1890 / 105 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Apr 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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dung der Luftperspektive, durch welche die holländishen Meister des 17. Jahrhnndert ihre Triumphe feierten.

Ueber eine andere werthvolle neuere Erwerbung für das hiesige Königliche Museum, die dem Kupferstichkabinet einverleibte „Toggen- burg-Bibel“, berichtet Jaro Springer. Wir haben aus diefem Aufsatz bereits das Wesentliche mitgetheilt. Demselben ist ein sorg- fältiges Lichtdruck-Facsimile eines der \{önsten in Deckfarben gemalten Blätter aus der Handschrift beigefügt.

Von Carlo Crivelli, einem älteren venetianischen Maler, der noch den Einfluß der paduanishen Schule zeigt, besißt die hiesige Königliche Gemälde-Galerie eine heilige Magdalena, eine hohe \chmale Tafel, welche zu einem größeren Altarbilde gehört bat. Nah diesem eigenartig interessanten Gemälde hat Otto Reim eine vorzüglich gelungene Radirung angefertigt. Der noch ganz junge Künstler, der in den nähsten Lieferungen des oben besprohenen Galeriewerks mit ein paar Arbeiten dieser Art hervortreten wird, bekundet darin ein feines Talent in der Richtung auf malerische Wirkung des Grakbstihels. Der von ihm geübte malerische Stich hat von der Radirnadel die Freiheit und Leichtigkeit in der hrung des Griffets und die Farbigkeit der Behandlung ge- lernt, ist aber in der Feinheit der Zeihnung und in der Zartheit des Tons der Radirung entschieden überlegen. Es ist der Stich, den die großen Meister namentlich in Deutschland im 15. und dem Anfange des 16. Jahrhunderts handhabten. Eine dieser Arbeiten wird in dem vorliegenden Heft bereits publizirt. Die eigenthümlih gezierte Hal- Sand der empfindsame Ausdruck, die Mischung von jungfräulicher Schüchternheit und gesuhter Eleganz sind ebenso treu wiedergegeben wie die Reinheit der zarten Conturzeihnung, der belle blorde Ton der Färbung und die delikate flüssige Behandlung der Farben in ihrem pikanten Gegensaß gegen die plaftisch aufgeseßten Ornamente des goldenen Beers und des goldgestickten Kleidersaums. L

Ferner enthält das Heft einen Nachtrag von W. Bode zu seinen im vorigen Heft gemachten Mittheilungen über die Bronzebüste des Battista Spagnoli im Berliner Museum. Der Verfasser weist darin auf die im Besiß der Bibliothek zu Mantua befindlihe, aus Holz geshnißte und bronzirte Halbfigur des Geistlichen hin, die er neben der Berliner als das einzige, wahrhaft bedeutende Morument des „Carmeliters* bezeihnet. Die Figur, welhe ihn sehr lebendig als Lehrer oder Dichter carakterisirt, is dur eine Hochäßung veranshauliht. Max Lehrs erscheint in dem Heft mit einem weiteren Beitrage zur näheren Datirung der Werke des ältesten deutschen Stecers, des fogenannten Meisters der Spielkarten. Endlich weist

ranz Wickhoff in einer Abhandlung über die Gestalt Amors in der

bantasie des italienishen Mittelalters \{harfsinnig nah, daß eine

igur des semitishen Mythus, der Engel, im Laufe der Zeit die Gestalt der bellenishen Nike angenommen hatte und diese Hülle dann nach 8 Jahrhunderten dem Amor gelichen hat, jenem Eros, den Nike einst auf seinem Siege®ëfluge begleitete.

Die preußischen Universitäten 1859 und 1887.

Die im Auftrage des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal: Angelegenheiten von dem Königlichen Statistishen Bureau bearbeitete und herausgegebene Statistik der preußischen Landesuntiversitäten mit Einschluß der theologisch-philofophiscen Akademie zu Münster und des Lyceum Hosianum zu Braunsberg für das Studienjabr Michaelis 1886/87 bringt außer den speziellen Ueber- sihhten über die Lehrkurse und die Studirenden in dem Berichtsjahre au eine auf Grund ter in der Zeit von 1858 bis 1886 im Ministerium der geistlihen 2c. Angelegenheiten zusammengestellten „summarischen Uebersihten der Studirenden auf den preußischen Universi äten“ her- gestellte Uebersicht über die Zeit von dem Studienjahre 1859/60 bis 1886/87, in welher die Nachrichten über die Universitäten in den 1866 neu erworbenen Landestheilen auch für die vorpreußishe Zeit ergänzt worden sind. Y

Seit dem Winter-Semester 1859/60 hat sich die Gesammtzahl der Dozenten im Durchschnitt aller preußischen Universfsi- täten und Fakultäten um 539%/@ vermehrt, doch haben keines- wegs die einzelnen Universitäten den gleihen Vortheil von diesem Zuwats gehabt. Wenn das Lyceum FHosianum feiner eigenthüm- hümlichen Verhältnisse halber außer Acht bleibt, fo kommen Königs- berg und Breslau mit 54,31 bez. 50,00 °%/% dem Gesammtdur{schnitt am nätsten, während Marburg mit 43,64, Bonn mit 29,28 und Göttingen mit 12,87% am weitesten hinter demselben zurüdckbleiben und Greifswald mit 64,84, Kiel mit 72,22, Halle mit 75, Berlin mit 78,33 und die theologish-philosophishe Akademie zu Münstec mit 85 9/9 Zunahme denselben überschritten haben. Verschieden von der Gesammtzahl der Dozenten is auch jede einzelne Rangstufe derselben gewachsen. Die ordentlihen Professoren haben in dem ge- daten Zeitraum eine Vermehrung um 42,84 9/0 erfahren ; diesem Durb\schnitt stehen Greifswald mit 47,27 °/, Breslau mit 48,15 9/0 und Marburg mit 48,39% ziemlih nabe, unter demselben blieben Göttingen mit 35,64 9/0, Königsberg mit 27,14% und Bonn mit 9,26 9/0, während Halle mit 54,55 9/9, Berlin mit 56,73 °/9, Kiel mit 70,00 9% und die Akademie in Münster mit 91,670%/o einen weit höheren Zuwachs erhalten haben. Die außerordentlihen Professuren find um 101,92 9%/% gewachsen in Folge der Gründung einer größeren Anzahl von mäßig bezahlten außerordentlihen Profefsuren, dur welche für die Privatdozenten eine bessere Aussicht ers{lossen wurde, als dies früher der Fall war. Die Zunahme dieser bei- den Mangstufen betrug in der genannten Zeit in Berlin 80,65 9/0, in Bonn 71,05 9%, in Breslau 221,74 °/0, in Göttingen 45,45 9/0, in Greifswald 144 44 9/0, in Halle 164,00 9/0, in Kiel 110,00 9/0, in Königsberg 246,67 °%/o, in Marburg 7,14 %/o, an der Akademie zu Münster 150,00 9/9 und am Lyceum Hosianum 100 %/, an außerordentlihen Professoren und bez. 94,44, 4ò,71, —10,34, —58,14, 38,89, 44,83, 63,33, 22,98, 80,00, —, 100 9% an Privat- dozenten. Innerhalb der einzelnen Fakultäten ift die Zunahme des Lehrpersonals natürlih ebenfalls eine außerordentli verschiedene ge- wesen. Die medizinishe und demnächst die philosophische Fakultät haben den größten Zuwahs an neuen Dozenten aufzuweisen, leßtere an ordentlichen, erstere an außerordentlichen Pro- fessoren, die katholisch - theologishe Fakultät hat an neuen ordentlichen und außerordentlihen Professoren verhältnißmäßig mehr bekommen als die evangelishe, am wenigsten verändert hat sih der Dozentenstand der juristishen Fakultät. Von den Privatdozenten wandten sich die meisten der medizinischen Fakultät zu und demnächst der philosophischen, bedeutend weniger der evangelisch-theologischen, fast gar keine aber der juristishen und der katholisck&-theologischen.

