1870 / 84 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Laut Telegramm vom 6. d. M. ist S. M. Yacht » Grille« von Ferrol nah Plymouth in See gegangen.

Sachsen. Leipzig, 7. April. Der Herzog von Sachsen-Altenburg kam heute Bormittag 10 Uhr auf der Staatsbahn hier an und reiste um 11 Uhr auf der Thüringer Bahn weiter nach Weimar.

Weimar, 6. April. Heute findet im Großherzoglichen Schlosse die Konfirmations-Prüfung der Prinzessin Elisabeth, der jüngsten Tochter des Großherzogs (geb. am 28. Februar 1854), statt. Der feierlihe Ukt der Konfirmation selbst wird Übermorgen, am Geburtstage Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin, in der neu dekorirten Sloßkapelle ftatt- finden. Zu dem doppelten Feste des Geburtstages der Groß- berzogin und der Konfirmations - Feierlichkeit wird der Besuch Ihrer Majesiät der Königin von Preußen am hiesigen Hofe erwartet. :

‘7. April. Vergangene Nacht i} der Erbgroßherzog, beute Nachmittag der Herzog von Altenburg hier ange- tfommen.

WVadten, Karlsruhe, 6. April. Der Großherzog be- gab si heute früh 7 Uhr 20 Min. mit dem Prinzen LVil- helm nach Mannheim, um die dort zusammengezogenen Land- wehrtruppen in Augenschein zu nehmen. Höchstdieselben kehrten Mittags nach Karlsruhe zurück.

Die Oere vou Sachsen-Coburg, geborene Prinzessin Alexandrine von Baden, is heute Nacht zum Be- suche der Großherzoglichen Familie in Karlsruhe eingetroffen.

Heute wurde die Ständeversammlung vom Groß- herzoge in Person feierlich geschlossen. Die von demselben ge- haltene Thronrede lautet wörtlich, wie folgt:

Edle Herren und liebe Freunde! Jn freudig gehobener Stimmung richte ih beute bei dem Schlusse Jhrer Arbeiten, bei deren Beginn ih Sie vertrauenêvoll begrüßte, Worte der aufrichtigen Anerkennung und des warmen Dankes an Sie für den einsihtigen Rath und die thatbereite Hingebung, mit welchen Sie im Verein mit meiner Re- gierung des Landes Wohl zu fördern bemüht waren. Mit gerechtem Stolz können Sie, mit freudiger Dankbarkeit wird mein Volk auf die Resultate Jhrer langen und angestrengten Arbeit blicken.

Die Verfassung des Landes i} erneuert in ciner den veränderten Verhältnissen und den Anschauungen der heutigen Zeit entsprechenden Weise; sie hat in der seit ihrem Bestehen jeßt zum ersten Mal zu vollem Abschluß gelangten Geseßgebung über die Ministerverantwort- lichkeit eine neue formelle Garantie erhalten.

Durch die Revision der Gemeindeordnung sind lange gehegte Wünsche erfüllt, welche eine erweiterte Theilnahme der Gesammtheit der Bürger an der Verwaltung der Gemeinden und eine größere Selbständigkeit derselben gegenüber dem Staat erstrebten. Jch ver- traue, daß die pflichttreue Besonnenheit meines Volkes von der aus- gedehnteren Freiheit, welche unzweifelhaft cine frishere Bewegung aller vorhandenen Kräfte hervorrufen muf, den richtigen Gebrauch machen wird, um neben der Freiheit die strenge Ordnung der Gemeinden, die- ser Grundsäulen des Staates, zu wahren. e

Zur Abgrenzung der beiderseitigen Gebiete von Staat und Kirche, welche mit der Selbständigkeit der leßteren zur Nothwendigkeit ge- worden, sind die Geseße über die bürgerliche Standesbeamtung und über die Verwaltung der weltlichen Stiftungen bestimmt. Das erste ist bereits in unbeanstandeter Wirksamkeit. Die in manchen Kreisen wegen desselben gehegten Besorgnisse, nur aus Mißverständniß ent- sprungen, sind durch die Erfahrung widerlegt, daß durch die geseßliche Regelung staatlich rechtlicher Verbältnisse die religiöse Weihe und die moralishe Würde der Ehe nimmermchr beeinträchtigt werden kann. Mit dem Vollzug des Stiftungs8gesebßes, bei welchem meine Regierung mit der stets bewährten Schonung verfahren wird, werden die auch gegen dieses Gesez gehegten Bedenken am sichersten als nicht begründet sich erweisen. Die öffentlihe Armenpflege ist, um sie ihrer Aufgabe gewachsen zu machen, in den weiteren Kreis der Gemeinde gestellt, und hier ist die Kirche zur Mitwirkung an dem Werke berufen, dem in ihrer Absonderung zu genügen sie nicht mehr im Stande ist.

