1870 / 93 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1558

kehrs mit Tabak, durch eine, der Entwickelung des Han-

dels entsprechende Umgestaltung der Zollgeseßgebung und dur die Reform der Zukerbesteuerung Zeugniß abgelegt hat für den Erfolg der Institutionen, welche in dem Zoll-

vereinsvertrag vom 8. Juli 1867 geschaffen sind.

Nach Beendigung der Rede brachte der Wirkliche Geheime Rath von Frankenberg-Ludwig8dorf auf Scine Majestät den König Wilhelm von Preußen ein dreimaliges Hoch aus, in

welches die Versammlung lebhaft einstimmlte. ür das P biornatische Corps und die Hofstaaten waren

Plägze auf der na der Schloßkapelle zu belegenen Tribüne vor- behalten, für das übrige Publikum war die Tribüne nach der

Lustgartenseite hin eingeräumlk.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Gymnasial - Oberlehrer a. D., Professor Koentyher

zu Neu-Ruppin, dem Brunnen-Kommissär, Hof-Kammer-Rath Rotwitt zu Niederselters im Unter - Taunus- Kreise und dem pensionirten Polizei-Distrikts8-Kommissarius, Rittmeister a. D. Rochliy zu Bentschen im Kreise Meseriy den Rothen Adler- Orden vierter Klasse; dem Pfarrer und Kirchen-Nath Keller zu Sulzbach im Landkreise Wiesbaden den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse; dem Realschul-Dirigenten Schübler zu Diez 1m Unterlahn-Kreise den Königlichen Kronen-Orden vierker Klasse ; den Schullehrern Wilkening zu Uchtdorf im Kreise Rinteln,

f Aci a B E

innischken im Kreise Niederung und Hupfeld zu Daum®?a

da | ferner dem Kreis\chulzen Scheer zu Scbleffin im Kreise Greiffenberg das Allgemeine Ehrenzeichen ; sowie dem städtifchen Lehrer Dr. Herrmann zu Berlin die

Biermann zu Pögzen, desselben Kreises,

im Kreise Rotenburg,

ï 1

Rettungs-Medaille am Bande; und

Dem ersten Prediger an der Hofkirchengemeinde zu Breslau, u verleihen ;

rmee-Corps

Faber, den Titel eines Königlichen Hofpredigers

Den Jntendantur-Assessor Zander vom 4. A1 «Zerr erannmiecrtine-tearoNath-211 ernennen, deSgleichen

ranten Heinrich Mier sch hierselbst das Prädikat eines König-

lichen Hoflieferanten zu verleihen.

Berlin, 21. April.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen

ist gestern Abend von Schloß Albrechtsberg hierher zurückgekehrt.

Berlin, 21. April.

Se. Königliche Hoheit der Für U j - Sigmaringen und E A Ga Siam abn Mud bélite Meld E zu Hohbenzollern-

maringen sind heute früh hier eingetro i Königlichen Schlosse abgestiegen. E

Norddeutscher Bund.

Se. Majestät der König haben im Namen des Nord- deutshen Bundes an Stelle des verstorbenen General - Konsuls Hepner zu Amsterdam den dortigen Kaufmann L. Hoyack zum Konsul des Norddeutschen Bundes zu ernennen geruht.

Se. Majestät der König haben im Namen des Nord- deutschen Bundes den Kaufmann Franch Hammond n Vize-Konsul des Norddeutschen Bundes zu Deal, den bisherigen Königlich sächfischen Vize - Konsul Ludwig Liepmann zum Vize - Konsul des Norddeutschen Bundes zu Nottingham, den bisherigen Königlich preußischen Vize-Konsul John Tredwen zum Vize-Konsul des Norddeutschen Bundes zu Padstow, und an Stelle des auf seinen Antrag entlassenen Vize - Konsuls des Norddeutschen Bundes de Saint Croix zu Jersey den Kauf- mann Hugh Charles Godfroy zum Vize-Konsul des Nord- deutschen Bundes daselbst zu ernennen geruht.

Minísterium für Handel, Gewerbe und öffentliche ___ Arbeiten.

