein Jahr zur Dienst- leisturg bei dem Großen Generalstabe kommandirt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 97. Mär:. Prinz Albrecht zu Waldeck u. Pyrmont Durch- lau&i, Major à la suite der Armce mit der Uniform dcs Kür. Regts. Graf Goßler (Rhein.) Rr. §8, aus diesem Verhältniß aus- geschieden.

Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetungen. Fm aktiven Heere. 92. März. Schaller, Pr. Lt. à la guite des Ingen. Cerps, unter Enthebung vom Kommando zur Kaiser- lien Fortifikation Ulm, in den etatêmäß. Stand des Ingen. Corps verseßt.

r März. Ritter v. Hoffmann, Gen. Major und Comman- deur der 6. Inf. Brig., Ritter v. Xylander, Gen. Major à la suite der Armee, Militär-Bevollmächtigter in Berlin und Bevoll mäch- tiater zum Bundeérath des Deutschen Reichs, v. Staudt, Gen. Major und Czef des Generalstabes ver Armee, unter Verleibung eines Patents vom 12 März d. F _ zu Gen. Lis. mit dem Prädikat „Excellenz“ befördert. Ritter v. Orff, Gen. Lt. à la suite der Armee, das Prädikat „Excellenz“ verlieben.

Abschied8bewilligungen. In der Gendarmerie. 93. März. v. Ammon, Pr. Lt. von der Gend. Comp. von

Ober-Bayern, mit Persion un Uniform der Abfchied bewilligt. Im Saaitätscorp®. e E (1. München), Assist. Arzt 2. Ki. der Res, 16. Inf. Regts. v t König Alfons vo

Nichtamiliches. Deutsches Reich. Preuf:en. Berlin, 2. A pril.

r und König hörten heute

Se. Majestät der Kai) König 3 Civilkabinets und des

se efé S oE

mittag die Vorträge des Chefs des

Vor dis ; _Ch taats-Ministers Dr. von Goßler.

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ie Feier des 7Tojährigen Geburtstages des Fürsten von Bismarck wurde in Friedrihs ruh gestern früh dur ein Moraenständchen eingeleitet, welches die Kapellen des 2. Hanseatischen Infanterie-Regiments Nr. 76 (Altona), des Hannovers{zen Husaren-Regiments Nr. 15 (Wandsbeck), des Lauenburgishen Jäger-Bataillons Nr. 9 (Ratzeburg) vor dein Landhause des Fürsten abwechselnd darbrachten. Zahlreihes Publikum hatte sich ebendaselbst versammelt und brahte dem Fürsten, der wiederholt auf dem Balkon erschien, begeisterte Ovationen dar. Aus allen Theilen der Welt liefen Glückwunsch-Telegramme ein, ‘und bis Abends 5 Uhk hatten sich über 2000 Personen in den aufliegenden Listen eingeschrieben. Der General à la suite Sr. Majestät des Kaisers General-Major Graf von Wedel über- brachte ein Allerhöchstes Glüdwunshshreiben nebst dem lebensgroßen Bildniß Sr. Majestät sowie einer werth- vollen Pfeife. Mittags erschien Fürst Bismarck, um- geben von feiner ganzen Familie sowie den anwesenden Gästen, unter welhen auch der General der Jnfanterie von Leszczynski und der preußische Gesandte von Kusserow bemerkt wurden. Auf der Wiese nächst dem Landhause und wurde itberaus stürmish begrüßt. Der Fürst brachte ein Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus, welches donnernden Widerhall fand, Später unternahm der Fürst mit dem General Grafen von Wedel eine Spazierfahrt dur den Sachsenwald, worauf größere Mittagstafel im Landhause folgte.

Abends 71/5 Uhr trafe 1300 Eisenbahnbeamte aus Hamburg, Altona und Umgegend mittels festlih geschmüdckter Extrazüge in Friedrichsruh ein, um dem Fürsten Bismarck einen Fackelzug darzubringen. Nahdem die Facfeln an- gezündet waren, seßte sich der Zug unter Vorantritt einer Musikkapelle nah dem Landhause des Fürsten in Bewegung und nahm gegenüber dem Balkon Aufstellung. Fürst Bismarck erschien im Garten, worauf Präsident Krahn eine Ansprache hielt, in der er den Fürsten der Dankbarkeit sämmtliher Beamten versicherte für Alles, was der Fürst auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens geleistet habe, und mit einem Ho auf den Fürsien und die Fürstliche Familie \{loß. Fürst Bismarck dankte in kurzer Erwiderung, wobei er einen Rückblick auf die Entstehung der Eisenbahnen und ihre bisherige Entwickelung warf. Jndem er dem Präsidenten Krahn die Hand reichte, dankte er herzlih für die ihm dar- gebrachte großartige Ovation. Der Fürst zog ih hierauf, be- gleitet von begeisterten Hochrufen, in das Landhaus zurück, und empfing daselbst eine Deputation der Eisenbahnbeamten. Jm Laufe des Abends kam auch eine Deputation d¿r Göttinger Studentenschaft zur Gratulation an.

Die Besuche hochgestellter Persönlichkeiten und die Vor- träge zahlreiher Musikkapellen dauerten von früh bis spät. Fürst Bismarck zeigte sih im Laufe des Tages mehrfach im Maxi und unterhielt sich mit einzelnen Personen aus dem Bublikum, das seiner Ergebenheit den rührendsten Aus- dru gab.

An Blumenspenden und Geschenken find ganze Wagen- ladungen angekommen. Die Zahl der Glücckwunsch-Telegramme beläuft sih auf viele Tausende; unter denselben befinden fich zahlreihe Telegramme von Souveränen und Fürstlichen Häusern. Alle diese Beweise der allgemeinsten Sympathie rührten den Fürsten tief, derselbe zeigte aber noch am späten Abend die sirammste Haltung.

Aus allen Theilen des Reichs liegen uns heute Privat- und Zeitungsberichte, Telegramme 2c. vor, welhe von den verschiedenartigsten Kundgebungen der allseitigen Theil- nahme des deutschen Volks an der gestrigen Geburtstagsfeier des großen Staatsmannes Zeugniß geben. Wir lassen den schon mitgetheilten nahstehend noch eine Auswahl folgen :

Von Seiten der Allgemeinen Deutschen Kunst- genossenschaft wurde dem Fürsten von Bismarck nach- stehende Adresse überreicht : | „Durtblaucbtigster, Fürst ! vor fünf Jahren das deutsche | Volk in jubelnck- «ude und mit Dank gegen die Vorsehung den i Tag feierte, Ew. Dur(lauht das siebenzigite Lebentjahr

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