Die Uebertragung der UntersiÜßungs8pflicht von der Heimath- gemeinde auf den Unterstüßungswohnsiß wird eine gerechtere Verthei- lung der Armenlajt bewirken ; sie läßt es zu, mit größerer Humanität die gegebenen Verhältnisse des einzelnen Bedürftigen zu berücsihtigen, und fie enthält im Verein mit dem Geseß, welches die Eheschliefung von dem Bürgerrecht unabhängig macht, den Keim und einen wi- tigen ersten Schritt für die eben so nothwendige, wie bedeutungsvolle innere Umgestaltung der Gemeinden.

Für die wirthschaftlichen Interessen des Landes erwarte ih von der Bank, welche auf Grund des vereinbarten Geseßes im Entstehen begriffen ist, und von der gescßlichen Regelung der son länger be- stehenden Erwerbs- und Wirthschaftsgenossenschaften günstige Erfolge. Die Fortseßunz des Eisenbahnbaues und die Vervollständigung des Straßenneße®, zu welhtn Sie die Mittel bewilligt haben, wird für die betreffenden Landestheile eine Quelle des Segens werden. A

Nicht minder sruchtbar wird der Aufwand sein, zu welchem Sie in reichem Maße für Zwecke des Unterrichts und der Bildung meine Regierung ermächtigt haben. Gerne spreche ich Jhnen dafür, wic für

die Ausstattung aller Qweige des öffentlichen Dienstes mit den ent- sprechenden Mitteln meinen Dank aus und ich freue mich, daß cs daneben durch sforgfältige Sparsamkeit möglich war, bei der am

\{wersten empfundenen Steuer, bei der Weinaccise und dem Wein, ohmgeld, eine Ermäßigung eintreten zu lassen.

Edle Herren und liebe Freunde! Mit stolzer Freudigfeit sehe ih auf die innere Entivickelung meines Landes, welche dur die qlüd- lichen Arbeiten dieses Landtages wesentlich gefördert ist. Jch stübe darauf das Vertrauen, daß mein an politishes Denken und an politische Arbeit gewöhntes Volk bei mir ausharren wird in Erstre- bung des höchsten Zieles, der nationalen Einigung Deutschlands.

Die verschiedenen Staat®sverträge mit dem Norddeutschen Bunde und mit den süddeutschen Staaten, welchen Sie Jhre Genehmigung ertheilt haben, befunden in erfreulicher Weise ein allmähliches Fort- schreiten der immer umfassender und immer fester werdenden Verbin- dung unter allen deuischen Staaten. Jh danke Jbnen, daß Sie mit patriotischer Bereitwilligkeit durch Verlängerung des Kontingentgeseßes, durch Bewilligung des Krieg8budgets und durch Jhre Zustimmung zu der Militärstrafgeseßgebung, welche neben der Annäherung an die Institutionen des norddeutschen Heeres zugleich einen wesent- liden Fortschritt auf diesem wichtigen Rechisgebiet begründet, meine Regierung in den Stand gescht haben, getreu dem feslstehenden Programme die nationale Politik in ernster That fortzuführen und mein Volk bereit zu halten, daß es, wann die Zeit gekommen sein wird, als ein ebenbürtiges Glied des Ganzen in die volle nationale Gemeinschaft eintreten fann.

Empfangen Sie edle Herren und liebe Greunde zum Ab- \hied meinen freundlichen Gruß. Kehren Sie nach anstrengender Arbeit froh in die Heimath zurück. Dort werden Sie die Vertreter dessen sein, was dieser Landtag g?wollt und geschaffen hat.

