1890 / 88 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Apr 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Na Abstattung persönlicher Meldungen haben Berlin wieder verlasen: der General-Lieutenant von Shaumann, Commandeur der 11. Divifion, der General-Lieutenant von Seebeck, Commandeur der #4. Division, und der General- Lieutenant von Westernhagen, Commandeur der 13. Division.

Der Königliche Gesandte Graf zu Eulenburg ilt von furzem Urlaub na Oldenburg zurückgekehrt und hat die Ge- schäfte der dortigen Gesandtschaft wieder übernommen.

St.-A. “werden Mittheilungen über d 1 gegenwärtigen Stand der Saaten in der preußishen Monarchie veröffentlicht.

Jn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „R.- U. S er i

Bayern.

München, 9. April. (W. T. B) Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich ist heute früh zu mehrtägigem FamilienbesuG hier eingetroffen; zum Empfange waren der Prinz Leopold, die Prinzesfin Gisela und der Herzog Ludwig sowie die Mitglieder der öferreihishen Gesandtschast auf dem Bahnhof anwesend. :

Nach der „Allg. Ztg.“ wird bei dem Landtage ein Nachtragskredit von 2 Millionen Mark zur Heritellung des baverishen Theiles des Kabels München—Berlin eingebracht werden.

Sachsen.

Dresden, 8. April. Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg und hohe Familie haben, dem „Dresd. Journ.“ zu folge, heute einen mehrtägigen Ausflug nah dem Harz unker- nommen.

Dem Finanz Rath Zieger, Mitglied dex General- Direktion der Staatseisenbahnen, ist der Titel und Rang ‘ines Ober-Finanz-Raths verliehen, und der Finanz-Assessor bei der genannten Behörde Donath sowie der Landgerichts- Nath bei dem Landgericht Dresden von Criegern ind zu Finanz-Räthen und Mitgliedern der General-Direktion ernannt worden.

Leipzig, 8. April. (Leipz. Zig.) Ihre Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen traf vor- gestern mit Jhren Königlichen Hoheiten den Prinzen Fried- rih Heinrich, Joachim Albrecht und Friedri ilhelm von Preußen hier ein und fuhr nach kurzem Auf- enthalt mit Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen - Altenburg, dem Vater Jhrer Königlichen Hoheit, nah Altenburg weiter.

Königliche

Württemberg.

Stuttgart, 8. April. (St.:A. f. W.) Se. Durchlaucht der Prinz Albrecht zu Schaumburg-Lippe is heute Morgen mit dem Orienterpreßzug nach Wiener: Neustadt zurüd- gereiît. Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm gab demselben das Geleit nah dem Bakhnhos. Gestern Nahmittag kam Se. Hoheit der Prinz Wilhelm ¿u SaGhsen-Weimar, ältester Sohn Sr. Hoheit des Prinzen Hermann, zum Besuch seiner hohen Eltern hier an. Se. Hoheit der Prinz Ernft hatte den Bruder in Ludwigs- burg empfangen und hierher begleitet.

Meecklenburg-Schwerin.

Schwerin, 8. April. (Meckl. Nachr.) Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin-Mutter ift durch die Folgen einer Erkältung einige Tage lang gezwungen aewesen, das Bett zu hüten. Wenn auch das Unwohljein Anfangs mit geringen Fieberersheinungen auftrat, so hat dasselbe doch zu feiner Zeit zu irgend einer Besorgniß Veranlassung gegeben. Die Besserung ist inzwischen so weit fortgeschritten, daß Jhre Königliche Hoheit am ersten Osiertage zum ersten Male das Bett für cine Stunde verlassen konnte.

Sachsen-Weimar-Eisenach.

Weimar, 8. April. (Th. C.) Am Großherzoglichen

Hofe ward heute der Geburtstag JÎhrer Königlichen Hoheit

der Großherzogin im Familienkraise gefeiert. Größere

Emyfänge fanden nicht statt. Abends war Festvorsielung im Hoftheater. Jhre Hoheit die Prinzessin J

: Jhre Ho ] zessin Marie Reuß il gestern aus Wien zum Besu am Großherzoglichen Hofe ein- getroffen.

Anhalt. April. (Anh. St.-A.) Der Gemeinde- n Bismarck zum Ehrenbürger ernannt.

Bernburg, v rath hat den Fürste

Reuß j. L.

Gera, 8. April. (Ser. Zig) Sée

Für s hat sich für einige Zeit nah Dresì

Durchlaucht der en begeben.