Die prozentuale Zunahme des Lehrerpersonals stellt si für die Zeit von 1859 bis 1887 wie folgt: Es vermehrten sih die Dozenten über- haupt an sämmtlichen Fakultäten um 53,19 9/0, nämlich bei der evan- geli\{ch-theologishen Fakultät um 8,64 9/0, bei der katholish-theolo- gischen um 10,71 %/0, bei der juristischen um 0,52 9/0, bei der medi- zinishen um 91,90 %/ und bei der philosophishen um 63,76 °/o. Nach den Rangstufen vermehrten sh bei der evangelish-theo- logishen Fakultät die ordenilihen Professoren um 24,44 0/0, die außerordentlihen Professoren um 33,33 %/, die Privatdozenten um 16,67 °/0; bei der katholisch-theologishen Fakultät die Ordinarien um 10 719/60, die Extraordinaricn um 25,00 9/0, die Privatdozenten um 300,00 9/0; bei der juristis@en Fakultät die Ordinarien um 14,01 9%, die Extraordinarien um 8,00 °/6, die Privatdozenten um 55,56 9/0; bei der medizinischen Fakultät die ordentlihen Pro- fessoren um 30,28 9/0, die außerordentlichen Professoren um 282,00 9/0, die Privatdozenten um 86,05 9/9; bei der philosophischen Fakultät die ordentlichen Professoren um 63,98 %/c, die außerordentlichen Professoren um 100,62 9/0 und die Privatdozenten um 35,91 °%/o An Studirenden ent- fielen bei Beginn und Ende des in Rede stehenden Zeitabschnittes auf einen Dozenten überhaupt 8,29 bez. 12,40, und zwar kamen bei der evangelisch- theologischen Fakultät bez, 17,75 und 30,60; bei der fkatholisch- theologishen Fakultät bez. 2623 und 19,47; bei der juristishen Fakultät bez. 10,53 und 22,55; bei der medizinishen Fakullät bez, 6,75 und 12,16 und bei der philosophishen Fakultät bez. 4,86 und 74 Studirende auf cinen Dozenten überhaupt. Auf einen ordentlichen

Professor insbesondere kamen an den gedachten Zeitpunkten bei der S Fakultät 31,94 bez. 47,78 ; bei der katholisch- theologischen 36,73 bez. 24,14; bei der juriftishen 18,01 bez. 33,30; bei der medizinishen 15,27 bez. 41,20 und bei der philosophischen 10,13 bez. 16,05, im Dur{schnitt überhaupt 16,48 bez. 26,44 Studirende.

Vergleiht man die Zabl der Studirenden bei Beginn und am Ende der oben genannten Berichtsperiode, so ergiebt sid, daß fich dieselbe in der gedachten Zeit mehr als verdoppelt hat. Es studirten im Winter-Semester 1859/60 auf den preußishen Universitäten bei der evangelisch-theologishen Fakultät 1443, bei der katholish-theo- logishen Fakultät 756, bei der juristishen Fakultät 1074, bei der medizinishen Fakultät 1047 und bei der philosophischen Fakultät 1756 ; im Sommer-Semester 1887 dagegen waren eingeshrieben: bei der evangelish-theologishen Fakultät 2768, bei der katholisch-theologishen 642, bei der juristishen 2104, bei der medizinishen 3805, bei der phi- losophishen 4452 Studirende Während sih also die Gesammtzahl der Studirenden im Winter-Semester 1859/60 auf 6076 belief, war sie im Sommer-Semester 1887 auf 13771 angewachsen, unter denen sich 4452 Preußen und 2115 Nichtpreußen befanden, während 1859/60 die Zahl der Bee 4371, die der Nichtpreußen 646 be- trug. In den letzten Zahlen find indessen die Universitäten Kiel, Göttingen und Marburg, welhe damals noch nicht zu Preußen ge- hörten, nicht mit einbegriffen. f ;

Wie die Frequenz der Universitäten gestiegen ift, so haben auch die Ausgaben derselben, welche übrigens erst seit 1868 vorliegen und für welhe daher nur eine 21 jährige Periode hier in Betracht kommt, eine große Zunahme erfahren; leßtere sogar noch eine ver- bältnißmäßig größere als erstere, da sich die ordentlichen Ausgaben von 3 886 633 A in 1868 auf 9505783 A in 1888/89, also um 144,58 9/; erhöht haben. Da im ersteren Jahre 7284 Studirende vorhanden waren, so ergiebt sich für jeden von ihnen ein durchs{chnitt- lier Kostenbetrag von rund 534 M im Jahre, der si in 1888/89 auf 650 A fteigert und da in neuester Zeit jeder Student im Dur(schnitt sich 94 Semester auf der Universität aufhält, fo werden jeßt durdschnittlich für jeden während seiner Studienzeit über 3100 Æ Ausbildungskosten aus öffentlihen bezw. Universitätsmitteln verausgabt. Hierbei sind allerdings alle Nichtpreußen, welche auf preußischen Universitäten studiren, mitberücksihtigt, doch gleicht sich das dadurch wieder aus, daß auch in anderen Staaten, deren Univex- sitäten von ftudirenden Preußen besucht werden, ein beträchtlicher Aufwand aus derartigen Mitteln auch preußishen Staatsangehörigen zu Gute kommt. Die reihhaltigste Verwendung erfolgte für Institute und Sammlungen, bei denen die Zunahme 216,03 % beträgt, die Dozentengehalte stiegen um 87,10 %/, die Kosten für die Universitäts-

gebäude , einschließlich der Abgaben und Lasten, „verursahten einen Mehraufwand von 190,03 %/%, die eigentlichen Ver- waltungskoften wuchsen um 952/8%, die Ausgaben für

