1910 / 93 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Apr 1910 18:00:01 GMT) scan diff

Land- und Forstwirtschaft.

Der Saatenstand in Preußen um die Mitte des Monats

April 1910.

Auf Grund der seit 1893 alljährlich um die Mitte der Monate April bis einschließlich November erhaltenen Nachrichten der landwirt- \chaftlihen Vertrauens8männer veröffentlicht das Königliche Statistische Landesamt Berichte über den jeweiligen Saatenstand in Preußen, deren erster diesjähriger hierunter folgt.

Sowohl der infolge später Frnte rückständigen Bestellung wie

der gedeihlihen Weiterentwicklung der bereits in die Erde gebrachten Herbstsaaten war der vorwiegend milde, im Flachlande fast {chnee- freie Winter sehr günstig. Viele Nieders{hläge machten die in den meisten Landesteilen während des Herbstes herrschende Trockenheit wieder wett, und bereits im Februar war die Wiederbelebung der Pflanzenwelt deutlich wahrzunehmen, die allerdings etwas zurückging, als um Mitte März infolge scharfer Ostwinde ein beträhtlihes Sinken der Teinperatur und starke Nachtfröste eintraten. Leßtere haben noch bis kurz vor der Berichts- abgabe (Mitte April) angehalten und werden, soweit sie zahlenmäßig festgestellt find, in den Nachrichten aus den östlihen Landesteilen bis 79 R., in den aus den Negierungsbezirken Erfurt und Cassel bis

6 und R. angegeben. Die nach diesem Witterungsumschlage eingetretene Trockenheit findet allseitige Erwähnung; sie gab aber zu Befürchtungen noch. keinen Anlaß und ift in den leßten Tagen des Berichtsmonats hier und da durh geringe Befeuchtung etwas ge- mildert worden.

Wie kaum anders zu erwarten war, haben sih nennenswerte Auswintcrungen nicht ergeben, und diese sollen hauptsächlich auf die ¿ben erwähnten Nachtfröste im März und April, weniger auf Schäden aus der eigentlichen Winterzeit zurückzuführen sein. Erft der nächstmonatige Bericht wird nähere Mitteilungen darüber bringen.

Von Schädlingen werden außer den gewöhnlich vorkommenden Insekten verhältnismäßig selten Mäuse, noch seltener Hamster und Krähei, Schnecken überhaupt niht angegeben: dennoch s\ollen die Maäufe in den Regierungsbezirken Hildesheim und Wiesbaden sehr

zahlreih auftreten. Die feuchtwarme Witterung des Februar hat auch allerlei Unkräuter gezeitigt.

Ist hiernach die in dem Bericht vom November v. J. aus- gesprochene Hoffnung auf eine gute Durchwinterung der Saaten allgemein und in erfreulihstem Maße in Erfüllung gegangen, fo ist noch besonders zu erwähnen, daß die Weizensaaten durch die späten Nachtfröste gar nicht geshädigt wurden, namentlih sollen sich gerade die englischen Sorten, die in früheren Jahren viel aus- winterten, vorzüglich bewährt haben. Ebenso muß angenommen werden, daß auch an dem Winterspelze nihts auszustellen ist, da besondere Mitteilungen über ihn nicht vorliegen ; übrigens wird Spelz in Preußen wenig gebaut. Dagegen sind die Noggensaaten nicht ganz s{hadlos geblieben; fie sollen vielfach rostgelb geworden, dabei aber doch fräftig genug sein und für ihre günstige Weiterentwicklung nicht fürhten lassen, wenn bald warmes Negenwetter eintritt. Hinsichtlih der Oelfrühte Winterraps und -rübsen finden sih nur ganz vereinzelt Nachrichten darüber, daß die Saaten etwas unter Maden gelitten haben. Was nun die Fut ter- pflanzen anlangt, fo werden der Klee und die Luzerne, obgleich der Klee hier. und da etwas durch Mäuse geschädigt worden ist, durchaus günstig beurteilt. Die Wiesen sollen aber, nahdem sie bereits grün bezogen waren, infolge des Spätfrostes wieder grau ausseben ; stellen- weise standen sie auch noch unter Wasser.