Großbritannien und JFrland. ndon, 7. April (A L) 1 ver St. Georgs-

e des Königlichen Schlosses in Windsor brachte am end der Wappenfönig, Sir Albert W. Wood, das er und die Regalien des jüngst zum Ritter des Hosen- and-Ordens ernannten Prinzen Heinrih von Preußen an, während die Banner und Regalien des ver- storbenen Königs von Portugal sowie des Kronprinzen Ru- dolph von Oesterreich-Ungarn herunter genommen wurden. Vrinz Albert Victor von Wales traf heute auf der Rüdckreise von Jndien nah England in Kairo ein, wo Se. Königliche Hoheit einige Tage der Gast des Khedive fein und alsdann nach Athen weiterreisen wird.

Frankreich.

_ Paris, 8. April. (B. L. D) Der Ministerrath beschloß, sofort nach dem Zusammentritt der Kammern Ge- sezentwürfe vorzulegen, betreffend die Fabrikation von Wein aus getrockneten Trauben, betreffend Arbeits unfälle, betreffend die Pfand-Leihanstalten, sowie eine auf die Verbilligung des Zinsfußes bei leßteren gerichtete Vorlage zu machen. Dem „Temps“ zu- folge bclegt der angekündigte Gesetzentwurf getrodcknete 7776 jeder Provenienz mit einer Verbrauchs - teuer.

Der Minister des Aeußern Ribot hat dem italienischen Botschafter Grafen Menabvrea für die Ankündigung der Entsendung eines Geshwaders seinen Dank und zugleich die

- cini Cie

r _ +3

A g

1 J)

O

od o

(A

Q

E T E _

R

|

Verficherung ausgesprochen, daß dieser spontane Aft inter- nationaler Courtoisie dem Präsidenten Carnot lebhafte Befriedigung bereite. : i e

Der verantwortlihe Redacteur der „Egalité" it wegen Aufreizung zur Ermordung des Ministers Constans zu mehrmonatliher Haft in Verbindung mit einer Gel d- trafe verurtheilt worden; ein anderer Redacteur wurde wegen Aufreizung zum Morde von Deputirten, fowie zum Verbrechen gegen die Staatssicherheit zu 15 Monaten Hast verurtheilt. : :

Die Arbeiter der Pariser Shlachthäu]er haben, der „Köln. Ztg.“ zufolge, den Beschluß gefaßt, die ihnea von der Stadt Paris und dem Staat bewilligten Unterstüßung®- gelder nicht anzunehmen und darauf zu besteßen, daß das Verbot der Vieheinfuhr aufgehoben und zugleih die für die Sicherstellung der öfentlih:n Gesundheit nöthigen Mas§regeln ergriffen werden.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 9. April. (W. D. B) Genera Kurovatfin vom Generalstabe ist zum Chef von Trans faspien und zum Kommandirenden Der Truppen daselbst ernannt worden an Stelle des Generals Komarew, welcher zur Verfügung des Kriegs-Ministers gestellt ist.

[

Spanien. Madrid, 8. April (W. T. B.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen ist heute hier ein- getroffen und am Bahnhof von dem deutshen Botschafter,

dem Botschaftspersonal und dem deutschen Konsul fowie den Spitzen der Civil- und Militärbebörden empfangen worden. Se. Königliche Hoheit begab sich sofort in das Königliche Schloß und begrüßte dajelbst Jhre Majestäten den König und die Königin-Regentin. Später fuhr der Prinz bei der deutschen Botschaft vor und besichtigte sodann mehrere Sehens- würdigkeiten, Abends fand zu Ehren des Prinzen Heinrich im Königlichen Nalast ein Prunkmahl statt. Der Speisesaal gewährte einen üb:raus glänzenden Anblick. Der Prinz saß zur Rechten der Königin-Regentin, gegenüber die Infantin Fsabella. Außer den Hofchargen und dem Gefolge nahmen an dem Mahle auch die Müiiter der auswärtigen Angelegen- beiten und der Marine, der Botschafter Freiherr von Stumm mit Gemahlin und das Nersonal der deutschen Botschaft Theil. Schweiz.

Bern, 8. April. (W. T. B.) Der Bundesrath hat heute zwei seiner Mitglieder beauftragt, mit der Regierung des Kantons Bern einen definitiven Vertrag über die Er- werbung von 30 000 Prioritätsaktien der Jura-Simplon- bahn zum Preise von 600 Frs. per Aktie gegen dreiprozentige Rontentitel, welche zum Course von 90 Proz abgegeben würden, abzuschließen; alles unter Vorbehalt der Genehmigung des Bundesraths, event. durch Volksabstimmung.

Schweden und Norwegen.

(F) Christiania, 5. April. Die Zolleinnahmen in den ersten neun Monaten des laufender Finanzjahres betrugen 17 762391 Kronen gegen 15 012 868 Kronen in dem gleichen Zeitraum des vorigen Finanzjahres.