ökonomische und Amtsbedürfnisse um 42,12 %. Sehr gering. war die Zunahme der Ausgaben für Konviktorien, Unterstüßungen und Sti- pendien, welche nur 10% betrug, Die außerordentlichen Ausgaben, welche überwiegend zu Neu- und Umbauten sowie zu größeren ein- maligen Aufbesferungen und Ausrüstungen der Institute und Samm- lungen Verwendung fanden, vertheilen st|ch natürlich niht auf die einzelnen Universitäten in gleiher Weise. Im Ganzen wurden während der hier in Betraht kommenden 21 Jahre 41 171 692 4 oder durchschnittlich jährlich 1960557 4 zu derartigen außerordent- lihen Ausgaben Seitens des Staats verwandt. Die einzelnen Yniversitäten sud wie folgt an der Gesammtsumme betheiligt : Berlin mit 16 811 998 4, Bonn mit 4104924 #4, Breslau mit 2556266 M, Göttingen mit 2501638 #Æ, Greifswald mit 1280742 M, Halle mit 4944 141 4, Kiel mit 2986 666 A, Königsberg mit 3334847 4, Marburg mit 2255377 K, die Akademie zu Münster mit 11100 (A und das Lyceum Hosianum zu Braunsberg mit 13993 4 Die Besoldungen der ordentlichen und außerordentlichen Profefforen haben, wie bereits erwähnt, in den 21 Jahren von 1868 bis 1888 eine nit unwesentliche Steigerung erfahren. Die Minimal- bezw. Maximalbefoldungen der ordentlihen Professoren be- trugen 1868 in der evangelisch-theologishen Fakultät bezw. 1800 und 7500 „A, in der fatholish-theologishen 800 bezw. 3900 4, in der juristishen 1509 bezw. 6000 4, in der medizinishen 900 bezw. 6000 4, in der philosophischen 1800 bezw. 6000 4, während sie si im Jahre 1887/88 auf bezw. 2000 und 10 200,46, 1500 und 5400 M, 3590 und 12 690 #, 3000 und 8600 4, 1500 und 12000 #4 stellten. Die Besoldungen der außerordentlihen Professoren, welche im Jahre 1868 bei den einzelnen Fakultäten einen Minimalbetrag von 600. und einen Maximalbetrag von bezw. 2400, 1800, 1800, 3600 und 3720. 4 er- reichten, betrugen im Jahre 1887 im Minimum und Maximum bei der evangelish-theologischen Fakultät 1500 und 4800 M, bei der kfatholisch-theologishen Fakultät 2000 und 2400 M, bei der jurifstishen Fakultät 1500 und 3800 4, bei der medizinishen Fakultät 680 und 3690 M und bei der philosophishen 900 bis 4800 A Außerdem genten seit 1875 die Professoren noh den gefeßlichen Wohnungs- zu\chuß.

Die oben nachgewiesene bedeutende Zunahme des Besuchs der preußishen Universitäten i} nicht auf diese allein beschränkt, auc die Übrigen deutshen Universitäten zeigen dieselbe Erscheinung, und au die fahlihen Hochschulen sind hinter den Universitäten niht zurück- geblieben. Eine abweichende Frequenzbewegung zeigen nur die teh- nishen Hohshulen. Faßt man alle Universitäten im Deutschen Reich, die tehnishen Hohschulen, die Forst-Akademien, die Berg-Akademien, die landwirthichafstlihen und thier- ärztlichen Hochschulen zusammen, so ergiebt sh ein un- unterbrohenes Anwachsen der Besucher dieser Anstalten seit dem Jahre 1869 und für die Zahl der Studirenden nahezu eine Verdoppelung seit rund 20 Jahren. 1869 be- trug die Zahl der Studirenden 17 631, die der Bevölkerung 40 492 000, sodaß auf je 2297 Personen ein Studirender kam, 1888 dagegen hatte si die Zahl der Studirenden, bei einer Bevölkerung von 48 056 000, auf 34 118 gesteigert, sodaß bereits auf je 1409 Per- sonen ein Studirender kam. Wenn fomit der Besu der Hochschulen im Deutschen Reich in der Zeit von 1869—1888 eine Zunahme von rund 93F 9% ergiebt, so zeigen die einzelnen Gruppen der Hocbschulen doch mancherlei Abweichungen hiervon. Die 22 Universitäten, ein- \chließlich Münster und Braunsberg, zählten 1868 13 674, 1888 aber 29 057 Studirende es gehörten ihnen somit etwa 85 %/o der gesammten akademishen Jugend an und hatten also im l{tgenannten Jahre an Stelle von 100 Studirenden in 1869 deren 212. Größer als zu den Universitäten „war der Zufluß zu den 3 Berg- Akademien, welche 1859 144, 1888 343 Sîus dirende zählten, also für 100 im erstgenannten Jahre, 238 im letzteren ; noch beträchtliher aber war der Zufluß zu den thierärztlihen Howl\hulen, welche 1869 267, 1888 962 Schüler hatten, bei denen also auf je 100 in 1869 360 in 1888 kamen. Nicht ganz fo stark, aber immer noch 48 9/0 betragend, ist die Zunahme der Forst-Akademiker, deren Zahl von 261 in 1869 auf 394 in 1885 und 386 in 1888 stieg. Hier zeigt sih also in den leßten vier Jahren eine, wenn auch äußerst geringe Abnahme. Ganz anders steht es mit dem Besuch der technishen Hochschulen. Auf den 9 Anstalten dieser Art befanden sich 1888 2887 Studirende, 1,40 %/0 weniger als 1869, wo die Zahl derselben 2928 betrug. Anfang der siebziger Jahre war in Folge des raschen Auf- \{chwungs des Wirthschaftslebens der Besuch dieser Anstalten sehr {nell gestiegen, sodaß im Jahre 1875 nicht weniger als 5449 Polytechniker gezählt wurden, gegen Ende des Dezenniums aber verlor sich mit dem Niedergang des wirthschaftlichen Lebens die Vorliebe für dieses Studium immer mehr, sodaß im Jahre 1885 die Frequenz der akademishen technishen Lehranstalten um 379 geringer war als 1869. Seitdem ist wieder eine normale Zunahme eingetreten. Auf den 4 landwirthschaftlihen Hochschulen is die Zahl der Studirenden in dem genannten Zeitraum ziemlich gleihmäßig von 357 auf 483 gestiegen.

Literatur.