_BVekanntmachung, betreffend die Allerhöchste Gench- migung der unter der Firma »Missions - Handels - Aktien- Gesellschaft« mit dem D d A errichteten Akticn-

: A A ejellshaft. Des Königs Majestät haben mittelst AUerböcbsten Erlasses vom 11, April 1870 die Errichtung einer Aktiengesellschaft unter

der Firma

Siße zu Barmen, sowie deren Statut vom {- Januar

5. Februar zu genehmigen geruht.

Düsseldorf bekannt gemacht werden. Berlin, den 15. April 1870. i i Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Im Auftrage: Moser.

Justiz-Ministerium.

Obergerichte ernannt worden. Finanz- Minifterium.

von 10,000 Tblr. auf Nr. 54,895 und 93,345.

9 Gewinne von 2000 Thlr. auf Nr. 79,067 und 86,942. 42 Gewinne von 1000 Thlr. auf Nr. 1849.

46,387. 46,695. 47,126. 47,465. 55,166. 55,293.

69,363. 69,722. 75,022. 79,052. 81,658. 82,129 und 89,975. 50 Gewinne von 500 Thlr. auf 8190.

81,482. 84,119. 84,556. 89,879. 91,013. 91,827 und 93,188, 70 Gewinne von ]

4603. 5746. 6798. 7682. 7708. 7890. 8290. 8916. 9955.

13,325. 14,876. 15,053. 15,773. 16,076. 16,977. 17,745.

17,950. 23,276. 25,914. 26,915. 27,498. 28,203. 29,591,

31,340. 32,304. 35,380. 40,385. 42,194. 45,029. 48/314. 61,066. 63,459. 64,154. 64.428 66.783. 69 367. 75/902.

6. 63,459. 64,154. 64,428. 66,783. 69,367. 7 77/253. 79885. 83510. 83,610. 8330. 86630. 86/885. 89,058. 89,163. 90,405. 90,442. 90,732. 91,245. 91/256. und 93,925.

Berlin, den 21. April 1870. Königliche General-Lotterie-Direktion,

Preußische Bank. Bekanntmachung.

30,136

O6, 144,

zutreffen sein werden. Berlin, den 19. April 1870.

Königlich Preußisches Haupt- Bank- Direktorium.

hauptmann Krug von Nidda, von Schlesien Berlin, 21. April.

ausordens zu ertheilen.

Bekanntmachung

Am Mittwoch, den 13. April d. J., is ein von Düsse 1 Eisenbahn-Postbureau des C Berlin Cd A E Uhr Abends zugeführtes Briefpacket abhanden gekommen, welches außer gewöhnlichen Briefen auch vier rekommandirte Briefe 5

Nr. 435 an A. Selchow in Berlin, j » 440 » Molenaar & Co. in Berlin,

! 1 » L N in Berlin,

» die Lebe icher ‘sellschaft i ipzi

enthalten A nsversicherungsgesellschaft in Leipzig : : o weit bisher zu ermitteln gewesen, hat der Brie ow f in Berlin enthalten: a) einen von der Stciveitbtifthen R Geselb i schaft in Neuhausen bei Schaffhausen unterm 5. April c. 2 Monak i dato auf D. & J. de Neufville in Frankfurt a. M. gezogenen Wechsel

über Fl. 1000 girirt von B. M. Lyon in Düsseldorf auf A. Selchow | in Berlin; b) einen von W. Nose in Minden T März C. M

„Missions-Handels-Aktien Gesellschaft« mit dem | 1870 F

Der Allerhöchste Erlaß nebst dem Sta, i fute wird durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu

Die Advokaten Hugenberg und Struckmann u M Osnabrück sind zu Anwalten bei dem dortigen Königlichen

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 141er : Königlich preußischer Klassen-Lotterie fielen zwei Hauptgewinne | 5 Gewinne von F 5000 Ihlr. auf Nr. 20,050. 39,833. 49,538. 53,807 und 61,900, F

2967. 4734, 0 7488. 10,631. 11,847. 14,200. 17,198. 19,037. 23,597. 28,764, M 31,291. 34,057. 34,620. 36,402. 40,689. 40,853. 43,146 44,797,

55,785. 56,519. 56.782. 62,322. 63,996. 64,704. 67,220. 67,532. 67,981. 68,439.