Afrika.

Egypten. Kairo, 6. April. (R. B.) In Wadi Halfa famen im verflossenen Jahre 23000 Flüchtlinge an, von denen viele sich in Debera niederliezen, wo sie von der Regierung sehr liberal behandelt werden. Das all- gemeine Ergebniß des sudanesishen Handels ist nicht be- sonders gut, aber die Kaufleute sind schon zufrieden damit, daß der Handel eröffnet worden ift. Die Derwische ver- legten ihr Hauptquartier von Suarda nach Dulgo. Osman Digma weilt jet in Kassala. l. (V. = D) Europa abgereist.

Maroftkko. Tanger, 8. April. Bord des Dampfers „Woermann“ am 1. April nah Marokko abgegangenen Mitglieder der außerordentlichen Gesandtschaft Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm sind

gestern Abend woßlbehalten hier eingetroffen.

Stanley ist heute nach

(V T B) Dié 01

E (

Zeitungsftimmen.

Jn einer nach dem Osterfeste geschriebenen Betrachtung der „Straßburaer Post“ heipt es:

„Im Leken der Völker sind die großen Momente, von denen die Babn si merklich aufwärts wendet, selten, und meist pflegen erft Faxbrbunderte fol eincn Auf den RüEwärtschauenden merklih erkennen zu lassen. Es giett aber auch bier cine Wellenbewegung eines Aufwärtsgehens der Völkercntwictkelung, s im Werden aller Augen 4 vird. Urser deutsches V lebt seit langem in î iner Zeit, und gerade îin unseren Tagen \cheint es, als sei die steigende Bewegung noch kräftiger geworden, War vor ¿wei Jahrzehnten unser Belk zu politis&er Einheit, Macht und Grêße unter der mähtigen Füßrung unseres großen Kaisers und seines gewaltigen Staatsmannes emporzeshritten, jo ist es jeßt in cine Periode innerer Reorganisation und Reformen unter Führung

unseres jugendlichen Kaisers eingetreten, welche uns für unser Vater- land mit den frobesten Osterboffnungen erfüllt und welche uns eine \chbône und Befriediaung gewährende Zukunft verbeißung8voll in Aus- ficht stellt. Auh hier wird es an Gegensäßen, am Kampf der Meinungen nicht fehlen; aber wie in diesem Kampfe jeder als das allgemeine Ziel das Heil des Vaterlandes fennt, fo weiß au jeder, das dasselbe nur zu errei t, indem jeder opferbereit ih in den Dienst der große de stellt und in dem gemeinsamen Ringen nit ermüdet. Wer arbeitéfäbßig und \chaffenéfreudig ilt, wird sib gera in den Kampf ter Geister wagen, der gegenwärtig entfaht ist und der uns eincn der s{önften Siege verbeißt. Und an diesem Sicge wird es, wenn wir Alle mit frishem Muth uns an dem Ringen betheiligen, nit fehlen. Eine neue Anregung erbält die Osterboffnung dur die Ostergabe, welche der Kaiser dur die urseren Lesern bekannte Kabinets-Ordre vom_29. März dem deutschen Volke geboten. Der ernste, stets auf den Kern der Dinge gerichtete Sinn; die schlicte Einfahheit Züge, welche in dem ganzen Wesen des Kaisers von Anfang an bervorgetreten leuten aub aus dieer neu:sten Kaiserlihen Kundgebung hervor. Wenn es dem Kaiser vergönnt bleibt, in diefem Sinne ein langes Leben hindur weiter zu wirken, dann wird die große und \{öne Osterboffnung, die dicémal auÿ in den Osterbetrahtungen der Presse überall zum Aus- druck g:langte, si erfüllen.“

Der „Hannoversche Courier“ sagt in seinem Fest- artikel: : |

„Hinter uns liegen s{were, ern!le Tage; der Augeublick, in welchem der Begründer und erste Kanzler des Deutschen Reichs den Ents&luß zur Reife brachte, si von den Staatégeshäften zurück- zuzieten, bat wohl man(chen Patrioten mit banger Sorge erfüllt und

: thn fragen laffen:

Wird das juage Deuts&land aub stark genug sein, um von diésem Schlage nivt erschüttert zu wzrden? Nun, am beutigen Feste ist die Ueberzeugung {on überallhin gedruzgen, daß der Rüdcktritt des Fürsten Biémarck zwar das schmerzlihfte Bedauern hervorgerufen, aber nicht die Folge gebh1bt haf, daß der itgefügte Bau des Reichs aub nur in einem Theile wanke. Ia, mét :18 das. A: f wichtigen Gebieten des politis@en Lebens sehen wi Grünen, ein fris@es Treiben und Leben, daß wir N für das deutsche Vaterland von einem Osfter-, einem spreden können. Als die Lebenzaufgaben un {on bei seinem Regierungéantritt und die Kolonialvolitik bezeiwnct Gebiete des öffentlichen Lebens si reoste, bedeutsamste Thâtigkei Wehen sah die Welt das mächtigsten Staaten zusammentraten, um über die Berecbtigunc Forderungen der Arbeiter, über den Ausaleich der Segensäße zwiscen ¡nen und den Arbeitgebern, kurz, über die Lösung der sozialen Frage gemeirsam zu berathen. Von Anbeginn sciner Regierung bat Kaiser ilbelm 11. fic jum Träger der von feinem Großvater eingeleiteten S9zi i gemacht, und zwar mit dem ganzen Feuer unt gatkr: seiner jugendfräftigen Marnnes- jakr Sei chaîtes Inte der Durhführunz der Alter®- unarahme zum Aufstande der . Aber fein größtes sozial- der Einberufung der inter- Was für praktishe Er-

nxtionalen Arteiter!{Guß nisse diese Konferenz zei in den Boden

Bethciliz

_ e.

X

—_— Y 44

am ersten Y!ierseile u ers ZaHrzegn ep

-

lanzt werden fonnte.

Centralblatt im Reichsamt des E teuerwzien: Abänderurg siimmunge des Alkobolgebalts im Branntwein. Fifenbahnwesecn: l wisben Deutibland urd Oesterrei@-Ungarn wegen gegenticitiger An- der Leiccenväfe. Konsulatwesen: Bestellung eines Agenten: Ermäcctigung zur Vornahme von Civilftands Akten. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aut dem Reichs- cebiet

n cs

A es

0 iv

nd2s

n-Verordnungs-Blatt. Herausgegeben im Hen Ministerium der öffentlichen Arbeiten tr: 9, änbalt: Allerhöchster E:laß vom 19. März 1890, betr. Tenderungen in den GVeschäftsbezirken der Staatseisenbahn-Berwal- tunaébebörden. Erlasje des Ministers der sffentliwen Arbeiten : rom 22. März 1890 IV,, bctr. anderweite Abzrenzung der Gescchäfts- bezirke cinzelner Eisenbabn-Betriebëämter; vom 1. April 1890, betr. Zuständigkeit de Labn - Betricbsämter zum Abschluß von Ver- gleichen in Ha f:

Rekursentf} g sicherungZamts.

(817) Sn el Néekurtiacde der Kläger geltend, daß die an seine vierzebnjährig nd deébalb na er Meinung des Klä- gers nickt als „erw anzuf Tochter bewirkte Zustellung dcs hi sgeriwilihen Urikei ch S. 166 Absat 1 der (Civilprozeßordnung rechtéungültia erfolgt sci, und somit die Nekurs- frist erft von der späteren Ausbändigung des Urtbeils an ihn per- iönlih zu laufen begonnen habe. Dieser Auffassung ift das MReiché- Versicherunçs8amt în der Erticecidung vom 17. Februar 18590 mit folgender Begründung entgegengetreten : Gemäß S. 110 des Unfallversihcrungêgeseßes vom 6. Juli 1884 haben Zus stellungen im Verei dieses Gesehes, sofern fie den Lauf von Fritien edingen, „durch die Post mittelst eirgesckricbei rief emvfancësdein“ zu erfolgen. Die Zustellung ist a laut des Gesetzes als bewirkt anzusehen, wenn G icreibbrief mittelst eines selen ift die Uebersee ie gerihtéurtbeils im vorliegenden Fall erfolgt v itellt ist. Die bezüglichen Vor! risten sind den allgemein bíistehenden gesctlicen bezichungêweise estimmungen zu cntnehmen, insbesondere der auf Grund des des i s Postwesen des Deutshen Reichs 28. 71 (Reich ictblatt Seite 347) ergangenen