Gott segne das Vaterland!

TVürttemberg. Stuttgart, 6. April. Das heutige Regierungsblatt Nr. 6 enthält das bereits gestern seinem Jnhalt nach mitgetheilte Geseg, betreffend die Beschaffung weiterer Geld- mittel für den Eisenbahnbau; sodann cine Bekanntmachung des Justiz-Ministeriums, betresfend die Behandlung der Gesuche um Wiederherstellung der durch Strafurtheile der Schwur- gerichtshöfe oder des Kassationshofs entzogenen bürgerlichen Ehren- und der Dienstrechte; eine Verfügung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, betreffend die Extrapost- und Estafettentaxe ; endlich eine Bekanntmachung des Cinanz- Ministeriums, betreffend die Gewährung einer Zoll- und Steuer- vergütung für den in das Ausland versendeten Tabak.

Bayern. München, 6. April. (N. K) Der Gesund- beitszustand des Prinzen Otto hat si noch immer nicht in dem Maße gebessert, daß derselbe seiner baldigen vollen Genesung entgegenschen könnte.

Belgien. Brüssel, 7. April. Der neu ernannte außer- ordentliche Gesandte Portugals, Chevalier d'Antas, überreichte gestern dem Könige seine Akkreditive.

Die Repräsentantenkammer beendete gestern die Berathung des von der Kooperativgesellschaft handelnden Ab- schnitts des revidirten Code de commerce und ging dann zu den amendirten Artikeln des Titel 111, über.

Spanien. Madrid, 7. U, (V. T. B) Gegen den Herzog von Montpensier ist das gerichtliche Verfahren ein- geleitet, derselbe hat vorläufig Haußsarrest erhalten.

Nath den neuesten Nachrichten aus Catalonien herrs{t dort vollständige Ruhe mit Ausnahme einiger kleiner Ort- schaften in der Nähe von Barcelona.

Amerika. Washington, 5. April. (Kabeltelegramm.) Die vom Repräsentantenhause angenommene Resolution, welche den Marinc-Minister anweist, eine Untersuchung über den Qu- sammenstoß zwischen den Dampfern »Bomlay« und »Oneida« anzuordnen, ging heute auch im Senate durch. Der Prási- dent wird dieser Resolution seine Billigung geben und die Un- tersuchung soll sofort ihren Anfang nehmen.

Aus dem Wolff’ schen Telegraphen -Büreau.

Triest, Freitag, 8. April, Morgens. Der Lloyddampfer »Trebisonda« is mit der osftindischen Ueberlandpost aus Alexandrien heute hier eingetroffen.

Fortsezung des Nichtamtlichen in der Beilage.

Getverbe und Handel.

London, 7. April. (W. T. B.) Die heut begonnene Woll- auftion war von biesigen und fremden Käufern zahlreich besucht. Die Gebote waren lebhaft und wurden die Preise der leßten Auktion {ließlich fest behauptet. Das zur Auktion gestellte Wollquantum beträgt 162530 Sack.

Die Weizenausfuhr aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika während dcs vorigen Jahres belief sich auf 4,290,000 Quarters im Werthe von 8/900,0C0 Pfd. Sterl., gegen 1,616,000 Quarters zu 3,900,000 Pfd. Sterl. im Jahre 1868.

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Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 9. April. Jm Opernhause. (79. Vorst.) Der Liebestrank. Oper in 2 Abtheilungen. Musik von Donizetti. Gast: Hr. Fischer, vom Stadttheater zu Danzig: Belcore. Adine: Fr. Mallinger. Nemorino: Hr. Lederer. Dulcamara : Hr. Bojt. Hierauf: Thea, oder: Die Blumenfee. Ballet in 3 Bildern von Paul Taglioni. Musik von Pugni. Thea: Frl, David, Hussein: Hr. C. Müller. Anfang halb 7 Uhr. M h Schauspielhause. (98. Ab. - Vorst.) Emilia Galotti. Trauerspiel in 5 Akten von G. E. Lessing. Anfang 7 Uhr. Mittel Pee

Sonntag, 10. April. Jm Opernhause. (80. Vorstell.) Joseph in Aegypten. Musikalisches Drama in 3 Abth. , nach Alexander Duval. Musik von Méhul. Benjamin: Frl. Horina. Joseph: Hr. Niemann. Jacob: Hr, &öridcke. Simeon: Hr. Wo- worsky. Hierauf: Der Geburtstag. Divertissement in 1 Akt von Hoguet. Musik von C. Blum. Anfang halb 7 Uhr. M.- Pr.