Nr. 3511. 3783. 4200, 9659. 9740. 14,382. 15,288, 17,395. 23,209. 24,587, 97,967. 28,356. 31,817. 32,942. 33,189. 36,076. 38,106. 47,740. 47,770. 47,960. 51,125. 52,200. 54,726. 58,362. 59,339. 60,979, 63,564. 63,822. 65,329. 66,520. 67,967. 69,346. 69,541. 70,713. 73,159. 75,825. 77,507. 77,849. 78,098. 78,893. 79,424. 80,552.

200 Ihir. auf Nr. 1832. 2157. 3076 10,240 17,53Þ

50,211

75,9061 87,3280 91,44

Die Haupt - Bank wird auch in diesem Jahre au : welche in ihrem Speicher niedergelegt wird, Siriine trtheilén i _ Die Darlehne können, wenn die dafür verpfändete Wolle! bis 3 Uhr Nachmittags in dem Bankspeicher abgeliefert is} noch an demselben Tage in Empfang genommen werden. | Anträge der Art sind der Kürze halber an die Bank-Tax«f toren Bernard und Parrisius direkt zu richten, von denens einer oder beide an den Wollmarktstagen im Bankgebäude an

Angekommen: Der Ministerial - Direktor, Ober- Berg: y

La Se. Majestät der Köni nf Allergnädigst geruht: dem Ganolilee Steidéeri Cal R Rothschild zu Frankfurt am Main die Erlaubniß zur Anf legung des von des Herzogs von Sachsen-Coburg-Gotha Hoheit} A verlichenen Großkreuzes des Herzoglich sachsen-ernestinischen|

1559

vista auf Jacquier und Securius in Berlin gezogenen Wesel über 31 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., girirt wie der sub a aufgeführte Wechsel; c) 12 Zinscoupons der Oberschlesishen Eisenbahn, Nr. 3691. 35/113. 35,170 37,398. 56,601. 56,802 à 1 Thlr. 22 Sar. 6 Pf. für die Jabre 1868 u. 1869;. d) 6 Dividendencoupons derselben Eisenbahn und die- selben Nummern à 10 Thlr.; e) 6 Dividendencoupons der Berlin- Potsdam-Magdeburger Eisenbahn, und zwar für die Jahre 1867, 1868 u. 1869: Nr. 22,734. 43,508 à 18 Thlr.; f) 2 Coupons der Cansa®- Pacific-Eisenbahn, Nr. 2292 und 2293 à 35 Dollars; g) 1 Coupon 6proz. 1882. Amerikaner zu 15 Dollars Nr. 23,093; h) 2 desgleichen Nr. 42,811 und 42,812 à 3 Dollars. s L

Die sämmtlichen Coupons tragen auf der Rückseite den Namen

Dr. Kapp. i i i : Der Brief an die Disconto - Gesellschaft in Berlin hat Coupons

zum Betrage von 37 Thlr. 31 Cts. enthalten , welche jedoch nicht

näher bezeichnet werden können. / Den Präsentanten oben bezeichneter Wechsel und Coupons bitte ich anzuhalten und der nächsten Polizeibehörde zuzuführen. Düsseldorf, den 18. April 1870. Der Ober-Post-Direktor. Friederich.

ZTichtamtliches.

Preußen. Berlin, 21. April. Jhre Majestät die Königin besichtigte gestern mit Jhrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin die begonnenen Verschönerungen des zoologischen Gartens. Beide Königliche Majestäten dinirten bei Jhrer Majestät der verwittweten Königin in Charlottenburg.

Heute Mittag begab sih Ihre Majestät die Königin nach Potsdam, um mit Sr. Majestät dem Könige nach Babels-

berg zu fahren.