Adreßbuch der deutschen Zeitschriften und der hervor- ragenden“ politischen Tagesblätter (begründet von C. A. Haendel). Hand- und Jahrbuch der deutschen Prefse. Mit Angabe ver Adressen der Redacteure und Verleger , der Erscheinungsweise, Bezugs-, Anzeigen- und Beiklagenpreise der Blätter und anderen Nachweisen. 31. Jahrgang 1890. Bearbeitet von H. O. Sperling (Leipzig, Expedition des Zeitschriften-Adreßbuchs. Gr. 8. 324 S. Pr. geb. 4 M) Dieses in Geschäfts- und Fachkreifen- längst geshäßte und viel benußte Nachschlagebuch will einerseits dem tinserirenden Kauf- mann uxd Fabrikanten ein Hülfsmittel bieten, um die für ihn geeigneten Blätter richtig auswählen und sein Inseratenbudget genau aufstellen zu können. Aber auch S&riftsteller, Gelehrte, Biblig- thekare 2c. fowie überhaupt Jeder der mit Zeitschriften-Redaktionen und Expeditionen geschäfttich zu thun has, wird es der Ausführlichkeit und Zuverläsfikeit seiner Angaben wegen zu seiner Information mit Vortheil gebrauchen. Allen diefen Kreisen dürfte œuch der vorliegende T bedeutzad vermehrte Jahrgang d2s Adreßbuchs gute Dienste eiten.

Mannigfaltiges.

Zum Besten des Deutshen Frauen-Vereins für Krankenpflege in den Kolonien wurde am gestrigen Nah- mittag in der Aula der Königlichen Kriegsakademie (Dorotheenftraße) eine Ausstellung von ethnographishen Sammlungen er- öffnet, welhe die Afrika-Reiseaden Dr. Kohlstock, Lieutenant Sulzer, Märker, Blümke, Graf Behr u. A. mitgebracht haben, Der Ertrag dieser Ausstellung ift für den oben erwähnten Verein, welcher bereits in segensreiher Weise am Orte seiner Bestimmung wirkt, bestimmt und in Änbetracht dieses humanen Zwecks- verdient die Ausstellung allen Freunden der Wohlthätigkeit bestens empfohlen zu werden. Ein Besuch if durchaus lohnend, denn das Arrangement ist ein so gefälliges und gefhicktes, daß man sih mit leihter Mühe äber die jedesmaligen Völkeraruppen ortentiren und ein Bild von ihrer Kultur, soweit solhe in den zur Schau ge- stellten Gegenftänden erkennbar ift, entwerfen kann. Der große Saal ist an seinen vier Wänden mit einer Anzahl von Lischen und Gruppenarrangements ausgestattet. Es sind Hausgeräthe, Waffen, Gegenstände für fulturele Handlungen, Stickereien u. a. m., die zum Betrachten geboten werden. Das Kaiser Wilhelms-Land, das oft- afrikanishe S{utzgebiet, die westafrikanishen Besizungen und eine Reihe anderer kolonialer Distrikte find dur kleine, aber maunigfaktige Sammlungen vertreten, welche infofern von besonderem Intereffe find, als sie uns ein Bild von der Kunstfertigkeit der Kolonienbewohner fowie von den Produkten der Länder geben, obwohl sh natürliher Weise bereits bei manchen dieser Sachen der europäische- Einfluß erkennen läßt. Schnigereien aus Holz, Elfenbein und Horn zeigen, daß au in jenen Gegenden eine Art Kunstgewerbe besteht, welthes freilich dem Geshmack und den Lebensbedürfnissen der Einwobner angepaßt ist und \sih oft in den groteskesten Formen gefällt. Auf die Ver- zierungen ihrer primitiven Waffen, der Keulen, Messer, Lanzen u. \. w. ist oft viel Sorgfalt verwandt, die Ornamente bekunden eine große Erfindungskraft ihrer Verfertiger ; ebenso muß man be- wundern, wie kunstgerecht und sauber diese Schnitzereien ausgeführt find, wenn man bedenkt, daß das Handwerkzeug doch gewiß ein äußerst einfahes is. Von ganz besonderem Interesse ist eine Sammlung von Tanzmasken aus Neu-Pommern und Neu-Medcklenburg,. welche in ihrer gesucht s{hrecklichen Form und Bemalung komisch und furchtbar zugleih wirken und der Phantasie des Verfertigers den denkbar weitesten Spielraum gewährten. Auch an Beutestücken, welche dereinst in der Geshihte unserer jungen Kolonialunternehmungen eine Rolle spielen werden, sehen wir hier cinige recht interessante Stüe, so z. B. die von Kugeln durchbohrte und mit Koransprüchen be- deckte Fahne Buschiri’'s, die den das Lager der Rebellen erstürmenden Kolonialtruppen in die Hände fiel. In der Mitte des Saales er- blickt man zwei Gegenstände, welche gleichfalls an die Kämpfe in Ost- Afrika erinnern: es is eine mächtige Trommel und eine riesige, ganz absonderlich geformte Trompete, beides Beutestücke aus den Operationen unter dem Lieutenant von Gravenreuth. Ueber die Ausrüstung eines Afrikareisenden belehrt uns ein großes Zelt, welches auêgespannt und aus fäulnißsiherem Stoff angefertigt ift; um dasselbe herum sieht man Stühle und Tische stehen und zwar folche, wie sie für die Reise des Forschers geeignet und besonders konstruirt sind, zierlich gearbeitet und zusammenklappbav, fodaß sie leiht transportirt und ebenso rasch wie bequem aufgestellt werden können. Die Ausrüstungsgegenstände, welche hier ausgestellt sind, veranschaulihen uns recht deutlich die eigezartigen Verhältniffe, unter denen ih der Reisende dort bewegt, und: die nit fehlende Doppel» flinte z2zigt, daß diese auf den ersten Vlick fo idyllisch anmuthende Scenzrie auch ihre Gefahren hat, und daß die Ruhe uad Sicherheit des uater Palmen erbauten Zeltes keineswegs immer eine ungestörte und unbedingte ift. Diese Gruppe inmitten des Saals, von anscheinend lebenden hohen Palmen, die aber künstlih tonservirt sind, umstanden, ist recht gefällig arrangirt. Verläßt dey Beschauer den großen Saal, so fällt ibm in der zu dem Vorraum führenden Thür eine polychrome Statuette auf: es ist ein Suaheli-Stuter, modellirt ron dem Bildhauer Franke. Von den europäischew Elegants unter- ceidct sih dieser Stuter schr weseatlih, denn sein ganzes Kostüm besteht nur aus einem vom Hals bis auf die Füße reichenden blendend weißen Gewand und einem Käppchen, das kokett auf dem krausea Haupthaar sißt. Das Selbstgefällige in dem Antliy dieses drolligea Burschen ist von dem Künstler geschickt zum Ausdruck gebracht.