Iu Schauspielhause. (99. Ab.-Vorst.) Sie hat ihr Herz entdeckt. Lustspiel in 1 Akt von Wolfgang Müller von Königs- winter. Hierauf: Der Ball zu Ellerbrunn, Lustspiel in 3 Akten von C. Blum. Anf. 7 Uhr. M.-Pr.

Sonnabend, 9, April. Jm Saal-Theater des Königlichen Schauspielhauses. Siebenundfünfzigste Vorstellung der franzö- sischen Schauspieler-Gesellschaft: Les postscriptum. La pluie et le beau temps. L’homme aux 76 femmes.

Sonntag, 10. April. Achtundfünfzigste Vorst.: Froufrou.

Am Sonntag, den 10. April c., Mittags 12 Uhr, findet im Königlichen Opernhause eine Matinée, unter Direktion des Königlichen Musik-Direktors Herrn Radecke und gütiger Mit- wirkung der Mitglicder der Königlichen Bühne: Fr. Frieb- Blumauer, Frl. Brandt, Frl. Grossi, Fr. Lucca, Fr. Mallinger, der Herren Beß, Niemann und Woworsky, so wie der König- lichen Kammermusiker Herren Concertmeister de Ahna, Hellmich, Rehfeld und Spohr zum Besten des engagirten Theater- Chorpersonals statt Die permanent, so wie die auf Mel- dungen reservirten Billets müssen am Freitag von 9—1 Uhr, vom Kassenflur des Königlichen Schauspielhauses, Eingang von der Taubenstraße aus, abgeholt werden. Der Verkauf der Übrigen Villets findet ebendaselbst am Sonnabend von 9 bis 1 Uhr, und Sonntag Vormittag von 11 Uhr ab im König- lichen Opernhause statt, Extra-Vreise,

Produliten- und SWWanren=- Ore, Berim, 8. April. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.)

Von Bis | Mittel Von | Bis |Mitt.

thr 8g. |pf. [tbr |sg.|pf. thr |*g.|pf. sg. |pf.lse.|pf.jsg. pf.

Weiz. Schf.| 2 2 6] 222 6] 219 6| Bohnen Mz. 8—1|10—]/ 8 8

Roggen 125—| 2—— 127 6/Kartoffeln | 1/6 2—/ 1/8

gr. Gerste | 1 7 6| 125— 116 3/Rindfl. Pfd. | 4—| 6—/ 5 1 Nat E W.|—/26 11 1 M 1 4/ Schweine- | | |

zu L.|—— —|———|———| fleisch 9—/ 6 6/ 511

Reu Centn. |—27—/ 1/7 6/1 2 3/Hammelfl. | 4— 9 6/48

Stroh Scheck. 9 15 —10 15 —/10 —| Kalbfleisch | 3 9 6/4 5

Erbsen Mtz. —| 6——| 8 ——| 6/ 8/Butter Pfd.| 9 —/12/—/10| 5

Linsen —| 8 —[—10—|— 8 8|Eier Mandel| 5 9| 6—| 6

. Berlin, 8. April. An Schlachtvieh war aufsgetrieben : Rindvieh 26 Stück, Schweine 787 Stück, Schafvieh 966 Stück, Kälber 830 Stück.

Die Marktpreise des Kartoffel - Spiritus, per 8000 per Cent nach Tralles, frei hier in’s Haus geliefert, waren auf iesigem

latze am 1. April 1870 Thlr. 15 à 1542

|

2. 15% à 15 S x q 7 50 ohne Fass. 6. » » V 7 » V

15% à 154 s

Berlin, den 7. April 1870. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Berlin, 8. April. (Nichtamticher Getreidebericht.) Weizen loco 52—66 Thlr. pr. 2100 Pfd. nach Qualität, abge- laufene Aumeldungen 58+ bez., pr. April-Mai 594—59 Thlr. bez., pr. Mai - Juni 583—592 Thlr. bez., Juni-Juli 60#—# Thlr. bez.