Da das Wachstum, wie {hon erwähnt, in diesem Jahre früher als gewöhnli eingetreten ist, konnte die Begutachtung aller Gewächse, abgesehen von den Wiesen, einwandfrei erfolgen. Für die Wiesen konnte îin manchen Gegenden, besonders der östlihen Landeshälfte, nicht immer eine Note abgegeben werden ; immerhin ist aber die Anzahl der Noten in den betreffenden Regierungsbezirken groß genua, um die gewonnenen Durc(hschnitte mit denen für den gleihen Monat im Vorjahre als durchaus .vollgültig zu vergleihen. Die Begut- achtungsziffern (1 bedeutet: „sehr gut“, 2: „gut“, 3: „mittel, durchschnittlich", 4: „gering", 5: „sehr gering“) berechneten sh im Staatsdurhschnitt bei dem Winterweizen und -roggen auf 2,3 bezw. 2,5 (gegen 2,5 bezw. 2,4 vor der Einwinterung im No- vember v. J.), bei dem Winterspelze auf 2,2 (2,1), bei den Oelfrüchten Winterraps und -rübsen wie im November auf 2,3 und bei dem Klee auf 2,4 (2,5); bei der Luzerne fand sich die Note 2,5 und bei deu Niesel- sowie anderen Wiesen 2,7 bezw. 2,9. Aus einer Vergleichung der Aprilnoten seit 1899 ergibt sih, daß die für den Berichtsmonat berechneten, wenn man von den vielleiht nur zufälligen Schwankungen der Spelzziffer absieht, fast bei keiner Fruchtart usw. übertroffen werden.

Nach alledem ist zu erwähnen kaum nötig, daß bei der trockenen Witterung die Bestellung der Aecker zur Sommersaat mit Eifer aufgenommen und, besonders in den westlichen Landesteilen, bis auf die Hackfrüchte beendet werden konnte; teilweise waren auch die Kartoffeln schon gelegt. Im Nordosten und einigen anderen Gegenden war man dagegen bis zur Abgabe der Berichte mit den Halmfrüchten, die im Westen vielfach shon aufgelaufen waren, kaum zur Hälfte fertig.

Die Zahl der von den Vertrauensmännern eingesandten Berichte, die den vorstehenden Bemerkungen, insbesondere der Tabelle, zugrunde gelegt find, ist im April bisher noch nicht erreiht worden; sie be- trägt 4833. (Stat. Korr.)

Die Landschaft der Provinz Westfalen zählte nah ihrem Geschäftsbericht für 1909, das 32. Jahr ihrer Tätigkeit, am Schlusse des Jahres 1908 4236 und Ende 1909 4447 Mitglieder. Der Bestand an eingetragenen Hypothekenforderungen betrug am 31. De- zember 1909 85 405 100 #, d. i. gegen das Vorjahr ein Mehr von 9 399 800 Æ. 234 Beleihungen mit Tarxverfahren haben im Berichts- jahre stattgefunden afen 175 im FJahre 1908. Im Reserve- fonds ist den itgliedern im Jahre 1909 1/;, 9% des in beiden Halbjahren verzinsten Schuldkapitals, im ganzen 160704 M, gutgeshhrieben worden. Nach dieser „Ueberweisung beträgt der Reservefonds 1 888 823 t. Auch im Jahre 1909 it ‘von einer Auslosung Abstand genommen worden, dagegen wurden zum Zwedte der Tilgung 246 100 Æ 4 °/6ige, 347 800 A 32 °/gige und 99 000 A 3 %/oige Pfandbriefe freihändig angekauft. Ferner wurden durch Darlehnsnehmer zum Zwecke außerordentlicher Tilgung 495 600 4 %/oige, 367 600 A 33 9/oige und 216 400 A 3 9/gige Pfandbriefe eingeliefert. Zu einer Zwangsverwaltung von beliehenen Grunkb- stücken durch die Landschaft ist es im Berichtsjahre nicht ge- fommen. Ausfälle hat die Landschaft nicht erlitten. Von dem