In dem kleineren Raum, welcher in einem Pflanzenarrangement die Büste Sr. Majestät des Kaifers zeigt, findet fih eine Kollektion von Büchern und Bildern vor, die mit der Kolonialpolitik zusammen- bängen. Auf einem Tisch sieht wan eine kleine Bibliothek von kolonialpolitischen Schriften; unter ihnen wird befonders die von, dem Lehrer Kriftaller in Kamerun für die Kameruner Kinder aus- gearbeitete Fibel (Carl Heymann’'s Verlag, Berlin) Interesse erregen ; es ist cin dünnes Heftchen, dessen Inhalt den kleinen Schwarzen nit geringeres Kopfzerbrehen verursachen dürfte, als unsere deutsche Fibel unseren hiesigen kleinen ABC-Schüßen. Die Wände des Raums find bedeckt mit Bildern, Plänen und Karten. Mit Ver- gnügen wird jeder Hellgrewe's Grifaillebilder ansehen, welche uns die landfchaftlihen Schönheiten unserer kolonialen Besißungen in künst- lerisch durchoeführten Skizzen vergegenwärtigen; von Unfrucht- barkeit oder Oede der betreffenden troyishen Gegenden ift auf diesen Bildern, welche freilich mit dem Auge des Malers gesehen find, nichts zu merken. Acußerst \spaßhaft sind die zahlreichen Photographien, zu denen die Schwarzen saßen ; man fieht den Gesichtern das selbstgefällige Behagen au, mit dem sie sih dem Apparat des Photographen zuwandten. Aber au an ernsten Blättern fehlt es hier nicht: da ist ineinem elfenz beinernen Rahmen die Photographie des Lieutenants SBünther, der am 11. November 1886 an der JIub Barre beim Kentern des Bootes ertrank, da ist ferner das Bild des am 1. April 1886 bei Kismaju ermordeten Dr. Jühlke. Au unter den übrigen Bildern finden stich solhe von Personen, welche nicht mehr unter den Lebenden weilen, deren Namen aber in der Gefhichte unserer kolonialen Politik einen ehrenvollen Plat einnehmen.

So bietet denn die Ausstellung des Interefsanten eine reihe Fülle, Das billige Eintrittsgeld wird hoffentlich einen zahlreichen Besuch zur Folge haben, und diesee ist um so mehr zu wünschen, als ja das finanzielle Ergebniß des Unternehmens dem wohlthätigen Verein zu Gute kommt. 1 ;

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Zweite

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und

„1 105.

Beilage Königlich Preußischen

Berlin, Dienstag, den 29. April

Staats-Anzeiger.

1890.

1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen. 2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Ÿ 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen

orladungen u. dergl.

Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen. / 1790] Oeffentliche Ladung.

Von den nacftehend benannten Personen, welche sämmtlich ihren leßten bekannten Wohnsiß oder ge- wöhnlichen Aufenthalt in Berlin gehabt haben, deren

gegenwärtiger Aufenthalt aber unbekannt ift, werde

beschuldigt : I. Die nahbezei{neten : 1) Adam,

beleben,

2) Lüttje, Heinri Georg, Schieferdecker, geboren

am 29. April 1859 in Neu-Münîter, Kreis Kiel,

3) Braun, Hermann, Kaufmann, geboren am

8. März 1856 zu Fordon, Kreis Bromberg,

4) Krause, Gustav Adolf, Arbeiter, geboren am 23. Juni 1852 zu Gurkow, Kreis Friedeberg N./M., am

9) Woitush, Franz, VBäcker, geboren 27, September 1858 zu Krappiß, Kreis Oppeln,

6) Nauck, Wilhelm, 23. Oktober 1856 in Königsberg N./M,,

7) Haase, Johann Carl Robert, Knecht, geboren

an November 1860 in Gurschen, Kreis Frau adt,

8) Hornig, Louis Paul Hugo, Commis, geboren am 4. August 1861 in Namslau Kreis Namslau,

9) Hafemann, Johann Franz Otto, Musikus,

geboren am 9. Juni 1860 in Berlin,

15, Februar 1859 in Neuhof, Kreis Liegnitz, 11) Edelhoff, Gustav Traugott, geboren am 14. Juni 1857 in Königsberg i./Pr.,

12) Grofse, Franz Otto, Töpfer, geboren am 26. Dezember 1860 in Teuchern, Kreis Merseburg, 13) Kohl, Johann Gottfried, Arbeiter, geboren

am 7. Oktober 1856 in Kaltenborn, Kreis Jüterbog- Luckenwalde, 14) Kolbe, Friedrih Wilhelm, Zigarrenmaher, geboren am 9. Januar 1861 in Mückendorf, Kreis Strehlen, Ò 15) Kirschke, August Robert Carl, Hülfswähhter, geboren am 6, Oktober 1860 in Neu - Bolewißtz, Kreis Buk, 16) Lindhorst, Carl Iulius Frit, Abiturient, geboren am 13. August 1858 in Königsberg i./Pr., 17) Koru, Bomen Berthold, Kaufmann, geboren am 1. Juni 1862 zu Ostrowo, Kreis Adelnau, 13) Legatzky, Richard Carl, Kellner , geboren am 11. Janvar 1863 zu S(xolgendorf, Kreis Mohrungen, 19) Küßner, Josef, Tischler, geboren am 31, Ok- tober 1861 in Gr. Kellen, Kreis Rössel, 20) Kochaele, Johann Carl Ernst, Maurer, geboren am 24, Oktober 1859 in Ts\chiefer, Kreis Freistadt, 21) Mottek, Michael, Kaufmann, geboren am 18, März 1860 in Samter, 22) Paffsow, Wilhelm Friedrih, Arbeiter, ge- boren am 7. März 1861 in Biesenbrow, Kreis Angermünde, 23) Rusch, Emil, Schneider, geboren am 1. Ja- nuar 1863 in Sopkienberg, Kreis Czarnikau, 24) Ribogtki, Heinrih Ludwig, Hausdiener, ge- boren am 28. April 1859 in Zinskowo, Kreis Buk, 25) Meyer, Carl Heinrich Ludwig, Arbeiter, ge- boren am 5. November 1858 in Persanzig, Kreis Neu-Steitin, 26) Rüder, Iohann Friedri Albert, Restau- rateur, geboren am 4. Februar 1859 in Brahwißt, Kreis Zauch-Belzig, 27) Quiel, Carl, Schuhmacher, geboren am 28, Mat 1852 in Woitsdorf, Kreis Oels, 28) Rohloff, Iohann, Arbeiter, geboren am 1, Juli 1860 in Dyck, Kreis Deutsch-Krone, 29) Rieck, Carl Gustav Wilhelm, Schuhmacher, geborcn am 5. Februar 1858 in Eulenburg, Kreis Bublit, : 30) Hampe, Carl Gottlob, Musikus, geboren am 26. September 1857 in Mansfeld, 31) Kirsch, Carl, Kaufmann, geboren am 27, Iuli