. Roggen loco 45—46 Thlr. pr. 20C0 Pfd., pr. April, April- Mai u. Mai - Juni 45—’—# Thlr. bez., Juni - Juli 46—-{—4 Thlr. bez., Juli - Angust 465—% Thlr. bez., September - Oktober 46% bis 47 Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine à 33—44 Thlr. per 1750 Pfd.

Hafer loco 23 271 Thlr. pr. 1200 Pfd. , abgelaufene An- meldungen 25—% Th1Ir. bez., pr. April-Mai 25t—L£—% Thlr. bez., Mai-Juni 255—2 ‘Thlr. bez., Juni-Juli 26% Thlr. bez.

——.

Erbsen, Kochwaare 50—56 ThIr., Futterwaare 42—48 Thlr.

RübölI loco 14% Thlr. Br. » Pr. April 147; ThlIr., April- Mai 145 —e Thlr. bez., Mai - Juni 145—&# Thlr. bez., Juni - Jali 13 Thir. bez. September-Oktbr. 183—1 Thlr. bez.

etroleum loco hlr. pr. April 72, Thlr. bez.. A ril-Mai 75 Thlr. Br., Mai-Juni 72 Thlr, Pr 7% E

Leinöl loco 12 Thlr.

. Spiritus loco ohne Fass 154{—5 Thlr. bez., pr. April, April- Mai und Mai-Juni 155 —&—% Thlr. bez., Juni - Juli 15%—Z bis 2 Thlr. bez., Juli-August 15% Thlr. Br, % G. August-Septem- ber 16—4—4 Thlr. bez. j

Weizenmehl No 0 G9 Thile. No. 0-H E 3{ck—ck* Thlr. Roggenmehl No. U 35—3% Fle. No. 0-4. -L 34—3 Thlr. Pr. April 3 Thlr. 95 Sgr. Br., April - Mai 3 Thlr. 05 Sgr. Br, Mai Juni 3 Thlr. 8{—8 Sgr. bez.

Weizen loco ohne Umsatz, Termine fest und Still. Gek. 11.000 Ctr. Kündigungspr. 59 Thlr. Roggentermine cröffneten heute unter dem Eindruck der inzwischen cingetretenen etwas kälteren Temperatur mit überwiegender Frage und wurden von den Käufern wesentlich höhere Preise angelegt. Nach einer Preissteigerung von ca. 5 Thlr. pr. WspL- schloss der Markt in ruhiger Haltung. Locowaare wenig angeboten, fand leichten Absatz. Gek. 1000 Ctr. Kündigungspr. 45 Thlr. Hafer efslektiv schwach oflerirt, Termine gut behauptet. Gekündigt 6600 Ctr. Kündigungspr. 253 Thlr. Rübgl erfreute sich bes- serer Nachfrage und konnten Abgeber etwas bessere Preise durschsetzen. SPpirituspreise haben sich bei sehr slillem Ge- schäft gut behauptet.

Berlin, 7. April. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiri- tus auf Grund des g. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der vereideten Waaren- und Produktenmakler.)

Weizen pr. 2100 Pfd. loco 52 - 68 Thlr. nach Qualität, pr. 2000 Pfd. pr. April - Mai 59 à 985 bez., Mai-Juni 59 à 58% bez., Juni-Juli 602 à 60 bez., Juli-August 61% à 61 bez. Gekündigt 12,000 Ctr. Kündigungspr. 985 Thlr.

Roggen pr. 2000 Pfd. loco 45¿— 465 bez., pr. April-Mai 455 à 445 bez., Mai- Juni 4525 à 445 bez., Juni-Juli 46 à 455 bez., Juli-August 46% à 46 bez., September-Oktober 462 bez.

Gerste pr. 1750 Pfd. grosse und kleine 30—44 Thlr. nach Qualität.

Hafer pr. 1200 Pfd. loco 23 275 Thlr. nach Qualität, 21 bis 26# bez., pr. diesen Monat abgelaufene Kündigungsschéine 25 verk., April - Mai 255 à 294 à 255 bez., Mai-Juni 29% bez., Juni-Juli 26% à 26% bez., Juli-August 27 à 26% bez. Gekündigt 3000 Ctr. Kündigungspreis 25: Thlr.