, Zwangsvollstreckungsrecht in Mobilien hat die Landschaft zur Beitreibung von Zinsrückständen in 69 Fällen (gegen 65 im Vorjahre) Gebrauch machen müssen. Aus den Pfandbriefguthaben in dem Tilgungsfonds der Landschaft sind den Darlehnsnebmern im Jahre 1909 77 400 Æ zurüdckgegeben worken. Die erheblichen . Aende- rungen der offiziellen Zinsrate während des vergangenen Jahres blieben auf die Kurse der Anlagepapiere fast ohne Einfluß, weil die große Ueberfüllung des Marktes mit solhen Papieren

das Angebot gegenüber der Nachfrage zu Konzessionen zwang. Infolge von Besißwehseln mußte die Landschaft

in 508 Fällen Freigebung für abverkaufte einzelne Grundstücke be- willigen, gegen 485 folcher Fälle im Vorjahre und 475 im Jahre 1907. Die zinsbar angelegten Bestände betrugen am Jahres\{lusse bei öffentlichen Kassen 570 000 Æ, in eigenen Pfandbriefen 731 100 4, in dem Pfandbriefbestande des Reservefonds 1 648 700 #6, durch Ge- währung von Bardarlehen an die Mitglieder 351 400 A und bei Banken 275 000 4, zusammen also 3 576 200 4. In den ersten beiden Monaten des Jahres 1910 is der Betrag der Hypotheken- forderungen und demnach auch der ausgegebenen Pfandbriefe nah Abzug von 252400 gelöshter Beträge um 642600 A ge- wachsen. Im Jahre 1909 haben viele Sparkassen den Zinsfuß für Einlagen wieder ermäßigt und demgemäß den Zinsfuß für ihre ländlihen Hypothekenforderungen teilweise wieder herab- gesezt. Die durh die NReichsfinanzreform eingeführte Talonsteuer hat die Landschaft auf sich genommen, wird fie also nicht auf die Pfandbriefinhaber abwälzen. Anträge auf Ablösung von Abfindungs- renten gemäß dem Anerbengeseß vom 2. Juli 1898 sind bis jetzt bei der Landschast nicht gestellt worden. Der Sicherheitsfonds für diese Einrichtung ist im Berichtsjahre um 12 659 auf 342 779 A an- gewachsen. Die allgemeine Rechnung der Landschaft ergibt für das Jahr 1909 eine Einnahme von 18252900 in Effekten und 27 110092 Æ in bar, eine Ausgabe von 14877 500 #4 bezw. 26 538 711 4. Die Bilanz {ließt in Aktiven und Passiven mit je 92 116 654 M ab. Der erzielte Uebershuß von 80 925 46 wurde dem E Fonds“ zugeführt, der dadurch auf 395 193 S ge- tiegen ift.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause geht morgen, Freitag,

„Lohengrin“ in Szene. Herr Berger singt die Titelrolle, die Elsa Frau VDenera, die Ortrud Fräulein Ober, den Telramund Herr Hoff- mann, den König Herr Griswold, den Heerrufer Herr van Hulst. Dirigent ist der Kapellmeister Blech. (Anfang 7 Uhr.) Die „Fledermaus“ wird am Sonntag, den 24. d. M., Nachmittags 23 Uhr, im S Opernhause aufgeführt werden. Die Beseßung der Hauptrollen ist die bekannte. Herr Vollmer vom Königlichen Schau- Ipielhause wird in dieser Vorstellung die Nolle des Gefängniswärters Frosch spielen. : Im Königlichen Schauspielhause wird morgen G. Kadel- burgs Lustspiel „Der Familientag“ in der bekannten Beseßung, mit den Herren Vollmer, Keßler, Schroth, Patry, Vallentin, den Damen Nessel, von Mayburg, Buße, Schramm und Meyer, wiederholt.

Im Neuen Königlichen Operntheater geht näthsten Sonntag zum ersten Male E. von Wildenbruchs nachgelassenes Schauspiel „Der deutshe König“ in Szene. Der Billettverkauf zu dieser Vorstellung findet täglidh an der Tageskasse des Königlichen Schauspielhauses statt.

Am Dienstag, den 26. d. M., begeht das Mitglied des Lessing- theaters Paul Pauli das Jubiläum seiner fünfzigjährigen Bühnentätigkeit. Zu feinem Benefiz findet an diesem Abend eine Aufführung von Gerhard Hauptmanns Diebskomödie „Der Biber- pelz“ statt, in der der Jubilar den Amtsdiener Mitteldorf spielt. Karl Kämpfs bekannte Orchester - Suite „Aus baltischen Landen" ist im leßten dieswinterlihen Philharmonischen Konzert in Brandenburg a. H. unter Leitung von Kapellmeister Walther Schmidt aufgeführt worden. Das Werk, vom Dirigenten forgfältigst

vorbereitet, wurde mit großem Beifall aufgenommen und der an-

Theater. Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus.