Karl Friedrich Louis, Kaufmann, eboren am s, Januar 1853 zu Groß-Keula, Kreis

cand. phil, geboren am

Handlungs-

Swriftseßer,

am 18. Mai 1861 in berg N./M,,

am 16. November 1862 Leobschüß,

in Züllkowiß, Kre

n | am 24, Mai 1863 in Berlin,

am 9. Dezember 1856 in Kattow, Kreis Bütow 52) Abraham, genannt Freykor, i

Schneider,

Kreis Bromberg,

beiter, geboren am 6. Februar 1855 in Gr feld, Kreis Greifenhagen, /

am 27, Oktober 1858 in Jafionne, Kreis Samter,

Maurer, geboren am 11. De:ember Schmiegel, Kreis Kosten, j; zember 1851 in Königsberg i./Pr.,

* |tember 1856 in Giesfow, Kreis Cöslin,

r Trebnitz,

99) Braun, Carl Friedri Wilhelm, Knecht, ge boren am 7. Colberg-Cörlin,

Greifenhagen,

5, Oktober 1863

Kreis ( Streblig, reis Groß

in Himmelwit,

Kreis Schlochau, 12, Februar 1856 in Grätz, Kreis Buk,

boren am 25. Dezember 1860 in Posen, Lebus,

_67) Strauch, Georg, Arbeiter , 27. Januar 1863 in Erbernhausen, Kreis Alsfeld

5. Februar 1854 in O Kreis Glogau,

69) Ramiæ, lexander, Tischler,

1, November 1862 in Berlin,

70) Reinke, Oito, Kellner, geboren am 26. Ok- tober 1861 in Berlin,

_71) Reich, Eduard, Barbier, geboren am 27, Zuni 1863 in Driesen, Kreis Culm,

72) Manhardt, August Richard, Zahntechniker, geboren am 6. Dezember 1864 in Sondershausen, 73) Rohde, Paul, Klempner, geboren am 8. Juni 1859 in Berlin,

74) Schlesfies, Hermann, Fleischer, geboren am 3. Juli 1863 in Königsberg i./Pr.,

j 75) RKonopa, Josef, Arbeiter, geboren am 3, März 1862 in Oburznia, 16), Feld, Wilhelm, Arbeiter, geboren am

26. Januar 1856 in Kunkel, 77) Rieß, Emil, Kaufmann, geboren am 11. Mai 1864 in Ostcrode, i; 78) Rother, Iosef, Max, Materialist, geboren am 20. Juli 1856 in Oppeln,

79) Lichtenberg, Richard Friedri, Kaufmann, geboren am 29. 1855 in Berlin,

80) Kompatzki, Johann, Arbeiter, geboren am 18, November 1854 in Koszinnen, Kreis Lößen,

Martin November

1856 in Mafferberg, Kreis Arnstadt,

32) Przygoda, August Robert, Bäcker, geboren am 31. Juli 1853 in Gnesen, Kceis Guefen,

33) Mielke, Friedrich, Hausédiener, geboren am 27. Dezember 1854 in Bukowitz, Kreis Schwetz,

34) Bohrish, Ca!:l Adolf Richard, Bäer, ge- boren am 5. April 1862 in Spremberg,

39) Drefler, Carl Otto, Klempner, geboren am 31. Dezember 1859 in Berlin,

36) Vietz, Andreas Johannes, S@losser, geboren am 11. August 1859 in Stolpe a./Dècr, Kreis Angermünde,

37) Freymanu, Isidor Isaac, Tapeziecer, ge- boren am 25. August 1860 in Königsberg i./P,, __38) Engel, Heinrih Josef, Barbier, geboren am 28. Juli 1881 in Mainz,

39) Klut, Adam, Arbeiter, geboren am 24, Sep- tember 1862 in Smiszkowo, Kreis Czarnikau,

40) Voß, Ludwig Wilhelm August Ernst, Zeug- dchmied, geboren am 12. Februar 1850 in Berlin,

41) Cohn, Ephraim Moses, geboren am 3. Juli 1861 in Königswalde, Kreis Ost-Sternberg,

42) Cantius, Carl Friedrich Otto, S&lofser, ge- boren am 9. Februar 1857 in Berlin, or 29) Toczekt, Heinri, Schlähter, geboren am 29, August 1859 in Kadlub, Kreis Turawa,

44) Czefalsfi, Stanislaus, Kommis, geboren am 27. April 1858 in Posen, Kreis Posen,

495) Tecrski, Michael, Maler, geboren am 24, Sep- tember 1858 in Gniewkowo, Kreis Inowraclaw,

46) Janeczek, Anton, S&läcter, geboren am 13. Juni 1857 in Rose, Kreis Buk,

47) Czamansfki, Maximilian, Restaurateur, ge-

geboren am 29. Mai 1857 in Alt-Sorge, Kreis Landsberg a./W., , j

geboren am 13. September 1857 in Mersin, Kreis Lauenburg,

geboren an 28. April 1861 in Gransee, Kreis Ruppin,

81) Schneider, Iohann Gotthilf, S{neider, geboren am 19. Juli 1860 in Shönmwalde, Kreis Luckau,

82) BVarra, Johann Ludwig, Arbeiter, geboren am 18. August 1863 in Dirschau, Kreis Pr. Star- gardt,

83) Jasorka, Mathes, Bauersohn, geboren am

29. Dezember 1861 in Neuendorf, Kreis Cottbus, 84) Braune, Johann Heinrich Friedri, Bäcker, geboren am 27. Dezember 1856 in Greifswald,

89) Foerftemann L, Julius Carl Adolf, Bäder, geboren am 14. Mai 1855 in Berlin,

86) Nottkowsky, Carl Richard Eduard, geboren am 23. August 1858 zu Vicß, Kreis Landsberg a./W,, | 87) Woltmanu, Adalbert Hyronimus, Wirtkhs- | sohn, geborea am 20. Juli 1866 in Arnswalde,

33) Noackck, Carl ‘Suftav Ottomar, Maschinen- bauer, geboren am 29, August 1861 in Sagan,

89) Begerow, Augast Friedrich Michael, S({losser, geboren am 13. November 1864 in Greifenhagen, 90) Grünig x, Arthur, Chemiker, geboren am 22. Juni 1863 in Striegau, Kreis Striegau,

91) Doebler, Ferdinand Friedrich Christian, Kutscher, geb. am 13.März 1861 in Sydow, Kr. Schlawe, 92) Hoffmann, Julius Franz Heinrich, Conditor, geboren am 23. Februar 1855 in Colberg, Kreis Colberg-Görlin,

93) Heiurih, Gcorg, Buchhändler, geboren am 27. Januar 1859 in Zossen, Kreis Teltow,

94) Wandrey, Friedrich Wilhelm, Viebhändler,

95) Hasse, Albert Martin Wilhelin, Gärtner,

96) Schulz, Friedri Wilhel:n August, S&lofsser,

boren am 8, Oktober 1859 in Kollin, Kreis Wirsit,

i vember 1860 in Berlin,

97) Runge, Edmund, Tischler, geboren am 11, No-

48) Franke, Gustav. Justizanwärter, geboren Neudamm, Kreis Königs-

49) Czerweuka, Johann, Messersbmied, geboren

90) Jansen, Paul, Stephan, Tisch{hler, geboren 91) Colberg, Eduard August, Arbeiter, geboren