Erbsen pr. 2250 Pfd. Kochwaare 50—55 Thlr. nach Qualität, Futterwaare 42—47 Thlr. nach Qualität.

Roggenmehl Nr. 0 u. 1 pro Ctr. unversteuert inkl. Sack pr. diesen Monat 3 Thlr. 9 Sgr. bez., April-Mai 3 Thlr. 87 Sgr. à 83 Thlr. 8 Sgr. bez., Mai-Juni 3 Thlr. S4 Sgr. à 3 Thlr. 8 Sgr. bez., Juni-Juli 3 Thlr. 9 Sgr. bez., Juli-Aug. 3 Thlr. 10 Sgr. Br.

RüböI1 pr. Ctr. ohne Yass loco 147% bez., pr. diesen Monat 145 à 144 bez., April-Mai 145 à 145 à 143 à 1417 bez., Mai-Juni 14% à 147 bez., Juni-Juli 13% Thlr., Juli-August 13% Thlr. bez., September-Oktober 134 à 13 bez., Oktober-November 13 Thlr. November-Dezember 13 ThIr.

Leinöl pr. Ctr. ohne Fass loco 12 Thlr.

Petroleum raffinirtes (Standard white) per Ctr. mit Fass in Posten von 50 Barrels (125 Ctr.) loco 8; Thlr., pr. diesen Monat 73 Thlr., April-Mai 74 bez., September-Oktober 72 bez.

Spiritus pr. 8000 pCt. mit Fass pr. diesen Monat Or 0 10 Vez Wi G. 10! Bh, April - Mai 15% à 15% bez. u. GIO,, 167 Br, Mai - Juni 154 à 15% bez. u. G. 15% Br., Juni-Joli 158-7 à 15% bez; U. G, 15/7 Br. Juli-August 15% à 15% bez. u. Os U Dr, August-September 16% à 16 bez., Br. u. G. Gekünd. 40,000 Qrt. Kündigungspr. 15 Thlr.

Spiritus pr. 8000 pCt. ohne Fass loco 155 bez.

eizenmehl Nr. 0 4% à 05, Nr. 0 w 1 8% A880 Roggen- mehl Nr. 0 35 à 357, Nr. 0 u. 1 3% à 3 pr. Ctr. unversteuert exkl. Sack.

Beriin, 8. April. (Wochenbericht über Eisen Kohlen und Metalle von M. Loewenberg, vereidectem Makler und Taxator beim Königl. Stadtgericht.)

Das Metallgeschäft war in dieser Woche lebhaft, die stei- genden Eisenpreise brachten mehrere Roheisenabschlisse zu Wege, auch war der Konsum vielfacher Käufer.

Auf den schottischen Märkten ist Roheisen ansehnlich höher gegangen durch starken Begehr; hier ist Selbiges auch begehrt und besser, und sind gute und beste Marken schotti- sches Roheisen mit 454 à 48 Sgr. und engl. 42 à 43 Sgr. bezahlt, aut Lieferung Longloan 443 Sgr. und englisches 40 à 405 Sgr., schlesisches Holzkohlen-Roheicen 425 à 43 Sgr., Koks- EKisen 365 à 37 Sgr. loco Hütte. : :

Eisenbahnschienen zum Verwalzen gesucht, ab hier 1 à 2 Thlr., Walzeisen animirt, 3 à 3! Thir., Schmiedeeisen 4 à 4 Thlr. ab Werk. i i

Kupfer unverändert, gute und beste Sorten englisches und amerikanisches Knupfer 21; à 20; Thlr., Mansfelder 264 à Thaler pro Ctr., einzeln mehr. : 7

Zinn seit der Auktion in Holland dort bereits um 34 FL höher bezahlt, ist hier ebenfalls theurer, Bancazinn 45% à 46 Thaler, Lammzinn beste Qualität 44s & x ly, einzeln höher.

Zink fast ohne Umsalz W. H. Giesches Erben 657 à 5 Ihlr., untergeordnete Marken £4 à & Thlr. pro Centner Weniger.