ns Ee

¡1edé-

(Centralblatt für das Deutsche Ÿ ite 185) Hemäßheit derielben Seitens der Post- tuna ér usfübruncë- und Dienstvorshriften. Nach Fer V. 1 der Postordnung können im Fall der Abwesenheit Sm vfängers Einscreibsendungen auch an ein „erwa )fenes Familien- desselben beftelt werden. Eine nähere Bestimmung über den n erwa enen Familicngliedern ¿u zäßlenden Personen F er in der Lostordrung, noch ist fie anderweit ergangen z cs ist vielmehr nah einer Auskunft des Reichs-Postamts dem pfliht- mäßigen Ermessen dcs bestellenden Boten überlassen, ob ein Familien- glied, wcldem eine Sendung auégebändigt werden soll, nah der “anzen Erscheinung und dem äußezen Eindruck zu den erwacsenen j ist. Ob biernach im einzelnen Fall ein Post- i iner Sendung an eine bestimmte Person ig gebandelt hat. darüber ift eventuell fet Dien'stbehörde Entscheidung zu treffen. die Auskän der das Sgviedégerichtsurtbeil enthaltenden Sendung an die s 14 JFakre alte Tochter des Klägers vom Standpunkte der postalishen Diensiordnung aus zulässig war und vflidtmäßig erfolgt ift, kann na dem Ergebniß der dieserhalb an- gesteüten Ermittelungen und insbesondere der durch Vermittelung des Reis-Postamts zu den Aften gelangten Aeußerung des zus itändigen Bestellpostamt® einem Bedenken nicht unterliegen. Das

D L

14401

tr y=ch

ck Q r S dad D

c ? L

Sg maß

O

ey v -1 od. 4

r

d

S2 c n a 2B

v

Si(

Ret ché-Versicherungsamt , welches ih bei diesen Feststelunge

ô ledi begnügen und die poft- dienstlihe Beurtheilung der Zustelluz 5handlung des betreffenden Postbeamten der Erticheidung seinerseits unbedenflich zu Grunde legen kann, sicht biernah die Zustellung des SchietEgerichtsurtbeils an ten Kläger als dur die Auéhändigung an seine Tochter rets- gültig erfolgt an. Auf die Zeit, zu welcher Kläger selbst in den Besi der Sendung gelangt ist, kommt es danach nit weiter an, und es fonnte uneröctert bleiben, inwieweit etwa die thatsäcliche, wenn auch vielleit nit auf vorichriftémäßigem Wege erfolgende Besiß- nahme zuzustellender Schriftstücke rechtlih als Zuftellung im Sinne des Unfallversi&erungsgeseßes zu gelten bat. Endlich können die Ves denken, welche Kläger aus dem §. 166 Absatz 1 der Civilprozefi- ordrung gegen die Rechtégültickeit der stattgebabten Zustellung bers leitet ganz abgesehen von der Bedeutung des Wortes „erwahsen“ im Sinne jener Bestimmung (zu veraleichen Entscheidungen des Reichsgericts in Civilsachen Band 14 Seite 338) schon deshalb nicht Play greifen, weil, wie dargelegt, durch den S. 110 des UÜnfallversiherungsgeseßes und die postalishen Vor- \&riften, deren Anwendung darin vorauégeseßt wird, die hier in Betracht kommenden Fragen autfch{ließend geregelt sind, und insoweit E finngemäße Anwendung der Civilprozeßordnung kein Raum eibt,

der zuständigen Postbehör de nd

Statistik und Volkswirthschaft. Zur Gefängnißstatistik. Na der soeben erschienenen „Statistik der zum Ressort Königlich preußischen Ministeriums des Innern ge- enden Straf- und Gefangenen-Anstalten für 1. April * kat die Zahl der in Zugang gekommenen Zuchthausgefangenen

in dem Jahrsiebent 1881/82—1888/89 stetig abgerommen*. Im Iabre 1881/82 famen in Zuaang 9589, im Jahre 1888/89 6895, was eine Abnobme von 2694 Köpfen oder 28,1 9/6 ergiebt. Auf 10 000 Köpfe der Gesammttevölkerung entfielen von den in Zugang gekommenen Zucthausgefangenen im Iabre 1881/82 3,5, im Iahre 1888/89 dagegen nur 2,4.

Der Bestard der Zucbthaukgefangenen, unter welben das männ- lide Geleit fast seœsmal o stark als da? weibli&e vertreten war, bezifferte ich am leßten März 1889 auf 18 121 gegen 18 647 letzten März 1888. Von den Zu&thbausgefanaenen waren evangelisch, 41,1 9% fatbolis® und 119% jüdisch; während Gesfamzmtbevölkerung die EvangelisWen mit 64,4 */c, die Ka mit 34,0% und die Juden mit 1,3 %/ antheilig find. die Ersúeinung, daß die Katkboliken 71% über i die Evangelischen agegen 6,7 % unter ibrem rurgaSßantheil zu Auchthausgefangenen stellen, dürfte eine Erklärung tarin zu finden sein, daß die ersteren durbschnittili®§ minder woblbabend find als d: teren, weIGer Umstand ni&t obne wesent- lihen Einfluß auf 5 Und die feblende bezw. mange!taîte S@ulbi | ersitlih. bei der Verbre machen 11,4%, der Zu nur- auf tie Erlernun mangelhafte, 26,2% ein bildeng und 1,2% eine b genossen hatten. Demrac waren gefangenen keiner oder nur ei i beilbaftig acworden. ?