104. Abonnementsvorstellung. Dtenst- und Freipläßze find aufgehoben. Lohengrin. Nomantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Mufsikalische Leitung: Herr Kapellmeister Bleh. Negie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 104. Abonnementsvorstellung. Der Familieuntag. Lustspiel in drei Akten von Gustav

M Eden fn Se A Hart Slervi: Aa Neues Schauspielhans. Freitag, Abends

R Lu SeUe GNIEps Ho PELII PRERIEIE 8 Vhr: Ernst sein. (Bunbury.) Abends 8 Uhr: Das Leutnantsmündel. Schwank Sonnabend: Opernhaus. 105. Abonnementsvor- | _ Sonnabend: Die Hochzeit der Sobeïüde. | in drei Akten von Leo Walter Stein.

ftellung. (Gewöhnlihe Preise.) Dienst- und Frei- | Hierauf: Wie er ihren Maun belog. (Gastspiel Sonnabend: Das Leutuantsmündel.

vläge sind aufgehoben. Zum ersten Male: Poia. | Agnes Sorma.) Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. 105. Abonnementsvorstellung. Shakespeares Geburtstag. Julius Caesar. Trauer- spiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Ueberseßt von A. W. von Schlegel. Anfang 7X Uhr.

Neues Operntheater. Sonntag : 208. Billettreserve- say. Dienst- und Freipläße find aufgehoben. Der

Sorma.)

Der Wildschüß.

Lessingtheater. Ibsen - Zyklus (1. Vorstellung). Der Bund der Jugend.

Sonnabend: Das Konzert.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Rosenmontag. Abends: Ibsen - Zyklus (2. Vorstellung): Die Stützen der Gesellschaft.

Sonntag: Die Hochzeit der Sobeïde. Hierauf: Wie er ihren Mann belog.

Komishe Oper.

wesende Komponist mehrfach hervorgerufen.

Mannigfaltiges. Berlin, 21. April 1910.

Am Sonntag vereinigten sich, wie „W. T. B.* berichtet, etwa 400 Vertreter der Turnvereine Berlins und der Frobinz Brandenburg, die den Kreis llI1b ter Deutschen Turner- schaft bilden, im Bürgersaale des Berliner Rathauses unter dem Vorsiß des Kreiëvertreters, Professors Dr. O. Reinhardt zu einem Kreisturntage, c1 dem als Vertreter der städtischen Behörden der Oberturnwart Dr. Luckow und der Bürgerdeputierte Lefeber teilnahmen. Nach den vom Kreisausshusse erstatteten Be- richten ist die Zahl der dem Kreise angehörigen Vereine in den leßten zwei Jahren von 461 auf 507 angewachsen und die Zahl aller Vereinsangehörigen von 59 766 auf 67 559 gestiegen. Die Zahl der männlihen Mitglieder beträgt 40325; außerdem gehören den Vereinen an 10109 Lehrlinge, 3970 Frauen und Mädchen, 9500 Schliler und 3655 Schülerinnen. Die Kreiskasse verfügt über einen Bestand von 12055,43 # und die Unterstüßungskasse für ver- unglückte Turner hat ein Vermögen von 20 192,19 6. Aus dieser Kasse wurden 1908 und 1909 insgesammt 8981,50 4 Unterstüßungen gewährt. Die Gustav Neßdorff-Stiftung hatte einen Bestand von 6280,90 Æ. Nach den Wahlen der Mitglieder des Kreisaus\chusses, der Kassenprüfer sowie der Abgeordneten zu dem im Jahre 1911 stattfindenden deutshen Turntage wurde der Haushaltplan festgestellt und einigen Anträgen des Kreisaus\{usses wegen Verminderung der Zahl der Abgeordneten und Verteilung des Kreisblattes geln.

Abends 8 Uhr: Neu einstudiert:

Freitag,

von Victor Léon.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr:

(Gastspiel Agnes

Freitag, Abends 8 Uhr:

Freitag, Abends 8 Uhr: Schwank in drei Akten von Miguel

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Freitag, Abends 8 Uhr: Die geschiedene Frau. Operette in drei Akten Musik von Leo Fall. #

Sonnabend: Die geschiedene Frau.

Sonntag, Nachmittags 3} Uhr (halbe Preise) : Ein Walzertraum. Operette von Franz Lehar. Abends 8 Uhr: Die geschiedene Frau.

Lunfstspielhaus. (Friedrichstraße 236.)

Punkt. Abends 8 Uhr: Das Leutnantsmündel.