3 Abraham, geboren am 4. März 1860 in Fordon,

55) Deer, Christian Friedrich Wilhelm, Ar- Schöon-

94) Driesner, Christoph, Hausdiener, geboren

99) Müller, alias Wagner, Johann Augufît, 1858 in

56) Bolz, Robert, Kellner, geboren am 5. De- 57) Vösel, August, Arbeiter, geboren am 8. Sep- 98) Wuttke, Paul Wilhelm Heinri, Schneider, geboren am 29. Fuli 1853 in Bentkau, Kreis Dezember 1857 in Trienke, Kreis

10) Elsner, Waldemar, Weißgerber, geboren am | 60) Bliesener, Gustav Hermann, Tischler, ge-

boren am 11. September 1855 in Cranzfelde, Kceis 61) Böhm, Wilhelm, stud. med., geboren am 62) Vork, Theodor Friedri August, Fleischer- meister, geboren am 1. März 1860 in Buschwinkel, 63) Sfkrzydlewsfki, Adam, Maurer, geboren am 64) Ziegler, Edmund Wilhelm, Brauer, ge-

65) Schulz, Carl Franz Albrecht, Knecht, ge- boren am 27. Januar 1859 in Alt-Langsow, Kreis

66) Skierl, Oskar Otto Hugo, Sattler, geboren am 20. Januar 1858 in Zahno, Kreis Wittenberg, geboren am

geboren am

lam 15, Mai

{ Kreis Arnswalde,

D

5. Kommandit-Gesells cha 7 M 6. Berufs-Genofsens tin auf Aktien u. Aktien-Gesellsch. L E . Wochen-Aus8weise der deuts E 9. Verschiedene Bekannten S

und Wirthschafts-Genossenschaften.

zember 1862 in Stralsund,

99) Marohn, Ferdinand, Kaufmann, gebore

tember 1859 in Fulda, Kreis Fulda

101) Schulz, leise: L 102) Fengler, Benno, 28. Viärz_ 1863 in Fraustadt, Kreis Frauftadt,

103) Schmidt, Ludwig, am 1, Mai 1861 in Neu-Brandenburg,

104) Vorn, Paul, Stellmacher, 4. Februar 1860 in Bromberg,

105) Andrich, j am 30. Juli 1854 in Rößlinen, Kreis AUenstein, R 1865 in Berlin,

7) Füser, Conrad, Tischler, geboren am 2. Jun 1861 in Lippstadt, Kreis Lippstadt, s r etge Gar,

« Marz 1860 in Gramzow, Kreis Angermünde,

109) Beeker, Christian, : é

berga,

110) Ratzmann, 21. März, 1860 in _111) Langfeld, Friedri, Sattler, - 15. Juli 1860 in Haren, Kreis Marienwerder,

16. Oktober 1861 in

8. August 1858 in Gonsawa, Kreis Schubin,

114) Füting, Carl, Swhneider, geboren am 8, November 1858 in Klemsche Häuser, Kreis Ruppin, - 115) Gericke, Nobert, Schuhmacher, geboren am 24. Juli 1851 in Berlin,

116) Milkowski, Hermann, Schneider, geboren

A is 1855 i Willowo, Kreis Löbau, omae, Paul, Schneider, gebore

24. November 1861 in Serlin 4 A

118) Stollmauu, Iohann, Schneider, geboren am

6. Juli 1852 in Kl. Elbe, Kreis Marienburg i./H.,

119) Düker, Ludwia, Bäker, geboren am 5. No-

vember 1850 in Bielefeld, Kreis Bielefeld,

120) Mittelstaedt, Friedrih Wilhelm, Klempner,

geboren am 2. November 1860 in*Zehden, Kreis

Königsberg N./M,

121) Glife, Friedrich Theodor, Schlächter, ge-

boren am 29. Dezember 1861 in Reichardswerben,

in 1 , | Kreis Weißenfels 68) Stock, Heinrih, Korbmaher, geboren am Ses

122) Samter, Salomon, Cigarrenmacer, geboren

123) Lindner, Carl, Schuhmacher, geboren a!n | 26. September 1859 in Leising, Kreis Döbeln,

| 124) Geisler, Friedrich Wilhelm, Hausdiener, geboren am 24, November 1856 in Robken, Kreis | Graudenz,

125) Schulze, Friedrih August, Schneider, ge- |

boren am 12. Februar 1855 in Schlieben, Kreis | Schweinit,

: 126) Katoll, Eduard, Schuhmacher, geboren am 26. März 1864 in Pr. Stargardt,

127) Fechner, Carl Friedri Wilhelm, Tischler, geboren am 4. September 1861 in Friedland, Kreis Lübben,

128) Leonard, Gustav Emil, Masthinenbauer, geboren am 8. März 1857 in Lüdenscheid, Kreis Altena,

129) Bernhardt, Anton, Fleischer, gebocen am 29, März 1860 in Leinefelde, Kreis Worbis,

130) Nüte, Ferdinand August, Bäcker, geboren am 15. Dezember 1862 in Gramzow, Kreis Anger- münde,

131) Moßner, August Hermann, Holzbildhauer, geboren am 10, Januar 1562 in Ganzer, Kreis Neu-Ruppin,

132) Krause, Johann Paul, Hilfsbremser, ge- voren am 29. August 1863 in Kandlau, Kreis Fraustadt,

133) Weppler, Friedrich Wilhelm Carl, mann, geboren am 28. August 1860 in Posen, Posen,

134) Ko, Carl Friedrih Wilhelm, Postillon, geboren am 29, Juni 1863 in Friedebergsbruch, Kreis Friedeberg N./M.,

135) Mietnuer, Alfred Oskar Hugo, Arbeiter, s am 24. September 1858 in Bukow, Kreis Lebus,

136) Wittke, August Richard, Schreiber, geboren 1863 in Stallupönen, Kreis Stallu-

Kauf- Kreis

pônen,

137) Mügtzel, August Friedri Hermann, Kutscher, geboren am 25. November 1862 in Flugrad, Kreis Naugard, i

138) Radünz, Wilhel Ernst Franz, Schmied, geboren am 22. Juli . 1863 in Naugard, Kreis Naugard,

139) Eweler, Hermann Emil, Reitkneht, ge- boren am 21. Mai 1863 in Berlin, Ms 140) Köller, Dito Friedrih Wilhelm, Schmied, geboren am 9. September 1859 in Marienthal,