Borbestrafungen mit erlitten. Das V in der Trunkenkbeit fer. Der Alkoholitmus die Erscheinung.

Fabre 1588/89 betrug die Geïsammtzall der Gefangenen

otegorien in den 51 Arftalten welchbe zum Ressort des ¿nisteriums des Innern gehören, 129 329, darunter waren

fangene, 18,6 °/c fängni 18,5 9% Haft- arfter Haft, | 9/0 Polizeigefangene ein

0,

_ -_ «ch-

o

t e

La

DO: Ga 4

[o]

ch t

ck rx c

[e “Ayr

cfänanißs 51,8 9/0,

en Polizet- Unters

o ur.d von

on den ta efargenen ubungsgefangenen en Gefangenen üb Iah

O

f

S Ta Doms L E a4 m M

43

x «o F

pas cy S eo

nit cine Steigerungen von 3,0 %%o, Zabl der Gefangenen Kategorien in Justizverwaltung m! B uénabme einer 1886/87 A 3 br abgenommen. im Iakbr : f 620404 und im Jahr

4 D m ed E E.

S8;

cfangener

Ressorts im Iabre 13 2 Q A1) UnD S 514 256, s beziffert si demna die Gefangeren 959 899 Köpfe oder 33,6 °/o.

Diese erfreulice Erscheinung ist in erster Linie \Mreitenden Rückgang der Verbrecen und Vergeben mögen zurückzuführen, wätrend die Thatsache, daß di Rerbrechen und Vergehen gegen Personen und ge keit 2c. Bestraften in den Gefängnissen eine fallen eine zunehmende Verrohung in einem Thcile der n {iten binweist. Von den Ende März 1889 in den zum Ressori des Ministeriums des Innern gehörenden Anstalten detinirten 5787 Getängnifigefangenen männli%en Gesle#ts waren wegen Körper- verletzung 2377 oder rund ¿wei Fünftel verurtheilt. NBeispielêweise befarden #& in dem Filialgefängniß zu Münster unter einem Be- stande von 424 Gefangenen 234, alîo mebr als die Hälfte, wegen Körperverlezung Verurthcilte; in Herford unter 430 Gefangenen 282, in Kleve utúter 136 Gefangenen 63, in Düsseldorf unter 413 Ge- fangenen 230, in Elberfeld unter 466 Gefargenen 181, in Siegburg unter 45 Gefangenen 276, in Trier nter 275 Gefangenen 142 un®b in Saarbrücken rnter 43 Gefangenen 25 wegen Körperrerletzung Ver- urtbeilte. Im Regierungébezirk Ovveln ift die Zabl der Vertrewen und Vergehen gegen die Perfon, namentlich die der Körperverleßungen, welche während der Jahre 1882— 1886 durchsch&nittlid 621 betrug, im Jahre 1887 auf 759 gefsti

Megen Verbrechen und Ber chen Ente März 1889 zufammen 490 Geschlec;ts detinirt, und zwar in Bres

Sittlichkeit waren männlichen 5 Gefangene von cinem Defangene von cinem Be-

Es pi E M3 „T4 S 4 - n einem Vestande von

S

T

NacTangent

Gesammtbestande von 946, in Hameln starde von 555 und in Trier 32 S eft

975 Gefängnißgefangenen. Wegen Neineids waren im Jabre 1888/89 verurtheilt: in Naugard i einer Gesammtzahl von 914 Zucht- hausgefangenen, in Mewe 43 bei einer Gesammtzabl von 582, in änsterburg 176 bei einer Gesammtzabl von 1018, in Graudenz 60 bei ciner Gesammtzahl von 704, in Rhein 97, also rund ein Fünftel bei ciner Gesammtzabl ven 471 Zuchthau8gefangenen.

Unter den Rücfälligen im RezierungEbezirk Aachen befanden si zwei Knaben, von denen der eine 14 Iabre alt, zum sicbenten Male, der antere, 15 Iakre alt, zum fünften Male wegen Diebstahls ver- urtheilt worden war.

i «.

Y 2 091 s

4

Lunft und Wifseuschaft.

Der 19, Kongreß der Deutschen GeselliGafi für Cbirurgie ist beute Mittag in der Aula der Universität feierli eröffnet worden, nahdem bereits gestern Abend im Central-Hotel eine BegrüS=ung stattgefunden haite. Der Kongreß ift überaus zahl- rei besucht. Die deutschen Hotf&ulen sind vollzäklig vertreten; den akademishen Lehrern baten fich rambafte deutsce und auéländise praktische Aerzte und Gelehrte nges{lofen.