Residenztheater. (Direktion : Richard Alexander.) Das Naschtlicht.

Zamacoïs. Sonnabend und folgende Tage: Das Nachtlicht.

Den Schluß der drei Stunden währenden Verhandlungen bildete' die Besprehung des im Juli d. J. in Frankfurt a. O. stattfindenden Preisturnfestes.

___ Ein Festgottesdienst zum Gedächtnis D. von Bodel- \chwing hs findet, wie {hon mitgeteilt, im Dom am kommenden Montag, Abends 84 Uhr, unter Mitwirkung des Domchors statt. Festprediger ist der Hofprediger Obly, nah ihm sprechen Professor D. Seeberg und Präsident D. Spiecker. Der Zugang ist frei für jedermann, nur der kleinere Teil der Plätze ist reserviert.

__ Der Marsforsher Professor Percival Lowell wird in seinem Vortrage am Sonnabend, Abends 84 Uhr, auf der Treptower Stern warte jeine neuesten Aufnahmen vom „Mars“, „Jupiter“ und „Saturn“ in Lichtbildern vorführen, die einen großen eb Va ul dem Gebiete der Planetenphotographie bedeuten. Schon die früheren Aufnahmen Lowells haben berehtigtes Aufsehen erregt. Die jetzigen sind jedoch auf Grund einer verbesserten Methode hergestellt und zeigen überrashende Einzelheiten. Am Sonntag, Nachmittags 5 Uhr, spricht der Direktor F. S. Archenhold über: „Kometen und Sternschnuppen“, um 7 Uhr über: „Die Sternenwelten, mit Berücksichtigung des Halleyshen Kometen“, und am Montag, Abends 9 Uhr, über: „Unser Planetensystem“. Mit dem großen Fernrohr wird allabendlih der Mond, abwechselnd mit dem „Jupiter“, gezeigt, und in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag bleibt die Sternwarte bei klarem Wetter für die Beobachtung des Halleyschen Kometen, der in den frühen Morgenstunden zu sehen ist, während der ganzen Nacht geöffnet. :

Cöln, 21. April. (W. T. B.) Wegen bdöiger Winde sind die drei Luftschiffe zu der für heute geplanten Fernfahrt nicht aufgestiegen. E E

Charleville, 20. April. (W. T. B) Der Aviatiker Sommer hat einen neuen Flugrekord aufgestellt, indem er mit vier Passagieren auf stieg. Er landete nah fünf Minuten.

St. Petersburg, 21. April. (W. T. B.) Im Stktadtteile Wassiliewskij Ostr ow ist heute früh ein sechs\|öckiger .Neu- bau eingestürzt. Nur die Mauern des Unterstocks blieben stehen. Acht Arbeiter werden vermißt.

__ Belgrad, 20. April. (W. T. B.) Nah Meldungen aus Kragujevac, Lapovo und Kraljevo ging gestern in ganz Zentral- serbien ein Wolkenbruch nieder. Ein großer Teil von Kragu- jevac steht unter Wasser. Nach den bisherigen Nachrichten find zehn Menschen ertrunken. Der Eisenbahnverkehr ift unterbrochen. Es wird eifrig daran gearbeitet, .den internationalen Verkehr auf der Linie Belgrad—Nish aufrehtzuerhalten. Der Schaden beträgt nach den ersten Shäßungen mehrere Millionen. Viele Orte Westserbiens melden DoWtastergerabr.

__ Birmingham (Alabama), 21. April. (W. T. B.) Dur eine Explosion in der Mulgamine wurden 40 Arbeiter ver- \chüttet, 25 sollen tot sein.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Hebbeltheater. (Königgräßer Straße 57/58.)

Freitag, Abends 8 Uhr: Frau Warrens Gewerbe. Sonnabend: Das Nesthäkchen.

BPirkus Bush. Freitag, Abends 74 Uhr:

Außferordeutlicher Galaabeuòd. Max Grigory- Truppe. Dompteur Heuricksen mit“ seinen 10 wilden Tigerun. (Völlig unerreichte konkurrenz- lose Dressur.) Therese Fillis, James Leou Fillis jun., Heinrich Fillis in ihren Pro- dufkftionen der hohen Schule. Die Hassaus. Ferner: Herr Erust Schumann, Original- dressuren. Reiterfamilie Proserpi. Zwerg- clowu Frauçois als Kunstreiter. igerl- clown Alfr. Dauiels. Um 9 Uhr : Die russische Pantomime Marja.