Den Bundesrath des Deutschen Zollvereins bilden für die diesjährige Session, außer dem Vorsitzenden, Bundeskanzler und Minister-Präsidenten Grafen von Bismark: für das Königreich Preußen der Staats- und Kriegs-Minister von Roon, der Staats- und Finanz-Minister Camphau- en dimis Delbrück, der General - Lieutenant, Direktor des AU- gemeinen Kriegs-Departements von Podbielski, der Vize- Admiral Jachmann, der General-Post-Direktor von Phi- lip8born, der Präsident des Bundes-Ober-Handelsgerichts Dr. Pape, der Ministerial-Direktor, Wirkliche Geheime Ober- Finanz-Rath Gurenther, dor Ministerial-Dircktor, Wirkliche Geheime Legations-Rath von Philipsborn, der Regierungs®- Pranoent Oraf zu Eulenburg, der Geheime Ober-Finanz- Rath Hasselbach, der Ministerial-Direktor, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Moser, der Ministerial-Direktor, Ober- Bau-Direktor Weis8haupt, und der Geheime Ober-Regierungs- Rath Dr. von Nathusius;— für das Königreich Bayern der Außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte O Freiherr Pergler von Perglas, der Staatsrath von Weber und der Ministerial-Rath Ber r; für das Königreich Sachsen der Staats-Minister Freiherr von Friesen, der General-Major und Militärbevollmächtigte in Berlin von Brandenstein, der Geheime Regierungs-Rath Schmalz und der Geheime Finanz-Rath Wahl; für das Königreich Württemberg der Außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Geheime Legations-Rath Freiherr von Spißemberg und der Ober- A L: Riecke; für das Großherzogthum Baden der

ußerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Freiherr von Türkheim und der Ministerial-Rath E isenl ohr; für das Großherzogthum Hessen der Außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Geheime Legations-Rath Hofmann, der Geheime Ober-Steuer-RathEwal d und der Ober-Steuer-Rath Göring; für das Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin der Staats-Minister von Bülow und der Ober-Joll-Direktor Oldenburg; für das Großherzogthum Sachsen-Weimar der Staats-Minister, Wirkliche Geheime Rath Dr. von Waßdorf; für das Großherzogthum Mecklenburg -Streliß der Staats- Minister von Bülow; für das Großherzogthum Oldenburg der Herzoglich braunschweigische Geheime Rath und Minister- Resident v on Liebe; für das Herzogthum Braunschweig-Lüne- burg der Staats-Minister von Campe und der Geheime Rath und Minister-Resident v. Lieb e; —- für das Herzogthum Sachsen- Meiningen der Wirkliche Geheime Rath und Staats-Minister Freiherr von Krosigk; für das Herzogthum Sachsen-Alten- burg der Staats-Minister von Gersten berg-ZJech;— für das Herzogthum Sachsen-Coburg-Gotha der Wirkliche Geheime Rath und Staats-Minister Freiherr von Seeba ch;— für das Herzog- thum Anhalt der Regierungs-Rath Dr. Sint,e nis; für das

Fürstenthum Schwarzburg-Rudolstadt der Staats-Minister von |

Bertra b; für das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen der Staatsrath und Kammerherr von Wolff ersdor ff; für das Fürstenthum Waldeck und Pyrmont der Landes. Direktor vonFlottwell; für das Fürstenthum Reuß ä. L. der Groß- herzoglich \ächsishe Finanz-Rath Dr. Heerwart; für das

der Staats-Minister und Präsident des Bundeskanzler-

Fürstenthum Reuß j. L. der Staats-Minister von Harbou/ für das Fürstenthum Schaumburg-Lippe der Geheime Regie- rung8-Rath H ö ker ; —ifür das Fürstenthum Lippe der Präsident des Kabinets-Ministeriums Held mann; für die Freie und Hansestadt Lübeck der Minister-Resident Dr. Krüger; für die exreie Hansestadt Bremen der Senator Gildemeister; und für die Freie und Hansestadt Hamburg der Bürgermeister Dr. Kirchenpauer. | |

In der gestrigen (3.) Sißung des Bundesraths des Deutschen Zollvereins führte der Staats-Miniiter Delbrück in Vertretung des Grafen von Bismarck-Schön- hausen den Vorsig. Die Vorlagen des - Präsidiums, be- treffend: a) die Pferdegeld - Aversa mehrerer Ober - Grenz» fontroleure für 1862— 1868, þÞ) die Festsezung des auf- rechnungsfähigen Normalgehaltes der Matrosen auf den Wachk- und Kreuzerfahrzeugen, c) die Errichtung ciner zweiten Post- Yollabfertigungsstelle in Hamburg, d) die Ausdehnung der Nachsteuer-Begünstigungen auf die am 1. November 1868 und 1. Juli 1869 dem Zoll verein angeschlossenen preußischen Gebiets- theile, sowie ein Antrag beider Mecklenburgs, betreffend den Qukerzoll , wurden den betreffenden Ausschüssen überwiesen. Ueber den Geseßentwurf wegen Abänderung des Vereins- Zolltarifs wurde der Ausschußbericht erstattet. Schließlich er- folgte die Vorlegung mehrerer an den Bundesrath gerichteter Eingaben.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrathes des Deutschen Jollvereins für Zoll- und Steuerwesen, sowie für Handel und Verkehr traten heute zu einer Sißzung zusammen.