Handel und Gewerbe.

Berlin, 6. April. (Wollbericht des „Ctrbl. f. d. Textil- Ind.*) In den lebten abt Tagen war das Geschäft wieder fehr til Nennentwéerthe Umsäße fanden rur in ungewaschenen W ollen statt, für welche je na Was(verlust von Mitte bis Ende der £0 er Mark beczablt wurde. Die Weiterentwickelung des Gcshäfts und ein tbätiges Eingreifen der bedeutenderen Fabrikanten wird von dem Ausfall der am 10. d. M. in London eröffnenden Auktion abhängen.

Der Müntener „Allgem. Ztg.“ wird au® Berlin gemeldet : Die bervorragendsten Berliner Ranken, darunter Deuts{c Bank, Diskonto - Kommandit - Gesellschaft, Berliner Handel 8gesellshaft, S. Bleichröder haben \sich zu cinem Svndikat vereinigt, um eine Reibe italienischer Finanzgeshäfte abzuwickeln. Es ist dies ein Zeichen der intimen Gestaltung der wirtbs{chaftlichen Beziehungen ¿wischen Italien und Deutscland. Es \ckeint, daß zunähft die Mit- wirkung dieses deutschen Bankkonsortiums für die Einrichtung des Ftalienishen Crédit foncier gewonnen ist. :

Die Bitanz der Bank für Rbeinland und Westfalen ergiebt für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Reingewinn von 994 744 M; vorgeschlagen sind 6 "/o Dividende und Vortrag von 6274 M auf neue Rechnung. -

Der Verwaltungsrath der Aahen-Münchener Fe versiherungs-Gesellschaft \{lâgt für das Geschäftsjahr 1 eine Dividende von 440 H, derjenige der Aahener Rüdck

versiGerungs-Aktien-Gesellsch2ft cine folHe von 189 e pro Aktie vor.

Danzig, 8. April. T. B.) Die Einnabmen d Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn betrugen im Monat März 1820 naG vroviforisber Feststellzrg 149 800 M gegen 146 009 „# nab vrovisoriscker Feststellurg i è mithin wenige 5200 Æ Die definitive Ei etrug 157 921

253) T 8 April, e S ; zug’Lt Î handel. La Plata. Grundmuster B. pr. April 4,85 Mai 4,55 #, pr. Juni 4,823 #, pr. i 4.83 4,821 M, pr. September 4,822 - vember 4,822 M, pr. Dezember 4,82:

s ¿i

NO CTZeT atlanti!@en britannien 22 C00, do. ! des Kontinents 8000, do.

britannien 45 000, do. rad

Submissionen im Auslande.

J Portugal _ : Direktion der éffen:licen ir Brüde übe

Kaution: 750 000 Re

E è 1 L oto T y

e Bau etner eil 1 Millic1 Reis. Kaution:

F (IUTCTLICN

Licvit

1m der Kolonien: 891 km. Kaution: 1 Milli ir 24 465 060 Peso

L und Stelle.

Verkehrs -: Anftalteu.

(U ; Der C4

unter dem Prote

Koniain |

eine Daritiel (

gestellt von Mitgliedern der

über diese Veranfitaltung

Gräfin von Hobenau, Prinze

romimen und namfafte Künfil

Stellen der Bilder s Gestern Abend are’'s „Sturn

1d von stürmischem

auf der Könî ersten, vom f ( n der Zuhörer und Zuschauer begleiteten intermärGen* und der „Sommernawts- seit La it ibren ständigen Plaß im E Ae Sturm“ jenen Shakespeare- Dramea an, in nen ie Phantasie fefsellos frei auf dem Theaterzette diescm Umstande Nusdruck gegeben, indeair man Komödie* nennt, und wirkli ziehung gestern Abend geboten That erfordert die Auff