Freitag,

Der dunkle

B S R T EE R S R S 9 A C ERRE T U T D S E

deutsche König. Schauspiel in fünf Akten von Ernst von Wildenbruch. Anfang 75 Uhr.

Dentsches Theater. Freitag, Abends 74 Uhr: Der Widerspenstigen Zähmung. Sonnabend: Die Braut von Mesfina. Kammerspiele.

Freitag, Abends 74 Uhr: Zum ersten Male: Sumurün. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Gawän.

Berliner Theater. Freitag, Abends 8 Ubr: Taifun.

Sonnabend: Taifun. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Pension Schöller.

Sonnabend: Zigeunerliebe. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Tal der Liebe. Abends 8 Uhr: Zigeunerliebe.

Schillertheater. ©. (Wallnertheater.) Freitag, Abends 8 Uhr: Goldfische. Lustspiel in 4 Akten von Franz von Schönthan und Gustav Kadelburg.

Sonnabend: Die Katakomben.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Viel Lärm um Nichts. Abends: Die Katakomben.

Charlottenburg. Freitag, Abends 8 Uhr: LE Lange. Schauspiel in 4 Akten von Paul

evyse.

Sonnabend: Goldene Herzen.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Der Meineid-

Abends 8 Uhr: Taifun.

bauer. Abends: Goldene Herzen.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Shönfeld.) Nreitag, Abends 8 Uhr: Die Dorfkomtesse. Operette in 3 Akten von Pordes-Milo und E. Urban. Musik von R. Danziger. (Oskar Braun a. G., tene Ballot, Käthe Herold, Arnold Nieck, Viktor

mill.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Dollarpriuzesfin. Operette in drei Akten von Leo Fall.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstr.) Freitag, Abends 8 Uhr: Theodore ck& Cie. Schwank in 3 Akten von D. Armont und N. Nancey, deutsch von Erich Mog.

Sonnabend: Theodore «& Cie.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Buridans Esel. Lustspiel in drei Akten von N. de Flers. rnd G. A. de Caillavet. Abends 8 Uhr: Theodore

«& Cie.

Familiennachrichten.

Gestorben: Hr. Justizrat Felix Tichauer (Berlin). Hr. Kapitänleutnant a. D. Eduard vi (Nudolstadt). Fr. Clara Louise Schröder, ge Freiin von Schröder (Othmarschen- Altona). r. Luise Stehow, geb. von Bibow (Liegnitz).

Verantwortlicher Redakteur:

Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Neun Beilagen (eins{ließlih Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reichsanz M 93.

Erste Beilage eiger und Königlih Preußischen

April

Verichte von deutschen Fruchtm

ärkten.

Staatsanzeiger.

Qualität ¿ Am vorigen Außerdem wurden 1910. gering mittel gut Verkaufte | Perkaufs- R Markttage lte Le is M für Dur- nah überschläglicher April Marktorte Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner 0 enge wat 1 Doppel- Du i S ägung Vetanit ; i L zentner ; em entner Tag niedrigster | höchster | niedrigster | höchster | niedrigster | höchster [Doppelzentner 4 7 g Preis atc M M M M M M ¿ 1 Weizen. a d 4 “a 22,00 - 5 110 22,00 22,00 | 16.4. i ° Ce L O! S0 _ Un 2 as 5 105 21,00 20,00 | 16. 4. ; T2 S a r fr 21,60 21,80 13 282 21,69 21,60 | 16.4. j o U A b E 21,20 | 21,20 21/50 21/60 18 385 21.39 2140 | 16.4 : 2 Ostrowo . . T 2OO 21,20 21,40 21,60 21,80 22,00 ; à ; i: ; i 4 E v T 020 20,20 20,30 91,20 21,30 22,20 : L ; L A: E c, e d e Ee —— 21,70 21,70 22,00 22,00 : ; i 5 Liben e E E 21,10 21,35 21,60 21,86 22,10 : : : Y alberstadt . . 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Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner un

Altenburg

Ein liegender Stri (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung,

Berlin, den 21. April 1910.

Boner:

d der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. daß der betreffende Preis nit vorgekommen ist, ein Punkt (. ) in den leßten sech8 Spalten,

Kaiserliches Statistishes Amt. van der Borght.

Der Dur(shnititspreis wird aus ten unabgerundeten Zahlen berechnet.

daß entsprehender Bericht fehlt.