141) Mohr, Pöilipp, Büttner, geboren a e April 1863 zu Marbach, Kreis T aberbisGofE eim, _ 142) Trump, Rudolf Friedri Bernhard, Wicrth- L a agetei geboren am 20, August 1860 zu Hirsch- erg, 143) Jacob, Johann Gottfried Paul, Tapezi geboren am 14. September 1861 e B als Mannschaften des Beurlaubtenstandes , bezie- hungsweife als übungspflihtige Erfazreservisten erster Klasse ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, __IL. Die nachbezeichneten: 1) Vorisch, Hans Alfred Oskar Arthur, Arbeiter, geboren am 9, Oktober 1863 in Berlin,

98) Braemer, Carl, Gärtner, geboren am 29. De-

i August, Fleisher, geboren am 30. April 1860 in Zebden, Kreis Königsberg N./M, Stellmacher, geboren ain

Zimmermann, geboren geboren am Gustav, Zimmermann, geboren

106) Streit, Carl, Gärtner, geboren am 17. Sep-

Techniker, geboren am

DECer, Schneider, geboren am 16. April 1861 in Oberheldungen, Kreis Ekards-

Albert, Schneider, geboren am Neu-Stettin, Kreis Neu-Stettin. geboren am

112) Mga Brand Schneider, geboren am L er 1 ramzow, Kreis Angermünde, 113) Chaim, Moriß, Swneider, geboren am

am 23. Mai 1857 in Birnbaum, Kreis Birnbaum, |

Nach

im Deutschen Reiche fahnenflühtigen Rekruten Julius Pierson, geboren am 14. Februar 1860 in Richeval, Kreis Saarburg, bis zur Höhe von dreitausend Mark für den Mi- litär-Fiskus mit Beschlag belegt und die Veröffent- lihung dieses Beschlagnahmebeshlusses außer im Deutschen Reichs-Anzeiger au in der Saarbuvrger Zeitung verordnet.

am 27. Dezember 1862 in Polajewo, Kreis Obornick tember 1859 in Mewe, Kreis Marienwerder,

4) Kämmer, Hermann Leopold, Zauberkünstler geboren am 15. Dezember 1860 in Königsberg i/Pr.

, | 1862 in Anklam,

Saal- Krets,

am 18. Februar 1863 in Alt-Karbe

berg N./M.,, /

tember 1858 in Pol. Ellguth,

, { mawer, geboren am 10, März 1863 in Woldegk,

i 10) Günther, Julius Wilbelm, Schuhma{er,

geboren am 20. März 1861 in Holzdorf,

S SOyDEDET "u ader, geboren am 3. September 1860 in Berlin, 12) Wrensch, Ferdinand Bernhard Gottlieb

geboren am 15. November 1864 in Regenwalde, als nicht übungspflihtige Ecsatrefervisten erster

Klasse auégewandert zu fein, ohne von threr bevor-

stehenden Auswanderung der Militairbehörde Anzeige

erstattet zu haben.

k P Gn des §. 360 Nr. 3 des Strafgesetz- uches,

Alle vorgenannten Personen werdea zur Hauptver-

handlung über diese Beschuldigung auf N B

14. Juni 1890, Vormittags 11 Uhr,

vor das Königliche Amtsgericht T., Abtheilung 94,

zu Beclin, Alt - Moabit 11, Portaï I., Saal 10

parterre, hierdurch öffentlich vorgeladen unter der

Verwarnung, daß bei unents{huldigtem Ausbleiben

sie auf Grund der gemäß §, 472 der Strafprozeß-

Ordnung von der Militairbehörde ausgestellten Er-

klärungen werden vecurtheilt werden.

Verlin, den 8, März 1890.

Königliches Amtsgericht L., “Abtheilung 94. Amelung.

[6608] _In der Strafsache gegen Heinrih Peter Ge- shwindner, geboren am 22. Ottober 1867 in Essen, zuleßt in Hanau wohnhaft, wegen

Verleßung der Wehrpflicht, ift durch Beschluß Königlichen Landgerichts, Strafkammer, hier vom 10, 5 Apr 1890,/ quf Grund. Des S, 480

bzw, 326 oer Strafprozeßordnung und §8. 140 des Strafgesezbuh8s das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeklagten zur Deckung der den- selben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden, was hiermit in Gemäßheit des §. 326 Abs. 1 der Strafprozeß-Ordnung veröffentliht wird. Hanau, den 23, April 1890, Der Erste Staatsanwalt. Schumann.

[6609]

In der Strafsache gegen 1) den Kaufmann Eduard Karl Deines, geboren in 1866 zu Charkow, zuleßt in Hanau wohnhaft,

2) Iohann JIofeph Riemeuschneider, geboren v 19. Februar E u Großauheim,

3) Iohann Karl Ru eboren zu L dieb Mk Sen 1867, L LananalGas

) Karl Cbristian Ludorf zoren i 28 Oktober 1869, f, geboren in Hanau am TABD Oskar Müller, geboren in Hanau am 13. Mat 6) Karl Friedrih Wilhelm Schchleckser am 16. Februar 1869 zu Hanau, a EN

() Fohann Heinrich Jöx ebor 28. Augusi 1869 zu Vangenfelbol, ce Be ales i

wegen Berleßung der Webrpflicht, ist dur Be- {luß Kgl. Landgerichts, Strafkammer - hier, vom 16. April 1896 auf Grund des §. 480 bezw. 326 der Strafprozeßordnung und §8. 140 des Strafgesetz- bus das im Deutschen Reiche befindlihe Ver- mögen der Angeklagten zur Deckung der diefelben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Koften des Verfahrens mit Beschlag belegt worden was hiermit in Gemäßheit des §. 326 Abs\. 1 der Strafprozeßordnung veröffentlicht wird.

Hanau, den 23. April 1890.

Der Erste Staatsanwalt. Schumann.

[6607] a Beschluß.

Nah Einsiót des Ersuchens des Gerichts der Königlichen 33, Division vom 10. April 1890. Eissiht des Antrages der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft vom 11. April 1890, wird das befindliche Vermögen des

Zabern, den 14. April 1890. Kaiferlihes Landgericht, Strafkammer. gez. Cremer. Emminghaus. Aron. Für glei{!autende Ausfertigung :

(L. 8.) Der Landgerichts-Sekretär: Hoffmann.

i g 23. Oktober 1857 in Marot\cen, Kreis Wirsig, e glabe, Paul, isker geboren am 16. Sep- î 00) Knips, Josef, SHlosser, geboren am 14. Sep-

9) Negen, Gustav, Postbote, geboren am 19, SFuli

2) Feiffer, Richard Theophil, Ührmater, geboren

,

,

6) Machemehl, Hermann Paul Hugo, Kaufmann geboren am 1383. Öfttober 1861 in C Sus

7) Pagelsohn, Hermann, Kaufmann, geboren Kreis Friede-

9) Kunert, Franz, Diener, geboren am 1. Seyp-

9) Vietendewahl, Heinri Carl Johann, Shub-

Eduard Heinrich Hermann,

,