+4 ; 7 1 L

1 : gnügt man

fachen scenif 1f8miiteln, mit zufrieten waren; heute will man Zauber Erîch cinungen lebendi f ugen f umfassender Vorbereitungen bet urft ¡ese Geisterbeschwörungen zu \{afsen; €s ifi dann ein rationen, der beweglichen Bil erstanden, wele, alänzenden Balletgruppirungen ie biéber geschzren A tücke bei Weitem in dén atten stellt. Den Schluß des vierten Aktes bildet der Elfen! und Gei zur Feicr der Vereinigung Ferdinard's und Miranda's, Fri Sommer und Herbst werden sinnbildlih dur Elfcn in ver n Blumcngerändern dargeftellt ; prachtvolle Riesenblüthen rafen an den Seiten empor und Riesen- irübte senken sich aus der Höbe berab zu einem blendenden, in allen Farben shimmernden 1nd strablenden Rahmen, dér die Gestalten der Lieberden verdeckt. In den Lüften gaufkeln goldige SWméetterlinge und in der Höbe, im Aether e:rscheincn winzige Elfen, wel&e Vlätter f Gruvye der Tänzer und Tänzerinnen vrädhtia, nur nach unserer Ansicht Earmonis&er in der Gesammtreirkung Proépero's Zelle und Blütben- hain versinkt langsam in der Tiefe: das wogende, blaue Meer, dur Nirxen belebt, ersheint; auf einem cinsamea Felsen bodt das \ceuß- lie Ungebeuer Caliban, während im Hintergrunde das mit Rosen tefränzte und von Nympden an Rofenketten gezogene S(iff mit den alüdcklich Geretteten beimwärts fährt. Nach beiden Bildern erhob s türmis@er Beifal, welcher erft ein Ende fand, als Hr. Direktor Devrient ror der Gardine erfien,

Die ganze Dichtung wird von den Klängen der Taubert’s{chen Musik durzogen, welche bei allen bedeutsamen Momenten der Hand- lung einsezt. Di Ouverture almtie in markigen Tönen das Toben und Wütben des Sturms na, wel@em si zarte Klänge, wie man sie dem Luftgeist andi®ten möchte, einmischten. Die ganze erste Scene, das Wehklagen und Selten der See- fabrer auf dem vem Stärm hin und ber ges{leuderten Siffe, wurde von der Musik begleitet. Allgemcinen Beifall rief das Voripiel zum vierten Aft hervor, welches durch das Hervortreten der Harfe unter Begleiturg anderer Saiteninstrumente eirer weicherzigen Stimmung zarten und feinsinnigen Ausdruck giebt. Die Lieder des Ariel“ erfreuten dur Zierlicfeit der Melodien und Frishe des Rhythmus; dieselben wurden von Frl. Hellmuth» Bräm mit zarter, aber fkiangreiher Stimme auédrudsvoll vorgetragen.

(5)

Ln

und Blüthen auf die treuen. Nicht minder no® poetisGer und

war der Abs&éluß des fünften Akts,

Unter dieser Fülle des äußeren Glanzes, welche Dhr und Auge gefangen nahm, konnte der Dichter selbst nit im vollen Umfange zur Geltung kommen; den Tänzen und Gesängen

it beinake cbensoviel Zcii cingcrâumt worden, wie

Fot bie r

vi o

R L

M » t B82

2.

B r

Ine

2 aSER

eo e A

L714

E lo

L 4

co

o Y “4

M Le

En

(YTCY) B L

T

n Dkn ttoty n Rubinftein,

tlerin noch

4 =

s

= ba 22

4

= O

Is D 2

Preußische Klafsenlotterie. | (Ohne Gewähr.) Bei der gestern fortgesezten Ziehung der 1. Klaße (82. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittagsziehung :

1 Gewinn von 30000 M auf Nr. 33 969,

1 Gewinn von 5000 # auf Ne. 74 692.

9 Gewinne von 500 # auf Nx. 170010.

3 Gewinne von 300 G Qui Nr. 13 160. 168 T5T.

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 1. Klaiie 182. Königlich preußischer Klafsenlotierie fielen in der Vor- mittag2ziehung :

1 Gewinn von 3000 M auf Nr. 175 312.

1 Gewinn von 1500 # auf Nr. 18 288.

1 Gewinn von 300 # auf Nr. 10 425.

185 004, 159 472.

Mannigfaltiges.

Majestät die bochselige Kaiserin Auguf „Germania* mittheilt, auch das biesige Stk. O

nbaus in ibrem Testament mit einem Legat vond

_ Dem Begründer des Reis, Kaiser Wilhelm I.,

Osftermontag in dem benacbarten Zeblendorf cin würdiges 2 mal unter zablrei&er Betheiligung der umliegenden Orte ( worden. Die Staatsbehörden waren, dem „Dtsch. Tagebl.“ z dur den Regierungs- Präsidenten Grafen Hue de Grais un Landrath des Teltower Kreises Stubenrau ve . Das Denk bestebt aus ciner bronienen Kolofsalbüste des Kai! die auf bobem Sogel von rothem Meißner Granit si erhebt. Der mebrfstufige Unterbau wird aus {lesien Granitquadern gebildet.

Das Mausoleum im

_Das ui 1 StHhloßpark zu Charlottenburg bleibt gegenwärtig, wie das

„Berl. Fremdentl.*“ mittheilt, für