Die heutige (39.) Plenar - Sißung des Reichstages des Norddeutshen Bundes wurde vom Präsidenten Dr. Simson um 11 Uhr eröffnet.

Von den Bevollmächtigten zum Bundesrathe waren an- wesend: der Staats-Minister und Präsident des Bundeskanzler- Amts Delbrü, der Vize-Admiral Jachmann, der außerordent- liche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Geheime Legations- Rath Hofmann und der Bundes-Kommissar Geheimer Ober- Regierungs-Rath Ek.

Vor Eintritt des Reichstags in die Tagesordnung erklärte der Abg. v. Hennig es für wünschenswerth, daß dic Kommi/- sion für den Schuß des literarischen Eigenthums schriftlichen Bericht erstatte. Der Abg. Dr. Wehrenpfennig, Mitglied dieser Kommission, erklärte sich bereit, bei der Kommission den An- trag auf schriftliche Berichterstattung zu stellen.

Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die erste Berathung Über den Antrag der Abgg. Dr. Braun (Wiesbaden) und v. Kardorff wegen Annahme des vorgeschlagenen Geseß- entwurfs, betreffend die Ausgabe und den Vertrieb von Jn- haberpapieren.

Die Berathung hierüber wurde auf den Antrag des Abg. N (Wiesbaden) von der heutigen Tagesordnung ab- geseßt.

Es folgte die dritte Berathung über den Antrag des Frei- herrn zur Rabenau, wegen Annahme des vorgeschlagenen Geseß- entwurfs, betreffend die Einführung der Braumalzsteuer in dem zum Norddeutshen Bunde gehörigen Gevietstheile des Groß- herzogthums Hessen, auf Grund des in zweiter Berathung un- verändert angenommenen Vorsc{lags.

Dieser Antrag wurde ohne Debatte angenommen.

Hierauf trat der Reichstag in die erste und zweite Be- rathung über den Antrag der Abgg. Graf von Kleist und Ge- nossen zur Geschäftsordnung ein, betreffend eine Abänderung der Bestimmungen wegen Feststellung der Tage8ordnung für die Mittwochs8-Sizungen.

Nach einer Debatte, an welcher sich die Abgg. Graf Kleist, Graf Schwerin, Dr. Becker und v. Bernuth betheiligten, wurde der Antrag abgelehnt.

Es folgte als leßter Gegenstand der Tagesordnung der Antrag der Abg. Miquél und Genossen, betreffend die Vorlage eines Geseßentwurfs über das Eisenbahnwesen.

Der Antragsteller Abg. Miquél befürwortele die Annahme seines Antrages und widersprah dem von dem Abg. v. Luck hervorgehobenen Kompetenz-Bedenken , welches Leßterer indessen aufrect erhielt. An der Debatte nahmen außerdem noch die Abgg. Günther (Sachsen), von Unruh (Magdeburg) und Graf Schwerin Theil. Ï

Der Antrag wurde hierauf in folgender, in den Anfüh- rungen der Verfassung8artikel dur den Abg. von Luck amen- dirten Fassung angenommen : L

Der Reichstag wolle beschließen : den Bundet kanzler aufzufordern, dem nächsten Reichstag ein Geseß über das Eisenbahnwesen zum Jwecke der Einführung gleihmäßiger Grundsäße für die Konzessioni- rung, den Bau und den Betrieb der Eisenbahnen, insonderheit auch Behufs der Verwirklichung der in den Art. 41 bis 47 der Verfassung des Norddeutschen Bundes enthaltenen Vestimmungen, sowie der Her- stellung geeigneter Organe zur Ausübung der dem Bunde in Bezug auf die Eisenbahnen zustehenden Befugnisse vorzulegen.

1955 ®